[0001] Die Erfindung betrifft einen Stahl für die Herstellung eines Stahlbauteils, ein zumindest
abschnittsweise aus einem solchen Stahl bestehendes Stahlflachprodukt, ein aus einem
solchen Stahlflachprodukt durch Warmumformen und Abschrecken hergestelltes Stahlbauteil
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Stahlbauteils.
[0002] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung den Einsatz von Stählen, die ein
ferritisch / perlitisch / bainitisches Gefüge im Auslieferungszustand mit Ausscheidungshärtung
aufweisen, zur Herstellung von pressgehärteten Bauteilen im Festigkeitsbereich von
ca. 700 bis 1150 MPa.
[0003] Unter dem Begriff "Stahlflachprodukt" werden hier durch einen Walzprozess erzeugte
Stahlbleche oder Stahlbänder sowie davon abgeteilte Platinen und desgleichen verstanden.
[0004] Sofern hier Legierungsgehalte lediglich in "%" angegeben sind, ist damit immer "Gew.-%"
gemeint, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
[0005] Die Anforderungen an die Automobilindustrie seitens des Gesetzgebers steigen in den
letzten Jahren. Zum einen wird eine erhöhte Passagiersicherheit im Crashfall gefordert.
Zum anderen stellt der Leichtbau eine wichtige Voraussetzung für die Einhaltung der
gesetzlich vorgegebenen CO
2-Grenzwerte und für die Minimierung des zum Antrieb des Fahrzeugs benötigten Energieeinsatzes
dar. Gleichzeitig stellen die Nutzer von Fahrzeugen immer höhere Ansprüche an den
Komfort, was zu einem erhöhten Anteil von elektronischen Komponenten im Fahrzeug und
einem dadurch zunehmenden Fahrzeuggewicht führt. Um diese widersprüchlichen Anforderungen
gleichzeitig zu erfüllen, streben die Automobilindustrie und die vorgeschaltete Flachstahlindustrie
Leichtbauweisen bei der Fertigung der Karosseriestruktur an.
[0006] Für crashrelevante Automobilbauteile haben sich hier insbesondere Bauteile durchgesetzt,
die durch Warmumformen und im Anschluss daran erfolgendes Härten von Stahlflachprodukten
hergestellt werden, die aus einem Mangan-Bor-Stahl bestehen. Durch eine solche in
der Fachsprache auch als "Warmpresshärten" bezeichnete Fertigung können Bauteile hergestellt
werden, die sich bei optimal dünnen Wandstärken und damit einhergehend minimiertem
Gewicht beispielsweise als B-Säulen, B-Säulenverstärkung und Stoßfänger verwenden
lassen.
[0007] Ein typisches Beispiel für einen Mangan-Bor-Stahl der voranstehend erwähnten Art
ist der in der Fachwelt unter der Bezeichnung 22MnB5 bekannte Stahl, der die Werkstoffnummer
1.5528 erhalten hat. Durch eine Warmumformung mit sich daran anschließendem Presshärten
lassen sich aus Stählen dieser Art Bauteile mit komplexen Geometrien mit optimaler
Maßhaltigkeit erzeugen. Die durch das Warmpresshärten erhaltenen Bauteile weisen aufgrund
ihres überwiegend martensitischen Gefüges höchste Festigkeiten (Rm ca. 1500 MPa, R
P0,
2 ca. 1100 MPa) auf und besitzen so ein optimiertes Leichtbaupotenzial. Allerdings
muss als Preis für die hohen Festigkeiten eine geringe Duktilität (A80 ca. 5-6 %)
in Kauf genommen werden. Daher wird in der Praxis die Blechdicke der Bauteile häufig
aus Sicherheitsgründen stärker ausgeführt als es nötig wäre, um ein Versagen im Crashfall
zu vermeiden. Infolgedessen werden die Leichtbaupotenziale nicht vollständig ausgeschöpft.
[0008] Eine Möglichkeit, diese Nachteile zu umgehen, besteht in der Verwendung von so genannten
"Tailored Blanks". Bei Tailored Blanks handelt es sich um Platinen, die aus mindestens
zwei Blechen zusammengesetzt sind. Die betreffenden Bleche unterscheiden sich dabei
in mindestens einer Eigenschaft. So lässt sich beispielsweise in einem bestimmten
Abschnitt des aus dem jeweiligen Tailored Blank zu formenden Bauteils eine besonders
hohe Festigkeit bei gleichzeitig vergleichbar geringer Zähigkeit bereitstellen, während
in einem anderen Abschnitt eine demgegenüber verminderte Festigkeit, jedoch erhöhte
Zähigkeit zur Verfügung steht. Beispielsweise kann ein Tailored Blank für eine B-Säule
so ausgelegt werden, dass beispielsweise der obere, dem Dach des Fahrzeugs zugeordnete
Bereich, an den hohe Festigkeitsanforderungen gestellt werden, aus 22MnB5 besteht,
während der dem Fuß der B-Säule zugeordnete Bereich aus einer Stahlgüte besteht, die
nach dem Härten eine erhöhte Duktilität aufweist. Ein Beispiel für einen zu diesem
Zweck in Frage kommenden Stahl ist der Stahl H340LAD, dem die Werkstoffnummer 1.0933
zugeordnet worden ist. Dieser Stahl erreicht eine Zugfestigkeit von ca. 500 bis 650
MPa bei einer Dehnung von ca. 15 % nach der Warmumformung.
[0009] Nachteilig an der im voranstehenden Absatz erläuterten Lösung ist, dass im kritischen
Bereich (beim hier gewählten Beispiel der B-Säule einer Fahrzeugkarosserie der untere
Bereich der Säule) aufgrund der relativ niedrigen Festigkeit eine höhere Blechdicke
notwendig ist, was ein entsprechend höheres Gewicht für das Gesamtbauteil zur Folge
hat.
[0010] Eine weitere Entwicklung in Richtung Partnerwerkstoff für Tailored Blanks ist in
der
WO 2008/132303 Al beschrieben. Es handelt sich hierbei um eine aus einem mikrolegierten Stahl bestehende,
mit einer auf Al oder Zn basierenden Korrosionsschutzbeschichtung versehene Stahlplatine,
die nach einer Vollaustenitisierung und anschließendem Presshärten eine überwiegend
ferritische Struktur (> 75 %) mit geringeren Anteilen von Martensit (5 - 20 %) und
Bainit (< 10 %) aufweist. Restaustenitanteile im Gefüge sind dabei ausdrücklich unerwünscht.
Nach diesem Warmumformungsverfahren aus 0,5 - 4 mm dicken Stahlplatinen hergestellte
Bauteile weisen bei erhöhten Bruchdehnungswerten (> 15 %) Zugfestigkeiten auf, die
im Bereich von 500 - 600 MPa liegen. Die verbesserte Duktilität sichert im Crashfall
ein höheres Energieaufnahmevermögen.
[0011] Aus der
DE 10 2006 019 395 Al sind zudem eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Presshärten von Platinen aus höher
- und höchstfesten Stählen bekannt. Die bekannte Vorrichtung ermöglicht die Steuerung
der Werkzeugtemperatur während des Umformungsverfahrens, wodurch Tailored Tempering
und eine Halbwarmumformung durchgeführt werden kann werden. Beim Tailored Tempering
werden die Presswerkzeuge während der Warmumformung nur partiell erwärmt. Durch die
gezielte Temperaturführung entsteht lokal ein Mischgefüge mit reduzierten Festigkeiten,
aber verbesserter Duktilität. Somit kann im späteren Bauteil im Fall eines Crashs
die dem jeweiligen Fahrzeug im Moment des Unfalls eigene kinetische Energie als Verformungsenergie
abgebaut werden.
[0012] Beim Halbwarmumformen wird das Werkstück auf eine unterhalb der Rekristallisationstemperatur
liegende Temperatur erwärmt. Die Erwärmungstemperatur für das Halbwarmumformen liegt
dabei typischerweise im Bereich von 400 - 650 °C. Ein Beispiel für einen Stahl, der
sich besonders für das Halbwarmumformen eignet, ist der als "CP-W 800" bekannte Stahl,
dem gemäß DIN EN 10336 die Bezeichnung HDT780C zugeordnet ist. Die herkömmliche Praxis
für den Stahl 22MnB5, der einer Phasenumwandlung während des Presshärtens untergezogen
wird, verlangt Werkzeugtemperaturen unter 200 °C, um ein martensitisches Gefüge nach
dem Presshärten herzustellen.
[0013] Vor dem Hintergrund des voranstehend erläuterten Standes der Technik bestand die
Aufgabe der Erfindung darin, einen für die Herstellung von Bauteilen durch Warmpressformhärten
optimal geeigneten Stahl, ein ebenso optimal für das Warmpressformhärten geeignetes
Stahlflachprodukt, ein Stahlbauteil, bei dem hohe Festigkeit und hohe Duktilität in
optimaler Weise kombiniert sind, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Bauteils anzugeben.
[0014] In Bezug auf den Stahl ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, dass
ein solcher Stahl die in Anspruch 1 angegebene Zusammensetzung aufweist.
[0015] In Bezug auf das Stahlflachprodukt besteht die erfindungsgemäße Lösung der oben voranstehend
genannten Aufgabe darin, dass ein solches Stahlflachprodukt aus einem erfindungsgemäßen
Stahl besteht.
[0016] In Bezug auf das Bauteil ist die voranstehend genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst worden, dass das Bauteil die in Anspruch 11 angegebenen Merkmale besitzt.
[0017] Schließlich besteht die Lösung der oben angegebenen Aufgabe in Bezug auf das Verfahren
erfindungsgemäß darin, dass bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Bauteils die
in Anspruch 13 angegebenen Arbeitsschritte durchgeführt werden.
[0018] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden nachfolgend wie der allgemeine Erfindungsgedanke im Einzelnen erläutert.
[0019] Ein erfindungsgemäßer Stahl für die Herstellung eines Stahlbauteils durch Warmumformung
mit anschließender Härtung enthält dementsprechend neben Eisen und unvermeidbaren
Verunreinigungen (in Gew.-%)
C: 0,05 - 0,15 %,
Mn: 0,5 - 2,0 %,
Si: 0,01 - 0,70 %,
Al: 0,01 - 0,1 %,
Ti: 0,08 - 0,14 %,
Cr: 0,15 - 0,50 %,
S: ≤ 0,010 %,
sowie jeweils optional eines oder mehrere Elemente aus der Gruppe "P, N, Cu, Ni, Mo
V, B, Nb, Ca" mit der Maßgabe
P: ≤ 0,1 %,
N: ≤ 0,01 %,
Cu: ≤ 0,1 %,
Ni: ≤ 0,1 %,
Mo: ≤ 0,1 %,
V: ≤ 0,1 %,
B: ≤ 0,0010 %,
Nb: ≤ 0,25 %,
Ca: 0,001 - 0,0040 %.
[0020] Ein erfindungsgemäßes Stahlflachprodukt besteht dementsprechend mindestens in einem
Abschnitt aus einem erfindungsgemäßen Stahl.
[0021] Die Maßgabe, dass das erfindungsgemäße Stahlflachprodukt mindestens in einem Abschnitt
aus einem erfindungsgemäßen Stahl besteht, schließt dabei selbstverständlich die Möglichkeit
ein, dass das Stahlflachprodukt insgesamt aus einem erfindungsgemäßen Stahl hergestellt
ist. Dabei kann der mindestens eine aus dem erfindungsgemäßen Stahl bestehende Abschnitt
des Stahlflachprodukts aus einem warmgewalzten oder einem durch konventionelles Kaltwalzen
erzeugten Blech gebildet sein.
[0022] Insbesondere kann es sich bei dem erfindungsgemäßen Stahlflachprodukt um ein Tailored
Blank handeln, das aus mindestens zwei Blechteilen zusammengesetzt ist, welche sich
neben möglicherweise bestehenden Unterschieden in ihrer flächenmäßigen Ausdehnung
in mindestens einer Eigenschaft, wie Dicke, Festigkeit, Zähigkeit, Dehnungseigenschaften
etc., unterscheiden.
[0023] Das erfindungsgemäße Stahlbauteil ist durch Warmumformen und anschließendes Abschrecken
eines erfindungsgemäßen Stahlflachprodukts hergestellt. Dabei besitzt das Stahlbauteil
in dem Bereich, in dem aus dem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beschaffenen Stahl
besteht, eine Zugfestigkeit von mindestens 700 MPa und weist in diesem Bereich ein
Gefüge auf, das aus einer Kombination fein verteilter harter Phasen (Martensit/Bainit)
und duktiler Phasen (globularer Ferrit und versetzungsreicher bainitischer Ferrit)
sowie einem Restaustenitanteil von maximal 5 Flächen-% in einem feinkörnigen Gefügeaufbau
mit zusätzlicher Ausscheidungshärtung aus Titankarbonitriden besteht. Gleichzeitig
beträgt im Gefüge des aus dem erfindungsgemäßen Stahl bestehenden Bereich des Stahlbauteils
der durchschnittliche Korndurchmesser des globularen Ferrits oder des bainitischen
Ferrits 1,5 - 4,0 µm und der Anteil von duktilen Phasen mindestens 5 Flächen-%.
[0024] Beim durch Warmumformung und Härten eines erfindungsgemäßen Stahlflachprodukts erzeugten
Stahlbauteils besteht das Gefüge aus einer Kombination von fein verteilten harten
Phasen (Martensit/Bainit) und duktileren Phasen (bainitischer Ferrit und globularer
Ferrit) sowie Restaustenit mit zusätzlicher Ausscheidungshärtung durch Titankarbonitride.
Der Anteil von duktilen Phasen hängt dabei direkt vom C-Gehalt ab und beträgt mindestens
5 Flächen-%.
[0025] Die Ferritgefügestruktur des erfindungsgemäßen Stahlbauteils ist extrem fein. Der
durchschnittliche Korndurchmesser des Ferrits bzw. bainitischen Ferrits beträgt hier
1,5 - 4,0 µm, was gemäß DIN EN 643 bei einem Korndurchmesser von 4,0 µm einer Korngrößenkennzahl
von mindestens 13 und bei einem Korndurchmesser von 1,5 µm einer Korngrößenzahl >
15 entspricht.
[0026] Die feinkörnige Mikrostruktur bedeutet im aus erfindungsgemäßem Stahl durch Warmpressformhärten
hergestellten Stahlbauteil nicht nur kleine Körner, sondern auch eine hohe Anzahl
von Phasengrenzen. Diese haben eine stärkere Auswirkung auf die Zugfestigkeit als
die ferritischen Korngrenzen alleine. Der bainitische Ferrit weist zudem eine hohe
Versetzungsdichte auf. Das feine Gefüge und die hohe Versetzungsdichte tragen zu den
besonderen mechanisch-technologischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Stahls,
eines daraus bestehenden Stahlflachprodukts und eines daraus hergestellten Stahlbauteils
bei.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Stahlbauteils
umfasst den voranstehenden Erläuterungen entsprechend die Arbeitsschritte:
- Bereitstellen eines gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 beschaffenen Stahlflachprodukts,
- Erwärmen des Stahlflachprodukts auf eine 750 - 950 °C betragende Erwärmungstemperatur
in einem Ofen,
- Transfer des Stahlflachprodukts vom Ofen zu einem Werkzeug,
- in dem Werkzeug erfolgendes Warmumformen des Stahlflachprodukts zu dem Stahlbauteil,
- Abschrecken des Stahlflachprodukts mit einer Abkühlrate von mehr als 25 °C/s.
[0028] Um sicher zu vermeiden, dass das in erfindungsgemäßer Weise auf die Erwärmungstemperatur
erwärmte Stahlflachprodukt bei seinem Transport zum Warmumformwerkzeug einen zu großen
Temperaturverlust erleidet, kann der Transfer vom Ofen zum Werkzeug innerhalb von
5 - 12 Sekunden absolviert werden.
[0029] Mit der Erfindung stehen ein Stahl und ein daraus hergestelltes Stahlflachprodukt
zur Verfügung, die nach einer Warmpresshärtung eine Zugfestigkeit aufweisen, welche
bei Bruchdehnungswerten A
80 von 6 - 15 % typischerweise im Bereich von 700 - 1200 MPa, insbesondere 700 - 1150
MPa, liegen. Auf diese Weise schließt die Erfindung die zwischen den Werkstoffen mit
relativ niedriger Zugfestigkeit und höherer Bruchdehnung (z. B. H340LAD) und Werkstoffen
mit hohen Zugfestigkeitswerten und niedriger Bruchdehnung (z. B. 22MnB5) bestehende
Lücke. Durch das erfindungsgemäß vorgegebene Legierungskonzept gelingt es dabei, auf
konventionellem Fertigungsweg aus einem erfindungsgemäßen Stahlflachprodukt durch
Warmumformen mit anschließendem Härten ein Stahlbauteil herzustellen, das für die
jeweilige Anforderung optimale mechanische Eigenschaften besitzt. Diese mechanischen
Eigenschaften werden zuverlässig über das gesamte durch die Erfindung definierte Prozessfenster
erzielt. Die Stabilität der mechanisch-technologischen Eigenschaften wird dabei durch
das Analysenkonzept des erfindungsgemäßen Stahls sichergestellt.
[0030] C ist in einem erfindungsgemäßen Stahl mit einem Gehalt von mindestens 0,05 Gew.-%
und höchstens 0,150 Gew.-%, insbesondere 0,06 - 0,11 Gew.-%, vorhanden, um einerseits
sicherzustellen, dass sich bei der abschließenden Abschreckung die für erfindungsgemäße
Stahlbauteile vorgegebene Mindestzugfestigkeit von 700 MPa notwendige Martensithärte
bildet und um andererseits ein zu großes Ansteigen der Härte zu vermeiden. Auch ist
der C-Gehalt auf maximal 0,150 Gew.-% beschränkt, um die Schweißbarkeit des erfindungsgemäßen
Stahlbauteils nicht zu beeinträchtigen. Besonders sicher lässt sich der für die erfindungsgemäßen
Stahlbauteile vorgegebene Bereich der Zugfestigkeit erreichen, wenn der C-Gehalt des
Stahls mindestens 0,08 Gew.-% beträgt.
[0031] Mn in Gehalten von 0,50 - 2,0 Gew.-% dient im erfindungsgemäßen Stahl als Austenitbildner,
indem durch seine Anwesenheit die A
C3-Temperatur herabgesetzt wird. Das Ergebnis ist ein hoher Austenitanteil bereits bei
relativ niedrigen Erwärmungstemperaturen. Zur Optimierung der Schweißeignung kann
der Mn-Gehalt auf maximal 1,20 Gew.-% abgesenkt werden.
[0032] In Gehalten von 0,01 - 0,70 Gew.-% wirkt Si im erfindungsgemäßen Stahl einerseits
als Oxidationsmittel und wirkt sich andererseits positiv auf die mechanischen Eigenschaften
aus. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn mindestens 0,20 Gew.-% Si im erfindungsgemäßen
Stahl vorhanden sind. So steigert die Anwesenheit von Si in den erfindungsgemäß vorgegebenen
Grenzen die Streckgrenze und stabilisiert den Ferrit sowie den Austenit bei Raumtemperatur.
Gleichzeitig behindert Si eine unerwünschte Karbidausscheidung im Austenit während
der Abkühlung. Ein zu hoher Si-Gehalt verursacht Oberflächenfehler.
[0033] Al in Gehalten von 0,01 - 0,1 Gew.-%, insbesondere maximal 0,07 Gew.-%, stabilisiert
in erfindungsgemäßem Stahl den Ferrit und den Austenit bei Raumtemperatur. Gleichzeitig
kann über den Al-Gehalt die Größe der sich im Gefüge des erfindungsgemäßen Stahls
bildenden Körner kontrolliert werden. Zur Bildung eines besonders feinkörnigen Gefüges
trägt dementsprechend bei, wenn der Al-Gehalt des erfindungsgemäßen Stahls mindestens
0,020 Gew.-% beträgt.
[0034] Ti erhöht in einem erfindungsgemäßen Stahl die Streckgrenze und bewirkt die Entstehung
von Ausscheidungen, die beispielsweise als Ti-Karbonitride in einem erfindungsgemäßen
Stahl vorliegen. Zudem wird durch die Ausscheidungsbildung die Anlassbeständigkeit
erhöht und durch die Behinderung des Kornwachstums während der Ofenerwärmung bei der
Warmumformung eine Verbesserung der Zähigkeit erzielt. Um durch einen hohen Ausscheidungsanteil
insbesondere an Karbonitriden mögliche Streuungen dieser positiven Einflüsse zu reduzieren,
enthält ein erfindungsgemäßer Stahl verhältnismäßig hohe Ti-Gehalte von 0,08 - 0,14
Gew.-%, insbesondere mindestens 0,09 Gew.-%.
[0035] Cr ist im erfindungsgemäßen Stahl in Gehalten von 0,15 - 0,5 Gew.-% enthalten, um
die Durchhärtbarkeit zu fördern und dadurch die Abhängigkeit von der Abkühlgeschwindigkeit
zu minimieren. Auf diese Weise wird erfindungsgemäßer Stahl unempfindlicher gegen
mögliche Schwankungen der Warmumformparameter. Um Oberflächenfehler am fertigen erfindungsgemäßen
Stahlbauteil zu vermeiden, darf der Cr-Gehalt jedoch 0,5 Gew.-% nicht überschreiten.
Besonders sicher lassen sich die positiven Einflüsse der Anwesenheit von Cr in einem
erfindungsgemäßen Stahl nutzen, wenn der Cr-Gehalt 0,3 - 0,4 Gew.-% beträgt.
[0036] Der S-Gehalt des erfindungsgemäßen Stahls darf 0,010 Gew.-% nicht überschreiten,
weil andernfalls Probleme beim Schweißen, bei der Oberflächenveredelung und im Hinblick
auf die Bildung schädlicher, gestreckter MnS-Ausscheidungen zu erwarten sind. Vorzugsweise
ist daher der S-Gehalt des erfindungsgemäßen Stahls so gering wie möglich.
[0037] Neben den voranstehend aufgezählten Pflichtbestandteilen C, Mn, Si, Al, Ti und Cr
kann ein erfindungsgemäßer Stahl optional eines oder mehrere der Elemente enthalten,
die in der Gruppe "P, N, Cu, Ni, Mo, V, B, Nb, Ca" zusammengefasst sind. Jedes dieser
Elemente kann dabei einen positiven Nutzen haben, ist jedoch nicht zwingender Bestandteil
und als solches verzichtbar, um ein Stahlbauteil mit den erfindungsgemäß vorgegebenen
Eigenschaften durch Warmumformen und anschließendem Härten herstellen zu können.
[0038] Ebenso optional kann im erfindungsgemäßen Stahl P in Gehalten von bis zu 0,1 Gew.-%
enthalten sein. In Kombination mit Si steigert P die Stabilität des Austenits. Ein
zu hoher P-Gehalt schadet jedoch der Duktilität und der Zähigkeit des Stahls.
[0039] In Gehalten von bis zu 0,01 Gew.-% stabilisiert N im erfindungsgemäßen Stahl den
Austenit und erhöht die Streckgrenze. Darüber hinaus ermöglicht die Anwesenheit von
N die erfindungsgemäße erwünschte Bildung von Titankarbonitriden. Sofern N nicht vollständig
von Ti abgebunden ist und der erfindungsgemäße Stahl zusätzlich B enthält, reagiert
N in Kombination mit Bor zu Bornitriden, die eine Kornfeinung des Ausgangsgefüges
und damit eine Feinung des beim fertigen Stahlbauteil nach der Warmumformung und Härtung
vorhandenen martensitischen Gefüges bewirken. Um diese positiven Effekte der Anwesenheit
von N sicher zu erreichen, kann der N-Gehalt des erfindungsgemäßen Stahls auf mindestens
0,0025 Gew.-% gesetzt werden.
[0040] Cu kann im erfindungsgemäßen Stahl zur Erhöhung der Streckgrenze genutzt werden.
Bei über 0,1 Gew.-% hinausgehenden Gehalten kann jedoch die Anwesenheit von Cu die
Warmumformbarkeit des Stahles beeinträchtigen.
[0041] In Gehalten von bis zu 0,1 Gew.-% kann Ni die Streckgrenze und die Bruchdehnung des
erfindungsgemäßen Stahls verbessern. Darüber hinausgehende Gehalte werden aus Kostengründen
vermieden.
[0042] Mo ist im erfindungsgemäßen Stahl optional in Gehalten von bis zu 0,1 Gew.-% vorhanden.
Mo fördert die Martensitbildung und verbessert die Zähigkeit. Ein über 0,1 Gew.-%
hinausgehender Mo-Gehalt kann im erfindungsgemäßen Stahl jedoch Kaltrissbildung verursachen.
[0043] In Gehalten von bis zu 0,1 Gew.-% steigert V die Streckgrenze des erfindungsgemäßen
Stahls durch Kornfeinung und verbessert die Schweißbarkeit.
[0044] Durch die Zugabe von bis zu 0,001 Gew.-% B kann die Härtbarkeit des erfindungsgemäßen
Stahls verbessert werden. B verlängert hier durch Verzögerung der Ferritumwandlung
während der Abkühlung die Umwandlungszeiten und stabilisiert die mechanischen Eigenschaften
für einen weiten Temperaturbereich des Warmumformprozesses im Sinne früher, homogener
Martensitbildung. Allerdings reduzieren über 0,0010 Gew.-% hinausgehende Gehalte an
B die Umformbarkeit des erfindungsgemäßen Stahls deutlich.
[0045] Nb in Gehalten von bis zu 0,25 Gew.-% erhöht die Streckgrenze des erfindungsgemäßen
Stahl durch Karbidausscheidung und bewirkt durch Austenitkornfeinung ein feines Martensitgefüge,
das eine hohe Stabilität gegenüber Rissausbreitung aufweist. Diese positiven Eigenschaften
können insbesondere dann genutzt werden, wenn der Nb-Gehalt mindestens 0,001 Gew.-%,
insbesondere mindestens 0,005 Gew.-% beträgt.
[0046] Ca wird einem erfindungsgemäßen Stahl in Gehalten von 0,001 - 0,004 Gew.-%, insbesondere
0,001 - 0,003 Gew.-%, optional zulegiert, um eine Sulfidformkontrolle durch die Bildung
von kugelförmigen CaS gegenüber MnS zu ermöglichen. Auf diese Weise wird auch die
Isotropie der mechanischen Eigenschaften verbessert. Durch eine Ca-Behandlung der
Schmelze des erfindungsgemäßen Stahls lässt sich zudem der S-Gehalt des erfindungsgemäßen
Stahls reduzieren.
[0047] Das erfindungsgemäße Stahlflachprodukt kann zum Schutz vor Verzunderung oder Korrosion
eine Oberflächenveredelung aufweisen. Die betreffende Schutzbeschichtung kann mittels
konventioneller Verfahren aufgebracht werden. Bevorzugt wird die Schutzbeschichtung
im Schmelztauchprozess aufgetragen und kann in konventioneller Weise als Grundelement
Zink oder Aluminium enthalten. Die Grundelemente Zn und Al können dabei wahlweise
miteinander oder zusätzlich jeweils mit einem oder mehreren sauerstoffaffinen Elementen
wie Mg, Si, Ti, Ca, Bor, Mn legiert sein. Typische Schichtdicken der Schutzbeschichtung
liegen im Bereich 3 - 30 µm, bevorzugt zwischen 5 - 20 µm.
[0048] Zur Verbesserung der Oberflächenqualität und der Anbindung des Überzugs an die Stahloberfläche
kann dem Schmelztauchbeschichten eine Voroxidation vorgeschaltet sein, bei der gezielt
eine 10 - 1000 nm, bevorzugt 70 - 500 nm, dicke Oxidschicht auf dem zu beschichtenden
Stahlflachprodukt erzeugt wird. Die Erzeugung und Einstellung der Oxidschicht kann
dabei in einer Oxidationskammer erfolgen, wie sie in der
WO 2007/124781 A1 beschrieben ist, deren Inhalt insoweit in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird.
Die vollständige Reduktion der so gebildeten Eisenoxidschicht erfolgt unter einer
wasserstoffhaltigen Atmosphäre und wird vor dem Eintauchen in die Schmelze bzw. vor
einer Oberflächenveredelung durchgeführt. Oxide der Legierungselemente des erfindungsgemäßen
Stahls können dabei an der Stahlbandoberfläche vorliegen.
[0049] Alternativ oder ergänzend ist es möglich, erfindungsgemäße Stahlflachprodukte in
kontinuierlichen Glühanlagen und/oder in einer Haubenglühanlage zu glühen und mittels
einer nachgeschalteten off-line Oberflächenveredelungsanlage zu beschichten. Hierzu
können PVD-/ CVD-Prozesse, Prozesse mit elektrolytischer oder stromloser bzw. chemischer
Abscheidung von metallischen Überzügen, insbesondere Überzügen auf Basis von Zn, Zn-Ni,
Zn-Fe sowie deren Kombinationen, sowie Prozesse, bei denen organische, metallorganische,
anorganische Überzüge in Bandbeschichtungsanlagen im Coilcoating-, Spritz- oder Tauchverfahren
aufgetragen werden, eingesetzt werden.
[0050] Erfindungsgemäße Stahlflachprodukte können hergestellt werden, indem eine erfindungsgemäß
zusammengesetzte Stahlschmelze zu Brammen oder Dünnbrammen vergossen wird, die anschließend
auf eine 1050 - 1260 °C betragende Temperatur gebracht werden, um dann bei einer Warmwalzendtemperatur
von 800 - 1000 °C zu einem Warmband mit einer Warmbanddicke von weniger als 4,5 mm
warmgewalzt zu werden. Das erhaltene Warmband wird anschließend bei einer Haspeltemperatur
von 450 - 700 °C zu einem Coil gehaspelt.
[0051] Aus als Warmband oder -blech vorliegenden erfindungsgemäßen Stahlflachprodukten können
in gleicher Weise erfindungsgemäße Stahlbauteile erzeugt werden, wie aus als Kaltband
oder -blech vorliegenden erfindungsgemäßen Stahlflachprodukten. Im Fall, dass die
Stahlflachprodukte als Kaltband verarbeitet werden sollen, kann im Anschluss an die
voranstehend erläuterte Warmbandfertigung das dabei erhaltene Warmband zu einem Kaltband
mit einer Dicke von typischerweise 0,5 - 2,85 mm kaltgewalzt werden.
[0052] Nach einer optionalen Oberflächenveredelung werden aus dem dann jeweils als Band
vorliegenden Stahlflachprodukt Platinen abgetrennt. Zur Herstellung von Tailored Blanks
können diese Platinen mit jeweils mindestens einer anderen Platine verschweißt werden.
Alternativ können die aus den erfindungsgemäß erzeugten Stahlflachprodukten abgeteilten
Platinen auch als ein Stück zu einem erfindungsgemäßen Stahlbauteil verarbeitet werden.
[0053] Für die Herstellung des Stahlbauteils wird das nun als einstückige Platine oder Tailored
Blank vorliegende Stahlflachprodukt auf eine 750 - 950 °C betragende Erwärmungstemperatur
erwärmt. Hierbei kommt es zu einer vollständigen oder partiellen Austenitisierung.
Die Erwärmung im erfindungsgemäß vorgegebenen Bereich der Erwärmungstemperaturen führt
nach einer Warmumformung und einem Presshärten zu einem Gefüge, das aus einer Kombination
von fein verteilten Martensit- und Bainit-Phasen, versetzungsreichem bainitischen
Ferrit, globularem Ferrit und Restaustenit besteht. Hinzukommt eine zusätzliche Ausscheidungshärtung
durch Titankarbonitride. Es entsteht eine feine und homogene Phasenverteilung, die
eine Verbesserung der Dehnungswerte und eine Erhöhung der Energieabsorption bei relativ
hohen Zugfestigkeitswerten bewirkt. Gleichzeitig stellt sich ein geringer Restaustenitanteil
von bis zu 5 % ein, der ebenfalls zur Verbesserung der Dehnungswerte beiträgt. Der
Anteil der duktilen Phasen Ferrit und bainitischer Ferrit beträgt mindestens 5 Flächen-%.
[0054] Bevorzugt wird das jeweilige Stahlflachprodukt bei der dem Warmumformen und Härten
vorausgehenden Erwärmung auf Erwärmungstemperaturen von bis zu 900 °C erwärmt, bei
denen es nur zu einer partiellen Austenitisierung kommt. Überraschenderweise hat sich
gezeigt, dass bei einer derartigen Erwärmung nach der Warmumformung und dem anschließenden
Härten das erhaltene Bauteil weiter verbesserte Festigkeiten aufweist, als dies bei
einer Vollaustenitisierung der Fall ist, welche bei einer Erwärmung im Temperaturbereich
> 900 °C, insbesondere > 925 °C erreicht wird. Dieser Effekt ist im hohen Ti-Gehalt
des erfindungsgemäßen Stahls begründet, der durch die optional zusätzlich vorhandenen
Gehalte an Nb und V unterstützt werden kann. Durch die Anwesenheit einer größeren
Menge an diesen Mikrolegierungselementen bleibt die Korngröße auch bei der Wärmebehandlung
und der Warmumformung fein. Für die Korngröße des globularen Ferrits bzw. des bainitischen
Ferrits eines erfindungsgemäßen Stahlbauteils ist hier, wie bereits erwähnt, eine
nach DIN EN 643 ermittelte Korngrößenkennzahl von mindestens 13 garantiert. Die für
die Durcherwärmung erforderliche Haltezeit auf der Erwärmungstemperatur liegt je nach
Abmessung des zu verarbeitenden Stahlflachprodukts typischerweise bei 2 - 10 Minuten.
[0055] Nach der Erwärmung auf die Erwärmungstemperatur wird das erwärmte Stahlflachprodukt
vom für die Erwärmung eingesetzten Ofen zu dem Werkzeug transferiert, in dem das Stahlflachprodukt
warmumgeformt wird. Das Warmformwerkzeug kann dabei so ausgelegt sein, dass das aus
dem Stahlflachprodukt warmgeformte Stahlbauteil noch im Werkzeug abgeschreckt wird
(einstufiger Prozess). Alternativ ist es jedoch auch möglich, das erhaltene Stahlbauteil
außerhalb des Warmformwerkzeugs in einer separaten Arbeitsstation abzuschrecken, um
das gewünschte Härtegefüge zu erzeugen (zweistufiger Prozess). Um eine übermäßige
Abkühlung des Stahlflachprodukts zwischen dem Erwärmungsofen und dem Warmformwerkzeug
zu vermeiden, sollte die Transferzeit auf 5 - 12 Sekunden beschränkt werden.
[0056] Die bevorzugt im Warmformwerkzeug erfolgende Abkühlung des aus dem jeweiligen Stahlflachprodukt
geformten Stahlbauteils erfolgt so schnell, dass das Bauteilgefüge nach der Abkühlung
ein feinkörniges Gefüge aus Martensit, Bainit, versetzungsreichem bainitischem Ferrit,
globularem Ferrit und Restaustenit besteht. Die hierzu erforderliche Abkühlrate beträgt
mindestens 25 °C/s.
[0057] Zum Nachweis der durch die Erfindung erzielten Effekte wurden drei erfindungsgemäße
Stähle E1, E2, E3 sowie vier Vergleichsstähle V1, V2, V3, V4 erschmolzen. Die Zusammensetzungen
der erfindungsgemäßen Stähle E1 - E3 und der Vergleichsstähle V1 - V4 sind in Tabelle
1 angegeben. Dabei sind bei den Vergleichsschmelzen V1 - V4 die Legierungsgehalte,
in denen die jeweilige Legierung von den erfindungsgemäßen Vorgaben abweicht, durch
Unterstreichungen gekennzeichnet. Zusätzlich sind in Tabelle 1 zu den Stählen E1 -
E3 und V1 - V4 die jeweilige Ac1 - und Ac3-Temperaturen angegeben.
[0058] Die Stahlschmelzen E1 - E3 und V1 - V4 sind zu Brammen vergossen worden, die anschließend
mit einer Warmwalzendtemperatur WET zu Warmband mit einer Warmbanddicke WBD warmgewalzt
wurden. Das erhaltene Warmband wurde anschließend bei einer Haspeltemperatur HAT zu
einem Coil gehaspelt. Die nach dem Haspeln oder optional durchgeführten Glühung und
Beschichtung erhaltenen, aus den Stählen E2, E3 und V1 - V4 bestehenden Warmbänder
wurden anschließend mit einem Kaltwalzgrad KG zu Kaltband mit einer Kaltbanddicke
KBD kaltgewalzt. Dann erfolgte bei den aus den Stählen E2 und V2 - V4 bestehenden
Kaltbändern eine Glühung bei einer Glühtemperatur GT. Die geglühten Kaltbänder E2
und V4 wurden anschließend mit einer Aluminium-Silizium-Schutzschicht ("AS-Beschichtung")
belegt, die das jeweilige Band gegen Korrosion schützt.
[0059] In Tabelle 2 sind zu den aus den Stählen E1 - E3 und V1 - V4 erzeugten Warm- bzw.
Kaltbändern die Warmwalzendtemperatur WET, die Warmbanddicke WBD, die Haspeltemperatur
HAT, der Kaltwalzgrad KWG, die Kaltbanddicke KBD und die Glühtemperatur GT angegeben.
Vor dem anschließend durchgeführten Warmumformen und Härten lagen somit das aus dem
Stahl E1 erzeugte Band als unbeschichtetes Warmband, das aus dem Stahl E2 erzeugte
Band als geglühtes und mit einer AS-Beschichtung versehenes Kaltband, die aus den
Stählen E3 und V1 erzeugten Bänder als walzharte Kaltbänder ohne Beschichtung, die
aus den Stählen V2 und V3 erzeugten Bänder als geglühtes Kaltband ohne Beschichtung
und das aus dem Stahl V4 erzeugte Band als geglühtes und mit einer AS-Beschichtung
versehenes Kaltband vor.
[0060] Von den aus den Stählen E1 - E3 und V1 - V4 erzeugten, 1,15 - 1,5 mm dicken Warm-
bzw. Kaltbändern wurden Stahlflachprodukte in Form von für ein Warmpressformhärten
vorgesehenen Platinen abgeteilt.
[0061] Die jeweiligen Stahlflachprodukte sind in einem Ofen auf innerhalb einer Erwärmungszeit
EZ auf eine Erwärmungstemperatur EWT aufgeheizt und anschließend innerhalb einer Transferzeit
TZ in ein Warmformwerkzeug eingelegt worden, das eine Werkzeugtemperatur WZT hatte.
Innerhalb des Warmformwerkzeugs sind die Stahlflachprodukte jeweils zu einem Stahlbauteil
geformt und mit einer Abkühlrate AKR abgekühlt worden.
[0062] Einige der so erzeugten Bauteile sind anschließend mit einer kathodischen Tauchbeschichtung
("KTL-Beschichtung") beschichtet worden. Bei der KTL-Beschichtung kommt es durch die
damit verbundene Wärmebehandlung (übliche Simulation mit 170 °C/20 min.) in Folge
des so genannten Bake-Hardening-Effekts ("BH-Effekt") zu leichten Streckgrenzenanstiegen.
Bemerkenswert ist, dass damit bei den aus den erfindungsgemäßen Stählen E1 - E3 bestehenden
Proben keine Reduzierung der Zugfestigkeit einherging. Auch hatte eine erhöhte Werkzeugtemperatur
keinen wesentlichen Einfluss auf die Festigkeitseigenschaften.
[0063] In den Tabellen 3 bis 8 sind für die in der voranstehend erläuterten Weise erzeugten
Stahlbauteile die Erwärmungstemperatur EWT, die Erwärmungszeit EZ, die Transferzeit
TZ, die Abkühlrate AKR der Abschreckung im Warmformwerkzeug und die Werkzeugtemperatur
WZT angegeben. Zusätzlich ist in der Tabelle 3a angegeben, ob das jeweilige Bauteil
einer KTL-Beschichtung unterzogen worden ist. Des Weiteren sind in den Tabellen 3
bis 8 die durchschnittlichen mechanisch-technologischen Werte Streckgrenze R
p0,2, Zugfestigkeit R
m, Gleichmaßdehnung Ag, Dehnung A
80, der Gehalt des Gefüges F/BF an Ferrit und bainitischem Ferrit, der Gehalt des Gefüges
RA an Restaustenit, der Gehalt M des Gefüges an Martensit, der Gehalt B des Gefüges
an Bainit und die nach DIN EN 643 bestimmte Ferritkorngröße KG angegeben. Im Fall,
dass die jeweilige Korngröße nicht bestimmt worden ist bzw. auf Grund des extrem feinen
Gefüges nicht bestimmt werden konnte, ist dies durch den Eintrag "---" gekennzeichnet.
[0064] Die Tabellen 3 und 4 betreffen dabei aus den erfindungsgemäßen Stählen E1 (Tabelle
3), E2 und E3 (Tabelle 4) hergestellte Stahlbauteile, während die Tabellen 5 bis 8
aus den Vergleichsstählen V1 (Tabelle 5), V2 (Tabelle 6), V3 (Tabelle 7) und V4 (Tabelle
8) erzeugte Stahlbauteile betreffen.
Tabelle 1
|
C |
Si |
Mn |
P |
S |
Al |
Cr |
Mo |
N |
Ni |
Nb |
Ti |
B |
Ca |
Ac1 |
Ac3 |
[Gew.-%] |
[°C] |
E1 |
0,073 |
0,60 |
1,73 |
0,015 |
0,001 |
0,040 |
0,34 |
0,020 |
0,0042 |
0,01 |
0,001 |
0,116 |
0,0005 |
0,0013 |
715 |
920 |
E2 |
0,067 |
0,58 |
1,75 |
0,010 |
<0,001 |
0,030 |
0,32 |
0,010 |
0,0030 |
0,05 |
0,010 |
0,100 |
0,0007 |
0,0015 |
715 |
920 |
E3 |
0,091 |
0,61 |
1,71 |
0,009 |
<0,001 |
0,032 |
0,32 |
0,006 |
0,0040 |
0,05 |
0, 008 |
0,100 |
0,0006 |
0,0015 |
715 |
915 |
V1 |
0,083 |
0,08 |
1,54 |
0,010 |
0,002 |
0,025 |
0,08 |
0,010 |
0,0047 |
0,03 |
0,037 |
0,001 |
0,0005 |
0,0012 |
735 |
870 |
V2 |
0,156 |
0,27 |
1,83 |
0,012 |
<0,001 |
0,033 |
0,55 |
0,070 |
0,0040 |
0,06 |
0,004 |
0,040 |
0,0013 |
0,0020 |
720 |
875 |
V3 |
0,064 |
0,35 |
0, 99 |
0,018 |
0,004 |
0,047 |
0,03 |
0,002 |
0,0050 |
0,02 |
0,027 |
0,003 |
0,0003 |
0,0040 |
720 |
915 |
V4 |
0,241 |
0,24 |
1,22 |
0,013 |
0,002 |
0,038 |
0,15 |
0,002 |
0,0033 |
0,02 |
0,003 |
0,038 |
0,0024 |
0,0001 |
720 |
845 |
Tabelle 2
|
WBD [mm] |
KBD [mm] |
KWG [%] |
WET [°C] |
HAT [°C] |
GT [°C] |
E1 |
1,50 |
---- |
--- |
895 |
500 |
--- |
E2 |
2,05 |
1,50 |
27 |
890 |
500 |
780 |
E3 |
2,40 |
1,15 |
52 |
940 |
530 |
--- |
V1 |
3,06 |
1,50 |
51 |
865 |
470 |
--- |
V2 |
2,50 |
1,20 |
52 |
900 |
560 |
800 |
V3 |
4,04 |
1,50 |
63 |
885 |
630 |
810 |
V4 |
3,40 |
1,50 |
56 |
850 |
560 |
760 |
Tabelle 3 (RT = Raumtemperatur)
|
EWT |
EZ |
TZ |
AKR |
WZT |
KTL |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
Stahl |
[°C] |
[min] |
[s] |
[°C/s] |
[°C] |
JA/NEIN |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
E1 |
880 |
6 |
5 |
30 |
RT |
NEIN |
489 |
795 |
8,5 |
11,5 |
84,5 |
1,5 |
14 |
>15 |
E1 |
880 |
6 |
5 |
30 |
RT |
JA |
529 |
784 |
7,0 |
14,2 |
84,5 |
1,5 |
14 |
>15 |
E1 |
880 |
6 |
5 |
30 |
200 |
NEIN |
481 |
770 |
8,8 |
13, 9 |
85 |
3,0 |
12 |
>15 |
E1 |
880 |
6 |
5 |
30 |
200 |
JA |
507 |
768 |
8,1 |
13,7 |
85 |
3,0 |
12 |
>15 |
E1 |
880 |
6 |
5 |
80 |
RT |
NEIN |
499 |
799 |
7, 6 |
11,3 |
91 |
< 1 |
9 |
>15 |
E1 |
880 |
6 |
5 |
80 |
RT |
JA |
563 |
803 |
8,6 |
13, 4 |
91 |
< 1 |
9 |
>15 |
E1 |
880 |
6 |
5 |
80 |
200 |
NEIN |
489 |
762 |
8,1 |
13,5 |
92 |
2,0 |
6 |
15 |
E1 |
880 |
6 |
5 |
80 |
200 |
JA |
515 |
769 |
8,1 |
11,9 |
92 |
2,0 |
6 |
15 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
30 |
RT |
NEIN |
489 |
772 |
7, 6 |
12, 9 |
92 |
1,0 |
7 |
15 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
30 |
RT |
JA |
532 |
775 |
8,1 |
14, 9 |
92 |
1,0 |
7 |
15 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
30 |
200 |
NEIN |
482 |
754 |
8,3 |
15,1 |
91,5 |
1,5 |
7 |
15 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
30 |
200 |
JA |
516 |
768 |
8, 6 |
14,5 |
91,5 |
1,5 |
7 |
15 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
80 |
RT |
NEIN |
478 |
780 |
8,5 |
13,1 |
91 |
< 1 |
9 |
13 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
80 |
RT |
JA |
533 |
780 |
8,5 |
13,4 |
91 |
< 1 |
9 |
13 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
80 |
200 |
NEIN |
497 |
769 |
7,2 |
13,1 |
76 |
< 1 |
24 |
14 |
E1 |
880 |
6 |
15 |
80 |
200 |
JA |
527 |
768 |
7,8 |
13,4 |
76 |
< 1 |
24 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
30 |
RT |
NEIN |
419 |
756 |
9, 6 |
15,4 |
75 |
2,0 |
23 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
30 |
RT |
JA |
453 |
755 |
10,5 |
14, 9 |
75 |
2,0 |
23 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
30 |
200 |
NEIN |
417 |
736 |
10,5 |
15,8 |
77,5 |
2,5 |
20 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
30 |
200 |
JA |
462 |
754 |
9,8 |
15,4 |
77,5 |
2,5 |
20 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
80 |
RT |
NEIN |
523 |
843 |
7,3 |
10,2 |
77,5 |
1,5 |
21 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
80 |
RT |
JA |
508 |
792 |
8,0 |
12,7 |
77,5 |
1,5 |
21 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
80 |
200 |
NEIN |
570 |
803 |
6,0 |
10,1 |
78 |
3,0 |
19 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
5 |
80 |
200 |
JA |
510 |
786 |
7,8 |
12,3 |
78 |
3,0 |
19 |
14 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
30 |
RT |
NEIN |
365 |
701 |
12,7 |
18,5 |
88,5 |
2,5 |
9 |
13 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
30 |
RT |
JA |
393 |
698 |
13,1 |
18,5 |
88,5 |
2,5 |
9 |
13 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
30 |
200 |
NEIN |
369 |
704 |
12,9 |
17, 5 |
87 |
3,0 |
10 |
13 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
30 |
200 |
JA |
388 |
690 |
12,2 |
17,4 |
87 |
3,0 |
10 |
13 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
80 |
RT |
NEIN |
384 |
708 |
12,4 |
17,4 |
84,5 |
1,5 |
14 |
13 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
80 |
RT |
JA |
418 |
723 |
11,9 |
17,2 |
84,5 |
1,5 |
14 |
13 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
80 |
200 |
NEIN |
378 |
698 |
12,0 |
18,0 |
83 |
2,0 |
15 |
13 |
E1 |
925 |
6 |
15 |
80 |
200 |
JA |
408 |
702 |
12,6 |
19,2 |
83 |
2,0 |
15 |
13 |
Tabelle 4 (RT = Raumtemperatur)
Stahl |
EWT |
EZ |
TZ |
AKR |
WZT |
KTL |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
[°C] |
[min] |
[s] |
[°C/s] |
[°C] |
JA/NEIN |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
E2 |
750 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
NEIN |
885 |
1053 |
4,5 |
7,1 1 |
68 |
< 1 |
32 |
--- |
E2 |
750 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
JA |
918 |
1047 |
4,4 |
6,3 |
68 |
< 1 |
32 |
--- |
E2 |
750 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
NEIN |
842 |
1026 |
4, 9 |
7,1 |
88 |
< 1 |
12 |
--- |
E2 |
750 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
JA |
889 |
1023 |
4, 6 |
6,5 |
88 |
< 1 |
12 |
--- |
E2 |
780 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
NEIN |
777 |
998 |
5,2 |
8 |
47 |
< 1 |
53 |
--- |
E2 |
780 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
JA |
829 |
993 |
5 |
7,4 |
47 |
< 1 |
53 |
--- |
E2 |
780 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
NEIN |
775 |
988 |
5,4 |
7,5 |
79 |
< 1 |
21 |
--- |
E2 |
780 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
JA |
824 |
982 |
5,4 |
7,8 |
79 |
< 1 |
21 |
--- |
E2 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
NEIN |
509 |
813 |
9, 9 |
15, 6 |
58,5 |
1,5 |
40 |
15 |
E2 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
JA |
569 |
806 |
9,7 |
15,6 |
58,5 |
1,5 |
40 |
15 |
E2 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
NEIN |
592 |
822 |
8 |
12,9 |
69 |
1 |
30 |
15 |
E2 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
JA |
623 |
816 |
8,1 |
13,2 |
69 |
1 |
30 |
15 |
E2 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
NEIN |
557 |
830 |
8,3 |
13,9 |
59 |
1 |
40 |
15 |
E2 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
JA |
621 |
831 |
7,7 |
13,1 |
59 |
1 |
40 |
15 |
E2 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
NEIN |
620 |
840 |
7,1 |
11,6 |
48,5 |
1,5 |
50 |
15 |
E2 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
JA |
657 |
842 |
6, 6 |
11,5 |
48,5 |
1,5 |
50 |
15 |
E3 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
NEIN |
541 |
958 |
9,5 |
13,5 |
31,5 |
2,5 |
66 |
14-15 |
E3 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
JA |
658 |
948 |
9,1 |
12,8 |
31,5 |
2,5 |
66 |
14-15 |
E3 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
NEIN |
684 |
982 |
6,2 |
9,9 |
20,5 |
3,5 |
76 |
14-15 |
E3 |
880 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
JA |
759 |
985 |
6, 9 |
10,5 |
20,5 |
3,5 |
76 |
14-15 |
E3 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
NEIN |
704 |
1038 |
5,4 |
8 |
4,5 |
1,5 |
94 |
>15 |
E3 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
RT |
JA |
834 |
1044 |
5,1 |
7,7 |
4,5 |
1,5 |
94 |
>15 |
E3 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
NEIN |
757 |
1019 |
5,1 |
8,2 |
10 |
3 |
87 |
>15 |
E3 |
925 |
6 |
7 |
≥100 |
200 |
JA |
819 |
1021 |
5,7 |
8, 6 |
10 |
3 |
87 |
>15 |
Tabelle 5 (RT=Raumtemperatur; *=Nicht erfindungsgemäß)
|
EWT [°C] |
EZ [min] |
TZ [s] |
AKR [°C/s] |
WZT [°C] |
KTL JA/NEIN |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
Stahl |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
V1* |
880 |
6 |
5 |
30 |
RT |
NEIN |
382 |
675 |
11,5 |
19,4 |
75 |
5 |
20 |
15 |
V1* |
880 |
6 |
5 |
30 |
RT |
JA |
408 |
673 |
13,2 |
18,4 |
75 |
5 |
20 |
15 |
V1* |
880 |
6 |
5 |
30 |
200 |
NEIN |
365 |
650 |
14,5 |
19,6 |
73,5 |
4,5 |
22 |
15 |
V1* |
880 |
6 |
5 |
30 |
200 |
JA |
420 |
653 |
14, 6 |
22,3 |
73,5 |
4,5 |
22 |
15 |
V1* |
880 |
6 |
5 |
80 |
RT |
NEIN |
455 |
778 |
10,7 |
14,7 |
76,5 |
4,5 |
19 |
15 |
V1* |
880 |
6 |
5 |
80 |
RT |
JA |
534 |
752 |
9,8 |
13,6 |
76,5 |
4,5 |
19 |
15 |
V1* |
880 |
6 |
5 |
80 |
200 |
NEIN |
469 |
681 |
8,7 |
12,7 |
8,5 |
2,5 |
89 |
--- |
V1* |
880 |
6 |
5 |
80 |
200 |
JA |
474 |
694 |
10,8 |
17, 6 |
8,5 |
2,5 |
89 |
--- |
V1* |
880 |
6 |
15 |
30 |
RT |
NEIN |
326 |
683 |
14,7 |
20,1 |
86,5 |
3,5 |
10 |
14 |
V1* |
880 |
6 |
15 |
30 |
RT |
JA |
388 |
669 |
13,3 |
18,6 |
86,5 |
3,5 |
10 |
14 |
V1* |
880 |
6 |
15 |
30 |
200 |
NEIN |
316 |
660 |
14, 1 |
20 |
86,5 |
4,5 |
11 |
14 |
V1* |
880 |
6 |
15 |
30 |
200 |
JA |
355 |
645 |
14, 6 |
20,6 |
86,5 |
4,5 |
11 |
74 |
V1* |
880 |
6 |
15 |
80 |
RT |
NEIN |
366 |
733 |
12,8 |
18 |
87 |
3 |
10 |
14 |
V1* |
880 |
6 |
15 |
80 |
RT |
JA |
578 |
803 |
7,1 |
12,8 |
87 |
3 |
10 |
14 |
V1* |
880 |
6 |
15 |
80 |
200 |
NEIN |
352 |
709 |
11, 9 |
16,8 |
87 |
4 |
9 |
14 |
V1* |
880 |
6 |
15 |
80 |
200 |
JA |
400 |
692 |
10,8 |
17,2 |
87 |
4 |
9 |
14 |
V1* |
925 |
6 |
5 |
30 |
RT |
NEIN |
417 |
722 |
11,4 |
16,2 |
56,5 |
3,5 |
40 |
15 |
V1* |
925 |
6 |
5 |
30 |
RT |
JA |
530 |
731 |
8, 9 |
14, 6 |
56,5 |
3,5 |
40 |
15 |
V1* |
925 |
6 |
5 |
30 |
200 |
NEIN |
407 |
650 |
10,4 |
16,6 |
51,5 |
2,5 |
46 |
- |
V1* |
925 |
6 |
5 |
30 |
200 |
JA |
438 |
652 |
10,5 |
18, 9 |
51,5 |
2,5 |
46 |
- |
V1* |
925 |
6 |
5 |
80 |
RT |
NEIN |
515 |
797 |
7,6 |
11,7 |
8,5 |
1,5 |
90 |
- |
V1* |
925 |
6 |
5 |
80 |
RT |
JA |
666 |
829 |
5,5 |
8,7 |
8,5 |
1,5 |
90 |
- |
V1* |
925 |
6 |
5 |
80 |
200 |
NEIN |
479 |
677 |
9,3 |
16 |
8 |
1 |
91 |
- |
V1* |
925 |
6 |
5 |
80 |
200 |
JA |
524 |
700 |
8,2 |
14,8 |
8 |
1 |
91 |
- |
V1* |
925 |
6 |
15 |
30 |
RT |
NEIN |
350 |
706 |
12,4 |
16,4 |
77,5 |
2,5 |
20 |
13 |
V1* |
925 |
6 |
15 |
30 |
RT |
JA |
412 |
677 |
8,2 |
18,4 |
77,5 |
2,5 |
20 |
13 |
V1* |
925 |
6 |
15 |
30 |
200 |
NEIN |
323 |
657 |
11,5 |
18,1 |
75 |
3 |
22 |
14 |
V1* |
925 |
6 |
15 |
30 |
200 |
JA |
367 |
662 |
11,5 |
18,2 |
75 |
3 |
22 |
14 |
Fortsetzung Tabelle 5 (RT=Raumtemperatur; *=Nicht erfindungsgemäß)
|
EWT |
EZ |
TZ |
AKR |
WZT |
KTL |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
Stahl |
[°C] |
[min] |
[s] |
[°C/s] |
[°C] |
JA/NEIN |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
V1* |
925 |
6 |
15 |
80 |
RT |
NEIN |
452 |
808 |
9,1 |
13,2 |
74 |
2 |
24 |
14 |
V1* |
925 |
6 |
15 |
80 |
RT |
JA |
486 |
755 |
9, 9 |
18,2 |
74 |
2 |
24 |
14 |
V1* |
925 |
6 |
15 |
80 |
200 |
NEIN |
377 |
727 |
9,6 |
13,4 |
75 |
3 |
22 |
14 |
V1* |
925 |
6 |
15 |
80 |
200 |
JA |
496 |
731 |
8,2 |
14,1 |
75 |
3 |
22 |
14 |
Tabelle 6 (RT=Raumtemperatur; *=Nicht erfindungsgemäß)
|
EWT |
EZ |
TZ |
AKR |
WZT |
KTL |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
Stahl |
[°C] |
[min] |
[s] |
[°C/s] |
[°C] |
JA/NEIN |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
V2* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
654 |
1241 |
7, 1 |
10,8 |
19 |
< 1 |
81 |
14 |
V2* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
775 |
1210 |
5,2 |
8, 9 |
19 |
< 1 |
81 |
14 |
V2* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
621 |
1200 |
6,8 |
10,5 |
17,5 |
1,5 |
81 |
15 |
V2* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
734 |
1195 |
6,3 |
10 |
17,5 |
1,5 |
81 |
15 |
V2* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
865 |
1353 |
5 |
8,3 |
10 |
< 1 |
90 |
15 |
V2* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
1045 |
1346 |
4,1 1 |
6,8 |
10 |
< 1 |
90 |
15 |
V2* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
750 |
1296 |
5,4 |
8,2 |
11 |
< 1 |
89 |
15 |
V2* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
909 |
1287 |
4,8 |
7, 6 |
11 |
< 1 |
89 |
15 |
V2* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
1003 |
1401 |
4 |
6,1 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
V2* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
1148 |
1380 |
3,6 |
5,4 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
V2* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
999 |
1369 |
4,2 |
6 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
V2* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
1046 |
1355 |
4 |
5, 4 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
V2* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
994 |
1368 |
3,9 |
5,9 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
V2* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
1089 |
1358 |
3,7 |
5, 8 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
V2* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
972 |
1339 |
4 |
5,7 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
V2* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
1048 |
1332 |
4 |
5,4 |
0 |
< 1 |
99 |
--- |
Tabelle 7 (RT=Raumtemperatur; *=Nicht erfindungsgemäß)
|
EWT |
EZ |
TZ |
AKR |
WZT |
KTL |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
Stahl |
[°C] |
[min] |
[s] |
[°C/s] |
[°C] |
JA/NEIN |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
V3* |
880 |
6 |
5 |
30 |
RT |
NEIN |
323 |
561 |
17,4 |
23,9 |
90 |
3 |
7 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
5 |
30 |
RT |
JA |
316 |
543 |
18,2 |
26,9 |
90 |
3 |
7 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
5 |
30 |
200 |
NEIN |
299 |
530 |
16,9 |
25,2 |
89,5 |
3,5 |
7 |
12-13 |
V3* |
880 |
6 |
5 |
30 |
200 |
JA |
322 |
522 |
18, 6 |
26,1 |
89,5 |
3,5 |
7 |
12-13 |
V3* |
880 |
6 |
5 |
80 |
RT |
NEIN |
357 |
608 |
14, 1 |
20,3 |
89 |
2 |
9 |
12-13 |
V3* |
880 |
6 |
5 |
80 |
RT |
JA |
372 |
583 |
16,1 |
23,9 |
89 |
2 |
9 |
12-13 |
V3* |
880 |
6 |
5 |
80 |
200 |
NEIN |
318 |
554 |
15,7 |
24 |
90 |
2 |
8 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
5 |
80 |
200 |
JA |
348 |
561 |
14,5 |
22,4 |
90 |
2 |
8 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
30 |
RT |
NEIN |
322 |
548 |
18,2 |
24,8 |
90,5 |
3,5 |
6 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
30 |
RT |
JA |
312 |
530 |
19,4 |
27, 9 |
90,5 |
3,5 |
6 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
30 |
200 |
NEIN |
307 |
532 |
18, 5 |
23,9 |
90,5 |
3,5 |
6 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
30 |
200 |
JA |
314 |
521 |
19 |
28,2 |
90,5 |
3,5 |
6 |
12 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
80 |
RT |
NEIN |
351 |
604 |
15,6 |
21,6 |
86 |
3 |
11 |
12-13 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
80 |
RT |
JA |
340 |
555 |
15, 9 |
23,5 |
86 |
3 |
11 |
12-13 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
80 |
200 |
NEIN |
307 |
564 |
17,7 |
24,1 |
89 |
3 |
8 |
12-13 |
V3* |
880 |
6 |
15 |
80 |
200 |
JA |
324 |
541 |
15,7 |
24, 9 |
89 |
3 |
8 |
12-13 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
30 |
RT |
NEIN |
318 |
589 |
12, 8 |
18, 6 |
81,5 |
2,5 |
16 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
30 |
RT |
JA |
326 |
569 |
15,3 |
24,3 |
81,5 |
2,5 |
16 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
30 |
200 |
NEIN |
291 |
548 |
16,8 |
23,4 |
80,5 |
2,5 |
17 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
30 |
200 |
JA |
304 |
524 |
17,3 |
26,5 |
80,5 |
2,5 |
17 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
80 |
RT |
NEIN |
364 |
650 |
13 |
18,3 |
79 |
2 |
19 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
80 |
RT |
JA |
378 |
602 |
13, 4 |
21,6 |
79 |
2 |
19 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
80 |
200 |
NEIN |
332 |
581 |
12,9 |
20,1 |
84 |
3 |
13 |
12-13 |
V3* |
925 |
6 |
5 |
80 |
200 |
JA |
339 |
566 |
14 |
22,1 |
84 |
3 |
13 |
12-13 |
V3* |
925 |
6 |
15 |
30 |
RT |
NEIN |
291 |
572 |
13,9 |
19,1 |
92,5 |
2,5 |
5 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
15 |
30 |
RT |
JA |
288 |
532 |
18,5 |
27,4 |
92,5 |
2,5 |
5 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
15 |
30 |
200 |
NEIN |
271 |
548 |
15 |
20,9 |
87,5 |
2,5 |
10 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
15 |
30 |
200 |
JA |
290 |
538 |
18,4 |
26,8 |
87,5 |
2,5 |
10 |
12 |
Fortsetzung Tabelle 7 (RT=Raumtemperatur; *=Nicht erfindungsgemäß)
|
EWT |
EZ |
TZ |
AKR |
WZT |
KTL |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
Stahl |
[°C] |
[min] |
[s] |
[°C/s] |
[°C] |
JA/NEIN |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
V3* |
925 |
6 |
15 |
80 |
RT |
NEIN |
328 |
605 |
15,2 |
20,3 |
85 |
2 |
13 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
15 |
80 |
RT |
JA |
313 |
561 |
15,5 |
24,2 |
85 |
2 |
13 |
12 |
V3* |
925 |
6 |
15 |
80 |
200 |
NEIN |
299 |
570 |
17,7 |
24, 6 |
79,5 |
1,5 |
19 |
13 |
V3* |
925 |
6 |
15 |
80 |
200 |
JA |
316 |
559 |
15, 9 |
22,8 |
79,5 |
1,5 |
19 |
13 |
Tabelle 8 (RT=Raumtemperatur; *=Nicht erfindungsgemäß)
|
EWT |
EZ |
TZ |
AKR |
WZT |
KTL |
Rp0,2 |
Rm |
Ag |
A80 |
F/BF |
RA |
M/B |
KG |
Stahl |
[°C] |
[min] |
[s] |
[°C/s] |
[°C] |
JA/NEIN |
[MPa] |
[%] |
[Flächen-%] |
[-] |
V4* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
522 |
1197 |
6, 6 |
9 |
44,5 |
4,5 |
51 |
13 |
V4* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
553 |
1153 |
6, 6 |
10, 6 |
44,5 |
4,5 |
51 |
13 |
V4* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
536 |
1189 |
9,1 |
11,4 |
42,5 |
3,5 |
54 |
14 |
V4* |
750 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
561 |
1162 |
8, 6 |
11,5 |
42,5 |
3,5 |
54 |
14 |
V4* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
775 |
1378 |
5, 5 |
7,8 |
37,5 |
2,5 |
60 |
14 |
V4* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
862 |
1359 |
5,3 |
6, 9 |
37,5 |
2,5 |
60 |
14 |
V4* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
814 |
1385 |
5,7 |
7,7 |
24 |
2 |
74 |
14 |
V4* |
780 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
933 |
1380 |
4,9 |
7 |
24 |
2 |
74 |
14 |
V4* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
1042 |
1543 |
3, 9 |
5,5 |
0 |
1,5 |
98,5 |
--- |
V4* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
1166 |
1549 |
3,8 |
5,6 |
0 |
1,5 |
98,5 |
--- |
V4* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
974 |
1510 |
4,3 |
5,9 |
0 |
2 |
98 |
--- |
V4* |
880 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
1072 |
1510 |
4 |
5,7 |
0 |
2 |
98 |
--- |
V4* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
NEIN |
1038 |
1527 |
4 |
5, 9 |
0 |
1 |
99 |
--- |
V4* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
RT |
JA |
1160 |
1523 |
3,8 |
5,9 |
0 |
1 |
99 |
--- |
V4* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
NEIN |
1022 |
1488 |
4 |
5,7 |
0 |
1 |
99 |
--- |
V4* |
925 |
6 |
7 |
≥ 100 |
200 |
JA |
1073 |
1492 |
4,2 |
6, 6 |
0 |
1 |
99 |
--- |
1. Stahl für die Herstellung eines Stahlbauteils durch Warmumformung mit anschließender
Härtung, neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen enthaltend (in Gew.-%)
C: 0,05 - 0,15 %,
Mn: 0,5 - 2,0 %,
Si: 0,01 - 0,70 %,
Al: 0,01 - 0,1 %,
Ti: 0,08 - 0,14 %,
Cr: 0,15 - 0,50 %,
S: ≤ 0,010 %,
sowie jeweils optional eines oder mehrere Elemente aus der Gruppe "P, N, Cu, Ni, Mo
V, B, Nb, Ca" mit der Maßgabe
P: ≤ 0,1 %,
N: ≤ 0,01 %,
Cu: ≤ 0,1 %,
Ni: ≤ 0,1 %,
Mo: ≤ 0,1 %,
V: ≤ 0,1 %,
B: ≤ 0,0010 %,
Nb: ≤ 0,25 %,
Ca: 0,001 - 0,0040 %.
2. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sein C-Gehalt 0,06 - 0,11 Gew.-% beträgt.
3. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass sein C-Gehalt 0,08 - 0,11 Gew.-% beträgt.
4. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sein Ti-Gehalt größer oder gleich 0,09 Gew.-% ist.
5. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sein Cr-Gehalt 0,3 - 0,4 Gew.-% beträgt.
6. Stahlflachprodukt, dadurch
gekennzeichnet, dass es ganz oder mindestens in einem Abschnitt aus einem gemäß einem der Ansprüche 1
bis 5 beschaffenen Stahl besteht.
7. Stahlflachprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es vollständig aus dem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beschaffenen Stahl besteht.
8. Stahlflachprodukt nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der aus dem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beschaffenen Stahl bestehende
Abschnitt des Stahlflachprodukts durch ein warmgewalztes Blech gebildet ist.
9. Stahlflachprodukt nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der aus dem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beschaffenen Stahl bestehende
Abschnitt des Stahlflachprodukts durch ein kaltgewalztes Blech gebildet ist.
10. Stahlflachprodukt nach Anspruch 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens an einer seiner Oberflächen mit einem vor Korrosion oder Verzunderung
schützenden Überzug versehen ist.
11. Stahlbauteil hergestellt durch Warmumformen und anschließendem Abschrecken eines gemäß
einem der Ansprüche 6 bis 10 hergestellten Stahlflachprodukts, wobei das Stahlbauteil
in dem Bereich, in dem aus dem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beschaffenen Stahl
besteht, eine Zugfestigkeit von mindestens 700 MPa besitzt und ein Gefüge aufweist,
das aus einer Kombination fein verteilter harter Phasen (Martensit/Bainit) und duktiler
Phasen (globularer Ferrit und versetzungsreicher bainitischer Ferrit) sowie einem
Restaustenitanteil von maximal 5 Flächen-% in einem feinkörnigen Gefügeaufbau mit
zusätzlicher Ausscheidungshärtung aus Titankarbonitriden besteht, bei dem der durchschnittliche
Korndurchmesser des globularen Ferrits oder des bainitischen Ferrits 1,5 - 4,0 µm
und der Anteil von duktilen Phasen mindestens 5 Flächen-% beträgt.
12. Stahlbauteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bereich, in dem es aus dem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beschaffenen
Stahl besteht, der Martensit/Bainit-Gehalt des Gefüges mindestens 5 Flächen-% beträgt.
13. Verfahren zum Herstellen eines gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12 beschaffenen Stahlbauteils
umfassend folgende Arbeitsschritte:
- Bereitstellen eines gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 beschaffenen Stahlflachprodukts,
- Erwärmen des Stahlflachprodukts auf eine 750 - 950 °C betragende Erwärmungstemperatur
in einem Ofen,
- Transfer des Stahlflachprodukts vom Ofen zu einem Werkzeug,
- in dem Werkzeug erfolgendes Warmumformen des Stahlflachprodukts zu dem Stahlbauteil,
- Abschrecken des Stahlflachprodukts mit einer Abkühlrate von mehr als 25 °C/s.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Transfer vom Ofen zum Werkzeug innerhalb von 5 - 12 Sekunden absolviert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmungstemperatur < 900 °C ist.