[0001] Die Erfindung betrifft einen Stecker eines Steckverbinders, der hinsichtlich der
Anzahl seiner Steckkontakte variierbar gestaltet ist.
[0002] In steigendem Maße erfordern neue Technologien wie Bussysteme, Lichtleitersysteme
und immer komplexere Steckersysteme innovative Teststrategien für elektrische und
nichtelektrische Prüfungen. Dabei stehen kleine Losgrößen und die Forderung nach kurzen
Rüstzeiten dem Zwang zu höherem Durchsatz in der Massenfertigung gegenüber. Die Testspezifikation
kann die einfache Überprüfung der Verbindung oder den Test mit Hochspannung auf Isolationsfehler
vorschreiben. Auch kann die Prüfung elektronischer und elektromechanischer Bauteile
und Baugruppen in Kabelsätzen gefragt sein.
[0003] Es ist bekannt, bei den Tests Steckverbinder mit einer der jeweiligen Testspezifikation
angepassten Anzahl von Steckkontakten einzusetzen. Das bedeutet, dass eine große Anzahl
unterschiedlicher Steckverbinder vorzuhalten ist. Das wiederum führt zu einem hohen
finanziellen und logistischen Aufwand.
[0004] Die Druckschrift
DE 20 2007 018 306 U1 zeigt einen variierbaren Stecker eines Steckverbinders, der in Modulbauweise aus
einem Grundmodul mit Kabelanschluss und Steckkontakten besteht. Je nach gewünschter
Gesamtpolzahl des Steckers können ein oder mehrere, mit Steckkontakten versehene Zusatzmodule
mechanisch und elektrisch mit dem Grundmodul verbunden sein.
[0005] Die Schrift
EP 0 845 837 A2 betrifft einen Stecker, der aus mehreren flachen Teilsteckern besteht. Dabei sind
an jedem Teilstecker im oberen Bereich einer Stirnseite vertiefte Verriegelungsabschnitte
und im unteren Bereich nach unten ragende Rasthakenabschnitte ausgebildet.
[0006] Das Zusammenfügen der Teilstecker erfolgt durch Einschnappen, wobei die Rasthaken
die Vertiefungen klauenartig hintergreifen.
[0007] Die Schrift
US 5 890 933 A offenbart einen variierbaren Stecker, der aus mehreren Steckergehäusen dadurch zusammengefügt
werden kann, dass Vorsprünge an dem einen Gehäuse in entsprechend ausgebildete Aufnahmeöffnungen
an dem benachbarten Gehäuse rastend eingreifen.
[0008] Die Druckschrift
EP 1 538 716 A2 zeigt einen elektrischen Stecker, in dessen Gehäuse Steckkontakte tragende Schaltkreismodule
variabel einsetzbar sind.
[0009] Die Schaltkreismodule sind mittels Bohrungen auf entsprechende Vorsprünge an seitlich
dazu angeordneten flachen, isolierenden Abstandshalten aufgesteckt und somit in ihrer
Lage fixiert.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand zur Anpassung der Anzahl von
Steckkontakten zu verringern.
[0011] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Stecker mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0012] Die weiteren Ansprüche geben zweckmäßige Ausgestaltungen der im Anspruch 1 angegebenen
Lösung an.
[0013] Der erfindungsgemäße variierbare Stecker eines Steckverbinders besteht in Modulbauweise
aus einem Grundmodul mit Kabelanschluss und Steckkontakten. Je nach gewünschter Gesamtpolzahl
des Steckers ist/sind ein oder mehrere mit Steckkontakten versehene(s) Zusatzmodul(e)
mit dem Grundmodul verbindbar. Das Grundmodul besteht aus einer Grundschale und einem
Deckel.
[0014] In die Grundschale sind die Kabelentlastung und zwischen der Grundschale und dem
Deckel eine die Steckkontakte tragende Leiterplatte eingelegt und durch das Zusammenfügen
von Grundschale und Deckel befestigt. Der Deckel des Grundmoduls verfügt vorzugsweise
über Rasthaken, die beim Zusammenfügen von Grundschale und Deckel quer zur Längserstreckung
der Grundschale in entsprechende Aussparungen der Grundschale eintauchen.
[0015] Zur formschlüssigen Arretierung des Deckels sind stiftartige Verriegelungen vorgesehen,
die in die Aussparungen verbindende sich in Längserstreckung der Grundschale erstreckende
nach außen offene Aussparungskanäle der Grundschale eingeschoben die Rasthaken hintergreifen
und den Deckel arretieren.
[0016] In den Aussparungskanälen, in die die Verriegelungen eingeschoben werden, ist jeweils
eine mit einem Vorsprung versehene Haltefeder angeordnet, so dass der Vorsprung bei
eingeschobener Position der Verriegelung in eine entsprechende Ausformung an der Verriegelung
einrastet und diese fixiert.
[0017] An dem der Einschubseite der Verriegelung zugewandten Ende der Verriegelung ist eine
Kerbe und in der Außenkontur der Grundschale am Beginn des Aussparungskanals, in den
die Verriegelung eingefügt wird, eine Vertiefung eingebracht. Beide Maßnahmen dienen
der leichteren Handhabung beim Entfernen der Verriegelung.
[0018] Zur Vergrößerung der Polzahl des Steckers sind mit dem Grundmodul verbindbare Zusatzmodule
vorgesehen. Die Zusatzmodule bestehen aus einer Mittelschale, die zum Verbinden mit
der Grundschale jeweils auf der beim Zusammenfügen der Grundschale zugewandten Seite,
wie auch der Deckel, mit Rasthaken und auf der gegenüberliegenden Seite, wie auch
die Grundschale, mit Aussparungen und Aussparungskanälen versehen ist. Die Zusammenfügung
der Grundschale mit einer oder mehreren Mittelschalen erfolgt in der zum Verbinden
von Grundschale und Deckel oben beschriebenen Weise mittels Verriegelungen. Letztlich
wird der Deckel auf der äußersten Mittelschale auf die gleiche Weise befestigt.
[0019] Vorzugsweise ist an der Grundschale und an jeder Mittelschale quer zu deren Längserstreckung
ein Aufnahmedorn vorgesehen, der zur Aufnahme und Zentrierung der Leiterplatte in
eine in der Leiterplatte vorgesehene Bohrung eingreift. Die Leiterplatte ist dabei
so gelagert, dass zwischen Leiterplatte und Grund- oder Mittelschale zum vertikalen
und horizontalen Toleranzausgleich der Steckkontakte ein vorbestimmtes Spiel zugelassen
wird. Jede Mittelschale weist eine die Steckkontakte tragende Leiterplatte sowie einen
Durchbruch zur Hindurchführung der Kabeladern zu den Steckkontakten der Mittelschalen
auf.
[0020] Vorzugsweise sind die Grundschale, die Mittelschalen und der Deckel aus Kunststoff
gefertigt. Die die Verriegelungen fixierenden Haltefedern sind vorzugsweise in die
Geometrie und das Material der Grundschale und der Mittelschalen mit eingearbeitet,
d. h. bestehen aus dem gleichen Material wie jedes der Module. An der Außenkontur
der Gehäuseteile Grundschale, Mittelschalen und Deckel kann zur Handhabung des Steckers
auf der Seite der Kabeleinführung eine griffartige Erweiterung vorgesehen sein. Zweckmäßig
enthält die Grundschale im Bereich der Leiterplattenaufnahme eine Aussparung, die
einen auf der Leiterplatte befindlichen der Selbsterkennung dienenden ID-Chip aufnimmt.
[0021] Als Gegenstecker des Steckverbinders kann ein handelsüblicher Leiterplatten-Steckverbinder
vom Typ Card Edge zum Einsatz kommen.
[0022] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel anhand der Figuren in den Zeichnungen
näher erläutert werden.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1:
- Die Grundschale von der offenen Seite,
- Fig. 2:
- die Grundschale von der Kabel-Einführungsseite,
- Fig. 3:
- die Einzelheit aus Fig. 1,
- Fig. 4:
- eine perspektivische Ansicht der Grundschale,
- Fig. 5:
- die Mittelschale von der äußeren Seite,
- Fig. 6:
- die Mittelschale von der Kabel-Einführungsseite,
- Fig. 7:
- die Einzelheit aus Fig. 5,
- Fig. 8:
- eine perspektivische Ansicht der Mittelschale,
- Fig. 9:
- eine perspektivische Ansicht des Deckels,
- Fig. 10:
- ein Steckersystem mit Grundschale und zwei Mittelschalen,
- Fig. 11:
- eine Explosivdarstellung eines Steckers mit fünf Mittelschalen,
- Fig. 12:
- stiftartige Verriegelung.
[0024] Die Grundschale 1 weist jeweils vier Aussparungen 2 an der oberen und unteren Innenseite
auf, in die die Rasthaken 7 der Mittelschale 9 (Fig. 6) oder des Deckels 10 (Fig.
9) beim Zusammenfügen quer zur Längserstreckung der Schale eingreifen können. In dem
in Längserstreckung der Schale verlaufenden Aussparungskanal 3, in den die stiftartigen
Verriegelungen 4 (Fig. 11 und 12) in Richtung A zur formschlüssigen Fixierung der
Mittelschale 9 (Fig. 6) bzw. des Deckels 10 (Fig. 9) eingeschoben werden, befinden
sich die Haltefedern 5 (Figuren 3 und 4), deren Vorsprünge 11 (Fig. 3) im eingeschobenen
Zustand der Verriegelung 4 in die Ausformung 6 (Fig. 12) an der Verriegelung 4 eingreifen
und diese fixieren.
[0025] In den Fig. 6, 8 und 9 sind die Rasthaken 7 an der Mittelschale 9 und am Deckel 10
und in den Fig. 5 und 8 sind die Aussparungen 2 in Querrichtung zur Mittelschale und
die Aussparungskanäle 3 in Längsrichtung zur Mittelschale 9 gut erkennbar.
[0026] Die Fig. 3 und 7 zeigen jeweils die in der Aussparung 2, 3 angeordnete Haltefeder
5 mit deren Vorsprung 11.
[0027] Fig. 10 zeigt ein Steckersystem mit Grundschale 1 und zwei Mittelschalen 9. Mit 12
sind die Steckkontakte der vorderen Mittelschale bezeichnet.
[0028] In den Figuren 4 und 5 ist der Dorn 13 zu erkennen, auf den die die Steckkontakte
12 tragende Leiterplatte 14 (Fig. 11) mittels einer Bohrung in der Leiterplatte fixiert
ist.
[0029] Fig. 11 zeigt auch die Kabelentlastung 15, die bei der Verbindung von Grundschale
1 und Mittelschale 9 bzw. Deckel 10 im Stecker festgelegt ist.
[0030] In Fig. 12 ist eine stiftartige Verriegelung 4 mit der Ausformung 6, in die die Haltefeder
5 eingreift, sowie mit der Kerbe 16 zur erleichterten Entfernung der Verriegelung
4 aus dem Aussparungskanal 3 zu erkennen.
[0031] An der Kabelseite der in Längsrichtung der Schalen verlaufenden Aussparungskanäle
3 ist eine Vertiefung 8 (Fig. 8) in der Grund- und jeder Mittelschale vorgesehen,
die ebenfalls der erleichterten Entfernung der Verriegelung dient.
[0032] Eine griffartige Erweiterung (17) an allen Gehäuseteilen (1, 9, 10) verbessert die
Handhabung des Steckers.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
1 |
Grundschale |
2 |
Aussparung |
3 |
Aussparungskanal |
4 |
Verriegelung |
5 |
Haltefeder |
6 |
Ausformung |
7 |
Rasthaken |
8 |
Vertiefung |
9 |
Mittelschale |
10 |
Deckel |
11 |
Vorsprung an der Haltefeder |
12 |
Steckkontakt |
13 |
Aufnahmedorn |
14 |
Leiterplatte |
15 |
Kabelentlastung |
16 |
Kerbe |
17 |
griffartige Erweiterung |
1. Variierbarer Stecker eines Steckverbinders, dadurch gekennzeichnet, dass dieser in Modulbauweise aus einem Grundmodul mit Kabelanschluss und Steckkontakten
besteht und dass je nach gewünschter Gesamtpolzahl des Steckers ein oder mehrere mit
Steckkontakten versehene(s) Zusatzmodul(e) mechanisch und elektrisch mit dem Grundmodul
verbindbar ist/sind, dass das Grundmodul aus einer Grundschale (1) und einem Deckel
(10) besteht, und dass an der Grundschale (1) eine Kabelentlastung (15) und zwischen
der Grundschale und dem Deckel eine die Steckkontakte (12) tragende Leiterplatte (14)
eingelegt und durch das Zusammenfügen von Grundschale und Deckel befestigt sind.
2. Stecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (10) des Grundmoduls über Rasthaken (7) verfügt, die beim Zusammenfügen
von Grundschale (1) und Deckel formschlüssig in entsprechende Aussparungen (2) der
Grundschale eintauchen, dass zur formschlüssigen Arretierung des Deckels (10) in die
Aussparungen (2) verbindende nach außen offene Aussparungskanäle (3) der Grundschale
(1) stiftartige Verriegelungen (4) eingeschoben sind, die die Rasthaken (7) hintergreifen
und den Deckel (10) formschlüssig arretieren.
3. Stecker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Aussparungskanälen (3), in die die Verriegelungen (4) eingeschoben werden,
jeweils eine mit einem Vorsprung (11) versehene Haltefeder (5) angeordnet ist, so
dass der Vorsprung (11) bei eingeschobener Position der Verriegelung (4) in eine entsprechende
Ausformung (6) an der Verriegelung (4) einrastet und diese fixiert.
4. Stecker nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass am der Kabelseite zugewandten Ende der Verriegelung (4) eine Kerbe (16) und in der
Außenkontur jedes Moduls am Beginn des Aussparungskanals (3), in den die Verriegelung
eingeschoben wird, eine Vertiefung (8) eingebracht ist, die der erleichterten Handhabung
beim Entfernen der Verriegelung dient.
5. Stecker nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes zur Vergrößerung der Polzahl dienende Zusatzmodul aus einer Mittelschale (9)
besteht, die jeweils auf der beim Zusammenfügen der Grundschale (1) zugewandten Seite,
wie der Deckel (10), mit Rasthaken (7) und auf der gegenüberliegenden Seite, wie die
Grundschale (1), mit Aussparungen (2) und Aussparungskanälen (3) versehen ist und
dass die Zusammenfügung von Grundschale (1), einer oder mehreren Mittelschalen (9)
und Deckel (10) durch Hindurchführen der Rasthaken (7) durch die jeweiligen Aussparungen
(2) und Einschieben und Fixieren von Verriegelungen (4) erfolgt.
6. Stecker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Mittelschale (9) eine die Steckkontakte (12) tragende Leiterplatte (14) sowie
einen Durchbruch zur Hindurchführung der Kabeladern aufweist.
7. Stecker nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Grundschale (1) und an den Mittelschalen (9) ein Aufnahmedorn (13) vorgesehen
ist, der zur Zentrierung der Leiterplatte (14) in eine in der Leiterplatte vorgesehene
Bohrung eingreift und dass die Leiterplatte (14) so gelagert ist, dass zwischen Leiterplatte
und Grund- oder Mittelschale zum vertikalen und horizontalen Toleranzausgleich der
Steckkontakte (12) ein vorbestimmtes Spiel zugelassen wird.
8. Stecker nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschale (1), die Mittelschalen (9) und der Deckel (10) aus Kunststoff gefertigt
sind.
9. Stecker nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltefedern (5) in die Geometrie und das Material der Grundschale (1) und der
Mittelschalen (9) mit eingearbeitet sind.
10. Stecker nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenkontur der Gehäuseteile Grundschale, Mittelschalen und Deckel zur Handhabung
des Steckers eine griffartige Erweiterung (17) vorgesehen ist.
11. Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschale im Bereich der Leiterplattenaufnahme eine Aussparung enthält, die
einen auf der Leiterplatte befindlichen ID-Chip aufnimmt.