[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, mit einem Blendrahmen,
mit einem bezüglich des Blendrahmens verlagerbaren, insbesondere dreh- und/oder kippbaren,
Flügelrahmen und mit wenigstens einer an dem Blendrahmen oder dem Flügelrahmen gelagerten
Verschlussleiste, die zwischen einer eine Verlagerung des Flügelrahmens zulassenden
Freigabestellung und wenigstens einer der Verlagerung des Flügelrahmens entgegenwirkenden
Verriegelungsstellung, in der die Verschlussleiste in eine Verschlussleistenaufnahme
des Flügelrahmens oder des Blendrahmens eingreift, verlagerbar ist.
[0002] Fenster, Türen oder dergleichen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Im Folgenden wird rein beispielhaft lediglich auf die Fenster eingegangen.
Die Ausführungen sind jedoch selbstverständlich analog auf Türen und ähnliche Vorrichtungen,
die als Bauwerkverschlüsse vorliegen, anwendbar. Das Fenster liegt insbesondere in
Form eines Drehfensters, Kippfensters oder Dreh-Kipp-Fensters vor. Es verfügt üblicherweise
über den Blendrahmen, der bevorzugt in einer Bauwerkausnehmung eines Bauwerks ortsfest
anordenbar ist. Die Bauwerkausnehmung kann beispielsweise eine Fensteröffnung einer
Bauwerkfläche, beispielsweise einer Wand oder eines Dachs, sein. Der Flügelrahmen
des Fensters ist an dem Blendrahmen beweglich gelagert und insoweit bezüglich diesem
verlagerbar. Insbesondere kann das Verlagern in Form eines Verschwenkens beziehungsweise
Drehens um zumindest eine Schwenkachse beziehungsweise eine Drehachse und/oder in
Form eines Kippens um zumindest eine weitere Schwenkachse beziehungsweise eine Kippachse
vorgesehen sein.
[0003] Der Flügelrahmen kann von dem Blendrahmen um die Falzluft beziehungsweise den Falzluftabstand
wenigstens bereichsweise beabstandet sein. Insoweit liegt zwischen dem Blendrahmen
und dem Flügelrahmen ein Falzluftbereich vor. Zwischen dem Flügelrahmen und dem Blendrahmen,
also beispielsweise in dem Falzluftbereich, ist üblicherweise wenigstens ein Verriegelungselement
des Fensters anordenbar, welches den Flügelrahmen bezüglich des Blendrahmens in einer
Stellung, insbesondere seiner Geschlossenstellung, festsetzt. Als Verriegelungselement
ist hier die Verschlussleiste vorgesehen. Diese ist an dem Blendrahmen oder dem Flügelrahmen
verlagerbar gelagert. Dabei ist sie zumindest in der Freigabestellung und in der Verriegelungsstellung
anordenbar.
[0004] In der Freigabestellung liegt die Verschlussleiste außerhalb der Verschlussleistenaufnahme
vor, greift also nicht in diese ein. In der Freigabestellung erlaubt die Verschlussleiste
daher ein Öffnen oder Schließen des Fensters beziehungsweise eine entsprechende Verlagerung
des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens, also eine Öffnungs- oder Schließbewegung.
Insbesondere wird also, wenn das Fenster als Drehfenster, Kippfenster oder Dreh-Kipp-Fenster
vorliegt, ein Drehen beziehungsweise Kippen des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens
zugelassen. In der Verriegelungsstellung greift die Verschlussleiste dagegen wenigstens
bereichsweise in die Verschlussleistenaufnahme ein. Dies ist derart vorgesehen, dass
sie mit der Verschlussleistenaufnahme zum Verhindern des Öffnens oder Schließens des
Fensters zusammenwirkt, den Flügelrahmen also in einer bestimmten Stellung, insbesondere
in der Geschlossenstellung, festsetzt. Die Verschlussleistenaufnahme liegt an dem
Flügelrahmen vor, wenn die Verschlussleiste an dem Blendrahmen gelagert ist und an
dem Blendrahmen, wenn die Verschlussleiste an dem Flügelrahmen gelagert ist; also
stets an dem jeweils anderen Rahmenelement.
[0005] Weil die Verschlussleiste eine größere Erstreckung in lateraler Richtung - bei Anordnung
an einem Querholm - beziehungsweise in vertikaler Richtung - bei Anordnung an einem
Seitenholm - aufweist als ein beispielsweise als Verriegelungsbolzen ausgeführtes
Verriegelungselement, kann mit ihr ein äußerst sicheres und zuverlässiges Halten des
Flügelrahmens, insbesondere in seiner Geschlossenstellung, bewirkt werden. Gleichzeitig
wird jedoch - wiederum durch die große Erstreckung - ein Lüften, insbesondere Spaltlüften,
beispielsweise durch den Falzluftbereich, welches bei der Verwendung der Verriegelungsbolzen
ohne Weiteres möglich ist, teilweise oder sogar vollständig unterbunden. Ein solches
Lüften ist jedoch insbesondere aufgrund der heutzutage üblichen dichten Bauweise von
Bauwerken wünschenswert, um zumindest einen Grundluftwechselumsatz in dem Bauwerk
gewährleisten zu können. Dabei ist das Lüften durch den Falzluftbereich auch bei Umgebungsbedingungen
möglich, bei welchen ein Öffnen des Fensters üblicherweise nicht in Erwägung gezogen
wird, beispielsweise bei starkem Niederschlag.
[0006] Zudem ermöglicht das die Verschlussleiste aufweisende Fenster lediglich ein Verriegeln
oder Freigeben des Flügelrahmens. Insbesondere ist es üblicherweise nicht möglich,
den Flügelrahmen in einer teilweise geöffneten Stellung derart festzusetzen, dass
das Fenster in dieser Stellung verbleibt oder zumindest nicht weiter geöffnet werden
kann. Dies ist jedoch wünschenswert, um auch bei ungünstigen Umgebungsbedingungen
lüften zu können, bei welchen das Fenster lediglich teilweise geöffnet sein soll;
beispielsweise um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Ist der Flügelrahmen
durch entsprechende Verlagerung der Verschlussleiste freigegeben, so kann er aus der
Geschlossenstellung oder auch einer teilweise geöffneten Stellung, insbesondere durch
Windkrafteinfluss, in Richtung der Offenstellung verlagert werden. Entsprechend ist
nachfolgend beispielsweise ein nicht erwünschtes Eindringen von Feuchtigkeit durch
das Fenster möglich.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Fenster, eine Tür oder dergleichen vorzustellen,
welches beziehungsweise welche den Vorteil aufweist, dass bei weiterhin hoher Sicherheit
ein von den Umgebungsbedingungen zumindest teilweise unabhängiges Lüften möglich ist.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß mit einem Fenster, einer Tür oder dergleichen mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist wenigstens eine Schließfalle vorgesehen, die in
zumindest einer Haltestellung des Flügelrahmens mit der Verschlussleiste zusammenwirkt,
um der Verlagerung des Flügelrahmens aus der Haltestellung in mindestens eine Richtung
entgegenzuwirken. Die Falle beziehungsweise Schließfalle stellt zu diesem Zweck in
der zumindest einen Haltestellung des Flügelrahmens, in welcher dieser gehalten werden
soll, beispielsweise eine formschlüssige Verbindung, insbesondere eine Hintergriffsverbindung
her. Dabei wirkt sie mit der Verschlussleiste zusammen. Dies kann zum einen derart
erfolgen, dass die Schließfalle an der Verschlussleiste angeordnet beziehungsweise
an dieser beweglich gelagert ist. Zum anderen kann es alternativ vorgesehen sein,
dass die Schließfalle die Verschlussleiste beziehungsweise wenigstens einen Bereich
der Verschlussleiste zur Ausbildung der Hintergriffsverbindung hintergreift.
[0009] Durch das Zusammenwirken der Schließfalle mit der Verschlussleiste wird der Flügelrahmen
in der Haltestellung gehalten oder zumindest seiner Verlagerung aus der Haltestelle
heraus in eine Richtung, also entweder in Richtung der Offenstellung oder der Geschlossenstellung
des Flügelrahmens, entgegengewirkt. Die Schließfalle kann einem der beiden Rahmenelemente
des Fensters, also entweder dem Flügelrahmen oder dem Blendrahmen, zugeordnet und
entsprechend an diesem gelagert sein. Sie greift an dem jeweils anderen Rahmenelement
zur Ausbildung der Hintergriffsverbindung an, beispielsweise an der an dem anderen
Rahmenelement gelagerten Verschlussleiste oder unmittelbar an dem Rahmenelement. Die
Haltestellung des Flügelrahmens kann in einer Ausführungsform des Fensters mit der
Geschlossenstellung oder der Offenstellung des Flügelrahmens zusammenfallen. Alternativ
liegt sie zwischen der Geschlossenstellung und der Offenstellung, sodass mithilfe
der Schließfalle ein Halten des Flügelrahmens in teilweise geöffneter Stellung ermöglicht
wird.
[0010] Im Rahmen dieser Beschreibung wird davon ausgegangen, dass die Verschlussleiste und
die Schließfalle an einem unteren Querholm des Blendrahmens und/oder des Flügelrahmens
angeordnet sind. Selbstverständlich ist jedoch auch eine andere Anordnung möglich,
beispielsweise an einem oberen Querholm beziehungsweise an einem Seitenholm oder an
mehreren der genannten Holme. Die im Folgenden verwendeten Positionsangaben und Abmessungsangaben
sind für diese Fälle entsprechend anzupassen. Die laterale Richtung liegt üblicherweise
in Richtung der größten Erstreckung des jeweils betrachteten Holms vor, während die
vertikale Richtung von dem Blendrahmen in Richtung des Flügelrahmens weist. Entsprechend
liegt die horizontale Richtung, welche auf der lateralen und der vertikalen Richtung
senkrecht steht, in Richtung von einer Außenseite des Fensters zu einer Innenseite
des Fensters vor. Eine Breite liegt in lateraler Richtung, eine Höhe in vertikaler
Richtung und eine Tiefe in horizontaler Richtung vor.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfalle an dem Flügelrahmen
oder dem Blendrahmen angeordnet ist. Diese Ausführungsformen wurden bereits vorstehend
erwähnt. Ist die Schließfalle an dem Flügelrahmen vorgesehen, so wirkt sie unmittelbar
mit dem Blendrahmen oder mit der an dem Blendrahmen vorgesehenen Verschlussleiste
zusammen. Ist sie an dem Blendrahmen vorgesehen, so wirkt sie unmittelbar mit dem
Flügelrahmen oder mit der an dem Flügelrahmen vorgesehenen Verschlussleiste zusammen.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfalle an der Verschlussleiste
angeordnet ist, sodass bei Verlagerung der Verschlussleiste auch eine Verlagerung
der Schließfalle erfolgt. Insbesondere ist die Schließfalle beweglich an der Verschlussleiste
angeordnet beziehungsweise gelagert, kann also beispielsweise in vertikaler Richtung
zu dieser bewegt werden. Wie bereits vorstehend ausgeführt, wirkt die Schließfalle
bei Anordnung an der Verschlussleiste mit demjenigen Rahmenteil zusammen, welcher
die Verschlussleiste nicht aufweist.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfalle zum Halten des
sich in der Haltestellung befindlichen Flügelrahmens in eine Schließfallenaufnahme
eingreift. Die Schließfallenaufnahme ist zum Beispiel eine Vertiefung, in welche die
Schließfalle zum Herstellen der Hintergriffsverbindung eingreifen kann. Alternativ
kann die Schließfallenaufnahme auch von einem Vorsprung gebildet sein, welcher von
der Schließfalle hintergreifbar ist.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfallenaufnahme wenigstens
bereichsweise von der Verschlussleistenaufnahme gebildet ist. Eine solche Ausführungsform
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Schließfalle an der Verschlussleiste angeordnet
beziehungsweise gelagert ist. In diesem Fall kann es vorgesehen sein, dass der Flügelrahmen
auch nach dem Verlagern der Verschlussleiste in ihre Freigabestellung oder zumindest
eine Verschlussleistenzwischenstellung, die zwischen der Verriegelungsstellung und
der Freigabestellung liegt, weiterhin in seiner Geschlossenstellung gehalten ist,
weil zwar die Verschlussleiste nicht mehr in die Verschlussleistenaufnahme eingreift,
jedoch die Schließfalle noch in diese hineinragt. Mithin kann also die Haltestellung
der Geschlossenstellung entsprechen. Ist die Schließfalle in horizontaler Richtung
versetzt zu der Verschlussleiste angeordnet, so ist selbstverständlich auch ein Halten
des Flügelrahmens in einer von der Geschlossenstellung verschiedenen Haltestellung
realisierbar. Bedingt durch die Ausbildung der Schließfallenaufnahme durch die Verschlussleistenaufnahme
muss keine separate Schließfallenaufnahme vorgesehen werden, womit der Aufwand bei
der Herstellung des Fensters reduziert wird.
[0015] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass sich die Schließfallenaufnahme an
der Verschlussleiste befindet. In diesem Fall ist üblicherweise die Schließfalle an
demjenigen Rahmenelement vorgesehen, welches die Verschlussleiste nicht aufweist.
Entsprechend kann die Schließfalle mit der an der Verschlussleiste angeordneten Schließfallenaufnahme
zum Halten des Flügelrahmens in der Haltestellung zusammenwirken. Unter dem Halten
des Flügelrahmens ist dabei stets zu verstehen, dass der Verlagerung des Flügelrahmens
aus der Haltestellung heraus in die wenigstens eine Richtung entgegengewirkt wird.
Es ist also nicht notwendig, dass der Flügelrahmen überhaupt nicht aus der Haltestellung
heraus verlagerbar ist. Vielmehr kann dies in eine Richtung zugelassen werden.
[0016] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mehrere Schließfallen und/oder mehrere
Schließfallenaufnahmen, insbesondere in lateraler und/oder horizontaler Richtung zueinander
versetzt, vorgesehen sind, sodass mehrere unterschiedliche Haltestellungen ausgebildet
sind. Beispielsweise ist jeder Schließfalle eine eigene Schließfallenaufnahme zugeordnet.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass mehrere, insbesondere versetzt angeordnete,
Schließfallen mit einer gemeinsamen Schließfallenaufnahme zum Halten des Flügelrahmens
zusammenwirken. Die voneinander verschiedenen Haltestellungen sollen realisiert werden,
um die Handhabung des Fensters zu erleichtern und insbesondere ein Anpassen des Lüftens
an die Umgebungsbedingungen zu ermöglichen. Beispielsweise liegt eine der Haltestellungen
in der Geschlossenstellung des Flügelrahmens und eine weitere der Haltestellungen
in einer Flügelrahmenzwischenstellung vor, in welcher der Flügelrahmen teilweise geöffnet
ist. Die Flügelrahmenzwischenstellung liegt mithin zwischen der Geschlossenstellung
und der Offenstellung des Flügelrahmens. Die mehreren Haltestellungen werden durch
das Vorsehen von mehreren Schließfallen und/oder mehreren Schließfallenaufnahmen realisiert,
welche in lateraler und/oder horizontaler Richtung zueinander versetzt sind.
[0017] Durch das Vorsehen von mehreren Schließfallen, welche gleichzeitig in entsprechende
Schließfallenaufnahmen eingreifen, kann die auf den Flügelrahmen wirkende Haltekraft
erhöht werden, sodass er auch bei sehr ungünstigen Umgebungsbedingungen, beispielsweise
bei starkem Wind oder dergleichen, sicher bezüglich des Blendrahmens gehalten ist.
Dies ist auch dann der Fall, wenn sich die Verschlussleiste nicht in der Verriegelungsstellung
befindet. Sind mehr als zwei Schließfallen beziehungsweise mehr als zwei Schließfallenaufnahmen
vorgesehen, so sind diese bevorzugt gleichmäßig voneinander beabstandet. Selbstverständlich
kann es auch vorgesehen sein, die Schließfallen beziehungsweise Schließfallenaufnahmen
nach Art einer Matrix anzuordnen, wobei dies in Spalten (laterale Richtung) und Zeilen
(horizontale Richtung) erfolgt. Es können also durchaus mehrere Schließfallen beziehungsweise
Schließfallenaufnahmen in lateraler Richtung zueinander versetzt vorliegen und weitere
Schließfallenaufnahmen beziehungsweise Schließfallenaufnahmen in horizontaler Richtung
zu diesen versetzt.
[0018] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mehrere Schließfallen vorgesehen
sind, die - zumindest bei Anordnung in ihrer Nichteingriffsstellung - in vertikaler
Richtung zueinander versetzt freie Enden aufweisen. Die freien Enden liegen auf der
in Richtung der Schließfallenaufnahmen weisenden Seite der Schließfallen vor. Mithilfe
der freien Enden wird entsprechend die Hintergriffsverbindung beziehungsweise das
Eingreifen in die Schließfallenaufnahme durchgeführt. Bei Anordnung der Schließfallen
in ihrer Nichteingriffsstellung, also bei jeweils maximaler Erstreckung in vertikaler
Richtung, sollen die freien Enden in unterschiedlichen Höhen angeordnet, also in vertikaler
Richtung zueinander versetzt sein. Auf diese Weise wird es beispielsweise ermöglicht,
dass eine der Schließfallen bereits außer Eingriff mit einer ihr zugeordneten Schließfallenaufnahme
steht, während eine andere der Schließfallen noch in die entsprechende Schließfallenaufnahme
eingreift. Somit besteht die Möglichkeit, durch entsprechendes Einstellen der Schließfallen,
welche vorzugsweise gemeinsam miteinander verlagerbar sind, die gewünschte Haltestellung
des Flügelrahmens auszuwählen.
[0019] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfalle zwischen wenigstens
einer Eingriffsstellung, in der sie - zumindest bei Anordnung des Flügelrahmens in
der Haltestellung - der Verlagerung des Flügelrahmens entgegenwirkt, und einer Nichteingriffsstellung,
in der sie die Verlagerung des Flügelrahmens zulässt, verlagerbar ist, wobei die Schließfalle
mit einer Federkraft beaufschlagt ist, die sie in Richtung der Eingriffsstellung drängt.
In der Eingriffsstellung greift die Schließfalle mithin in die Schließfallenaufnahme
ein oder hintergreift einen Bereich des Flügelrahmens beziehungsweise des Blendrahmens,
um das Halten des Flügelrahmens in der Haltestellung zu erzielen. In der Nichteingriffsstellung
liegt sie dagegen vollständig außerhalb der Schließfallenaufnahme vor beziehungsweise
steht nicht in Hintergriffsverbindung. Um stets ein zuverlässiges Halten des Flügelrahmens
zu erzielen, ist ein Federelement vorgesehen, welches die Schließfalle mit der Federkraft
beaufschlägt. Diese Federkraft ist in Richtung der Eingriffsstellung gerichtet, sodass
die Schließfalle ohne externe Kraftbeaufschlagung und ohne entsprechende Verlagerung
in dieser vorliegt und bei Auslenkung in Richtung der Nichteingriffsstellung wieder
in Richtung der Eingriffsstellung gedrängt wird. Die Schließfalle ist mithin nach
Art eines Schnappschlosses beziehungsweise Schnäppers ausgebildet.
[0020] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfalle zumindest eine
Auflaufschräge aufweist, um die Verlagerung des Flügelrahmens aus der Haltestellung
in die wenigstens eine Richtung zuzulassen. Eine Flächennormale der Auflaufschräge
weist dabei zu der horizontalen Richtung vorzugsweise einen Winkel größer als 0° und
kleiner als 90° auf. Die Auflaufschräge ist demnach derart ausgerichtet, dass bei
der Verlagerung des Flügelrahmens in die Richtung, in welche eine derartige Verlagerung
zugelassen sein soll, aus ihrer Eingriffsstellung heraus beziehungsweise in ihre Nichteingriffsstellung
verlagert wird. Der Flügelrahmen lässt sich demnach in diese Richtung mit geringem
Kraftaufwand verlagern, auch wenn die Schließfalle zunächst in der Eingriffsstellung
vorliegt, also ein Halten des Flügelrahmens in der Haltestellung bewirkt.
[0021] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfalle derart ausgestaltet
ist, dass eine Verlagerung des Flügelrahmens aus der Haltestellung in lediglich eine
Richtung zugelassen ist, wobei sie durch Verlagerung des Flügelrahmens in diese Richtung
in die Nichteingriffsstellung gedrängt wird. Eine derartige Ausgestaltung der Schließfalle
wird bevorzugt mithilfe der an der Schließfalle angeordneten Auflaufschräge realisiert.
Selbstverständlich ist es alternativ oder zusätzlich auch möglich, dass die Auflaufschräge
an dem mit der Schließfalle zusammenwirkenden Element ausgebildet ist. Beispielsweise
liegt die Auflaufschräge an wenigstens einem Rand der Schließfallenaufnahme vor, welche
auf derjenigen Seite liegt, die der Richtung zugewandt ist, in die der Flügelrahmen
aus der Haltestellung heraus verlagerbar sein soll. Entscheidend ist lediglich, dass
die Verlagerung des Flügelrahmens beziehungsweise eine Kraft auf den Flügelrahmen
in diese Richtung bewirkt, dass die Schließfalle in die Nichteingriffsstellung gebracht
wird, auch wenn sie vorher in der Eingriffsstellung vorlag, sodass nachfolgend eine
Verlagerung des Flügelrahmens ohne großen Kraftaufwand möglich ist.
[0022] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Eingriffsstellung der Schließfalle
zumindest in der Verriegelungsstellung der Verschlussleiste sowie in einer zwischen
der Verriegelungsstellung der Verschlussleiste und der Freigabestellung der Verschlussleiste
liegenden Verschlussleistenzwischenstellung der Verschlussleiste und die Nichteingriffsstellung
der Schließfalle in der Freigabestellung der Verschlussleiste vorliegt. Eine solche
Ausführungsform kann insbesondere realisiert werden, wenn die Schließfallenaufnahme,
in welche die Schließfalle eingreift, von der Verschlussleistenaufnahme gebildet ist
oder wenn die Schließfallenaufnahme an der Verschlussleiste vorliegt. In Abhängigkeit
von der Stellung der Verschlussleiste wirkt also die Schließfalle mit der Verschlussleiste
zusammen, um den Flügelrahmen in der Haltestellung, welche hier insbesondere die Geschlossenstellung
ist, zu halten.
[0023] Die Eingriffsstellung der Schließfalle soll dabei nicht nur in der Verriegelungsstellung
der Verschlussleiste vorliegen, sondern auch in der Verschlussleistenzwischenstellung
der Verschlussleiste, welche von der Verriegelungsstellung und der Freigabestellung
verschieden ist und vorzugsweise zwischen diesen liegt. Die Freigabestellung der Verschlussleiste
ist in diesem Fall beispielsweise diejenige Stellung, bei welcher die Verschlussleiste
weder in die Verschlussleistenaufnahme eingreift, noch die Schließfalle durch Zusammenwirken
mit der Verschlussleiste der Verlagerung des Flügelrahmens aus der Haltestellung entgegenwirkt.
In der Freigabestellung der Verschlussleiste kann somit der Flügelrahmen völlig frei
verlagert werden. In der Verschlussleistenzwischenstellung dagegen liegt zwar die
Verschlussleiste ebenfalls außerhalb der Verschlussleistenaufnahme vor, gleichzeitig
hält die Schließfalle jedoch den Flügelrahmen in der Haltestellung. In der Verschlussleistenzwischenstellung
ist das Fenster somit zwar entriegelt, dennoch ist keine freie Verlagerung des Flügelrahmens
möglich. Dies ist erst in der Freigabestellung der Verschlussleiste möglich, in welcher
auch die Schließfalle in ihrer Nichteingriffsstellung angeordnet ist.
[0024] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schließfalle wenigstens einen
Sensor aufweist, der an eine Flügelrahmenpositionsbestimmungseinrichtung angeschlossen
ist. Der Sensor bestimmt die momentane Stellung der Schließfalle. Er stellt insbesondere
fest, ob sich die Schließfalle in der Eingriffsstellung oder der Nichteingriffsstellung
befindet. Zusätzlich kann auch eine Bestimmung von wenigstens einer zwischen der Eingriffsstellung
und der Nichteingriffsstellung liegenden Schließfallenzwischenstellung möglich sein.
Die von der Schließfalle eingenommene Stellung variiert über wenigstens einen bestimmten
Stellungsbereich des Flügelrahmens zwischen seiner Geschlossenstellung und seiner
Offenstellung. Entsprechend ist durch die Bestimmung der momentanen Stellung der Schließfalle
zumindest näherungsweise eine Aussage über die Position des Flügelrahmens möglich.
Zu diesem Zweck wertet die Flügelrahmenpositionsbestimmungseinrichtung die von dem
Sensor der Schließfalle gelieferten Daten aus, bestimmt die Stellung des Flügelrahmens
bezüglich des Blendrahmens und stellt diese für wenigstens eine weitere Einrichtung
bereit.
[0025] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht eine manuell und/oder automatisch aktivierbare
Betätigungseinrichtung vor, bei deren Betätigung die Schließfalle zwischen der Eingriffsstellung
und der Nichteingriffsstellung und/oder die Verschlussleiste zwischen der Verriegelungsstellung
und der Freigabestellung verlagert wird. Die Betätigungseinrichtung dient dem automatischen
oder manuellen Verlagern der Schließfalle beziehungsweise der Verschlussleiste. Die
automatische Betätigung kann beispielsweise mittels einer elektrisch gesteuerten Verstelleinrichtung
realisiert sein, während die manuelle Betätigung durch eine Bedienperson erfolgt.
Mithilfe der Betätigungseinrichtung kann sowohl das Verriegeln beziehungsweise Freigeben
des Fensters beziehungsweise des Flügelrahmens gesteuert werden, als auch das Halten
beziehungsweise Freigeben durch die Schließfalle. Besonders bevorzugt liegt für diese
Zwecke lediglich eine einzige Betätigungseinrichtung vor, mittels welcher die Schließfalle
und die Verschlussleiste gleichzeitig verlagerbar sind.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung eines Bereichs eines Fensters mit Verschlussleisten und zwei
Schließfallen, wobei sich ein Flügelrahmen des Fensters in einer ersten Stellung befindet,
- Figur 2
- das aus der Figur 1 bekannte Fenster, wobei sich der Flügelrahmen in einer zweiten
Stellung befindet,
- Figur 3
- das aus den Figuren 1 und 2 bekannte Fenster, wobei sich der Flügelrahmen in einer
dritten Stellung befindet,
- Figur 4
- das aus den vorherigen Figuren bekannte Fenster, wobei sich der Flügelrahmen in einer
Geschlossenstellung befindet, und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer Unterseite des Flügelrahmens.
[0027] Die Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Bereichs eines Fensters 1, welches
als Dreh-Kipp-Fenster ausgebildet ist. Die nachfolgenden Ausführungen sind jedoch
analog auch auf andere Fensterarten, insbesondere Dachfenster, beispielsweise Wohndachfenster,
und dergleichen anwendbar. Sie sind überdies auf Türen und andere Gebäudeverschlüsse
übertragbar. Das gezeigte Fenster weist einen Blendrahmen 2 und einen Flügelrahmen
3 auf. Der Blendrahmen 2 besteht aus einem Querholm 4, einem nicht dargestellten weiteren
Querholm, sowie zwei Seitenholmen 5, von welchen lediglich einer dargestellt ist.
Analog dazu besteht der Flügelrahmen 3 aus zwei Querholmen 6 und zwei Seitenholmen
7. Der Flügelrahmen 3 ist bezüglich des Blendrahmens 2 verlagerbar, insbesondere drehbar,
beispielsweise um eine hier nicht dargestellte Schwenk- beziehungsweise Drehachse,
welche in vertikaler Richtung vorliegt. Weil das Fenster 1 als Dreh-Kipp-Fenster vorliegt,
kann es zusätzlich um eine weitere Schwenkachse verschwenkt werden, welche auch als
Kippachse bezeichnet wird.
[0028] Neben dem Blendrahmen 2 und dem Flügelrahmen 3 verfügt das Fenster 1 über mehrere
Verschlussleisten 8. Eine der Verschlussleisten 8 ist dem Querholm 4 des Blendrahmens
2 zugeordnet beziehungsweise an diesem verlagerbar gelagert. Eine weitere der Verschlussleisten
8 ist an dem Seitenholm 5 vorgesehen. Bevorzugt sind an jedem Querholm 4 und an jedem
Seitenholm 5 jeweils eine oder mehrere derartige Verschlussleisten 8 gelagert. Die
Verschlussleisten 8 können in einer Geschlossenstellung des Fensters 1 in Verschlussleistenaufnahmen
9 des Flügelrahmens 3 eingreifen, wobei hier lediglich eine der Verschlussleistenaufnahmen
9 sichtbar ist. Selbstverständlich ist jeder Verschlussleiste 8 eine Verschlussleistenaufnahme
9 zugeordnet. Die in der Figur 1 gezeigten Verschlussleisten 8 befinden sich in einer
Verschlussleistenzwischenstellung, in welcher sie vollständig außerhalb der Verschlussleistenaufnahme
9 vorliegen. Entsprechend wirken sie einer Verlagerung des Flügelrahmens 3 bezüglich
des Blendrahmens 2 nicht unmittelbar entgegen.
[0029] Zumindest die dem Querholm 4 des Blendrahmens 2 zugeordnete Verschlussleiste 8 weist
zwei Schließfallen 10 und 11 auf, welche in lateraler Richtung voneinander beabstandet
sind, jedoch in horizontaler Richtung an derselben Position vorliegen. Die Schließfallen
10 und 11 sind an der Verschlussleiste 8 beweglich gelagert, sodass zumindest in vertikaler
Richtung eine Relativbewegung zwischen Verschlussleiste 8 und Schließfallen 10 und
11 zugelassen ist. Jede der Schließfallen 10 und 11 ist mit einem Federelement 12
federkraftbeaufschlagt, welches die jeweilige Schließfalle 10 oder 11 in Richtung
des Flügelrahmens 3 drängt. Die Schließfallen 10 und 11 liegen dabei in der Figur
1 gezeigten Stellung in einer Eingriffsstellung vor. Der Flügelrahmen 3 weist neben
den Verschlussleistenaufnahmen 9 für die Verschlussleisten 8 eine Schließfallenaufnahme
13 beziehungsweise 14 für jede der Schließfallen 10 und 11 auf. Zusätzlich ist eine
weitere Schließfallenaufnahme 15 von der Verschlussleistenaufnahme 9 ausgebildet.
Die Schließfallenaufnahmen 13 bis 15 sind in der Figur 1 nicht erkennbar.
[0030] Auf ihrer in horizontaler Richtung dem Flügelrahmen 3 zugewandten Seite weisen die
Schließfallen 10 und 11 jeweils eine Auflaufschräge auf. Diese bewirkt, dass bei einer
Schließbewegung des Flügelrahmens 3 in Richtung seiner Geschlossenstellung die Schließfallen
10 und 11 von dem Flügelrahmen 3 in Richtung des Blendrahmens 2 und somit in eine
Nichteingriffsstellung gedrängt werden. Das bedeutet, dass trotz der Schließfallen
10 und 11 ein Schließen des Fensters 1 beziehungsweise eine Verlagerung des Flügelrahmens
3 in seine Geschlossenstellung ohne Weiteres möglich ist. Selbstredend ist jedoch
auch die spiegelbildliche Ausrichtung der Auflaufschräge realisierbar, sodass nur
das Öffnen, jedoch nicht das Schließen des Fensters 1 zugelassen wird.
[0031] Die Figur 2 zeigt das aus der Figur 1 bekannte Fenster 1, wobei sich der Flügelrahmen
3 in einer zweiten Stellung befindet, welche sich zwischen der ersten Stellung und
der Geschlossenstellung befindet. In dieser Stellung liegt die Schließfalle 10 in
der Schließfallenaufnahme 13 des Flügelrahmens 3 vor, in welche sie durch das Federelement
12 gedrängt ist. Die Schließfalle 11 dagegen befindet sich nicht im Bereich der Schließfallenaufnahme
14, sodass sie von dem Flügelrahmen 3 unter Komprimierung des Federelements 12 in
ihre Nichteingriffsstellung gedrängt ist. Durch das Eingreifen der Schließfalle 10
in die Schließfallenaufnahme 13 liegt eine Hintergriffsverbindung zwischen diesen
beiden Elementen vor. Die an der Verschlussleiste 8 gelagerte Schließfalle 10 wirkt
nun mit dieser zusammen, um eine Verlagerung des Flügelrahmens 3 aus der zweiten Stellung,
welche insoweit einer ersten Haltestellung entspricht, in Richtung der Offenstellung
des Flügelrahmens 3 zu verhindern. Die Haltekraft zum Halten des Flügelrahmens 3 in
der ersten Haltestellung wird mithin von der Schließfalle 10 auf die Verschlussleiste
8 und schließlich in den Blendrahmen 2 eingeleitet. Die Verschlussleisten 8 befinden
sich weiterhin in ihrer Verschlussleistenzwischenstellung, dienen also nicht dem Festsetzen
des Flügelrahmens 3. Dennoch ist die Verlagerung des Flügelrahmens 3 nicht ohne weiteres
möglich, sondern lediglich in Richtung der Geschlossenstellung.
[0032] Die Figur 3 zeigt das bereits bekannte Fenster 1, wobei sich der Flügelrahmen 3 in
einer dritten Stellung befindet, welche einer zweiten Haltestellung entspricht. Die
dritte Stellung liegt zwischen der zweiten Stellung und der Geschlossenstellung. In
der dritten Stellung greift nun die Schließfalle 11 in die Schließfallenaufnahme 14
ein und verhindert wiederum eine Verlagerung des Flügelrahmens 3 in Richtung seiner
Offenstellung, während eine Verlagerung in Richtung der Geschlossenstellung möglich
ist. Die Schließfalle 11 liegt also in ihrer Eingriffsstellung vor. Es ist erkennbar,
dass die Schließfalle 10 nun nicht mehr im Bereich der Schließfallenaufnahme 13 vorliegt,
welche hier nicht dargestellt ist. Entsprechend wird die Schließfalle 10 von dem Flügelrahmen
3 in ihre Nichteingriffsstellung gedrängt.
[0033] Die Figur 4 schließlich zeigt das bereits bekannte Fenster, wobei der Flügelrahmen
3 in seiner Geschlossenstellung vorliegt. In dieser Geschlossenstellung liegen die
Verschlussleisten 8 im Bereich der Verschlussleistenaufnahme 9 vor, welche hier zumindest
angedeutet sind. Die Verschlussleisten 8 greifen dabei in die Verschlussleistenaufnahme
9 ein und befinden sich mithin in ihrer Verriegelungsstellung. Eine Verlagerung des
Flügelrahmens 3 in Richtung seiner Offenstellung wird daher durch die formschlüssige
Verbindung zwischen den Verschlussleisten 8 und dem Flügelrahmen 3 verhindert. Es
ist erkennbar, dass die Verschlussleistenaufnahme 9 des unteren Querholms 4 die Schließfallenaufnahme
15 bildet, und dass die Schließfallen 10 und 11 in dieser aufgenommen sind.
[0034] In der Verriegelungsstellung der Verschlussleisten 8 befinden sich die Schließfallen
10 und 11 in der Eingriffsstellung, greifen also in die Schließfallenaufnahme 15 ein.
Dies ändert sich auch nicht, wenn die Verschlussleisten 8 in die zwischen der Freigabestellung
und der Verriegelungsstellung liegende Verschlussleistenzwischenstellung verlagert
wird, weil die Federelemente 12 die Schließfallen 10 und 11 in Richtung des Flügelrahmens
3 drängen. Daher greifen die Schließfallen 10 und 11 auch bei einer Anordnung der
Verschlussleisten 8 in der Verschlussleistenzwischenstellung, in welcher die Verschlussleisten
8 nicht mehr in die Verschlussleistenaufnahme 9 eingreifen, noch in die Schließfallenaufnahme
15 ein, sodass einer Verlagerung des Flügelrahmens 3 in Richtung der Offenstellung
entgegengewirkt wird. Ein Öffnen des Fensters 1 ist also nicht möglich. Erst bei einer
Verlagerung der Verschlussleisten 8 in die Freigabestellung sind auch die Schließfallen
10 und 11 vollständig aus der Schließfallenaufnahme 15 ausgerückt, sodass nachfolgend
der Flügelrahmen 3 ohne Weiteres in Richtung der Offenstellung verlagert werden kann.
[0035] In der Verschlussleistenzwischenstellung der Verschlussleisten 8 ist somit eine effiziente
Spaltlüftung durch einen Spaltluftbereich zwischen Blendrahmen 2 und Flügelrahmen
3 möglich. Durch Verlagern der Verschlussleisten 8 in die Freigabestellung und Öffnen
des Fensters 1 kann der Flügelrahmen 3 zum Beispiel in einer Flügelrahmenzwischenstellung
angeordnet werden, welche einer der Haltestellungen zumindest näherungsweise entspricht.
Werden nun die Verschlussleisten 8 wieder in die Verschlussleistenzwischenstellung
gebracht, kann wenigstens eine der Schließfallen 10 und 11 in die ihr zugeordnete
Schließfallenaufnahme 13 oder 14 eingreifen. Unter Umständen ist es dazu notwendig,
dass der Flügelrahmen 3 so lange in Richtung der Offenstellung oder Geschlossenstellung
verlagert wird, bis eine der Schließfallen 10 und 11 mit der ihr zugeordneten Schließfallenaufnahme
13 oder 14 zum nachfolgenden Halten des Flügelrahmens 3 zusammenwirken kann. In einer
der Haltestellungen, welche nicht der Geschlossenstellung entspricht, kann ebenfalls
ein Spaltlüften, jedoch mit höherem Luftwechselumsatz als in der Geschlossenstellung,
durchgeführt werden.
[0036] Die Figur 5 zeigt eine schematische Ansicht des Flügelrahmens 3 von unten. Zu erkennen
ist entsprechend der Querholm 6 und die in diesem ausgebildete Verschlussleistenaufnahme
9, welche sich bevorzugt über die gesamte Breite des Querholms 6 erstreckt. Zusätzlich
sind die Schließfallenaufnahmen 13 und 14 zu erkennen, welche in ihrem Querschnitt
beispielsweise an die Schließfallen 10 und 11 formangepasst sind. Es wird deutlich,
dass die Schließfallenaufnahmen 13 und 14 zueinander in lateraler Richtung versetzt
sind, während sie an derselben horizontalen Position vorliegen. Dagegen sind sie gegenüber
der Schließfallenaufnahme 15 beziehungsweise der Verschlussleistenaufnahme 9 in horizontaler
Richtung versetzt. Durch diese versetzte Anordnung der Schließfallenaufnahmen 13 bis
15 werden die drei anhand der Figuren 2 bis 4 beschriebenen Haltestellungen ausgebildet.
1. Fenster (1), Tür oder dergleichen, mit einem Blendrahmen (2), mit einem bezüglich
des Blendrahmens (2) verlagerbaren, insbesondere dreh- und/oder kippbaren, Flügelrahmen
(3) und mit wenigstens einer an dem Blendrahmen (2) oder dem Flügelrahmen (3) gelagerten
Verschlussleiste (8), die zwischen einer eine Verlagerung des Flügelrahmens (3) zulassenden
Freigabestellung und wenigstens einer der Verlagerung des Flügelrahmens (3) entgegenwirkenden
Verriegelungsstellung, in der die Verschlussleiste (8) in eine Verschlussleistenaufnahme
(9) des Flügelrahmens (3) oder des Blendrahmens (2) eingreift, verlagerbar ist, gekennzeichnet durch wenigstens eine Schließfalle (10,11), die in zumindest einer Haltestellung des Flügelrahmens
(3) mit der Verschlussleiste (8) zusammenwirkt, um der Verlagerung des Flügelrahmens
(3) aus der Haltestellung in mindestens eine Richtung entgegenzuwirken.
2. Fenster, Tür oder dergleichen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfalle (10,11) an dem Flügelrahmen (3) oder dem Blendrahmen (2) angeordnet
ist.
3. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfalle (10,11) an der Verschlussleiste (8) angeordnet ist, sodass bei Verlagerung
der Verschlussleiste (8) auch eine Verlagerung der Schließfalle (10,11) erfolgt.
4. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfalle (10,11) zum Halten des sich in der Haltestellung befindlichen Flügelrahmens
(3) in eine Schließfallenaufnahme (13,14,15) eingreift.
5. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfallenaufnahme (15) wenigstens bereichsweise von der Verschlussleistenaufnahme
(8) gebildet ist.
6. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schließfallenaufnahme (13,14,15) an der Verschlussleiste (8) befindet.
7. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schließfallen (10,11) und/oder mehrere Schließfallenaufnahmen (13,14,15),
insbesondere in lateraler und/oder horizontaler Richtung zueinander versetzt, vorgesehen
sind, sodass mehrere unterschiedliche Haltestellungen ausgebildet sind.
8. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schließfallen (10,11) vorgesehen sind, die - zumindest bei Anordnung in ihrer
Nichteingriffsstellung - in vertikaler Richtung zueinander versetzte freie Enden aufweisen.
9. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfalle (10,11) zwischen wenigstens einer Eingriffsstellung, in der sie
- zumindest bei Anordnung des Flügelrahmens (3) in der Haltestellung - der Verlagerung
des Flügelrahmens (3) entgegenwirkt, und einer Nichteingriffsstellung, in der sie
die Verlagerung des Flügelrahmens (3) zulässt, verlagerbar ist, wobei die Schließfalle
(10,11) mit einer Federkraft beaufschlagt ist, die sie in Richtung der Eingriffsstellung
drängt.
10. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfalle (10,11) zumindest eine Auflaufschräge (16) aufweist, um die Verlagerung
des Flügelrahmens (3) aus der Haltestellung in die wenigstens eine Richtung zuzulassen.
11. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfalle (10,11) derart ausgestaltet ist, dass eine Verlagerung des Flügelrahmens
(3) aus der Haltestellung in lediglich eine Richtung zugelassen ist, wobei sie durch
Verlagerung des Flügelrahmens (3) in diese Richtung in die Nichteingriffsstellung
gedrängt wird.
12. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffsstellung der Schließfalle (10,11) zumindest in der Verriegelungsstellung
der Verschlussleiste (8) sowie in einer zwischen der Verriegelungsstellung der Verschlussleiste
(8) und der Freigabestellung der Verschlussleiste (8) liegenden Verschlussleistenzwischenstellung
der Verschlussleiste (8) und die Nichteingriffsstellung der Schließfalle (10,11) in
der Freigabestellung der Verschlussleiste (8) vorliegt.
13. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfalle (10,11) wenigstens einen Sensor aufweist, der an eine Flügelrahmenpositionsbestimmungseinrichtung
angeschlossen ist.
14. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche. gekennzeichnet durch eine manuelle und/oder automatisch aktivierbare Betätigungseinrichtung, bei deren
Betätigung die Schließfalle (10,11) zwischen der Eingriffsstellung und der Nichteingriffsstellung
und/oder die Verschlussleiste (8) zwischen der Verriegelungsstellung und einer Freigabestellung
verlagert wird.