(19) |
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(11) |
EP 2 303 706 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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20.11.2013 Patentblatt 2013/47 |
(22) |
Anmeldetag: 13.06.2008 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2008/004747 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2009/149727 (17.12.2009 Gazette 2009/51) |
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(54) |
DOSIEREINRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM BETRIEB DIESER DOSIEREINRICHTUNG
METERING DEVICE AND METHOD FOR OPERATING SAID METERING DEVICE
DISPOSITIF DE DOSAGE ET PROCEDE D'UTILISATION DE CE DISPOSITIF DE DOSAGE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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06.04.2011 Patentblatt 2011/14 |
(73) |
Patentinhaber: Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH |
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71573 Allmersbach im Tal (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- SCHARGER, Rolf
73650 Winterbach (DE)
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(74) |
Vertreter: Zurhorst, Stefan et al |
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Menzelstraße 40 70192 Stuttgart 70192 Stuttgart (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A1- 3 310 452 GB-A- 1 414 967
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GB-A- 871 651 US-A- 5 222 529
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosiereinrichtung für feinkörniges Pulver, insbesondere
für medizinisches Pulver zur pulmonalen Verabreichung, sowie ein Verfahren zum Betrieb
dieser Dosiereinrichtung.
[0002] Aufgrund der Zunahme von Asthma und COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Desease,
chronisch obstruktive Lungenerkrankung) gewinnen inhalative Darreichungsformen von
Medikamenten zur Therapie dieser Erkrankungen immer mehr an Bedeutung. Die pulmonale
Gabe ist - neben Injektion oder Infusion - auch eine Alternative für zahlreiche Arzneistoffe,
die nicht peroral appliziert werden können, weil die Substanzen im Magen-Darm-Trakt
zerstört würden oder eine mangelhafte Bioverfügbarkeit besitzen. Pulver zur Inhalation
besitzen dabei gegenüber Lösungen zur Vernebelung den Vorteil der besseren Wirkstoffstabilität,
sind aber schwieriger zu verarbeiten, da alle Wirkstoffpartikel eine Größe von < 5
µm besitzen müssen, um bis an den Zielort, die Alveolen, zu gelangen. Pulverinhalatoren
mit einzeln verpackten Dosen werden wegen der besseren Stabilität und der höheren
Dosiergenauigkeit bevorzugt.
[0003] Kleinstmengen solcher Pulver, die bei medizinischer Anwendung im Bereich von 0,2
mg bis 50 mg liegen, müssen sehr genau dosiert und in das Zielgefäß abgefüllt werden.
Aufgrund der geringen Partikelgröße agglomerieren diese Pulver sehr stark, wobei die
Masse einzelner Agglomerate größer als die zulässige Dosiertoleranz sein kann. Dies
führt zu mangelnder Dosiergenauigkeit bei herkömmlichen Volumendosieren. Bleiben diese
Agglomerate beim Dosieren und Inhalieren erhalten, kann der Werkstoff nur eingeschränkt
zu den Alveolen gelangen. Ziel ist es deshalb, die Agglomerate während des Dosiervorganges
aufzulösen, das Pulver möglichst feinkörnig in die Zielbehälter abzufüllen und dabei
eine hohe Bemessungsgenauigkeit zu erreichen.
[0004] Aus der
US 4,472,091 ist eine Dosiereinrichtung für feinkörniges, trockenes Pulver bekannt, bei der das
Pulver in einem geschlossenen, trichterförmigen Vorratsbehälter vorgehalten wird.
Der trichterförmige Vorratsbehälter weist auf seiner Unterseite eine Öffnung auf,
die mittels eines Auslassventils verschlossen ist. Der Ventilkörper des Auslassventils
ist mittels Piezoelementen axial verschiebbar, und kann auf diese Weise geöffnet,
geschlossen und auch in Vibration versetzt werden. In den Vorratsbehälter und auch
in einen darunter angeordneten Zwischenraum münden je ein Luftkanal, um ein Pulver-Luft-Gemisch
zu erzeugen, welches durch das Auslassventil zum Zielbehälter geführt wird. Die Vibrationsbewegung
des Ventilkörpers trägt zu einer Auflockerung des Pulvers und zu einem verbesserten
Austrag aus dem Vorratsbehälter bei.
[0005] Nachteilig ist hierbei, dass eine Auflösung von Agglomeraten im Pulver nicht zuverlässig
sichergestellt ist. Insbesondere ist eine aufwendige Sensorik und eine entsprechende
Prozesskontrolle erforderlich, um einen hinreichenden Füllstand des Pulvers im Vorratsbehälter
aufrechtzuerhalten. Beim Unterschreiten des minimalerforderlichen Füllstandes muss
der Behälter geöffnet und nachgefüllt werden, was die Wirtschaftlichkeit der Anordnung
beeinträchtigt. Die Anordnung ist kompliziert im Aufbau. Der piezoelektrische Antrieb
des Ventilkörpers liegt im Pulverstrom und muss deshalb vor Verschmutzung und gegen
Kontamination des Pulvers geschützt werden.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosiereinrichtung für feinkörniges
Pulver anzugeben, die bei einfachem Aufbau und geringem Betriebsaufwand eine genaue
und wirtschaftliche Dosierung des Pulvers ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Dosiereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
[0009] Der Erfindung liegt des weiteren die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb
der Dosiereinrichtung anzugeben, mit dem das Pulver unter Auflösung von Agglomeraten
exakt und wirtschaftlich dosiert werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
[0011] Es wird eine Dosiereinrichtung für feinkörniges Pulver, insbesondere für medizinisches
Pulver zur pulmonalen Verabreichung vorgeschlagen, wobei die Dosiereinrichtung eine
Pulverpumpe zur Förderung des Pulvers und einen von der Pulverpumpe mit dem Pulver
gespeisten Dosierer umfasst. Der Dosierer umfasst einen durchgehenden Pulverkanal
und mindestens eine Dosierkammer mit einem Auslassventil, wobei die Dosierkammer vom
Pulverkanal winklig abzweigt, und wobei die Dosierkammer einen größeren Querschnitt
aufweist als der Pulverkanal.
[0012] Umfasst das Auslassventil eine Ventilnadel, die sich in den Innenraum der Dosierkammer
erstreckt, und die mindestens einen radial hervorstehenden Auflockerungsvorsprung
für das Pulver trägt. Die axiale Bewegung der Ventilnadel trägt dabei mittels des
Auflockerungsvorsprungs zur Auflockerung des Pulvers und sich dort gebildeter Agglomerate
bei.
[0013] Im zugehörigen erfindungsgemäßen Verfahren wird das Pulver mittels der Pulverpumpe
durch den Pulverkanal hindurchgefördert, wobei die mindestens eine Dosierkammer mit
dem Pulver befüllt wird. Der von der Pulverpumpe geförderte Volumenstrom des Pulvers,
eines Pulver-Luft-Gemisches oder eines Pulver-Gas-Gemisches weist im Pulverkanal des
Dosierers infolge dessen Querschnittes eine bestimmte Geschwindigkeit auf. An den
Abzweigstellen der mindestens einen oder mehreren Dosierkammern mit vergrößertem Querschnitt
vergrößert sich der Strömungsquerschnitt insgesamt, wodurch sich die Strömungsgeschwindigkeit
verringert. In dessen Folge kann das geförderte Pulver aus dem Pulverkanal bzw. aus
seinem Trägerluftstrom heraus in die Dosierkammer hineinfallen, wodurch diese mit
dem Pulver befüllt wird. Im gefüllten Zustand ist jedoch die Erweiterung des freien
Strömungsquerschnittes im Pulverkanal nicht mehr gegeben, so dass eine Verringerung
der Strömungsgeschwindigkeit nicht mehr stattfindet. In der Folge fällt kein weiteres
Pulver mehr in die Dosierkammer nach, so dass eine selbstnivellierende Befüllung der
Dosierkammer mit dem Pulver ohne Überfüllung stattfindet.
[0014] Eine Füllstandsregelung der Dosierkammer ist nicht erforderlich. Vielmehr wird lediglich
das Verstreichen eines Zeitintervalls abgewartet, indem die selbstnivellierende Befüllung
der Dosierkammer stattgefunden hat. Danach wird die Förderung des Pulvers mittels
der Pulverpumpe unterbrochen.
[0015] Es erfolgt dann eine Befüllung von mindestens einem Zielbehälter aus der Dosierkammer
unter Öffnung des Auslassventils und unter Beibehaltung einer Restmenge von Pulver
in der Dosierkammer. Das Volumen der Dosierkammer ist bevorzugt derart bemessen, dass
mehrere und insbesondere vier Zielbehälter direkt hintereinander aus einer einzigen
Dosierkammer befüllt werden können, ohne dass der Pulvervorrat in der Dosierkammer
erschöpft ist.
[0016] Nach Befüllung der Zielbehälter und Schließen des Auslassventils wird schließlich
die Förderung des Pulvers mittels der Pulverpumpe wieder aufgenommen, bis erneut eine
selbstnivellierende Befüllung der Dosierkammer stattgefunden hat, woraufhin weitere
Befüllungen von Zielbehältern und weitere selbstnivellierende Befüllungen der Dosierkammer
stattfinden.
[0017] Die Anordnung ist einfach im Aufbau und erfordert weder besondere Vorrichtungen noch
Prozessschritte für eine kontrollierte Nachfüllung der Dosierkammer. Vielmehr findet
ohne Überwachungssensorik eine selbstnivellierende Nachfüllung statt, wodurch mit
geringem konstruktivem Aufwand eine hohe Prozesssicherheit erzielt werden kann. Bevorzugt
zweigen mehrere und insbesondere sechs Dosierkammern vom durchgehenden Pulverkanal
ab. In Verbindung mit der sequenziellen Befüllung von mehreren, insbesondere vier
Zielbehältern aus je einer Dosierkammer lassen sich Zielbehälter beispielsweise in
Form von Hartgelatinekapseln, sogenannte Vials, und andere Zielgefäße in einem matrixförmigen
Rahmen zur Aufnahme einer Vielzahl von Zielbehältern befüllen. Die Zeit, die zum Austausch
dieses Rahmens mit dem Zielbehältern nach erfolgter Befüllung erforderlich ist, kann
für die selbstnivellierende Nachfüllung der Dosierkammern mittels der Pulverpumpe
genutzt werden, so dass hierdurch keine zeitliche Verzögerung eintritt. Die Dosiereinrichtung
und das zugehörige Verfahren sind mit einer entsprechend hohen Wirtschaftlichkeit
einsetzbar.
[0018] In bevorzugter Weiterbildung ist der Pulverkanal im Betrieb horizontal angeordnet,
während die mindestens eine Dosierkammer rechtwinklig vom Pulverkanal abzweigt und
dabei mit ihrer Längsachse vertikal angeordnet ist. Unter Ausnutzung der wirkenden
Gewichtskraft wird hierdurch eine zuverlässige Abzweigung des Pulvers aus dem Pulverkanal
in die Dosierkammer sichergestellt.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform bilden die Pulverpumpe, eine von der Pulverpumpe
zum Dosierer führende Zuführleitung, der Pulverkanal und eine vom Dosierer zur Pulverpumpe
zurückführende Rückführleitung eine geschlossenen Kreislauf für das Pulver. Hierdurch
kann das Pulver mit Überschuss, jedoch ohne Verluste durch den Pulverkanal und zurück
zur Pulverpumpe gefördert werden, wobei infolge der oben beschriebenen Selbstnivellierung
die zur Befüllung der Dosierkammer erforderliche Menge selbsttätig aus diesem Pulverstrom
abgeschieden wird. Selbst bei einer Vielzahl von sequenziell vom Pulverkanal abzweigenden
Dosierkammern ist sichergestellt, dass jede einzelne Dosierkammer den erforderlichen
Füllstand erreicht.
[0020] Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, dass der Querschnitt der Dosierkammer
im Anschlussbereich an den Pulverkanal mindestens doppelt so groß und insbesondere
mindestens dreimal so groß ist wie der Querschnitt des Pulverkanals. Hierdurch ist
eine hinreichende Strömungsverzögerung im genannten Anschlussbereich sichergestellt,
die ein selbsttätiges Herausfallen der Pulverpartikel aus dem geförderten Volumenstrom
in die Dosierkammer hinein ermöglicht.
[0021] Das Auslassventil ist bevorzugt ein insbesondere konisches, zur Außenseite der Dosierkammer
hin öffnendes Ventil. Im geöffneten Zustand umströmt das austretende Pulver außenseitig
des Ventilsitzes den nach außen angehobenen Ventilkörper und wird dabei von diesem
umgelenkt, was zur Auflockerung des Pulvers beiträgt. Eine anschließende Schließbewegung
des Ventilkörpers entgegen dem austretenden Pulverstrom vermeidet, dass Restpulver
am Ventilsitz in unerwünschter Weise verdichtet wird.
[0022] Zweckmäßig ist der Auflockerungsvorsprung mit axialem Abstand zum Ventilsitz des
Auslassventils im Innenraum der Dosierkammer angeordnet. Durch den räumlichen Abstand
des Auflockerungsvorsprunges zum Ventilsitz ist eine zuverlässige Fluidisierung des
Pulvers stromauf des Ventilsitzes sichergestellt, so dass dieses in seiner Gesamtheit
ungestört durch das Auslassventil austreten kann. Der Auflockerungsvorsprung kann
verschiedene geeignete Formen aufweisen. Zweckmäßig ist er als um die Ventilnadel
umlaufender Teller ausgeführt, wodurch die Auflockerungsbewegung der Ventilnadel gleichmäßig
auf das umgebende Pulver übertragen wird.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erster Antrieb für die Ventilnadel zum
Öffnen und Schließen des Auslassventils sowie ein zweiter, insbesondere mit dem ersten
Antrieb in Reihe geschalteter zweiter Antrieb für eine oszillierende Bewegung der
Ventilnadel vorgesehen. In einem zugehörigen Verfahrensschritt wird mit dem ersten,
dafür ausgelegten Antrieb der entsprechend große Hub zum Öffnen bzw. Schließen des
Auslassventils ausgeführt. Für die Auflockerung des Pulvers ist ein geringerer, allerdings
hochfrequenter Hub erforderlich, der mittels des zweiten, eigens dafür ausgelegten
Antrieb ausgeführt wird, wodurch bei geöffnetem Auslassventil mittels dieses zweiten
Antriebes eine insbesondere in der Längsachse der Ventilnadel ausgeführte oszillierende
Bewegung zur Auflockerung des Pulvers herbeigeführt wird. Durch die Spezialisierung
der beiden Antriebe auf ihre unterschiedlichen Aufgabenbereiche ist einerseits ein
schnelles, verzögerungsfreies Öffnen und Schließen und andererseits die Auflockerung
des Pulvers und damit ein agglomeratfreier Austritt des Pulvers aus der Dosierkammer
zuverlässig sichergestellt.
[0024] Die Ventilnadel ist zweckmäßig in Längsrichtung durch die Dosierkammer hindurchgeführt,
wobei die beiden Antriebe auf der dem Auslassventil gegenüberliegenden Seite an der
Ventilnadel angreifen. Bei einer Ausführung mit nur einem Antrieb gilt sinngemäß das
Gleiche. Die Antriebe und ihre Verbindung zur Ventilnadel liegen damit nicht im Volumenstrom
des aus der Dosierkammer austretenden Pulvers, so dass hier eigenständige Schutzmaßnahmen
nicht erforderlich sind. Die einzelnen Dosierkammern können einschließlich ihrer Antriebe
in koaxialer Bauweise sehr schlank ausgeführt werden, so dass sie dicht an dicht im
gleichen Raster wie die Zielbehälter angeordnet werden können. Die gleichzeitige,
parallele Befüllung von Zielbehältern ist hierdurch in einfacher Weise möglich.
[0025] In einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird die Füllmenge des vom Zielbehälter
aufgenommenen Pulvers mittels einer Wägezelle für den Zielbehälter ermittelt, wobei
das Auslassventil mittels des Messergebnisses der Wägezelle gesteuert bzw. geregelt
wird. Während des Füllvorganges des Zielbehälters, also bei geöffnetem Auslassventil,
erfolgt kontinuierlich eine Wägung der vom Zielbehälter aufgenommenen Füllmenge. Bei
Erreichen der vorgegebenen Zielmenge wird das Auslassventil geschlossen. In Verbindung
mit den vorstehend beschriebenen konstruktiven Merkmalen und der dadurch erreichten
agglomeratfreien Pulveraufbereitung sind sehr schnelle Reaktionszeiten erzielbar,
wodurch eine überraschend hohe Dosiergenauigkeit erreicht werden kann.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Dosiereinrichtung mit einer Pulverpumpe,
mit einem Dosierer, und mit einem geschlossenen Kreislauf für das Pulver;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Dosierers nach Fig. 1 mit Einzelheiten seiner konstruktiven
Ausgestaltung;
- Fig. 3
- eine Längsschnittdarstellung des Dosierers nach den Fig. 1 und 2 mit Details der gegenseitigen
Anordnung von Pulverkanal, Dosierkammern, Zielbehältern und Wägezellen;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Detaildarstellung der Anordnung nach Fig. 3 mit Einzelheiten zur
Ausgestaltung der Ventilnadel und des Auslassventils.
[0027] Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Dosiereinrichtung für feinkörniges
Pulver 1, im gezeigten Ausführungsbeispiel für medizinisches Pulver 1 zur pulmonalen
Verabreichung mit einer Korngröße von ≤ 5 µm. Die Dosiereinrichtung umfasst eine Pulverpumpe
2 zur Förderung des Pulvers 1, wie durch Pfeile angedeutet, und einen von der Pulverpumpe
2 mit dem Pulver 1 gespeisten Dosierer 3. Der Dosierer 3 ist mit mindestens einer,
hier beispielhaft sechs in Fig. 3 dargestellten Dosierkammern 5 zur gleichzeitigen
Dosierung des Pulvers 1 und Befüllung der gleichen Anzahl von Zielbehältern 13 versehen.
Es kann auch eine abweichende Anzahl von Dosierkammern 5 zweckmäßig sein. Die Zielbehälter
13 können Hartgelatinekapseln, Vials oder andere Zielgefäße sein, die in einem nicht
dargestellten Inhalationsgerät mit der entsprechenden Pulvermenge zum Einsatz kommen.
Die Zielbehälter 13 liegen auf je einer Wägezelle 14, über die der Füllgrad der Zielbehälter
13 ermittelt wird.
[0028] Durch den Dosierer 3 läuft in dessen Längsrichtung ein in den Fig. 2 bis 4 dargestellter
Pulverkanal 4, der zusammen mit der Pulverpumpe 2, einer von der Pulverpumpe 2 zum
Dosierer führenden Zuführleitung 8 und einer vom Dosierer 3 zur Pulverpumpe 2 zurückführenden
Rückführleitung einen geschlossenen Kreislauf für das Pulver 1 entsprechend den dort
gezeigten Pfeilen bildet.
[0029] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Außenansicht des Dosierers 3 nach Fig. 1 mit Einzelheiten
seiner konstruktiven Ausgestaltung. Der Dosierer 3 umfasst ein in einer Längsrichtung
sich erstreckendes Gehäuse 15, durch das der Pulverkanal 4 achsparallel hindurchführt
ist. Im Gehäuse 15 sind mehrere, hier sechs in Fig. 3 näher dargestellte Dosierkammern
5 angeordnet, an deren in Gewichtskraftrichtung unteren Ende je ein Auslassventil
6 angeordnet ist. Die Auslassventile 6 umfassen je eine durchgehende Ventilnadel 10,
die im Bereich des Auslassventils 6 mit je einem Ventilkörper 16 zum Öffnen bzw. Verschließen
des jeweiligen Auslassventils 6 versehen sind. Die Ventilnadeln 10 sind in ihrer Längsrichtung
durch die Dosierkammern 5 (Fig. 3) hindurchführt, wobei sie an ihrem unteren Ende
mittels des jeweiligen Ventilkörpers 16 aus dem Auslassventil 6 herausragen, und wobei
sie an ihrem dem Auslassventil 6 gegenüberliegenden, oberen Ende über das Gehäuse
15 hervorstehen. An diesem, dem Auslassventil 6 gegenüberliegenden Ende sind entsprechend
der Darstellung nach den Fig. 1 und 3 je ein erster Antrieb 12 und ein zweiter Antrieb
21 an die Ventilnadel 10 angeschlossen, so das sämtliche Ventilnadeln 10 unabhängig
voneinander entsprechend einem Doppelpfeil 17 axial bewegt werden können. Drei der
insgesamt sechs Ventilnadeln 10 sind in ihrer geschlossenen Position gezeigt, wobei
die zugehörigen Ventilkörper 16 auf ihrem in das Gehäuse 15 eingeformten Ventilsitz
20 dicht aufliegen, während die weiteren drei Ventilnadeln nach unten gedrückt sind,
so dass der zugehörige Ventilkörper 16 nach unten vom Ventilsitz 20 abgehoben ist
und das jeweilige Auslassventil 6 öffnet. Die Hubbewegung zwischen der vorstehend
beschriebenen geschlossenen und geöffneten Position in Richtung des Doppelpfeiles
17 erfolgt mittels des zugehörigen ersten Antriebes 12. Außerdem kann mittels des
zweiten Antriebes 21 eine oszillierende Hubbewegung in der Längsrichtung der Ventilnadel
10 entsprechend dem Doppelpfeil 17 herbeigeführt werden.
[0030] Fig. 3 zeigt eine Längsschnittdarstellung des Dosierers 3 nach den Fig. 1 und 2 mit
Details der gegenseitigen Anordnung des Pulverkanals 4, der Dosierkammern 5, der Zielbehälter
13 und der Wägezellen 14. Es ist zu erkennen, dass der Pulverkanal 4 in Längsrichtung
durch das Gehäuse 15 hindurchgeführt ist, wobei der Pulverkanal 4 im Betrieb horizontal,
also quer zur Gewichtskraftrichtung verläuft. Vom Pulverkanal 4 zweigt mindestens
eine Dosierkammer 5 winklig ab, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel mehrere, hier
insgesamt sechs Dosierkammern 5 vorgesehen sind. Die Dosierkammern 5 weisen ebenso
wie der Pulverkanal 4 eine zylindrische Form auf, erstrecken sich dabei aber entlang
ihrer Längsachse 7, die jeweils rechtwinklig zur Längsachse des Pulverkanals 4 liegt
und dabei vertikal, also in Gewichtskraftrichtung angeordnet ist. Im Anschlussbereich
der Dosierkammern 5 angrenzend an den Pulverkanal 4 weisen die Dosierkammern 5 einen
größeren Querschnitt auf als der Pulverkanal 4. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
dabei der Querschnitt der Dosierkammern 5 in diesem Anschlussbereich mindestens doppelt
so groß und hier mindestens drei mal so groß wie der Querschnitt des Pulverkanals
4.
[0031] Jede der Dosierkammern 5 weist an ihrem in Gewichtskraftrichtung unteren Ende je
einen konisch sich verjüngenden Abschnitt auf, der zur Außenseite der Dosierkammern
5 bzw. zur Außenseite des Dosierers 3 hin mit je einem Auslassventil 6 versehen ist.
Das Auslassventil 6 umfasst einen in das Gehäuse 15 eingeformten, in Fig. 4 dargestellten
Ventilsitz 20 sowie eine Ventilnadel 10 mit einem angeformten Ventilkörper 16, der
im geschlossenen Zustand am Ventilsitz 20 (Fig. 4) des Gehäuses 15 anliegt und dabei
das Auslassventil 6 verschließt. Drei der insgesamt sechs Ventilnadeln 10 sind im
Vergleich zu den weiteren drei Ventilnadeln 10 axial nach unten geschoben dargestellt,
wobei der Ventilkörper 16 von dem im Gehäuse 15 eingeformten Ventilsitz 20 (Fig. 4)
abgehoben ist. In diesem Zustand ist das jeweilige Auslassventil 6 geöffnet. Die axiale
Öffnungsbewegung der Ventilnadel 10 erfolgt in Öffnungsrichtung gegen die Vorspannkraft
einer Druckfeder 19 mittels des ersten, hier pneumatischen Antriebes 12. Anstelle
des pneumatischen Antriebes 12 kann auch eine elektromagnetische Ausführung oder dergleichen
zweckmäßig sein.
[0032] Zwischen dem ersten Antrieb 12 und dem oberen Schaftende der Ventilnadel 10 ist ein
zweiter Antrieb 21 angeordnet. Er ist mit dem ersten Antrieb 12 derart in Reihe geschaltet,
dass der zweite Antrieb 21 gemeinsam mit der Ventilnadel 10 den vom ersten Antrieb
12 erzeugten Hub ausführt. Der zweite Antrieb 21 ist ebenso wie der erste Antrieb
12 als Linearantrieb ausgebildet, jedoch abweichend davon für einen geringeren, aber
hochfrequenten Hub ausgelegt. Hierzu ist er als piezoelektrischer Antrieb ausgeführt.
Es können aber auch abweichende Bauformen wie elektromagnetische Antriebe zweckmäßig
sein. Mittels des zweiten Antriebes 21 kann die Ventilnadel 10 bei Bedarf in eine
axial oszillierende Hubbewegung versetzt werden. Infolge der Reihenschaltung beider
Antriebe 12, 21 sind ihre beiden Hubbewegungen überlagert, können jedoch unabhängig
voneinander eingeschaltet, gesteuert bzw. geregelt und auch ausgeschaltet werden.
[0033] Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Detailansicht der Anordnung nach Fig. 3, wobei gleiche
Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Der Ventilkörper 16 liegt auf der
Außenseite des Gehäuses 15 und bildet zusammen mit dem zugehörigen Ventilsitz 20 ein
zur Außenseite der Dosierkammer 5 bzw. des Gehäuses 15 hin öffnendes Ventil. Die Form
des Ventilkörpers 16 und des zugehörigen Ventilsitzes 20 ist im Dichtbereich konisch,
was zu einer feinen Verteilung des austretenden Pulvers 1 beiträgt. Im Übrigen ist
der Ventilkörper 16 gerundet ausgeführt.
[0034] Die Ventilnadel 10 erstreckt sich durch den Innenraum der Dosierkammer 5. Die Ventilnadeln
10 können einen glatten Schaft aufweisen. Auch können die Ventilnadeln 10 mit verschiedenartigen,
radial hervorstehenden Auflockerungsvorsprüngen 11 für das Pulver ausgestattet sein.
Dabei ist mindestens ein solcher Auflockerungsvorsprung 11 vorzusehen. Es kann zweckmäßig
sein, mehrere, insbesondere bis zu drei Auflockerungsvorsprünge 11 an einer einzelnen
Ventilnadel 10 anzuordnen. Diese Auflockerungsvorsprünge 11 können radial hervorstehende
Zähne oder dergleichen sein und sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als um den Schaft
der Ventilnadel 10 umlaufender Teller ausgeführt, wobei hier bevorzugt nur ein solcher
Auflockerungsvorsprung an je einer Ventilnadel 10 angeordnet ist. Die Auflockerungsvorsprünge
11 befinden sich nicht in unmittelbarer Nähe zum jeweiligen Auslassventil 6, sondern
mit axialem Abstand zum Ventilsitz 20 im Innenraum der jeweiligen Dosierkammer 5.
Die axiale Position des jeweiligen Auflockerungsvorsprungs 11 ist dabei vorteilhaft
im Bereich des konisch verjüngten Abschnittes bzw. im Übergangsbereich zum zylindrischen
Abschnitt der Dosierkammer 5.
[0035] Unter gleichzeitigem Bezug auf die Fig. 1 bis 4 wird nachfolgend das erfindungsgemäße
Verfahren zum Betrieb der Dosiereinrichtung beschrieben. Zunächst wird mittels der
Pulverpumpe 2 das Pulver 1 durch den Pulverkanal 4 in Form des vorstehend beschriebenen
geschlossenen Kreislaufs gefördert. Sofern die Dosierkammern 5 nicht oder nicht vollständig
mit dem Pulver 1 befüllt sind, liegt im Anschlussbereich zwischen den Dosierkammern
5 und dem Pulverkanal 4 ein erweiterter Strömungsquerschnitt vor, in dem der durch
Pfeile 18 (Fig. 3) angegebenen Pulverstrom im Pulverkanal 4 verzögert wird. Infolge
dieser Verzögerung fällt ein Teil des Pulvers 1 aus dem Pulverkanal 4 in die Pulverkammern
5, in dessen Folge sich deren Füllstand erhöht. Bei Erreichen eines bestimmten Füllstandes,
nämlich bei Annäherung der Pulverfüllung in den Dosierkammern 5 an den Pulverkanal
4 ist diese Querschnittserweiterung und die damit einhergehende Strömungsverzögerung
nicht mehr gegeben, so dass kein weiteres Pulver 1 in die Dosierkammern 5 nachfällt.
Es bildet sich bei laufender Pulverpumpe 2 und anhaltendem Strom des Pulvers 1 im
Pulverkanal 4 eine selbstnivellierende Füllstandsregelung des Pulvers 1 in den Dosierkammern
5 aus.
[0036] Die Pulverpumpe kann beliebig lange weiterlaufen, ohne dass eine Überfüllung eintritt.
Tatsächlich muss sie jedoch nur so lange laufen, wie zur Befüllung der Dosierkammern
5 erforderlich ist. Diese Zeitspanne wird genutzt, die Zielbehälter 13 (Fig. 1) auf
den Wägezellen 14 unter dem Dosierer 3 zu positionieren. Je ein Zielbehälter 13 liegt
dabei unter je einem Auslassventil 6 mit der zugehörigen Dosierkammer 5. Nach Verstreichen
eines beliebigen Zeitintervalls, welches mindestens so groß ist, dass eine selbstnivellierende
Befüllung der Dosierkammer 5 stattgefunden hat, wird die Förderung des Pulvers 1 mittels
der Pulverpumpe 2 unterbrochen. Danach werden die Ventilnadeln 10 mittels ihrer ersten
Antriebe 12 entsprechend dem Doppelpfeil 17 derart nach unten gedrückt, dass sich
der jeweilige Ventilkörper 16 vom zugehörigen Ventilsitz 20 abhebt. Entsprechend feinkörniges
Pulver mit ausgeprägter Neigung zur Agglomeratbildung fällt dann noch nicht selbsttätig
aus den Dosierkammern 5 heraus. Deshalb werden nach Öffnen der Auslassventile 6 und
beibehaltenem geöffnetem Zustand die zweiten Antriebe 21 angeschaltet, wodurch die
Ventilnadeln 10 bei geöffnetem Auslassventil 6 oszillierend in Richtung der Längsachse
7 und dem Doppelpfeil 17 bewegt werden, und wobei durch Reibung zwischen dem Schaft
der Ventilnadeln 10 und dem Pulver 1 eine Auflockerung herbeigeführt wird. Diese Auflockerung
unter Auflösung von Agglomeraten im Pulver 1 wird durch die oszillierenden Auflockerungsvorsprünge
11 unterstützt, so dass ein gleichmäßiger Pulverstrom infolge seines Eigengewichtes
durch das Auslassventil 6 hindurch austritt und in den Zielbehälter 13 fällt.
[0037] Währenddessen findet eine kontinuierliche und individuelle Wägung der Zielbehälter
13 mittels der zugeordneten Wägezellen 14 statt, wodurch die Füllmenge des vom Zielbehälter
13 aufgenommenen Pulvers ermittelt wird. Das Auslassventil 6 bzw. die zugeordneten
Antriebe 12, 21 werden mittels des Messergebnisses der Wägezelle 14 in einer Weise
gesteuert bzw. geregelt, dass der zweite Antrieb 21 bei Erreichen der vorbestimmten
Füllmenge im Zielbehälter 13 mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit abgeschaltet wird.
Ein Nachrieseln des Pulvers 1 aus den Dosierkammern 5 hört dann unmittelbar auf. Unterstützend
erfolgt unmittelbar nach dem Abschalten der zweiten Antriebe 21 ein Schließen der
Auslassventile 6 mittels der zugeordneten ersten Antriebe 12. Die typische Dosiermasse
für einen einzelnen Zielbehälter 13 liegt in einem Bereich von einschließlich 0,2
mg bis einschließlich 50 mg.
[0038] Es kann zweckmäßig sein, genau die gleiche Menge an Zielbehältern 13 in einer Reihe
anzuordnen, wie Dosierkammern 5 vorhanden sind. Nach Befüllung dieser Zielbehälter
13 mittels je einer Dosierkammer 5 und bei geschlossenen Auslassventilen 6 wird die
Förderung des Pulvers 1 mittels der Pulverpumpe 2 wieder aufgenommen, bis erneut eine
selbstnivellierende Befüllung der Dosierkammer 5 stattgefunden hat. Während dieser
Zeit kann eine neue Reihe von noch leeren Zielbehältern 13 unter den Dosierkammern
5 für einen nachfolgenden Befüllvorgang positioniert werden, der dann erneut in oben
beschriebener Weise stattfindet.
[0039] Alternativ kann es auch zweckmäßig sein, eine größere Anzahl von Zielbehältern 13
beispielsweise in einem Rahmen matrixartig anzuordnen. Das Volumen der Dosierkammern
5 ist dabei derart bemessen, dass der sich darin angesammelte Pulvervorrat für die
Befüllung von mehreren, hier vier Zielbehältern 13 ausreicht, wobei dann nach Befüllung
von vier Vorratsbehältern 13 aus je einer Dosierkammer 5 immer noch eine Restmenge
von Pulver 1 in jeder Dosierkammer 5 verbleibt. In diesem Falle werden dann bis zu
vier Zielbehälter 13 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Befüllungen der zugeordneten
Dosierkammern 5 sequenziell befüllt. Erst dann wird die Pulverpumpe 1 wieder in Betrieb
genommen, um die Dosierkammern 5 nachzufüllen, wobei dieses Nachfüllen während des
Auswechselns der befüllten Zielbehälter 13 gegen einen neuen Rahmen mit noch leerem
Zielbehälter 13 erfolgt.
1. Dosiereinrichtung für feinkörniges Pulver (1), insbesondere für medizinisches Pulver
(1) zur pulmonalen Verabreichung, umfassend eine Pulverpumpe (2) zur Förderung des
Pulvers (1) und einen von der Pulverpumpe (2) mit dem Pulver (1) gespeisten Dosierer
(3), wobei der Dosierer (3) einen durchgehenden Pulverkanal (4) und mindestens eine
Dosierkammer (5) mit einem Auslassventil (6) umfasst, wobei die Dosierkammer (5) vom
Pulverkanal (4) winklig abzweigt, und wobei die Dosierkammer (5) einen größeren Querschnitt
aufweist als der Pulverkanal (4),
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslassventil (6) eine Ventilnadel (10) umfasst, die sich in den Innenraum der
Dosierkammer (5) erstreckt, und die mindestens einen radial hervorstehenden Auflockerungsvor-Sprung
(11) für das Pulver (1) trägt, wobei vorgesehen ist, daß die Ventilnadel (10) bei
geöffnetem Auslassventil eine oszillierende Bewegung zur Auflockerung des Pulver ausführt.
2. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pulverkanal (4) im Betrieb horizontal angeordnet ist, und dass die mindestens
eine Dosierkammer (5) rechtwinklig vom Pulverkanal (4) abzweigt und dabei mit ihrer
Längsachse (7) vertikal angeordnet ist.
3. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere und insbesondere sechs Dosierkammern (5) vom durchgehenden Pulverkanal (4)
abzweigen.
4. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pulverpumpe (2), eine von der Pulverpumpe (2) zum Dosierer (3) führende Zuführleitung
(8), der Pulverkanal (4) und eine vom Dosierer (3) zur Pulverpumpe (2) zurückführende
Rückführleitung (9) einen geschlossenen Kreislauf für das Pulver (1) bilden.
5. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Dosierkammer (5) im Anschlussbereich an den Pulverkanal (4) mindestens
doppelt so groß und insbesondere mindestens dreimal so groß ist wie der Querschnitt
des Pulverkanals (4).
6. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslassventil (6) ein insbesondere konisches, zur Außenseite der Dosierkammer
(5) hin öffnendes Ventil ist.
7. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auflockerungsvorsprung (11) mit axialem Abstand zu einem Ventilsitz (20) des
Auslassventils (6) im Innenraum der Dosierkammer (5) angeordnet ist.
8. Dosiereinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auflockerungsvorsprung (11) als um die Ventilnadel (10) umlaufender Teller ausgeführt
ist.
9. Dosiereinrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Antrieb (12) für die Ventilnadel (10) zum Öffnen und Schließen des Auslassventils
(6) sowie ein zweiter, insbesondere mit dem ersten Antrieb (12) in Reihe geschalteter
zweiter Antrieb (21) für eine axial oszillierende Bewegung der Ventilnadel (10) vorgesehen
ist.
10. Dosiereinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilnadel (10) in Längsrichtung durch die Dosierkammer (5) hindurchgeführt
ist, und dass die Antriebe (12, 21) auf der dem Auslassventil (6) gegenüberliegenden
Seite an der Ventilnadel (10) angreifen.
11. Verfahren zum Betrieb einer Dosiereinrichtung mit den Merkmalen nach einem der Ansprüche
1 bis 10, umfassend folgende Verfahrensschritte:
- Mittels der Pulverpumpe (2) wird das Pulver (1) durch den Pulverkanal (4) hindurch
gefördert, wobei die mindestens eine Dosierkammer (5) mit dem Pulver (1) befüllt wird;
- Nach Verstreichen eines Zeitintervalls, in dem eine selbstnivellierende Befüllung
der Dosierkammer (5) stattgefunden hat, wird die Förderung der Pulverpumpe (2) unterbrochen;
- Danach erfolgt eine Befüllung mindestens eines Zielbehälters (13) aus der Dosierkammer
(5) unter Öffnung des Auslassventils (6) und unter Beibehaltung einer Restmenge von
Pulver (1) in der Dosierkammer (5);
- Schließlich wird die Förderung des Pulvers (1) mittels der Pulverpumpe (2) wieder
aufgenommen, bis erneut eine selbstnivellierende Befüllung der Dosierkammer (5) stattgefunden
hat, woraufhin weitere Befüllungen von Zielbehältern (13) und weitere selbstnivellierende
Befüllungen der Dosierkammer (5) stattfinden;
dadurch gekennzeichnet, daß:
- Bei der Befüllung aus der Dosierkammer (5) die Ventilnadel (10) bei geöffnetem Auslassventil
(6) eine oszillierende Bewegung zur Auflockerung des Pulvers (1) ausführt;
- Nach dem Befüllen das Auslassventil geschlossen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei aufeinander folgenden Befüllungen der Dosierkammer (5) mehrere und
insbesondere vier Zielbehälter (13) aus einer einzigen Dosierkammer (5) befüllt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Füllmenge des vom Zielbehälter (13) aufgenommenen Pulvers (1) mittels einer Wägezelle
(14) für den Zielbehälter (13) ermittelt wird, wobei das Auslassventil (6) mittels
des Messergebnisses der Wägezelle (14) gesteuert bzw. geregelt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines ersten Antriebes (12) für die Ventilnadel (10) ein Öffnen und Schließen
des Auslassventils (6) erfolgt, und dass mittels eines zweiten, insbesondere mit dem
ersten Antrieb (12) in Reihe geschalteten zweiten Antriebes (21) eine insbesondere
axial oszillierende Bewegung der Ventilnadel (10) zur Auflockerung des Pulvers (1)
vorgesehen ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Antrieb (21) erst nach dem Öffnen des Auslassventils (6) eingeschaltet
wird.
1. Metering device for fine-grained powder (1), in particular for medicinal powder (1)
for pulmonary administration, comprising a powder pump (2) for conveying the powder
(1) and a metering unit (3) supplied with the powder (1) by the powder pump (2), wherein
the metering unit (3) comprises a full-length powder passage (4) and at least one
metering chamber (5) with an outlet valve (6), wherein the metering chamber (5) branches
off the powder passage (4) at an angle and wherein the metering chamber (5) has a
larger cross-section than the powder passage (4), characterised in that the outlet valve (6) comprises a valve needle (10) which extends into the interior
of the metering chamber (5) and which supports at least one radially projecting loosening
projection (11) for the powder (1), wherein it is provided that the valve needle (10)
performs an oscillating movement to loosen the powder when the outlet valve is open.
2. Metering device according to claim 1,
characterised in that the powder passage (4) is arranged horizontally in operation, and in that the at least one metering chamber (5) branches off at right angles from the powder
passage (4), its longitudinal axis (7) being oriented vertically.
3. Metering device according to claim 1 or 2,
characterised in that several, and in particular six, metering chambers (5) branch off the full-length
powder passage (4).
4. Metering device according to any of claims 1 to 3,
characterised in that the powder pump (2), a feed line (8) leading from the powder pump (2) to the metering
unit (3), the powder passage (4) and a return line (9) leading from the metering unit
(3) back to the powder pump (2) form a closed circuit for the powder (1).
5. Metering device according to any of claims 1 to 4,
characterised in that the cross-section of the metering chamber (5) in the connecting region to the powder
passage (4) is at least twice as large and in particular three times as large as the
cross-section of the powder passage (4).
6. Metering device according to any of claims 1 to 5,
characterised in that the outlet valve (6) is an in particular conical valve opening towards the outside
of the metering chamber (5).
7. Metering device according to any of claims 1 to 6,
characterised in that the loosening projection (11) is arranged at an axial distance from a valve seat
(20) of the outlet valve (6) in the interior of the metering chamber (5).
8. Metering device according to claim 7,
characterised in that the loosening projection (11) is configured as a disc surrounding the valve needle
(10).
9. Metering device according to claim 7 or 8,
characterised in that a first drive (12) for the valve needle (10) for opening and closing the outlet valve
(6) and a second drive (21), which is in particular series-connected to the first
drive (12), for an oscillating movement of the valve needle (10) are provided.
10. Metering device according to claim 9,
characterised in that the valve needle (10) passes through the metering chamber (5) in the longitudinal
direction, and in that the drives (12, 21) act on the valve needle (10) on the side opposite the outlet
valve (6).
11. Method for operating a metering device with the features according to any of claims
1 to 10, comprising the following process steps:
- the powder (1) is conveyed through the powder passage (4) by means of the powder
pump (2), wherein the at least one metering chamber (5) is filled with the powder
(1);
- after a time interval in which the metering chamber (5) has been filled in a self-levelling
manner, the delivery of the powder pump (2) is interrupted;
- at least one target container (13) is then filled from the metering chamber (5),
while the outlet valve (6) opens and a residual quantity of powder (1) is retained
in the metering chamber (5);
- finally, the delivery of the powder (1) by means of the powder pump (2) is resumed
until the metering chamber (5) has once again been filled in a self-levelling manner,
followed by further filling of target containers (13) and further self-levelling filling
of the metering chamber (5);
- characterised in that
- during the filling operation from the metering chamber (5) the valve needle (10)
performs an oscillating movement to loosen the powder (1) while the outlet valve (6)
is open;
- the outlet valve is closed on completion of the filling operation.
12. Method according to claim 11,
characterised in that several, and in particular four, target containers (13) are filled from a single
metering chamber (5) between two successive filling operations of the metering chamber
(5).
13. Method according to claim 11 or 12,
characterised in that the filling quantity of the powder (1) received by the target container (13) is determined
by means of a weighing cell (14) for the target container (13), the outlet valve (6)
being controlled in an open or closed loop by means of the measuring results of the
weighing cell (14).
14. Method according to any of claims 11 to 13,
characterised in that the outlet valve (6) is opened and closed by means of a first drive (12) for the
valve needle (10), and in that an in particular axially oscillating movement of the valve needle (10) is provided
by means of a second drive (21), which is in particular series-connected to the first
drive (12), in order to loosen the powder (1).
15. Method according to claim 14,
characterised in that the second drive (21) is only switched on after the opening of the outlet valve (6).
1. Dispositif de dosage pour une poudre à grains fins (1), en particulier pour une poudre
médicinale (1) destinée à une administration pulmonaire, comprenant une pompe à poudre
(2) qui est destinée à acheminer la poudre (1), et un doseur (3) qui alimenté en poudre
(1) par la pompe à poudre (2), étant précisé que le doseur (3) comprend un conduit
de poudre continu (4) et au moins une chambre de dosage (5) avec une soupape de sortie
(6), que la chambre de dosage (5) forme un embranchement angulaire par rapport au
conduit de poudre (4), et que la chambre de dosage (5) présente une plus grande section
transversale que le conduit de poudre (4),
caractérisé en ce que la soupape de sortie (6) comprend un pointeau (10) qui s'étend dans l'espace intérieur
de la chambre de dosage (5) et qui porte au moins une saillie d'aérage (11) saillant
radialement pour la poudre (1), étant précisé qu'il est prévu que le pointeau de soupape
(10), quand la soupape de sortie est ouverte, décrive un mouvement de va-et-vient
pour aérer la poudre.
2. Dispositif de dosage selon la revendication 1,
caractérisé en ce que le conduit de poudre (4) est disposé à l'horizontale, en fonctionnement, et en ce que la ou les chambres de dosage (5) forment un embranchement à angle droit par rapport
au conduit de poudre (4), en étant disposées avec leur axe longitudinal (7) à la verticale.
3. Dispositif de dosage selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que plusieurs, et en particulier six chambres de dosage (5) forment un embranchement
par rapport au conduit de poudre continu (4).
4. Dispositif de dosage selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que la pompe à poudre (2), une conduit d'amenée (8) qui va de la pompe à poudre (2) au
doseur (3), le conduit de poudre (4) et un conduit de remise en circulation (9) qui
ramène du doseur (3) à la pompe à poudre (2) forment un circuit fermé pour la poudre
(1).
5. Dispositif de dosage selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que la section transversale de la chambre de dosage (5), dans la zone de raccordement
au conduit de poudre (4), est au moins deux fois plus grande, et en particulier au
moins trois fois plus grande que la section transversale du conduit de poudre (4).
6. Dispositif de dosage selon l'une des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que la soupape de sortie (6) est une soupape en particulier conique, qui s'ouvre sur
le côté extérieur de la chambre de dosage (5).
7. Dispositif de dosage selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que la saillie d'aérage (11) est disposée dans l'espace intérieur de la chambre de dosage
(5) à une distance axiale d'un siège de soupape (20) de la soupape de sortie (6).
8. Dispositif de dosage selon la revendication 7,
caractérisé en ce que la saillie d'aérage (11) est conçue comme un disque qui fait le tour du pointeau
de soupape (10).
9. Dispositif de dosage selon la revendication 7 ou 8,
caractérisé en ce qu'il est prévu un premier entraînement (12) pour le pointeau de soupape (10), pour ouvrir
et fermer la soupape de sortie (6), ainsi qu'un second entraînement (21), en particulier
monté en série par rapport au premier entraînement (12), pour un mouvement de va-et-vient
axial du pointeau de soupape (10).
10. Dispositif de dosage selon la revendication 9,
caractérisé en ce que le pointeau de soupape (10) traverse la chambre de dosage (5) dans le sens longitudinal,
et en ce que les entraînements (12, 21) agissent sur le pointeau de soupape (10) sur le côté opposé
à la soupape de sortie (6).
11. Procédé pour faire fonctionner un dispositif de dosage qui présente les
caractéristiques selon l'une des revendications 1 à 10, comprenant les étapes suivantes
:
- à l'aide de la pompe à poudre (2), la poudre (1) est acheminée par le conduit de
poudre (4), étant précisé que la ou les chambres de dosage (5) se remplissent de poudre
(1) ;
- après écoulement d'un laps de temps pendant lequel a eu lieu un remplissage autonivelant
de la chambre de dosage (5), le fonctionnement de la pompe à poudre (2) est interrompu
;
- ensuite a lieu un remplissage d'au moins un récipient cible (13), à partir de la
chambre de dosage (5), avec l'ouverture de la soupape de sortie (6) et le maintien
d'une quantité résiduelle de poudre (1) dans la chambre de dosage (5) ;
- enfin, l'acheminement de la poudre (1) à l'aide de la pompe à poudre (2) reprend
jusqu'à ce qu'un remplissage autonivelant de la chambre de dosage (5) ait eu lieu,
après quoi d'autres remplissages de récipients cibles (13) et d'autres remplissages
autonivelants de la chambre de dosage (5) ont lieu ;
caractérisé en ce que :
- lors du remplissage à partir de la chambre de dosage (5), le pointeau de soupape
(10) décrit un mouvement de va-et-vient pour aérer la poudre (1) alors que la soupape
de sortie (6) est ouverte ;
- après le remplissage, la soupape de sortie se ferme.
12. Procédé selon la revendication 11,
caractérisé en ce que, entre deux remplissages successifs de la chambre de dosage (5), plusieurs et en
particulier quatre récipients cibles (13) sont remplis à partir d'une seule chambre
de dosage (5).
13. Procédé selon la revendication 11 ou 12,
caractérisé en ce que la quantité de remplissage de la poudre (1) reçue par le récipient cible (13) est
déterminée à l'aide d'une cellule de pesage (14) pour le récipient cible (13), étant
précisé que la soupape de sortie (6) est commandée ou régulée à l'aide du résultat
de mesure de la cellule de pesage (14).
14. Procédé selon l'une des revendications 11 à 13,
caractérisé en ce qu'une ouverture et une fermeture de la soupape de sortie (6) a lieu à l'aide d'un premier
entraînement (12) pour le pointeau de soupape (10), et en ce qu'il est prévu, à l'aide d'un second entraînement (21), en particulier monté en série
par rapport au premier entraînement (12), un mouvement de va-et-vient en particulier
axial du pointeau de soupape (10) pour aérer la poudre (1).
15. Procédé selon la revendication 14,
caractérisé en ce que le second entraînement (21) n'est déclenché qu'après l'ouverture de la soupape de
sortie (6).
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