[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablaufarmatur für ein Ablaufbecken, insbesondere Urinal
oder Waschbecken, mit einem Absaugsiphon, der einen Geruchverschluss definiert und
einen Einlass aufweist, der an eine Ablauföffnung des Ablaufbeckens anzuschließen
ist, und der einen Auslass aufweist, wobei der Absaugsiphon von oben in die Ablauföffnung
des Ablaufbeckens einsetzbar und nach oben aus dieser Ablauföffnung ausbaubar ist
und abschnittsweise drei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Kanäle aufweist,
wobei durch den ersten der drei Kanäle in den Absaugsiphon eingetretene Flüssigkeit
nach unten geführt werden kann, während durch den zweiten der drei Kanäle die von
dem ersten Kanal nach unten geführte Flüssigkeit wieder nach oben geführt werden kann,
und wobei von dem dritten Kanal die von dem zweiten Kanal nach oben geführte Flüssigkeit
nach unten zu dem Auslass geführt werden kann.
[0002] Aus der
EP 1 837 447 B1 ist ein Urinal mit einer eine auswechselbare Geruchverschlusseinheit aufweisenden
Ablaufvorrichtung bekannt. Die Geruchverschlusseinheit ist derart ausgebildet, dass
sie von oben durch die Ablauföffnung des Urinals in die Ablaufvorrichtung eingebracht
werden kann. Die Geruchverschlusseinheit weist dabei eine zylindrische Außenkontur
auf, deren Zylinderachse sich im eingebauten Zustand der Geruchverschlusseinheit im
Wesentlichen vertikal erstreckt. Ferner weist die Geruchverschlusseinheit abschnittsweise
drei parallel zueinander verlaufende Kanäle auf, wobei durch den ersten der drei Kanäle
in die Geruchverschlusseinheit eingetretene Flüssigkeit nach unten geführt werden
kann. Durch den zweiten der drei Kanäle kann die von dem ersten Kanal nach unten geführte
Flüssigkeit dann wieder nach oben geführt werden, während schließlich von dem dritten
Kanal die von dem zweiten Kanal nach oben geführte Flüssigkeit nach unten geführt
werden kann, so dass sie aus der Geruchverschlusseinheit heraustreten kann. Diese
bekannte Geruchverschlusseinheit ist so ausgebildet, dass sie im Wesentlichen nur
nach dem Verdrängungsprinzip arbeitet, d.h. eine in die Geruchverschlusseinheit eintretende
Flüssigkeitsmenge verdrängt eine entsprechende Flüssigkeitsmenge aus der Geruchverschlusseinheit.
[0003] Weiterhin ist aus der
EP 1 335 076 B1 eine insbesondere für Urinale bestimmte Ablaufarmatur mit einem auswechselbaren Absaugsiphon
bekannt. Der Absaugsiphon weist einen Einlass auf, der an eine Ablauföffnung eines
Urinals bzw. Sanitärkörpers anzuschließen ist. Ferner weist der Absaugsiphon einen
Auslass auf, welcher mit einer Ablaufleitung, zur Bildung einer geschlossenen Verbindung
zwischen dem Auslass und der Ablaufleitung zu verbinden ist, wobei der Auslass nach
unten ragt und steckbar ist. Der Absaugsiphon ist von oben in die Ablauföffnung des
Sanitärkörpers einsetzbar und nach oben aus dieser Ablauföffnung ausbaubar. Zur Herstellung
der Steckverbindung zwischen Auslass und Ablaufleitung muss dieser Absaugsiphon lagerichtig
in die Ablauföffnung des Sanitärkörpers eingesetzt werden. Der Absaugsiphon kommuniziert
dabei mit einem Sumpf, der durch einen Ablaufbogen der Ablaufleitung definiert ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ablaufgarnitur der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei welcher der Wasseraustausch im Geruchverschluss schon
mit einer relativ kleinen Flüssigkeitsmenge bei geringem Flüssigkeitszulauf stattfinden
soll und dabei auch gegebenenfalls Schwimmstoffe abgeführt werden müssen, und bei
welcher der Absaugsiphon in die Ablauföffnung des Ablaufbeckens weitgehend drehlagenunabhängig
hinsichtlich der durch die Ablauföffnung verlaufenden vertikalen Mittelachse dichtend
eingesetzt werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Ablaufarmatur mit den Merkmalen des Anspruchs
1 vorgeschlagen.
[0006] Die erfindungsgemäße Ablaufarmatur bzw. ihr Absaugsiphon ist dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Kanal eine gegenüber dem zweiten Kanal verengte Strömungsquerschnittsfläche
aufweist, wobei die durchschnittliche Strömungsquerschnittsfläche des dritten Kanals
zumindest entlang eines Höhenabschnitts, der mindestens das 0,5-fache der Sperrwasserhöhe
des Geruchverschlusses beträgt, um mindestens 5%, vorzugsweise mindestens 10% kleiner
ist als die durchschnittliche Strömungsquerschnittsfläche des zweiten Kanals, und
dass der durch den dritten Kanal definierte Auslass im eingebauten Zustand des Absaugsiphons
frei endet.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Verengung des dritten Kanals wird erreicht, dass in dem
Absaugsiphon ein Wasseraustausch schon bei relativ geringem Spülvolumen stattfindet
und auch Schwimmstoff mit abgeführt werden. Außerdem kann der erfindungsgemäße Absaugsiphon
weitgehend drehlagenunabhängig in die Ablauföffnung des Ablaufbeckens dichtend eingesetzt
werden, da er für seine Funktion die Herstellung einer geschlossenen Verbindung zwischen
Siphonauslass und Ablaufleitung nicht erfordert.
[0008] Die erfindungsgemäße Ablaufarmatur bzw. der erfindungsgemäße Absaugsiphon kann in
unterschiedliche Ablaufbecken eingesetzt werden, insbesondere in sanitäre Ablaufbecken
wie Urinale, Urinalrinnen, Waschbecken, Waschrinnen und Duschen, aber auch in industrielle
Ablaufbecken und Ablaufrinnen, z.B. in Spülbecken industrieller Betriebe oder in Wasserablaufrinnen
von Waschstrassen. Die erfindungsgemäße Ablaufarmatur bzw. der erfindungsgemäße Absaugsiphon
ist somit grundsätzlich universell einsetzbar.
[0009] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die durchschnittliche
Strömungsquerschnittsfläche des dritten Kanals des Absaugsiphons im Bereich des 0,6-fachen
bis 0,85-fachen der durchschnittlichen Strömungsquerschnittsfläche des zweiten Kanals
liegt. Hierdurch kann der Wasseraustausch in dem Geruchverschluss bei relativ geringem
Spülvolumen besonders zuverlässig sichergestellt werden.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
sich die gegenüber dem zweiten Kanal verengte Strömungsquerschnittsfläche des dritten
Kanals bis zum Auslass des Absaugsiphons erstreckt. Diese Ausgestaltung ermöglicht
bei kompakter Bauform des Absaugsiphons den Wasseraustausch im Geruchverschluss bei
relativ geringem Spülvolumen.
[0011] Hinsichtlich des Wasseraustausches im Geruchverschluss bei relativ geringem Spülvolumen
sowie hinsichtlich des Mitabführens von Schwimmstoffen ist es ferner von Vorteil,
wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung der Auslass des
Absaugsiphons tiefer liegt als ein bogenförmiger Rohrteil, der den Übergang vom ersten
Kanal zum zweiten Kanal definiert.
[0012] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Längenabschnitt des dritten Kanals, der die gegenüber dem zweiten Kanal verengte
Strömungsquerschnittsfläche aufweist, geradlinig bis zum Auslass des Absaugsiphons
ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ist in fertigungstechnischer Hinsicht von Vorteil.
Vorzugsweise können die drei parallel zueinander verlaufenden Kanäle des Absaugsiphons
aus kreiszylindrischen Rohren gebildet werden.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Einlass des
Absaugsiphons durch einen trichterartigen Abschnitt gebildet ist, der in den ersten
Kanal übergeht, wobei der Höhenabstand zwischen dem oberen Ende und dem unteren, in
den ersten Kanal übergehenden Ende des trichterartigen Abschnitts mindestens 15%,
vorzugsweise mindestens 25% der Sperrwasserhöhe des Absaugsiphons beträgt. Diese Ausgestaltung
begünstigt einen raschen Flüssigkeitsablauf sowie den Wasseraustausch im Geruchverschluss
bei relativ geringem Spülvolumen.
[0014] Hinsichtlich einer kompakten Bauform des Absaugsiphons ist es ferner von Vorteil,
wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung der Absaugsiphon
mit einer eine Einlassöffnung aufweisenden kreisscheibenförmigen Platte versehen ist,
deren Umfangskante eine Dichtungsaufnahme aufweist, wobei die Einlassöffnung exzentrisch,
vorzugsweise beabstandet vom Mittelpunkt der kreisscheibenförmigen Platte angeordnet
ist.
[0015] Um eine besonders sichere Festlegung des Absaugsiphons in dem jeweiligen Ablaufbecken
zu erzielen, sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass
die kreisscheibenförmige Platte unterhalb der Dichtungsaufnahme ein Außengewinde aufweist.
Der Absaugsiphon lässt sich somit besonders zuverlässig an einer mit einem Innengewinde
versehenen Ablauföffnung eines Ablaufbeckens dichtend festlegen.
[0016] Um den Ein- sowie Ausbau des erfindungsgemäßen Absaugsiphons zu erleichtern, sieht
eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die kreisscheibenförmige
Platte auf ihrer Oberseite mindestens einen zapfen- oder stegförmigen Vorsprung als
Montagehilfe aufweist.
[0017] Insbesondere aus ästhetischen Gründen sieht eine weitere bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung vor, dass der Einlass des Absaugsiphons durch eine tellerförmige Abdeckung
verdeckt ist, deren Unterseite einen Wassereinlaufspalt begrenzt und die lösbar mit
dem Absaugsiphon und/oder mit einem rohrstutzenförmigen, ein Außengewinde aufweisenden,
an der Ablauföffnung des Ablaufbeckens festlegbaren Klemmteil verbindbar ist. Die
Abdeckung kann zudem das Eindringen von unlöslichen und/oder groben Gegenständen,
z.B. von Zigarettenfiltern, Schrauben und anderen Metallteilen, in den Absaugsiphon
verhindern.
[0018] Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ablaufarmatur
bzw. des erfindungsgemäßen Absaugsiphons sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer mehrere Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Absaugsiphons, in einer perspektivischen
Seitenansicht;
- Fig. 2
- der Absaugsiphon der Fig. 1, in einer anderen perspektivischen Seitenansicht;
- Fig. 3
- der Absaugsiphon der Fig. 1, in einer perspektivischen Draufsicht;
- Fig. 4
- der Absaugsiphon der Fig. 1, in einer Seitenansicht;
- Fig. 5
- der Absaugsiphon der Fig. 1, in einer Vertikalschnittansicht entlang der Schnittlinie
V-V der Fig. 4;
- Fig. 6
- der Absaugsiphon der Fig. 1, in einer Horizontalschnittansicht entlang der Schnittlinie
VI-VI der Fig. 4;
- Fig. 7
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Absaugsiphons, in Seitenansicht;
- Fig. 8
- der Absaugsiphon der Fig. 7, in Draufsicht;
- Fig. 9 bis Fig. 11
- ein Urinal mit einem erfindungsgemäßen Absaugsiphon gemäß Fig. 1, in perspektivischen
Schnittansichten bzw. in einer Vertikalschnittansicht;
- Fig. 12
- ein Abschnitt eines Waschbeckens, in Vertikalschnittansicht, mit einem erfindungsgemäßen
Absaugsiphon gemäß Fig. 7; und
- Fig. 13 und Fig. 14
- ein rinnenförmiges Ablaufbecken mit einem erfindungsgemäßen Absaugsiphon gemäß Fig.
7, in einer perspektivischen Draufsicht bzw. einer Vertikalschnittansicht.
[0020] In den Figuren 1 bis 6 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Absaugsiphons (Absauggeruchverschlusses) 1 dargestellt. Der Absaugsiphon 1 ist an
seiner Oberseite mit einer in die Ablauföffnung eines Ablaufbeckens, beispielsweise
eines Urinals oder Waschbeckens, dichtend einzusetzenden Platte 1.1 versehen, in der
eine Einlassöffnung 1.2 ausgebildet ist. Die Platte 1.1 weist an ihrer Umfangskante
eine Dichtungsaufnahme 1.3 auf. Die Dichtungsaufnahme 1.3 ist beispielsweise durch
eine Ringnut 1.6 gebildet, in die ein Dichtungsring (nicht gezeigt) eingesetzt werden
kann. Die Platte 1.1 ist vorzugsweise kreisscheibenförmig ausgebildet. Sie weist vorzugsweise
einen nach oben vorstehenden, ringförmig geschlossenen Kragen 1.4 auf, an dem radial
nach außen vorstehende, ringförmige Rippen 1.5 angeformt sind, welche eine Ringnut
1.6 begrenzen. Der Kragen 1.4 der Platte 1.1 definiert eine schalenartige Vertiefung
1.7. An der Oberseite der Platte 1.1 bzw. am Boden der Vertiefung 1.7 ist ein stegförmiger
Vorsprung 1.8 als Montagehilfe angeformt. Dieser Vorsprung 1.8 kann z.B. mit einer
Zange gefasst werden.
[0021] Die Einlassöffnung 1.2 ist exzentrisch zum Mittelpunkt M der kreisscheibenförmigen
Platte 1.1 angeordnet. Vorzugsweise liegt die Einlassöffnung 1.2 beabstandet vom Mittelpunkt
M der Platte 1.1, wobei der Rand der Einlassöffnung 1.2 den Mittelpunkt M tangieren
kann (vgl. Fig. 8).
[0022] An die Einlassöffnung 1.2 ist ein (erster) im Wesentlichen senkrecht zu der Platte
1.1 verlaufender, vertikal abwärtsgerichteter Kanal 1.9 angeschlossen. Von dem Kanal
1.9 führt ein bogenförmiger Rohrteil (Kanalteil) 1.10, der eine Umlenkung darstellt,
in einen vertikal aufwärtsgerichteten Kanal 1.11 und von dort in eine bogenförmige
Umlenkung 1.12. Die Umlenkkante 1.13 des unteren bogenförmigen Kanalteils 1.10 und
die Überlaufkante 1.14 der oberen bogenförmigen Umlenkung 1.12 definieren die Sperrwasserhöhe
H des Absaugsiphons 1.
[0023] An die obere bogenförmige Umlenkung 1.12 schließt sich in Fließrichtung ein dritter
Kanal 1.15 an, dessen unteres Ende den Auslass 1.16 des Absaugsiphons 1 definiert.
Der durch den dritten Kanal 1.15 definierte Auslass 1.16 endet im eingebauten Zustand
des Absaugsiphons 1 frei. Der Auslass 1.16 bzw. das Ende des dritten Kanals 1.15 ist
im montierten Zustand des Absaugsiphons 1 also nicht mit einer Ablaufleitung derart
verbunden, dass zwischen Auslass und Ablaufleitung eine geschlossene Verbindung gebildet
ist.
[0024] Der Auslass 1.16 des Absaugsiphons liegt vorzugsweise tiefer als der bogenförmige
Rohrteil 1.10, der den Übergang vom ersten Kanal 1.9 zum zweiten Kanal 1.11 darstellt.
Das Ende des dritten Kanals 1.15 mündet somit freikragend und steht gegenüber dem
bogenförmigen Rohrteil 1.10 nach unten vor.
[0025] Die Strömungsquerschnittsfläche bzw. der Innendurchmesser des dritten Kanals 1.15
ist im Vergleich zu dem zweiten Kanal 1.11 reduziert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
liegt die durchschnittliche Strömungsquerschnittsfläche des dritten Kanals 1.15 im
Bereich des 0,65-fachen bis 0,7-fachen der durchschnittlichen Strömungsquerschnittsfläche
des zweiten Kanals 1.11. Insbesondere in den Figuren 4 bis 6 ist zu erkennen, dass
sich die im Vergleich zu dem zweiten Kanal 1.11 verengte Strömungsquerschnittsfläche
des dritten Kanals 1.15 von der Querschnittsreduzierung 1.17, die unmittelbar nach
der bogenförmigen Umlenkung 1.12 vorgesehen ist, bis zum Auslass 1.16 des Absaugsiphons
1 erstreckt.
[0026] Der Absaugsiphon 1 ist aus mehreren Kunststoff-Spritzgießteilen aufgebaut, die miteinander
durch Schweißen oder Kleben gasdicht verbunden sind. Die drei parallel zueinander
verlaufenden Kanäle 1.9, 1.11, 1.15 des Absaugsiphons 1 sind dabei vorzugsweise aus
kreiszylindrischen Rohren gebildet. Dabei ist der dritte Kanal 1.15 gegenüber dem
zweiten Kanal 1.11 radial versetzt angeordnet. Ferner ist der dritte Kanal 1.15 auch
gegenüber dem ersten Kanal 1.9 radial versetzt angeordnet. Die Mantelflächen des ersten
Kanals 1.9 und des zweiten Kanals 1.11 sind vorzugsweise unmittelbar einander berührend
miteinander verbunden (vgl. Fig. 6). Die Mantelflächen des zweiten Kanals 1.11 und
des dritten Kanals 1.15 sind dagegen beabstandet und durch einen brückenartigen Steg
1.18 miteinander verbunden. Die Kanäle bzw. Rohre 1.9, 1.11, 1.15 des Absaugsiphons
1 liegen im Querschnitt betrachtet innerhalb einer kreisförmigen Umhüllenden 1.19,
deren Durchmesser größer ist als die Summe der Außendurchmesser des ersten und zweiten
Kanals 1.9, 1.11, aber kleiner ist als die Summe der Außendurchmesser aller drei Kanäle
bzw. Rohre 1.9, 1.11, 1.15 (vgl. Fig. 6).
[0027] Der Einlass des Absaugsiphons 1 ist durch einen trichterartigen Abschnitt 1.20 gebildet,
der in den ersten Kanal 1.9 übergeht. Die Einlassöffnung 1.2 definiert das obere Ende
1.21 des trichterartigen Abschnitts 1.20. Der Höhenabstand zwischen dem oberen Ende
1.21 und dem unteren, in den ersten Kanal 1.9 übergehenden Ende 1.22 des trichterartigen
Abschnitts 1.20 beträgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa ein Viertel
bis ein Drittel der Sperrwasserhöhe H des Absaugsiphons 1.
[0028] Das in den Figuren 7 und 8 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Absaugsiphons 1 unterscheidet sich von dem in den Figuren 1 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiel
lediglich dadurch, dass die kreisscheibenförmige Platte 1.1 mit einem Außengewinde
1.23 versehen ist, dass unterhalb der Dichtungsaufnahme 1.3 angeordnet ist.
[0029] In den Figuren 9 bis 14 sind verschiedene Ablaufbecken 2, 3 bzw. Ablaufrinnen 4 dargestellt,
in die der erfindungsgemäße Absaugsiphon 1 eingesetzt werden kann. Der Absaugsiphon
1 kann dabei von oben in die Ablauföffnung des jeweiligen Ablaufbeckens 2, 3, 4 eingesetzt
bzw. eingeschraubt und nach oben aus der Ablauföffnung ausgebaut werden.
[0030] Die Figuren 9 bis 11 zeigen ein Urinal 2, in dessen Ablauföffnung der Absaugsiphon
1 mit der Platte 1.1 dichtend eingesetzt werden kann. Die Ablauföffnung des Urinals
2 oder ein daran festgelegtes Ablaufrohr 2.1 weist einen ringförmigen Absatz 2.2 auf,
auf dem die Platte 1.1 aufgesetzt wird, so dass der in der Dichtungsaufnahme (1.3)
angeordnete Dichtungsring radial dichtend gegen die Ringnut (1.6) der Platte 1.1 sowie
gegen den Innenumfang des Absatzes 2.2 des Ablaufrohres 2.1 bzw. des Ablaufbeckens
2 gepresst ist (vgl. Figuren 2 und 4). In Fig. 10 ist zu erkennen, dass das Auslassende
1.16' des in das Ablaufrohr 2.1 eingesetzten Absaugsiphons 1 freikragend mündet, also
mit dem Ablaufrohr 2.1 keine geschlossene Verbindung bildet.
[0031] Des Weiteren ist der Einlass des Absaugsiphons 1 durch eine tellerförmige Abdeckung
1.24 verdeckt, deren Unterseite einen Wassereinlaufspalt 1.25 begrenzt und die lösbar
mit dem Absaugsiphon 1 verbindbar ist.
[0032] In Fig. 12 ist ein Abschnitt eines Waschbeckens 3 dargestellt, dessen Ablauföffnung
mit einem Innengewinde 3.1 versehen ist, in das ein Absaugsiphon 1 gemäß Fig. 7 dichtend
eingeschraubt ist. An der die Dichtungsaufnahme 1.3 aufweisenden Platte 1.1 des Absaugsiphons
1 ist wiederum eine tellerförmige Abdeckung 1.24 lösbar befestigt, deren Unterseite
einen Wassereinlaufspalt 1.25 begrenzt.
[0033] Die Figuren 13 und 14 zeigen ein rinnenförmiges Ablaufbecken 4, beispielsweise eine
Waschrinne, dessen/deren Ablauföffnung entsprechend dem in Fig. 12 dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einem Innengewinde 4.1 versehen ist, in das ein Absaugsiphon 1 gemäß Fig. 7 dichtend
eingeschraubt ist.
[0034] Die Ausführung der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind zahlreiche Varianten möglich, die auch
bei gegenüber den gezeigten Ausführungsbeispielen abgewandelter Gestaltung von der
in den beiliegenden Ansprüchen angegebenen Erfindung Gebrauch machen. So kann beispielsweise
die Abdeckung 1.24 auch derart ausgebildet sein, dass sie lösbar mit einem rohrstutzenförmigen,
ein Außengewinde aufweisenden, an der Ablauföffnung des Ablaufbeckens 2, 3 oder 4
festlegbaren Klemmteil verbindbar ist. Des Weiteren kann der erfindungsgemäße Absaugsiphon
1 bzw. die kreisscheibenförmige Platte 1.1 anstelle eines Außengewindes 1.23 gemäß
Fig. 7 auch beispielsweise mit einem Bajonettverschluss versehen sein.
1. Ablaufarmatur für ein Ablaufbecken (2, 3, 4), insbesondere Urinal oder Waschbecken,
mit einem Absaugsiphon (1), der einen Geruchverschluss definiert und einen Einlass
(1.2) aufweist, der an eine Ablauföffnung des Ablaufbeckens anzuschließen ist, und
der einen Auslass (1.16) aufweist, wobei der Absaugsiphon (1) von oben in die Ablauföffnung
des Ablaufbeckens (2, 3, 4) einsetzbar und nach oben aus dieser Ablauföffnung ausbaubar
ist und abschnittsweise drei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Kanäle
(1.9, 1.11, 1.15) aufweist, wobei durch den ersten (1.9) der drei Kanäle in den Absaugsiphon
eingetretene Flüssigkeit nach unten geführt werden kann, während durch den zweiten
(1.11) der drei Kanäle die von dem ersten Kanal (1.9) nach unten geführte Flüssigkeit
wieder nach oben geführt werden kann, und wobei von dem dritten Kanal (1.15) die von
dem zweiten Kanal (1.11) nach oben geführte Flüssigkeit nach unten zu dem Auslass
(1.16) geführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Kanal (1.15) eine gegenüber dem zweiten Kanal (1.11) verengte Strömungsquerschnittsfläche
aufweist, wobei die durchschnittliche Strömungsquerschnittsfläche des dritten Kanals
(1.15) zumindest entlang eines Höhenabschnitts, der mindestens das 0,5-fache der Sperrwasserhöhe
(H) des Geruchverschlusses beträgt, um mindestens 5%, vorzugsweise mindestens 10%
kleiner ist als die durchschnittliche Strömungsquerschnittsfläche des zweiten Kanals
(1.11), und dass der durch den dritten Kanal (1.15) definierte Auslass (1.16) im eingebauten
Zustand des Absaugsiphons (1) frei endet.
2. Ablaufarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die durchschnittliche Strömungsquerschnittsfläche des dritten Kanals (1.15) im Bereich
des 0,6-fachen bis 0,85-fachen der durchschnittlichen Strömungsquerschnittsfläche
des zweiten Kanals (1.11) liegt.
3. Ablaufarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die gegenüber dem zweiten Kanal (1.11) verengte Strömungsquerschnittsfläche
des dritten Kanals (1.15) bis zum Auslass (1.16) des Absaugsiphons erstreckt.
4. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass (1.16) des Absaugsiphons tiefer liegt als ein bogenförmiger Rohrteil
(1.10), der den Übergang vom ersten Kanal (1.9) zum zweiten Kanal (1.11) definiert.
5. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Längenabschnitt des dritten Kanals (1.15), der die gegenüber dem zweiten Kanal
(1.11) verengte Strömungsquerschnittsfläche aufweist, geradlinig bis zum Auslass (1.16)
des Absaugsiphons ausgebildet ist.
6. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass des Absaugsiphons durch einen trichterartigen Abschnitt (1.20) gebildet
ist, der in den ersten Kanal (1.9) übergeht, wobei der Höhenabstand zwischen dem oberen
Ende (1.21) und dem unteren, in den ersten Kanal übergehenden Ende (1.22) des trichterartigen
Abschnitts (1.20) mindestens 15%, vorzugsweise mindestens 25% der Sperrwasserhöhe
(H) des Absaugsiphons beträgt.
7. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugsiphon (1) mit einer eine Einlassöffnung (1.2) aufweisenden kreisscheibenförmigen
Platte (1.1) versehen ist, deren Umfangskante eine Dichtungsaufnahme (1.3) aufweist,
wobei die Einlassöffnung (1.2) exzentrisch, vorzugsweise beabstandet vom Mittelpunkt
(M) der kreisscheibenförmigen Platte (1.1) angeordnet ist.
8. Ablaufarmatur nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (1.2) das obere Ende (1.21) des trichterartigen Abschnitts (1.20)
definiert.
9. Ablaufarmatur nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisscheibenförmige Platte (1.1) unterhalb der Dichtungsaufnahme (1.3) ein Außengewinde
(1.23) aufweist.
10. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisscheibenförmige Platte (1.1) auf ihrer Oberseite mindestens einen zapfen-
oder stegförmigen Vorsprung (1.8) als Montagehilfe aufweist.
11. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die drei parallel zueinander verlaufenden Kanäle (1.9, 1.11, 1.15) des Absaugsiphons
(1) aus kreiszylindrischen Rohren gebildet sind.
12. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Kanal (1.15) zumindest gegenüber dem zweiten Kanal (1.11) radial versetzt
angeordnet ist.
13. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass des Absaugsiphons durch eine tellerförmige Abdeckung (1.24) verdeckt
ist, deren Unterseite einen Wassereinlaufspalt (1.25) begrenzt und die lösbar mit
dem Absaugsiphon (1) und/oder mit einem rohrstutzenförmigen, ein Außengewinde aufweisenden,
an der Ablauföffnung des Ablaufbeckens festlegbaren Klemmteil verbindbar ist.