[0001] Die Erfindung betrifft ein wässriges flüssiges Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend
Tensid(e) sowie weitere übliche Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines wässrigen flüssigen Wasch-
und Reinigungsmittels sowie die Verwendung des wässrigen flüssiges Wasch- und Reinigungsmittels.
[0002] Die Einarbeitung von bestimmten Wirkstoffen (z.B. Bleichmittel, Enzyme, Parfüme,
Farbstoffe usw.) in flüssige Wasch- und Reinigungsmittel kann zu Problemen führen.
Beilspielsweise können Unverträglichkeiten zwischen den einzelnen Wirkstoffkomponenten
der flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel auftreten. Dies kann zu unerwünschten Verfärbungen,
Agglomerationen, Geruchsproblemen und Zerstörung von waschaktiven Wirkstoffen führen.
[0003] Der Verbraucher verlangt jedoch flüssige Wasch- und Reinigungsmittel, die auch nach
Lagerung und Transport zum Zeitpunkt der Anwendung optimal ihre Wirkung enthalten.
Dies bedingt, dass sich die Inhaltsstoffe des flüssigen Wasch- und Reinigungsmittels
zuvor weder abgesetzt, zersetzt oder verflüchtigt haben.
[0004] Durch aufwendige und dementsprechend teure Verpackungen kann beispielsweise der Verlust
flüchtiger Komponenten verhindert werden. Chemisch inkompatible Komponenten können
separiert von den restlichen Komponenten des flüssigen Wasch- und Reinigungsmittels
aufbewahrt und dann zur Anwendung zudosiert werden. Die Verwendung undurchsichtiger
Verpackungen verhindert die Zersetzung lichtempfindlicher Komponenten, hat aber auch
den Nachteil, dass der Konsument Aussehen und Menge des flüssigen Wasch- und Reinigungsmittels
nicht sehen kann.
[0005] Ein Konzept zur Einarbeitung empfindlicher, chemisch oder physikalisch inkompatibler
sowie flüchtiger Inhaltsstoffe, besteht im Einsatz von Kapseln, in denen diese Inhaltsstoffe
eingeschlossen sind. Bei Kapseln werden zwei Typen unterschieden. Einerseits gibt
es Kapseln mit Kern-Hülle-Struktur, bei denen der Inhaltsstoff von einer Wand oder
Barriere umgeben ist. Andererseits gibt es Kapseln, bei denen der Inhaltsstoff in
einer Matrix aus einem matrixbildenden Material verteilt ist. Solche Kapseln werden
auch als "Speckles" bezeichnet.
[0006] In der
US 6,855,681 wird eine Reinigungsmittelzusammensetzung offenbart, die einen matrixverkapselten,
aktiven Inhaltsstoff umfasst. Die Matrix der Kapseln enthält ein hydratisiertes anionisches
Gum und der verkapselte aktive Inhaltsstoff ist vorzugsweise ein Duftstoff.
[0007] Beim Einsatz von Kapseln in Wasch- und Reinigungsmittel ist es wichtig, dass sich
die Kapseln während des Waschvorgangs auflösen und keine Rückstände auf der Wäsche
hinterlassen. Dies ist jedoch teilweise ein Problem und zwar insbesondere bei kritischen
Waschparametern wie sie bei der Kaltwäsche oder bei Wollwaschgängen vorhanden sind.
[0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Wasch- und Reinigungsmittel
mit verbesserten Kapseln mit wenigstens einem darin enthaltenen aktiven Inhaltsstoff
bereitzustellen, wobei die Kapseln sich insbesondere gut auflösen und keine Rückstände
auf der Wäsche hinterlassen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein wässriges flüssiges Wasch- und Reinigungsmittel,
enthaltend Tensid(e) sowie weitere übliche Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln,
bei dem das Mittel wenigstens eine Kapsel enthält, wobei die Kapsel einen aktiven
Inhaltsstoff, ein Aluminiumsilikat und eine Kieselsäure in einer Matrix umfasst, wobei
das Aluminiumsilikat und die Kieselsäure in einem Verhältnis von 1:10 bis 10:1 vorhanden
sind. Vorzugsweise sind das Aluminiumsilikat und die Kieselsäure in einem Verhältnis
von 1:4 bis 4:1 und besonders bevorzugt 2:3 bis 4:3 vorhanden
[0010] Durch das Einbringen einer Kombination von Aluminiumsilikat und Kieselsäure in die
Matrix wird überraschenderweise das Löslichkeitsverhalten der Kapseln verbessert.
Die erfindungsgemäßen Kapseln lösen sich auch im kritischen Wollwaschprogramm rückstandsfrei
auf.
[0011] Zusätzlich verleiht die Kombination der beiden Stoffe den Kapseln auch eine robuste
Struktur und wirkt sich so positiv auf die Stabilität der Kapseln aus.
[0012] Es ist bevorzugt, dass der aktive Inhaltsstoff ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend
optische Aufheller, Tenside, Komplexbildner, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Farbstoffe,
Duftstoffe, Antioxidantien, Gerüststoffe, Enzyme, Enzym-Stabilisatoren, antimikrobielle
Wirkstoffe, Vergrauungsinhibitoren, pH-Stellmittel, Soil-Release-Polymere, Farbtransfer-Inhibitoren,
Elektrolyte, konditionierende Öle, Schleifmittel, hautpflegende Mittel, Schauminhibitoren,
Vitamine, Proteine, Konservierungsmittel, Waschkraftverstärker, Perlglanzgeber und
UV-Absorber.
[0013] Durch Verkapselung der Inhaltsstoffe können die für die primäre und sekundäre Wasch-
und Reinigungsleistung eines Wasch- und Reinigungsmittel wichtigen Verbindungen in
flüssige Wasch- und Reinigungsmittel eingebracht werden, ohne dass unerwünschte Wechselwirkungen
mit anderen Bestandteilen (Agglomeratbildung, Zersetzung, Ver- oder Entfärbung, etc.)
bzw. zu unerwünschten Effekten (Phasentrennung, Trübung, Ausflockung, etc.) kommt.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Kapsel zusätzlich wenigstens eine
Mikrohohlkugel.
[0015] Die Mikrohohlkugeln weisen vorzugsweise einen Durchmesser von 2 bis zu 500 µm, insbesondere
von 5 bis 20 µm, und ein spezifisches Gewicht von weniger als 1 g·cm
-3 auf. Durch Einarbeitung von einer oder mehr Mikrohohlkugeln in die jeweiligen Kapseln
kann die Dichte der Kapseln der Dichte der umgebenden Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung
angepasst werden und so ein unerwünschtes Absetzen oder Aufschwimmen (Aufrahmen) der
Kapseln verhindert werden.
[0016] Es ist auch bevorzugt, dass die Matrix aus einem Material ausgewählt ist aus der
Gruppe umfassend Carrageenan, Alginat und Gellan Gum.
[0017] Diese Materialien können besonders gut mit Kationen zu vernetzten unlöslichen Gelen
vernetzt werden. Durch Eintropfen von Lösungen dieser Materialien in Kationen-haltige
Lösungen können auf einfache Weise kugelförmige Kapseln, enthaltend eine Matrix hergestellt
werden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Wasch- und Reinigungsmittel dispergierte
Kapseln, deren Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung 0,01 bis 10.000
µm beträgt.
[0019] Die Erfindung beansprucht auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Wasch- und
Reinigungsmittels zum Reinigen von textilen Flächengebilden.
[0020] Es wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines wässrigen flüssigen Wasch- und Reinigungsmittels,
enthaltend Tensid(e) sowie weitere übliche Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln
und wenigstens eine Kapsel, wobei die Kapsel einen aktiven Inhaltsstoff, ein Aluminiumsilikat
und eine Kieselsäure in einer Matrix umfasst, bei dem das Aluminiumsilikat und die
Kieselsäure in einem Verhältnis von 1:10 bis 10:1 eingesetzt werden, offenbart.
[0021] Die Erfindung betrifft auch eine Kapsel, umfassend einen aktiven Inhaltsstoff, ein
Aluminiumsilikat und eine Kieselsäure in einer Matrix, bei der die Matrix das Aluminiumsilikat
und die Kieselsäure in einem Verhältnis von 1:10 bis 10:1 und wenigstens eine Mikrohohlkugel
mit einem spezifischen Gewicht von weniger als 1g·cm
-3 und einem Durchmesser von 2 bis zu 500 µm enthält, sowie die Verwendung von Aluminiund
Kieselsäure in einem Verhältnis von 1:10 bis 10:1 in einer Kapsel, umfassend einen
aktiven Inhaltsstoff, ein Aluminiumsilikat und eine Kieselsäure in einer Matrix zur
Verbesserung der Löslichkeit der Kapsel.
[0022] Im Folgenden werden die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel, unter anderem
anhand von Beispielen, eingehend beschrieben.
[0023] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel enthalten als eine zwingende Komponente
mindestens eine Kapsel, umfassend wenigstens einen aktiven Inhaltsstoff in einer Matrix.
[0024] Die Matrix der Kapsel kann beispielsweise Carrageenan, Alginat oder Gellan Gum umfassen.
Diesen Materialien können mit Hilfe von mono- oder polyvalenten Kationen zu Gelen
vernetzt werden.
[0025] Alginat ist ein natürlich vorkommendes Salz der Alginsäure und kommt in allen Braunalgen
(Phaeophycea) als Zellwandbestandteif vor. Alginate sind saure, Carboxy-Gruppen enthaltende
Polysaccharide mit einem relativen Molekulargewicht M
R von ca. 200.000, bestehend aus D-Mannuronsäure und L-Guluronsäure in unterschiedlichen
Verhältnissen, welche mit 1,4-glykosidischen Bindungen verknüpft sind. Die Natrium-,
Kalium-, Ammonium- und Magnesiumalginate sind wasserlöslich. Die Viskosität von Alginat-Lösungen
hängt unter anderem von der Molmasse und vom Gegenion ab. Calciumalginate bilden zum
Beispiel bei bestimmten Mengenverhältnissen thermoirreversible Gele. Natriumalginate
ergeben sehr viskose Lösungen mit Wasser und können durch Wechselwirkung mit di- oder
trivalenten Metallionen wie Ca
2+ vernetzt werden. Inhaltsstoffe, die auch in der wässrigen Natriumalginatlösung enthalten
sind, werden so in einer Alginatmatrix eingeschlossen.
[0026] Carrageenan ist ein Extrakt aus den zu den Florideen zählenden Rotalgen (
Chondrus crispus u.
Gigartina stellata). In Gegenwart von K
+-Ionen oder Ca
2+-Ionen vernetzt Carrageenan.
[0027] Gellan Gum ist ein unverzweigtes anionionisches mikrobielles Heteroexopolysaccharid
mit einer tetrasaccharidischen Grundeinheit, bestehend aus den Monomeren Glucose,
Glucuronsäure und Rhamnose, wobei etwa jede Grundeinheit mit einem L-Glycerat und
jede zweite Grundeinheit mit einem Acetat verestert ist. Gellan Gum vernetzt in Gegenwart
von K
+-Ionen, Na
+-Ionen, Ca
2+-Ionen oder Mg
2+-Ionen. Von den genannten Materialien für die Matrix ist Alginat bevorzugt.
[0028] In der Kapsel können empfindliche, chemisch oder physikalisch inkompatible sowie
flüchtige Komponenten (= Wirkstoffe) des wässrigen flüssigen Wasch- und Reinigungsmittels
lagerund transportstabil eingeschlossen werden. Diese Komponenten werden im Rahmen
dieser Erfindung als "aktive Inhaltsstoffe" bezeichnet. In den Kapseln können sich
beispielsweise optische Aufheller, Tenside, Komplexbildner, Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Farbstoffe, Duftstoffe, Antioxidantien, Gerüststoffe, Enzyme, Enzym-Stabilisatoren,
antimikrobielle Wirkstoffe, Vergrauungsinhibitoren, pH-Stellmittel, Soil-Release-Polymere,
Farbtransfer-Inhibitoren, Elektrolyte, konditionierende Öle, Schleifmittel, hautpflegende
Mittel, Schauminhibitoren, Vitamine, Proteine, Konservierungsmittel, Waschkraftverstärker,
Perlglanzgeber und UV-Absorber befinden. Die Kapseln können einen oder mehrere aktive(n)
Inhaltsstoff(e) enthalten.
[0029] Vorteilhaft können Soil-Release-Polymere als aktive Inhaltsstoffe in die Kapseln
eingebracht werden. Bei Soil-Release-Polymeren handelt es sich meist um Polymere,
die im wesentlichen Ethylenterephthalat- und/oder Polyethylenglykolterephthalatgruppen
aufweisen. Diese Polymere lassen sich allerdings nicht beliebig formulieren und so
kommt es bei längerer Lagerung und/oder starken Temperaturschwankungen zu Entmischungen,
was zu trüben Produkten führen kann. Durch Verkapselung der Soil-Release-Polymere
kann dieses Problem umgangen werden. Beispiele von geeigneten Soil-Release-Polymeren,
die problemlos verkapselt werden können, umfassen Marloquest L 235 M (ex Sasol), Repelotex®
SRP6 (ex Rhodia) oder Präpagen HY (ex Clariant).
[0030] Eine weiterer vorteilhaft verkapselter Inhaltsstoff sind Enzyme. Enzyme werden leicht
durch andere Bestandteile des Wasch- und Reinigungsmittels zersetzt. Durch Verkapselung
der Enzyme kann dies verhindert werden. Enzyme, die zur Verkapselung geeignet sind,
umfassen beispielsweise Proteasen, Esterasen, Lipasen, Amylasen, Oxidasen oder Cellulasen.
[0031] Im Fall kleinerer Moleküle als aktiver Inhaltsstoff kann es bevorzugt sein, dass
der aktive Inhaltsstoff immöbilisiert wird, um ein Ausbluten aus der Kapsel zu verhindern.
Ein Enzym kann beispielsweise durch Anbindung an ein Substrat immobilisiert und in
Form eines Enzym-Substrat-Komplex in die Kapsel eingebracht werden. Bei Verkapselung
einer Cellulase kann beispielsweise Cellulose als Substrat verwendet werden.
[0032] Die Menge an aktivem Inhaltsstoff in der wässrigen Matrix-Lösung beträgt vorzugsweise
zwischen 0,01 und 40 Gew.-%, mehr bevorzugt zwischen 0,05 und 20 Gew.-%, besonders
bevorzugt zwischen 0,1 und 5 Gew.-% und insbesondere bevorzugt zwischen 0,5 und 1,5
Gew.-%.
[0033] Die erfindungsgemäßen Kapseln enthalten weiterhin eine Kombination aus Aluminiumsilikat
und Kieselsäure, wobei das Verhältnis zwischen 1:10 und 10:1, vorzugsweise zwischen
1:4 und 4:1 sowie ganz besonders bevorzugt zwischen 2:3 und 4.3, beträgt. Zum Einbau
dieser Verbindungen werden die entsprechenden Materialien mit in die Matrix-Lösung
gegeben. Geeignete Kieselsäuren sind im Handel erhältlich unter den Namen Aerosil®
oder Sipernat® (beide ex Degussa). Das Aluminiumsilikat ist vorzugsweise ein Zeolith.
Eingesetzt werden können Zeolith A, Zeolith P, Zeolith X oder Mischungen daraus. Geeignete
Zeolithe umfassen beispielsweise Handelsprodukte wie Wessalith® (ex Degussa), Zeolith
MAP® (ex Crosfield) oder VEGOBOND AX® (ex SASOL).
[0034] Die Menge an Kieselsäure und Aluminiumsilikat in der wässrigen Matrix-Lösung beträgt
jeweils vorzugsweise zwischen 0,1 und 20 Gew.-%, mehr bevorzugt zwischen 1 und 10
Gew.-% und insbesondere bevorzugt zwischen 2 und 10 Gew.-%.
[0035] Die Kapseln können zusätzlich Mikrohohlkugeln enthalten. Mikrohohlkugeln sind Teilchen
mit einem Durchmesser von 2 bis zu 500 µm, insbesondere von 5 bis 20 µm, und einem
spezifischen Gewicht von weniger als 1 g.cm
-3. Zweckmäßigerweise sind die Mikrohohlkugeln rund und glatt. Die Mikrohohlkugeln können
aus anorganischem Material wie Wasserglas, Aluminiumsilikat, Borsilikatglas, Sodakalkglas
oder einer Keramik oder aus organischen Polymeren wie zum Beispiel Homo- oder Copolymere
von Styrol, Acrylnitril und Vinylidenchlorid sein. Geeignete Mikrohohlkugeln sind
im Handel beispielsweise unter den Namen Fillite® (ex Trelleborg Fillite), Expancel®
(ex Akzo Nobel), Scotchlite® (ex 3M), Dualite® (ex Sovereign Specialty Chemicals),
Sphericel® (ex Potters Industries), Zeeospheres® (ex 3M), Q-Cel® (ex PQ Corporation)
oder Extendöspheres® (ex PQ Corporation) erhältlich. Weitere geeignete Mikrohohlkugeln
werden unter der Produktbezeichnung E-Spheres von der Firma OMEGA MINERALS angeboten.
E-Spheres sind weiße, keramische Mikrohohlkugeln, die in unterschiedlichen Korngrößen,
Korngrößenverteilungen, Schüttgewichten und Schüttvolumen angeboten werden. Viele
der genannten Mikrohohlkugeln sind chemisch inert und werden nach Zerstörung der Kapsel
in der Waschflotte dispergiert und mit dieser dann entfernt.
[0036] Wie oben bereits erwähnt kann durch Einbau von Mikrohohlkugeln die Dichte der Kapseln
variiert bzw. eingestellt werden. Die Menge an Mikrohohlkugeln in einer Kapsel hängt
von der gewünschten Dichte der Kapsel ab. Es ist aber bevorzugt, dass die Menge an
Mikrohohlkugeln in der wässrigen Matrix-Lösung vorzugsweise zwischen 0 und 10 Gew.-%,
mehr bevorzugt zwischen 1 und 5 Gew.-% und insbesondere bevorzugt zwischen 2 und 4
Gew.-% beträgt.
[0037] Die Kapseln können im herstellungsbedingten Rahmen eine beliebige Form aufweisen,
sie sind jedoch bevorzugt näherungsweise kugelförmig. Ihr Durchmesser entlang ihrer
größten räumlichen Ausdehnung kann je nach den in ihrem Inneren enthaltenen Komponenten
und der Anwendung zwischen 0,01 µm (visuell nicht als Kapsel erkennbar) und 10.000
µm liegen. Bevorzugt sind sichtbare Mikrokapseln mit einem Durchmesser im Bereich
von 100 µm bis 7.000 µm, insbesondere von 400 µm bis 5.000 µm.
[0038] Aus ästhetischen Gründen kann es wünschenswert sein, dass die Kapseln gefärbt sind.
Dazu kann die Kapsel ein oder mehr färbende Mittel wie ein Pigment oder einen Farbstoff
enthalten. Es kann auch bevorzugt sein, dass die Kapsel ein Konservierungsmittel enthält.
[0039] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kapseln wird vorzugsweise eine wässrige MatrixLösung,
welche auch den einzuschließenden aktiven Inhaltsstoff bzw. die einzuschließenden
aktiven Inhaltsstoffe, das Aluminiumsilikat und die Kieselsäure sowie gegebenenfalls
weitere Komponenten wie beispielsweise Mikrohohlkugeln, Konservierungsmittel und/oder
färbende Mittel enthält, vertröpft und anschließend in einem Ca
2+-Ionen enthaltendem Fällbad ausgehärtet. Das Fällbad kann weitere Inhaltsstoffe wie
ein Konservierungsmittel oder Polydiallyldimethylammoniumchlorid enthalten. Vorzugsweise
ist die wässrige Matrix-Lösung eine Alginat-Lösung.
[0040] Die Herstellung der Kapseln kann beispielsweise mittels einer Vetropfungsanlange
der Firma Rieter Automatik GmbH erfolgen. Dabei erfolgt die Vertropfung der wässrigen
Matrix-Lösung, die den einzuschließenden aktiven Inhaltsstoff, Aluminiumsilikat und
Kieselsäure sowie gegebenenfalls Mikrohohlkugeln, Konservierungsmittel und/oder färbende
Mittel enthält, durch Aufprägen einer Schwingung, die mit Hilfe einer oszillierenden
Membran erzeugt wird. Der Tropfenabriss erfolgt durch die erhöhte Scherwirkung beim
Zurückschwingen der Membran. Die Vertropfung selbst kann beispielsweise durch eine
Einzeldüse oder durch eine Düsenplatte mit 10 bis 500, vorzugsweise 50 bis 100 Öffnungen
erfolgen. Die Düsen weisen vorzugsweise Öffnungen mit einem Durchmesser im Bereich
von 0,2 bis 2, vorzugsweise 0,3 bis 0,8 mm auf. Grundsätzlich kann die Vertropfung
in ein Fällbad erfolgen, welches als Rührbehälter oder Kessel ausgelegt ist. Hierbei
besteht jedoch die Gefahr, dass sich Kapseln treffen und miteinander verkleben. Weiterhin
können während des Rührens Kapseln und der eingeschlossene aktive Inhaltsstoff wieder
zerstört werden, da der Rührvorgang durch Eintrag von Energie auch zu einem unerwünschten
Temperaturanstieg führt. Diese Nachteile können vermieden werden, wenn das Fällbad
wie eine Art Strömungskanal ausgebildet ist. Die Vertropfung erfolgt in eine gleichförmige
Strömung, die die Tropfen so schnell aus der Eintropfzone wegfördert, dass sie nicht
von nachfolgenden Tropfen getroffen werden und verkleben können. Solange die Kapseln
noch nicht völlig ausgehärtet sind, schwimmen sie auf; mit fortschreitender Aushärtung
sedimentieren sie.
[0041] Als alternative Herstellungsverfahren können auch andere Vertropfungsanlagen verwendet
werden, welche sich durch unterschiedliche Tropfenbildungstechnologien unterscheiden.
Beispielhaft seien hier Anlagen der Firma Gouda, der Firma Cavis oder der Firma GeniaLab
genannt.
[0042] Die Menge an Matrix-bildender Substanz in der wässrigen Matrix-Lösung beträgt vorzugsweise
zwischen 0,01 und 10 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 5 Gew.-% und insbesondere
bevorzugt zwischen 1 und 3 Gew.-%. Vorzugsweise wird Natriumalginat als Matrix-bildende
Substanz eingesetzt.
[0043] Es kann vorteilhaft sein, dass die Kapseln anschließend mit Wasser gewaschen und
dann in einer wässrigen Lösung mit einem Komplexbildner, wie beispielsweise einem
Phosphonat, gewaschen werden, um freie Ca
2+-Ionen, welche unerwünschte Wechselwirkungen mit Inhaltsstoffen des flüssigen Wasch-
und Reinigungsmittels, z.B. den Fettsäureseifen, eingehen können, auszuwaschen. Ein
geeignetes Phosphonat kann beispielsweise Dequest® von der Firma Solutia sein. Anschließend
werden die Kapseln noch mal mit Wasser gewaschen, um überschüssigen Komplexbildner
zu entfernen.
[0044] Die Kapseln können vor der Verwendung in einem Wasch- und Reinigungsmittel getrocknet
werden, bevorzugt werden sie aber feucht eingesetzt.
[0045] Die Freisetzung des aktiven Inhaltsstoffs aus den Kapseln erfolgt üblicherweise während
der Anwendung der sie enthaltenden Mittel durch Zerstörung der Matrix infolge mechanischer,
thermischer, chemischer und/oder enzymatischer Einwirkung. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel gleiche oder verschiedene
Kapseln in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 8 Gew.-% und äußerst
bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%. Neben den Kapseln enthalten die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel
Tensid(e), wobei anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere Tenside
eingesetzt werden können. Bevorzugt sind aus anwendungstechnischer Sicht Mischungen
aus anionischen und nichtionischen Tensiden. Der Gesamttensidgehalt des flüssigen
Wasch- und Reinigungsmittel liegt vorzugsweise unterhalb von 40 Gew.-% und besonders
bevorzugt unterhalb von 35 Gew.-%, bezogen auf das gesamte flüssige Wasch- und Reinigungsmittel.
[0046] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole, mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus
C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen
zusammen im Molekül enthalten, sind erfingdungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere
mit EO-PO-Blockeinheiten bzw. PO-EO-Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copolymere
bzw. PO-EO-PO-Copolymere. Selbstverständlich sind auch gemischt alkoxylierte Niotenside
einsetzbar, in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise, sondern statistisch verteilt
sind. Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylenoxid
auf Fettalkohole erhältlich.
[0047] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Veiteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0048] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen. Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
[0049] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dime-thylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0050] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (2),
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
1 für Wasser-stöff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstofiatomen
und 3 bis 10 Hydro-xylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe. die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
[0051] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (3),
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4-Alkyloder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[0052] [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers erhalten, beispielsweise
Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy-
oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern
in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide
überführt werden.
[0053] Der Gehalt an nichtionischen Tensiden beträgt den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln
bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 20 Gew.-% und insbesondere 9 bis 15
Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.
[0054] Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfo-rate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungspro
dukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
[0055] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0056] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohöle und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche als Handelsprodukte der Shell
Oil Company unter dem Namen DAN
® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
[0057] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-11Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-18-Fettalkohole mit 1 bis, 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund
ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen
von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0058] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C
8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)yl-bernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0059] Insbesondere bevorzugte anionische Tenside sind Seifen. Geeignet sind gesättigte
und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, (hydrierten) Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete
Seifengemische.
[0060] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-,
Kaliumoder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di-
oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form
ihrer Natriumoder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0061] Der Gehalt bevorzugter flüssiger Wasch- und Reinigungsmittel an anionischen Tensiden
beträgt 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 25 Gew.-% und insbesondere 5 bis 22 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.
[0062] Die Viskosität der flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel kann mit üblichen Standardmethoden
(beispielsweise Brookfield-Viskosimeter LVT-II bei 20 U/min und 20°C. Spindel 3) gemessen
werden und liegt vorzugsweise im Bereich von 500 bis 5000 mPas. Bevorzugte Mittel
haben Viskositäten von 700 bis 4000 mPas, wobei Werte zwischen 1000 und 3000 mPas
besonders bevorzugt sind.
[0063] Zusätzlich zu den Kapseln und zu dem/den Tensid(en) können die flüssigen Wasch- und
Reinigungsmittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder
ästhetischen Eigenschaften des flüssigen Wasch- und Reinigungsmittels weiter verbessern
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthalten bevorzugte Mittel zusätzlich den Kapseln
und zu den Tensid(en) einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel,
Bleichaktivatoren, Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel,
Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren,
Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren,
Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen
Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Antistatika,
Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel sowie
UV-Absorber.
[0064] Als Gerüststoffe, die in den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten sein
können, sind insbesondere Silikate, Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate,
Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
[0065] Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel.
NaMSi
xO
2x+1 H
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und
x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisilikate
Na
2Si
2O
5 • yH
2O bevorzugt.
[0066] Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikat mit einem Modul Na
2O : SiO
2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1
: 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen.
Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf
verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/
Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung
wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, dass
die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern,
wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere
Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten
des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis maximal 50 nm und insbesondere bis maximal 20 nm bevorzugt sind. Insbesondere
bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate
und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
[0067] Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith
ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt
der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie
Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith
X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma SASOL unter dem Markennamen
VEGOBOND AX
® vertrieben wird und durch die Formel
beschrieben werden kann. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als
ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz
kommen. Für den Fall, dass der Zeolith als Suspension eingesetzt,wird, kann diese
geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise
1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0068] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate.
[0069] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure.
[0070] Um beim Waschen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung
zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet
werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen
aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2
bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt
werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl
und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach
acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere
N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder
Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere
Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat
und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
[0071] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
so genannte Bleichkatalysatoren in die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet
werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze
bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe
oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit
stickstoffhaltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als
Bleichkatalysatoren verwendbar.
[0072] Das flüssige Wasch- und Reinigungsmittel enthält bevorzugt ein Verdickungsmittel.
Das Verdickungsmittel kann beispielsweise einen Polyacrylat-Verdicker, Xanthan Gum,
Gellan Gum, Guarkernmehl, Alginat, Carrageenan, Carboxymethylcellulose, Bentonite,
Wellan Gum, Johannisbrotkernmehl, Agar-Agar, Tragant, Gummi arabicum, Pektine, Polyosen,
Stärke, Dextrine, Gelatine und Casein umfassen. Aber auch abgewandelte Naturstoffe
wie modifizierten Stärken und Cellulosen, beispielhaft seien hier Carboxymethylcellulose
und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose sowie Kernmehlether
genannt, können als Verdickungsmittel eingesetzt werden.
[0073] Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verdickern zählen beispielsweise die hochmolekularen
mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit
oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI- Bezeichnung gemäß "
International Dictionary of Cosmetic Ingredients" der "The Cosmetic, Toiletry and
Fragrance Association (CTFA)": Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind
u.a. von der Fa. 3V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z.B. Polygel DA, und von
der Fa. B.F. Goodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z.B. Carbopol 940
(Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol 941 (Molekulargewicht ca. 1. 250.000) oder
Carbopol 934 (Molekulargewicht ca. 3. 000.000). Weiterhin fallen darunter folgende
Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe
der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C
1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere
von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS- Bezeichnung gemäß
Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (
CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn®
und Acusol® sowie von der Firma Degussa (Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego®
Polymer erhältlich sind, z.B. die anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn 22,
Aculyn 28, Aculyn 33 (vernetzt), Acusol 810, Acusol 820, Acusol 823 und Acusol 830
(
CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit einem
Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von C
10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure
und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C
1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C
10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. B.F. Goodrich
unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z.B. das hydrophobierte Carbopol
ETD 2623 und Carbopol 1382 (INCI Acrylates/C
10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol Aqua 30 (früher Carbopol EX 473).
[0074] Ein weiteres bevorzugt einzusetzendes polymeres Verdickungsmittel ist Xanthan Gum,
ein mikrobielles anionisches Heteropolysaccharid, das von Xanthomonas campestris und
einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen produziert wird und eine Molmasse
von 2 bis 15 Millionen Dalton aufweist. Xanthan wird aus einer Kette mit β-1,4-gebundener
Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der Untergruppen besteht
aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat und Pyruvat, wobei die Anzahl der Pyruvat-Einheiten
die Viskosität des Xanthan Gums bestimmt.
[0075] Xanthan Gum lässt sich durch folgende Formel (1) beschreiben:
[0076] Xanthan Gum ist beispielsweise von der Fa. Kelco unter den Handelsnamen Keltrol®
und Kelzan® oder auch von der Firma Rhodia unter dem Handelsnamen Rhodopol® erhältlich.
[0077] Bevorzugte wässrige flüssige Wasch- und Reinigungsmittel enthalten bezogen auf das
gesamte Mittel 0,01 bis 3 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-% Verdickungsmittel.
Die Menge an eingesetztem Verdickungsmittel ist dabei abhängig von der Art des Verdickungsmittels
und dem gewünschten Grad der Verdickung.
[0078] Die wässrigen flüssige Wasch- und Reinigungsmittel können Enzyme in verkapselter
Form und/oder direkt in der Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung enthalten.
Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Proteasen,
Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere
Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen
tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen
Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können
darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung
und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung
der Farbübertragung können auch Oxireduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet
sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis; Bacillus licheniformis,
Streptomyceus griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise
werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus
gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease
und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease
und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder
aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease,
Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease
und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen
von besonderem Interesse. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind
die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen
als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen,
Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen,
Endoglucanasen und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen
aus diesen eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und
Avicelase-Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen
die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden.
[0079] Die Enzyme können an Trägerstoffe adsorbiert sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung
zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate direkt in
der Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5
Gew.-%, vorzugsweise 0,12 bis etwa 2,5 Gew.-% betragen.
[0080] Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der
verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und
Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer
Sicht ist der Einsatz von NaCl oder MgCl
2 in den Mitteln bevorzugt. Der Anteil an Elektrolyten in den Mitteln beträgt üblicherweise
0,5 bis 5 Gew.-%.
[0081] Nichtwässrige Lösungsmittel, die in den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt
werden können, stammen beispielsweise aus der Gruppe der ein- oder mehrwertigen Alkohole,
Alkanolamine oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit
Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol,
n- oder i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propan- oder Butandiol, Glycerin, Diglykol,
Propyl- oder Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether,
Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmethylether,
Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethyl-, -ethyl- oder -propylether, Dipropylenglykolmonomethyl-
oder - ethylether, Di-isopropylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy-
oder Butoxytriglykol; 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether
sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Nichtwässrige Lösungsmittel können in den flüssigen
Wasch- und Reinigungsmitteln in Mengen zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, bevorzugt aber
unter 12 Gew.-% und insbesondere unterhalb von 9 Gew.-% eingesetzt werden.
[0082] Um den pH-Wert der flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel in den gewünschten Bereich
zu bringen, kann der Einsatz von pH-Stellmitteln angezeigt sein. Einsetzbar sind hier
sämtliche bekannten Säuren bzw. Laugen, sofern sich ihr Einsatz nicht aus anwendungstechnischen
oder ökologischen Gründen bzw. aus Gründen des Verbraucherschutzes verbietet. Üblicherweise
überschreitet die Menge dieser Stellmittel 7 Gew.-% der Gesamtformulierung nicht.
[0083] Um den ästhetischen Eindruck der flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel zu verbessern,
können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren
Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität
und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht
sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
[0084] Als Schauminhibitoren; die in den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt
werden können, kommen beispielsweise Seifen, Paraffine oder Silikonöle in Betracht,
die gegebenenfalls auf Trägermaterialien aufgebracht sein können.
[0085] Geeignete Soil-Release-Polymere, die auch als "Antiredepositionsmittel" bezeichnet
werden, sind beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose
mit einem Anteil an Methoxygruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropylgruppen
von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether sowie die
aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder Terephthalsäure
bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylen- und/oder Polypropylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch
modifizierten Derivaten von diesen. Geeignete Derivate umfassen die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und Terephthalsäure-Polymere.
[0086] Optische Aufheller (so genannte "Weißtöner") können den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln
zugesetzt werden, um Vergrauungen und Vergilbungen der behandelten textilen Flächengebilde
zu beseitigen. Diese Stoffe ziehen auf die Faser auf und bewirken eine Aufhellung
und vorgetäuschte Bleichwirkung, indem sie unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares
längerwelliges Licht umwandeln, wobei das aus dem Sonnenlicht absorbierte ultraviolette
Licht als schwach bläuliche Fluoreszenz abgestrahlt wird und mit dem Gelbton der vergrauten
bzw. vergilbten Wäsche reines Weiß ergibt. Geeignete Verbindungen stammen beispielsweise
aus den Substanzklassen der 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäuren (Flavonsäuren),
4,4'-Distyryl-biphenylen, Methylumbelliferone, Cumarine, Dihydrochinolinone, -1,3-Diarylpyrazoline,
Naphthalsäureimide, Benzoxazol-, Benzisoxazol- und Benzimidazol-Systeme sowie der
durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate. Die optischen Aufheller werden üblicherweise
in Mengen zwischen 0,03 und 0,3 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, eingesetzt.
[0087] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in
der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hier-zu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise
Leim, Gelatine, Salze von Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze
von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche,
saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen
sich lösliche Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden,
zum Beispiel abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar.
Bevorzugt werden jedoch Celluloseether wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose,
Hydroxyalkylcellulose und Mischether wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose,
Methylcarboxy-methylcellulose und deren Gemische in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Mittel, eingesetzt.
[0088] Da textile Flächengebilde, insbesondere aus Reyon, Zellwolle, Baumwolle und deren
Mischungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen, Knicken,
Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die Mittel synthetische
Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen beispielsweise synthetische Produkte
auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern, Fettsäureamiden, -alkylolestern, -alkylolamiden
oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid umgesetzt sind, oder Produkte auf der
Basis von Lecithin oder modifizierter Phosphorsäureester.
[0089] Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel
antimikrobielle Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem
Spektrum und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika
und Fungiziden usw. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride,
Alkylarylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat, wobei bei den erfindungsgemäßen
Mitteln auch gänzlich auf diese Verbindungen verzichtet werden kann.
[0090] Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte
Veränderungen an den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln und/oder den behandelten
textilen Flächengebilden zu verhindern, können die Mittel Antioxidantien enthalten.
Zu dieser Verbindurigsklasse gehören beispielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone,
Brenzcatechine und aromatische Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate,
Phosphite und Phosphonate.
[0091] Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren,
die den Mitteln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern die Oberflächenleitfähigkeit
und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter Ladungen. Äußere Antistatika
sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen Molekülliganden und
geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen Film. Diese zumeist
grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre
Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate,
Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Lauryl- (bzw. Stearyl-) dimethylbenzylammoniumchloride
eignen sich als Antistatika für textile Flächengebilde bzw. als Zusatz zu Waschmitteln,
wobei zusätzlich ein Avivageeffekt erzielt wird.
[0092] Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens, der Wiederbenetzbarkeit der behandelten
textilen Flächengebilde und zur Erleichterung des Bügelns der behandelten textilen
Flächengebilde können in den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln beispielsweise
Silikonderivate eingesetzt werden. Diese verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten
der Mittel durch ihre schauminhibierenden Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate
sind beispielsweise Polydialkyl- oder Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen
ein bis fünf C-Atome aufweisen und ganz oder teilweise fluoriert sind. Bevorzugte
Silikone sind Polydimethylsiloxane, die gegebenenfalls derivatisiert sein können und
dann aminofunktionell oder quaterniert sind bzw. Si-OH-, Si-H- und/oder Si-Cl-Bindungen
aufweisen. Die Viskositäten der bevorzugten Silikone liegen bei 25°C im Bereich zwischen
100 und 100.000 mPas, wobei die Silikone in Mengen zwischen 0,2 und 5 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Mittel eingesetzt werden können.
[0093] Schließlich können die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel auch UV-Absorber enthalten,
die auf die behandelten textilen Flächengebilde aufziehen und die Lichtbeständigkeit
der Fasern verbessern. Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen,
sind beispielsweise die durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen
und Derivate des Benzophenons mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin
sind auch substituierte Benzotriazole, in 3-Stellung Phenyl-substituierte Acrylate
(Zimtsäurederivate), gegebenenfalls mit Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische
Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet.
[0094] Um die durch Schwermetalle katalysierte Zersetzung bestimmter Waschmittel-Inhaltsstoffe
zu vermeiden, können Stoffe eingesetzt werden, die Schwermetalle komplexieren. Geeignete
Schwermetallkomplexbildner sind beispielsweise die Alkalisalze der Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) oder der Nitrilotriessigsäure (NTA) sowie Alkalimetallsalze von anionischen
Polyelektrolyten wie Polymaleaten und Polysulfonaten.
[0095] Eine bevorzugte Klasse von Komplexbildnern sind die Phosphonate, die in bevorzugten
flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln in Mengen von 0,01 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise
0,02 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,03 bis 1,5 Gew.-% enthalten sind. Zu diesen
bevorzugten Verbindungen zählen insbesondere Organophosphonate wie beispielsweise
1-Hydroxy-ethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP), Aminotri(methylenphosphonsäure) (ATMP),
Diethylentriamin-penta(methylenphosphonsäure) (DTPMP bzw. DETPMP) sowie 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure
(PBS-AM), die zumeist in Form ihrer Ammonium- oder Alkalimetallsalze eingesetzt werden.
[0096] Die erhaltenen wässrigen flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel sind vorzugsweise
klar, dass heißt sie weisen keinen Bodensatz auf und sind insbesondere bevorzugt transparent
oder zumindest transluzent.
[0097] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel können zum Reinigen von textilen
Flächengebilden verwendet werden.
[0098] Die Herstellung der flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel erfolgt mittels üblicher
und bekannter Methoden und Verfahren in dem beispielsweise die Bestandteile einfach
in Rührkesseln vermischt werden, wobei Wasser, nichtwässrige Lösungsmittel und Tensid(e)
zweckmäßigerweise vorgelegt werden und die weiteren Bestandteile portionsweise hinzugefügt
werden. Ein gesondertes Erwärmen bei der Herstellung ist nicht efforderlich, wenn
es gewünscht ist, sollte die Temperatur der Mischung 80°C nicht übersteigen. Erfindungsgemäß
umfasst das Verfahren zur Herstellung der flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel die
Zugabe bzw. den Einsatz von Aluminiumsilikat und Kieselsäure in einem Verhältnis von
1:10 bis 10:1.
[0099] Die Kapseln können stabil in den wässrigen flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel,
beispielsweise dispergiert werden. Stabil bedeutet, dass die Mittel bei Raumtemperatur
und bei 40 °C über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen und bevorzugt von mindestens
6 Wochen stabil sind, ohne dass die Kapseln aufrahmen oder sedimentieren.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
[0100] Es wurden verschiedene erfindungsgemäße Kapseln
K1 bis
K6 mit Alginat als Matrix-Material in einem Härtebad mittels einer Rieter-Vertropfungsanlage
hergestellt bzw. vetropft. Außerdem wurden zum Vergleich zwei nicht erfindungsgemäße
Kapseln
E1 und
E2 auf die gleiche Weise hergestellt.
[0101] Die jeweiligen Alginat-Lösungen wiesen die in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzungen
(Angaben in Gew.-%) auf.
Tabelle 1
|
K1 |
K2 |
K3 |
K4 |
K5 |
K6 |
K7 |
K8 |
K9 |
E1 |
E2 |
Na-Alginat |
1 |
0,9 |
0,8 |
0,6 |
0,95 |
0,95 |
0,95 |
0,95 |
1 |
1 |
1 |
Wessalith® 4000 |
1 |
2 |
3 |
4 |
3 |
3 |
3 |
3 |
3 |
-- |
5 |
Sipernat® 22S |
3 |
3 |
3 |
3 |
3 |
|
3 |
3 |
3 |
3 |
-- |
Mikrohohlkugeln1 |
4 |
4 |
4 |
4 |
4 |
3,5 |
4 |
4 |
3,5 |
4 |
5 |
Konservierungsmittel |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
0,05 |
Farbstoff |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,2 |
Cellulase |
1 |
1 |
1 |
1 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
1 |
-- |
Cellulose |
1 |
1 |
1 |
1 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
1 |
-- |
Marloquest® 4000 L 235 M |
-- |
-- |
-- |
|
-- |
1 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
SRP Repellotex® 6 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,5 |
-- |
-- |
-- |
-- |
Präpagen® HY |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,5 |
|
-- |
-- |
-- |
-- |
1 |
Sokalan® HP 56 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
1 |
-- |
-- |
-- |
Tinopal® UNPA |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
1 |
-- |
-- |
Wasser |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
1 keramische Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser im Bereich von 10 bis 125 µm und
einer Dichte im Bereich von 0,5 bis 0,7 g·cm-3. |
[0102] Das verwendete Härtebad enthielt
2,5 Gew.% CaCl
2
0,05 Gew.-% Konservierungsmittel
und auf 100 Gew.-% Wasser.
[0103] In Tabelle 2 sind erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsmittel
W1 bis
W4 gezeigt. Die erhaltenen Wasch- und Reinigungsmittel
W1 bis
W4 wiesen eine Viskosität um 1.000 mPas auf. Der pH-Wert der flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel
lag bei 8,5.
Tabelle 2
|
W1 |
W2 |
W3 |
W4 |
Gellan Gum |
0,2 |
0,2 |
0,15 |
-- |
Xanthan Gum |
-- |
-- |
0,15 |
-- |
Polyacrylat (Carbopol Aqua 30) |
0,4 |
0,4 |
-- |
1,5 |
C12-14-Fettalkohol mit 7 EO |
22 |
10 |
10 |
10 |
C9-13 Alkylbenzolsulfonat, Na-Salz |
-- |
10 |
10 |
10 |
C12-14-Alkylpolyglycosid |
1 |
-- |
-- |
-- |
Zitronensäure |
1,6 |
3 |
3 |
3 |
Phosphonsäure |
0,5 |
1 |
1 |
1 |
Natriumlaurylethersulfat mit 2 EO |
10 |
5 |
5 |
-- |
Monoethanolamin |
3 |
3 |
3 |
-- |
C12-18-Fettsäure |
7,5 |
7,5 |
7,5 |
5 |
Propylenglykol |
-- |
6,5 |
6,5 |
6,5 |
Na-Cumolsulfonat |
-- |
2 |
2 |
-- |
Borsäure |
-- |
-- |
-- |
1 |
Entschäumer |
0,3 |
0,3 |
0,3 |
0,3 |
Enzyme, Farbstoffe, Stabilisatoren |
+ |
+ |
+ |
+ |
Kapseln K6 mit ca. 2000 µm ∅ |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
Wasser |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
[0104] Die Kapseln
K6 konnten problemlos in die Wasch- und Reinigungsmittel eingebracht werden. Es traten
insbesondere keine Trübungen der Wasch- und Reinigungsmittel
W1 bis
W4 auf.
Beispiel 2
[0105] Es wurden Waschversuche mit dem Wasch- und Reinigungsmittel
W4, welches 0,5 Gew.-% an Kapseln enthielt, durchgeführt. Die Waschversuche wurden mit
einer Waschmaschine von AEG (Öko-Lavamat 88840) unter Verwendung des Wollprogramms
bei einer Beladung von 2 kg durchgeführt. Die Beladung setzte sich zusammen aus fertigkonfektionierten
Teile aus Baumwolle und Mischgeweben von Baumwolle mit beispielsweise Mikrofaser,
Elasthan, Polyamid, Polyester und/oder Viskose sowie Meterwaren-Abschnitte aus Baumwolle
oder einem Polyamid-Elasthan-Gemisch. Die gewaschenen Stücke wurden anschließend auf
eventuelle Rückstände untersucht und mit einer Note von 1 bis 6 beurteilt, wobei die
Note 1 (= keine Rückstände), die beste Note war.
Tabelle 3
Kapsel im Waschmittel |
K1 |
K2 |
K3 |
K4 |
E1 |
E2 |
1. Versuch |
|
|
|
|
|
|
∅ Note |
1,1 |
1,0 |
1,0 |
1,0 |
1,1 |
1,2 |
niedrigste Note |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
höchste Note |
2 |
1 |
1 |
1 |
2 |
2,5 |
2. Versuch |
|
|
|
|
|
|
∅ Note |
1,0 |
1,0 |
1,0 |
1,0 |
1,1 |
1,1 |
niedrigste Note |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
höchste Note |
1 |
1 |
1 |
1 |
2 |
2 |
[0106] Aus der Tabelle 3 wird deutlich, dass sich die erfindungsgemäßen Kapseln
K1 bis
K4 ein verbessertes Löslichkeitsverhalten verglichen mit den Kapseln
E1 und
E2 aufweisen. Insbesondere die Kapseln
K2 bis
K4 lösen sich in allen Waschversuchen rückstandsfrei auf.
[0107] Auch die Kapseln
K5 bis
K8 weisen ein verbessertes Löslichkeitsverhalten verglichen mit den Vergleichskapseln
E1 und
E2 auf.