[0001] Die Erfindung betrifft ein Stand-WC mit angegossenem Spülkasten, umfassend einen
keramischen WC-Körper und einen keramischen Spülkasten.
[0002] Ein solches Stand-WC mit angegossenem Spülkasten wird häufig auch "one-piece"-Toilette
genannt. Es handelt sich dabei um ein nach seiner Fertigung einteiliges, bodenseitig
aufzustellendes WC, das nicht nur den eigentlichen WC-Körper, sondern auch den Spülkasten,
der unlösbar mit dem WC-Körper verbunden ist, umfasst.
[0003] Bekannte Stand-WC's weisen am WC-Körper einen oberseitigen Spül- oder Wasserring
auf. Dieser ist ringförmig und hohl, in ihn wird üblicherweise über eine entsprechende
Verrohrung vom Spülkasten kommend Wasser eingespült, das sich in dem hohlen Wasserring
verteilt. Zum WC-Körper respektive zum Becken hin ist der Wasserring perforiert, es
sind also eine Mehrzahl voneinander beabstandeter Löcher vorgesehen, durch die das
Wasser sodann aus dem Wasserring in den WC-Körper strömt. Dieser Wasserring ist als
separates Bauteil zu fertigen, da er aufgrund seiner Eigenschaft als Hohlkörper, der
lediglich über die wenigen Löcher perforiert ist, nicht zusammen mit dem WC-Körper
gegossen werden kann. Das heißt, dass bekannte Stand-WC's somit aus drei Teilen bestehen,
nämlich zum einen dem eigentlichen beckenartigen WC-Körper, dem Wasserring und dem
Spülkasten. Nach Herstellung dieser drei separaten Bauteile werden diese sodann verbunden.
Im Rahmen dessen ist es erforderlich, den Wasserring über einen Klebeschlicker am
WC-Körper anzubinden und den Spülkasten ebenfalls über Klebeschlicker am hinteren
WC-Körperbereich zu fixieren. Hiernach wird das derart zusammengesetzte WC glasiert
und gebrannt.
[0004] Die Herstellung eines solchen Stand-WC's ist folglich sehr aufwändig, nachdem drei
separate Teile herzustellen sind, die anschließend in entsprechenden Arbeitsschritten
zu verbinden sind.
[0005] Des Weiteren ist eine Herstellung eines solchen Stand-WC's unter Verwendung von Druckgussmaschinen
nicht möglich. Diese Maschinen arbeiten mit Druck, über den das Wasser im Gießschlicker
durch die porösen Formwände, üblicherweise aus Kunststoff, gepresst wird, im Unterschied
zu sonst verwendeten Gipsformen, durch die das Wasser während der Standzeit diffundiert.
Die Komplexität der Form respektive der Aufbau des Wasserrings lässt eine Fertigung
auf einer Druckgussmaschine nicht zu.
[0006] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Stand-WC anzugeben, das einerseits
einfacher herzustellen ist, und das andererseits unter Verwendung einer Druckgussmaschine
gefertigt werden kann.
[0007] Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Stand-WC der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
vorgesehen, dass der druckgegossene WC-Körper am oberen Rand seines Beckenabschnitts
einen im Wesentlichen horizontal zum Inneren des Beckenabschnitts gezogenen, umlaufenden
Ringflansch aufweist, der als Begrenzung für unterhalb des Ringflansches mittels eines
Einspülbauteils eingespültes Spülwasser dient, und dass der ebenfalls druckgegossene
Spülkasten über eine keramische Verbindung fest mit dem WC-Körper verbunden ist.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Stand-WC ist mit besonderem Vorteil kein Hohlkörper-Wasserring
vorgesehen, der der Wassereinspülung respektive Wasserverteilung dient. Stattdessen
weist der erfindungsgemäße WC-Körper lediglich einen am oberen Rand umlaufenden Ringflansch
auf, der sich nach innen erstreckt, also bezogen auf die Montagestellung des Stand-WC's
horizontal verläuft, und der als einfacher Ringflansch nach unten zum Beckeninneren
hin offen ist. Dieser Ringflansch dient letztlich lediglich als Spritzschutz respektive
als Strömungsbegrenzung für das Spülwasser, das unterhalb dieses Ringflansches eingespült
wird. Das Einspülen und damit letztlich auch die Verteilung des Spülwassers erfolgt
mittels eines separaten, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigten Einspülbauteils,
das im hinteren Bereich des Ringflansches unterhalb desselben eingesetzt wird und
mit Spülwasser vom Spülkasten kommend versorgt wird.
[0009] Damit ist das erfindungsgemäße Stand-WC folglich nur zweiteilig, nämlich bestehend
aus dem WC-Körper und dem Spülkasten, beides Keramikbauteile, die auf einfache Weise
unter Verwendung von Klebeschlicker miteinander verbunden werden können. Da der Spülkasten
als im Wesentlichen rechteckiges Hohlbauteil einfach hergestellt werden kann, ist
eine Fertigung auf einer Druckgussmaschine ohne weiteres möglich. Auch der WC-Körper
ist, nachdem am oberen Rand lediglich der nach innen gezogene Ringflansch als einfacher,
einwandiger Körperabschnitt vorgesehen ist, ebenfalls in seiner Formgebung einfach,
was dazu führt, dass er ebenfalls auf einer Druckgussmaschine gefertigt werden kann.
Denn es ist ohne weiteres möglich, diesen Ringflansch formmäßig mit einer Druckgussmaschine
abzubilden und folglich den gesamten WC-Körper druckzugießen.
[0010] Das erfindungsgemäße Stand-WC weist eine Reihe von Vorteilen auf. Zum einen ist es
wesentlich einfacher herstellbar, da nur zwei Bauteile zu fertigen sind, die anschließend
unter Verwendung von Klebeschlicke aneinander garniert werden. Ferner können beide
Bauteile auf einer Druckgussmaschine hergestellt werden, was eine wesentlich schnellere
Herstellung ermöglicht, als die bisherigen Stand-WC's unter Verwendung von Gipsformen.
Da nur ein einfacher Ringflansch vorgesehen ist, sind auch hygienische Vorteile gegeben,
da eine Reinigung unterhalb des Ringflanschs, der ja ohne weiteres zugänglich ist,
sehr einfach ist, verglichen mit einem geschlossenen, lediglich mehrfach perforierten
Wasserring wie bisher. Schließlich weist das Stand-WC auch nur eine Garnierlinie auf,
nämlich im Verbindungsbereich zwischen Spülkasten und WC-Körper, anders als im Stand
der Technik, wo zwei solche Garnierlinien vorgesehen sind.
[0011] Wie beschrieben ist zum Einspülen des Spülwassers ein Einspülbauteil unterhalb des
Ringflansches im hinteren Beckenabschnitt zu installieren. Damit dieses von vorne
nicht sichtbar ist, ist zweckmäßigerweise in dem Spülkasten nahen Bereich am Ringflansch
ein zum Boden des Beckenabschnitts gerichteter Randflansch zur Bildung eines Aufnahmeraums
für das Einspülbauteil angeformt. Das heißt, dass der Ringflansch mit seinem freien,
inneren Ende abgewinkelt in einen Randflansch übergeht, der sich um einige wenige
Zentimeter zum Beckeninneren hin erstreckt. Dieser Randflansch bildet also einen Sichtschutz,
der das dahinter angeordnete Einspülbauteil verdeckt. Der Randflansch läuft um wenigstens
90° um, seine konkrete Länge richtet sich nach der Länge des Einspülbauteils, das
natürlich ebenfalls eine teilringähnliche Form besitzt, die der Form des Beckens respektive
des Bereichs unterhalb des Ringflansches entspricht, so dass es formangepasst dort
eingesetzt werden kann. Das Einspülbauteil ist ein Hohlkörper, vorzugsweise aus Kunststoff,
an dem vorzugsweise an der Rückseite ein Anschluss für eine Spülleitung vorgesehen
ist, die Wasser vom Spülkasten in das Einspülbauteil leitet. Es weist ferner zwei
vorderseitige, seitliche Austrittsöffnungen auf, aus denen das Spülwasser beidseits
in den Beckenabschnitt strömt. Ansonsten ist das Einspülbauteil, abgesehen von dem
Anschluss für die Spülleitung und die beiden seitlichen Austrittsöffnungen, geschlossen,
so dass Spülwasser nur definiert zulaufen und in das Becken ausströmen kann, wobei
sich hierdurch ein erhöhter Einspülwasserdruck erreichen lässt, während ein Überlaufen
ausgeschlossen ist. Die Austrittsöffnungen liegen seitlich, so das das Spülwasser
nahe der Beckenwand einströmt. Der Randflansch ist am um das ganze Becken umlaufenden
Ringflansch angeordnet, er ist zum Boden des Beckens hin gerichtet und läuft nur abschnittsweise
um das Becken, zumindest soweit, dass das Einspülbauteil hinter ihm gänzlich versteckt
verbaut werden kann. Mit dem Randflansch wird ein Aufnahmeraum für das hinter ihm
angeordnete Einspülbauteil gebildet.
[0012] Nachdem das Einspülbauteil mit Spülwasser zu versorgen ist, der Spülkasten jedoch
im hinteren Bereich auf dem WC-Körper aufgesetzt ist, ist zweckmäßigerweise am Beckenabschnitt
im Bereich des hinteren oberen Randes eine Durchbrechung zur Aufnahme einer Spülwasserzuleitung
zum Einspülelement vorgesehen. Die Konfiguration kann so sein, dass entweder das Einspülelement
mit einem Anschlussstutzen diese Durchbrechung durchsetzt, an welchen Anschlussstutzen
sodann die Spülwasserzuleitung angeschlossen wird, oder dass die Spülwasserleitung
durch die Durchbrechung geführt ist und einspülelementseitig befestigt wird.
[0013] Grundsätzlich sind zwei unterschiedliche Abzugsmöglichkeiten für im WC-Körper anfallendes
Ausspülgut gegeben. Die eine ist die des üblichen Siphons, der sich unmittelbar an
das Becken anschließt, wie es insbesondere bei im europäischen Raum verwendeten Toiletten
üblich ist. Die zweite Abzugsmöglichkeit ist die sogenannte Absaugung, wie sie vornehmlich
im nordamerikanischen wie auch asiatischen Raum zum Einsatz kommt. Hierbei wird das
eigentliche das Ausspülgut direkt aus dem Becken ausspülende Spülwasser lokal im Bodenbereich
des Beckens eingespült, das Wasser strömt sodann in einen an einen entsprechenden
Anschluss am Beckenboden angeschlossenen Absaug-Siphon. Das eingespülte Wasser steigt
hierbei im Becken wie auch im Siphon bis zum Erreichen einer maximalen Füllstandshöhe,
wonach es zum Einsetzen eines automatischen Absaug-Effekts kommt, im Rahmen dessen
das Spülwasser mit kräftigem Sog aus dem Siphon und damit zwangsläufig auch aus dem
Becken gezogen wird, bis das Becken nahezu vollständig entleert ist. Um auch beim
erfindungsgemäßen Stand-WC diese Ausspülmöglichkeit zu realisieren, ist zweckmäßigerweise
im unteren Bereich des Beckenabschnitts vorderseitig eine Durchbrechung für den Anschluss
einer Spülleitung und in Verlängerung der Durchbrechung an der gegenüberliegenden
hinteren Seite des Beckenabschnitts ein Anschluss für einen gewundenen, ein Absaugen
aus dem Beckenabschnitt ermöglichenden Absaugsiphon vorgesehen. Der Spülwasserschlauch
kann also vorderseitig angeschlossen werden, so dass der Hauptteil des Spülwassers
(ein bestimmter Anteil des Spülwassers wird im oberen Beckenbereich ja über das Einspülbauteil
eingespült) im unteren Beckenbereich unmittelbar im Übergang zum Absaugsiphon eingespült
werden kann.
[0014] Wie beschrieben ist ein Wasserzulauf sowohl im oberen Beckenbereich über das Einspülbauteil
wie auch im unteren Beckenbereich beispielsweise bei der beschriebenen entsprechenden
Ausgestaltung mit dem Absaugsiphon gegeben. Um dies leitungstechnisch auf einfache
Weise zu realisieren, ist zweckmäßigerweise eine vom Spülkasten abgehende Spülwasserleitung
vorgesehen, die sich in einen zur beckenunterseitigen Durchbrechung führenden Leitungsabschnitt
und einen zur beckenoberseitigen Durchbrechung führenden, mit dem Einspülelement zu
verbindenden Leitungsabschnitt verzweigt. Beide Leitungsabschnitte werden also gemeinsam
gespeist. Die Funktion ist dabei derart, dass das Spülwasser zunächst den zum unteren
Beckenanschluss führenden Leitungsabschnitt speist. Steigt das einströmende Wasser
im Siphon respektive Becken an, so wird es zwangsläufig auch in der Spülwasserleitung
respektive dem Leitungsabschnitt zurückgestaut. Hierbei kommt es dazu, dass das Wasser
auch in den oberen Leitungsabschnitt zurückgestaut wird respektive das nachströmende
Spülwasser sodann hierüber in das Einspülbauteil strömt. Von dort wird es sodann mit
hinreichendem Druck quasi tangential zum Beckenrand eingespült.
[0015] Ist ein Absaugsiphon vorgesehen, so kann dieser entweder fest mit dem WC-Körper durch
Angießen verbunden sein, das heißt, dass der Absaugsiphon als keramisches Bauteil
vor dem eigentlichen Brennen ebenfalls über Klebeschlicker an einer geeigneten Schnittstelle
am WC-Körper angeklebt wird und anschließend gemeinsam mit dem WC-Körper und dem Spülkasten
zu einer kompletten Einheit gebrannt wird. Alternativ ist es aber auch denkbar, den
Absaugsiphon als keramisches Element separat herzustellen und ihn, nachdem das Stand-WC
als solches und auch der Absaugsiphon separat gebrannt wurden, über ein entsprechendes
Klebemittel nach dem Brennen anzukleben. Grundsätzlich ist natürlich auch eine Ausgestaltung
des Absaugsiphons aus Kunststoff denkbar, wobei dieses Kunststoffrohr sodann über
eine entsprechende Anschlussmimik am WC-Körper fixiert wird.
[0016] Das Einspülelement selbst ist wie bereits beschrieben bevorzugt ebenfalls aus Kunststoff,
es handelt sich um ein sehr einfach herzustellendes hohles Kunststoffspritzteil.
[0017] Neben dem Stand-WC betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
Stand-WC's der beschriebenen Art. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass mittels
einer Druckgussmaschine
- in einer ersten Presse der WC-Körper umfassend einen Beckenabschnitt mit einem am
oberen Rand im Wesentlichen horizontal zum Innern des Beckenabschnitts gezogenen,
umlaufenden und nach unten offenen Ringflansch mit einem zum Boden des Beckenabschnitts
gerichteten, nur abschnittsweise um den Ringflansch herum laufenden Randflansch gegossen
wird,
- in einer zweiten Presse der Spülkasten gegossen wird,
- der Spülkasten aus der zweiten Presse in die erste Presse überführt und auf den WC-Körper
in einem Bereich hinter dem Ringflansch aufgesetzt und dort mittels Klebeschlicker
am WC-Körper befestigt wird, und
- der Verbund aus WC-Körper und Spülkasten glasiert und anschließend gebrannt wird.
[0018] Der Spülkasten wird bevorzugt mittels eines Transportroboters von der zweiten in
die erste Presse transportiert, wobei bevorzugt natürlich auch der Klebeschlicker
mittels eines Auftragsroboters automatisch aufgebracht wird. Das heißt, dass soweit
als möglich der Herstellprozess automatisiert ausgelegt ist.
[0019] Des Weiteren besteht die Möglichkeit, erfindungsgemäß vor dem Glasieren und Brennen
einen keramischen Absaugsiphon am WC-Körper mittels Klebeschlicker zu befestigen.
Auch dies geschieht bevorzugt in der ersten Presse, wobei auch dieser Absaugsiphon
entweder mittels eines Transportroboters angesetzt werden kann, wie auch der dortige
Klebeschlicker automatisch aufgebracht wird. Denkbar ist es aber auch, dies manuell
vorzunehmen. Alternativ besteht die Möglichkeit, diesen dann gebrannten Absaugsiphon
nach dem Brennen des Verbundes aus WC-Körper und Spülkasten am WC-Körper anzukleben.
[0020] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Stand-WC's,
- Fig. 2
- eine Rückseitenansicht des WC's aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht in Richtung der Linie III - III aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht in Richtung der Linie IV - IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht in Richtung der Linie V - V in Fig. 3, und
- Fig. 6
- eine Schnittansicht entsprechend Fig. 3 mit befestigtem Absaugsiphon.
[0021] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Stand-WC, das als einstückiges Keramikbauteil
ausgeführt ist. Es besteht aus zwei wesentlichen Elementen, nämlich zum einen dem
WC-Körper 2, zum anderen dem Spülkasten 3. WC-Körper 2 und Spülkasten 3 sind separat
gefertigte keramische Bauteile, die auf einer Druckgussmaschine separat gefertigt
und anschließend über Klebeschlicker fest miteinander verbunden wurden. Die Trennlinie
4 ist gestrichelt eingezeichnet, an dieser Schnittstelle sind WC-Körper und Spülkasten
3 miteinander über den Klebeschlicker garniert. Nach Glasieren und Brennen dieses
Verbundes ergibt sich eine materialmäßig einstückige Gesamtform. Ersichtlich ist das
Stand-WC 1 seitlich geschlossen, vorgesehen ist lediglich eine Revisionsöffnung 5,
wie in Fig. 1 exemplarisch angedeutet ist.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Rückseitenansicht des Stand-WC's aus Fig. 1. Neben dem Spülkasten
3 mit seinem lösbaren Deckel 6 sind hier die beiden Seitenwände 7, die das Stand-WC
seitlich zum Boden hin abschließen und als Aufstellflächen dienen, und die im vorderen
WC-Bereich vorzugsweise gebogen ineinander übergehen, dargestellt, wie auch ein quer
verlaufender Boden 8. Der Boden dient einerseits Stabilitätszwecken, andererseits
weist er auch eine entsprechende Durchbrechung 9 auf, durch die in der Montagestellung
eine entsprechende Abwasserleitung greift, über die das Stand-WC 1 an die Hausverrohrung
angeschlossen wird.
[0023] Fig. 3 zeigt eine Längsschnittansicht durch das Stand-WC 1. Neben dem Spülkasten
3 nebst Deckel 6 ist insbesondere in der Schnittansicht der Aufbau des WC-Körpers
2 detailliert ersichtlich. Der WC-Körper 2 weist zum einen einen Beckenabschnitt 10
auf, der oberseitig von einem umlaufenden Ringflansch 11 begrenzt ist. Dieser Ringflansch
11 zieht sich um wenige Zentimeter nach innen, in der in Fig. 3 gezeigten Montagestellung
verläuft er horizontal. Er läuft wie ausgeführt vollständig um den Beckenabschnitt
10 um, so dass sich folglich ein horizontaler Ringflansch ausbildet.
[0024] Im hinteren Bereich, also im Bereich benachbart zum Spülkasten 3, geht der Ringflansch
in einen abgewinkelten Randflansch 12 über. Dieser Randflansch 12 erstreckt sich um
wenige Zentimeter ins Beckeninnere. Er läuft im gezeigten Beispiel um mehr als 90°
um, wie die Figuren 3 und 4 zeigen. Über den Ringflansch 11 in Verbindung mit dem
Randflansch 12 wird ein Aufnahmeraum 13 gebildet respektive abgegrenzt, in dem ein
Einspülbauteil 14, vorzugsweise aus Kunststoff, angeordnet ist. Dieses Einspritzbauteil
14 ist in seiner Form der des Aufnahmeraums 13 angepasst, es ist also ebenfalls gebogen.
Das Einspritzbauteil 14 erstreckt sich nicht ganz so weit herum wie der Randflansch
12. Es handelt sich bei dem Einspülbauteil 14 um einen Hohlkörper, der rückseitig
einen entsprechenden Anschlussflansch 15 aufweist, der eine entsprechende Durchbrechung
16 im Beckenabschnitt 10 durchgreift. Hieran erfolgt der Anschluss einer Spülleitung
17, die vom Spülkasten 3 kommend sich in einen ersten Leitungsabschnitt 18, der im
gezeigten Beispiel zum Einspülbauteil 14 läuft, und einen zweiten Leitungsabschnitt
19, der wie nachfolgend noch beschrieben wird zu einem unteren Beckenabschnitt führt,
verzweigt.
[0025] Über den Leitungsabschnitt 18 wird Wasser in das Einspülbauteil 14 geführt, innerhalb
welchem sich das Wasser verteilt. Das Einspülbauteil 14 ist, siehe Fig. 4, an seinen
freien Enden offen, über die Ausströmöffnungen 20 strömt das Wasser sodann mehr oder
weniger tangential zur Beckenwandung unter Druck ein. Es wird also unterhalb respektive
hinter dem Ringflansch 11 respektive dem Randflansch 12 eingespült. Der Ringflansch
11 dient letztlich als Spritzschutz oder Strömungsbegrenzung, worüber sichergestellt
wird, dass das eingespülte Spülwasser lediglich im Beckenabschnitt 10 verbleibt und
vom Austritt aus den Öffnungen 20 in den vorderen Beckenabschnittsbereich strömt und
diesen ausspült.
[0026] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht, die den WC-Körper 2 in der entgegengesetzten Blickrichtung
wie Fig. 4 zeigt. Ersichtlich ist hier nur der Ringflansch 11 vorgesehen, jedoch kein
Randflansch 12.
[0027] Wie ausgeführt, ist ein zweiter Leitungsabschnitt 19 vorgesehen, über den das Gros
des Spülwassers geführt wird. Dieser Leitungsabschnitt 19 läuft zu einer Durchbrechung
21 in einem vorderen Bereich des Beckenabschnitts, der im unteren Bereich sich verjüngt.
Der Beckenabschnitt 10 ist in diesem Bereich doppelwandig ausgeführt. Das Spülwasser
gelangt über den Leitungsabschnitt 19 zur Anschlussdurchbrechung 21 und von dort in
einen Hohlraum 22, von wo aus es über eine weitere Durchbrechung 23 in das Beckeninnere,
das im Bereich zum Beckenboden 24 deutlich verjüngt ist, gelangt. Gegenüber dieser
Durchbrechung 23 und damit auch der Durchbrechung 21 ist eine weitere Durchbrechung
25 für den Anschluss eines Absaugsiphons vorgesehen. Dieser Absaugsiphon, der im Detail
in Fig. 6 gezeigt ist, wird an einem entsprechenden Anschlussabschnitt 26 des WC-Körpers
angeschlossen, er führt zur Durchbrechung 9, wo er wiederum mit einer nicht gezeigten
Abwasserleitung verbunden wird.
[0028] Ersichtlich ist der WC-Körper 2 so ausgeführt, dass er auf einer Druckgussmaschine
hergestellt werden kann. Dies gilt insbesondere für den Bereich des Ringflanschs 11
nebst Randflansch 12. Ein Hohlkörper-Wasserring wie im Stand der Technik ist hier
gerade nicht vorgesehen, was die Herstellung auf einer Druckgussmaschine erst ermöglicht.
Gleichermaßen einfach in seiner Geometrie ist natürlich der Spülkasten 3 nebst Deckel
6. Sind WC-Körper 2 und Spülkasten 3 auf entsprechenden Druckgussmaschinen hergestellt,
so wird der Spülkasten 3 zur Druckgusspresse, in der der WC-Körper 2 hergestellt wurde,
mittels eines Transportroboters transportiert. Der Spülkasten 3 weist keinen Boden
auf, der Boden ist über eine Wand 27 des WC-Körpers gebildet, in welcher eine entsprechende
Durchbrechung 28 zur Befestigung der Spülwasserleitung 17 vorgesehen ist. Der Spülkasten
3 wird sodann auf diese Wand 27 aufgesetzt und mittels Klebeschlicker hieran fixiert.
Anschließend wird dieser Verbund glasiert und gebrannt, so dass sich insgesamt ein
einteiliges Stand-WC 1 ergibt.
[0029] Fig. 6 zeigt schließlich eine Schnittansicht entsprechend Fig. 3, wobei hier ein
Absaug-Siphon 29 vorgesehen ist. Dieser Absaug-Siphon 29 ist vorzugsweise ebenfalls
aus Keramik. Er kann ebenfalls vor dem eigentlichen Brennen an dem Anschlussabschnitt
26 des WC-Körpers 2 mittels Klebeschlicker fixiert werden, wonach der gesamte Verbund
bestehend aus WC-Körper 2, Spülkasten 3 und Absaug-Siphon 29 glasiert und gebrannt
wird. Es ergibt sich dann ein Stand-WC 1, das als einteiliges Element auch über den
Absaug-Siphon 29 verfügt. Denkbar ist es aber auch, den Absaug-Siphon 29 erst nach
dem Brennen anzukleben.
[0030] Aufgrund der Geometrie des Absaug-Siphons 29 wird hierüber ein Absaugeffekt realisiert.
Die Funktion ist derart, dass bei Betätigen der Spülung das Wasser aus dem Spülkasten
3 in die Spülwasserleitung 17 und von dort zunächst in den Leitungsabschnitt 19 strömt.
Das Wasser strömt von dort in den unteren Bereich des Beckenabschnitts 10 ein. Es
steigt mit zunehmendem Zulauf sowohl im Absaug-Siphon 29 als auch im Becken an. Sobald
das Wasser einen bestimmten Füllstand erreicht hat, kommt es zu einem Rückstau im
Leitungsabschnitt 19, das heißt, dass das Spülwasser teilweise noch einströmt, teilweise
aber auch zurückgestaut wird und folglich in den Leitungsabschnitt 18 steigt. Von
dort gelangt es in das Einspülelement 14, über welches es sodann in das Beckeninnere
abgegeben wird. Sobald der Füllstand im Absaug-Siphon 29 und im Beckenabschnitt 10
hinreichend hoch ist, kommt es zum automatischen Absaugen, das heißt, dass das angestiegene
Spülwasser automatisch über dem Absaug-Siphon 29 abgezogen wird. Es tritt ein Sogeffekt
ein, der das Spülwasser nahezu vollständig abzieht.
[0031] Wenngleich die Figuren 1 -6 eine WC-Ausgestaltung mit Anschlussmöglichkeit für einen
Absaug-Siphon zeigt, ist es selbstverständlich auch denkbar, den WC-Körper 2 so auszugestalten,
dass ein üblicher Siphon bereits im WC-Körper integriert ist.
1. Stand-WC mit angegossenem Spülkasten, umfassend einen keramischen WC-Körper und einen
keramischen Spülkasten, dadurch gekennzeichnet, dass der druckgegossene WC-Körper (2) am oberen Rand seines Beckenabschnitts (10) einen
im Wesentlichen horizontal zum Inneren des Beckenabschnitts (10) gezogenen, umlaufenden
Ringflansch (11) aufweist, der als Begrenzung für unterhalb des Ringflansches (11)
mittels eines Einspülbauteils (14) eingespültes Spülwasser dient, und dass der ebenfalls
druckgegossene Spülkasten (3) über eine keramische Verbindung fest mit dem WC-Körper
(2) verbunden ist.
2. Stand-WC nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im dem Spülkasten (3) nahen Bereich am Ringflansch (11) ein zum Boden des Beckenabschnitts
gerichteter Randflansch (12) zur Bildung eines Aufnahmeraums (13) für das Einspülbauteil
(14) angeformt ist.
3. Stand-WC nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Randflansch (12) um wenigstens 90° umläuft.
4. Stand-WC nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Beckenabschnitt (10) im Bereich des hinteren oberen Randes eine Durchbrechung
(16) zur Aufnahme einer Spülwasserzuleitung (18) zum Einspülelement (14) vorgesehen
ist.
5. Stand-WC nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im unteren Bereich des Beckenabschnitts (10) vorderseitig eine Durchbrechung (21)
für den Anschluss einer Spülleitung (19) und in Verlängerung der Durchbrechung (21)
an der gegenüberliegenden hinteren Seite des Beckenabschnitts (10) ein Anschluss (25,
26) für einen gewundenen, ein Absaugen aus dem Beckenabschnitt (10) ermöglichende
Absaugsiphon (29) vorgesehen ist.
6. Stand-WC nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine vom Spülkasten(3) abgehende Spülwasserleitung (19) vorgesehen ist, die sich
in einen zur beckenunterseitigen Durchbrechung (16) führenden Leitungsabschnitt (19)
und einen zur beckenoberseitigen Durchbrechung (16) führenden, mit dem Einspülelement
(14) zu verbindenden Leitungsabschnitt (18) verzweigt.
7. Stand-WC nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der keramische Absaugsiphon (29) ebenfalls fest mit dem WC-Körper (2) entweder durch
Angießen über eine keramische Verbindung oder durch nach dem Brennen vorgenommenes
Ankleben verbunden ist.
8. Stand-WC nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einspülbauteil (14) aus Kunststoff ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Stand-WC's nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Druckgussmaschine
- in einer ersten Presse der WC-Körper (2) umfassend einen Beckenabschnitt mit einem
am oberen Rand im Wesentlichen horizontal zum Innern des Beckenabschnitts (10) gezogenen,
umlaufenden und nach unten offenen Ringflansch (11) gegossen wird,
- in einer zweiten Presse der Spülkasten (3) gegossen wird,
- der Spülkasten (3) aus der zweiten Presse in die erste Presse überführt und auf
den WC-Körper (2) in einem Bereich hinter dem Ringflansch (11) aufgesetzt und dort
mittels Klebeschlicker am WC-Körper (2) befestigt wird,
- der Verbund aus WC-Körper (2) und Spülkasten (3) glasiert und anschließend gebrannt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülkasten mittels eines Transportroboters von der zweiten in die erste Presse
transportiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebeschlicker mittels eines Auftragsroboters automatisch aufgebracht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Glasieren und Brennen ein keramischer Absaugsiphon (29) am WC-Körper (2)
mittels Klebeschlicker befestigt wird, oder dass der gebrannte Absaugsiphon (29) nach
dem Brennen des Verbunds aus WC-Körper (2) und Spülkasten (3) am WC-Körper (2) angeklebt
wird.