[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung von Komponenten
einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Faltschachtelklebemaschine,
mit wenigstens einer Gruppe von Bearbeitungsstationen mit einem zugeordneten Bedienelement
und einer Fernbedienung sowie einem Sicherheitswegrechner und einem Betriebswegrechner.
[0002] Faltschachtelklebemaschinen sind lange, komplexe Maschinen mit vielen Bearbeitungsstattionen
und dienen dazu, aus Zuschnitten wie Druckbogen Faltschachteln herzustellen. Dazu
sind viele Bearbeitungsschritte notwendig, um aus dem bogenförmigen Bedruckstoff eine
Faltschachtel herzustellen. Aus diesem Grund weisen Faltschachtelklebemaschinen mehrere
in Reihe angeordnete Verarbeitungsstationen auf, welche über Transportstationen miteinander
verbunden sind. Mit diesen Bearbeitungsstationen werden die bogenförmigen Bedruckstoffe
gefaltet und verklebt, bis am Ende eine verklebte und gefaltete Schachtel die Maschine
verlässt.
[0003] Eine derartige Faltschachtelklebemaschine ist aus dem Patent
US 7,402,129 B2 bekannt. Um eine Faltschachtelklebemaschine betreiben zu können, müssen entsprechende
Einstellungen an diversen Komponenten der Faltschachtelklebemaschine vorgenommen werden.
Eine dieser Komponenten sind z. B. Rollwangen zur Formateinstellung. Da die Faltschachtelklebemaschinen
sehr lang sind, sind die einzelnen Bearbeitungsstationen üblicherweise zu Gruppen
zusammengefasst, welche gemeinsam bedient werden können. Dabei kann der Bediener eine
Gruppe von Bearbeitungsstationen gemeinsam an der Maschine bedienen und so die nötigen
Einstellungen z. B. Formatänderungen vornehmen.
[0004] Des Weiteren ist es bekannt, eine Funkfernbedienung einzusetzen, um bei der Bedienung
flexibler sein zu können. Dabei wird jedoch unter Umständen die Sicherheit nicht ausreichend
gewahrt, wenn Verstellvorgänge an zu verstellenden Komponenten eingeleitet werden,
wenn sich die Bedienperson nicht in Sichtweite der zu verstellenden Komponenten aufhält.
Da die Faltschachtelklebemaschinen eine Vielzahl von verstellbaren Komponenten aufweisen,
sind diese Maschinen nicht vollflächig verkleidet und es gibt nur Einzelsicherheitsmaßnahmen
für bestimmte Bereiche. Um dennoch das Risiko für Verletzungen des Bedienpersonals
in einem vertretbaren Rahmen zu halten, muss gewährleistet sein, dass eine Person,
welche Verstellvorgänge an der Faltschachtelklebemaschine vornimmt, sich in Sichtweite
dieser Verstellvorgänge aufhält und so den möglicherweise gefährlichen Verstellvorgang
beobachtet.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Sicherheit bei der Einstellung
von Komponenten einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Faltschachtelklebemaschine,
zu erhöhen und gleichzeitig eine bequeme Bedienung der Maschine mittels einer Fernbedienung
und Bedienelementen an der Maschine zu ermöglichen.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu entnehmen. Die vorliegende
Erfindung eignet sich insbesondere zur Einstellung von Komponenten in einer Faltschachtelklebemaschine,
kann aber prinzipiell auch bei anderen Verarbeitungsmaschinen eingesetzt werden, welche
eine Vielzahl von Bearbeitungsstationen aufweisen und die Problematik aufweisen, dass
gefährliche Verstellbewegungen beim Einstellen der Komponenten nicht vollständig abgeschirmt
sind und somit Sichtkontakt beim Verstellvorgang bestehen muss.
[0007] Gemäß der vorliegenden Erfindung sind mehrere Bearbeitungsstationen der Maschine
einer Gruppe zugeordnet, wobei jede Gruppe von Bearbeitungsstationen ein zugeordnetes
Bedienelement aufweist. Mit diesem Bedienelement, z.B. einem Schalter, kann das Bedienpersonal
die Einstellvorgänge von Komponenten direkt an der Maschine bedienen. DesWeiteren
ist eine Fernbedienung vorhanden, mit der ebenfalls die Einstellung derselben Komponenten
in der Maschine vorgenommen werden kann. Die Fernbedienung als auch das Bedienelement
einer Gruppe an der Maschine bewirken prinzipiell den gleichen Einstellvorgang. Zur
Steuerung der Maschine sind außerdem ein Betriebswegrechner und ein Sicherheitswegrechner
vorgesehen. Der Sicherheitswegrechner ist zum Betriebswegrechner redundant aufgebaut
und stellt sicher, dass beim Ausfall des Betriebswegrechners oder bei Fehlfunktionen
des Betriebswegrechners zumindest ein Überführen der Maschine in einen sicheren Zustand
gewährleistet ist und keine unkontrollierten Zustände an der Maschine auftreten. Dies
ist insbesondere bei Faltschachtelklebemaschinen wichtig, deren einzustellende Komponenten
den Bediener gefährden können, indem sie Verletzungen in Form von Quetschungen oder
Ähnlichem zufügen können.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Schritt Einleitung
des Einstellvorgangs der Komponenten sowohl bei Bedienung durch den Schalter an der
Maschine als auch bei Bedienung durch die Fernbedienung durch einen gemeinsamen Signalgeber
erfolgt. Dies bedeutet, dass immer der gleiche Signalgeber den allerersten Schritt
zur Einleitung eines möglicherweise gefährlichen Verstellvorgangs darstellt, egal
ob der Bediener den Verstellvorgang mittels des Schalters an der Maschine oder mittels
der Fernbedienung ausgelöst hat. Dies hat den großen Vorteil, dass unabhängig von
der Wahl der Bedienung zur Einstellung der Komponenten die Einleitung des Einstellvorgangs
einheitlich abläuft.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Signalgeber
der Schalter der wenigstens einen Gruppe von Bearbeitungsstationen ist. Bei dieser
Ausführungsform hat der Schalter an der Maschine eine doppelte Funktion. Zum Einen
kann mit dem Schalter direkt an der Maschine der Einstellvorgang der Komponenten ausgelöst
werden und zum Anderen dient er auch bei Verwendung der Fernbedienung als Signalgeber
zur Auslösung der Einstellung der Komponenten. Dies geschieht bevorzugt dadurch, dass
der Schalter in einer ersten Stellung zur Vornahme der Einstellung der Komponenten
durch die Fernbedienung und in einer zweiten Stellung zur Vornahme der Einstellung
der Komponenten an der Maschine vorgesehen ist. In beiden Stellungen dient somit der
gleiche Schalter als Signalgeber zum Auslösen des Einstellungsvorgangs, egal ob der
Einstellungsvorgang selbst im weiteren Verlauf durch den Schalter an der Maschine
oder durch die Fernbedienung gesteuert wird. Das Signal des Signalgebers wird dann
an den Sicherheitsrechner weitergeleitet, welcher die Freigabe des Einstellvorgangs
bewirkt. Vorteilhafterweise ist außerdem vorgesehen, dass nach Betätigung des Schalters
in der ersten Stellung ein Zeitfenster, insbesondere 60 Sekunden, bevorzugt auf dem
Betriebswegrechner startet. Mit diesem Zeitfenster in Form einer Timer-Funktion, welches
relativ kurz bemessen sein sollte, wird sichergestellt, dass sich der Bediener während
der Vornahme des Einstellvorgangs mittels der Fernbedienung nicht allzu weit von der
einzustellenden Gruppe der Maschine entfernen kann. Wenn der Bediener nicht innerhalb
des vorgesehenen Zeitfensters den Einstellvorgang an der Maschine mittels der Fernbedienung
vornimmt, so wird der Einstellvorgang blockiert und der Bediener muss von Neuem den
Einstellvorgang einleiten. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass sich
der Bediener immer tatsächlich zumindest in der Nähe der einzustellenden Gruppe aufhält
und so den möglicherweise gefährlichen Bereich beim Einstellen der Komponenten im
Blick hat. Zudem wird vermieden dass nach Einleitung des Einstellvorgangs der Bediener
sich abwendet und die Fernbedienung dann durch Dritte betätigt werden kann. Sobald
der Bediener länger als 60 s abwesend ist, muss der Einstellvorgang stattdessen von
vorne beginnen.
[0010] Des Weiteren ist vorgesehen, dass mittels der Fernbedienung der Verstellvorgang durchführbar
ist. Dazu kann der Bediener mittels Bedienelementen wie z. B. Tasten auf der Fernbedienung
die entsprechenden Komponenten der ausgewählten Gruppe in Position fahren. Aus Sicherheitsgründen
erfolgt dies über eine Zweitastenbedienung, so dass der Bediener während des Einstellvorgangs
zumindest zwei Tasten gedrückt halten muss, um ein versehentliches Bedienen der Tasten
zu verhindern. Eine der beiden Tasten wird dabei durch den Sicherheitswegrechner und
eine durch den Betriebswegrechner erfasst, um die geforderte Redundanz herzustellen.
[0011] Aus Sicherheitsgründen ist es weiterhin vorgesehen, dass beim Loslassen eines Bedienelements
auf der Fernbedienung zur Einstellung der jeweiligen Gruppe wenigstens einer der beiden
Rechner die Einstellbewegung der Gruppe anhält. Sobald der Bediener auch nur eine
der beiden Tasten zur Einstellung der Komponenten an der jeweiligen Gruppe loslässt,
wird der Einstellvorgang sofort durch den der losgelassenen Taste zugeordneten Rechner
gestoppt und eine Gefährdung Unbeteiligter verhindert. Um den Einstellvorgang fortzusetzen,
muss der Bediener den Einstellvorgang innerhalb eines Zeitfensters von z.B. 60 Sekunden
fortsetzen, da nach Ablauf der 60 Sekunden ansonsten der Schalter an der Maschine
aus Sicherheitsgründen erst wieder in die erste Stellung gebracht werden muss.
[0012] Erfindungsgemäß ist außerdem vorgesehen, dass bei Betätigung des Einstellvorgangs
durch die Fernbedienung spätestens bei Erreichen einer vorgegebenen Sollposition für
den Einstellvorgang der Betriebswegrechner die Bewegungen des Einstellvorgangs anhält.
Auf diese Art und Weise werden zuverlässig die vorgegebenen Sollpositionen der zu
verstellenden Komponenten erreicht, und der Bediener kann nicht über das vorgegebene
Ziel hinausschießen, selbst dann, wenn der Bediener die Bedienelemente auf der Fernbedienung
weiterhin gedrückt hält. Das kann optisch zusätzlich z.B. durch Aufleuchten des Schalters
an der Maschine signalisiert werden, so dass der Bediener sicher ist, dass die Positionen
auch tatsächlich erreicht wurden und nicht etwa der Einstellvorgang durch eine Blockade
in der Maschine vorzeitig beendet wurde.
[0013] Die vorgegebenen Sollpositionen werden dabei bevorzugt in einem übergeordneten Leitstandsrechner
aus Auftragsdaten berechnet, welcher zumindest mit dem Betriebswegrechner in einer
Kommunikationsverbindung steht. Der Leitstand berechnet anhand der Vorgaben des Bedienpersonals
oder eines elektronisch übermittelten Auftrags die Sollpositionen für die zu verstellenden
Komponenten an der Maschine, um den anstehenden Auftrag korrekt abarbeiten zu können.
Die so berechneten Sollpositionen werden dann an den Betriebswegrechner übermittelt,
welche mittels der Funkfernbedienung oder des Schalters an der Maschine angefahren
werden können.
[0014] Des Weiteren ist vorgesehen, dass bei Betätigung des Schalters in der zweiten Stellung
der Einstellvorgang beginnt und beim Loslassen des Schalters Einstellvorgang anhält.
Befindet sich der Schalter in der zweiten Stellung, kann das Einstellen der Komponenten
nicht mittels der Fernbedienung vorgenommen werden, sondern erfolgt einzig und allein
durch den Schalter an der jeweiligen Gruppe der Maschine. Dazu ist der Schalter bevorzugt
als Schwenkschalter ausgeführt, welcher beim Loslassen des Schalters in eine Neutralposition
zurückschwenkt. Sobald der Bediener den Schalter in der zweiten Stellung loslässt,
hält der Betriebswegrechner den Einstellvorgang an, um die Anwesenheit des Bedienpersonals
an dem Schalter während des Einstellvorgangs sicherzustellen.
[0015] Vorteilhafterweise ist außerdem vorgesehen, dass bei Erreichen einer vorgegebenen
Sollposition des Einstellvorgangs der Einstellvorgang anhält. Analog zum Einstellvorgang
mit der Fernbedienung wird auch beim Einstellvorgang über die Betätigung des Schalters
in der zweiten Stellung an der Maschine ein korrektes Anfahren der vorgegebenen Sollpositionen
sichergestellt. Ein Überfahren der vorgegebenen Sollpositionen wird somit vermieden,
da bei Erreichen der vorgegebenen Sollposition der Betriebswegrechner den Einstellvorgang
automatisch beendet, selbst dann, wenn der Bediener den Schalter weiterhin in der
zweiten Stellung hält. Auch hier kann das Erreichen der Sollpositionen optisch zusätzlich
z.B. durch Aufleuchten des Schalters an der Maschine signalisiert werden.
[0016] Mittels der vorliegenden Erfindung ist es somit möglich, eine komfortable Bedienung
einer Faltschachtelklebemaschine sowohl an der Maschine als auch über die Fernbedienung
zu ermöglichen, wobei die vorgegebenen Sollpositionen präzise angefahren werden und
zudem durch das der Erfindung zugrunde liegende Sicherheitskonzept sichergestellt
wird, dass sich der Bediener immer in der Nähe der zu verstellenden Komponenten an
der Maschine aufhält und so den möglicherweise gefährlichen Einstellvorgang im Blick
behält.
[0017] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Figuren näher beschrieben
und erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Faltschachtelklebemaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung
von Komponenten und
- Figur 2
- einen schematischen Schaltplan mit Signallauf der beteiligten Steuerungskomponenten
der Faltschachtelklebemaschine.
[0018] Figur 1 zeigt beispielhaft einzelne Bearbeitungsstationen 4, 6, 7, 10, 13, 14 einer
solchen Faltschachtelklebemaschine 5. Die Faltschachtelklebemaschine 5 beginnt in
Figur 1 rechts unten mit einem Einleger 1, der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit
hoher Geschwindigkeit aus einem Stapel nacheinander abzieht und einzeln der nachfolgenden
Bearbeitungsstation zuführt. Im Anschluss an den Einleger 1 folgt eine Ausrichtestation
4, in der die Zuschnitte einzeln gegen einen seitlichen Anschlag ausgerichtet werden.
Durch die Ausrichtstation führen quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form
von zwei Riemenpaaren, die als Förderelemente dienen und über Stellantriebe quer positioniert
werden können. Anschließend folgt ein Vorbrecher 6 und ein erstes Faltmodul 7. Sowohl
durch den Vorbrecher 6 als auch durch das Faltmodul 7 führen quer positionierbare
Maschinenkomponenten in Form von Riemenpaaren als Förderelemente, die abhängig vom
Zuschnittstyp mit einem Stellantrieb quer positioniert werden.
[0019] Auf das Faltmodul 7 folgt eine Drehstation 9. Die Drehstation 9 enthält zum Drehen
der Zuschnitte um eine senkrechte Achse um 90° zwei parallel nebeneinander angeordnete
Förderstrecken, deren Geschwindigkeit getrennt einstellbar ist. Die Zuschnitte liegen
auf beiden Förderstrecken auf, so dass sie bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
der beiden Förderstrecken gedreht werden. Die beiden Förderstrecken enthalten angetriebene
Rollen als Förderelemente.
[0020] Im Anschluss an die Drehstation 9 folgt eine weitere Ausrichtestation 10, die in
ihrem Aufbau der Ausrichtestation hinter dem Einleger 1 entspricht. Sie enthält somit
wiederum quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von Förderriemenpaaren
als Förderelemente.
[0021] Die nächste Bearbeitungsstation 13 dient dazu, vom Schachteltyp abhängige Bearbeitungsvorgänge
durchzuführen; beispielsweise werden weitere Rilllinien vorgebrochen oder Sonderfaltungen
durchgeführt. Auch durch die Bearbeitungsstation 13 führen Riemenpaare als Förderelemente,
die mit Stellantrieben quer positioniert werden können.
[0022] Anschließend folgt eine Faltstation 14, in der vorher mit einer Klebenaht versehene
Zuschnittteile um 180° umgefaltet werden. Die Faltstation 14 enthält Riemenpaare als
Förderelemente und ein Klebstoffauftragwerk, die mittels Stellantrieben in ihre vom
Zuschnittstyp abhängige Querposition bewegt werden können. Anschließend folgt eine
Überleitstation 15, von der die gefalteten, mit noch nicht abgebundenen Klebenähten
versehenen Zuschnitte in allen Teilen exakt ausgerichtet der nachfolgenden Sammel-
und Presseinrichtung 16 zugeführt werden. In der Sammel- und Presseinrichtung 16 wird
zunächst ein Schuppenstrom aus gefalteten Zuschnitten gebildet, der anschließend zwischen
fördernden Pressbändern für einige Zeit unter Druck gehalten wird, damit die Klebenähte
abbinden. Die Überleitstation 15 enthält ebenfalls Riemenpaare, die mittels Stellantrieben
querverstellt werden können.
[0023] Die Faltschachtelklebemaschine 5 in Figur 1 weist einen Leitstandsrechner 2 auf,
welcher es dem Bediener B der Maschine erlaubt, Sollwertvorgaben für einen neuen Bearbeitungsauftrag
zu machen. Der Leitstandsrechner 2 kann in die Maschine 5 integriert sein oder in
einem separaten Pult außerhalb der Maschine 5 untergebracht sein, so wie dies Figur
1 zeigt. Der Bediener B kann am Leitstand 2 über eine Tastatur oder einen Touchscreen
anstehende Aufträge abrufen und die Sollwerte berechnen lassen. Die Sollwertvorgaben
zur Einstellung der Komponenten in der Maschine 5 werden über eine Kommunikationsverbindung
an die Steuerung der Maschine 5 übertragen.
[0024] Die Faltschachtelklebemaschine 5 weist zwei Gruppen von Bearbeitungsstationen G1,
Gn auf, wobei jeder Gruppe mindestens ein Antriebsmotor M zugeordnet ist sowie jeweils
ein Schwenkschalter S1, Sn. In Figur 1 ist nur ein Motor M pro Gruppe G1,Gn dargestellt,
es sind jedoch meist mehrere Motoren M pro Gruppe Gn,G1 vorhanden, bevorzugt pro Station
9,10, 13,14 ein Motor M. Die Einzelschalter S
11 und S
12 dienen dazu, einzelne Stationen einer Gruppe S1 und deren Motor M separat einzustellen,
wobei jeweils zwei Bewegungen möglich sind wie z.B. links und rechts, hoch und runter
oder vor und zurück. Die Einzelschalter S
11 und S
12 haben jedoch für die vorliegende Erfindung keine Bedeutung. Des Weiteren ist in der
Faltschachtelklebemaschine 5 eine Steuerung bestehend aus einem Sicherheitsrechner
SR und einem Betriebswegrechner BR angeordnet, wobei die Einstellwerte des Leitstandrechners
2 vom Betriebswegrechner BR entgegengenommen werden und der Betriebswegrechner BR
die Motoren M der Gruppen G1, Gn entsprechend den Sollwerten ansteuern kann. Der Leitstandsrechner
2 weist außerdem eine Sende- und Empfangseinheit 3 auf, welche mit einer Fernbedienung
F kommunizieren kann. Auf diese Art und Weise kann das Bedienpersonal B die Einstellvorgänge
an der Faltschachtelklebemaschine 5 nicht nur über die Schwenkschalter S1, Sn sondern
auch über die Fernbedienung F vornehmen.
[0025] Die Schalter S1, Sn sind als sogenannte Schwenkschalter ausgeführt, welche durch
eine Federkraft in einer Neutralposition gehalten werden, es können aber auch andere
Schalter mit automatischer Rückstellung in die Neutralposition verwendet werden. Der
Bediener B kann die Schwenkschalter S1, Sn in eine erste Stellung und in eine zweite
Stellung drehen. Sobald der Bediener B den Schwenkschalter S1, Sn wieder loslässt,
kehrt der Schwenkschalter S1, Sn in die Neutralposition zurück.
[0026] Die Faltschachtelklebemaschine 5 und deren Bearbeitungsstationen sind im Wesentlichen
unverkleidet, was mit entsprechenden Gefahren für Personen verbunden ist, da lediglich
Einzelschutzmaßnahmen vorhanden sind. Aus diesem Grund muss sichergestellt werden,
dass sich der Bediener B auch mit der Fernbedienung F immer in Sichtweite der jeweiligen
Gruppe G1, Gn von Bearbeitungsstationen aufhält, an der er Einstellvorgänge vornehmen
will, so dass der Bediener B sieht, ob gegebenenfalls andere Personen dort gefährdet
werden können.
[0027] In Figur 2 ist schematisch der Aufbau der Steuerung der Faltschachtelklebemaschine
5 gezeigt. Die Steuerung besteht im Wesentlichen aus dem Betriebswegrechner BR und
dem Sicherheitsrechner SR, der Betriebswegrechner BR kommuniziert zudem mit dem übergeordneten
Leitstandsrechner 2. Am Leitstandsrechner 2 kann der Bediener B Schachtelgrößen eingeben
oder aufrufen, woraus der Leitstandsrechner 2 Sollwerte für die Einstellvorgänge der
Komponenten der Gruppen G1, Gn berechnet. Wenn der Bediener B z.B. an der Gruppe G1
entsprechende Einstellvorgänge vornehmen will, so hat er die Möglichkeit, dies entweder
über die Fernbedienung F oder den Schalter S1 zu tun. In beiden Fällen wird jedoch
der erste Schritt des Einstellvorgangs durch den gleichen Signalgeber nämlich den
Schalter S1 eingeleitet.
[0028] Wenn der Bediener B den Schalter in die Stellung 1 dreht, so kann der Bediener B
anschließend die Fernbedienung F verwenden. In diesem Fall wird ein entsprechendes
Signal an den Betriebswegrechner BR gesendet und der Betriebswegrechner BR startet
ein Zeitfenster von z. B. 60 Sekunden. Innerhalb der 60 Sekunden Frist muss der Bediener
B dann mittels der Fernbedienung F die Bewegung der Komponenten an der Gruppe G1 durch
Drücken zweier Tasten einleiten.
[0029] Den eigentlichen Einstellvorgang, d. h. das Bewegen der zugehörigen Antriebsmotoren
M löst der Bediener B durch das Drücken der beiden Tasten auf der Fernbedienung F
aus. Nur wenn der Bediener B beide Tasten auf der Fernbedienung F gedrückt hält, nehmen
die Motoren M der Gruppe G1 den Einstellvorgang vor. Durch das Drücken der beiden
Tasten auf der Fernbedienung F wird jeweils ein entsprechendes Signal an den Betriebswegrechner
BR und an den Sicherheitsrechner SR gesendet. Beide Rechner BR, SR geben dann die
Bewegung der Motoren M frei und die Motoren M können die Einstellungen vornehmen.
Wenn der Bediener B auch nur eine der beiden Tasten auf der Fernbedienung F loslässt,
so stoppt die Bewegung und das Zeitfenster von 60 Sekunden läuft von Neuem an. Erfolgt
keine Betätigung der Tasten auf der Fernbedienung F innerhalb der 60 Sekundenfrist,
so muss nach Ablauf des Zeitfensters der gesamte Einstellvorgang mittels des Schalters
S1 an der Maschine 5 neu gestartet werden. Durch die Bedienung über zwei Tasten auf
der Fernbedienung F wird sichergestellt, dass der Bediener B nicht aus Versehen die
Bewegung der Motoren M auslöst, sondern nur dann, wenn er bewusst beide Tasten gedrückt
hält. Sobald die Motoren M die über den Leitstandsrechner 2 vorgegebenen Sollpositionen
erreicht haben, stoppen die Motoren M die Bewegung und der Einstellvorgang an der
Gruppe G1 ist beendet. Zudem beginnen in den Schalter S1 integrierte Leuchtmittel
aufzuleuchten, so dass der Bediener B sicher ist, dass die Sollpositionen auch tatsächlich
erreicht wurden.
[0030] Alternativ kann der Bediener B den Einstellvorgang an der Gruppe G1 auch direkt an
der Faltschachtelklebemaschine 5 mittels des Schalters S1 vornehmen. In diesem Fall
dreht der Bediener den Schalter S1 in die Stellung 2, woraufhin entsprechende Signale
an den Betriebswegrechner BR und Sicherheitsrechner SR gesendet werden und sich die
Motoren M der Stationen der Gruppe G1 in Bewegung setzen. Sobald der Bediener B den
Schwenkschalter S1 in der Stellung 2 loslässt, halten die Motoren M an und die möglicherweise
gefährlichen Bewegungen beim Einstellvorgang werden gestoppt. Auch bei dieser Variante
stoppt die Bewegung des Motors M beim Einstellvorgang der Gruppe G1 spätestens dann,
wenn die vom Leitstandrechner 2 vorgegebene Sollpositionen erreicht sind, zudem leuchtet
auch hier der Schalter S1 auf.
[0031] Nach dem Einstellvorgang an der Gruppe G1 kann sich der Bediener B zur nächsten Gruppe
Gn bewegen und dort ebenfalls entsprechend Einstellungen z. B. an Rollwangen vornehmen,
wobei er auch bei der Gruppe Gn die Möglichkeit hat wie in der Gruppe G1 zwischen
der Einstellung mit der Fernbedienung F oder dem Schalter Sn in Stellung 2 zu wählen.
Auf diese Art und Weise kann der Bediener B nach und nach sämtliche Gruppen G1, Gn
von Bearbeitungsstationen einstellen und dann am Leitstandsrechner 2 die Faltschachtelklebemaschine
5 auf Produktion schalten. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei sichergestellt,
dass während der Einstellvorgänge der Bediener B immer in der Nähe der einzustellenden
Gruppe G1, Gn ist und sich auch bei Einsatz der Fernbedienung F zumindest in der Nähe
der einzustellenden Gruppe G1, Gn aufhält und so mögliche Gefahren im Auge behält.
Bezugszeichenliste
[0032]
1 |
Einleger |
2 |
Leitstandsrechner |
3 |
Sende/Empfangseinheit |
4 |
Ausrichtestation |
5 |
Faltschachtelklebemaschine |
6 |
Vorbrecher |
7 |
Faltmodul |
9 |
Drehstation |
10 |
Ausrichtestation |
13 |
Bearbeitungsstation |
14 |
Faltstation |
15 |
Überleitstation |
16 |
Sammel- und Presseinrichtung |
B |
Bedienperson |
F |
Fernbedienung |
M |
Motor |
S1 |
erster Schwenkschalter |
Sn |
weiterer Schwenkschalter |
S11 |
separater Schalter für eine Station |
S12 |
separater Schalter für eine Station |
G1 |
Gruppe 1 |
Gn |
Gruppe n |
BR |
Betriebswegrechner |
SR |
Sicherheitswegrechner |
1. Vorrichtung zur Einstellung von Komponenten (4, 10, 14) einer Bedruckstoffe verarbeitenden
Maschine (5), insbesondere Faltschachtelklebemaschine, mit wenigstens einer Gruppe
von Bearbeitungsstationen (G1) mit einem zugeordneten Bedienelement (S1) und einer
Fernbedienung (F) sowie einem Sicherheitswegrechner (SR) und einem Betriebswegrechner
(BR),
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Schritt zur Einleitung des Einstellvorgangs der Komponenten (4, 10, 14)
sowohl bei Bedienung durch den Schalter (S1) an der Maschine (5) als auch bei Bedienung
durch die Fernbedienung (F) durch einen gemeinsamen Signalgeber (S1) erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Signalgeber (S1) der Schalter (S1) der wenigstens einen Gruppe von Bearbeitungsstationen
(G1) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schalter (S1) in einer ersten Stellung zur Vornahme der Einstellung der Komponenten
(4, 10, 14) durch die Fernbedienung (F) und in einer zweiten Stellung zur Vornahme
der Einstellung der Komponenten (4, 10, 14) an der Maschine (5) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Betätigung des Schalters (S1) in der ersten Stellung ein Zeitfenster, insbesondere
60 Sekunden, bevorzugt auf dem Betriebswegrechner (BR) startet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Fernbedienung (F) der Verstellvorgang durchführbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Loslassen eines Bedienelements auf der Fernbedienung (F) zur Einstellung der
jeweiligen Gruppe (G1) wenigstens einer der Rechner (BR, SR) die Einstellbewegung
der jeweiligen Gruppe (G1) anhält.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Betätigung des Einstellvorgangs durch die Fernbedienung (F) spätestens bei Erreichen
einer vorgegebenen Sollposition für den Einstellvorgang der Betriebswegrechner (BR)
die Bewegung des Einstellvorgangs anhält.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Betätigung des Schalters (S1) in der zweiten Stellung der Einstellvorgang beginnt
und beim Loslassen des Schalters (S1) wenigstens einer der Rechner (BR,SR) den Einstellvorgang
anhält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Erreichen einer vorgegebenen Sollposition des Einstellvorgangs der Betriebswegrechner
(BR) den Einstellvorgang anhält.
10. Vorrichtung nach einem Anspruch 7 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Erreichen der vorgegebenen Sollposition ein optisches Signal angezeigt wird.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein übergeordneter Leitstandsrechner (2) vorgesehen ist, welcher zumindest mit dem
Betriebswegrechner (BR) in einer Kommunikationsverbindung steht und zur Eingabe oder
zum Aufruf eines Auftrags und zur Berechnung von Sollpositionen für die Einstellbewegungen
in der jeweiligen Gruppe (G1) vorgesehen ist.