[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung zum geregelten Einstellen
eines hydraulischen Stellgliedes.
[0002] Hydraulische Stellglieder sind in der Regel entweder als Hydraulikzylindereinheiten
oder als Hydromotoren ausgebildet. Im Falle einer Ausbildung als Hydraulikzylindereinheit
kann das hydraulische Stellglied lagegeregelt, kraftgeregelt oder geschwindigkeitsgeregelt
betrieben werden. Im Falle einer Ausbildung als Hydromotor sind prinzipiell die gleichen
Regelmöglichkeiten gegeben. Es müssen lediglich anstelle translatorischer Größen die
korrespondierenden rotatorischen Größen geregelt werden.
[0003] Im Stand der Technik erfolgt die Ansteuerung des hydraulischen Stellgliedes in der
Regel über ein Vierwegeventil. Das Vierwegeventil verbindet die beiden Arbeitsräume
des hydraulischen Stellgliedes mit einer Druckleitung und einer Tankleitung des Hydrauliksystems.
Bei einem Vierwegeventil sind die vier Steuerkanten mechanisch gekoppelt. Es gibt
daher nur ein einziges Steuersignal für das Vierwegeventil. Das Ansteuersignal bewirkt,
dass entweder Hydraulikflüssigkeit in einen ersten Arbeitsraum einströmt und gleichzeitig
Hydraulikflüssigkeit aus einem zweiten Arbeitsraum ausströmt oder umgekehrt Hydraulikflüssigkeit
in den zweiten Arbeitsraum einströmt und aus dem ersten Arbeitsraum ausströmt. Die
Arbeitsdrücke in den beiden Arbeitsräumen korrespondieren mit einer äußeren Lastkraft
und stellen sich in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung selbstständig ein. Soll
die Bewegung des hydraulischen Stellglieds beendet werden, wird das Ein- und Ausströmen
von Hydraulikflüssigkeit sehr schnell beendet. Dies führt oftmals zu unerwünschten
und eventuell sogar schädigenden Über- und Unterdrücken im Hydrauliksystem. Weiterhin
können Kavitationen hinter einem zu schnell geschlossenen Hydraulikventil auftreten.
Dies gilt gleichermaßen bei Hydraulikzylindereinheiten und bei Hydromotoren.
[0004] Bei hydraulischen Stellgliedern, die über ein Vierwegeventil gespeist werden, stellen
sich weiterhin nicht definierte Drücke ein. Mittels des Vierwegeventils kann vielmehr
nur die sich ergebende Lastkraft geregelt werden. In den Arbeitsräumen stellt sich
daher in der Regel kein stationäres Druckniveau ein.
[0005] Im Stand der Technik müssen das Hydraulikventil, die Hydraulikleitungen und etwaige
Verbindungsanschlüsse für die hohen Druckspitzen ausgelegt werden. Alternativ müssen
Druckspeicher nahe der Ventile installiert werden, welche kurzzeitige Druckstöße abfangen
können. Dies erhöht die Kosten des Hydrauliksystems. Bei einer Vierwegesteuerung kann
weiterhin das Druckniveau stabilisiert werden, indem die Nenndurchflüsse der Steuerkanten
an die wirksamen Arbeitsflächen der Arbeitsräume angepasst werden. Dies ist jedoch
umständlich und teuer.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer auf einfache und zuverlässige Weise ein flexibler und optimierter Betrieb
des hydraulischen Stellgliedes möglich ist.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Regeleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche 2 bis 14.
[0008] Erfindung gemäß wird vorgeschlagen,
- dass die Regeleinrichtung ein erstes und ein zweites Hydraulikventil und eine Steuereinrichtung
aufweist,
- dass einem ersten Arbeitsraum des hydraulischen Stellgliedes über das erste Hydraulikventil
und eine Hydraulikpumpe eine Hydraulikflüssigkeit zuführbar ist,
- dass die Hydraulikflüssigkeit über das zweite Hydraulikventil aus dem ersten Arbeitsraum
in einen Tank ableitbar ist,
- dass die Steuereinrichtung zum geregelten Einstellen des hydraulischen Stellgliedes
für das erste und das zweite Hydraulikventil jeweils ein eigenes Steuersignal ermittelt
und an das jeweilige Hydraulikventil ausgibt.
[0009] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es beispielsweise möglich, dass
die Steuereinrichtung zum geregelten Verstellen des hydraulischen Stellgliedes das
erste oder das zweite Hydraulikventil öffnet und das jeweils andere Hydraulikventil
geschlossen hält und dass die Steuereinrichtung zum Beenden des geregelten Verstellens
des hydraulischen Stellgliedes zusätzlich auch das jeweils andere Hydraulikventil
öffnet, so dass die Hydraulikflüssigkeit unter Umgehung des ersten Arbeitsraumes direkt
von der Hydraulikpumpe über das erste und das zweite Hydraulikventil in den Tank abgeleitet
wird. Dadurch können insbesondere Druckspitzen und Kavitationen auf einfache Weise
vermieden werden.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist weiterhin vorgesehen, dass die Steuereinrichtung
nach dem zusätzlichen Öffnen auch des jeweils anderen Hydraulikventils das erste und
das zweite Hydraulikventil allmählich schließt und dass die Steuereinrichtung das
Schließen der beiden Hydraulikventile derart miteinander koordiniert, dass das hydraulische
Stellglied durch das Schließen der beiden Hydraulikventile nicht verstellt wird. Dadurch
wird die Regeleinrichtung im statischen Zustand derart eingestellt, dass alle Hydraulikventile
geschlossen sind.
[0011] Es ist möglich, dass die Regeleinrichtung ein drittes und ein viertes Hydraulikventil
aufweist. In diesem Fall ist einem zweiten Arbeitsraum des hydraulischen Stellgliedes
über das dritte Hydraulikventil und die Hydraulikpumpe Hydraulikflüssigkeit zuführbar.
Weiterhin ist in diesem Fall die Hydraulikflüssigkeit über das vierte Hydraulikventil
aus dem zweiten Arbeitsraum in den Tank ableitbar. Die Steuereinrichtung ermittelt
im Falle des Vorhandenseins von insgesamt vier Hydraulikventile auch für das dritte
und das vierte Hydraulikventil jeweils ein eigenes Steuersignal und gibt das jeweilige
Steuersignal an das jeweilige Hydraulikventil aus.
[0012] Im Falle des Vorhandenseins von vier Hydraulikventilen ist vorzugsweise vorgesehen,
dass die Steuereinrichtung zum geregelten Verstellen des hydraulischen Stellgliedes
ausschließlich das erste und das vierte Hydraulikventil oder ausschließlich das zweite
und das dritte Hydraulikventil öffnet und die beiden anderen Hydraulikventile geschlossen
hält und dass die Steuereinrichtung zum Beenden des geregelten Verstellens des hydraulischen
Stellgliedes zusätzlich auch die beiden anderen Hydraulikventile öffnet, so dass die
Hydraulikflüssigkeit unter Umgehung des ersten Arbeitsraumes direkt von der Hydraulikpumpe
über das erste und das zweite Hydraulikventil sowie unter Umgehung des zweiten Arbeitsraumes
direkt von der Hydraulikpumpe über das dritte und das vierte Hydraulikventil in den
Tank abgeleitet wird. Dadurch können auch im Falle von vier Hydraulikventilen Druckspitzen
und Kavitationseffekte vermieden werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung der letztgenannten Vorgehensweise ist weiterhin
vorgesehen, dass die Steuereinrichtung nach dem zusätzlichen Öffnen auch der beiden
anderen Hydraulikventile die vier Hydraulikventile allmählich schließt und dass die
Steuereinrichtung das Schließen der vier Hydraulikventile derart miteinander koordiniert,
dass das hydraulische Stellglied durch das Schließen der vier Hydraulikventile nicht
verstellt wird. In diesem Fall werden - analog zur Vorgehensweise bei nur zwei Hydraulikventilen
- im statischen Zustand alle Hydraulikventile geschlossen.
[0014] Im Falle des Vorhandenseins von vier Hydraulikventilen ist es weiterhin möglich,
dass die Steuereinrichtung die vier Hydraulikventile derart ansteuert, dass sich im
ersten oder im zweiten Arbeitsraum ein definierter Arbeitsdruck einstellt. Es lassen
sich also die Arbeitsdrücke als solche einstellen, nicht nur die Druckdifferenz bzw.
die resultierende Kraft.
[0015] Das Einstellen eines definierten Arbeitsdruckes kann insbesondere dann von Vorteil
sein, wenn der Steuereinrichtung vorab eine zukünftig vorzunehmende Verstellung des
hydraulischen Stellgliedes bekannt ist. Denn in diesem Fall ist es möglich, dass die
Steuereinrichtung den definierten Arbeitsdruck anhand der zukünftig vorzunehmenden
Verstellung des hydraulischen Stellgliedes bestimmt und die vier Hydraulikventile
derart ansteuert, dass sich der definierte Arbeitsdruck im ersten oder im zweiten
Arbeitsraum bereits zu einem Zeitpunkt einstellt, zu dem die zukünftig vorzunehmende
Verstellung des hydraulischen Stellgliedes noch nicht vorgenommen wird.
[0016] Vorzugsweise stellt die Steuereinrichtung den definierten Arbeitsdruck im ersten
oder im zweiten Arbeitsraum durch entsprechende Ansteuerung der vier Hydraulikventile
zu einem Zeitpunkt ein, zu dem das hydraulische Stellglied lastfrei ist.
[0017] In noch weitergehender Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass
die Steuereinrichtung zum Aufrechterhalten des definierten Arbeitsdruckes während
des Verstellens des hydraulischen Stellgliedes die vier Hydraulikventile derart ansteuert,
dass ein Verhältnis einer auf den ersten Arbeitsraum bezogenen ersten Mengenänderung
an Hydraulikflüssigkeit zu einer auf den zweiten Arbeitsraum bezogenen zweiten Mengenänderung
an Hydraulikflüssigkeit gleich einem Verhältnis einer auf den ersten Arbeitsraum bezogenen
wirksamen ersten Arbeitsfläche des hydraulischen Stellgliedes zu einer auf den zweiten
Arbeitsraum bezogenen wirksamen zweiten Arbeitsfläche des hydraulischen Stellgliedes
ist. Durch diese Vorgehensweise bleibt ein einmal eingestellter definierter Arbeitsdruck
auch während des Verstellens des hydraulischen Stellgliedes erhalten.
[0018] Die Hydraulikventile können als (analog verstellbare) Servoventile ausgebildet sein,
insbesondere als Proportionalventile. Alternativ können die Hydraulikventile als (binär
schaltende) Schaltventile ausgebildet sind. Im Falle binär schaltender Schaltventile
erfolgt die Einstellung des effektiven Volumenstroms an Hydraulikflüssigkeit durch
pulscodemodulierte und/oder pulsweitenmodulierte Ansteuerung.
[0019] In analoger Weise kann auch das hydraulische Stellglied nach Bedarf ausgebildet sein.
Insbesondere kann das hydraulische Stellglied alternativ als Hydraulikzylindereinheit
oder als Hydromotor ausgebildet sein.
[0020] Die Regeleinrichtung kann das hydraulische Stellglied alternativ lage-, geschwindigkeits-
oder kraftgeregelt verstellen.
[0021] Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung als softwareprogrammierbare Steuereinrichtung
ausgebildet und mit einem Softwaremodul programmiert, so dass die Regeleinrichtung
aufgrund der Programmierung der Steuereinrichtung mit dem Softwaremodul erfindungsgemäß
ausgebildet ist. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird daher weiterhin durch
ein Softwaremodul gelöst, wobei das Softwaremodul Maschinencode umfasst, dessen Abarbeitung
durch eine softwareprogrammierbare Steuereinrichtung einer an ein hydraulisches Stellglied
angebundenen Regeleinrichtung bewirkt, dass die Regeleinrichtung erfindungsgemäß ausgebildet
wird.
[0022] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- eine Regelanordnung für ein hydraulisches Stellglied,
- FIG 2
- ein Zeitdiagramm,
- FIG 3
- eine weitere Regelanordnung für ein hydraulisches Stellglied,
- FIG 4
- ein weiteres Zeitdiagramm,
- FIG 5
- ein Ablaufdiagramm,
- FIG 6
- mögliche Ausgestaltungen eines Hydraulikventils und
- FIG 7
- mögliche Ausgestaltungen eines hydraulischen Stellgliedes.
[0023] Gemäß FIG 1 wird ein hydraulisches Stellglied 1 mittels einer Regeleinrichtung 2
eingestellt. Die Regeleinrichtung 2 weist zu diesem Zweck ein erstes Hydraulikventil
3 und ein zweites Hydraulikventil 4 sowie eine Steuereinrichtung 5 auf. Über das erste
Hydraulikventil 3 und eine Hydraulikpumpe 6 ist einem ersten Arbeitsraum 7 des hydraulischen
Stellgliedes 1 eine Hydraulikflüssigkeit 8 zuführbar. Eingangsseitig des ersten Hydraulikventils
3 herrscht ein pumpenseitiger Arbeitsdruck pP, nachfolgend auch Pumpendruck pP genannt.
Über das zweite Hydraulikventil 4 ist die Hydraulikflüssigkeit 8 aus dem ersten Arbeitsraum
7 in einen Tank 9 ableitbar. Ausgangsseitig des zweiten Hydraulikventils 4 herrscht
ein tankseitiger Arbeitsdruck pT, nachfolgend auch Tankdruck pT genannt.
[0024] Oftmals weist das hydraulische Stellglied 1 weiterhin einen zweiten Arbeitsraum 10
auf, in dem sich ebenfalls Hydraulikflüssigkeit 8 befindet. In diesem Fall kann der
zweite Arbeitsraum 10 entsprechend der Darstellung in FIG 1 über eine Druckregeleinrichtung
11 mit einem konstanten Arbeitsdruck pZ beaufschlagt sein. Der konstante Arbeitsdruck
pZ liegt in diesem Fall zwischen dem Pumpendruck pP und dem Tankdruck pT. Meist liegt
er in etwa in der Mitte zwischen dem Pumpendruck pP und dem Tankdruck pT.
[0025] Die Steuereinrichtung 5 kann als reine Hardwareschaltung ausgebildet sein, so dass
ihre Funktion und damit die Ausbildung der Regeleinrichtung 2 insgesamt durch die
interne Verdrahtung der Steuereinrichtung 5 festgelegt und bestimmt ist. In der Regel
ist die Steuereinrichtung 5 jedoch als softwareprogrammierbare Steuereinrichtung ausgebildet.
Dies ist in FIG 1 dadurch angedeutet, dass in FIG 1 in die Steuereinrichtung 5 die
Buchstaben "µP" für "Mikroprozessor" eingezeichnet sind. Die softwareprogrammierbare
Steuereinrichtung 5 ist mit einem Softwaremodul 12 programmiert. Das Softwaremodul
12 umfasst Maschinencode 13, der von der Steuereinrichtung 5 unmittelbar abarbeitbar
ist. Die Abarbeitung des Maschinencodes 13 durch die Steuereinrichtung 5 (bzw. die
Programmierung der Steuereinrichtung 5 mit dem Softwaremodul 12) bewirkt in diesem
Fall die entsprechende Ausbildung der Regeleinrichtung 2, die nachfolgend näher erläutert
wird.
[0026] Der Steuereinrichtung 5 ist - beispielsweise aufgrund der Programmierung mit dem
Softwaremodul 12, alternativ beispielsweise aufgrund anderer Vorgaben - bekannt, wie
das hydraulische Stellglied 1 eingestellt werden soll. Beispielsweise kann der Steuereinrichtung
5 ein Lagesollwert s*, ein Kraftsollwert F* oder ein Geschwindigkeitssollwert v* für
das hydraulische Stellglied 1 bekannt sein. Zum geregelten Einstellen des hydraulischen
Stellgliedes 1 entsprechend dem vorgegebenen Sollwert s*, F* oder v* ermittelt die
Steuereinrichtung 5 für das erste und das zweite Hydraulikventil 3, 4 jeweils ein
eigenes Steuersignal C1, C2. Sie gibt weiterhin das jeweilige Steuersignal C1, C2
an das jeweilige Hydraulikventil 3, 4 aus und bewirkt dadurch die entsprechende Einstellung
des hydraulischen Stellgliedes 1.
[0027] Das Einstellen des hydraulischen Stellgliedes 1 kann statischer Natur sein. Insbesondere
ist das Einstellen des hydraulischen Stellgliedes 1 statischer Natur, wenn
- im kraftgeregelten Betrieb des hydraulischen Stellgliedes 1 die vom hydraulischen
Stellglied 1 ausgeübte Kraft F mit der Sollkraft F* korrespondiert,
- im lagergeregelten Betrieb des hydraulischen Stellgliedes 1 die vom hydraulischen
Stellglied 1 angenommene Istlage s mit der Solllage s* korrespondiert oder
- im geschwindigkeitsgeregelten Betrieb des hydraulischen Stellgliedes 1 sowohl die
Sollgeschwindigkeit v* als auch die Istgeschwindigkeit v des hydraulischen Stellgliedes
1 den Wert 0 aufweisen.
[0028] Im Rahmen einer derartigen statischen Einstellung können beide Hydraulikventile 3,
4 geschlossen sein, so dass durch keines der beiden Hydraulikventile 3, 4 Hydraulikflüssigkeit
8 hindurch tritt. Alternativ können beide Hydraulikventile 3, 4 gleich weit geöffnet
sein, so dass durch beide Hydraulikventile 3, 4 die gleiche Menge an Hydraulikflüssigkeit
8 strömt.
[0029] Alternativ kann ein Einstellen des hydraulischen Stellgliedes 1 dynamischer Natur
sein. Insbesondere ist das Einstellen des hydraulischen Stellgliedes 1 dynamischer
Natur, wenn
- im kraftgeregelten Betrieb die vom hydraulischen Stellglied 1 ausgeübte Kraft F von
der Sollkraft F* abweicht,
- im lagegeregelten Betrieb die vom hydraulischen Stellglied 1 angenommene Istlage s
von der Solllage s* abweicht oder
- im geschwindigkeitsgeregelten Betrieb die Sollgeschwindigkeit v* oder die Istgeschwindigkeit
v von 0 verschieden sind.
[0030] Die beiden letztgenannten Zustände sind stets, der erstgenannte Zustand in der Regel
mit einem Verstellen des hydraulischen Stellgliedes 1 - d.h. mit einer Lageänderung
des hydraulischen Stellgliedes 1 - verbunden. Ein Verstellen des hydraulischen Stellgliedes
1 entspricht also einer Änderung der Istlage s des hydraulischen Stellgliedes 1, unabhängig
von der geregelten Größe.
[0031] Zum Verstellen des hydraulischen Stellgliedes 1 öffnet die Steuereinrichtung 5 -
je nach erforderlicher Bewegungsrichtung - das erste oder das zweite Hydraulikventil
3, 4. Das jeweils andere Hydraulikventil 4, 3 hält die Steuereinrichtung 5 geschlossen.
FIG 2 zeigt - rein beispielhaft - ein Verstellen des hydraulischen Stellgliedes 1,
bei dem das hydraulische Stellglied 1 geregelt in der positiven Richtung bewegt wird
und zu diesem Zweck zu einem Zeitpunkt t1 das erste Hydraulikventil 3 geöffnet wird,
während das zweite Hydraulikventil 4 geschlossen gehalten wird.
[0032] Zu einem Zeitpunkt t2 soll das geregelte Verstellen des hydraulischen Stellgliedes
1 beendet werden. Zu diesem Zweck wird im Stand der Technik das erste Hydraulikventil
3 geschlossen. Erfindungsgemäß wird jedoch von der Steuereinrichtung 5 nicht das erste
Hydraulikventil 3 geschlossen, sondern - zusätzlich zum ersten Hydraulikventil 3 -
das zweite Hydraulikventil 4 geöffnet. Das zweite Hydraulikventil 4 wird so weit geöffnet,
dass durch das erste und das zweite Hydraulikventil 3, 4 die gleiche Menge an Hydraulikflüssigkeit
8 strömt. Die Hydraulikflüssigkeit 8 wird somit unter Umgehung des ersten Arbeitsraumes
7 direkt von der Hydraulikpumpe 6 über das erste und das zweite Hydraulikventil 3,
4 in den Tank 9 abgeleitet.
[0033] Weiterhin schließt die Steuereinrichtung 5 zwischen dem Zeitpunkt t2 und einem Zeitpunkt
t3 - also nach dem zusätzlichen Öffnen auch des zweiten Hydraulikventils 4 - allmählich
beide Hydraulikventile 3, 4. Das Schließen kann linear (also gerampt) oder nichtlinear
erfolgen. In jedem Fall koordiniert die Steuereinrichtung 5 das Schließen der beiden
Hydraulikventile 3, 4 derart miteinander, dass das hydraulische Stellglied 1 durch
das Schließen der beiden Hydraulikventile 3, 4 nicht verstellt wird, die einmal erreichte
Einstellung des hydraulischen Stellgliedes 1 also beibehalten wird.
[0034] Obenstehend wurde in Verbindung mit den FIG 1 und 2 eine Minimalkonfiguration der
erfindungsgemäßen Regeleinrichtung 2 erläutert, bei welcher die Regeleinrichtung 2
nur zwei Hydraulikventile 3, 4 sowie die Steuereinrichtung 5 aufweist. Oftmals weist
die Regeleinrichtung 2 gemäß FIG 3 zusätzlich ein drittes Hydraulikventil 14 und ein
viertes Hydraulikventil 15 auf. Das dritte und das vierte Hydraulikventil 14, 15 weisen
in Bezug auf den zweiten Arbeitsraum 10 dieselbe Funktionalität auf, die das erste
und das zweite Hydraulikventil 3, 4 in Bezug auf den ersten Arbeitsraumes 7 aufweisen.
Über das dritte Hydraulikventil 14 und die Hydraulikpumpe 6 ist also dem zweiten Arbeitsraum
10 Hydraulikflüssigkeit 8 zuführbar. Über das vierte Hydraulikventil 15 ist die Hydraulikflüssigkeit
8 aus dem zweiten Arbeitsraum 10 in den Tank 9 ableitbar. Bei der Ausgestaltung der
Regeleinrichtung 2 gemäß FIG 3 ermittelt die Steuereinrichtung 5 zum geregelten Einstellen
des hydraulischen Stellgliedes 1 nicht nur für das erste und das zweite Hydraulikventil
3, 4 entsprechende Steuersignale C1, C2, sondern auch für das dritte und das vierte
Hydraulikventil 14, 15 jeweils ein entsprechendes Steuersignal C3, C4. Sie gibt das
entsprechende Steuersignal C1 bis C4 an das jeweilige Hydraulikventil 3, 4, 14, 15
aus.
[0035] Das geregelte Verstellen des hydraulischen Stellgliedes 1, das obenstehend in Verbindung
mit FIG 2 erläutert wurde, kann in völlig analoger Form auch bei der Ausgestaltung
gemäß FIG 3 erfolgen. Insbesondere werden zum geregelten Verstellen des hydraulischen
Stellgliedes 1 von der Steuereinrichtung 5 gemäß FIG 4 zum Zeitpunkt t1 beispielsweise
das erste und das vierte Hydraulikventil 3, 15 (alternativ das zweite und das dritte
Hydraulikventil 4, 14) geöffnet, während die jeweils beiden anderen Hydraulikventile
4, 14 (bzw. 3, 15) von der Steuereinrichtung 5 geschlossen gehalten werden.
[0036] Zum Beenden des geregelten Verstellens des hydraulischen Stellgliedes 1 werden zum
Zeitpunkt t2 zusätzlich auch die beiden anderen Hydraulikventile 4, 14 (bzw. 3, 15)
von der Steuereinrichtung 5 geöffnet. Dadurch wird die Hydraulikflüssigkeit 8
- unter Umgehung des ersten Arbeitsraumes 7 direkt von der Hydraulikpumpe 6 über das
erste und das zweite Hydraulikventil 3, 4 sowie
- unter Umgehung des zweiten Arbeitsraumes 10 direkt von der Hydraulikpumpe 6 über das
dritte und das vierte Hydraulikventil 14, 15 in den Tank 9 abgeleitet.
Die beiden anderen Hydraulikventile 4, 14 (bzw. 3, 15) werden so weit geöffnet, dass
die erreichte Stellung s des hydraulischen Stellgliedes 1 beibehalten wird.
[0037] Ebenso werden - analog zu FIG 2 - zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 - also nach
dem Öffnen auch der beiden anderen Hydraulikventile 4, 14 (bzw. 3, 15) die vier Hydraulikventile
3, 4, 14, 15 von der Steuereinrichtung 5 allmählich wieder geschlossen, und zwar analog
zur Vorgehensweise von FIG 2 linear oder nichtlinear. In jedem Fall koordiniert die
Steuereinrichtung 5 das Schließen der Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 derart miteinander,
dass das hydraulische Stellglied 1 durch das Schließen der vier Hydraulikventile 3,
4, 14, 15 nicht verstellt wird.
[0038] Im Falle der Ausgestaltung der Regeleinrichtung 2 gemäß FIG 3 ist weiterhin auch
eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung realisierbar. Insbesondere
ist es möglich, dass die Steuereinrichtung 5 die vier Hydraulikventile 3, 4, 14, 15
derart ansteuert, dass sich im ersten Arbeitsraum 7 oder im zweiten Arbeitsraum 10
ein definierter Arbeitsdruck p1 bzw. p2 einstellt. Dies wird nachfolgend in Verbindung
mit FIG 5 näher erläutert.
[0039] Gemäß FIG 5 wird der Steuereinrichtung 5 in einem Schritt S1 vorab eine zukünftig
vorzunehmende Verstellung V(t+) des hydraulischen Stellgliedes 1 bekannt. Die zukünftig
vorzunehmende Verstellung V(t+) kann der Steuereinrichtung 5 beispielsweise aufgrund
der Programmierung mit dem Softwaremodul 12 bekannt sein. Alternativ kann der Steuereinrichtung
5 von außen beispielsweise ein neuer Sollwert s*, F*, v* mit der Maßgabe vorgegeben
werden, dass der vorgegebene Sollwert s*, F*, v* noch nicht gültig ist oder zu welchem
Zeitpunkt t+ der vorgegebene Sollwert s*, F*, v* gültig wird. Entscheidend ist, dass
der vorgegebene Sollwert s*, F*, v* zu dem Zeitpunkt, zu dem er der Steuereinrichtung
5 bekannt wird, noch nicht gültig ist. Aus diesem Grund ist der entsprechende Gültigkeitszeitpunkt
in FIG 5 als "t+" bezeichnet, wobei das "+" die Zukunft symbolisieren soll.
[0040] In einem Schritt S2 bestimmt die Steuereinrichtung 5 anhand der zukünftig vorzunehmende
Verstellung V(t+) einen gewünschten definierten Arbeitsdruck p1*, der im ersten Arbeitsraum
7 eingestellt werden soll. In einem Schritt S3 ermittelt die Steuereinrichtung 5 sodann
den Wert einer logischen Variable OK. Die logische Variable OK nimmt den Wert "WAHR"
dann und nur dann an, wenn der (tatsächliche) Arbeitsdruck p1 im ersten Arbeitsraum
7 um weniger als eine vorgegebene (oder vorgebbare) Schranke δ abweicht. Den Wert
der logischen Variable OK überprüft die Steuereinrichtung 5 in einem Schritt S4.
[0041] Wenn der Unterschied größer als die Schranke δ ist, prüft die Steuereinrichtung 5
in einem Schritt S5, ob der tatsächliche Arbeitsdruck p1 im ersten Arbeitsraum 7 größer
als der gewünschte Arbeitsdruck p1* ist. Wenn dies der Fall ist, öffnet die Steuereinrichtung
5 in einem Schritt S6 das zweite und das vierte Hydraulikventil 4, 15 geringfügig,
so dass die Arbeitsdrücke p1, p2 im ersten und im zweiten Arbeitsraum 7, 10 abgesenkt
werden, die Stellung s des hydraulischen Stellgliedes 1 jedoch nicht geändert wird.
Anderenfalls öffnet die Steuereinrichtung 5 in einem Schritt S7 das erste und das
dritte Hydraulikventil 3, 14 geringfügig, so dass die Arbeitsdrücke p1, p2 angehoben
werden, die Stellung s des hydraulischen Stellgliedes 1 jedoch nicht geändert wird.
Sodann geht die Steuereinrichtung 5 zum Schritt S3 zurück.
[0042] Durch die bisher erläuterte Ansteuerung der Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 wird erreicht,
dass sich der definierte Arbeitsdruck p1* im ersten Arbeitsraum 7 einstellt, und zwar,
noch bevor mit dem Verstellen des hydraulischen Stellgliedes 1 begonnen wird.
[0043] In einem Schritt S8 wartet die Steuereinrichtung 5 sodann ab, dass mit dem Verstellen
des hydraulischen Stellgliedes 1 begonnen werden soll, dass also der entsprechende
Zeitpunkt t+ erreicht wird. Wenn dies der Fall ist, erfolgt in einem Schritt S9 das
Verstellen des hydraulischen Stellgliedes 1. Die Steuereinrichtung 5 steuert zu diesem
Zweck die vier Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 im Schritt S9 an, so dass dem ersten
Arbeitsraum 7 über das erste Hydraulikventil 3 Hydraulikflüssigkeit 8 zugeführt wird
und aus dem zweiten Arbeitsraum 10 über das vierte Hydraulikventil 15 Hydraulikflüssigkeit
8 in den Tank 9 abgeleitet wird. Alternativ könnte die Steuereinrichtung 5 das zweite
und das dritte Hydraulikventil 4, 14 entsprechend ansteuern, so dass ein inverser
Vorgang erfolgt.
[0044] Unabhängig davon, ob im Schritt S9 die eine oder die andere Vorgehensweise ergriffen
wird oder ob sogar alle vier Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 (teilweise) geöffnet werden,
ergibt sich bezüglich des ersten Arbeitsraumes 7 eine erste Mengenänderung q1 an Hydraulikflüssigkeit
8 und bezüglich des zweiten Arbeitsraumes 10 eine zweite Mengenänderung q2 an Hydraulikflüssigkeit
8. Die Steuereinrichtung 5 steuert die vier Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 im Schritt
S9 jedoch derart an, dass das Verhältnis der beiden Mengenänderungen q1, q2 gleich
dem Verhältnis einer auf den ersten Arbeitsraum 7 bezogenen ersten Arbeitsfläche A1
und einer auf den zweiten Arbeitsraum 10 bezogenen zweiten Arbeitsfläche A2 ist.
[0045] Der definierte Arbeitsdruck p1* ist umso flexibler einstellbar, je geringer die äußere
Belastung des hydraulischen Stellgliedes 1 ist. Vorzugsweise stellt die Steuereinrichtung
5 den definierten Arbeitsdruck p1* im ersten Arbeitsraum 7 daher durch die entsprechende
Ansteuerung der vier Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 zu einem Zeitpunkt ein, zu dem
das hydraulische Stellglied 1 lastfrei ist. Wenn beispielsweise das hydraulische Stellglied
1 zum Anstellen eines Schlingenhebers an ein in einem Walzwerk befindliches Metallband
verwendet wird, ist ein lastfreier Zustand gegeben, wenn der Schlingenheber noch nicht
an das Metallband angestellt ist. Wenn beispielsweise das hydraulische Stellglied
1 bei einem Walzgerüst eines Walzwerks zur dynamischen Einstellung von Walzkraft und/oder
Walzspalt verwendet wird, ist ein lastfreier Zustand gegeben, wenn die Arbeitswalzen
des Walzgerüsts das walzende Walzgut noch nicht kontaktieren.
[0046] Die oben stehende erläuterte Vorgehensweise zur Einstellung und zum Beibehalten eines
definierten Arbeitsdruckes p1* ist in völlig analoger Weise bezüglich des zweiten
Arbeitsraumes 10 realisierbar.
[0047] Die Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 können nach Bedarf ausgebildet sein. Insbesondere
können die Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 gemäß FIG 6 alternativ als (analog einstellbare)
Servoventile ausgebildet sein. In diesem Fall können die Hydraulikventile 3, 4, 14,
15 insbesondere als Proportionalventile ausgebildet sein. Alternativ können die vier
Hydraulikventile 3, 4, 14, 15 als (binär geschaltete) Schaltventile ausgebildet sein.
[0048] In analoger Weise kann das hydraulische Stellglied 1 entsprechend der Darstellung
in den FIG 1 und 3 als Hydraulikzylindereinheit ausgebildet sein. Alternativ kann
das hydraulische Stellglied 1 gemäß FIG 7 als Hydromotor ausgebildet sein.
[0049] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere können auf einfache
Weise in jedem Fall Druckspitzen und Kavitationseffekte vermieden werden. Im Falle
des Vorhandenseins von vier Hydraulikventilen 3, 4, 14, 15 ist zusätzlich eine Einstellung
eines definierten Arbeitsdruckes p1*, p2* möglich. Durch diese Vorgehensweise kann
insbesondere die Dynamik des hydraulischen Stellgliedes 1 optimiert werden. Beispielsweise
kann die maximal mögliche Verfahrgeschwindigkeit des hydraulischen Stellgliedes 1
schneller erreicht werden.
[0050] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Regeleinrichtung zum geregelten Einstellen eines hydraulischen Stellgliedes (1),
- wobei die Regeleinrichtung ein erstes und ein zweites Hydraulikventil (3, 4) und
eine Steuereinrichtung (5) aufweist,
- wobei einem ersten Arbeitsraum (7) des hydraulischen Stellgliedes (1) über das erste
Hydraulikventil (3) und eine Hydraulikpumpe (6) eine Hydraulikflüssigkeit (8) zuführbar
ist,
- wobei die Hydraulikflüssigkeit (8) über das zweite Hydraulikventil (4) aus dem ersten
Arbeitsraum (7) in einen Tank (9) ableitbar ist,
- wobei die Steuereinrichtung (5) zum geregelten Einstellen des hydraulischen Stellgliedes
(1) für das erste und das zweite Hydraulikventil (3, 4) jeweils ein eigenes Steuersignal
(C1, C2) ermittelt und an das jeweilige Hydraulikventil (3, 4) ausgibt.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) zum geregelten Verstellen des hydraulischen Stellgliedes
(1) das erste oder das zweite Hydraulikventil (3, 4) öffnet und das jeweils andere
Hydraulikventil (4, 3) geschlossen hält und dass die Steuereinrichtung (5) zum Beenden
des geregelten Verstellens des hydraulischen Stellgliedes (1) zusätzlich auch das
jeweils andere Hydraulikventil (4, 3) öffnet, so dass die Hydraulikflüssigkeit (8)
unter Umgehung des ersten Arbeitsraumes (7) direkt von der Hydraulikpumpe (6) über
das erste und das zweite Hydraulikventil (3, 4) in den Tank (9) abgeleitet wird.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) nach dem zusätzlichen Öffnen auch des jeweils anderen Hydraulikventils
(4, 3) das erste und das zweite Hydraulikventil (3, 4) allmählich schließt und dass
die Steuereinrichtung (5) das Schließen der beiden Hydraulikventile (3, 4) derart
miteinander koordiniert, dass das hydraulische Stellglied (1) durch das Schließen
der beiden Hydraulikventile (3, 4) nicht verstellt wird.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Regeleinrichtung ein drittes und ein viertes Hydraulikventil (14, 15) aufweist,
- dass einem zweiten Arbeitsraum (10) des hydraulischen Stellgliedes (1) über das dritte
Hydraulikventil (14) und die Hydraulikpumpe (6) Hydraulikflüssigkeit (8) zuführbar
ist,
- dass die Hydraulikflüssigkeit (8) über das vierte Hydraulikventil (15) aus dem zweiten
Arbeitsraum (10) in den Tank (9) ableitbar ist,
- dass die Steuereinrichtung (5) zum geregelten Einstellen des hydraulischen Stellgliedes
(1) auch für das dritte und das vierte Hydraulikventil (14, 15) jeweils ein eigenes
Steuersignal (C3, C4) ermittelt und an das jeweilige Hydraulikventil (14, 15) ausgibt.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) zum geregelten Verstellen des hydraulischen Stellgliedes
(1) ausschließlich das erste und das vierte Hydraulikventil (3, 15) oder ausschließlich
das zweite und das dritte Hydraulikventil (4, 14) öffnet und die beiden anderen Hydraulikventile
(4, 14; 3, 15) geschlossen hält und dass die Steuereinrichtung (5) zum Beenden des
geregelten Verstellens des hydraulischen Stellgliedes (1) zusätzlich auch die beiden
anderen Hydraulikventile (4, 14; 3, 15) öffnet, so dass die Hydraulikflüssigkeit (8)
unter Umgehung des ersten Arbeitsraumes (7) direkt von der Hydraulikpumpe (6) über
das erste und das zweite Hydraulikventil (3, 4) sowie unter Umgehung des zweiten Arbeitsraumes
(10) direkt von der Hydraulikpumpe (6) über das dritte und das vierte Hydraulikventil
(14, 15) in den Tank (9) abgeleitet wird.
6. Regeleinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) nach dem zusätzlichen Öffnen auch der beiden anderen Hydraulikventile
(4, 14; 3, 15) die vier Hydraulikventile (3, 4, 14, 15) allmählich schließt und dass
die Steuereinrichtung (5) das Schließen der vier Hydraulikventile (3, 4, 14, 15) derart
miteinander koordiniert, dass das hydraulische Stellglied (1) durch das Schließen
der vier Hydraulikventile (3, 4, 14, 15) nicht verstellt wird.
7. Regeleinrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) die vier Hydraulikventile (3, 4, 14, 15) derart ansteuert,
dass sich im ersten oder im zweiten Arbeitsraum (7, 10) ein definierter Arbeitsdruck
(p1*, p2*) einstellt.
8. Regeleinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Steuereinrichtung (5) vorab eine zukünftig vorzunehmende Verstellung (V(t+))
des hydraulischen Stellgliedes (1) bekannt ist, dass die Steuereinrichtung (5) den
definierten Arbeitsdruck (p1*, p2*) anhand der zukünftig vorzunehmenden Verstellung
(V(t+)) des hydraulischen Stellgliedes (1) bestimmt und dass die Steuereinrichtung
(5) die vier Hydraulikventile (3, 4, 14, 15) derart ansteuert, dass sich der definierte
Arbeitsdruck (p1*, p2*) im ersten oder im zweiten Arbeitsraum (7, 10) bereits zu einem
Zeitpunkt einstellt, zu dem die zukünftig vorzunehmende Verstellung (V(t+)) des hydraulischen
Stellgliedes (1) noch nicht vorgenommen wird.
9. Regeleinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) den definierten Arbeitsdruck (p1*, p2*) im ersten oder
im zweiten Arbeitsraum (7, 10) durch entsprechende Ansteuerung der vier Hydraulikventile
(3, 4, 14, 15) zu einem Zeitpunkt einstellt, zu dem das hydraulische Stellglied (1)
lastfrei ist.
10. Regeleinrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) zum Aufrechterhalten des definierten Arbeitsdrucks (p1*,
p2*) während des Verstellens des hydraulischen Stellgliedes (1) die vier Hydraulikventile
(3, 4, 14, 15) derart ansteuert, dass ein Verhältnis einer auf den ersten Arbeitsraum
(7) bezogenen ersten Mengenänderung (q1) an Hydraulikflüssigkeit (8) zu einer auf
den zweiten Arbeitsraum (10) bezogenen zweiten Mengenänderung (q2) an Hydraulikflüssigkeit
(8) gleich einem Verhältnis einer auf den ersten Arbeitsraum (7) bezogenen wirksamen
ersten Arbeitsfläche (A1) des hydraulischen Stellgliedes (1) zu einer auf den zweiten
Arbeitsraum (10) bezogenen wirksamen zweiten Arbeitsfläche (A2) des hydraulischen
Stellgliedes (1) ist.
11. Regeleinrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikventile (3, 4, 14, 15) als Servoventile oder als Schaltventile ausgebildet
sind.
12. Regeleinrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Stellglied (1) als Hydraulikzylindereinheit oder als Hydromotor
ausgebildet ist.
13. Regeleinrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung das hydraulische Stellglied (1) lage-, geschwindigkeits- oder
kraftgeregelt verstellt.
14. Regeleinrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) als softwareprogrammierbare Steuereinrichtung ausgebildet
ist und mit einem Softwaremodul (12) programmiert ist, so dass die Regeleinrichtung
aufgrund der Programmierung der Steuereinrichtung (5) mit dem Softwaremodul (12) nach
einem der obigen Ansprüche ausgebildet ist.
15. Softwaremodul, das Maschinencode (13) umfasst, dessen Abarbeitung durch eine softwareprogrammierbare
Steuereinrichtung (5) einer an ein hydraulisches Stellglied (1) angebundenen Regeleinrichtung
(2) bewirkt, dass die Regeleinrichtung (2) gemäß Anspruch 14 ausgebildet wird.