(19)
(11) EP 2 058 221 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.11.2013  Patentblatt  2013/48

(21) Anmeldenummer: 08015615.1

(22) Anmeldetag:  05.09.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63B 23/26(2006.01)
B63B 23/48(2006.01)

(54)

Aussetzvorrichtung für Boote

Lowering device for boats

Dispositif de mise à l'eau pour bateaux


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 12.11.2007 DE 102007054387

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
13.05.2009  Patentblatt  2009/20

(73) Patentinhaber: Blohm + Voss Shipyards GmbH
20457 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Heller, Dieter
    24232 Schönkirchen (DE)
  • Baake, Jens
    24582 Bordesholm (DE)
  • Speckheuer, Carsten
    24145 Kiel (DE)

(74) Vertreter: Hansmann, Dierk 
Patentanwälte Hansmann-Klickow-Hansmann Jessenstrasse 4
22767 Hamburg
22767 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 231 408
DE-C- 952 870
US-B1- 6 626 126
WO-A1-00/32464
DE-U1- 8 101 588
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Aussetzvorrichtung für Boote, wie Rettungsboote, auf Schiffen, insbesondere Megayachten, über Davit-anordnungen mit einer ausfahrbaren Teleskop- bzw. Schiebebalkenausbildung, bestehend aus zwei parallelen Armen, die aus dem Innenbereich des Schiffes über eine Öffnung aus der Schiffsaußenwand ausfahrbar sind.

    [0002] Anordnungen dieser Art sind bekannt. Der Mangel hierbei ist es, über die Teleskop- bzw. Schiebehalterausbildung Stahlseile zu führen sind, die über eine feste Decksaufstellung der Winde geführt sind und ein Längenausgleich der Seile erforderlich ist. Für einen Einsatz auf Megayachten ist der Einsatz von Stahlseilen nicht erwünscht, da eine leichte, sichere und saubere Handhabung hierdurch schwierig zu verwirklichen ist.

    [0003] Nach der gattungsgemäßen US 6,626,126 B1 ist eine Anordnung mit einer ausfahrbaren Teleskop- bzw. Schiebebalkenausbildung bekannt, die über eine Winde mit Seiltrommeln und Umkehranordnungen eine beidseitige Aufnahme eines Bootes ermöglicht.

    [0004] Ferner ist nach der WO 00/32464 A1 eine Aussetzvorrichtung für Boote vorgeschlagen worden, wobei über eine kranartige Vorrichtung und gegebenenfalls Seilführungen ein Aussetzvorgang durchführbar ist.

    [0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Aussetzvorrichtung zu schaffen, die eine leichte, sichere und saubere Handhabung ermöglicht und auch die erforderlichen Bedingungen für einen Feuerschutz gewährleistet sowie eine kompakte Anordnung mit kurzen Seillängen aufweist. Darüber hinaus soll auch eine reduzierte Einleitung von Körperschall in die Schiffsstruktur erreicht werden.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, dass über Davitköpfe zwei Seile zur Aufnahme des Bootes über Winden mit Seiltrommeln, entsprechend der Aufnahme- und Aussetzbewegung steuerbar sind, dass die Seile als Kunststoffseile ausgebildet sind, dass jedem Arm im Bereich eines der Davitköpfe jeweils eine Winde mit einer Seiltrommel zur Steuerung eines der Kunststoffseile angeordnet ist und dass jedes der Kunststoffseile einschließlich Winde und Seiltrommel durch eine Schutzabdeckung gekapselt ist.

    [0007] Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Seile als Kunststoffseile ausgebildet sind, dass die außenliegenden Bereiche der Arme der Teleskop- bzw. Schiebebalkenausbildung über eine Traverse verbunden sind, dass die Traverse zur Aufnahme und Führung der Kunststoffseile sowie einer an der Traverse angeordneten

    [0008] Winde mit zwei zugeordneten getrennten Seiltrommeln dient und dass die Kunststoffseile, die Winde und die Seiltrommeln durch eine Schutzabdeckung gekapselt sind.

    [0009] Durch diese Ausbildung wird ein Einsatz von Kunststoffseilen mit einer leichteren, sicheren und sauberen Handhabung gegenüber Stahlseilen durchführbar, wobei auch die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllt werden, um einen ordnungsgemäßen Betrieb zu gewährleisten.

    [0010] Zur Erhöhung der Funktionssicherheit wird vorgeschlagen, daß jedem Kunststoffseil eine Seilspannvorrichtung zugeordnet ist.

    [0011] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine Prinzipdarstellung einer Ausführung;
    Fig. 2
    eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts II der Fig. 1;
    Fig. 3
    eine weitere Ausführungsform als Prinzipdarstellung;
    Fig. 4
    eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform gemäß Fig. 1 und
    Fig. 5
    eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform gemäß Fig. 3


    [0012] Bei der dargestellten Aussetzvorrichtung sind zwei parallele Arme 1 angeordnet, die über eine verschließbare Öffnung 2 in einer Schiffsaußenwand 3 des Schiffes in den Außenbereich ausfahrbar sind. Hierzu sind die Arme 1 in Form von Teleskopzylindern bzw. durch Schiebebalken gebildet, die entsprechend bezüglich der Ausfahrbewegung steuerbar sind und zur Aufnahme eines Bootes über Kunststoffseile 4 dienen.

    [0013] Bei einer Ausführungsform gemäß Fig. 1, 2 und 4 sind im Endbereich der Arme 1 als Davitkopf 5 jeweils eine Winde 6 mit einer Seiltrommel 7 und eines Seilführungsgerätes 8 angeordnet. Hierdurch ist über die Kunststoffseile 4 ein zugeordnetes Boot entsprechend anhebbar bzw. absetzbar. Das Kunststoffseil 4 ist dabei im Außenbereich mit geringem Aufwand geführt und gegen Abtrieb geschützt. Um zusätzlich einen Feuerschutz entsprechend den Vorschriften zu erhalten, ist die Gesamtanordnung für das Kunststoffseil 4 mit Winde 6 und Seiltrommel 7 durch eine Schutzabdeckung 9 gekapselt.

    [0014] In einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 5 sind die Arme 1 im außenliegenden Bereich durch eine Traverse 10 verbunden. Hierbei ist eine Außenhautblende 2a mit der Traverse 10 bzw. den Armen 1 verbunden und entsprechend mit ausfahrbar. Die Außenhautblende 2a verschließt dabei in der Ruhestellung eine Öffnung 2b eines entsprechenden Aufnahmeraumes. Die Traverse 10 dient zur Führung der Kunststoffseile 4 sowie der Winde 6 mit zwei zugeordneten Seiltrommeln 7 einschließlich Seilführungsgeräten 8 und einer Seilspannvorrichtung 11. Die gesamte Antriebsanordnung ist durch eine Schutzabdeckung 9 gekapselt, wobei auch die Seilspannvorrichtung 11 eine Schutzverdeckung 12 aufweist.


    Ansprüche

    1. Aussetzvorrichtung für Boote, wie Rettungsboote, auf Schiffen, insbesondere Megayachten, über Davit-anordnungen mit einer ausfahrbaren Teleskop- bzw. Schiebebalkenausbildung, bestehend aus zwei parallelen Armen (1), die aus dem Innenbereich des Schiffes über eine Öffnung (2) aus der Schiffsaußenwand (3) ausfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass über Davitköpfe (5) zwei Seile (4) zur Aufnahme des Bootes über Winden (6) mit Seiltrommeln (7), entsprechend der Aufnahme- und Aussetzbewegung steuerbar sind, dass die Seile (4) als Kunststoffseile ausgebildet sind, dass jedem Arm (1) im Bereich eines der Davitköpfe (5) jeweils eine Winde (6) mit einer Seiltrommel (7) zur Steuerung eines der Kunststoffseile (4) angeordnet ist und dass jedes der Kunststoffseile (4) einschließlich Winde (6) und Seiltrommel (7) durch eine Schutzabdeckung (9) gekapselt ist.
     
    2. Aussetzvorrichtung für Boote, wie Rettungsboote, auf Schiffen, insbesondere Megayachten, über Davitanordnungen mit einer ausfahrbaren Teleskop- bzw. Schiebebalkenausbildung, bestehend aus zwei parallelen Armen (1), die aus dem Innenbereich des Schiffes über eine Öffnung (2) aus der Schiffsaußenwand (3)ausfahrbar sind, wobei über Davitköpfe (5) zwei Seile (4) zur Aufnahme des Bootes über eine Winde (6) mit Seiltrommeln (7), entsprechend der Aufnahme- und Aussetzbewegung steuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Seile (4) als Kunststoffseile ausgebildet sind, dass die außenliegenden Bereiche der Arme (1) der Teleskop- bzw. Schiebebalkenausbildung über eine Traverse (10) verbunden sind, dass die Traverse (10) zur Aufnahme und Führung der Kunststoffseile (4) sowie einer an der Traverse (10) angeordneten Winde (6) mit zwei zugeordneten getrennten Seiltrommeln (7) dient und dass die Kunststoffseile (4), die Winde (6) und die Seiltrommeln (7) durch eine Schutzabdeckung (12) gekapselt sind.
     
    3. Aussetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Kunststoffseil (4) eine Seilspannvorrichtung (11) zugeordnet ist.
     


    Claims

    1. Lowering device for boats, such as lifeboats, on ships, in particular mega-yachts, via davit arrangements having an extendable telescopic or sliding beam construction consisting of two parallel arms which can be extended out of the inner region of the ship from the outer wall of the latter via an opening, characterised in that, via davit heads (5), two ropes (4) for receiving the boat via winches (6) with rope drums (7) can be controlled in a manner corresponding to the receiving and lowering movements, that the ropes (4) are designed as synthetic ropes, that one winch (6), in each case, with a rope drum (7) for controlling one of the synthetic ropes (4) is arranged on each arm (1) in the region of one of the davit heads (5), and that each of the synthetic ropes (4), including the winch (6) and rope drum (7), is encased by a protective cover (9).
     
    2. Lowering device for boats, such as lifeboats, on ships, in particular mega-yachts, via davit arrangements having an extendable telescopic or sliding beam construction consisting of two parallel arms (1) which can be extended out of the inner region of the ship from the outer wall (3) of the latter via an opening (2), wherein, via davit heads (5), two ropes (4) for receiving the boat via a winch (6) with rope drums (7) can be controlled in a manner corresponding to the receiving and lowering movements, characterised in that the ropes (4) are designed as synthetic ropes, that the externally located regions of the arms (1) of the telescopic or sliding beam construction are connected via a cross-piece (10), that said cross-piece (10) serves for receiving and guiding the synthetic ropes (4) as well as a winch (6) which is arranged on the cross-piece (10) and has two associated, separate rope drums (7), and that the synthetic ropes (4), the winch (6) and the rope drums (7) are encased by a protective cover (12).
     
    3. Lowering device according to either of Claims 1 or 2, characterised in that a cable-tensioning device (11) is associated with each synthetic rope (4).
     


    Revendications

    1. Dispositif de mise à l'eau de bateaux, tels que des canots de sauvetage, sur des navires, en particulier de grands yachts, au moyen de bossoirs, avec un système télescopique ou un agencement de poutres à décalage, lequel dispositif consiste en deux bras (1) parallèles, qui peuvent être sortis, à partir de l'intérieur du navire, par une ouverture (2), hors de la paroi extérieure (3) dudit navire, caractérisé en ce que, par l'intermédiaire de têtes de bossoirs (5), deux câbles (4), destinés à hisser et à descendre le bateau, par l'intermédiaire de treuils (6), avec des tambours à câble (7), peuvent être commandés en fonction des manoeuvres de hissage et de descente, que les câbles (4) sont prévus sous la forme de câbles en matière synthétique, que, dans la région de l'une des têtes de bossoir (5), un treuil (6), avec un tambour à câble (7), est associé à chaque bras (1) pour commander respectivement l'un des câbles en matière synthétique (4), et que chacun des câbles en matière synthétique (4), y compris treuil (6) et tambour à câble (7), est blindé avec un revêtement de protection (9).
     
    2. Dispositif de mise à l'eau de bateaux, tels que des canots de sauvetage, sur des navires, en particulier de grands yachts, au moyen de bossoirs, avec un système télescopique ou un agencement de poutres à décalage, lequel dispositif consiste en deux bras (1) parallèles, qui peuvent être sortis, à partir de l'intérieur du navire, par une ouverture (2), hors de la paroi extérieure (3) dudit navire, sachant que, par l'intermédiaire de têtes de bossoirs (5), deux câbles (4), destinés à hisser et à descendre le bateau, par l'intermédiaire de treuils (6), avec des tambours à câble (7), peuvent être commandés en fonction des manoeuvres de hissage et de descente, caractérisé en ce que les câbles (4) sont prévus sous la forme de câbles en matière synthétique, que les zones extérieures des bras (1) du système télescopique ou de l'agencement de poutres à décalage sont reliées par une traverse (10), que la traverse (10) est destinée à la réception et au guidage des câbles en matière synthétique (4) ainsi que d'un treuil (6), associé à une traverse (10), avec deux tambours à câble (7) sépares, et que les câbles en matière synthétique (4), le treuil (6) et les tambours à câble (7) sont blindés avec un revêtement de protection (12).
     
    3. Dispositif selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'à chacun des câbles en matière synthétique (4) est associé un dispositif de tension de câble (11).
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente