[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 angegebenen Art.
[0002] Die Breitbahn wird aus schmelzfähigem Material auf einer Web- oder Wirkmaschine hergestellt,
in welcher mehrere Bänder zunächst randseitig zusammenhängend, in benachbarten Bahnzonen
erzeugt werden. Die Breitbahn wird dann zwischen den einzelnen Bahnzonen durch jeweils
einen Schmelzschneider, insbesondere in Form eines beheizten Schneiddrahts, in nebeneinanderliegende
Bänder geschnitten, wobei randseitig Schmelzkanten an den Bändern entstehen. Die Schmelzkanten
sorgen dafür, dass das Fadenmaterial an den Bandrändern nicht ausfranst. Am Ausgang
der Vorrichtung befindet sich eine Abzugseinheit für die Bänder, die wenigstens einen
Abzugsbaum aufweist. Die Bänder umschlingen einen Teilumfang des Abzugsbaumes, dessen
Umfangsfläche unnachgiebig ausgebildet und mit Rauigkeiten versehen ist, die für einen
schlupffreien Transport der Bänder durch die Vorrichtung sorgen.
[0003] Die Umfangsfläche des Abzugsbaumes dient zugleich als Gegenfläche für ein beheiztes
Andruckglied, welches mit seiner Andruckfläche gegen die den Abzugsbaum umschlingenden
Bänder gedrückt wird. Dadurch findet eine sogenannte "Thermofixierung" der Bänder
statt. Die Wärmebehandlung sorgt dafür, dass die Bänder zwar schrumpfen, aber in ihrer
Form dauerhaft fixiert sind. Dadurch werden spätere Dimensionsänderungen des Bandes
bzw. des daraus geschnittenen Etiketts verhindert. Die bei den vorausgehenden Herstellungs-
und/oder Veredelungsprozessen entstandenen Spannungen in den Bändern werden durch
die Thermofixierung beseitigt und eine Formstabilität der Bänder erzielt. Auch die
andernfalls auftretende Neigung der Bandkanten zum Einrollen wird beseitigt. Besonders
wichtig ist aber die erwähnte Dimensionsstabilisierung der Bänder, weil ein späteres
unerwünschtes Einlaufen der Bänder, z. B. durch Waschen, verhindert wird. Die Temperaturen
beim Thermofixieren können über 200° C liegen.
[0004] Das Herstellen der Breitbahn, das Schneiden der Breitbahn in Bänder mittels beheizter
Schneiddrähte und schließlich das Thermofixieren der erzeugten Bänder können bedarfsweise
auch nacheinander in zwei oder drei voneinander getrennten Vorrichtungen vorgenommen
werden. Das Thermofixieren der Bänder ist jedenfalls die letzte Phase zur Herstellung
und Behandlung der Bänder. Die unnachgiebige mit Rauigkeiten versehene Umfangsfläche
vom Abzugsbaum in dieser letzten Phase sorgt während ihrer Thermofixierung für eine
definierte Positionierung der einzelnen Bänder. Durch ihre zuverlässige Positionierung
beim Thermofixieren am Umfang des Abzugsbaumes erhalten die fertigen Bänder nach Vollzug
der Thermofixierung ihre einwandfreie Form. Anderenfalls ergeben sich minderwertige
Bänder.
[0005] Eine solche Vorrichtung ist aus der
EP 0 389 793 A2 bekannt. Die an den Bändern entstehenden Schmelzkanten sind verhältnismäßig hart.
Wenn sie nicht behandelt werden, weisen sie ein raues Profil auf. Unbehandelte Etiketten
an den Kleidungsstücken erzeugen beim Tragen des Kleidungsstückes Druckstellen am
menschlichen Körper, was unangenehm ist. Die Nachbehandlung der harten Schmelzkanten
kann in verschiedener Weise erfolgen. Bei der vorgenannten Veröffentlichung werden
die Randbereiche der Bänder entlang kanteparalleler Faltlinien umgelegt, wodurch an
den Bandkanten Faltschenkel entstehen. Die Herstellung solcher Bänder ist wegen der
umgelegten Randbereiche material-und arbeitsaufwendig.
[0006] Günstiger sind in dieser Hinsicht Bänder, bei denen die rauen Schmelzkanten in einer
Nachbehandlungseinrichtung geglättet werden. Dies kann durch ein federndes Druckglied
gemäß der
WO 93/02246 geschehen, wo vor der Thermofixierung die Bänder mit ihren Schmelzkanten durch ein
beheiztes Walzenpaar hindurchgeführt werden. So werden die Schmelzkanten geglättet.
Dennoch wiesen die fertigen Bänder nach ihrer Thermofixierung an ihren Schmelzkanten
eine unangenehme störende Härte auf.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des
Anspruches 1 angegebenen Art zu entwickeln, bei der die fertigen Bänder maßhaltig
sind und sehr weiche Schmelzkanten in ihren Randzonen aufweisen. Dies wird erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 genannten Maßnahmen erreicht, denen folgende
besondere Bedeutung zukommt.
[0008] Die Erfindung hat erkannt, dass die Ursache für die auch nach ihrer Nachbehandlung
noch auftretenden harten Schmelzkanten der fertigen Bänder der Vorgang der Thermofixierung
selbst ist. Wegen der beheizten Andruckflächen der Andruckglieder weichen die Schmelzkanten
der Bänder auf. Weil sie dabei zur Lagestabilisierung an die raue Umfangsfläche des
Abzugsbaumes angedrückt werden, prägen sich dabei die Rauigkeiten am Umfang des Abzugsbaumes
in die Schmelzkanten ein. Hinter der Thermofixierungszone der Vorrichtung härtet das
von den Rauigkeiten erzeugte raue Profil in den Schmelzkanten aus und erzeugt so störendende
harte Schmelzkanten an den fertigen Bändern. Dieser Effekt lässt sich bildlich mit
einem "Siegelring-Effekt" vergleichen, wo ein positiver Abdruck eines negativen Profils
im Siegelring in einer erweichten Siegelmasse ein positives Gegenprofil erzeugt. Nach
Erkenntnis der Erfindung wird in analoger Weise das Rauigkeitsprofil der Umfangsfläche
vom Abzugsbaum in die weichen Schmelzkanten der Bänder eingeprägt und erzeugt nach
dem Erkalten der Bänder ein Gegenprofil zu den Bandkanten. Ohne die erfindungsgemäßen
Maßnahmen weisen daher die fertigen Bänder immer noch störende harte Bandkanten auf.
[0009] Die Rauigkeiten auf der Umfangsfläche des Abzugsbaumes können bei der Erfindung aus
Erhebungen und/oder Vertiefungen bestehen. Die Erfindung schlägt vor derartige Rauigkeiten
größenmäßig einerseits so klein wie möglich auszubilden, andererseits aber doch noch
ausreichend groß zu machen, um einen schlupffreien Transport der Bänder in der Zone
ihrer Thermofixierung zu gewährleisten. Gemäß der Erfindung hat sich dafür eine mittlere
Partikelgröße der Rauigkeiten von kleiner/gleich 50 Micron bewährt.
[0010] Diese mittlere Partikelgröße kann als sogenannte "mittlere Erhebung" definiert werden,
die sich rechnerisch in folgender Weise aus dem Internetlink "Oberflächenangaben"
ergeben. Durch die Erhebungen bzw. Vertiefungen an der Umfangsfläche des Abzusbaumes
wird zunächst eine ideale geometrische Fläche als "Null-Linie" gelegt. Dann werden
sämtliche Flächeninhalte addiert und ergeben so den sogenannten "arithmetischen Mittelrauwert"
Ra. Dieser Wert Ra wird dann durch die Länge der bei dieser Adition betrachteten Fläche
dividiert. Dies führt dann zu der erwähnten "mittleren Erhebung" bzw. zu der Höhenangabe
der erfindungsgemäßen mittleren Partikelgröße.
[0011] Eine solche minimale Partikelgröße erzeugt ein so kleines Oberflächenprofil, dass
sich die bei der Thermofixierung erweichten Schmelzkanten offenbar nicht mehr zwischen
die minimale Spalte zwischen benachbarten Partikeln eindrücken lassen. Das erklärt
das überraschende Ergebnis der Erfindung, wo die fertigen Bänder am Ausgang der Vorrichtung
unübertrefflich weiche Schmelzkanten aufweisen.
[0012] Nach dem vorgenannten Siegelring-Effekt ist es für die randseitige Weichheit der
Bänder am Besten, die Erhebungen bzw. Vertiefungen im Umfangsbereich des Abzugsbaumes
möglichst klein auszubilden. Letzteres hat aber eine untere Grenze, weil solche Rauigkeiten
während der Thermofixierung zugleich die bereits oben genannte Aufgabe haben, für
eine verschiebungsfreie Positionierung der Bänder am Umfang des Abzugsbaumes zu sorgen.
Die oben genannten Effekte bei der Thermofixierung können nur an einem lagesicher
positionierten Band erfolgen. Dazu schlägt die Erfindung nach Anspruch 2 vor, die
Erhebungen bzw. Vertiefungen mit einer mittleren Partikelgröße von größer/gleich 15
Micron auszubilden. Wie Versuche zeigen, hat sich das sehr gut bewährt.
[0013] Es ist üblich, die Rauigkeiten auf der Umfangsfläche des Abzugsbaumes durch Körnungen
eines Schleifmittelpapiers zu erzeugen. Dazu wird das Schleifmittelpapier zur Umkleidung
der Umfangsfläche des Abzugsbaumes benutzt und in dieser Lage fixiert. Nachfolgend
soll die Benennung der Korngrößen gemäß dem europäischen Standard FEPA (Federation
of European Producers of Abrasives) erfolgen.
[0014] Davon ausgehend, würde die Körnung eines erfindungsgemäßen Schleifmittelpapieres
nach der FEPA/P-Liste zahlenmäßig größer/gleich P240 sein. Besonders bewährt haben
sich Körnungen, die nach dieser Liste größer/gleich P320 sind.
[0015] Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
schematisch einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer, schematischer Darstellung verschiedener Arbeitsphasen beim Herstellen
von Bändern aus einer gewebten Breitbahn;
- Fig. 2
- die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung auf der die Breitbahn gemäß
Fig. 1 gleich mitgewebt und z.B. durch ein als beheizter Heizdraht ausgebildeten Schmelzschneider
in nebeneinanderliegende Bänder geschnitten wird, deren Kanten vor dem Fixieren in
einer Nachbehandlungseinrichtung zunächst geglättet werden;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 2 mit III bezeichneten Bereichs der Vorrichtung;
- Fig. 4
- in Vergrößerung ein Teilstück der in Fig. 2 mit IV gekennzeichneten Zone im Umfangsbereich
eines Abzugsbaumes der Vorrichtung von Fig. 2;
- Fig. 5
- in starker Vergrößerung ein Teilstück eines Schleifmittelpapieres, welches auf einer
Umfangsfläche des Aufzugsbaumes von Fig. 2 befestigt ist, und
- Fig. 6
- in starker Vergrößerung einen Längsschnitt durch ein bekanntes Band im Bereich seiner
Schmelzkante nach dem Stand der Technik und zwar in der Phase seiner Thermofixierung,
wenn es sich im Bereich der Rauigkeiten auf der Umfangsfläche des Abzugsbaumes befindet.
[0016] Die Fig. 1 zeigt lediglich den in Fig. 2 mit 21 bezeichneten Anfangsbereich einer
Vorrichtung 20, auf welcher eine Breitbahn 10 webtechnisch hergestellt wird. Eine
solche Breitbahn 10 könnte auch auf anderen Textilmaschinen hergestellt werden, wie
z. B. Wirkmaschinen. Die Breitbahn 10 könnte auch ein Vlies, eine Folie oder ein anderes
Bahnerzeugnis sein, welches aus schmelzfähigem Material besteht.
[0017] In Fig. 1 wird die Breitbahn 10 an der dort mit 12 markierten Webstelle durch Verkreuzen
von Kettfäden 11 mit Schussfäden 14 erzeugt, wobei die Schussfäden 14 sich über die
ganze Breite 13 der Bahn 10 erstrecken. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine
Breitbahn 10 zur Herstellung von als Etikett fungierenden Bändern 10', die auf ihrer
Schauseite 16 mit eingewebten Mustern 17 versehen sind. Die Muster 17 erscheinen in
vielfacher Anordnung in nebeneinanderliegenden Längsstreifen 18. Die Rückseite der
Breitbahn 10 ist mit 15 bezeichnet. Auch in Längsrichtung der Längsstreifen 18 erscheinen
die Muster 17 in vielfacher Anordnung.
[0018] Im Zwischenraum 19 zweier Längsstreifen 18 sind Schmelzschneider vorgesehen, die
im vorliegenden Fall aus seinem beheizten Schneiddraht 31 bestehen. Die Schneiddrähte
31 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel Bestandteil einer noch näher zu beschreibenden
Glättungseinrichtung 30. Durch die Schneiddrähte 31 werden in der Breitbahn 10 Trennschnitte
22 erzeugt, durch welche die Breitbahn 10 in zahlreiche Bänder 10' aufgeteilt wird.
Dies geschieht, während die Breitbahn 10 im Sinne des Pfeils 23 von einer noch näher
zu beschreibenden Abzugseinheit 40 transportiert wird. Durch den Trennschnitt 22 eines
jeden Schneiddrahtes 31 entstehen an benachbarten Randbereichen der Bänder 10' Schmelzkanten
24. Diese sind wegen des aufschmelzenden Fadenmaterials rau und hart, werden aber
in der Glättungseinrichtung 30 nachbehandelt und zwar dabei an den Kanten geglättet.
Im vorliegenden Fall erfolgt die Glättung unter Ausnutzung einer Längsspannung des
Gewebes, wie es in der
DE 196 44 534 C2 eingehend beschrieben ist.
[0019] Wie Fig. 3 zeigt, umfasst die Glättungseinrichtung 30 zwei ortsfest platzierte Umlenkglieder
32, 33, die zwischen sich einen Spalt 34 einschließen. Die Umlenkglieder 32, 33 besitzen
eine Umlenkstelle 36 bzw. zwei Umlenkstellen 35, 37, durch welche die Schmelzkanten
24 nachbehandelt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die eine Umlenkstelle
36 konvex ausgebildet und zwischen den beiden anderen Umlenkstellen 35, 37 vom Gegendruckglied
33 angeordnet. Zwischen den beiden Umlenkstellen 35, 37 befindet sich eine konkave
Mulde 38, in welche die konvexe Umlenkstelle 36 des oberen Druckgliedes 32 eingreift.
Die Breitbahn 10 und die daraus entstehenden Bänder 10' stehen unter einer Längsspannung,
die von der Abzugseinheit 40 erzeugt wird. Weil die Umlenkstellen 35, 36, 37 nicht
nur in Transportrichtung 23 sondern auch in Höhenrichtung zueinander versetzt sind,
findet in der Glättungseinrichtung 30 eine Nachbehandlung der durch den Schmelzschnitt
noch verformbaren weichen Schmelzkanten 24 der Bänder 10' statt, denn diese Nachbehandlung
findet kurz hinter den beheizten Schneiddrähten 31 statt. Durch diese Nachbehandlungen
werden die Schmelzkanten gleichsam "gebügelt" und führen zunächst zu einem befriedigend
weichen Bandvorprodukt 10'.
[0020] Das Bandvorprodukt 10' durchläuft auf der Vorrichtung 20 aber noch eine Abzugseinheit
40, zu welcher ein Abzugsbaum 42 gehört, der im Wesentlichen zu dem erwähnten Transport
23 der Breitbahn 10 bzw. der Bänder 10' führt. Die Umfangsfläche 44 des Abzugsbaumes
42 ist mit Rauigkeiten 45 versehen, die für einen schlupffreien Transport der Bänder
10' in der Abzugseinheit 40 dienen. Das Aussehen der Rauigkeiten ist schematisch in
Fig. 4 gezeigt, die einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Abzugsbaum 42 von Fig. 2
zeigt.
[0021] In der Abzugseinheit 40 ist dem Abzugsbaum 42 eine erste Umlenkwalze 41 vorgeschaltet,
welche die Bänder 10' auf die raue Umfangsfläche 44 des Abzugsbaumes 42 lenkt. Am
Ausgang der Abzugseinheit 40 befindet sich eine zweite Umlenkwalze 43. Während die
erste Umlenkwalze 41 in Abstand vom Umfang 44 des Abzugsbaumes 42 angeordnet sein
kann, wird die letztgenannte, ausgangsseitige Umlenkwalze 43, wie durch den Kraftpfeil
46 in Fig. 2 veranschaulicht, gegen die Umfangsfläche des Abzugsbaumes 42 kraftbelastet
sein. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Umfangsfläche der Umlenkwalze 43 ebenfalls
mit Rauungen zu versehen, die dem erwähnten schlupffreien Transport 23 der Bänder
10' durch die Abzugseinheit 40 förderlich sind. Der Abzugsbaum 42 und die dagegen
gedrückte 46 ausgangsseitige Umlenkwalze 43 erzeugen über ihren Transport 23 die erforderliche
hohe Längsspannung in den Bändern 10', der Breitbahn 10 beim Weben und den Kettfäden
11 vor dem Weben. Das ist sowohl für das Trennen der Breitbahn 10 an den Schneiddrähten
31 und der Nachbehandlung am Glättungswerkzeug 30 bedeutsam, als auch für eine unmittelbar
am Abzugsbaum 42 erfolgende Thermofixierung 47 wichtig.
[0022] Das noch näher zu beschreibende Bandendprodukt 10"', welches die Abzugseinheit 40
verlässt, kann unter einer wesentlich niedrigeren Längsspannung stehen, die ausreicht,
um die Bandendprodukte 10"' auf einem Warenbaum 39 aufzuwickeln. Diese Weiterbewegung
23 kann mittels Förderwalzen 57 unterstützt werden.
[0023] Die vor und hinter dem Abzugsbaum 42 sitzenden Umlenkwalzen 41, 43 bestimmen an der
Umfangsfläche 44 des Abzugsbaumes 42 den aus Fig. 2 ersichtlichen Umschlingungsbereich
29 der Bänder 10'. Dadurch werden die Bänder 10' im Bereich der Thermofixierung 47
durch die Rauigkeiten 45 am Umfang 44 des Abzugsbaumes 42 zuverlässig positioniert.
[0024] Zur Thermofixierung 47 dient ein Andruckglied 48, welches eine beheizte Andruckfläche
49 besitzt. Das Profil der Andruckfläche 49 ist dem Umfang 44 des Abzugsbaumes 42
angepasst. Die zwischen dem Andruckglied 48 und dem Abzugsbaum 42 lagestabil durchlaufenden
Bänder 10' erhalten eine Wärmebehandlung durch Bügeln, die zu den bereits eingangs
erwähnten Effekten im Bandmaterial führt. Die Umfangsfläche 44 des Abzugsbaumes 42
sollte möglichst unnachgiebig sein, um eine lagestabile Form der Bänder 10' bei der
Thermofixierung 47 zu erhalten; der Andruckbereich vom Andruckglied 48 am Abzugsbaum
42 wirkt als Widerlager für den durch den Pfeil 50 in Fig. 2 verdeutlichten Andruck
des Andruckgliedes 48.
[0025] Die Rauigkeiten 45 auf der Umfangsfläche 44 des Abzugsbaumes 42 können bezüglich
einer idealen Zylinderfläche aus Erhebungen und/oder Vertiefungen bestehen. Maßgeblich
ist für die Erfindung sie in einer mittleren Partikelgröße 28 auszubilden, die höchstens
gleich 50 Micron ist. Am einfachsten verwendet man für solche Rauigkeiten 45 die Körnungen
eines Schleifmittelpapieres 26, mit welchem die unnachgiebige Umfangsfläche 44 des
Abzugsbaumes 42 umkleidet ist. Fig. 5 zeigt, nicht maßstäblich, aber in starker Vergrößerung,
ein Teilstück eines solchen Schleifmittelpapieres 26. Auf einem blattförmigen Träger
27 ist die Körnung der vorgenannten Größe aufgebracht, was nach der FEPA-Liste eine
Körnung von P240 entspricht. Besonders bewährt haben sich Schleifmittelpapiere mit
der Körnung P320 nach der FEPA-P-Liste, was einer durchschnittlichen Partikelgröße
28 von 46 Micron entspricht. Anderenfalls ergeben sich Bandendprodukte 10" schlechter
Qualität, wie anhand der Fig. 6 näher erläutert werden soll.
[0026] Fig. 6 zeigt, in einem stark vergrößerten Ausschnitt, die Verhältnisse, wie sie sich
bei der Thermofixierung 47 am Abzugsbaum im Stand der Technik ergeben. In Fig. 6 ist
lediglich die obere Zone eines Trägers 27' eines Schleifmittelpapieres 26' veranschaulicht,
auf welchem an der nach außen weisenden Wirkfläche die Partikel 25' der Körnung sitzen.
Von dem im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Andruckglied 48 wird auch im Falle
der Fig. 6 ein Band 10" angedrückt. Im Bereich der dort geschnitten dargestellten
Schmelzkante 24' ergeben sich folgende aus Fig. 6 ersichtliche Verhältnisse.
[0027] Das strichschraffiert dargestellte Schmelzmaterial 52 der Kanten 24' erweicht unter
hoher Wärme der Thermofixierung 47, die dort durch Wellenlinien-Pfeile 56 veranschaulicht
ist, und wird durch die mittels Pfeilen verdeutlichte Andruckkraft 50' in die Lücken
51 zwischen den Partikeln 25' eingedrückt. Das dort eindringende Schmelzmaterial 52
erzeugt ein Materialgebirge 53 mit einer Kontur 54 die komplementär zum Rauigkeitsprofil
55 des Schleifmittelpapiers 26' ist. Daraus ist der bereits eingangs erwähnte "Siegelring-Effekt"
bei der Thermofixierung 47 erkennbar, wie er sich im Stand der Technik ergibt. Das
Rauigkeitsprofil 55 des am Umfang 44 des Abzugsbaumes 42 sitzenden Schleifmittelpapiers
26' prägt sich also als positives Gegenprofil mit der Kontur 54 in den erweichten
Schmelzkanten 24' ein. Nach Verlassen der Stelle mit der Thermofixierung 47 härtet
die Kontur 54 im Band 10" aus. Das ergibt unerwünscht harte und daher raue Kanten
24' an den Rändern des Bandes 10". Die hinsichtlich ihrer Weichheit und Güte bereits
befriedigenden Bänder 10' vor der Thermofixierung 47 verschlechtern sich im Stand
der Technik wieder; die bekannten Bänder 10" sind hinsichtlich ihrer Weichheit schlechter
als das vorausgehende Bandvorprodukt 10'. Das wird bei der vorliegenden Erfindung
vermieden.
[0028] Wie bereits oben gesagt wurde, hat die Erfindung erkannt, dass die Verschlechterung
der bekannten Bänder 10" ihre Ursache in der zu hohen Partikelgröße 28' der dabei
verwendeten Körnungen 25' bzw. Rauigkeiten am Umfang 44 des Abzugsbaumes 42 hat. Die
Erfindung sieht demgegenüber die im Zusammenhang mit Fig. 5 erläuterten minimalen
Partikelgrößen 28 der Körnungen 25 vor. Es zeigte sich nämlich überraschenderweise,
dass wegen der geringeren Partikelgröße 28 nicht nur Rauigkeitsprofile geringerer
Höhe sich ergeben, sondern, dass die sich dabei ergebenden minimalen Lücken zwischen
den vorgeschlagenen kleinen Körnungen 25 das erweichte Schmelzmaterial 52 der Bänder
nicht mehr in diese Lücken eindringt. So entsteht bei der Erfindung ein Bandendprodukt
10"', das praktisch kein Materialgebirge 53 an den Schmelzkanten 24 erzeugt und daher
eine sehr flache und damit weiche Kontur 54 an den Schmelzkanten 24 erzeugt.
[0029] Bei der Erfindung wird das Bandvorprodukt 10' nach Durchlaufen der Thermofixierung
47 nicht nur hinsichtlich des Formats und der Bandqualität optimiert, sondern gewinnt
im Bandendprodukt 10''' an seinen Schmelzkanten 16 eine noch größere Weichheit. Man
erhält ein einwandfreies, optimales Bandendprodukt 10''', welches in der Anwendung
als Etikettband sich wegen seiner Weichheit durch besonders angenehme Eigenschaften
beim Tragen der damit versehenen Kleidungsstücke auszeichnet. Die Bandqualität des
Endproduktes 10''' hat sich gegenüber dem Vorprodukt 10' wesentlich verbessert.
[0030] Wie bereits erwähnt wurde, haben auch die minimalen Rauigkeiten 45 am Umfang 44 des
Abzugsbaumes 42 auch bei der Erfindung die Aufgabe für eine ordnungsgemäße Positionierung
der Bänder 10' während der Thermofixierung 47 zu sorgen. Anderenfalls wäre die Wechselwirkung
zwischen dem als Widerlager funktionierenden Abzugsbaum 42 einerseits und der beheizten
Andruckfläche 49 des thermofixierenden Andruckgliedes 48 andererseits beeinträchtigt.
Daher sollte die Partikelgröße 28 der Rauigkeiten 45 nicht unterhalb von 15 Micron
liegen. Sofern man diese Rauigkeiten 45 durch Verwendung von Schleifmittelpapier 26
erzeugt, bedeutet Letzteres, dass die Körnung auf dem Schleifpapier 26 zahlenmäßig
kleiner gleich P 1200 ausgebildet sein sollte. Das entspricht einer Partikelgröße
von ca. 15 Micron.
[0031] Wie sich bereits aus den Unteransprüchen ergibt, kann die web- oder wirktechnische
Herstellung der Breitbahn fallweise auch unabhängig von der Thermofixierung außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgen. Dann dient die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Nachbehandlung solcher anderweitig hergestellten Bänder 10'.
Bezugszeichenliste:
10 |
Breitbahn (Fig. 1, 2) |
10' |
Bandvorprodukt (Fig. 1, 2) |
10" |
Stand der Technik vom Bandendprodukt (Fig. 6) |
10''' |
erfindungsgemäßes Bandendprodukt (Fig. 2) |
11 |
Fadenmaterial |
12 |
Webstelle (Fig. 1) |
13 |
Breite von 10 (Fig. 1) |
14 |
Schussfaden (Fig. 1) |
15 |
Rückseite von 10 bzw. 10' (Fig. 1) |
16 |
Schauseite von 10 bzw. 10' (Fig. 1) |
17 |
Muster auf 10 bzw. 10' (Fig. 1) |
18 |
Längsstreifen von 17 auf 10 (Fig. 1) |
19 |
Zwischenraum zwischen 18 (Fig. 1) |
20 |
Vorrichtung (Fig. 2) |
21 |
Anfangsbereich von 10 (Fig. 2) |
22 |
Trennschnitt in 10 für 10' (Fig. 1) |
23 |
Pfeile der Transportrichtung von 10, 10', 10''' (Fig. 1, 2) |
24 |
Schmelzkante (Fig. 1) |
24' |
Schmelzkante bei 10" (Fig. 6) |
25 |
Körnung von 26 (Fig. 4, 5) |
25' |
bekannte Partikel der Körnung (Fig. 6) |
26 |
erfindungsgemäßes Schleifpapier für 42 (Fig. 5) |
26' |
bekanntes Schleifpapier (Fig. 6) |
27 |
Träger der Körnung (Fig. 5) |
27' |
Träger für 25' (Fig. 6) |
28 |
Partikelgröße von 25 (Fig. 5) |
28' |
Partikelgröße von 25' (Fig. 6) |
29 |
Umschlingungsbereich von 10' bei 42 (Fig. 2) |
30 |
Glättungseinrichtung (Fig. 2, 3) |
31 |
Schneiddraht von 30 (Fig. 2, 3) |
32 |
oberes Druckglied von 30 (Fig. 3) |
33 |
unteres Gegendruckglied von 30 (Fig. 3) |
34 |
Spalt zwischen 32, 33 für 10, 10' (Fig. 3) |
35 |
erste Umlenkstele an 33 (Fig. 3) |
36 |
konvexe Umlenkstelle an 32 (Fig. 3) |
37 |
zweite Umlenkstelle an 33 (Fig. 3) |
38 |
Mulde in 33 (Fig. 3) |
39 |
Warenbaum für 10''' (Fig. 2) |
40 |
Abzugseinheit für 10' (Fig. 2) |
41 |
eingangsseitige Umlenkwalze von 40 (Fig. 2) |
42 |
Abzugsbaum (Fig. 2. 3) |
43 |
ausgangsseitige Umlenkwalze (Fig. 2) |
44 |
Umfangsfläche von 42 (Fig. 2) |
45 |
Rauigkeiten an 42 (Fig. 4, 5) |
46 |
Kraftpfeil für 43 bezügl. 42 (Fig. 2) |
47 |
Einreichung zur Thermofixierung (Fig. 2) |
47' |
Bereich der bekannten Thermofixierung (Fig. 6) |
48 |
Andruckglied von 47 (Fig. 2) |
49 |
Andruckfläche von 48 (Fig. 2) |
50 |
Andruckpfeil von 48 (Fig. 2) |
50' |
Andruckbereich in 47' (Fig. 6) |
51 |
Lücke zwischen 25' (Fig. 6) |
52 |
Schmelzmaterial von 24' (Fig. 6) |
53 |
Materialgebirgsprofil bei 24' (Fig. 6) |
54 |
konvexe Kontur von 53 (Fig. 6) |
55 |
Rauigkeitsprofil von 25', 26' (Fig. 6) |
56 |
Wärmeflusspfeil der Thermofixierung von 10" (Fig. 6) |
57 |
Förderwalzen für 10''' (Fig. 2) |
1. Vorrichtung zur Thermofixierung (47) von vorzugsweise gemusterten Bändern (10'), insbesondere
von Etikettenbändern, die aus einer schmelzfähiges Material (52) aufweisenden Breitbahn
(10) erzeugt sind,
wobei die Breitbahn (10) vorzugsweise aus einem Gewebe oder Gewirke mit schmelzfähigem
Fadenmaterial besteht,
die Breitbahn (10) an den gewünschten Stellen (19) mittels eines Schmelzschneiders,
insbesondere eines beheizten Schneiddrahtes (31) in nebeneinander liegende Bänder
(10') geschnitten wird und die Bänder (10') Schmelzkanten (24) aufweisen,
mit einer wenigstens einen Abzugsbaum (42) aufweisenden Abzugseinheit (40) für die
Bänder (10'), die einen Teilumfang des Abzugsbaumes (42) umschlingen,
dessen Umfangsfläche (44) unnachgiebig ausgebildet und mit Rauigkeiten (45) versehen
ist, die für einen schlupffreien Transport (23) der Bänder (10') in der Zone ihrer
Thermofixierung (47) sorgen,
und zur Thermofixierung (47) der Bänder (10') eine beheizte Andruckfläche (49) eines
Andrucksgliedes (48) im Umschlingungsbereich (29) der Bänder (10') gegen die Umfangsfläche
(44) des Abzugsbaumes (42) gedrückt wird, die bei der Thermofixierung (47) als Widerlager
fungiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rauigkeiten (45) auf der Umfangsfläche (44) des Abzugsbaumes (42) aus Erhebungen
und/oder Vertiefungen bestehen, die eine mittlere Partikelgröße (28) von kleiner/gleich
50 Micron aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Partikelgröße (28) der Erhebungen bzw. Vertiefungen größer/gleich 15
Micron ausgebildet ist.
3. Vorrichtung, bei der die Rauigkeiten 45 auf der Umfangsfläche (44) des Abzugsbaumes
(42) durch Körnungen (25) eines Schleifmittelpapiers (26) erzeugt sind, welches am
Umfang des Abzugsbaumes (42) befestigt ist, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittelpapier (26) eine Körnung (25) aufweist, die nach der FEPA P-Liste
zahlenmäßig größer/gleich P240 ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Körnung (25) des Schleifmittelpapiers (26) zahlenmäßig größer/gleich P320 ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittelpapier (26) eine Körnung (25) aufweist, die nach der FEPA P-Liste
zahlenmäßig kleiner/gleich P1200 ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Körnung (25) des Schleifmittelpapiers (26) zahlenmäßig kleiner/gleich P1000 ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Vorrichtung (20) zum Weben oder Wirken der Breitbahn (10) aus
dem Fadenmaterial (11, 14) enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Vorrichtung (20) zum Schmelzen der Breitbahn (10) in Bänder
(10') zugleich enthält und solche Schmelzschneider insbesondere aus Schneiddrähten
(31) bestehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorrichtung hinter den Schmelzschneidern, aber vor dem Andruckglied (48) der
Thermofixierung (47) der Bänder (10'), eine Einrichtung (30) zum Glätten der Bandschmelzkanten
(24) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugseinheit (40) mindestens eine Umlenkwalze (41, 43) aufweist, welche den
Umschlingungsbereich (29) der Bänder (10') am Abzugsbaum (42) bestimmt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkwalze (43) ausgangsseitig, das heißt hinter dem Abzugsbaum (42), angeordnet
und ihrerseits mit Rauigkeiten versehen ist,
dass die Umlenkwalze (43) gegen die den Abzugsbaum (42) umschlingenden Bänder (10')
kraftbelastet (46) ist
und dass die Rauigkeiten der Umlenkwalze (43) einerseits und die Rauigkeiten (45)
des Abzugsbaumes (42) andererseits die Bänder (10') zwischen sich fassen.