[0001] Die Erfindung betrifft ein Schienenbefestigungssystem, mit welchem Schienen auf einer
Betonschwelle befestigt werden können, wobei Stützringe und Betonanker zur Anbringung
von Spannklemmen in die Betonschwelle betoniert sind.
[0002] Die ordnungsgemäße Verspannung zwischen Schiene und Schwelle ist der Garant für die
Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit auf Gleisen und Weichen bei der Durchführung
von Personen- und Gütertransporten auf Bahnstrecken.
[0003] Für die Einhaltung oberbautechnischer Parameter wie Längshöhe, gegenseitige Höhenlage,
Richtung und Spurweite bei der Herstellung von Gleisen und Weichen, ist die kraftschlüssige
Verspannung der Schiene zum Schwellenauflager sicherzustellen.
[0004] Lose Schienenbefestigungen und geschädigte Betonschwellen stellen keine kraftschlüssige
Verspannung zwischen Schiene und Schwelle sicher und beeinträchtigen die Verkehrssicherheit
bei der Durchführung und Aufrechterhaltung eines reibungslosen Eisenbahnbetriebes.
[0005] Im Stand der Technik sind Mittel zur Schienenbefestigung beschrieben. So basiert
z. B. das W14-Schienenbefestigungssystem auf einer Betonschwelle, in die ein ebener,
in Draufsicht rechtwinklig ausgebildeter Auflageabschnitt für den Fuß der jeweils
zu befestigenden Schiene eingeformt ist. In Längsrichtung der zu befestigenden Schiene
betrachtet erstreckt sich der jeweilige Auflageabschnitt über die gesamte Schwelle,
während seine quer zur Längserstreckung der Schiene gemessene Breite größer als die
Breite des Schienenfußes, jedoch kleiner als die gesamte Breite der Schwelle ist.
An ihren parallel zur Längserstreckung der Schiene ausgerichteten Schmalseiten ist
der Auflageabschnitt durch jeweils eine sich ebenfalls parallel zur Längserstreckung
der zu befestigenden Schiene über die Schwelle erstreckende Einsenkung begrenzt, die
einen im Wesentlichen V-förmigen Querschnitt besitzt. Zusätzlich ist in den beidseits
des in Montagestellung vom Schienenfuß besetzten Teils vorhandenen Bereichen des Auflageabschnitts
jeweils eine Aufnahme für einen Dübel oder desgleichen eingeformt, in den eine Spannschraube
eingeschraubt werden kann.
[0006] Zum Befestigen der Schiene wird auf die nicht von dem Schienenfuß besetzten Bereiche
des Auflageabschnitts jeweils eine so genannte "Winkelführungsplatte" aufgesetzt.
Diese aus Gewichtsgründen und zum Zwecke der Verbesserung des elastischen Verhaltens
sowie des elektrischen Widerstands üblicherweise aus einem hochfesten Kunststoffmaterial
gefertigten Winkelführungsplatten weisen einen Zentralabschnitt auf, an dessen Unterseite
eine Auflagefläche ausgebildet ist, mit der die Winkelführungsplatten auf dem Auflageabschnitt
sitzen. Bei der für das System W14 eingesetzten Winkelführungsplatte ist an den Zentralabschnitt
zusätzlich ein Stützabschnitt angeformt, der sich ausgehend von der Auflagefläche
an der Unterseite der Winkelführungsplatte nach unten erstreckt und dessen Form an
die Form der den Auflageabschnitt begrenzenden Einsenkungen der Schwelle angepasst
ist. In der Montagestellung sitzt dementsprechend jede der Winkelführungsplatten mit
ihrem Stützabschnitt formschlüssig in der ihr jeweils zugeordneten Einsenkung. Mit
ihrer dem Stützabschnitt gegenüberliegenden Anlagefläche liegen die Winkelführungsplatten
dagegen seitlich am Fuß der zu befestigenden Schiene an. Seitenkräfte, die von der
Schiene auf die Winkelführungsplatte übertragen werden, können so von der Winkelführungsplatte
aufgenommen und in die Schwelle geleitet werden. Die Abstützung der Winkelführungsplatten
erfolgt dabei über die von der Schiene abgewandte Seitenfläche der jeweiligen Einsenkung.
[0007] Zur Sicherung der Schiene gegen ein Abheben werden bei den bekannten Schienenbefestigungssystemen
üblicherweise Federelemente eingesetzt, die im Montagezustand eine federnd elastische
Niederhaltekraft auf den Schienenfuß ausüben. Die beim Schienenbefestigungssystem
W14 und vergleichbaren Systemen eingesetzten, auch als "Spannklemmen" bezeichneten
Federelemente sind W-förmig ausgebildet und mit ihrem Mittelabschnitt auf der Winkelführungsplatte
verspannt. Dazu ist in der Winkelführungsplatte eine Durchgangsöffnung ausgebildet,
durch die die zum Spannen der jeweiligen Spannklemme verwendete Spannschraube in den
jeweils in der Schwelle eingelassenen Dübel eingeschraubt werden kann.
[0008] Nachteilig bei dem seit über 2 Jahrzehnten verwendeten Schienenbefestigungssystem
mit den dazugehörigen Schwellenschrauben und Schraubdübel ist, dass es häufig zu Längsrissen
in den Betonschwellen kam, die bis zum Verfall des Systems führten. Eine kraftschlüssige
Verspannung zwischen Schiene und Betonschwelle war nicht mehr gewährleistet. Hierdurch
konnte eine sichere Benutzung der Schiene nicht mehr gewährleistet werden und die
Liegedauer der Betonschwellen von 25 bis 30 Jahre wurde kaum erreicht.
[0009] Außerdem hat sich herausgestellt, dass es unter ungünstigen Montage- oder Betriebsbedingungen
zu erheblichem abrasiven Verschleiß der jeweiligen Schwelle oder Platte im Bereich
ihres Auflageabschnitts kommt. Der Verschleiß äußert sich in einem unregelmäßigen
Materialabtrag. Dieser kann so weit gehen, dass zwischen Schienenfuß und Auflageabschnitt
dauerhaft ein Luftspalt vorhanden ist, in Folge dessen eine sichere Abstützung der
Schiene in dem jeweiligen Befestigungspunkt nicht mehr gewährleistet und eine gegebenenfalls
vorgesehene Schienenneigung dauerhaft unzulässig verändert ist.
[0010] Ursächlich für die Schädigung der Betonschwellen ist die Bildung von Längsrissen
entlang des Schwellenkörpers durch die vorhandenen Hohlräume der Schwellendübel. Beim
Eindrehen der Schwellenschrauben in die einbetonierten Schwellendübel der neu gefertigten
Schwellen entstehen Druckkräfte die von innen nach außen der Betonschwellen wirken.
Es ist gleichermaßen nachteilig, die Schwellendübel wie einen klassischen Dübel in
die Betonschwellen einzufügen oder, ob man diese einbetoniert. (z.B.
WO 2006/029803 A1,
DE 101 48 726 A1,
DE 31 11 876 A1).
[0011] Im Stand der Technik (z. B.
DE 199 29 283 A1,
JP 2002/242103 A) ist beschrieben, dass ein Luftspalt zwischen einer Schwelle und einem Schotterbett
oder einer Betonplatte, auf denen die Schwelle steht, aufgrund von unvermeidbaren
baulichen Ungenauigkeiten vorhanden sein kann, durch Injektion einer Füllmasse geschlossen
werden kann. Jedoch kann diese Technik nicht ohne Weiteres auf die Sanierung von Schienenbefestigungspunkten,
bei denen sich zwischen dem Auflageabschnitt der Schwelle und dem Schienenfuß in Folge
von abrasivem Verschleiß ein Luftspalt gebildet hat, übertragen werden. Die beim Überfahren
des jeweiligen Befestigungspunktes auf dem Auflageabschnitt lastenden Druckkräfte
sind zu hoch sind, so dass die eingespritzte Füllmasse ihnen nicht über eine ausreichend
lange Einsatzdauer standhält.
[0012] Zusätzlich werden bei Zugfahrten die auftretenden Schwingungen durch die Achslasten
des rollenden Rades über die Schwellenschraube und Schwellendübel in die Betonschwelle
übertragen. Diese Komponenten sind für die Bildung der Risse in der Betonschwelle
verantwortlich und verkürzen die Liegedauer je nach Verkehrsbelastung erheblich. Negativ
wirken sich auch die Witterungseinflüsse (Eindringen von Wasser und Frosteinwirkung
in den Schwellendübel und in den vorhandenen Rissen der Betonschwellen) nachteilig
aus. Die Schwellenkörper werden dadurch zusätzlich geschädigt und das führt beschleunigend
zur Zerstörung der Betonschwelle.
[0013] Eine Schwellenauswechselung geschädigter Betonschwellen wird bereits nach 5 bis 15
Jahren je nach Schädigungsart für die Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes erforderlich.
Beispiel: ICE Strecke 6100 Berlin - Hamburg wurde die Streckenertüchtigung auf 230
km/h von 2003 bis 2004 durchgeführt. 2009 wurden ca. 241.000 Betonschwellen gewechselt.
Die Kosten der Sanierung beliefen sich auf ca. 41 Mio. €.
[0014] Es war demgemäß Aufgabe der Erfindung ein Schienenbefestigungssystem bereitzustellen,
das nicht die Nachteile oder Mängel des Standes der Technik aufweist.
[0015] Gelöst wird die Aufgabe durch den unabhängigen Anspruch. Bevorzugte Ausführungsformen
finden sich in den Unteransprüchen.
[0016] Es wird mithin ein Schienenbefestigungssystem für Schienen auf Betonschwellen bereitgestellt,
das nicht die Nachteile oder Mängel des Standes der Technik aufweist. Das erfindungsgemäße
System umfasst:
- a. seitlich der Schiene angeordneten und zumindest teilweise in die Schwellenoberseite
eingelassenen winkelförmigen Führungsplatten,
- b. Spannklemmen, die mittels in der Betonschwelle verankerten und die Führungsplatte
durchdringenden Bolzen auf die jeweilige Führungsplatte und einen Fuß der Schiene
kraftschlüssig verspannbar sind,
- c. in die Betonschwelle eingelassene Betonanker,
- d. und mit den Betonankern verbundenen Stützringe, in die die Bolzen eingebracht sind,
wobei
die Stützringe und die Betonanker in die Betonschwelle einbetoniert sind.
[0017] Die im Stand der Technik offenbarten Befestigungssysteme verwenden Dübel, die in
eine Öffnung im festen Untergrund eingebracht werden, wobei in den Dübel das Spannelement
eingeschraubt wird. Bei der erfindungsgemäßen Lehre handelt es sich um eine Kombination
aus mehreren Elementen (a, b, c und d, wobei die Stützringe und die Betonanker in
die Betonschwelle einbetoniert sind). Die einzelnen technischen Elemente, die miteinander
kombiniert werden, führen in ihrer Kombination überraschenderweise zu einem deutlich
verbesserten Schienenbefestigungssystem für Schienen auf Betonschwellen. Es lag für
einen Fachmann nicht nahe, dass die Kombination aus an sich bekannten Elementen zu
einem Schienenbefestigungssystem führt, welches die statische Belastbarkeit der Schwellenkörper
verbessert und die Nutzungsdauer der Betonschwellen verdoppelt und gleichzeitig die
Betriebskosten für die Instandhaltung senkt. Der Fachmann fand in dem Stand der Technik
auch keine Anregung, die erfindungsgemäßen einzelnen Merkmale miteinander zu kombinieren.
Gerade die einfache Lösung der Kombination aus bekannten Elementen, die zu einer überraschenden
Verbesserung wie der Nutzungsdauer führen, wurden dem durchschnittlichen Fachmann
nicht nahegelegt, da zahlreiche Lösungen des Standes der Technik erheblich komplizierter
waren, als die erfindungsgemäße Lehre. Selbstverständlich finden sich im Stand der
Technik einfachere Lösungen, nur handelt es sich bei diesen einfachen Lösungen des
Standes der Technik um solche Befestigungssysteme für Schienen auf Betonschwellen,
die für den regelmäßiger Betrieb einer üblichen Schiene überhaupt nicht geeignet sind.
Es war vor allem völlig überraschend, dass das Einbetonieren eines Betonankers und
das Einbetonieren der Stützringe in Kombination mit den Merkmalen a, b, c und d zu
einem Befestigungssystem führen, das eine überraschend verbesserte Belastbarkeit aufweist.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn der Stützring mit dem Betonanker so einbetoniert
wird, dass der Stützring mit der Oberkante der Betonschwelle abschließt. Das erfindungsgemäße
Befestigungssystem stellt eine Abweichung von der Lehre des Standes der Technik, da
bei der Erfindung die Stützringe und die Betonanker in die Betonschwelle einbetoniert
sind. Überraschenderweise wird hierdurch eine erheblich höhere Stabilität erreicht,
die in einer längeren Nutzungsdauer resultiert.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn neben dem Stützring mit einem M22-Gewinde ein
Betonanker mit M10 verwenden wird, wie er beispielhaft in Figur 4 gezeigt wird. Der
Betonanker mit M10 wird verwendet, um durch die Fixierung des Stützringes, bevorzugt
mit einem M22-Gewinde, bevorzugt einen WD Bolzen M22 zu fixieren, wobei Stützring
und Betonanker beide in der Betonschwelle einbetoniert vorliegen. Die Kombination
aus Betonanker (M10) dem Stützring mit dem M22-Gewinde und dem WD Bolzen M22 führt
zu den besonderen vorteilhaften Eigenschaften der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung.
[0019] Das erfindungsgemäße Schienenbefestigungssystem hat wesentliche Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik, wie z. B.:
- Verbesserung der statischen Belastbarkeit des Schwellenkörpers.
- Problemlose Herstellung des erforderlichen Drehmoments zur Erreichung der kraftschlüssigen
Verspannung zwischen Schiene und Schwelle. Das erforderliche Anzugsmoment der Mutter
wird nach Streckenklassifizierung bei Neubau, Umbau oder Instandhaltungsmaßnahmen
von Gleisen und Weichen festgelegt.
- Federkraft der Verspannung und Schwingungen durch das rollende Rad (Achslasten) werden
vom Bolzen aufgenommen und nicht in den Schwellenkörper übertragen.
- Das Schienenbefestigungssystem erhöht die Nutzungsdauer der Schwellenkörper erheblich
und gewährleistet eine dauerhafte kraftschlüssige Verspannung zwischen Schiene und
Betonschwelle.
- Das Schienenbefestigungssystem ist bei allen Betonschwellenarten anwendbar.
- Die Nutzungsdauer der Betonschwellen erhöht sich überraschenderweise je nach Verkehrsbelastung
auf ca. 25 bis 30 Jahre.
- Geschädigte Kleineisenteile können problemlos ausgetauscht werden.
- Technologische Änderungen bei Gleisneubau- oder Umbauverfahren im Oberbau sind nicht
erforderlich.
- Technische Änderungen der zum Einsatz kommenden Gleisbau- Maschinen und Geräte sind
für Schwellenauswechselung, Schwellenverlegung oder Verspannungsarbeiten der Schiene
sind nicht erforderlich.
- Die Senkung der Betriebskosten und der Zugverspätungen auf Grund Minimierung der Instandhaltung
ist erheblich.
[0020] Eine Schwelle oder auch Bahnschwelle ist ein Teil des Eisenbahnoberbaus, der die
Schienen trägt und deren Belastungen auf den Gleis-Unterbau überträgt und verteilt.
Es ist die Aufgabe der Schwelle, die darauf befestigte Schiene in ihrer Lage zu fixieren
und somit die Einhaltung der Spurweite sicherzustellen. Die Schwellen können aus unterschiedlichen
Materialien, wie Stahl, Holz oder Beton, gefertigt sein. Betonschwellen werden insbesondere
maschinell aus Beton gegossen, wobei auf der Oberfläche bereits die Auflage der Schienen
mit seitlichen Nocken gegen Verschiebung und Bohrlöchern für die Schienenhalter geformt
werden. Vorteile von Schwellen aus Spannbeton gegenüber Holz- und Stahlschwellen sind
eine bessere Lagestabilität durch größeres Gewicht und eine längere Nutzungsdauer.
Beim Regeloberbau der Deutschen Bahn werden Spannbetonschwellen des Typs B 70 auch
weitere Betonschwellen wie z. B. des Typs B 90 und andere. Das System kann mit allen
gängigen Betonschwellen (wie z. B. Weichenschwellen, Einblockschwellen usw.) verwendet
werden. Neben der beschriebenen Einblockschwelle ist die Verwendung der Zweiblockschwelle
weit verbreitet. Diese besteht aus zwei Betonblöcken, die mit einem Spurhalter aus
einem L- oder T-förmigen Stahlprofil miteinander verbunden sind. Durch das Auflösen
der Schwelle in zwei Blöcke wird der Seitenverschiebewiderstand vergrößert. Die Zweiblockschwelle
kommt in Deutschland zur Befestigung der Schiene bei der Festen Fahrbahn in Anwendung.
Das Befestigungssystem ist mit den Einblockschwellen, aber auch mit den Zweiblockschwellen
kompatibel, so dass es universell eingesetzt werden kann.
[0021] Das Einbetonieren der Stützringe mit den Betonankern bietet einen weiteren überraschenden
Vorteil. Die vorgegeben Position der Stützringe in der Schwelle ermöglicht eine exakte
und eindeutige Orientierung der Winkelführungsplatten. Aufgrund der genauen Positionierung
wird die Montage erleichtert und die Montagezeit verkürzt. Es war völlig überraschend,
dass das Einbetonieren des Stützringes zu einer weiteren Verbesserung der Stabilität
führt. Besonders überraschend war es, dass die Stabilität des Systems nochmals verbessert
werden kann, wenn der Stützring beim Einbetonieren so positioniert wird, dass er mit
der Oberkante der Betonschwelle abschließt. Die verbesserten Stabilitätseigenschaften
werden überraschenderweise nochmals verbessert, wenn der Stützring mit der Oberkante
der Betonschwelle abschließt. Zum Erreichen der erforderlichen elektrischen Leitfähigkeitswerte
kann vorgesehen sein, dass der Betonanker und der Stützring mit einem geeigneten Isolieranstrich
versehen werden. In den beigefügten Figuren (Figur 1) ist dargestellt, wie die Stützringe
erfindungsgemäß mit der Oberkante der Betonschwelle abschließen. Es ist vorgesehen,
dass die Oberkante des Stützrings, wenn sie in der Betonschwelle eingebracht ist,
mit der Oberkante der Betonschwelle bevorzugt abschließt. Es ist bevorzugt, dass der
Bolzen, bevorzugt ein WD Bolzen M 22, im Stützring zur besseren Ausrichtung vor dem
Betonieren eingedreht wird. Das Einbetonieren von Stützring und Betonanker in die
Betonschwelle führt zu einer Verbesserung der statischen Belastbarkeit der Schwellenkörper
und weiterhin wird vorteilhafterweise die Federkraft der Verspannung und die Schwingungen
durch das rollen Rad (Achslasten) vom Bolzen aufgenommen, so dass nicht nur die Schwellenköper
belangt werden. Bevorzugt weisen die Stützringe ein M 22-Gewinde auf, die zu einer
besonders stabilen Verankerung führen. Die Stützringe sind mittels der genannten Gewinde
an den Betonankern befestigt.
[0022] Es war völlig überraschend, dass das erfindungsgemäße Schienenbefestigungssystem
flexibel verwendbar ist und mit den bekannten Betonschwellen kompatibel ist. Außerdem
kann es einfach vormontiert werden, so dass ein Transport von Kleineisen problemlos
möglich ist. Hierbei wird vorzugsweise nach Abbinden der Betonschwellen die Winkelführungsplatte
und die elastische Zwischenlage auf die Betonschwellen gelegt. Anschließend wird bevorzugt
die Spannklemme mit Unterlegscheibe und Mutter verspannt, so dass ein einfacher Transport
möglich ist und keine technologische Änderung des Schwellentransportes erforderlich
wird.
[0023] Durch das erfindungsgemäße System ist eine schnelle und effiziente Befestigung von
Schienen möglich. Der Stützring, sowie die Betonanker sind in die Betonschwelle einbetoniert,
wobei es auch vorteilhaft sein kann, den Bolzen für den Transport der Schwellenkörper
in den Stützring einzudrehen. Es war völlig überraschend, dass entstehende Spannkräfte
durch den Bolzen aufgenommen werden und nicht in den Schwellenkörper eingetragen werden.
Hierdurch werden statische Eigenschaften erreicht, die in einer erhöhten Haltbarkeit
der Betonschwelle resultieren, die weit über der des Standes der Technik liegt. Somit
können nicht nur Kosten minimiert sondern auch Wartungsarbeiten reduziert werden.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform des Schienenbefestigungssystems ist unter der
Schiene eine elastische Zwischenlage angeordnet, die in an sich bekannter Weise eine
erforderliche elastische Nachgiebigkeit gewährleistet. Der "elastisch" beschreibt
im Sinne der Erfindung insbesondere die Eigenschaft eines Materials, sich unter Belastung
zu verformen und bei Entlastung wieder die im Wesentlichen ursprüngliche Gestalt anzunehmen.
Durch die Zwischenlage kann eine Beschädigung der Betonschwelle durch eine direkte
Einwirkung der Schiene verhindert werden.
[0025] Es ist bevorzugt, dass die Bolzen Gewindebolzen sind. Ein Bolzen ist ein Verbindungsmittel,
welches insbesondere die Spannklemme auf die Schiene bzw. die Winkelführungsplatte
presst. Die Bolzen können ein Außengewinde aufweisen, so dass sie in den Stützring
eindrehbar sind. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein metrisches ISO-Gewinde
mit einem Außendurchmesser (Nenndurchmesser) von 22 mm (im Sinne der Erfindung auch
als M 22 Gewinde bezeichnet) handeln. Es können jedoch auch weitere Gewinde genutzt
werden, die eine ausreichende Haltekraft bereitstellen.
[0026] Die Bolzen, insbesondere die Gewindebolzen sind in die Stützringe eindrehbar, die
in die Betonschwellen einbetoniert sind. Das heißt, die Stützringe sind irreversibel
mit den Schwellen verbunden und werden bevorzugt bei der Fertigung der Schwellen bereits
in diese eingelassen. Die Stützringe weisen vorzugsweise ein Innengewinde, insbesondere
ein metrisches ISO-Gewinde M 22 auf. Für das System können Bauelemente verwendet werden,
die bereits im Schienenbau genutzt werden, wie z. B. Mutter (z. B. SW 29 mit Gewinde
M 22), Unterlegscheibe, Spannklemme (z. B. SKL 12 oder 14), Winkelführungsplatte und
elastische Schienenzwischenlage. Diese Bauelemente sind bereits für die Verwendung
bei der Deutschen Bahn zugelassen. Des Weiteren ist die Verwendung von Bolzen mit
einer Schlüsselweite 24 und einem metrischen ISO Gewinde 22 und Stützringe mit einem
metrischen ISO Gewinde 22 und Betonanker bevorzugt. Dem Fachmann sind die offenbarten
technischen Begriffe (wie Gewinde M 22 oder Betonanker) bekannt, so dass sie nicht
definiert werden müssen.
[0027] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Betonanker mit dem Stützring mit einem M 22
Gewinde die Spannklemme SK 12 oder 14 fixieren, wie dies beispielsweise in Figur 1
gezeigt ist. Für diesen Aufbau sind nur geringe Änderungen gegenüber dem bekannten
Schienenbefestigungssystem W erforderlich. Die bekannten W-förmigen Spannklemmen werden
so nicht mehr mit dem bekannten Schwellenschrauben fixiert. Es war überraschend, dass
die Erfindung, obwohl sie nur wenige Änderungen am bekannten System vornimmt, zu einer
völlig überraschenden Verbesserung der Belastbarkeit des Schwellenkörpers führt.
[0028] Der Stützring, vorzugsweise mit einem M 22 Gewinde und Betonanker werden statt der
bislang verwendeten Schwellendübel bei der Betonschwellenherstellung nach den vorgegebenen
Maßen einbetoniert. Hierbei ist es bevorzugt, dass die Oberkante der Stützringe mit
der Oberkante der Betonschwelle abschließt. Es ist bevorzugt, dass der Bolzen während
des Betonierens der Betonschwelle im Stützring zur besseren Ausrichtung eingedreht
werden.
[0029] Der Stützring ist mit einem Betonanker in der Betonschwelle einbetoniert. Es ist
vorteilhaft, mindestens zwei Betonanker in die Betonschwelle einzubetonieren, wobei
die Betonanker vorzugsweise in einem 45° Winkel quer zur Schwellenachse angeordnet
werden. Der Stützring ist mit der Stützringverankerung (im Sinne der Erfindung auch
als Betonanker bezeichnet), die ihrerseits ebenfalls im Beton der Schwelle eingegossen
ist, vorzugsweise über ein Gewinde oder Zapfen verbunden.
[0030] Es ist ferner bevorzugt, dass ein Bolzen mittels einer Mutter und Unterlegscheibe
an einen Fuß der Schiene pressbar ist. Der Bolzen weist vorzugsweise ein Außengewinde
auf und kann in den Stützring eingedreht werden. Damit eine Fixierung der Winkelführungsplatte
und somit der Schiene auf der Betonschwelle erreicht wird, wird eine Mutter (z. B.
des Typs SW39 mit einem M 22 Gewinde) mit einer Unterlegscheibe aus Metalle auf den
Bolzen aufgedreht.
[0031] Die die Führungsplatte ist bevorzugt aus zwei in Schienenlängsrichtung angeordneten
Plattenteilen zusammengesetzt, wobei die beiden Plattenteile zueinander verschiebbar
sein können, so dass Anlageflächen der beiden Plattenteile in einem Winkel zur Schienenlängsrichtung
liegend angeordnet sind. Die Spannklemme steht vorzugsweise mit beiden Plattenteilen
in Verbindung steht und wird gemeinsam durch diese auf die Schwelle presst.
[0032] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die erfindungsgemäße
Kombination, die das Schienenbefestigungssystem bildet aus folgenden Elementen zusammengebaut:
Mutter SW39 mit Gewinde M 22, Unterlegscheibe Uls7, Spannklemme (SKL 12 oder 14),
Winkelführungsplatte Wfp, WD Bolzen M 22, Stützring mit M 22-Gewinde und Betonanker,
elastische Schienenzwischenlage, die zusammen auf einer Betonschwelle B 70 oder B
90 oder einer anderen zusammengefügt sind. Der Bolzen M 22 sowie der Stützring mit
dem M 22-Gewinde und dem Betonanker sind aus einem Stahl S 355 oder einem höherwertigen
Stahl hergestellt. Der Stützring mit dem M 22-Gewinde und dem Betonanker werden bei
der Betonschwellenherstellung einbetoniert, wobei der Stützring mit der Oberkante
der Betonschwelle abschließt. Die so bereitgestellte bevorzugte Kombination aus Einzelelementen
stellt ein Schienenbefestigungssystem dar, welches der Belastung durch den üblichen
Schienenverkehr überraschenderweise besser standhält als die Systeme des Standes der
Technik.
[0033] Überraschenderweise führt die Verwendung von den genannten einzelnen konkreten Elementen
(Betonschwelle B70 oder Stützring M22-Gewinde, WD Bolzen M22) zu besonders vorteilhaften
Befestigungssystemen.
[0034] Die Erfindung soll im Folgenden anhand von Figuren erläutert werden, ohne jedoch
auf diese beschränkt zu sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- Schematische Darstellung eines bevorzugten Befestigungssystems
- Fig. 2
- Seitenansicht eines Bolzen
- Fig. 3A, B
- Draufsicht und Seitenansicht eines Stützringes
- Fig. 4
- Seitenansicht eines Betonankers
- Fig. 5A, B
- Draufsicht und Seitenansicht einer Unterlegscheibe
- Fig. 6A, B
- Draufsicht und Seitenansicht einer Mutter
[0035] Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Schienenbefestigungssystem. Zur Befestigung einer Schiene
9 auf einer Schwelle 10, z. B. aus Beton, bevorzugt unter Zwischenschaltung einer
Zwischenlage 7, umfasst das Schienenbefestigungssystem eine Winkelführungsplatte 4,
Stützringe 6, Betonanker 8, Bolzen 5 und Spannklemmen 3. Dabei kommt jeweils eine
Winkelführungsplatte 4 jeder Seite des Fußes der Schiene 9 auf der Schwelle 10 zu
liegen. Die jeweilige Führungsplatte 4 ist im Schnitt senkrecht zur Schiene über einen
Teilbereich winkelförmig ausgebildet, wobei der Winkel eine von der Schiene 9 wegweisende
Schrägfläche bildet, die an einer entsprechenden Schrägfläche der Schwelle 10 zur
Anlage kommt. Die Schiene 9 und eine zugehörige Führungsplatte 4 werden über eine
insbesondere hochelastische Spannklemme 3 auf die Schwelle 10 gepresst, und zwar unter
der Wirkung einem eine Durchgangsöffnung der Führungsplatte 4 durchsetzenden Bolzen
5, der in der Schwelle 10, insbesondere einem Stützring 6 verankert ist. Auf den Bolzen
5 kann eine Mutter 1 mit einer Unterlegscheibe 2 geschraubt werden, so dass die Spannklemme
3 die Schiene 9 auf die Schwelle 10 presst. Die Klemme 3 kann z. B. eine W-Form oder
sonstige Form aufweisen. Die Klemme 3 umgibt in ihrer Einbaustellung mit ihrem bogenförmigen
Mittelteil den Schaft des Bolzen 5. Hierdurch können die von der Schiene 9 auf die
Führungsplatten 4 weitergeleiteten Horizontalkräfte auf die Schwelle 10 und damit
in die Schwelle selbst abgetragen werden. Die Stützringe 6 sowie die mit den Stützringen
verbundenen Betonanker 8 sind in die Betonschwelle 10 einbetoniert.
[0036] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Bolzen. Der Bolzen 5 weist vorzugsweise ein
metrisches ISO Gewinde 11 auf, mit dem er in den Stützring eingedreht werden kann.
Zur Fixierung des Bolzens kann eine Mutter 1 verwendet werden.
[0037] Fig. 3A, B zeigen eine Draufsicht und Seitenansicht eines Stützringes. Der Stützring
6 wird vorzugsweise mit mindestens zwei Betonankern in einer Betonschwelle verankert
und liegt in dieser einbetoniert vor. Hierfür weist der Stützring 6 vorzugsweise zwei
Aufnahmen für Betonanker 12 auf, die insbesondere mit einem Innengewinde ausgestaltet
sind. In den Stützring 6 wird in die Aufnahme für den Bolzen 13 vorzugsweise der Bolzen
eingedreht.
[0038] Fig. 4 stellt eine Seitenansicht eines Betonankers dar. Der Betonanker 8, ist wie
der Stützring in die Schwelle einbetoniert und wird bevorzugt mit dem Gewinde 11 in
den Stützring eingedreht.
[0039] In den Fig. 5A, B sind eine Draufsicht und eine Seitenansicht einer Unterlegscheibe
dargestellt. Die Unterlegscheibe 2 wird vorzugsweise auf den Bolzen aufgelegt.
[0040] Die Fig. 6A, B zeigen eine Draufsicht und Seitenansicht einer Mutter. Der Bolzen
wird insbesondere mit einer Mutter 1 fixiert.
[0041] Ein Befestigungssystem gemäß der Figuren führt zu ganz besonders vorteilhaften Eigenschaften.
Bezugszeichenliste
[0042]
1 |
Mutter mit Gewinde |
2 |
Unterlegscheibe |
3 |
Spannklemme |
4 |
Winkelführungsplatte |
5 |
WD Bolzen |
6 |
Stützring mit Gewinde |
7 |
Elastische Schienenzwischenlage |
8 |
Betonanker |
9 |
Schiene |
10 |
Betonschwelle |
11 |
Gewinde |
12 |
Aufnahme für die Betonanker |
13 |
Aufnahme für den Bolzen |
1. Schienenbefestigungssystem für Schienen auf Betonschwellen, umfassend
a. seitlich der Schiene (9) angeordneten und zumindest teilweise in die Schwellenoberseite
eingelassenen winkelförmigen Führungsplatten (4)
b. Spannklemmen (3), die mittels in der Betonschwelle (10) verankerten und die Führungsplatte
(4) durchdringenden Bolzen (5) auf die jeweilige Führungsplatte (4) und einen Fuß
der Schiene (9) kraftschlüssig verspannbar sind,
c. in die Betonschwelle (10) eingelassene Betonanker (8),
d. und mit den Betonankern (8) verbundenen Stützringe (6), in die die Bolzen (5) eingebracht
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützringe (6) und die Betonanker (8) in die Betonschwelle (10) einbetoniert sind.
2. Schienenbefestigungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
unter der Schiene (9) eine elastische Zwischenlage (7) vorliegt.
3. Schienenbefestigungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bolzen (5) Gewindebolzen sind.
4. Schienenbefestigungssystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bolzen (5) in die Stützringe (6) eindrehbar sind.
5. Schienenbefestigungssystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Oberkante des Stützringes (6) mit einer Oberkante der Betonschwelle (10) abschließt.
6. Schienenbefestigungssystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Bolzen (5) mittels einer Mutter (1) und Unterlegscheibe (2) an einen Fuß der Schiene
(9) pressbar ist.
7. Schienenbefestigungssystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Betonanker (8) in die Betonschwelle (10) einbetoniert sind.
8. Schienenbefestigungssystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsplatte (4) aus zwei in Schienenlängsrichtung angeordneten Plattenteilen
zusammengesetzt ist.
9. Schienenbefestigungssystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spannklemme (3) mit beiden Plattenteilen in Verbindung steht und diese gemeinsam
auf die Schwelle (10) presst.