TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türdichtungssystem gemäss Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Türdichtungen werden in Bereichen eingesetzt, wo ein Schallschutz und ein Schutz
vor Zugluft gewünscht sind. Ebenso sollen sie lichtdicht abschliessen. Einfache Türdichtungen
sind sogenannte Schleifdichtungen, deren Dichtlippe oder Bürste eine untere Stirnfläche
des Türflügels nach unten überragt.
[0003] Ferner sind absenkbare Türdichtungen bekannt, welche üblicherweise im Wesentlichen
aus einem Gehäuse in Form einer nach unten offenen, u-förmigen Profilschiene, einer
in diesem Gehäuse gehaltenen und relativ zu diesem verschiebbaren Dichtleiste mit
einem Dichtelement und einem Antriebsmechanismus zum Absenken bzw. zum Anheben der
Dichtleiste bestehen. Üblicherweise senkt sich die Dichtleiste automatisch beim Schliessen
der Tür ab, indem eine Kraft in Längsrichtung auf einen Betätigungsstab wirkt und
den mechanischen Absenkmechanismus in Betrieb setzt. Es ist jedoch auch möglich, einen
von Hand betätigbaren Antriebsmechanismus vorzusehen. Derartige Türdichtungen sind
beispielsweise aus
EP 0 338 974,
DE 299 16 090 und
EP 0 509 961 bekannt. Diese Türdichtungen haben sich bewährt. Insbesondere die Türdichtung gemäss
EP 0 338 974 zeichnet sich dank der einstückigen Dichtlippe, deren Schenkel gleitend an der Führungsschiene
anliegen, durch eine besonders effiziente Dichtleistung aus.
[0004] Diese Dichtungen lassen sich jedoch in Niedrig- oder Nullenergie-Häusern mit kontrollierter
Lüftung, insbesondere in Minergie
®-Häusern, nicht einsetzen. Bei derartigen Gebäuden ist ein Lüftungssystem vorhanden,
welches in einen Teil der Räume Luft über Lüftungsgitter in der Wand, im Boden oder
in der Decke einbläst und diese in anderen Räumen über ebenfalls in der Wand, in der
Decke oder im Boden angeordnete Absaugöffnungen absaugt. Ziel der Lüftung ist es,
von aussen eingesaugte Frischluft mittels der nach aussen strömenden verbrauchten
Luft zu erwärmen, um so den Energiebedarf zum Heizen der Räume zu minimieren. Dabei
kann vorzugsweise jeder Raum über eine Luftzufuhr und -abfuhröffnung verfügen, welche
mit dem Lüftungssystem verbunden ist. In kostengünstigeren Varianten findet der Luftaustausch
zwischen den Räumen statt, wobei hierfür kleine Lüftungsgitter in der Tür oder den
Wänden angeordnet sind. Alternativ schliessen die Türen nicht ganz dicht, damit der
Luftaustausch gewährleistet ist. Üblicherweise wird ein relativ grosser Spalt zwischen
unterer Türkante und dem Boden belassen. Dadurch ist jedoch kein Schallschutz vorhanden
und Licht schimmert von einem Raum in den anderen.
[0005] In
EP 1 498 569 wurde deshalb vorgeschlagen, in der Dichtlippe oder im Dichtungsgehäuse Druckausgleichsöffnungen
vorzusehen. Diese reichen jedoch teilweise für eine angemessene Durchlüftung der Räume
nicht aus.
[0006] In
EP 1 936 097 ist ein Türdichtungssystem zur Verwendung in Minergie
®-Häuser offenbart. Das Dichtungsgehäuse ist in einer Aussenschiene angeordnet, wobei
zwischen diesen zwei Schienen ein durchgehender Luftkanal von einer Seite zur anderen
Seite der Tür verläuft. Im Luftkanal sind Schalldämpfungselemente in Form von Einlagen
aus Steinwolle oder Filz angeordnet. Diese sollen einen gewissen Schallschutz ermöglichen.
[0007] In
WO 2010/142053 wird ein Türdichtungssystem mit einem Luftkanal vorgeschlagen, welcher eine Luftzirkulation
von einer ersten Seite des Türflügels zu einer zweiten Seite des Türflügels gewährleistet.
Um den Schallschutz zu verbessern, ist im Luftkanal ein schallabsorbierender Resonator
vorhanden. Der Resonator kann durch die Türdichtung selber gebildet sein, beispielsweise
durch die Führungsschiene oder eine die Führungsschiene umgebende Aussenschiene.
[0008] Insbesondere bei geschlossenen Räumen besteht jedoch ein erhöhter Bedarf an Lufterneuerung
und somit ein vermehrter Bedarf an Luftaustausch mit angrenzenden Räumen. Dies wird
üblicherweise durch Lüfter gelöst, welche in Mauerdurchbrüchen angeordnet sind. Diese
Lüfter sind für jedermann sichtbar und können die Ästhetik des Raumes negativ beeinflussen.
Ein nachträglicher Einbau derartiger Lüfter bedingt eine grössere bauliche Veränderung,
da der Mauerdurchbruch geschaffen werden muss. Zudem wird der im Raum erzeugte Luftstrom
oft als störend empfunden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine erhöhte Lufterneuerung in Räumen
zu ermöglichen, ohne die Freiheit bei der Gestaltung dieser Räume zu beinträchtigen.
Insbesondere soll die Lufterneuerung in bestehenden Gebäuden ohne grosse bauliche
Veränderungen verbessert werden.
[0010] Diese Aufgabe löst ein Türdichtungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0011] Das erfindungsgemässe Türdichtungssystem weist eine Türdichtung zur Dichtung einer
Unter- oder Oberseite eines Gebäude-Türflügels und einen Luftkanal auf, welcher bei
dichtender Position der Türdichtung eine Luftzirkulation von einer Seite des Türflügels
und der Längsseite der Türdichtung auf die gegenüberliegende Seite des Türflügels
und die gegenüberliegende Längsseite der Türdichtung ermöglicht. Erfindungsgemäss
weist das Türdichtungssystem mindestens einen Lüfter auf, welcher Luft durch diesen
Luftkanal fördert.
[0012] Der Luftkanal befindet sich somit im Bereich der Türdichtung und führt vorzugsweise
um diese herum. Das Türdichtungssystem bildet zudem ein aktives Element zur Belüftung
des Raumes.
[0013] Die Kombination des im Türdichtungssystem vorhandenen Luftkanals mit mindestens einem
Lüfter verbessert den Luftaustausch ohne grosse bauliche Massnahmen. Zudem ist dieses
Lüftungssystem nahezu unsichtbar, da es sich im unteren bzw. oberen Bereich des Türflügels
befindet. Bestehende Bauten lassen sich einfach nachrüsten, indem entweder der gesamte
Türflügel ausgewechselt wird oder bestehende Türflügel mit diesem Dichtungssystem
inklusive Lüfter nachgerüstet werden. Der zirkulierende Luftstrom erstreckt sich vorzugsweise
über die gesamte Breite der Tür und wird so kaum wahrgenommen. Das erfindungsgemässe
System lässt sich in Gebäuden ohne Zentrallüftung wirkungsvoll einsetzen. Es lässt
sich aber auch in Kombination mit einem zentralen Hauslüftungssystem verwenden.
[0014] Vorzugsweise ist der mindestens eine Lüfter motorbetrieben, vorzugsweise elektromotorbetrieben.
[0015] Die Energieversorgung des Lüfters kann über das hausinterne Stromnetz oder über eine
Batterie erfolgen.
[0016] Der mindestens eine Lüfter kann ununterbrochen in Betrieb sein und/oder manuell ein-
und ausschaltbar sein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird er beim Schliessen
des Türflügels ein- und beim Öffnen des Türflügels ausgeschaltet. Die Ein- und Ausschaltung
kann beispielsweise über einen beim Schliessen der Tür aktivierten Schalter oder durch
einen auf andere Weise sich schliessenden Stromkreis erfolgen. Die Ein- und Ausschaltung
kann auch durch eine Absenkung und Anhebung der Türdichtung erfolgen. Ist sie mit
einer Bewegung der Türdichtung gekoppelt, so kann sie auch bei nicht geschlossener
Tür aktiviert werden, beispielsweise indem die Türdichtung in diesem Zustand manuell
oder motorbetrieben absenkbar ist. Ist der mindestens eine Lüfter lediglich bei geschlossenem
Türflügel und/oder bei abgesenkter Dichtung in Betrieb, wird der Energieverbrauch
minimiert. Da der Lüfter in diesem Fall nur bei Bedarf eingesetzt wird, weist er auch
eine längere Lebensdauer auf. In einer Ausführungsform ist der Lüfter mit einer elektronischen
Steuerung verbunden, welche den Betrieb des Lüfter in Abhängigkeit von äusseren Bedingungen
steuert. So kann beispielsweise ein CO
2-Sensor und/oder ein Hydrometer vorhanden sein und der Lüfter bei Überschreiten eines
Schwellenwerts eingeschaltet werden. Die Steuerung ist in einer bevorzugten Ausführungsform
eine zentrale Haussteuerung oder sie kann mit dieser verbunden sein.
[0017] Der mindestens eine Lüfter ist auf oder im Türflügel angeordnet. Vorzugsweise ist
er im Bereich der Türdichtung und oberhalb dieser angeordnet. Dadurch lässt sich der
Luftkanal optimal ausbilden, und die Wirkungsweise ist erhöht. Des Weiteren lässt
sich das erfindungsgemässe System dadurch kompakt und platzsparend ausbilden, so dass
die gestalterische Freiheit bei der Ausbildung des Türflügels nur wenig begrenzt ist.
Insbesondere kann dadurch der Türflügel so ausgebildet werden, dass dem Betrachter
auf den ersten Blick die Türdichtung und der Lüfter nicht auffällt.
[0018] Vorzugsweise ist der mindestens eine Lüfter auf der Türdichtung oder an einem den
mindestens einen Lüfter sowie die Türdichtung aufnehmenden Aussengehäuse befestigt.
Dies erleichtert die Montage, und es ist lediglich eine einzige Nut im Türflügel notwendig,
um das gesamte System aufzunehmen. Das Türdichtungssystem ist vorzugsweise zur Anordnung
in einer Nut eines Türflügels und zur Befestigung in oder an diesem Türflügel ausgebildet.
Das System kann zusätzlich oder alternativ zur Befestigung an der unteren oder oberen
Stirnseite des Türflügels ausgebildet sein, wobei es diesen überragt. Auch eine seitliche
Anordnung im unteren oder oberen Bereich des Türflügelblattes ist möglich. Vorzugsweise
sind im erfindungsgemässen Türdichtungssystem der Lüfter und die Türdichtung miteinander
verbunden, wobei diese Verbindung annähernd luftdicht ist. Dadurch wird der Wirkungsgrad
erhöht.
[0019] In bevorzugten Ausführungsformen ist der mindestens eine Lüfter ein Kompakt- oder
Miniaturlüfter. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Lüfter
ein Querstromlüfter ist, welcher Luft in Längsrichtung der Türdichtung bläst. Dieser
Querstromlüfter ist jedoch so ausgebildet, dass er Luft von einer Längsseite der Türdichtung
auf die andere Längsseite fördert. Dies lässt sich beispielsweise durch Ausbildung
eines geeigneten Strömungskanals in einem Gehäuse des Lüfter erzielen.
[0020] Es kann mehr als ein Querströmlüfter vorhanden sein. Vorzugsweise ist jedoch nur
ein einziger Querstromlüfter vorhanden. Vorzugsweise weist die Türdichtung in ihrer
Längsrichtung ein erstes und ein zweites Ende auf, wobei der Lüfter im Bereich eines
dieser Enden so angeordnet ist, dass er Luft in Richtung des anderen Endes bläst.
Am gegenüberliegenden Ende kann ein zweiter Querstromlüfter mit entgegen gesetzter
Ausrichtung angeordnet sein.
[0021] In einer anderen Ausführungsform ist der mindestens eine Lüfter mindestens ein Axiallüfter,
welcher Luft in Richtung quer zur Längsausdehnung der Türdichtung bläst. Vorzugsweise
sind mehrere Axiallüfter in Richtung der Längsausdehnung der Türdichtung nebeneinander
und verteilt über annähernd die gesamte Längsausdehnung der Türdichtung angeordnet.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Türdichtungssystem ein Aussengehäuse,
in welchem der mindestens eine Lüfter und die Türdichtung angeordnet sind. Vorzugsweise
weist das Aussengehäuse einen u-förmigen Querschnitt auf und es ist zu der zu dichtenden
Stirnseite des Türflügels hin offen ausgebildet. Vorzugsweise ist der Luftkanal im
Aussengehäuse zwischen Aussenwänden der Türdichtung und Innenwänden des Aussengehäuses
ausgebildet.
[0023] Ein gemeinsames Aussengehäuse ist nicht zwingend notwendig. Lüfter und Dichtung können
auch gemeinsam oder einzeln am oder im Türflügel befestigt sein, wobei der Lüfter
Luft entlang der Türdichtung von einer Seite auf die andere Seite fördert. Der Luftkanal
kann beispielsweise zwischen Türdichtung und Nut des Türflügels ausgebildet sein.
[0024] Ist eine Aussengehäuse vorhanden, weist es vorzugsweise zwei Schenkel und einen diese
zwei Schenkel verbindenden Steg auf, wobei der mindestens eine Lüfter benachbart zum
Steg angeordnet ist.
[0025] Um einen optimalen Luftkanal zu ermöglichen, ist die Türdichtung vorzugsweise auf
beiden Längsseiten beabstandet zum Aussengehäuse angeordnet.
[0026] Die Türdichtung kann eine Schleifdichtung mit einer Dichtlippe oder Bürste sein.
Vorzugsweise weist sie jedoch ein beim Schliessen des Türflügels automatisch absenkbares
und beim Öffnen des Türflügels automatisch anhebbares Dichtelement auf. Das Dichtelement
kann magnetisch, motorbetrieben oder induktiv betätigbar sein. Vorzugsweise ist es
jedoch mechanisch, beispielsweise federbelastet, aktivierbar. Die eingangs erwähnten
Absenkmechanismen mit einseitig aktivierbaren Betätigungsstab sind bevorzugten Ausführungsformen.
[0027] Der Türflügel kann ein schwenkbarer Türflügel oder ein Teil eine Schiebetür sein.
[0028] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0029] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Türdichtungssystem in einer ersten Ausführungsform,
befestigt in einer Nut eines Türflügels;
- Figur 2a
- eine erste perspektivische Darstellung des Türflügels mit Nut und Türdichtungssystem
gemäss Figur 1;
- Figur 2b
- eine zweite perspektivische Darstellung des Türflügels mit Nut und Türdichtungssystem
gemäss Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Türdichtungssystems gemäss Figur 1;
- Figur 4
- einen Querschnitt durch das Türdichtungssystem gemäss Figur 3 entlang A-A, mit einem
zentriert angeordneten Querstromlüfter;
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung des Türdichtungssystems gemäss Figur 3;
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung des Türdichtungssystems gemäss Figur 3 ohne Aussengehäuse;
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Türdichtungssystems ohne
Aussengehäuse in einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 8
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen Türdichtungssystems gemäss einer dritten Ausführungsform,
mit einem dezentral angeordneten Querstromlüfter;
- Figur 9
- einen Querschnitt durch das Türdichtungssystem gemäss Figur 8;
- Figur 10
- eine perspektivische Darstellung des Türdichtungssystems gemäss Figur 8 ohne Aussengehäuse;
- Figur 11
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen Türdichtungssystems gemäss einer vierten Ausführungsform
von vorne;
- Figur 12
- eine Seitenansicht des Türdichtungssystems gemäss Figur 11;
- Figur 13
- einen Vorderansicht des Türdichtungssystems gemäss Figur 11;
- Figur 14
- eine perspektivische Darstellung des Türdichtungssystems gemäss Figur 11 mit Axiallüftern
und ohne Aussengehäuse und
- Figur 15
- einen weiteren Querschnitt durch das Türdichtungssystem gemäss Figur 11.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0030] In den Figuren 1 bis 6 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Türdichtungssystems dargestellt.
[0031] Gemäss Figur 1 ist dieses Türdichtungssystem in einer Nut N befestigt, welche in
einer unteren Kante eines Türflügels T vorhanden ist. Das Türdichtungssystem kann
alternativ auch an einer oberen Stirnkante, auf einer seitlichen Fläche des Türflügels
T oder an einer unteren bzw. oberen Stirnfläche des Türflügels T angeordnet sein.
[0032] Wie in den Figuren 2a und 2b erkennbar ist, ist die u-förmige Nut N gestuft bzw.
abgesetzt ausgebildet. An mindestens einem, vorzugsweise an beiden seitlichen Enden
der Nut N ist diese schmaler und weniger tief ausgebildet als im mittleren Bereich.
Die Nut N kann jedoch auch eine über ihre gesamte Länge gleichbleibende Breite und
Tiefe aufweisen.
[0033] Die Befestigung des Türdichtungssystems am oder im Türflügel T erfolgt durch bekannte
Mittel. Insbesondere kann ein alle Teile des Türdichtungssystems aufnehmendes Aussengehäuse
1 vorhanden sein, welches hutförmig ausgebildet ist mit zur Stirnfläche des Türflügels
T parallelen Schenkeln. Diese Schenkel sind vorzugsweise an die Stirnfläche des Türflügels
T angeschraubt. Diese Art der Befestigung eignet sich für gleichbleibend ausgebildete
Nuten wie auch für gestufte Nuten.
[0034] In der hier dargestellten Ausführungsform weist das Aussengehäuse 1 einen u-förmigen
Querschnitt auf, wie dies in Figur 4 gut erkennbar ist. Es kann vertieft in der Nut
N eingelassen sein oder, wie in Figuren 1 und 2 dargestellt, bündig mit der unteren
Kante des Türflügels T enden. Vorstehende Aussengehäuse 1 sind zwar ebenfalls möglich,
in der Praxis jedoch weniger erwünscht.
[0035] Das Aussengehäuse 1 umschliesst ein Dichtungsgehäuse 2 einer Türdichtung. Aussengehäuse
1 und Dichtungsgehäuse 2 sind vorzugsweise Profilschienen aus Aluminium oder Kunststoff.
Das Dichtungsgehäuse 2 weist vorzugsweise ebenfalls einen im Wesentlichen u-förmigen
Querschnitt auf und besitzt einen Steg sowie zwei durch diesen Steg miteinander verbundene
parallel zueinander verlaufende Schenkel.
[0036] Vorzugsweise ist die Türdichtung als Absenkdichtung ausgebildet, wie sie aus dem
Stand der Technik bekannt ist. In diesem Beispiel ist im Dichtungsgehäuse 2 eine Trägerprofilschiene
3, ein an der Trägerprofilschiene 3 befestigtes Dichtelement 4 sowie ein nicht dargestellter
Absenkmechanismus vorhanden, wobei die Trägerprofilschiene 3 und das Dichtelement
4 gemeinsam über diesen Absenkmechanismus relativ zum Dichtungsgehäuse 2 anhebbar
und absenkbar sind. Das Dichtelement 4 ist hier einstückig ausgebildet und weist in
diesem Beispiel am Dichtungsgehäuse 2 anliegende seitliche Schenkel 40 sowie eine
schräg nach unten ragende vorstehende Dichtlippe 41 auf, welche sich über die gesamte
Länge der Dichtung erstreckt. Das Dichtelement 4 kann jedoch auch mehrstückig ausgebildet
sein und/oder eine andere Form und andere Befestigungsstellen an der Trägerprofilschiene
3, am Dichtungsgehäuse 2 oder an anderen Stellen der Dichtung aufweisen. Der Absenkmechanismus
weist vorzugsweise Blattfedern auf, welche über einen parallel zur Längsrichtung der
Dichtung verlaufenden Betätigungsstab betätigbar sind. Der Betätigungsstab endet in
einem Betätigungsknopf 5, welcher der Türdichtung einseitig vorsteht, wie dies in
Figur 3 erkennbar ist. Beim Schliessen des Türflügels T wird der Betätigungsstab somit
eingedrückt und die Kraft wird auf die Blattfedern übertragen.
[0037] Andere Arten von Absenkmechanismen und auch andere Arten von Türdichtungen, insbesondere
Schleifdichtungen und Bürsten, lassen sich mit der erfindungsgemässen Idee ebenfalls
verwirklichen.
[0038] In diesem Beispiel steht das Dichtungsgehäuse 2 dem Aussengehäuse 1 auf beiden Seiten
vor, wie in Figur 3 erkennbar ist. Auf diese Weise lässt sich das erfindungsgemässe
Dichtungssystem in eine abgesetzte Nut N des Türflügels T montieren. Hierfür ist ein
Befestigungswinkel 6 vorhanden, welcher mit einem Schenkel unterhalb des Stegs des
Dichtungsgehäuse 2 eingreift und mit einem zweiten, dazu annähernd senkrechtem Schenkel
an die Stirnfläche des Türflügels T angeschraubt ist. Dies ist in Figur 1 gut erkennbar.
Das so montierte Dichtungssystem ist von aussen kaum sichtbar, lediglich die Stirnseiten
sind erkennbar.
[0039] Das Dichtungsgehäuse 2 ist beabstandet im Aussengehäuse 1 angeordnet, so dass auf
beiden seiner Längsseiten ein Zwischenraum 8, 8' entsteht. Diese Zwischenräume 8,
8' bilden einen Teil eines Luftkanals.
[0040] Das erfindungsgemässe Türdichtungssystem weist ferner mindestens einen Ventilator
oder Lüfter 7 auf. Der Lüfter 7 ist oberhalb des Stegs des Dichtungsgehäuses 2 angeordnet,
wie dies in den Figuren 4 und 6 erkennbar ist. Vorzugsweise ist der Lüfter 7 auf dem
Steg des Dichtungsgehäuses 2 befestigt, beispielsweise angeschraubt, festgeklemmt
oder angeklebt oder anderweitig abgedichtet.
[0041] Der Lüfter 7 ist vom Aussengehäuse 1 umgeben, wie in Figur 5 erkennbar ist. Der Lüfter
7 kann zusätzlich oder alternativ auch am bzw. im Aussengehäuse 1 befestigt sein.
[0042] Dieser Lüfter 7 ist vorzugsweise als Miniaturlüfter ausgebildet, so dass er möglichst
platzsparend ausgebildet und mit geringem Energieverbrauch betätigbar ist. Er kann
batteriebetrieben sein oder mit dem Stromnetz verbunden bzw. verbindbar sein. Eine
Verbindung mit dem Stromnetz kann beispielsweise beim Schliessen der Tür über einen
Kontakt, z.B. in der Türzarge, erfolgen. Es können auch Kabelübergänge, z.B. zum Türschloss,
vorhanden sein.
[0043] Der Lüfter 7 ist im Bereich eines Endes der Dichtung angeordnet. Vorzugsweise befindet
er sich jedoch beabstandet zum Ende des Dichtungsgehäuses 2. Dies ermöglicht die Anordnung
in einer abgesetzten Nut N des Türflügels T. Es können auch mehrere derartiger Querlüfter
verwendet werden. Insbesondere kann im Bereich des anderen Endes des Dichtungsgehäuses
2 ebenfalls ein Querlüfter angeordnet sein. Mindestens ein Lüfter 7 ist jedoch vorzugsweise
im Bereich desjenigen Endes angeordnet, an welchem der Türflügel T im Türrahmen schwenkbar
befestigt ist; d.h. bandseitig.
[0044] In dieser Ausführungsform ist der Lüfter 7 ein Querstromlüfter. Er bläst Luft entlang
der Längsrichtung des Dichtungsgehäuses 2. Der Lüfter 7 weist jedoch einen Strömungskanal
70 auf mit einem Einlass 71 auf einer Längsseite des Dichtungsgehäuses 2 und einem
Auslass 72 auf der gegenüberliegenden Längsseite des Dichtungsgehäuses 2. Dies lässt
sich beispielsweise, wie hier dargestellt, durch geeignete Ausbildung des Lüftergehäuses
erzielen. Der Einlass 71 mündet in den ersten Zwischenraum 8 auf einer ersten Längsseite
des Dichtungsgehäuses 2. Der Auslass 72 mündet in den zweiten Zwischenraum 8' auf
der zweiten gegenüberliegenden Längsseite des Dichtungsgehäuses 2. Dies ist in Figur
4 gut erkennbar. Dadurch fördert dieser Lüfter 7 Luft von einer Seite des Türflügels
auf die andere Seite und somit von einem Raum des Gebäudes in einen anderen. Die Zwischenräume
8, 8' und der Strömungskanal 70 bilden somit den Luftkanal. Durch diese Anordnung
ist gewährleistet, dass auch bei geschlossener Türe und bei abgesenkter Türdichtung
ein genügender Luftaustausch zwischen den Räumen erfolgen kann. Dies ist sogar insbesondere
Zentrallüftungssystem möglich.
[0045] In Figur 7 ist eine erste Variante des erfindungsgemässen Türdichtungssystems gemäss
den Figuren 1 bis 6 dargestellt. Hier ist das Dichtungsgehäuse 2 mit Löchern versehen,
um als schallabsorbierender Resonator zu wirken. Andere Arten von Resonatoren, insbesondere
die in
WO 2010/142053 offenbarten, können ebenfalls im erfindungsgemässen Türdichtungssystem verwendet
werden.
[0046] In den Figuren 8 bis 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen
Türdichtungssystems dargestellt. Hier ist ebenfalls ein Querlüfter 7 vorhanden. Er
ist jedoch azentrisch im Aussengehäuse 1 angeordnet, so dass sein Einlass 71 nicht
nach unten gerichtet ist wie in den Ausführungsformen gemäss den Figuren 1 bis 6,
sondern seitlich zur Seitenwand des Aussengehäuses 1 hin gerichtet ist. Sein Auslass
72 ist in diesem Beispiel nach unten gerichtet. Alternativ kann jedoch der Einlass
71 nach unten und der Auslass 72 seitlich ausgerichtet sein.
[0047] In einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform können Ein- und Auslass
71, 72 seitlich enden. Hierzu muss lediglich das Aussengehäuse 1 breiter ausgebildet
sein als der Lüfter 7. Der Lüfter 7 kann dabei azentrisch oder zentrisch im Aussengehäuse
1 angeordnet sein, solange ein Luftkanal von einer Seite zur anderen Seite der Dichtung
ausgebildet ist.
[0048] In allen diesen Ausführungsformen ist das Dichtungsgehäuse 2 vorzugsweise zentrisch,
d.h. entlang der Längsmittelachse des Aussengehäuses 2 in diesem angeordnet. Es kann
jedoch auch azentrisch angeordnet sein.
[0049] Im übrigen sind die im ersten Ausführungsbeispiel genannten Variationen inklusive
die Verwendung von Resonatoren auch in dieser Ausführungsform möglich.
[0050] In der Ausführungsform gemäss den Figuren 11 bis 13 sind mehrere Radiallüfter 7 über
mindestens einem Teil der Länge des Dichtungsgehäuses 2 angeordnet. Vorzugsweise sind
auch diese wiederum auf dem Dichtungsgehäuse 2 befestigt. Die Variationen gemäss den
vorherigen Ausführungsbeispielen sind auch hier möglich.
[0051] Die Radiallüfter 7 können über die gesamte Länge des Dichtungsgehäuses 2 verteilt,
vorzugsweise gleichmässig verteilt, angeordnet sein. Sie könnten sich jedoch auch
im Bereich eines Endes befinden. Vorzugsweise im Bereich, an welchem die Tür im Türrahmen
schwenkbar gehalten ist.
[0052] Die Radiallüfter 7 leiten die Luft von einer Seite des Türflügel T auf die andere
Seite. Eine spezielle Ausbildung eines Strömungskanals ist in diesem Beispiel deshalb
nicht notwendig. Dies hat den Vorteil, dass das Dichtungssystem insgesamt schmaler
ausgebildet sein kann.
[0053] In Figur 15 ist ein Dämpfungselement 9 dargestellt, welches an die Innenseiten der
zwei parallelen Schenkeln des Aussengehäuses 1 befestigt ist. Vorzugsweise ist es
angeklebt. Das Dämpfungselement 9 dient zur Schalldämpfung. Es ist somit ein Schallabsorber.
Es kann als einfache schalldämmende Matte, beispielsweise aus Filz, oder als Helmholtz-Resonator
ausgebildet sein. Es erstreckt sich vorzugsweise annähernd über die gesamte Länge
des Dichtungssystems.
[0054] Das erfindungsgemässe Türdichtungssystem ermöglicht einen genügenden Luftaustausch
auch bei geschlossener Tür.
[0055]
BEZUGSZEICHENLISTE
T |
Türflügel |
5 |
Betätigungsknopf |
N |
Nut |
6 |
Befestigungswinkel |
1 |
Aussengehäuse |
7 |
Lüfter |
2 |
Dichtungsgehäuse |
70 |
Strömungskanal |
20 |
Loch |
71 |
Einlass |
3 |
Trägerprofilschiene |
72 |
Auslass |
4 |
Dichtelement |
8,8' |
Zwischenraum |
40 |
seitliche Schenkel |
9 |
Dämpfungselement |
41 |
Dichtlippe |
|
|
1. Türdichtungssystem mit einer Türdichtung (2, 3, 4) zur Dichtung einer Unter- oder
Oberseite eines Gebäude-Türflügels (T) und mit einem Luftkanal (8, 8', 70), welcher
bei dichtender Position der Türdichtung eine Luftzirkulation von einer Längsseite
der Türdichtung (2, 3, 4) auf eine gegenüberliegende Längsseite der Türdichtung (2,
3, 4) ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass das Türdichtungssystem ferner mindestens einen Lüfter (7) aufweist, welcher Luft
durch diesen Luftkanal (8, 8', 70) fördert.
2. Türdichtungssystem nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine Lüfter (7) motorbetrieben,
vorzugsweise elektromotorbetrieben, ist.
3. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der mindestens eine Lüfter
(7) im Bereich der Türdichtung (2, 3, 4) und oberhalb dieser angeordnet ist.
4. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der mindestens eine Lüfter
(7) auf der Türdichtung (2, 3, 4) oder an einem den mindestens einen Lüfter (7) sowie
die Türdichtung (2, 3, 4) aufnehmenden Aussengehäuse (1) befestigt ist.
5. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der mindestens eine Lüfter
(7) ein Querstromlüfter ist und wobei er so ausgebildet ist, dass er Luft von einer
Längsseite der Türdichtung (2, 3, 4) auf die andere Längsseite fördert.
6. Türdichtungssystem nach Anspruch 5, wobei die Türdichtung (2, 3, 4) in ihrer Längsrichtung
ein erstes und ein zweites Ende aufweist und wobei der Lüfter (7) im Bereich eines
dieser Enden angeordnet ist.
7. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der mindestens eine Lüfter
(7) mindestens ein Axiallüfter ist, welcher Luft in Richtung quer zur Längsausdehnung
der Türdichtung (2, 3, 4) fördert.
8. Türdichtungssystem nach Anspruch 7, wobei mehrere Axiallüfter (7) in Richtung der
Längsausdehnung der Türdichtung (2, 3, 4) nebeneinander und verteilt über annähernd
die gesamte Längsausdehnung der Türdichtung (2, 3, 4) angeordnet sind.
9. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Lüfter und die Türdichtung
miteinander verbunden sind und wobei diese Verbindung annähernd luftdicht ist.
10. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei es ein Aussengehäuse (1)
umfasst, in welchem der mindestens eine Lüfter (7) und die Türdichtung (2, 3, 4) angeordnet
sind.
11. Türdichtungssystem nach Anspruch 10, wobei der Luftkanal (8, 8', 70) im Aussengehäuse
(1) zwischen Aussenwänden der Türdichtung (2, 3, 4) und Innenwänden des Aussengehäuses
(1) ausgebildet ist.
12. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei das Aussengehäuse (1)
zwei Schenkel und einen diese zwei Schenkel verbindenden Steg aufweist und wobei der
mindestens eine Lüfter (7) benachbart zum Steg angeordnet ist.
13. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Türdichtung (2, 3,
4) auf beiden Längsseiten beabstandet zum Aussengehäuse (1) angeordnet ist.
14. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Türdichtung (2, 3,
4) ein beim Schliessen des Türflügels (T) automatisch absenkbares und beim Öffnen
des Türflügels automatisch anhebbares Dichtelement (4) aufweist.
15. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei es zur Anordnung in einer
Nut (N) eines Türflügels (T) und zur Befestigung in oder an diesem Türflügel (T) ausgebildet
ist.