[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckhalteventilanordnung für eine Kraftstoffleitung.
[0002] In modernen Verbrennungsmotoren werden die Einspritzventile des Verbrennungsmotors
über eine gemeinsame Kraftstoffleitung mit Kraftstoff versorgt (Common Rail System).
Kraftstoff, der dem Verbrennungsmotor nicht über die jeweiligen Einspritzventile zugeführt
wird, wird in einer gemeinsamen Kraftstoffrücklaufleitung gesammelt und erneut einer
Kraftstoffzuleitung zugeführt.
[0003] Um die Funktion der Einspritzventile zu gewährleisten, wird in der Kraftstoffrücklaufleitung
über ein Druckhalteventil ein Kraftstoffdruck aufrechterhalten. Vor einem erstmaligen
Betrieb des Verbrennungsmotors wird die Kraftstoffrücklaufleitung mit Kraftstoff befüllt.
[0004] Die Druckschrift
DE 103 39 250 A1 beschreibt ein Druckhalteventil, das zum Aufrechterhalten eines Kraftstoffdruckes
in einer Kraftstoffleitung als auch zum Erstbefüllen der Kraftstoffleitung verwendet
werden kann.
[0005] Es ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, den Aufbau eines Druckhalteventils
zu vereinfachen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen nach dem unabhängigen
Anspruch gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche,
der Beschreibung und der Figuren.
[0007] Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass der Aufbau herkömmlicher
Druckhalteventile kompliziert und fehleranfällig ist.
[0008] Gemäß einem Aspekt wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch eine Druckhalteventilanordnung
für eine Kraftstoffleitung gelöst, mit einer Druckleitung mit einem Druckhalteventil
zum Aufrechterhalten eines Kraftstoffdruckes in der Kraftstoffleitung und einer Befüllungsleitung
zum Befüllen (Erstbefüllen) der Kraftstoffleitung mit Kraftstoff, bei der ein Einlass
der Druckleitung mit einem Auslass der Befüllungsleitung fluidtechnisch verbunden
ist. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass sich der Aufbau
des Ventils vereinfacht. Daneben ergibt sich eine kompakte Bauform und eine gute Regelcharakteristik.
Die Druckhalteventilanordnung ist lageunabhängig einbaubar, wartungsarm und robust.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung ist ein Einlass
der Befüllungsleitung von einem Auslass der Druckleitung fluidtechnisch entkoppelt
oder ein Einlass der Befüllungsleitung ist mit einem Auslass der Druckleitung fluidtechnisch
verbunden. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Druckleitung
über einen getrennten oder einen gemeinsamen Kraftstoffanschluss befüllt werden kann.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung ist
eine Durchlassrichtung der Befüllungsleitung fluidtechnisch entgegengesetzt zu einer
Durchlassrichtung der Druckleitung. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil
erreicht, dass ein Rückströmen von Kraftstoff verhindert wird.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung ist
das Druckhalteventil ein Kugelrückschlagventil. Dadurch wird beispielsweise der technische
Vorteil erreicht, dass eine gute Dichtwirkung bei gleichzeitig hohem Kraftstoffdurchsatz
erreicht wird.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung weist
die Befüllungsleitung ein Rückschlagventil auf, dessen Öffnungsrichtung entgegengesetzt
zu einer Öffnungsrichtung des Druckhalteventils ist. Dadurch wird beispielsweise der
technische Vorteil erreicht, dass ein Durchlass in der Befüllungsleitung mit einer
hohen Dichtwirkung in der Befüllungsleitung gesperrt wird.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung umfasst
die Befüllungsleitung ein Blendenelement zum Verringern eines Strömungsquerschnittes
der Befüllungsleitung. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht,
dass in einem regulären Betrieb ein Rückfluss von Kraftstoff durch das Blendenelement
soweit verhindert wird, dass ein Druck in der Kraftstoffleitung aufrechterhalten werden
kann, ohne dass hierzu ein Ventil verwendet wird.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung ist
die Befüllungsleitung eine Kapillarleitung. Dadurch wird beispielsweise ebenfalls
der technische
[0015] Vorteil erreicht, dass in einem regulären Betrieb ein Rückfluss von Kraftstoff durch
die Kapillarleitung statt durch ein Blendenelement oder eine Drossel derart verhindert
wird, dass ein Druck in der Kraftstoffleitung aufrechterhalten werden kann, ohne dass
hierzu ein Ventil verwendet wird.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung weist
die Druckhalteventilanordnung ein Formteil auf, in welchem die Druckleitung und die
Befüllungsleitung gebildet sind. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil
erreicht, dass die Druckhalteventilanordnung mit einfachen Mitteln hergestellt werden
kann.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung umfasst
das das Formteil ein erstes Teilformteil, in dem erste Abschnitte der Druckleitung
und der Befüllungsleitung gebildet sind, und ein zweites Teilformteil, in dem zweite
Abschnitte der Druckleitung und der Befüllungsleitung gebildet sind. Dadurch wird
beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die beiden Teile voneinander
getrennt werden können, um so ein Inneres der Druckhalteventilanordnung freizugeben.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung weist
die Druckhalteventilanordnung ein Gehäuse auf, wobei das Formteil in ein Gehäuse einsetzbar
oder ein integrales Element des Gehäuses ist. Dadurch wird beispielsweise der technische
Vorteil erreicht, dass die Druckhalteventilanordnung modular oder in einer kompakten
Bauform gefertigt werden kann.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung weist
die Druckhalteventilanordnung ein Gehäuse mit einem Anschluss für die Befüllungsleitung
auf. Dadurch wird beispielsweise der Vorteil erreicht, dass die Kraftstoffleitung
über einen separaten Anschluss mit Kraftstoff befüllt werden kann.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung weist
das Druckhalteventil eine mittels einer Feder gegen einen Ventilsitz anpressbaren
Ventilkopf auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass
sich das Druckhalteventil mit einfachen technischen Mitteln aufbauen lässt und sich
durch den Ventilkopf eine hohe Dichtwirkung erzielen lässt.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung weist
die Befüllungsleitung eine Blende mit einem ersetzbaren Scheibenelement mit einer
Öffnung auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass sich
anhand der Öffnung ein Strömungsquerschnitt einstellen lässt.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung umfasst
die Befüllungsleitung ein Filterelement zur Kraftstofffilterung. Dadurch wird beispielsweise
der technische Vorteil erreicht, dass ein Verstopfen der Befüllungsleitung verhindert
wird.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung umfasst
das Druckhalteventil ein Gehäuse mit einem ersten Gehäuseteil und einem zweiten Gehäuseteil.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass sich ein Herstellungsprozess
vereinfacht oder dass das Gehäuse bei Bedarf geöffnet werden kann.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung umfasst
die Druckhalteventilanordnung einen ersten Anschlussstutzen und einen zweiten Anschlussstutzen
zum Anschließen einer Kraftstoffleitung. Dadurch wird beispielsweise der technische
Vorteil erreicht, dass sich die Druckhalteventilanordnung auf einfache Weise in eine
Kraftstoffleitung integrieren lässt.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung umfasst
verläuft der erste Anschlussstutzen parallel versetzt zu dem zweiten Anschlussstutzen.
[0026] Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass sich die Druckhalteventilanordnung
raumsparend und mit wenigen Teilen aufbauen lässt.
[0027] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung verlaufen
der erste Anschlussstutzen und der zweite Anschlussstutzen entlang der gleichen Achse.
[0028] Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass ein geringer Strömungswiderstand
erreicht wird.
[0029] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung verläuft
die Druckleitung entlang der gleichen Achse wie der erste Anschlussstutzen und der
zweite Anschlussstutzen. Dadurch wird beispielsweise ebenfalls der technische Vorteil
erreicht, dass ein geringer Strömungswiderstand erreicht wird.
[0030] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung verläuft
die Befüllungsleitung parallel versetzt zu der Druckleitung. Dadurch wird beispielsweise
der technische Vorteil erreicht, dass ein gerader Strömungsverlauf in der Druckleitung
realisiert werden kann.
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
Folgenden näher beschrieben.
[0032] Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung;
Fig. 2 eine weitere Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung;
Fig. 3 eine weitere Querschnittsansicht einer dritten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung;
Fig. 4 eine weitere Querschnittsansicht einer vierten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung;
Fig. 5 unterschiedliche Ansichten eines Rückschlagventils; und
Fig. 6A- 6C weitere Ansichten unterschiedlicher Ausführungsformen von Rückschlagventilen;
und
Fig. 7 eine weitere Querschnittsansicht und eine Ansicht einer fünften Ausführungsform
der Druckhalteventilanordnung.
[0033] Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung
100. Die Druckhalteventilanordnung 100 ist mit einer Kraftstoffleitung 101 verbunden,
über die unverbrannter Kraftstoff von einem nicht gezeigten Verbrennungsmotor in einen
Kraftstoffkreislauf zurückläuft. Diese Kraftstoffleitung 101 wird aus diesem Grund
auch Leckölleitung genannt. Die Druckhalteventilanordnung 100 dient zum Aufrechterhalten
eines Druckes in der Kraftstoffleitung 101.
[0034] Insbesondere ist die Druckhalteventilanordnung 100 geeignet, den Druck im Rücklauf
von einem Verbrennungsmotor mit Piezo-Einspritzventilen in einem Common Rail-System
konstant zu halten, so dass die Funktion der Piezo-Einspritzventile aufrechterhalten
wird und Druckschwankungen an den Einspritzdüsen verhindert werden. Ein Common Rail-System
bezeichnet einen Diesel-Direkteinspritzer-Verbrennungsmotor, bei dem alle Zylinder
an einer gemeinsamen Verteilerleitung für den Kraftstoff liegen. In dieser Verteilerleitung
wird ein permanent hoher Druck erzeugt, der Kraftstoff gespeichert und an die geregelten
Einspritzdüsen verteilt. Die Vorteile des Common Rail Systems sind bessere Gemischbildung
in den Zylindern, weniger Verbrauch und niedrigere Emissionen.
[0035] Die Druckhalteventilanordnung 100 umfasst eine Druckleitung 103, durch die bei Überschreiten
eines vorgegebenen Druckes der Kraftstoff in Pfeilrichtung fließt. Die Druckleitung
103 wird durch einen geraden Strömungskanal im Inneren der Druckhalteventilanordnung
100 gebildet.
[0036] Zum Aufrechterhalten und der Stabilisierung des Druckes dient das Druckhalteventil
105. Das Druckhalteventil 105 wird durch ein Rückschlagventil mit einer Feder 123
gebildet, die eine Kugel 125 in einen trichterförmigen Ventilsitz drückt. Der Druck
in der Kraftstoffleitung 101 wird durch die Federkonstante und die Vorspannung der
Feder 123 festgelegt. Überschreitet der Druck in der Kraftstoffleitung 103 einen durch
die Feder 123 definierten Sollwert, öffnet sich das Druckhalteventil 105, so dass
der Kraftstoff aus der Kraftstoffleitung 101 herausströmen kann und sich der Druck
in der Kraftstoffleitung 101 solange vermindert, bis der Sollwert wieder erreicht
ist.
[0037] Bei der Herstellung des Fahrzeugs oder nach einer Wartung oder Reparatur ist es oftmals
erforderlich, dass eine Erst- oder Wiederbefüllung der Kraftstoffleitung 101 mit Kraftstoff
vorgenommen wird. Die Erst- oder Wiederbefüllung mit Kraftstoff erfolgt in einer Befüllrichtung,
die entgegengesetzt zu der Pfeilrichtung ist, die die Hauptflussrichtung des Kraftstoffes
beim Betrieb des Verbrennungsmotors angibt. Zum Befüllen der Kraftstoffleitung 101
ist eine Befüllungsleitung 107 vorgesehen, die ein weiteres mit einer Feder 129 belastetes
Rückschlagventil 117 umfasst. Die Feder 129 drückt die Kugel 127 in einen trichterförmigen
Ventilsitz, der in der Befüllungsleitung 107 gebildet ist. Der Einlass 113 der Befüllungsleitung
107 ist mit dem Auslass 115 der Druckleitung verbunden, während der Auslass 109 der
Befüllungsleitung 107 mit dem Einlass 111 der Druckleitung verbunden ist.
[0038] Beim Befüllen der Kraftstoffleitung 101 öffnet sich das Ventil 117 und der Kraftstoff
kann über die Befüllungsleitung 107 in die Kraftstoffleitung 101 strömen. Für das
Befüllen der Kraftstoffleitung 101 mit den Einspritzventilen wird die Abzweigung der
Befüllungsleitung 107 mit dem Rückschlagventil 117 eingesetzt, das eine kleinere Kugel
127 als in der Druckleitung 103 aufweist.
[0039] In der Befüllungsrichtung wirkt der Kraftstoff als Fluid mit einem Druck auf die
Kugel 125 in der Druckleitung 103 und dichtet so den Durchlass ab. Gleichseitig wirkt
der Kraftstoff mit demselben Druck auf die Kugel 127 der Befüllungsleitung 107 und
öffnet das Ventil 117. Übersteigt der Druck einen vorbestimmen Druck, wie beispielsweise
einen Öffnungsdruck von 0,6 bar, hebt die Kugel 127 von dem Kugelsitz ab und öffnet
das Ventil 117, so dass die Befüllung der Kraftstoffleitung 101 stattfindet.
[0040] In der entgegengesetzten Hauptflussrichtung wirkt der Kraftstoff als Fluid mit einem
Druck auf die Kugel 127 und drückt die Kugel 127 abdichtend gegen den Kugelsitz in
der Befüllungsleitung 107. Daneben wirkt der Kraftstoff auf die Kugel 125 in der Druckleitung
103 mit dem gleichen Druck. Übersteigt der Druck den Öffnungsdruck von, beispielsweise
14 -17 bar, so hebt die Kugel 125 von ihrem Sitz ab und öffnet das Ventil 105. Der
Kraftstoff strömt aus der Kraftstoffleitung 101 durch die Druckhalteventilanordnung
100.
[0041] Die Druckhalteventilanordnung 100 umfasst somit zwei fluidtechnisch gegeneinander
angeordnete Ventile 105 und 117, von denen eines in Richtung der Kraftstoffleitung
101 öffnet und das andere in Richtung einer Vorlaufleitung öffnet. Ein Öffnen oder
Schließen der Ventile erfolgt mittels der Kugeln 125 und 127 als Schließkörper. Die
Druckhalteventilanordnung 100 kann sich daher strömungstechnisch in zwei entgegengesetzte
Richtungen öffnen. Die Ventile 105 und 117 öffnen daher je nach Öffnungsdruck und
Haltedruck im System in die eine oder in die andere Richtung, so dass zwei Durchflussrichtungen
realisiert werden können.
[0042] Die Druckleitung 103 und die Befüllungsleitung 107 sind als Flüssigkeitskanäle in
den beiden Formteilen 119, 121 gebildet. Die beiden Formteile 119 und 121 weisen beispielsweise
eine zylindrische Form auf, in deren Mitte ein Kanal für die Druckleitung 103 verläuft.
Der Kanal für die Befüllungsleitung 107 umgeht das Druckhalteventil 105 und ist seitlich
in den Formkörpern 119 und 121 gebildet. Die Druckhalteventile 105 und 117 sind durch
Aussparungen in den Formteilen 119 und 121 gebildet, in denen die Federn 123 und 129
sowie die Kugeln 125 und 127 eingesetzt sind. Die Druckhalteventile 105 und 117 werden
daher durch das Zusammenspiel beider Formteile 119 und 121 gebildet. Jedes der Ventile
105 und 117 ist somit mit der Kugelseite und Federseite in einem der Formteile 119
oder 121 gebildet.
[0043] Das Formteil 119 weist einen ersten Abschnitt 103-1 der Druckleitung 103 und einen
ersten Abschnitt 107-1 der Befüllungsleitung 107 auf. Daneben sind in dem Formteil
119 eine zylindrische Aussparung für den Sitz der Feder 123 des Druckhalteventils
105 und eine trichterförmige Aussparung für den Sitz der Kugel 127 gebildet. Das Formteil
121 weist einen zweiten Abschnitt 103-2 der Druckleitung 103 und einen zweiten Abschnitt
107-2 der Befüllungsleitung 107 auf. Daneben sind in dem Formteil 121 eine zylindrische
Aussparung für den Sitz der Feder 129 des Druckhalteventils 117 und eine trichterförmige
oder kegelförmige Aussparung für den Sitz der Kugel 125 gebildet. In der jeweiligen
Aussparung gebildete Rippen führen die Feder 123 und 129 und verhindern ein Knicken
oder Verkanten beim Öffnungsvorgang.
[0044] Im Allgemeinen können die beiden Formteile 119 und 121 statt einer zylindrischen
Form jede andere Form aufweisen und in einer beliebigen Weise miteinander verbunden
sein, wie beispielsweise miteinander verschweißt sein. In einer anderen Ausführungsform
kann auch ein einteiliges Formteil verwendet werden.
[0045] Die beiden Formteile 119 und 121 sind in einem Gehäuse 131, 133 angeordnet, das diese
vollständig umschließt und Anschlüsse für die Kraftstoffleitung 101 und den Vorlauf
aufweist. Das Gehäuse umfasst die beiden Gehäuseteile 131 und 133, die miteinander
verschraubt sein können. Dazu kann eines der Gehäuseteile 131 ein nicht gezeigtes
Außengewinde und das andere der Gehäuseteile 133 ein Innengewinde umfassen, die ineinander
gedreht werden können.
[0046] Zwischen den beiden Gehäuseteilen 131 und 133 ist eine umlaufende Dichtung 139 angeordnet,
die verhindert, dass Kraftstoff aus dem Inneren der Druckhalteventilanordnung 100
nach außen dringt. Daneben sind jeweils zwischen dem Formteil 119 und dem Gehäuseteil
133 und zwischen dem Formteil 121 und dem Gehäuseteil 131 weitere Dichtungen 135 und
137, wie beispielsweise Dichtringe, angeordnet, die ebenfalls das Ausdringen von Kraftstoff
verhindern.
[0047] Im Allgemeinen können die beiden Gehäuseteile 131 und 133 jede andere geeignete Form
aufweisen und in einer beliebigen Weise miteinander verbunden sein, wie beispielsweise
miteinander verschweißt sein.
[0048] Das Gehäuse der Druckhalteventilanordnung 100 weist zwei Anschlüsse oder Anschlussstutzen
141-1 und 141-2 auf, die dazu dienen die Druckhalteventilanordnung 100 mit einer Kraftstoffleitung
101 zu verbinden, so dass der Kraftstoff bei Vorliegen eines Überdruckes durch die
Druckhalteventilanordnung 100 strömen kann. In einer alternativen Ausführungsform
kann in dem Gehäuse auch ein dritter separater Anschluss bereitgestellt sein, der
mit der Befüllungsleitung 107 verbunden ist und der ausschließlich zum Befüllen der
Kraftstoffleitung vorgesehen ist.
[0049] Fig. 2 zeigt eine weitere Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung
200. Die in Fig. 2 gezeigte Druckhalteventilanordnung 200 unterscheidet sich von der
in Fig. 1 gezeigten Druckhalteventilanordnung 100 durch die kompaktere Bauweise und
eine andere Gestaltung der Formkörper 219 und 221 und des Gehäuses mit dem Gehäuseteilen
231 und 233. Die Druckleitung 107 wird nicht durch einen Strömungskanal im Zentrum
der Formkörper 219 und 221 gebildet, sondern ist im Querschnitt versetzt zur Mitte
der Formkörper 219 und 221 angeordnet.
[0050] Der Einlass 213 und der Auslass 209 der Befüllungsleitung 107 sind durch Aussparungen
in den Formkörpern 219 und 221 gebildet.
[0051] Die Gehäuseteile 231 und 233 bilden ein ovales Gehäuse mit versetzt angeordneten
Anschlüssen für die Kraftstoffleitung 101 und den Vorlauf. In einem der Gehäuseteile
233 ist eine umlaufende Feder 237 gebildet, die in eine entsprechende Nut 235 in dem
anderen der Gehäuseteile 231 eingreift.
[0052] Durch die Versetzung der Druckleitung 103 gegenüber der Mitte der Formteile 219 und
221 ergibt sich der Vorteil, dass die Druckhalteventilanordnung 200 in einer kompakteren
Bauweise hergestellt werden kann.
[0053] Fig. 3 zeigt eine weitere Querschnittsansicht einer dritten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung
300. Die in Fig. 3 gezeigte Druckhalteventilanordnung 300 unterscheidet sich von den
in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Druckhalteventilanordnungen dadurch, dass die Formteile
zum Bilden der Druckleitung 103 und der Befüllungsleitung 107 mit dem Gehäuse verschmolzen
sind und somit ein integrales Element des Gehäuses bilden. Dadurch wird der Vorteil
erreicht, dass sich der Aufbau der Druckhalteventilanordnung 300 noch weiter vereinfacht.
[0054] Fig. 4 zeigt eine weitere Querschnittsansicht einer dritten Ausführungsform der Druckhalteventilanordnung
400. Die in Fig. 4 gezeigte Druckhalteventilanordnung 400 unterscheidet sich von der
in Fig. 1 gezeigten dadurch, dass die Befüllungsleitung 107 statt einem Rückschlagventil
ein Blendenelement 401 mit einer Öffnung 403 umfasst.
[0055] In der Befüllungsrichtung erzeugt der Kraftstoff einen Druck, durch den die Kugel
125 dichtend gegen den Kugelsitz gedrückt wird. Der Kraftstoff strömt nur durch das
Blendeelement 401, dessen Öffnung 403 auf den Befüllungsdruck abgestimmt ist. Die
Kraftstoffleitung 101 wird durch den durch die Öffnung 403 strömenden Kraftstoff befüllt.
Die Öffnung 403 verringert den Strömungsquerschnitt in der Befüllungsleitung 107.
[0056] In einer Hauptflussrichtung wirkt der Kraftstoff ebenfalls mit einem Druck auf das
Blendenelement. Durch die Öffnung 403 fließt daher während dieses Vorgangs eine geringe
Menge an Kraftstoff durch die Befüllungsleitung 107. Daneben wirkt der Druck jedoch
auf die Kugel 125 in der Druckleitung 103. Sobald der Druck einen Öffnungsdruck von
beispielsweise 14 -17 bar übersteigt, öffnet sich das Druckhalteventil und der Druckabbau
in der Kraftstoffleitung 101 beginnt. Der Druckverlust durch die Öffnung 403 in der
Befüllungsleitung 407 ist bei diesem Vorgang zu vernachlässigen.
[0057] Das Blendeelement 401 ist zwischen zwei Filterelementen 405 und 407, wie beispielsweise
Siebchen, angeordnet, die verhindern, dass die Öffnung 403 des Blendenelementes 401
durch Partikel im Kraftstoff verstopft. Das Blendenelement 401 ist in dem Formkörper
119 eingesetzt.
[0058] Fig. 5 zeigt unterschiedliche Querschnittsansichten eines Kugelrückschlagventils
501. Das Rückschlagventil 501 kann sowohl in der Befüllungsleitung 107 als auch in
der Druckleitung 103 verwendet werden. Das Druckhalteventil 501 besteht aus zwei Gehäusehälften
503 und 505 mit einer Kugelseite und einer Federseite. Die beiden Gehäusehälften 503
und 505 können durch die Formteile der erfindungsgemäßen Druckhalteventilanordnung
gebildet und miteinander verschweißt sein.
[0059] Der Federsitz 511 in der ersten Gehäusehälfte 503 besitzt eine Trichter- oder Kegelform
und dient zur Aufnahme der Feder 515. Der Kugelsitz 509 in der zweiten Gehäusehälfte
505 besitzt ebenfalls eine Trichter- oder Kegelform und dient zur Aufnahme der Kugel
507, die von der Feder 515 in Position gehalten wird.
[0060] Die Führungsrippen 513 im Federsitz 511 führen und unterstützen die Feder 515 und
verhindern ein Knicken.
[0061] Fig. 6A- 6C zeigen weitere Querschnittsansichten unterschiedlicher Ausführungsformen
von Druckhalteventilen.
[0062] In Fig. 6A zeigt das in Verbindung mit Fig. 5 erläuterte Ventil, bei dem die Gehäuseteile
durch die Formkörper 219 und 211 gebildet sind.
[0063] In Fig. 6B zeigt eine Ausführungsform eines Rückschlagventils, bei der der Kugelsitz
609 becherförmig ausgestaltet ist.
[0064] In Fig. 6C zeigt eine Ausführungsform eines Rückschlagventils, bei der der Kugelsitz
611 schalenförmig ausgestaltet ist.
[0065] Fig. 7 zeigt eine weitere Querschnittsansicht und eine Ansicht einer fünften Ausführungsform
der Druckhalteventilanordnung 700. Die in Fig. 7 gezeigte Druckhalteventilanordnung
700 umfasst zwei parallel versetzt angeordnete Anschlussstutzen 701-1 und 701-2 zum
Anschließen an die Kraftstoffleitung 101. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht,
dass eine Fertigung der Druckhalteventilanordnung 700 vereinfacht wird und die Druckhalteventilanordnung
700 aus einer geringen Anzahl von Einzelteilen aufgebaut ist
[0066] Die Druckhalteventilanordnung 700 umfasst einen ersten Anschlussstutzen 701-1, dessen
Strömungsverlauf senkrecht zu dem Strömungsverlauf innerhalb der Druckleitung 103
angeordnet ist. Weiter umfasst die Druckhalteventilanordnung 700 umfasst einen zweiten
Anschlussstutzen 701-1, dessen Strömungsverlauf ebenfalls senkrecht zu dem Strömungsverlauf
der Druckleitung 103 angeordnet ist.
[0067] Das Druckhalteventil 105 verbindet den durch die beiden Anschlussstutzen 701-1 und
701-2 gebildeten Kraftstoffkanal in einem rechten Winkel. Das Rückschlagventil 117
ist parallel versetzt zu dem Druckhalteventil 115 angeordnet und verbindet den durch
die beiden Anschlussstutzen 701-1 und 701-2 gebildeten Kraftstoffkanal ebenfalls in
einem rechten Winkel. Dadurch ergibt sich insgesamt ein doppelt L-förmiger oder gewinkelter
Strömungskanal.
[0068] Das Druckhalteventil 700 mit den Anschlussstutzen 701-1 und 701-2 wird ebenfalls
durch die beiden Gehäuseteile 133 und 131 gebildet. Die übrigen Bezugszeichen bezeichnen
Komponenten, die bereits in Verbindung mit den vorangehenden Fig. erläutert worden
sind.
[0069] Alle in der Beschreibung erläuterten und den Figuren gezeigten Einzelmerkmale, können
in beliebiger sinnvoller Art und Weise miteinander kombiniert werden, um gleichzeitig
deren vorteilhafte Wirkungen zu realisieren.
[0070] Die beschrieben und gezeigten Druckhalteventilanordnungen sind im Allgemeinen in
einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung einer Brennkraftmaschine oder zum Steuern der
Strömung von anderen Flüssigkeiten einsetzbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0071]
100 |
Druckhalteventilanordnung |
101 |
Kraftstoffleitung |
103 |
Druckleitung |
103-1 |
Erster Abschnitt |
103-2 |
Zweiter Abschnitt |
105 |
Druckhalteventil |
107 |
Befüllungsleitung |
107-1 |
Erster Abschnitt |
107-2 |
Zweiter Abschnitt |
109 |
Auslass |
111 |
Einlass |
113 |
Einlass |
115 |
Auslass |
117 |
Rückschlagventil |
119 |
Formteil |
121 |
Formteil |
123 |
Feder |
125 |
Kugel |
127 |
Kugel |
129 |
Feder |
131 |
Gehäuseteil |
133 |
Gehäuseteil |
135 |
Dichtung |
137 |
Dichtung |
139 |
Dichtung |
141-1 |
Anschlussstutzen |
141-2 |
Anschlussstutzen |
200 |
Druckhalteventilanordnung |
209 |
Auslass |
213 |
Einlass |
219 |
Formkörper |
221 |
Formkörper |
231 |
Gehäuseteil |
233 |
Gehäuseteil |
235 |
Nut |
237 |
Feder |
300 |
Druckhalteventilanordnung |
331 |
Gehäuseteil |
333 |
Gehäuseteil |
400 |
Druckhalteventilanordnung |
401 |
Blendenelement |
403 |
Öffnung |
405 |
Sieb |
407 |
Sieb |
501 |
Druckhalteventil |
503 |
Gehäusehälfte |
505 |
Gehäusehälfte |
507 |
Kugel |
509 |
Kugelsitz |
511 |
Federsitz |
513 |
Führungsrippen |
515 |
Feder |
609 |
becherförmiger Kugelsitz |
611 |
schalenförmiger Kugelsitz |
700 |
Druckhalteventilanordnung |
701-1 |
Anschlussstutzen |
701-2 |
Anschlussstutzen |
1. Druckhalteventilanordnung (100) für eine Kraftstoffleitung (101), mit:
- einer Druckleitung (103) mit einem Druckhalteventil (105) zum Aufrechterhalten eines
Kraftstoffdruckes in der Kraftstoffleitung (101); und
- einer Befüllungsleitung (107) zum Befüllen der Kraftstoffleitung (101) mit Kraftstoff,
wobei ein Einlass (111) der Druckleitung (103) mit einem Auslass (109) der Befüllungsleitung
(107) fluidtechnisch verbunden ist.
2. Druckhalteventilanordnung (100) nach Anspruch 1, wobei ein Einlass (113) der Befüllungsleitung
(107) von einem Auslass (115) der Druckleitung (103) fluidtechnisch entkoppelt ist
oder ein Einlass (113) der Befüllungsleitung (107) mit einem Auslass (115) der Druckleitung
(103) fluidtechnisch verbunden ist.
3. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine
Durchlassrichtung der Befüllungsleitung (107) fluidtechnisch entgegengesetzt zu einer
Durchlassrichtung der Druckleitung (103) ist.
4. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Druckhalteventil
(105) ein Kugelrückschlagventil ist.
5. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Befüllungsleitung
(107) ein Rückschlagventil (117) aufweist, dessen Öffnungsrichtung entgegengesetzt
zu einer Öffnungsrichtung des Druckhalteventils (105) ist.
6. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Befüllungsleitung
(107) ein Blendenelement (401) zum Verringern eines Strömungsquerschnittes der Befüllungsleitung
(107) umfasst.
7. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Befüllungsleitung
(107) eine Kapillarleitung ist.
8. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Druckhalteventilanordnung (100) ein Formteil (119, 121) aufweist, in welchem die Druckleitung
(103) und die Befüllungsleitung (107) gebildet sind.
9. Druckhalteventilanordnung (100) nach Anspruch 8, wobei das Formteil (119, 121) ein
erstes Teilformteil (119), in dem erste Abschnitte (103-1, 107-1) der Druckleitung
(103) und der Befüllungsleitung (107) gebildet sind, und ein zweites Teilformteil
(121) umfasst, in dem zweite Abschnitte (103-2, 107-2) der Druckleitung (103) und
der Befüllungsleitung (107) gebildet sind.
10. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei das Formteil
(119, 121) in ein Gehäuse (131, 133) einsetzbar oder ein integrales Element des Gehäuses
(331, 333) ist.
11. Druckhalteventilanordnung (100, 700) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Druckhalteventilanordnung (700) einen ersten Anschlussstutzen (701-1) und einen
zweiten Anschlussstutzen (701-2) zum Anschließen einer Kraftstoffleitung (101) umfasst.
12. Druckhalteventilanordnung (700) nach Anspruch 11, wobei der erste Anschlussstutzen
(701-1) parallel versetzt zu dem zweiten Anschlussstutzen (701-2) verläuft.
13. Druckhalteventilanordnung (100) nach Anspruch 11, wobei der erste Anschlussstutzen
(141-1) und der zweite Anschlussstutzen (141-2) entlang der gleichen Achse verlaufen.
14. Druckhalteventilanordnung (100) nach Anspruch 13, wobei die Druckleitung (103) entlang
der gleichen Achse wie der erste Anschlussstutzen (141-1) und der zweite Anschlussstutzen
(141-2) verläuft.
15. Druckhalteventilanordnung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Befüllungsleitung (107) parallel versetzt zu der Druckleitung (103) verläuft.