[0001] Die Erfindung betrifft einen Industrierührer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Industrierührer werden für ein Rühren, Vermischen oder Vermengen von Stoffen bzw.
Substanzen, wie beispielsweise Flüssigkeiten, pulverförmigen Stoffen oder teigförmigen
Massen eingesetzt. Dabei werden unterschiedliche Anforderungen an das Rührverfahren
und das Rührergebnis gestellt, wobei ein wesentliches Kriterium die Auswahl der geometrischen
Form eines Rührkörpers darstellt. Unter Industrierührern ist vorliegend jede Art von
fertigungstechnisch eingesetzten Rührwerken zu verstehen, seien es beispielsweise
Rührwerke aus der Lebensmittelindustrie, Farbindustrie oder auch aus dem Baugewerbe
oder der Umwelttechnik.
[0003] Es ist bekannt, dass beispielsweise flüssige Stoffe mit hohen Viskositäten bzw. Stoffgemische
mit unterschiedlichen Viskositäten der Ausgangsstoffe oder teigförmige Massen schwierig
zu verrühren sind, um eine homogene Vermengung bzw. Vermischung der einzelnen Komponenten
zu einer Gesamtmenge zu erreichen. Insbesondere ist hierbei auch die Vermeidung von
strömungstechnischen Totgebieten bei der Durchmischungsbewegung zu betrachten, welche
wiederum zu Inhomogenitäten im Endprodukt führen würden.
[0004] Ein weiteres Auswahlkriterium für die Ausführungsform eines Rührers stellt stets
auch die Form des Rührbehälters dar.
[0005] Es ist bekannt, dass bei Rührbehältern mit einer eckigen Behälterform oftmals eine
nur unzureichende Vermischung bzw. Vermengung in den Eckenbereichen erreicht wird,
wenn nicht das Rührelement speziell der Rühraufgabe angepasst gewählt ist.
[0006] Aus der
EP-A-0865817 und der
DE 101 10 910 C1 sind jeweils Rührer bekannt, die mehrere flächige Rührkörper mit mehreren kleineren
Durchgangsöffnungen aufweisen.
SU 1542601 offenbart einen Industrierührer entsprechend dem Oberbegriff des Anpsruch 1.
[0007] Aus diesem Grunde liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Industrierührer
derart weiterzubilden, dass er bei kostengünstiger Herstellung für eine Vielzahl von
Rühraufgaben einsetzbar ist.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gekennzeichnet.
[0009] Vorteilhafte Erweiterungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0010] Die Erfindung geht von einem Industrierührer mit einer Antriebswelle und mindestens
einer Speiche aus, dessen mindestens ein Rührkörper in Rührrichtung mit einer ebenenartigen
Querschnittsfläche ausgebildet ist.
[0011] In den meisten Fällen wird der Rührkörper durch ein zu rührendes Medium bewegt. Die
Rührrichtung entspricht dieser Bewegungsrichtung, wobei im Falle eines rotierenden
Rührers unter der Rührrichtung im Wesentlichen die zu einem Zeitpunkt tangential an
einer Kreisbahn anliegende Richtung zu verstehen ist. Entlang der Kreisbahn ändert
sich die Rührrichtung somit der Kreisbewegung des rotierenden Rührers entsprechend.
[0012] Der Rührkörper kann in seiner Form, in seinen Abmessungen und in seiner Lage mit
Bezug auf eine die Rührbewegung erzeugende Rührwelle ohne wesentliche Einschränkungen
der jeweiligen Rühraufgabe angepasst werden.
[0013] Weiter enthält der erfindungsgemäße Rührer das Merkmal, dass die ebenenartige Querschnittsfläche
des mindestens einen Rührkörpers von einer Ausnehmung durchbrochen ist, er im Flächenbereich
also ein Loch aufweist.
[0014] Untersuchungen mit einem derartigen Rührkörper, welcher in seiner ebenenartigen Querschnittsfläche
von einer Ausnehmung durchbrochen ist, haben gezeigt, dass ein zu rührendes Medium
wie beispielsweise eine hochviskose oder gar geleeartige Masse nach dem Rührvorgang
eine Vermengung/Vermischung mit einer geforderten Homogenität, insbesondere auch ansatzweise
in den Eckenbereichen von eckigen Rührbehältern aufweist.
[0015] Darüber hinaus zeigen die Untersuchungen, dass die beim Rührvorgang eintretende Durchmischung
des Mediums bei Verwendung des erfindungsgemäßen Rührers bereits bei verhältnismäßig
niedrigen Drehzahlen des Rührers, welche in etwa um die Hälfte gegenüber bekannten
Rührern aus dem Stand der Technik vermindert sind, einsetzt.
[0016] Die Ausnehmung ist dabei zentrisch in der Ebene des Rührkörpers angeordnet. Über
die zentrisch angeordnete Ausnehmung ist eine erhöhte Symmetrie eines beim Rührvorgang
ausgebildeten Strömungsprofils ermöglicht, wodurch eine verbesserte Homogenisierung
erzielbar ist. Eine zentrisch angeordnete Ausnehmung vermindert weiterhin die Herstellkosten
eines derartigen Rührkörpers, da bei erhältlichen Normteilen anderer Branchen oftmals
diese Symmetrie vorhanden ist, welche beispielsweise als Bauteile zur Herstellung
eines derartigen Rührkörpers zu verwenden sind.
[0017] Der mindestens eine Rührkörper des erfindungsgemäßen Rührers ist aus einem Flachelement
und einem Bördel gebildet. Das Flachelement bildet im zu rührenden Medium in Rührrichtung
eine vergrößerte Rührquerschnittsfläche aus, wobei der auf das Flachelement folgende
Bördel einen Trichtereffekt erzeugt und somit auf das Rühr-Strömungsprofil Einfluss
nimmt.
[0018] Überdies schließt sich der Bördel an der zentrischen Ausnehmung an. Dies hat den
Vorteil, dass das zu verrührende Medium fließend durch die Ausnehmung hindurchtreten
kann. Das sich ausbildende Rührströmungsprofil wird auf diese Weise weiterhin verbessert,
sodass sich beispielsweise toroidale Rotationsströmungen (ähnlich eines Rauchkringels
aus Zigarettenrauch) um den Rührkörper ausbilden können.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Bördel
in Rührrichtung im Verhältnis zur Materialstärke des Flachkörpers gleich lang oder
länger ausgebildet ist. Wird der Bördel gleich lang im Verhältnis zur Stärke des Flachkörpers
ausgebildet, wird ein optimiertes Fließverhalten des Mediums erreicht, welches eine
gute Durchmischung des zu rührenden Mediums erzielt. Wird beispielsweise der Bördel
in Rührrichtung im Verhältnis zur Stärke des Flachkörpers länger ausgebildet, ist
es möglich, die Vorteile eines rohrförmigen Rührers und dessen Rührverhalten in einem
beispielsweise zähflüssigen Medium zu nutzen.
[0020] Darüber hinaus ist es in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Fläche des Flachelements zur Fläche der Ausnehmung in einem Verhältnisbereich
von mindestens 0,5:1 bis (1:x) >1 gebildet ist. Als mit Standardteilen realisierbare
zweckmäßige Kombination von Kreisringfläche zu Innendurchmesserfläche haben sich Verhältnisgrößen
von 0,8 bis 8 herausgestellt. Durch dieses Flächenverhältnis der Ringfläche eines
Flachelements zur Fläche der Ausnehmung wird gewährleistet, dass der Rührkörper eine
ausreichende, ebenenartige Querschnittsfläche ausbildet, um die vorbenannten Vorteile
wie beispielsweise ein homogenes Medium bei niedriger Drehzahl des Rührers zu erzeugen.
Oftmals ist jedoch auch die Aufgabenstellung dahin gehend erweitert gegeben, dass
bei ansteigender Rührdrehzahl ein sich bildender axialer Strudel nicht bis zum Rührkörper
durchtreten darf, da ansonsten Lufteinbringungen in das Rührgut erfolgen würden. Dies
kann ggf. im Einzelfall auch erwünscht sein.
[0021] Darüber hinaus ist in einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass das Flachelement als runder, ovaler oder eckiger Körper ausgebildet ist. Die
Ausbildung des Flachelements mit unterschiedlichen Flächenformen weist den Vorteil
auf, dass die ebenenartige Querschnittsfläche des Flachelements jeweils der Rühraufgabe
bzw. dem zu rührenden Medium bzw. der Behälterform anpassbar ist.
[0022] In einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Ausnehmung und der sich daran anschließende Bördel rund, oval oder eckig ausgebildet
ist. Dies hat den Vorteil, dass je nach Rühraufgabe die Querschnittsfläche der Ausnehmung
und die sich daran anschließende Mantelfläche des Bördels unterschiedlich ausgebildet
werden kann.
[0023] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist überdies vorgesehen, dass die
Befestigung des Rührkörpers an einer Welle mittels Gewindeverbindung, Schweißverbindung
oder Adapterverbindung und über Speichen erfolgt. Eine alternative Befestigung des
Rührkörpers an der Rührwelle durch beispielsweise eine Gelenkverbindung hat den Vorteil,
dass der Rührer in eine Behälteröffnung in eingeschwenktem Zustand einführbar ist,
wobei der Durchmesser der Öffnung kleiner als der wirksame Rührdurchmesser sein kann.
Aufgrund der Fliehkraft stellen sich die an der Gelenkverbindung pendelnd angeordneten
Rührkörper während des Rührvorgangs zu einem größeren effektiven Radius auf.
[0024] In einer überdies bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
mindestens eine Rührkörper ein Schweißbördel ist, wie er beispielsweise aus dem
Katalog "Schweißfittinge aus Edelstahl VA4" (2008-09-24), Armaturen Arnold GmbH, XP 002574996 bekannt ist. Dies, hat den Vorteil, dass beispielsweise zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Rührers Normteile für die Rührkörper zu verwenden sind, was
die Herstellkosten eines derartigen Rührers vorteilhaft senkt.
[0025] Der effektive Rührdurchmesser des Rührers kann durch entsprechende Längenanpassung
der Speiche an die Geometrie des jeweiligen Rührbehälters angepasst werden.
[0026] Der Kern dieses Aspektes liegt darin, dass mindestens ein, vorzugsweise drei erfindungsgemäße
Rührkörper vorhanden sind.
[0027] Aufgrund der frei wählbaren Anzahl der Rührkörper an einem erfindungsgemäßen Rührer
kann dieser an die jeweilige Rühraufgabe bzw. an den
[0028] Rührbehälter und dessen Abmessungen angepasst werden. Bei der Anzahl der Rührkörper
bietet es sich an, Symmetriebetrachtungen um das Rotationszentrum anzustellen, um
auftretende Lagerbelastungen der Antriebswelle zu minimieren. Grundsätzlich sind jedoch
auch langsam laufende Rührer mit einem einzelnen Rührkörper denkbar.
[0029] In einer überdies bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rührers ist es
vorgesehen, dass der Rührkörper drehbar an der Welle und/oder schwenkbar an der Speiche
ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Raumlage der Querschnittsfläche des
ebenenartigen Flachelementes an die jeweilige Rühraufgabe bzw. an das zu rührende
Medium sowie an die Abmessungen und Form des Rührbehälters, insbesondere an die Einführöffnung
angepasst werden kann. Insbesondere kann über ein Verschwenken der Rührkörper an der
Speiche, also eine Veränderung der vertikalen Rührkörperausrichtung relativ zur Antriebswelle,
eine Höhenwirkung des Rührers eingestellt werden, welche stabilisierend auf die Rotationsbewegung
einwirken kann, indem der Rührer beispielsweise eine Zugkraft nach unten erfährt.
[0030] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung und
den Zeichnungen hervor.
[0031] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines an einem Wellenende anzuordnenden Rührers;
- Fig. 2
- eine rückseitige Ansicht eines Flachelements mit zentrischer Ausnehmung und sich daran
anschließendem Bördel;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht eines Flachelements mit zentrischer Ausnehmung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Rührkörpers.
[0032] Im Detail zeigt Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Rührer 1, welcher an Speichen 2 angeordnete
Rührkörper 3, vorliegend radial symmetrisch um eine Nabe 4 im Abstand von 120° angeordnet,
aufweist. Die Rührkörper sind gegenüber der Vertikalen leicht geneigt eingestellt,
was über eine Verdrehung entlang der Achse der Speichen 2 erreicht wird. Die Nabe
4 weist in ihrer Mitte des Weiteren eine Wellenaufnahme 5a auf, welche über eine Gewindebohrung
eine Befestigung des Rührers 1 an einer motorgetriebenen Welle (hier nicht gezeigt)
erlaubt. In der Anwendungstechnik wird der Rührer 1 über die Welle in Rotation versetzt,
und zwar derart, dass die Rührkörper 3 entlang der Rührrichtung 5 bewegt werden.
[0033] Der Rührkörper 3 weist einerseits ein Flachelement 6 mit einer zentrischen Ausnehmung
7 auf, welches die rührrichtungsbezogene Vorderseite bildet. Auf der rührrichtungsbezogenen
Rückseite weist der Rührkörper 3 einen Bördel 8 auf, welcher sich vorliegend an die
Ausnehmung7 anschließt. Bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des Rührers 1 wird somit
der Rührkörper 3 in Rührrichtung 5 mit dem Flachelement 6 voran durch das zu rührende
Medium bewegt, wobei das zu rührende Medium an der Oberfläche des Flachelements 6
einerseits durch die Ausnehmung 7 und den daran anschließenden Bördel 8, andererseits
auch um den Rührkörper 3 herumströmt.
[0034] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Rührkörper 3 mittels einer Schweißnaht
9 an ein Rundmaterial angeschweißt, welches wiederum in eine Rührkörperbefestigung
10 an der Speiche 2 eingesteckt wird. Die Rührkörperbefestigung 10 umfasst eine Madenschraube,
mit welcher vorliegend das am Rührkörper 3 angeschweißte Rundmaterial gespannt wird.
Die an der Speiche 2 befestigte Rührkörperbefestigung 10 dient als eine Art Verbindungsadapter
11, welcher eine Verbindung des Rührkörpers 3 über die Speiche 2 mit der Nabe 4 und
somit mit der antreibenden Welle über die Wellenaufnahme 5 erlaubt. Auch andere Adapterausführungen,
beispielsweise Gewinde, sind denkbar. Zusätzlich ist durch die rotationssymmetrische
Ausbildung des Verbindungadapters 11 ermöglicht, dass die Rührkörper 3 in ihrer vertikalen
Ausrichtung leicht gegenüber der Antriebswelle geneigt sind und somit ein verbessertes
Rührverhalten, insbesondere in Bezug auf ein abwärts ziehendes Kraftmoment, ähnlich
einer Schraube, bieten. Die Speiche 2 ist ihrerseits vorliegend ebenfalls über Schweißnähte
an der Nabe 4 befestigt, wodurch der Rührer 1 eine Einheit aus drei Rührkörpern 3
mit entsprechenden Befestigungsvorrichtungen und Verbindungsadaptern bildet.
[0035] Für größere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Rührers können die Rührkörper auch
im Bereich des Bördels oder auf der Fläche neben dem Bördel mittels der Bördelform
angepasster Halterungen an die Speichen angeschweißt sein, um den erheblichen Scherkräften
während des Rührens standzuhalten.
[0036] Das vorliegend in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel stellt jedoch ausschließlich
einen Prototyp dar. Zweckmäßiger würde in der Verfahrenstechnik ein Rührer zu gestalten
sein, der insbesondere im Bereich der Lebensmittelindustrie, aber auch in einer Vielzahl
von andersartigen Anwendungen einen augenscheinlich einstückigen Aufbau aufweist.
Die müsste so gewählt werden, da die hier gezeigte Vielzahl an Öffnungen und Hinterschneidungen
eine nahezu unmögliche Komplexität in Bezug auf die Reinigung des Rührers 1 bedeuten
würde. Im Anwendungsfall ist somit davon auszugehen, dass eine bestimmte Konstellation
an Rührkörpern 3 über Speichen 2 direkt an einer Nabe 4 angeschweißt werden, wobei
die Schweißnähte im Nachgang möglichst glatt poliert und somit gegenüber Schmutzablagerungen
unempfindlich gemacht werden müssen. Ein entsprechender Anstellwinkel der Rührkörpersenkrechten
gegenüber einer Antriebswelle bietet den Vorteil, dass ein gewisses Zugmoment durch
die schraubenähnliche Krafteinwirkung nach unten auf den gesamten Rührer 1 ausgeübt
wird, wodurch wiederum die Rotationsbewegung des Rührers 1 an der Welle, insbesondere
gegenüber einem Aufschaukeln von Schwingungsresonanzen, stabilisiert wird.
[0037] Fig. 2 zeigt einen Rührkörper 3 in Form eines Schweißbördels, welcher wiederum einem
Normteil entspricht. In Fig. 2 ist die rückseitige Ansicht des Schweißbördels dargestellt,
wobei der Schweißbördel aus einem Flachelement 6 und einem daran anschließenden Bördel
8 gebildet ist. Der Bördel 8 weist vorliegend eine Bördelwandstärke 21 auf, welche
in etwa gleich der Flächenelementwandstärke 22 gewählt ist. Der Bördel 8 ist vorliegend
in einer fließend stetigen Verlaufsanbindung an das Flachelement 6 angeschlossen,
sodass auch an diesen Stellen keine Schmutzablagerungen aufgrund von Rillen oder Hinterschneidungen
zu befürchten sind. Die Ausnehmung 7 in der Mitte des Rührkörpers 3 ermöglicht den
Durchtritt des zu rührenden Mediums bei Bewegung in Rührrichtung 5, was vorliegend
einer Bewegung in die Bildebene hinein entspricht.
[0038] Fig. 3 zeigt die Vorderseite eines Rührkörpers 3 in Form eines Schweißbördels. Das
Flachelement 6 ist im Bereich der Ausnehmung 7 fließend an den Bördel 8 angebunden,
was ebenfalls vorliegend eine verbesserte Reinigungseigenschaft bietet. Die Fläche
31 der Ausnehmung 7, was der Durchtrittsquerschnittsfläche durch die Ausnehmung 7
entspricht, weist vorliegend im Verhältnis zur Fläche des Flachelements 32 einen ca.
um den Faktor 5,5 verkleinerten wirksamen Rührquerschnitt auf. Das zu rührende Medium
wird somit durch einen um einen Faktor von ca. 5,5 größeren Anteil der Fläche des
Flachelements 32 entsprechend der Rührrichtung 5 bewegt, wobei durch die Fläche der
Ausnehmung 31 ein geringerer Anteil hindurchtritt. Auf diese Weise wird umgebend um
den Rührkörper 3 ein Strömungsprofil erzeugt, welches aufgrund der Einwirkung auf
seine Umgebung eine entsprechende geforderte Durchmischung erzielt.
[0039] Fig. 4 zeigt eine seitliche Ansicht eines Rührkörpers 3 in Form eines Schweißbördels.
Der Rührkörper 3 wird hierbei in Rührrichtung 5 bewegt, wobei schematisch das Strömungsbild
41 in Form von eingezeichneten Stromlinien ausschnittsweise gezeigt wird. Das gezeigte
Strömungsbild 41 stellt vorliegend jedoch nur eine Skizze eines möglichen Strömungsszenarios
dar, da das Strömungsverhalten von Fluiden um Festkörper herum im Wesentlichen durch
die Bewegungsgeschwindigkeit des Festkörpers einerseits als auch durch die fluidmechanischen
Eigenschaften, beispielsweise die Viskosität des fluiden Mediums, beeinflusst wird.
Hierbei können sowohl laminare, für einen Rührvorgang eher ungünstige Strömungsverhältnisse
als auch turbulente oder gar chaotische Strömungsbilder entstehen.
[0040] Der Rührkörper 3 weist eine Stärke des Flachkörpers 42a auf, welche im Vergleich
zur Stärke des Bördels 42 vorliegend etwas kleiner gewählt ist. Über die Variation
der Stärke des Bördels 42, also den Bereich, in welchem ein zu rührendes Fluid durch
den Rührkörper geführt hindurchtritt, sind unterschiedliche Parameter in Bezug auf
das zu erzielende Rührergebnis einstellbar.
[0041] Der Bördel ist an seiner Bördelkante stetig übergehend über den Bördelradius 43 an
das Flachelement 6 angeschlossen, wobei die Ausbildung des Bördelradius 43 entweder
von einem Flächenabschnitt des Flachelements 6 aus gesehen oder, wie vorliegend nicht
gezeigt, auch vom Rand des Flachelements 6 aus, unter Zuhilfenahme eines langgestreckten
und eventuell nicht rein kreisförmigen Radius, ausgebildet sein kann. Mittels eines
derartig weich fließend übergehenden Bördelradius 43 ist ein Rührkörper 3 realisierbar,
welcher nahezu keine Hinterschneidungen oder Vertiefungen aufweist, welche beispielsweise
für Ablagerungen in Form von Verunreinigungen oder Schwierigkeiten bei der Reinigung
des Geräts, beispielsweise im Einsatz in der Lebensmittelindustrie, darstellen würden.
[0042] Die Erfindung ist jedoch nicht auf die hier gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt,
sie umfasst vielmehr all diejenigen Ausgestaltungen, die durch die Ansprüche definiert
sind. Insbesondere sind hierbei auch ähnlich geartete Normteile umfasst, welche die
erfindungsgemäß beanspruchten Eigenschaften, wie in den Ansprüchen definiert, aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Rührer
- 2
- Speiche
- 3
- Rührkörper
- 4
- Nabe
- 5
- Rührrichtung
- 5a
- Wellenaufnahme
- 6
- Flachelement
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Bördel
- 9
- Schweißnaht
- 10
- Rührkörperbefestigung
- 11
- Verbindungsadapter
- 21
- Bördelwandstärke
- 22
- Flachelementwandstärke
- 31
- Fläche der Ausnehmung
- 32
- Fläche des Flachelements
- 41
- Strömungsbild
- 42
- Stärke des Bördels
- 42a
- Stärke des Flachkörpers
- 43
- Bördelradius
1. Industrierührer, welcher aus einer Welle, mindestens einer Speiche (2) und mindestens
einem Rührkörper (3) gebildet ist, wobei der Rührkörper (3) aus einem Flachelement
(6) und einem Bördel (8) gebildet ist und das Flachelement (6) in Rührrichtung (5)
mit einer ebenenartigen Querschnittsfläche ausgebildet ist, die von einer Ausnehmung
(7) durchbrochen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (7) zentrisch in der Ebene des Rührkörpers (3) angeordnet ist und
dass sich der Bördel (8) an der zentrischen Ausnehmung (7) anschließt.
2. Industrierührer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bördel (8) in Rührrichtung (5) im Verhältnis zur Stärke des Flachelements (42a)
gleich lang oder länger ausgebildete ist.
3. Industrierührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche (32) des Flachelements (6) zur Querschnittsfläche (31) der Ausnehmung
(7) in einem Verhältnisbereich von mindestens 0,5:1 bis 1: x mit (1:x) > 1 gebildet
ist.
4. Industrierührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachelement (6) als runder, ovaler oder eckiger Körper ausgebildet ist.
5. Industrierührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (7) und der sich daran anschließende Bördel (8) rund, oval oder eckig
ausgebildet ist.
6. Industrierührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rührkörper (3) ein Schweißbördel ist.
7. Industrierührer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rührkörper (3) drehbar an der Welle und/oder schwenkbar an der Speiche (2) ausgebildet
ist.
8. Industrierührer (1) nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung des Rührkörpers (3) an einer Welle mittels Gewindeverbindung und/oder
Schweißverbindung und/oder Adapterverbindung (11) erfolgt.
1. An industrial stirrer, consisting of a shaft, at least one spoke (2) and at least
one stirring component (3), the stirring component (3) comprising a flat element (6)
and a flange (8) and the flat element (6) being formed in direction of stirring (5)
with a flat cross-sectional area having a through opening (7), characterized in that the opening (7) is located centrally in the plane of the stirring component (3) and
in that the flange (8) lies adjacent to the central opening (7).
2. An industrial stirrer according to Claim 1, characterized in that, in direction of stirring (5), the flange (8) is the same length as, or longer than,
the thickness of the flat element (42a).
3. An industrial stirrer according to one of the preceding claims, characterized in that the area (32) of the flat element (6) relative to the cross-sectional area (31) of
the opening (7) is formed in a ratio ranging from at least 0.5:1 to 1:x with (1:x)
>1.
4. An industrial stirrer according to one of the preceding claims, characterized in that the flat element (6) is formed as a round, oval or square component.
5. An industrial stirrer according to one of the preceding claims, characterized in that the opening (7) and adjoining flange (8) are round, oval or square in form.
6. An industrial stirrer according to one of the preceding claims, characterized in that the stirring component (3) is a welded flange.
7. An industrial stirrer (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the stirring component (3) is designed to rotate on the shaft and/or swivel on the
spoke (2).
8. An industrial stirrer (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the stirring component (3) is fixed to a shaft by means of a screw coupling and/or
a welded joint and/or an adapter connection (11).
1. Malaxeur industriel, qui est formé d'un arbre, d'au moins un bras (2) et d'au moins
un organe de malaxage (3), l'organe de malaxage (3) étant formé d'un élément plat
(6) et d'un collet (8), et l'élément plat (6) étant, dans la direction de malaxage
(5), constitué d'une surface de section transversale de type plan qui est traversée
par un évidement (7), caractérisé en ce que l'évidement (7) est disposé de façon centrée dans le plan de l'organe de malaxage
(3), et en ce que le collet (8) se raccorde à l'évidement (7) centré.
2. Malaxeur industriel selon la revendication 1, caractérisé en ce que le collet (8) est, dans la direction de malaxage (5), constitué avec la même longueur
ou de façon plus longue par rapport à l'épaisseur de l'élément plat (42a).
3. Malaxeur industriel selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la surface (32) de l'élément plat (6) par rapport à la surface de section transversale
(31) de l'évidement (7) est formée dans une plage de rapport d'au moins 0,5:1 à 1:x,
avec (1:x) > 1.
4. Malaxeur industriel selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément plat (6) est réalisé sous forme de corps rond, ovale ou anguleux.
5. Malaxeur industriel selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'évidement (7) et le collet (8) qui s'y raccorde sont réalisés sous forme ronde,
ovale ou anguleuse.
6. Malaxeur industriel selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'organe de malaxage (3) est un collet soudé.
7. Malaxeur industriel (1) selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'organe de malaxage (3) est réalisé de façon rotative sur l'arbre et/ou pivotante
sur le bras (2).
8. Malaxeur industriel (1) selon une des revendications, caractérisé en ce que la fixation de l'organe de malaxage (3) sur un arbre s'effectue au moyen d'un raccordement
par filetage et/ou d'un assemblage soudé et/ou d'un raccordement par adaptateur (11).