[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern des Betriebs einer Wäschebehandlungsvorrichtung
sowie eine Wäschebehandlungsvorrichtung, deren Betrieb nach diesem Verfahren gesteuert
werden kann.
[0002] Eine Wäschebehandlungsvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Waschmaschine,
ein Wäschetrockner und ein kombinierter Waschtrockner. Eine solche Wäschebehandlungsvorrichtung
weist insbesondere eine drehbar angeordnete Trommel zum Aufnehmen von zu behandelnder,
d.h. zu waschender und/oder zu trocknender Wäsche auf.
[0003] Beim Schleudern nasser Wäsche in den Wäschebehandlungsvorrichtungen erfolgt eine
Beschleunigung der Trommel auf eine Drehzahl oberhalb einer so genannten Anlegedrehzahl,
bei welcher die auf die Wäsche wirkende Zentrifugalkraft größer als die Schwerkraft
ist und die Wäsche deshalb mehr oder weniger gleichmäßig verteilt am Trommelmantel
anliegt. Diese Anlegedrehzahl liegt bei Wäschebehandlungsvorrichtungen typischerweise
im Bereich von etwa 100 U/min Bei einer ungleichmäßigen Verteilung der Wäsche kommt
es zu Unwuchten, die Schwingungen erzeugen, die wiederum zu einer Belastung von Lagerstellen,
einem Anschlagen des die Trommel aufnehmenden Bottichs gegen das Maschinengehäuse
und Geräusche verursachen können. Derartige Probleme treten insbesondere bei Wäschebehandlungsvorrichtungen
auf, deren Trommeln eine Rotationsachse mit einer horizontalen Komponente haben. Zur
Verringerung solcher Unwuchten sind verschiedene Auswuchteinrichtungen bekannt.
[0004] So beschreibt zum Beispiel die
US 6,442,782 B1 einen so genannten Kugelauswuchter. Der Kugelauswuchter weist einen am Umfang des
rotierenden Objekts angebrachten Ring mit einem kreisringförmigen Hohlraum auf, in
dem sich eine Anzahl kugelförmiger Gewichte frei bewegen kann. Bei einer Rotation
des Objekts rollen die Gewichte an eine Position in dem Ring, welche einer Unwucht
gegenüber liegt, und gleichen so diese Unwucht aus.
[0005] Der Unwuchtausgleich bei einem derartigen Kugelauswuchter erfolgt jedoch erst oberhalb
einer kritischen Drehzahl. Diese kritische Drehzahl ist in der Regel abhängig von
der Trägheit der rotierenden Masse und von der Flexibilität bzw. der Federkonstanten
der Aufhängung des Bottichs und liegt bei Wäschebehandlungsvorrichtungen typischerweise
oberhalb 200 U/min. Im unterkritischen Drehzahlbereich kann eine vorhandene Unwucht
durch die Gewichte des Kugelauswuchters sogar verstärkt werden.
[0006] Bei Wäschebehandlungsvorrichtungen mit Kugelauswuchter sind insbesondere die folgenden
kritischen Zustände nach Möglichkeit auszuschließen. Beim Hochfahren der Trommel auf
höhere Drehzahlen sollen eine starke Auslenkung des Bottichs und damit ein Anschlagen
des Bottichs an das Maschinengehäuse vermieden werden. Außerdem sollen hohe Drehzahlen
nur angefahren werden, wenn die Masse der Gewichte des Kugelauswuchters größer als
die Unwucht der Beladung der Trommel oder allenfalls geringfügig kleiner als diese
ist, sodass der Kugelauswuchter die Unwucht kompensieren oder zumindest nahezu kompensieren
kann, um die mechanischen Belastungen der Wäschebehandlungsvorrichtung bei hohen Drehzahlen
in einem tolerierbaren Bereich zu halten.
[0007] Es sind deshalb bereits verschiedene Systeme zum Erfassen einer Unwucht in Wäschebehandlungsvorrichtungen
mit Kugelauswuchter und verschiedene Verfahren zum Ansteuern solcher Wäschebehandlungsvorrichtungen
vorgeschlagen worden.
[0008] Die
DE 198 42 611 C2 offenbart eine Wäschebehandlungsvorrichtung mit einem Kugelauswuchter und einer Einrichtung
zum Erfassen von Unwuchten der Trommel oberhalb der Anlegedrehzahl mit Hilfe von Wege-,
Lage- oder Beschleunigungssensoren. Zur Erfassung der Unwucht wird die Schwankung
der Drehzahl oder eines drehzahlabhängigen Signals ausgewertet. Der Schleuderhochlauf
der Trommel wird dann von einer Auswerteschaltung in Abhängigkeit von der erfassten
Unwucht gesteuert.
[0009] In der
DE 199 52 464 C2 wird ein Steuerungsverfahren einer Wäschebehandlungsvorrichtung mit Kugelauswuchter
vorgeschlagen, mit welchem ein Zeitpunkt der Kompensation der Unwucht exakt vorherbestimmt
werden kann und damit ein Durchgang durch den kritischen Drehzahlbereich mit geringer
Unwucht möglich ist. Zu diesem Zweck wird eine Hüllkurve des Betrags einer Drehzahlschwankung
ausgewertet.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zum Steuern des Betriebs einer Wäschebehandlungsvorrichtung mit Kugelauswuchter mit
einer verbesserten Erfassung der Unwucht zu schaffen.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Steuern des Betriebs einer Wäschebehandlungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Steuern des Betriebs einer Wäschebehandlungsvorrichtung
mit einer drehbar angeordneten Trommel zum Aufnehmen von zu behandelnder Wäsche und
einer Auswuchteinrichtung, wobei die Auswuchteinrichtung eine konzentrisch zur Trommel
angeordnete Laufbahn und wenigstens ein entlang der Laufbahn bewegliches Gewicht aufweist,
wird die Trommel auf eine vorbestimmte Drehzahl größer als die Anlegedrehzahl beschleunigt
und dann eine Unwucht erfasst. Zum Erfassen der Unwucht wird über eine vorbestimmte
Zeitdauer wenigstens eine drehzahlabhängige Größe erfasst, wird über die vorbestimmte
Zeitdauer eine Phasenlage einer Schwankung dieser wenigstens einen drehzahlabhängigen
Größe bestimmt und wird dann aus einem zeitlichen Verlauf dieser Phasenlage auf eine
Größe der Unwucht geschlossen.
[0013] Bei herkömmlichen Systemen werden zum Erfassen einer Unwucht der Trommel die Amplitudenwerte
der durch die Unwucht bewirkten Schwankungen der Drehzahl oder einer drehzahlabhängigen
Größe ausgewertet. Diese Amplitudenwerte sind jedoch abhängig von der Trägheit der
beladenen Trommel und damit von der unbekannten Masse der verteilten Beladung. Zudem
unterscheiden sich diese Amplitudenwerte für unterschiedliche Unwuchten in der Regel
nur geringfügig. Es hat sich deshalb als schwierig herausgestellt, aus den Amplitudenwerten
der Schwankungen der Drehzahl oder drehzahlabhängigen Größe eine zuverlässige Aussage
über die Unwucht der Trommel zu erhalten und ein sicheres Hochfahren der Trommeldrehzahl
zu gewährleisten.
[0014] Gemäß der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, dass zum Erfassen der Unwucht über
eine vorbestimmte Zeitdauer wenigstens eine drehzahlabhängige Größe erfasst wird,
über die vorbestimmte Zeitdauer eine Phasenlage einer Schwankung dieser wenigstens
einen drehzahlabhängigen Größe bestimmt wird, und aus einem zeitlichen Verlauf dieser
Phasenlage dann auf eine Größe der Unwucht geschlossen wird. Der Erfinder hat festgestellt,
dass sich die Phasenlage der Schwankung einer drehzahlabhängigen Größe im Laufe der
Zeit umso stärker ändert je geringer die Unwucht des Systems ist. Aus dem zeitlichen
Verlauf dieser Phasenlage kann daher deutlicher auf die Größe der Unwucht geschlossen
werden als aus den Amplitudenwerten zum Beispiel der Drehzahlschwankung.
[0015] Unter dem Begriff "Anlegedrehzahl" ist in diesem Zusammenhang eine Drehzahl der Trommel
zu verstehen, ab welcher die auf die Wäsche in der Trommel wirkende Zentrifugalkraft
größer als die Schwerkraft ist und die Wäsche deshalb am Trommelmantel anliegt. Bei
Wäschebehandlungsvorrichtungen liegt diese Anlegedrehzahl typischerweise im Bereich
von etwa 100 U/min.
[0016] Die "Phasenlage" der Schwankung der diehzahlabhängigen Größe ist definiert als der
Trommelwinkel zum Zeitpunkt eines Maximalwerts der jeweiligen drehzahlabhängigen Größe.
Die Nulllage des Trommelwinkels wird dabei vor der Messung einmal willkürlich festgelegt.
Der Maximalwert und der zugehörige Trommelwinkel werden dann für jede einzelne Umdrehung
der Trommel ermittelt.
[0017] Die "vorbestimmte Zeitdauer" zum Erfassen der drehzahlabhängigen Größe und Bestimmen
der zugehörigen Phasenlage der Schwankung dieser drehzahlabhängigen Größe wird in
Abhängigkeit von dem jeweiligen System so gewählt, dass sie für eine Auswertung ausreichend
lang ist. Vorzugsweise wird die vorbestimmte Zeitdauer so lang gewählt, dass das wenigstens
eine Gewicht des Kugelauswuchters wenigstens einmal um die Laufbahn umläuft. Bei einer
Drehzahl von beispielsweise 100 U/min bewegen sich die Gewichte des Kugelauswuchters
relativ zur rotierenden Trommel langsam entlang der Laufbahn und umlaufen die Trommel
einmal zum Beispiel innerhalb von etwa 40 sec. Dabei verstärken die Gewichte einmal
die Unwucht und kompensieren sie ein anderes Mal. Die messbaren Schwankungen der drehzahlabhängigen
Größe sind mehr oder weniger sinusförmig moduliert mit einer Periodendauer der Relativbewegung
der Gewichte der oben beispielhaft genannten Zeitdauer von 40 sec. Die vorbestimmte
Zeitdauer beträgt vorzugsweise wenigstens etwa 20 sec, bevorzugter wenigstens etwa
30 sec.
[0018] Die "Größe der Unwucht" kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein absoluter Wert
der Unwucht oder ein relativer Wert der Unwucht (z.B. "zu groß", "etwas zu groß",
"klein genug", "kaum vorhanden", etc) sein.
[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein innerhalb der vorbestimmten
Zeitdauer angenommener Wertebereich der Phasenlage bestimmt und aus diesem Wertebereich
dann auf die Größe der Unwucht geschlossen. Vorzugsweise wird aus einem Wertebereich
der Phasenlage der Schwankung der wenigstens einen drehzahlabhängigen Größe, der eine
vorbestimmte Spanne überschreitet, darauf geschlossen, dass die Unwucht eine kritische
Größe unterschreitet. Diese vorbestimmte Spanne des Wertebereichs der Phasenlage beträgt
vorzugsweise wenigstens etwa 180°, bevorzugter wenigstens etwa 220°, noch bevorzugter
wenigstens etwa 250°.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird aus einer Monotonie des zeitlichen
Verlaufes der Phasenlage der Schwankung der wenigstens einen drehzahlabhängigen Größe
darauf geschlossen, dass die Unwucht eine kritische Größe unterschreitet.
[0021] Diese Erfassung der Monotonie des zeitlichen Verlaufes der Phasenlage der Schwankung
der wenigstens einen drehzahlabhängigen Größe kann vorzugsweise mit der Erfassung
des Wertebereichs der Phasenlage der Schwankung der wenigstens einen drehzahlabhängigen
Größe kombiniert werden. So kann vorzugsweise daraus, dass die Phasenlage der Schwankung
der wenigstens einen drehzahlabhängigen Größe eine minimale Wertebereichsspanne im
Wesentlichen monoton (d.h. monoton steigend oder monoton fallend) durchlaufen hat,
darauf geschlossen werden, dass die Unwucht eine kritische Größe unterschreitet.
[0022] Die wenigstens eine drehzahlabhängige Größe kann vorzugsweise ausgewählt werden aus
einer Drehzahl, einem Drehmoment, einer mechanischen Leistung und einer elektrischen
Leistung.
[0023] Die vorbestimmte Drehzahl der Trommel, bei welcher die Unwucht erfasst wird, ist
vorzugsweise kleiner als eine kritische Drehzahl der Auswuchteinrichtung.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Trommel nur
dann auf eine höhere Drehzahl beschleunigt, wenn die erfasste Unwucht eine kritische
Größe unterschreitet. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Beschädigungen
der Wäschebehandlungsvorrichtungen auch bei hohen Drehzahlen vermieden oder zumindest
verringert werden.
[0025] In einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Drehzahl
der Trommel auf eine höhere Drehzahl beschleunigt, wenn die Schwankung der wenigstens
einen drehzahlabhängigen Größe im Wesentlichen minimal ist oder sich auf ein Minimum
zu bewegt. In diesem Zeitraum kompensiert der Kugelauswuchter die Unwucht der Trommel
am besten. Ausgehend von diesem Betriebszustand wird die Trommel vorzugsweise mit
kleinem Drehzahlgradienten beschleunigt. Hierdurch soll vermieden werden, dass die
Gewichte des Kugelauswuchters durch die Beschleunigungskräfte angeregt werden, ihre
momentane Position relativ zur Trommel zu ändern.
[0026] Es soll ferner eine Wäschebehandlungsvorrichtung unter Schutz gestellt werden, die
eine drehbar angeordnete Trommel zum Aufnehmen von zu behandelnder Wäsche, eine Auswuchteinrichtung
mit einer konzentrisch zur Trommel angeordneten Laufbahn und wenigstens einem entlang
der Laufbahn beweglichen Gewicht und eine Steuereinrichtung zum Steuern einer Drehzahl
der Trommel und Erfassen einer Unwucht aufweist. Die Steuereinrichtung ist dabei zum
Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens gemäß der Erfindung ausgebildet.
[0027] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein beispielhaftes Diagramm von zeitlichen Verläufen einer Drehzahl und eines Trommelwinkels
einer Wäschebehandlungsvorrichtung;
- Fig. 2
- ein beispielhaftes Diagramm von zeitlichen Verläufen einer Drehzahlschwankung und
einer Phasenlage der Drehzahlschwankung einer Wäschebehandlungsvorrichtung im Wesentlichen
ohne Unwucht; und
- Fig. 3
- ein beispielhaftes Diagramm von zeitlichen Verläufen einer Drehzahlschwankung und
einer Phasenlage der Drehzahlschwankung einer Wäschebehandlungsvorrichtung mit kritischer
Unwucht.
[0028] Die Erfindung betrifft eine Wäschebehandlungsvorrichtung, wie eine Waschmaschine,
einen Wäschetrockner oder einen Waschtrockner, welche mit einer Auswuchteinrichtung
in Form eines Kugelauswuchters ausgestattet ist. Die vorliegende Erfindung ist dabei
auf keine spezielle Konstruktion des Kugelauswuchters beschränkt.
[0029] Die Trommel ist in einem Bottich oder Laugenbehälter der Wäschebehandlungsvorrichtung
drehbar gelagert. Die Auswuchteinrichtung weist insbesondere eine konzentrisch zur
Trommel angeordnete, im Wesentlichen kreisringförmige Laufbahn und eine Anzahl von
entlang der Laufbahn beweglichen, zum Beispiel kugelförmigen Gewichten auf. Der Ring,
welcher die Kugeln beinhaltet, ist vorzugsweise mit einem Fluid gefüllt, sodass die
Bewegung der Kugeln gedämpft wird.
[0030] Bei Wäschebehandlungsvorrichtungen liegt die Wäsche oberhalb der so genannten "Anlegedrehzahl"
am Umfang der Trommel an. Dabei entstehen bei unwuchtiger Beladung Drehmoment- und
Drehzahlschwankungen, deren Schwankungsamplitude üblicherweise bei Drehzahlen kurz
über der Anlegedrehzahl, z.B. bei 100 U/min gemessen wird. Die Gewichte des Kugelauswuchters
wandern jedoch bei 100 U/min langsam über den Umfang der Trommel. In einer getesteten
Waschmaschine bewegten sich die Kugeln relativ zur drehenden Trommel in ca. 40 sec
einmal über den kompletten Umfang. Dabei verstärken die Kugeln die Unwucht einmal
und kompensieren sie ein anderes Mal. Die messbaren Drehzahlschwankungen sind sehr
groß und sind mehr oder weniger sinusförmig moduliert mit der Periodendauer der Relativbewegung
der Gewichte des Kugelauswuchters von oben genannten 40 sec.
[0031] Fig. 1 zeigt beispielhaft den zeitlichen Verlauf der Drehzahl n (Kurve a) und den
zeitlichen Verlauf (Kurve b) des Trommelwinkels ω. Der Nullpunkt der Winkellage ω
der Trommel wurde dabei willkürlich festgelegt. Man erkennt in Fig. 1, wie die Drehzahl
n um den Sollwert von 100 U/min mit einer Amplitude von etwa 1,6 U/min schwankt. Das
Maximum der Drehzahl n liegt bei einem Zeitpunkt, zu dem die Winkellage ω etwa 30°
beträgt. Die Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung Δn in Bezug zum Trömmelwinkel ω ist
im Fall von Fig. 1 somit etwa 30°. Die Amplitude Δn und Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung
kann für jede Trommelumdrehung neu berechnet werden.
[0032] Fig. 2 und 3 zeigen nun beispielhaft, wie sich die Drehzahlschwankungsamplituden
Δn (Kurven c) und Phasenlagen ϕ (Kurven d) über einen längeren Zeitraum - also über
eine Vielzahl von Trommelumdrehungen - bei einer Waschmaschine mit Kugelauswuchtern
bei einer Unwuchtbeladung von 0 g Unwucht (Fig. 2) bzw. 1.000 g Unwucht (Fig. 3) verändern.
Bei 1.000 g Unwucht sollte nicht hochgeschleudert werden, bei 0 g Unwucht kann dies
problem- und gefahrlos erfolgen.
[0033] Eine Entscheidung über das Hochfahren auf höhere Drehzahlen aufgrund der Drehzahlschwankungen
Δn, wie dies in der Regel bei herkömmlichen Systemen geschieht, fällt schwer, da die
Maximalamplitude Δn bei 0 g Unwucht etwa 1,6 U/min beträgt und die Maximalamplitude
Δn bei 1.000 g Unwucht etwa 1,8 U/min beträgt, die Maximalamplituden der Drehzahlschwankung
sich also nur wenig unterscheiden. Zudem können sich die Amplitude Δn generell auch
mit der zunächst unbekannten, gewuchtet verteilten Wäsche ändern. Aufgrund dieser
Unsicherheiten ist das Auswerten der Amplitudenwerte Δn unbefriedigend.
[0034] Gemäß der vorliegenden Erfindung werden deshalb nicht die Maximalamplituden Δn der
Drehzahlschwankungen ausgewertet, sondern deren Phasenlagen ϕ.
[0035] In Fig. 2 und 3 sind jeweils neben der Amplitude Δn der Drehzahlschwankung auch die
Phasenlagen ϕ der Drehzahlschwankung relativ zur drehenden Trommel aufgezeichnet.
Es wird zum Beispiel ständig der mechanische Winkel der rotierenden Trommel (= Trommelwinkel
ω) mitgeführt. Die Nulllage dieses Trommelwinkels ω wird dabei vor der Messung einmalig
willkürlich festgelegt. Für jede einzelne Umdrehung der Trommel wird dann die maximale
Drehzahl ermittelt. Der Trommelwinkel ω zum Zeitpunkt der Maximaldrehzahl ist die
Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung Δn.
[0036] Man erkennt in der beispielhaften Darstellung von Fig. 2, dass bei fehlender Unwucht
die Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung Δn im Wesentlichen komplette 360° durchwandert.
Im Gegensatz dazu überspannt im Fall einer Unwucht von zum Beispiel 1.000 g in Fig.
3 die Phasenlage ϕ nur einen Wertebereich W von etwa -100° bis etwa +80°, was eine
Spanne W von etwa 180° ergibt.
[0037] Die gemessene Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung Δn wird bestimmt durch die resultierende
Unwucht aus den Gewichten des Kugelauswuchters und der Beladungsunwucht in der Trommel.
Bei wenig Beladungsunwucht wie in Fig. 2 wird die Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung
Δn im Wesentlichen durch die Lage der Gewichte des Kugelauswuchters bestimmt, welche
sich in bzw. entlang der Laufbahn des Kugelauswuchters langsam über 360° bewegen.
[0038] Wenn die Beladungsunwucht größer wird als die Gesamtmasse der Gewichte des Kugelauswuchters,
bewegen sich die Gewichte dennoch über komplette 360°, jedoch wird die Phasenlage
ϕ der Drehzahlschwankung Δn in diesem Fall durch die resultierende Unwucht und damit
im Wesentlichen durch die Beladungsunwucht bestimmt. Diese ist ortsfest mit der Trommel,
mit dem Ergebnis, dass in diesem Fall auch die Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung
Δn mehr oder weniger ortsfest bleibt. Der Wertebereich W der gemessenen Phaselage
ϕ der Drehzahlschwankung Δn wird umso kleiner, je größer die Masse der Beladungsunwucht
gegenüber der Masse der Gewichte des Kugelauswuchters ist.
[0039] Exemplarisch wurden in Fig. 2 und 3 die Phasenlage ϕ und die Amplitude Δn der Drehzahlschwankungen
gezeigt. Ähnliche Verhältnisse ergeben sich für die Amplituden und Phasenlagen von
drehzahlabhängigen Signalen wie z.B. Drehmoment, mechanische Leistung und elektrischer
Leistung.
[0040] Erfindungsgemäß wird zum Steuern des Betriebs der Wäschebehandlungsvorrichtung die
Phasenlage ϕ der Drehzahlschwankung Δn einer oder mehrerer drehzahlabhängiger Größen
wie Drehzahl, Drehmoment oder Leistung relativ zur Trommel über einen längeren Zeitraum
betrachtet. Sobald die Wertebereichsspanne W der Phasenlage ϕ einen minimalen Überdeckungsbereich
überstrichen hat, darf auf hohe Drehzahlen gefahren werden.
[0041] In einer weiteren Ausgestaltung kann auch der Verlauf der Phasenlage ϕ auf Monotonie
geprüft werden. Ein Wendepunkt in der Phasenlage ϕ bei signifikant großer Amplitude
zeigt an, dass die Beladungsunwucht verhältnismäßig groß ist und die Wäsche in der
Trommel neu verteilt werden sollte.
[0042] Ferner hat sich herausgestellt, dass ein Anschlagen des Bottichs gegen das Maschinengehäuse
mit großer Wahrscheinlichkeit verhindert werden kann, wenn die Trommel zu einem Zeitpunkt
beschleunigt wird, in welchem die Schwankungsamplitude Δn ein Minimum (d.h. z.B. Δn
= 0) aufweist oder sich auf ein solches Minimum zu bewegt. Dies signalisiert, dass
der Kugelauswuchter momentan die Beladungsunwucht kompensiert oder zumindest nahezu
kompensiert.
[0043] Weiter ist es von Vorteil, mit kleinen Drehzahlgradienten zu beschleunigen, damit
die Gewichte des Kugelauswuchters nicht angeregt werden, ihre momentane Position relativ
zur Trommel aufgrund der Beschleunigungskräfte zu ändern.
[0044] Es ist außerdem von Vorteil, den Kugelauswuchter mit einer Dämpfungseinrichtung zu
versehen. Zum Beispiel kann die Laufbahn für die Gewichte des Kugelauswuchters ein
Fluid, insbesondere ein viskoses Fluid wie beispielsweise ein Öl, enthalten, das die
Bewegung der Gewichte dämpft. Eine derartige Dämpfungseinrichtung soll sicherstellen,
dass die Gewichte des Kugelauswuchters - zumindest aber einer kritischen Drehzahl
- mit der Trommel rotieren und nicht durch die Schwerkraft in den unteren Bereich
der Laufbahn rollen.
1. Verfahren zum Steuern des Betriebs einer Wäschebehandlungsvorrichtung mit einer drehbar
angeordneten Trommel zum Aufnehmen von zu behandelnder Wäsche und einer Auswuchteinrichtung,
wobei die Auswuchteinrichtung eine konzentrisch zur Trommel angeordnete Laufbahn und
wenigstens ein entlang der Laufbahn bewegliches Gewicht aufweist, bei welchem die
Trommel auf eine vorbestimmte Drehzahl größer als die Anlegedrehzahl beschleunigt
wird und dann eine Unwucht erfasst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Erfassen der Unwucht über eine vorbestimmte Zeitdauer wenigstens eine drehzahlabhängige
Größe (n) erfasst wird, über die vorbestimmte Zeitdauer eine Phasenlage (ϕ) einer
Schwankung (Δn) dieser wenigstens einen drehzahlabhängigen Größe (n) bestimmt wird,
und aus einem zeitlichen Verlauf dieser Phasenlage (ϕ) auf eine Größe der Unwucht
geschlossen wird, wobei die Phasenlage (ϕ) der Schwankung (Δn) der Trommelwinkel (ω)
zum Zeitpunkt eines Maximalwerts der drehzahlabhängigen Größe (n) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer angenommener Wertebereich (W) der Phasenlage
(ϕ) bestimmt wird und aus diesem Wertebereich (W) auf die Größe der Unwucht geschlossen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
aus einem Wertebereich (W) der Phasenlage (ϕ) der Schwankung (Δn) der wenigstens einen
drehzahlabhängigen Größe (n), der eine vorbestimmte Spanne überschreitet, darauf geschlossen
wird, dass die Unwucht eine kritische Größe unterschreitet.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Spanne des Wertebereichs (W) der Phasenlage (ϕ) wenigstens etwa 180°,
bevorzugter wenigstens etwa 220°, noch bevorzugter wenigstens etwa 250° beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
aus einer Monotonie des zeitlichen Verlaufes der Phasenlage (ϕ) der Schwankung (Δn)
der wenigstens einen drehzahlabhängigen Größe (n) darauf geschlossen wird, dass die
Unwucht eine kritische Größe unterschreitet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine drehzahlabhängige Größe (n) ausgewählt ist aus einer Drehzahl,
einem Drehmoment, einer mechanischen Leistung und einer elektrischen Leistung.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Drehzahl kleiner als eine kritische Drehzahl der Auswuchteinrichtung
ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Zeitdauer wenigstens etwa 20 sec, bevorzugter wenigstens etwa 30
sec beträgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trommel nur dann auf eine höhere Drehzahl beschleunigt wird, wenn die erfasste
Unwucht eine kritische Größe unterschreitet.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehzahl der Trommel auf eine höhere Drehzahl beschleunigt wird, wenn die Schwankung
(Δn) der wenigstens einen drehzahlabhängigen Größe (n) im Wesentlichen minimal ist
oder sich auf ein Minimum zu bewegt.
11. Wäschebehandlungsvorrichtung, mit einer drehbar angeordneten Trommel zum Aufnehmen
von zu behandelnder Wäsche, einer Auswuchteinrichtung, wobei die Auswuchteinrichtung
eine konzentrisch zur Trommel angeordnete Laufbahn und wenigstens ein entlang der
Laufbahn bewegliches Gewicht aufweist, und einer Steuereinrichtung zum Steuern einer
Drehzahl der Trommel und Erfassen einer Unwucht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
10 ausgebildet ist.
1. Method for controlling the operation of a laundry treatment device having a rotatably
arranged drum for holding laundry to be treated, and a balancing device, wherein the
balancing device has a raceway arranged concentrically with respect to the drum and
at least one weight which can move along the raceway, in which the drum is accelerated
to a predetermined rotational speed higher than the outward pressing rotational speed
and then an imbalance is detected,
characterized in that
in order to detect the imbalance over a predetermined time period at least one rotational-speed-dependent
variable (n) is detected, a phase angle (ϕ) of a fluctuation (An) in this at least
one rotational-speed-dependent variable (n) is determined over the predetermined time
period, and a value of the imbalance is concluded from a time profile of this phase
angle (ϕ), wherein the phase angle (ϕ) of the fluctuation (Δn) is the drum angle (ω)
at the time of a maximum value of the rotational-speed-dependent variable (n).
2. Method according to Claim 1,
characterized in that
a value range (W), assumed within the predetermined time period, of the phase angle
(ϕ) is determined, and the value of the imbalance is inferred from this value range
(W).
3. Method according to Claim 2,
characterized in that
from a value range (W) of the phase angle (ϕ) of the fluctuation (Δn) in the at least
one rotational-speed-dependent variable (n) which exceeds a predetermined extent it
is concluded that the imbalance undershoots a critical value.
4. Method according to Claim 3,
characterized in that
the predetermined extent of the value range (W) of the phase angle (ϕ) is at least
approximately 180°, preferably at least approximately 220°, more preferably at least
approximately 250°.
5. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
from a monotony of the time profile of the phase angle (ϕ) of the fluctuation (An)
in the at least one rotational-speed-dependent variable (n) it is concluded that the
imbalance undershoots a critical value.
6. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
the at least one rotational-speed-dependent variable (n) is selected from a rotational
speed, a torque, a mechanical power and an electrical power.
7. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
the predetermined rotational speed is lower than a critical rotational speed of the
balancing device.
8. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
the predetermined time period is at least approximately 20 sec, preferably at least
approximately 30 sec.
9. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
the drum is accelerated to a higher rotational speed only if the detected imbalance
undershoots a critical value.
10. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
the rotational speed of the drum is accelerated to a higher rotational speed if the
fluctuation (Δn) in the at least one rotational-speed-dependent variable (n) is essentially
minimal or changes in the direction of a minimum.
11. Laundry treatment device having a rotatably arranged drum for holding laundry to be
treated, a balancing device, wherein the balancing device has a raceway arranged concentrically
with respect to the drum and at least one weight which can move along the raceway,
and a control device for controlling a rotational speed of the drum and detecting
an imbalance,
characterized in that
the control device is designed to carry out the method according to one of Claims
1 to 10.
1. Procédé de commande du fonctionnement d'un dispositif de traitement de linge comprenant
un tambour monté à rotation destiné à recevoir du linge à traiter et un dispositif
d'équilibrage, le dispositif d'équilibrage présentant une bande de roulement disposée
concentriquement par rapport au tambour et au moins un poids déplaçable le long de
la bande de roulement, le tambour étant accéléré à une vitesse de rotation prédéterminée
supérieure à la vitesse d'application puis un déséquilibre étant détecté,
caractérisé en ce que
pour détecter le déséquilibre, au moins une grandeur (n) dépendant de la vitesse de
rotation est détectée pendant une période de temps prédéterminée, pendant la période
de temps prédéterminée, une position de phase (ϕ) d'une oscillation (Δn) de cette
au moins une grandeur (n) dépendant de la vitesse de rotation est déterminée, et une
amplitude du déséquilibre est déduite à partir d'une allure de cette position de phase
(ϕ) en fonction du temps, la position de phase (ϕ) de l'oscillation (Δn) étant l'angle
(ω) du tambour à l'instant d'une valeur maximale de la grandeur (n) dépendant de la
vitesse de rotation.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'on détermine une plage de valeurs (W) de la position de phase (ϕ) adoptée à l'intérieur
de la période de temps prédéterminée et l'on déduit l'amplitude du déséquilibre à
partir de cette plage de valeurs (W).
3. Procédé selon la revendication 2,
caractérisé en ce que
l'on déduit, à partir d'une plage de valeurs (W) de la position de phase (ϕ) de l'oscillation
(Δn) de l'au moins une grandeur (n) dépendant de la vitesse de rotation, qui dépasse
un intervalle prédéterminé, que le déséquilibre est inférieur à une grandeur critique.
4. Procédé selon la revendication 3,
caractérisé en ce que
l'intervalle prédéterminé de la plage de valeurs (W) de la position de phase (ϕ) est
d'au moins environ 180°, de préférence d'au moins environ 220°, plus préférablement
d'au moins environ 250°.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on déduit, à partir d'une monotonie de l'allure de la position de phase (ϕ) en fonction
du temps de l'oscillation (Δn) de l'au moins une grandeur (n) dépendant de la vitesse
de rotation, que le déséquilibre est inférieur à une grandeur critique.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'au moins une grandeur (n) dépendant de la vitesse de rotation est sélectionnée à
partir d'une vitesse de rotation, d'un couple, d'une puissance mécanique et d'une
puissance électrique.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la vitesse de rotation prédéterminée est inférieure à une vitesse de rotation critique
du dispositif d'équilibrage.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la période de temps prédéterminée est d'au moins environ 20 secondes, de préférence
d'au moins environ 30 secondes.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le tambour n'est accéléré à une vitesse de rotation supérieure que lorsque le déséquilibre
détecté est inférieur à une grandeur critique.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la vitesse de rotation du tambour est accélérée à une vitesse de rotation supérieure
lorsque l'oscillation (Δn) de l'au moins une grandeur (n) dépendant de la vitesse
de rotation est essentiellement minimale ou se déplace vers un minimum.
11. Dispositif de traitement de linge, comprenant un tambour disposé à rotation pour recevoir
du linge à traiter, un dispositif d'équilibrage, le dispositif d'équilibrage présentant
une bande de roulement disposée concentriquement par rapport au tambour et au moins
un poids déplaçable le long de la bande de roulement, et un dispositif de commande
pour commander une vitesse de rotation du tambour et pour détecter un déséquilibre,
caractérisé en ce que
le dispositif de commande est réalisé pour mettre en oeuvre le procédé selon l'une
quelconque des revendications 1 à 10.