[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasturbine, insbesondere ein Flugzeugtriebwerk, mit einem
Gehäuse und wenigstens einer im Gehäuse angeordneten Leitschaufel. Die Erfindung betrifft
weiterhin eine Leitschaufel zur Anordnung an einem Gehäuse einer Gasturbine sowie
ein Verfahren zum Herstellen einer Leitschaufel für ein Gehäuse einer Gasturbine.
[0002] In axial durchströmten Gasturbinen wie beispielsweise Flugzeugtriebwerken werden
in den Verdichter- und Turbinenstufen Leitschaufeln und Laufschaufeln üblicherweise
abwechselnd hintereinander in einem Gehäuse angeordnet. Laufschaufeln bilden den bewegten
bzw. rotierenden Teil der Gasturbine, mit welchen das strömende Betriebsmedium entweder
verdichtet oder entspannt wird. Mit Hilfe von Leitschaufeln kann die durch die Laufschaufeln
erzeugte Strömung definiert weitergeleitet werden. Leitschaufeln für Gasturbinen umfassen
neben einem Schaufelblatt in der Regel zumindest ein radial äußeres Deckband, das
am Schaufelblatt der Leitschaufel angeordnet ist und eine aerodynamische Strömungspfadbegrenzung
für das Betriebsmedium der Gasturbine im Bereich der Gehäusewand darstellt. Das radial
äußere Deckband weist dabei einen Oberflächenbereich auf, der im Wesentlichen senkrecht
zu der Oberfläche des Schaufelblatts verläuft. Auf der dem aerodynamische Strömungspfad
abgewandten Seite des Deckbands umfassen Leitschaufeln häufig Deckbandhalteeinrichtungen
sein, mittels welchen die Leitschaufeln im Bereich ihres radial äußeren Deckbands
am Gehäuse festgelegt werden.
[0003] Als nachteilig an den bekannten Gasturbinen ist der Umstand anzusehen, dass eine
gezielte Gasbeaufschlagung von nicht unmittelbar im Strömungspfad des Betriebsmediums
angeordneten Abschnitten des Gehäuses während des Betriebs der Gasturbine nur vergleichsweise
schwer zu bewerkstelligen ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gasturbine der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche während des Betriebs eine verbesserte Gasbeaufschlagung von
nicht unmittelbar im Strömungspfad des Betriebsmediums angeordneten Gehäusebereichen
ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Leitschaufel für ein Gehäuse
einer derartigen Gasturbine sowie ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Leitschaufel
zu schaffen.
[0005] Die Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Gasturbine mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, eine Leitschaufel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 sowie durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 zum Herstellen einer Leitschaufel für ein
Gehäuse einer Gasturbine gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den jeweiligen Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Gasturbine als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Leitschaufel sowie
des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen sind.
[0006] Eine erfindungsgemäße Gasturbine umfasst wenigstens eine in einem Gehäuse angeordnete
Leitschaufel, welche eine Deckbandanordnung sowie ein sich von der Deckbandanordnung
radial nach innen erstreckendes Schaufelblatt umfasst. Die Deckbandanordnung weist
ein radial äußeres Deckband und eine Deckbandhalteeinrichtung auf, mittels welcher
das Deckband am Gehäuse festgelegt ist. Eine verbesserte Gasbeaufschlagung von nicht
unmittelbar im Strömungspfad des Betriebsmediums angeordneten Gehäusebereichen ist
erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, dass die Deckbandhalteeinrichtung oder Teile davon
wenigstens einen Luftdurchtrittskanal umfassen, der im Bereich des äußeren Deckbands
einen Strömungsdurchtritt durch die Deckbandhalteeinrichtung hindurch ermöglicht.
Dabei kann die geometrische Ausgestaltung und die Lage des Luftdurchtrittskanals im
Gehäuse optimal an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden. Die geometrische
Ausgestaltung bzw. Kontur des Luftdurchtrittskanals ist grundsätzlich nicht beschränkt.
Weiterhin können mehrere Luftdurchtrittskanäle über den Umfang des Gehäuses verteilt
vorgesehen sein, wodurch ein besonders präzise einstellbarer Luft- bzw. Gasdurchsatz
ermöglicht wird. Der Luftdurchtrittskanal ermöglicht insbesondere eine verbesserte
Gasbeaufschlagung und Kühlung von weiteren Gehäusebauteilen wie beispielsweise stromab
angeordneten Leitschaufelkränzen und dergleichen. Die Gasturbine kann beispielsweise
als Flugzeugtriebwerk ausgebildet sein.
[0007] Weitere Vorteile ergeben sich, indem die Deckbandhalteeinrichtung auf einer dem Schaufelblatt
gegenüberliegenden Seite des Deckbands wenigstens einen Deckbandhaken umfasst, mittels
welchem das Deckband am Gehäuse festgelegt ist. Der Deckbandhaken kann dabei grundsätzlich
einen oder mehrere Luftdurchtrittskanäle umfassen oder frei von Luftdurchtrittskanälen
ausgebildet sein. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Deckbandhalteeinrichtung
zwei oder mehr Deckbandhaken umfasst, wodurch eine mechanisch besonders stabile Anbindung
der Leitschaufel an das Gehäuse ermöglicht ist.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Luftdurchtrittskanal schlitzförmig und/oder im Querschnitt zumindest bereichsweise
kreisbogenförmig und/oder ellipsenbogenförmig und/oder rechteckig und/oder kreisförmig
und/oder ellipsenförmig ausgebildet ist. Hierdurch ist eine besonders gute Kontrolle
des Luft- bzw. Gasdurchsatzes ermöglicht. Darüber hinaus erlauben die genannten Ausgestaltungen
des Luftdurchtrittskanals eine Reduzierung der Spannungskonzentrationen am radial
äußeren Deckband.
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich, indem die Deckbandanordnung einteilig mit dem Schaufelblatt
ausgebildet und/oder am Schaufelblatt befestigt ist. Auf diese Weise kann die Leitschaufel
besonders flexibel ausgebildet und am Gehäuse festgelegt werden.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
mehrere Leitschaufeln über ihre Deckbandanordnungen miteinander verbunden sind und
ein Leitschaufelsegment und/oder einen Leitschaufelkranz bilden. Indem mehrere Leitschaufeln
zu einem Segment oder einem Cluster mit zwei oder mehr Schaufeln pro Einheit zusammengefasst
sind, reduziert sich in Relation zu Einzelschaufeln die Anzahl der Fugen/Spalte und
damit auch die Spaltverluste. Den aggressiven Heißgasen bieten sich zudem weniger
Angriffsflächen, was der Haltbarkeit insgesamt zu Gute kommt. Entsprechendes gilt
für einen vollständigen Leitschaufelkranz. Die Leitschaufeln bilden aufgrund ihrer
Verbindung mechanisch stabile Einheiten, wodurch Relativbewegungen und Verschleiß
reduziert werden.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich, indem wenigstens zwei aneinander angrenzende Deckbandhalteeinrichtungen
jeweils eine Nut umfassen, in welchen ein Dichtelement formschlüssig angeordnet ist.
Hierdurch können benachbarte Deckbandhalteeinrichtungen bzw. Leitschaufeln über eine
Art Nut-Feder-Verbindung miteinander verbunden werden, wobei als Dichtelement beispielsweise
ein Dichtblech verwendet werden kann.
[0012] Dabei kann in weiterer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass das Dichtelement wenigstens
einen Luftdurchtrittskanal umfasst. Hierdurch kann der Luftdurchsatz im Verbindungsbereich
zweier Leitschaufeln erfolgen, wobei der Luftdurchtrittskanal jedoch derart im Dichtelement
auszubilden ist, dass während des Betriebs der Gasturbine kein Strömungsdurchtritt
durch das Deckband, sondern nur durch die Deckbandhalteeinrichtung erfolgt.
[0013] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung umfasst das Gehäuse der Gasturbine ein Gasleitsystem,
mittels welchem während des Betriebs der Gasturbine durch den Luftdurchtrittskanal
durchtretendes Gas zu Gehäusebauteilen geleitet wird, die bezüglich einer vorgegebenen
Strömungsrichtung des Gehäuses stromab des Luftdurchtrittskanals angeordnet sind.
Beispielsweise kann die mit Hilfe des wenigstens einen Luftdurchtrittskanals gezielt
einstellbare Leckageströmung zur Gasbeaufschlagung weiterer am Gehäuse angeordneter
Leitschaufelstufen, Halterungen und dergleichen verwendet werden.
[0014] Weitere Vorteile ergeben sich, indem die wenigstens eine Leitschaufel im Bereich
eines Verdichters und/oder im Bereich einer Turbine angeordnet ist. Hierdurch können
die vorstehend beschriebenen Vorteile der Leitschaufel, wie beispielsweise die verbesserte
Gasbeaufschlagung und Kühlung von weiteren Gehäusebauteilen, wahlweise auf der Verdichter-
und/oder auf der Turbinenseite der Gasturbine verwirklicht werden. Die wenigstens
eine Leitschaufel wird hierzu im Gehäusebereich des Verdichters bzw. der Turbine eingebaut
und leitet während des Betriebs der Gasturbine das Arbeitsmittel auf die Laufschaufeln
des Verdichters und/oder der Turbine,
[0015] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Leitschaufel zur Anordnung an einem
Gehäuse einer Gasturbine, wobei die Leitschaufel eine Deckbandanordnung aufweist,
welche ein im Einbauzustand radial äußeres Deckband sowie eine Deckbandhalteeinrichtung
umfasst, mittels welcher das Deckband am Gehäuse festlegbar ist. Weiterhin weist die
erfindungsgemäße Leitschaufel ein sich von der Deckbandanordnung radial nach innen
erstreckendes Schaufelblatt auf. Erfindungsgemäß ist dabei eine verbesserte Gasbeaufschlagung
von nicht unmittelbar im Strömungspfad des Betriebsmediums angeordneten Bereichen
eines zugeordneten Gehäuses einer Gasturbine dadurch ermöglicht, dass die Deckbandhalteeinrichtung
oder Teile davon wenigstens einen Luftdurchtrittskanal umfassen, der im Einbauzustand
der Leitschaufel einen Strömungsdurchtritt durch die Deckbandhalteeinrichtung hindurch
ermöglicht. Die sich hieraus ergebenden Vorteile sind den vorhergehenden Beschreibungen
des erfindungsgemäßen Gehäuses zu entnehmen.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leitschaufel
zusammen mit mindestens einer und vorzugsweise mit drei weiteren Leitschaufeln ein
Leitschaufelsegment bildet. Indem mehrere Leitschaufeln zu einem Segment oder einem
Cluster mit zwei oder mehr Schaufeln pro Einheit zusammengefasst sind, reduziert sich
in Relation zu Einzelschaufeln die Anzahl der Fugen/Spalte und damit auch die Spaltverluste.
Den aggressiven Heißgasen bieten sich zudem weniger Angriffsflächen, was der Haltbarkeit
insgesamt zu Gute kommt. Die Leitschaufeln bilden aufgrund ihrer Verbindung mechanisch
stabile Einheiten, wodurch Relativbewegungen und Verschleiß reduziert werden. Darüber
hinaus können die Segmente einfach zu einem vollständigen Leitschaufelkranz gefügt
werden.
[0017] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Leitschaufel
für ein Gehäuse einer Gasturbine, wobei die Leitschaufel eine Deckbandanordnung mit
einem im Einbauzustand radial äußeren Deckband und mit einer Deckbandhalteeinrichtung
umfasst, wobei das Deckband mittels der Deckbandhalteeinrichtung am Gehäuse festlegbar
ist. Weiterhin umfasst die Leitschaufel ein sich von der Deckbandanordnung radial
nach innen erstreckendes Schaufelblatt. Erfindungsgemäß ist dabei eine verbesserte
Gasbeaufschlagung von nicht unmittelbar im Strömungspfad des Betriebsmediums angeordneten
Bereichen eines zugeordneten Gehäuses einer Gasturbine dadurch ermöglicht, dass in
der Deckbandhalteeinrichtung wenigstens ein Luftdurchtrittskanal ausgebildet wird,
der im Einbauzustand der Leitschaufel einen Strömungsdurchtritt durch die Deckbandhalteeinrichtung
hindurch ermöglicht. Die sich hieraus ergebenden Vorteile sind den vorhergehenden
Beschreibungen zu entnehmen.
[0018] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, dem Ausführungsbeispiel
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale
und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in dem Ausführungsbeispiel genannten
Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivansicht eines vier erfindungsgemäße Leitschaufeln umfassenden
Leitschaufelsegments für ein Gehäuse einer Gasturbine;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detailansicht eines in Fig. 1 gezeigten Deckbandbereichs II;
- Fig. 3
- eine Aufsicht des Leitschaufelsegments; und
- Fig. 4
- eine vergrößerte Frontalansicht des in Fig. 3 gezeigten Deckbandbereichs IV.
[0019] Fig. 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Leitschaufelsegments 10 für
ein Gehäuse (nicht gezeigt) einer als Flugzeugtriebwerk ausgebildeten Gasturbine und
wird im Folgenden in Zusammenschau mit Fig. 2 erläutert werden, in welcher eine vergrößerte
Detailansicht eines in Fig. 1 gezeigten Deckbandbereichs II dargestellt ist. Das Leitschaufelsegment
10 besteht dabei aus vier erfindungsgemäßen Leitschaufeln 12. Die Leitschaufeln 12
umfassen ein gemeinsames radial inneres Deckband 14 sowie ein gemeinsames radial äußeres
Deckband 16. Zwischen dem inneren Deckband 14 und dem äußeren Deckband 16 erstrecken
sich vier Schaufelblätter 18 der Leitschaufeln 12. Das radial äußere Deckband 16 ist
Teil einer Deckbandanordnung 21, wobei die Deckbandanordnung 21 zusätzlich eine Deckbandhalteeinrichtung
23 umfasst, mittels welcher das Deckband 16 bzw. das gesamte Leitschaufelsegment 10
am Gehäuse der Gasturbine festlegbar ist. Die Deckbandhalteeinrichtung 23 umfasst
hierzu auf ihrer den Schaufelblättern 18 abgewandten Seite einen im Bereich der Profileintrittskanten
20 der Schaufelblätter 18 angeordneten Deckbandhaken 22 sowie einen im Bereich der
Profilaustrittskanten 24 der Schaufelblätter 18 angeordneten Deckbandhaken 26. Zur
Einstellung eines kontrollierten Luftdurchsatzes während des Betriebs des Flugzeugtriebwerks
umfasst der Deckbandhaken 22 einen Luftdurchtrittskanal 28. Man erkennt, dass der
Luftdurchtrittskanal 28, der auch als "Fingernailslot" bezeichnet werden kann, im
Wesentlichen rinnenförmig mit einem kreisbogenförmigen Querschnitt ausgebildet ist.
Der mit Hilfe des Luftdurchtrittskanals 28 einstellbare Luftdurchsatz im Bereich des
äußeren Deckbands 16 kann innerhalb des Gehäuses zur Gasbeaufschlagung und Kühlung
von in Strömungsrichtung betrachtet stromab liegenden Gehäusebauteilen wie etwa nachfolgenden
Leitschaufelstufen und dergleichen verwendet werden. Zu diesem Zweck kann das Gehäuse
beispielsweise ein Gasleitsystem (nicht gezeigt) umfassen, mittels welchem während
des Betriebs der Gasturbine durch den Luftdurchtrittskanal 28 durchtretendes Gas zu
Gehäusebauteilen geleitet wird, die bezüglich einer vorgegebenen Strömungsrichtung
des Gehäuses stromab des Luftdurchtrittskanals 28 angeordnet sind. Neben einer gezielten
Einstellbarkeit des Luftdurchsatzes während des Betriebs des Flugzeugtriebwerks sorgt
der Luftdurchtrittskanal 28 zudem vorteilhaft für eine Verringerung der Spannungskonzentrationen
an der Deckbandanordnung 21. Eine besonders effektive Verringerung der Spannungskonzentrationen
wird insbesondere durch im Querschnitt runde, elliptische oder ringsegment- bzw. ellipsensegmentförmige
Luftdurchtrittskanäle 28 erzielt. Es ist jedoch zu betonen, dass die Geometrie des
Luftdurchtrittskanals 28 grundsätzlich nicht beschränkt ist. Weiterhin kann vorgesehen
sein, dass der vorliegend am linken Rand des Leitschaufelsegments 10 ausgebildete
Luftdurchtrittskanal 28 an einer anderen Position, beispielsweise in der Mitte oder
am rechten Rand des Leitschaufelsegments 10 ausgebildet ist und/oder dass nur manche
der im Gehäuse verbauten Leitschaufeln 12 bzw. Leitschaufelsegmente 28 einen Luftdurchtrittskanal
28 umfassen und/oder dass das Leitschaufelsegment 10 mehrere Luftdurchtrittskanäle
28 umfasst. Das gezeigte Leitschaufelsegment 10 ist einteilig durch Urformen hergestellt.
Alternativ kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass die Leitschaufeln 12 einzeln
hergestellt und zum Leitschaufelsegment 10 bzw. zu einem vollständigen Leitschaufelkranz
zusammengebaut und anschließend miteinander verschweißt werden.
[0020] Man erkennt in Fig. 1 weiterhin eine seitliche Nut 25, welche sich an der Seite der
Deckbandhalteeinrichtung 23 vom stromauf gelegenen Deckbandhaken 22 über einen Teilbereich
des Deckbands 16 bis zum stromab gelegenen Deckbandhaken 26 erstreckt. In die Nut
25 kann ein Teil der Deckbandhalteeinrichtung 23 wie beispielsweise ein Dichtblech
(nicht gezeigt) formschlüssig eingesteckt werden. Hierdurch können benachbarte Deckbandhalteeinrichtungen
23 bzw. Leitschaufelsegmente 10 über eine Art Nut-Feder-Verbindung miteinander verbunden
werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Dichtelement alternativ oder zusätzlich
zu einem der Deckbandhaken 22, 26, einen Luftdurchtrittskanal 28 umfasst. Hierdurch
kann der Luftdurchsatz im Verbindungsbereich zweier Leitschaufeln 12 bzw. Leitschaufelsegmente
10 erfolgen. Es ist jedoch zu beachten, dass der Luftdurchtrittskanal 28 nur in solchen
Bereichen des Dichtelements auszubilden ist, welche im montierten Zustand des Dichtelements
im Bereich eines der Deckbandhaken 22, 26 zu liegen kommen. Mit anderen Worten soll
das Dichtelement nicht derart ausgebildet sein, dass beispielsweise Heißgase zwischen
aneinander angrenzenden Deckbänder 16 hindurch treten können.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Aufsicht des Leitschaufelsegments 10. Dabei ist erkennbar, dass
der in Strömungsrichtung betrachtet stromab gelegene Deckbandhaken 26 im Gegensatz
zum stomauf gelegenen Deckbandhaken 22 keinen Luftdurchtrittskanal 28 umfasst. Es
ist jedoch zu betonen, dass grundsätzlich auch der stromab gelegene Deckbandhaken
26 einen oder mehrere Luftdurchtrittskanäle umfassen kann, um den Luftdurchsatz einzustellen.
Weiterhin erkennt man, dass zwischen den Deckbandhaken 22, 26 eine gegenüber der Oberfläche
des Deckbands 16 erhabene Versteifungsstruktur 30 ausgebildet ist.
[0022] Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Frontalansicht des in Fig. 3 gezeigten Deckbandbereichs
IV. Man erkennt insbesondere die kreisbogenförmige Querschnittsgeometrie des Luftdurchtrittskanals
28 im Deckbandhaken 22. Mit dem Bezugszeichen 28' ist eine alternative Ausgestaltung
des Luftdurchtrittskanals 28 angedeutet, welche eine rechteckige Querschnittsgeometrie
aufweisen würde. Die alternative Ausgestaltung des Luftdurchtrittskanals 28' würde
dabei aufgrund ihrer im Vergleich zum rinnenförmigen Luftdurchtrittskanal 28 größeren
Querschnittsfläche einen entsprechend größeren Luftdurchsatz erlauben.
1. Gasturbine, insbesondere Flugzeugtriebwerk, mit einem Gehäuse, in welchem wenigstens
eine Leitschaufel (12) angeordnet ist, wobei die Leitschaufel (12) zumindest
- eine Deckbandanordnung (21) mit einem radial äußeren Deckband (16) und mit einer
Deckbandhalteeinrichtung (23), mittels welcher das Deckband (16) am Gehäuse festgelegt
ist; sowie
- ein sich von der Deckbandanordnung (21) radial nach innen erstreckendes Schaufelblatt
(18)
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckbandhalteeinrichtung (23) oder Teile davon wenigstens einen Luftdurchtrittskanal
(28) umfassen, der einen Strömungsdurchtritt durch die Deckbandhalteeinrichtung (23)
hindurch ermöglicht.
2. Gasturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckbandhalteeinrichtung (23) auf einer dem Schaufelblatt (18) gegenüberliegenden
Seite des Deckbands (16) wenigstens einen Deckbandhaken (22, 26) umfasst, mittels
welchem das Deckband (16) am Gehäuse festgelegt ist.
3. Gasturbine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdurchtrittskanal (28) schlitzförmig und/oder im Querschnitt zumindest bereichsweise
kreisbogenförmig und/oder ellipsenbogenförmig und/oder rechteckig und/oder kreisförmig
und/oder ellipsenförmig ausgebildet ist.
4. Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckbandanordnung (21) einteilig mit dem Schaufelblatt (18) ausgebildet und/oder
am Schaufelblatt (18) befestigt ist.
5. Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Leitschaufeln (12) über ihre Deckbandanordnungen (21) miteinander verbunden
sind und ein Leitschaufelsegment (10) und/oder einen Leitschaufelkranz bilden.
6. Gasturbine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei aneinander angrenzende Deckbandhalteeinrichtungen (23) jeweils eine
Nut (25) umfassen, in welchen ein Dichtelement formschlüssig angeordnet ist.
7. Gasturbine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement wenigstens einen Luftdurchtrittskanal (28) umfasst.
8. Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse ein Gasleitsystem umfasst, mittels welchem während des Betriebs der Gasturbine
durch den Luftdurchtrittskanal (28) durchtretendes Gas zu Gehäusebauteilen geleitet
wird, die bezüglich einer vorgegebenen Strömungsrichtung des Gehäuses stromab des
Luftdurchtrittskanals (28) angeordnet sind.
9. Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Leitschaufel (12) im Bereich eines Verdichters und/oder im Bereich
einer Turbine angeordnet ist.
10. Leitschaufel (12) zur Anordnung an einem Gehäuse einer Gasturbine, umfassend:
- eine Deckbandanordnung (21) mit einem im Einbauzustand radial äußeren Deckband (16)
und mit einer Deckbandhalteeinrichtung (23), mittels welcher das Deckband (16) am
Gehäuse festlegbar ist; sowie
- ein sich von der Deckbandanordnung (21) radial nach innen erstreckendes Schaufelblatt
(18),
dadurch gekennzeichnet, dass die Deckbandhalteeinrichtung (23) oder Teile davon wenigstens einen Luftdurchtrittskanal
(28) umfassen, der im Einbauzustand der Leitschaufel (12) einen Strömungsdurchtritt
durch die Deckbandhalteeinrichtung (23) hindurch ermöglicht.
11. Leitschaufel (12) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass diese zusammen mit mindestens einer und vorzugsweise drei weiteren Leitschaufeln
(12) ein Leitschaufelsegment (10) bildet.
12. Verfahren zum Herstellen einer Leitschaufel (12) für ein Gehäuse einer Gasturbine,
wobei die Leitschaufel (12):
- eine Deckbandanordnung (21) mit einem im Einbauzustand radial äußeren Deckband (16)
und einer Deckbandhalteeinrichtung (23), mittels welcher das Deckband (16) am Gehäuse
festlegbar ist; und
- ein sich von der Deckbandanordnung (23) radial nach innen erstreckendes Schaufelblatt
(18)
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass in der Deckbandhalteeinrichtung (23) wenigstens ein Luftdurchtrittskanal (28) ausgebildet
wird, der im Einbauzustand der Leitschaufel (12) einen Strömungsdurchtritt durch die
Deckbandhalteeinrichtung (23) hindurch ermöglicht.