[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Produkten aus Mineralwolle
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Herstellung von Mineralfasern sind verschiedene Verfahren bekannt und in Gebrauch,
so etwa Zerfaserung mit innerer Zentrifugierung (sog. TEL-Verfahren), Verfahren mit
äußerer Zentrifugierung wie Kaskaden-Schleuderverfahren (sog. REX-Verfahren), Düsenblasverfahren
und andere. Bei all diesen bekannten Verfahren werden die zu erzeugenden Fasern mittels
großer Volumenströme von einem Gemisch aus Luft und Verbrennungsgasen, die für das
Ausziehen der Fasern benötigt werden, in eine Sammelkammer, vielfach Fallschacht genannt,
eingebracht. Zur Erzeugung gebundener Mineralwolleprodukte werden die Fasern bei ihrem
Weg durch den Fallschacht mit Bindemittel versehen. Ferner können im Fallschacht auch
andere verfahrensrelevante Stoffe zugesetzt werden, wie etwa Staubbindemittel, Hydrophobierungsmittel
und dergleichen.
[0003] Die so erhaltenen Fasern werden an einem bewegten, perforierten Element, das eine
der Begrenzungen des Fallschachtes darstellt, abgeschieden und vom begleitenden Gas-Luftstrom
getrennt. Beim Abscheiden der Fasern auf dem perforierten Element entstehen endlose
Vliese, bei denen die in bezug auf Flächengewicht, Breite, Faserorientierung und Homogenität
entsprechenden Eigenschaften des nachfolgenden Produktes vorgeben sind. Diese Eigenschaften
können nachträglich nicht mehr wesentlich geändert werden, so daß bei der Abscheidung
aus dem Fallschacht erzeugte Orientierungen der Fasern im Vlies oder Inhomogenitäten
im späteren Produkt vorgegeben sind, wenn das Vlies nicht nachträglich aufgespalten
oder aufgedoppelt, oder zu nebeneinander liegenden Bahnen getrennt wird.
[0004] Das Flächengewicht wird bei konstantem Fasereintrag durch Variation der Geschwindigkeit
des perforierten Abscheideelementes beeinflußt, wobei die Faserorientierung in der
Regel im wesentlichen laminar verläuft. Unter "laminar" ist hier zu verstehen, daß
die Fasern im wesentlichen parallel zu einer Fläche, üblicherweise deren Auflagefläche,
orientiert sind. Bei der Herstellung des Vlieses muß die gesamte Luft/Gas-Menge das
sich bildende Vlies passieren. Dabei werden je nach Flächengewicht und zur Verfügung
stehender Absaugfläche unterschiedliche Unterdrücke in der Absaugung benötigt.
[0005] Von dieser bekannten Erzeugung von Primärvliesen aus Mineralwolle geht die Erfindung
aus. Es wurde erkannt, daß dabei sogenannte Inhomogenitäten bei der Vliesbildung bei
jedem der bekannten Zerfaserungsverfahren praktisch unvermeidlich sind. Es kann sich
dabei um Inhomogenitäten in der Wolleverteilung handeln, wobei an einzelnen Stellen
eine verminderte Mineralwollemenge und an anderen eine erhöhte Mineralwollemenge zu
liegen kommt. Weiter führen Fehlstellen wie Bindemittelbatzen oder unsauber zerfaserte
Glasteile zu Qualitätseinbußen.
[0006] Auch können Inhomogenitäten der Bindemittelverteilung auftreten, wie mehrfach benetzte
Wolleanhäufungen, die durch Rückströmungen mehrfach in den Bereich der Bindemittelbesprühung
gelangt waren, oder Faserbündel, die den Bereich der Besprühung zu schnell passiert
haben. Derartige Bindemittelmangelstellen oder - anreicherungen sind im Endprodukt
z. B. durch Farbunterschiede erkennbar. Für die Erzielung der vollen Funktionalität
der Bindung muß wegen der inhomogenen Verteilung des Bindemittels eine größere Menge
an Bindemittel zugegeben werden als theoretisch notwendig.
[0007] Die inhomogene Wolleverteilung kann sich ferner in lokal unterschiedlichen Flächengewichten
des Vlieses auswirken, die aus Stellen unterschiedlicher Rohdichte resultieren. Derartige
Schwankungen in der Wolleverteilung beeinflussen Qualitätsmerkmale negativ, wie insbesondere
etwa den Wärmedurchlaßwiderstand, aber auch die mechanische Festigkeit. Besonders
bei niederen Rohdichten, bei denen die Bereiche mit weiter verminderter Rohdichte
optisch erkennbar sind, wird die erzielbare Mindestrohdichte durch derartige Inhomogenitäten
erhöht, schon um sichtbare Fehlstellen wie "Löcher" zu vermeiden. Im Ergebnis muß
also mit einer im Mittel höheren Rohdichte als eigentlich nötig gefahren werden, um
diesen Inhomogenitäten der Wolleverteilung Rechnung zu tragen. Dies führt zu höheren
Gestehungskosten und damit höheren Produktkosten sowie zur Verminderung des Wärmedurchlaßwiderstands
aufgrund der höheren Rohdichte. Die Folge ist insgesamt ein Produkt, welches eine
Qualität aufweist, die von der theoretisch möglichen Qualität abweicht.
[0009] Ferner beschreibt die
FR 2 682 403 ein Verfahren zur mechanischen Zerkleinerung eines Primärvlieses zu Mineralwolleflocken.
[0010] Aus der
US 2,589,008 geht ein Verfahren zur Herstellung von Produkten aus Mineralwolle hervor, bei der
ein Primärvlies aus loser, bindemittelfreier Wolle oder derartiger Wolle vermischt
mit Bindemittelpulver einer mechanischen Einwirkung zur Reorientierung der einzelnen
Fasern in mehreren Stufen unterzogen wird, um hieraus ein Endvlies mit homogeneren
Eigenschaften herzustellen. Auf dieses Endvlies kann dann zusätzlich Bindemittel aufgesprüht
werden. In einem abschließenden Härteschritt wird vorhandenes Bindemittel im Endvlies
ausgehärtet.
[0011] Die vorliegende Erfindung geht von der Lehre der
FR 2 591 621 A1 aus, aus welcher ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt ist.
Bei dieser bekannten Verfahrensweise wird jedoch ein Primärvlies mit ausgehärtetem
Bindemittel einer mechanischen Zerkleinerung unterzogen.
[0012] Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Produkten aus Mineralwolle zu schaffen, bei dem die Auswirkungen der bei den unterschiedlichen
Herstellungsverfahren produktionstechnisch unvermeidbaren Inhomogenitäten im Endprodukt
derart minimiert sind, daß optimale produktspezifische Eigenschaften bei minimal möglichem
Mineralwolleaufwand erzielt werden können, wobei insbesondere damit auch mehrschichtige
Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Schichten und hochwertige
einschichtige Produkte herstellbar sein sollen.
[0013] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
[0014] Das Mineralwollematerial des Primärvlieses wird aus seinem Verbund heraus mechanisch
in einzelne Mineralwolleflocken zerkleinert. Diese werden danach zur Bildung des Endvlieses
erneut so abgelegt, daß das Mineralwollematerial im Endvlies isotrop vorliegt. Unter
isotrop ist hierbei zu verstehen, daß einzelne theoretisch vereinzelte, z.B. würfelförmige
Elemente des Endvlieses nach allen Richtungen im Raum hin gleiche Eigenschaften wie
Belastbarkeit usw. aufweisen. Bei der Bestimmung "gleicher" Eigenschaften nach allen
Richtungen ist natürlich zu berücksichtigen, daß Mineralwolle aus zufällig angeordneten
und orientierten Einzelfasern aufgebaut ist und somit statistisch unvermeidbare Schwankungen
auftreten.
[0015] Die Herstellung eines solchen Produkts wird dadurch erreicht, daß die Zerkleinerung
des Mineralwollematerials des Primärvlieses durch einen kombinierten Schlag- und Schneidvorgang
erfolgt.
[0016] Aus der
US 3,050,427 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundproduktes aus geschäumtem Material
und Mineralfasern bekannt, bei dem ein Primärvlies aus Glasfasern mechanisch aufgeschlossen
und anschließend unter Bildung eines plattenförmigen Endprodukts zusammen mit dem
aufschäumenden Material kombiniert wird. Mit der Lehre dieser Druckschrift soll die
Aufgabe gelöst werden, geschäumte Produkte durch möglichst viele Verstärkungsfasern
in der Form von Glaswolle zu armieren, wozu man ein Primärvlies aus Glaswolle mittels
Kardierwalzen zerkleinert und bei diesem Vorgang gleichzeitig das aufschäumbare Material
beimischt.
[0017] Die vorliegende Erfindung geht gegenüber diesem Stand der Technik einen ganz anderen
Weg: man geht von einem vorzugsweise laminaren Primärvlies aus Mineralwolle aus, das
gezielt in einzelne Mineralwolleflocken zerkleinert wird, um anschließend ein verbessertes
Produkt zu erhalten, das in seiner Struktur ausschließlich wieder aus Mineralwolle
besteht. Dabei wurde überraschenderweise erkannt, daß durch eine bestimmte Zerkleinerung
des Primärvlieses, nämlich durch einen kombinierten Schlag- und Schneidvorgang, einzelne
Mineralwolleflocken erhalten werden, die bei einer erneuten Ablage zu einem Endvlies
ein Produkt liefern, das eine gegenüber dem Primärvlies geringere Rohdichte aufweist,
aber dennoch mindestens die sonstigen Dämm- und Festigkeitswerte des Primärvlieses
besitzt. Das bedeutet Rohdichteeinsparung ohne Qualitätsverlust.
[0018] Dabei wird bei der Erzeugung des Primärvlieses den Mineralwollefasem Bindemittel
zugesetzt. Hierdurch kommen die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ebenfalls
zum Tragen, da hiermit auch die Bindemittelverteilung homogenisiert wird, welche sich
insbesondere auf die Festigkeit des Produktes vorteilhaft auswirkt.
[0019] Die gezielte Zerkleinerung des Primärvlieses in bestimmte Mineralwolleflocken kann
bei einer Ausführungsform der Erfindung erreicht werden, wenn bei dem Schlag- und
Schneidvorgang in ihrer Form unterschiedlich ausgebildete Zinken verwendet werden,
die Bestandteil von auf einer Walze umfangsseitig achsparallel angeordneten Leisten
sind und die beim Zerkleinerungsvorgang mit korrespondierenden Vorsprüngen eines Niederhalters
für das Primärvlies mit einem Spiel kämmen. Hierbei wird das Primärvlies über eine
Fördereinrichtung, insbesondere ein Förderband, dem Schlag- und Schneidvorgang derart
zugeführt, daß es zwischen dem Förderband und dem Niederhalter zwangsgeführt wird,
wobei dazu zweckmäßigerweise das Förderband und der Niederhalter zueinander konisch
verlaufen.
[0020] Die Zinken der auf der Walze vorgesehenen Leisten können dabei alternierend als Schlagfinger
und als Schneidmesser ausgebildet sein, wobei die Schlagfinger und die Schneidmesser
an ihren Schlagflächen bzw. Schneidkanten mit einer hochverschleißfesten Beschichtung
ausgestattet sein sollen, da dadurch der Verschleiß minimiert werden kann, den glasige
Mineralwollefasem hervorrufen können. Die als Schneidmesser ausgebildeten Zinken können
dagegen alternierend unterschiedlich groß ausgebildet und mit ihren konischen Spitzen
in Richtung des Walzenradius ausgerichtet sein, um dadurch unterschiedlich große Lücken
für den Gegenpart in der Form von alternierenden Gleitfingern und stabförmigen Förderorganen
zu schaffen. Hierbei sollten die Gleitfinger starr an dem Niederhalter vorgesehen
sein und jeweils bis nahe der kleineren Schneidmesser reichen, wogegen die stabförmigen
Förderorgane, z. B. als endlos umlaufende Ketten ausgebildet, sich bis nahe der größeren
Schneidmesser erstrecken sollten.
[0021] Durch den Einsatz der Schlagfinger werden die beim Zerkleinern entstehenden Mineralwolleflocken
vorteilhaft in einem gewissen Grad vorverdichtet, wobei diese Vorverdichtung mehr
als 50 % bezogen auf die Dichte des Primärvlieses betragen kann, z. B. eine Rohdichteerhöhung
von ursprünglich 30 kg/m
3 auf 50 kg/m
3. Ferner wurde erkannt, daß die Größe der erzeugten Mineralwolleflocken von Bedeutung
ist, um im Endvlies eine isotrope Struktur zu erhalten, und zwar wurde aus vielen
Versuchen ermittelt, daß die Mineralwolleflocken vorzugsweise eine mittlere radiale
Ausdehnung von 10 bis 30 mm, insbesondere 15 +/- 5 mm aufweisen sollen.
[0022] Bei der Bestimmung der Größe der erzeugten Mineralwolleflocken zeigte sich, daß bei
der Verwendung von zu großen Mineralwolleflocken die Festigkeit des Endvlieses dadurch
leidet, daß die einzelnen Flocken Teilbereiche mit einer vom Primärvlies stammenden
laminaren Faserstruktur besitzen können, die den angestrebten isotropen Charakter
nicht aufweisen, d. h. diese Mineralwolleflocken verhalten sich nicht gleich unter
z.B. gleichen Belastungen aus verschiedenen Richtungen. Auf der anderen Seite erhöht
sich die Rohdichte des Endvlieses, wenn die erzeugten Mineralwolleflocken in ihrer
mittleren radialen Ausdehnung zu klein gewählt werden.
[0023] Dazu kommt, daß bei der Rekombination des Mineralwollematerials zur Bildung des Endvlieses
die Mineralwolleflocken vorteilhaft beeinflusst durch die Vorverdichtung zufallsbedingt
abgelegt werden, so daß diese zufällige bzw. chaotische Verteilung einer erneuten
Bildung von Inhomogenitäten entgegenwirkt. Es ergibt sich im Endvlies somit eine Ablage,
welche die bei der Ablage im Fallschacht produktionstechnisch unvermeidbaren Inhomogenitäten
vermeidet und so zu einem erheblich homogeneren Produkt führt. Ferner erhält man ein
Endvlies, das trotz der Vorverdichtung der einzelnen Mineralwolleflocken im Zusammenspiel
von chaotischer Ablage, geeigneter Flockengröße und eben der Vorverdichtung eine geringere
Rohdichte bei etwa gleicher Druckfestigkeit und etwa gleichem Wärmedämmvermögen als
es das Primärvlies besessen hat, was ein wesentlicher wirtschaftlicher Vorteil ist.
[0024] Bei herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Mineralwolleprodukten wird häufig
angestrebt, die laminare Faserausrichtung durch eine andere Faserausrichtung zu ersetzen,
welche zu besseren Produkteigenschaften insbesondere hinsichtlich der Festigkeit führt.
So haben Mineralfaserplatten mit laminarer Faserausrichtung eben infolge dieser Faserausrichtung
geringe Festigkeiten gegen Zug- und Druckkräfte an den Großflächen, welche die Platte
zusammenzudrücken bzw. aufzureißen suchen. Daher werden mechanische Eigenschaften
wie Druckfestigkeit und Abreißfestigkeit verbessert, oder insoweit geforderte Werte
bereits bei geringerer Rohdichte erreicht, wenn ein erheblicher Teil der Fasern senkrecht
zur Fertigungsebene verläuft. Weithin angewendet wird hierzu ein Aufstauchen der Fasern
in einer Stauch- oder Crepage-Anlage. In diesem Verfahrensschritt werden vor der Aushärtung
des Bindemittels die überwiegend waagerecht in der Fertigungsebene orientierten Fasern
teilweise in Richtung der Senkrechten orientiert. Hierdurch ergibt sich in Längsrichtung
sowie vor allem in Dickenrichtung des Produkts eine unkontrollierte, zufällige Wellung
der Fasern und so deren Umorientierung, während in Breitenrichtung lediglich ein minimales
"Verziehen" der Faserstränge oder "Ketten" erfolgt, und die Fasern im wesentlichen
in ihrer laminaren gegenseitigen Lage verbleiben. Die Umorientierung der Fasern beim
Stauchen erfolgt somit in nur zwei Dimensionen, ähnlich wie bei parallelen Oberflächenwellen
auf einer Flüssigkeit, bei denen sich die zuvor glatte Flüssigkeitsoberfläche nur
wölbt, die darauf befindlichen Teilchen aber ansonsten in Wellenlängsrichtung in gleicher
Relativlage verbleiben.
[0025] Ein solcher Effekt kann beim erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls erreicht werden.
Dadurch, daß die Mineralwolleflocken mit im wesentlichen chaotischer Faserorientierung
im Endvlies im wesentlichen chaotisch abgelegt werden, liegen etwa gleiche Faseranteile
in sämtlichen Hauptrichtungen des Produkts vor. Hierdurch wird im Gegensatz zu einem
sehr feinen Aufschluß bis zu einzelnen Fasern vermieden, daß die Fasern bei der Ablage
zum Endvlies erneut eine bevorzugte Faserausrichtung einnehmen. Auf diese Weise läßt
sich also infolge der chaotischen Ablage erstmals ein gewissermaßen dreidimensional
gestauchtes Produkt mit Orientierung etwa gleicher Faseranteile in allen drei Hauptrichtungen
erzeugen, wobei aber der mit den bekannten Verfahren unvermeidbare Nachteil einer
gleichzeitig einhergehenden Verdichtung bzw. Rohdichtezunahme vermieden ist.
[0026] Es ist ferner bekannt und für viele Mineralwolleprodukte wünschenswert, daß im Produkt
Zonen unterschiedlicher Rohdichte erzeugt werden, etwa um die Oberfläche des Produktes
stärker belasten zu können. Dabei wird entweder ein Teil des Primärvlieses abgespalten
und einem Verdichtungsverfahren, Aufstauchung oder einer anderen Verfestigung unterzogen
sowie danach wieder mit dem Grundvlies zusammengeführt, oder aber ein in einem separaten
Fallschacht erzeugtes Vlies wird nach entsprechender Bearbeitung mit einem Grundvlies
zusammengefahren. Im letzteren Falle kann das im separaten Fallschacht erzeugte Vlies
unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, wie etwa höheren Bindemittelgehalt.
[0027] Insoweit ist auch erfindungsgemäß vorteilhaft vorgesehen, daß das Endvlies mit seiner
isotropen Struktur mit mindestens einem weiteren Mineralwollematerial, z. B. in der
Form eines Vlieses, zur Bildung eines Verbundproduktes kombiniert wird. Im einfachsten
Fall können dabei die erzeugten Mineralwolleflocken des Primärvlieses auf dem weiteren,
ggf. andersartigen Mineralwollematerial einfach abgelegt und zusammen mit diesem weiteren
Bearbeitungsschritten wie einer Verdichtung und/oder einem Stauchvorgang und/oder
einem Aushärtevorgang unterzogen werden.
[0028] Hierbei gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten einer Kombination mit weiteren Mineralwolleschichten
sowie der Behandlung der einzelnen Schichten, und zwar einzeln und/oder in Kombination.
Auf diese Weise können Verbundprodukte mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften der
Schichten erzeugt werden, so etwa ein Verbundprodukt mit einem inneren Mineralwollekörper
und wenigstens einer stabilen äußeren Schutzschicht, wobei letztere in ihrer Rohdichte
nicht wesentlich von derjenigen des Grundkörpers abweicht.
[0029] So ist es z. B. möglich, das Primärvlies in einem separaten Fallschacht mit einem
höheren Gehalt an Bindemittel und/oder sonstigen verstärkenden Stoffe im Vergleich
zu dem weiteren Mineralwollematerial zu erzeugen und dann mit letzterem zu kombinieren.
Hierdurch kann die Festigkeit der so erhaltenen Deckschicht auch bei annähernd gleicher
Rohdichte noch weiter erhöht werden.
[0030] Wie aufgezeigt, bietet das erfindungsgemäße Verfahren vor allem in einfacher Weise
die Möglichkeit, mehrschichtige Produkte herzustellen, die unter dem Begriff Bidensity-Platten
bekannt sind, welche insbesondere ihren Einsatz beim Flachdach und an der Fassade
finden. Hierbei zeichnet sich das erfindungsgemäße Produkt durch eine Schicht mit
isotroper und einer Schicht mit laminarer Faserstruktur aus, wobei die Schicht mit
der isotropen Struktur eine höhere Druckfestigkeit aufweist als die andere Schicht.
[0031] Ferner sind auch Produkte möglich, die plattenförmig ausgebildet sind und nur aus
einer Schicht bestehen, die eine isotrope Faserstruktur besitzt, welche z. B. als
sog. Trittschalldämmplatten im Estrichbereich Verwendung finden können.
[0032] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
[0033] Es zeigt:
- Fig. 1
- in Seitenansicht eine prinzipielle Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens an
einer Zerkleinerungsstation hierfür;
- Fig. 2
- in Seitenansicht ein Detail des Schlag- und Schneidevorgangs einer bevorzugten Zerkleinerungsstation
mit einer Einzelheit "Z",
- Fig. 2a
- eine Draufsicht auf die Zerkleinerungsstation nach Fig. 2,
- Fig. 3
- eine schaubildliche Darstellung eines gestauchten Produktes nach dem Stand der Technik
unter Zug- und Druckbelastung,
- Fig. 4
- eine Fig. 3 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemäß hergestellten Produktes,
- Fig. 5
- eine grafische Darstellung der Wärmeleitfähigkeit über der Rohdichte, und
- Fig. 6
- in einer den Fig. 3 und 4 entsprechenden Darstellung ein erfindungsgemäß hergestelltes
Produkt mit verfestigter Oberflächenschicht.
[0034] In Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Station zum Zerkleinern von Mineralwollematerial
eines Primärvlieses 2 veranschaulicht. Die Zerkleinerungsstation 1 ist zwischen einer
gemäß Förderrichtung Pfeil 3 stromauf liegenden Zerfaserungsstation und einem stromab
liegenden Aushärteofen angeordnet. Die Zerfaserungsstation und der Aushärteofen können
von jeder beliebigen bekannten Bauart sein und sind daher nicht näher dargestellt.
[0035] Das Primärvlies 2 wird in der Zerfaserungsstation dadurch hergestellt, daß aus einer
Schmelze erzeugte Mineralfasern mittels eines großvolumigen Förder-Gasluftstroms an
einem besaugten perforierten Element abgelegt werden, etwa einem Siebgewebe, welches
in Produktionsrichtung fortschreitend bewegt wird. Hierdurch ergibt sich eine Faserablage
im Primärvlies 2 derart, daß die Mineralfasern überwiegend parallel zur Auflagefläche
bzw. zu den Großflächen des Primärvlieses 2 angeordnet sind, gewissermaßen also "liegen".
Eine solche Faserablage wird als "laminar" bezeichnet.
[0036] Im Beispielsfalle möge zur Herstellung eines gebundenen Mineralwolleproduktes dem
Faserstrom vor der Abscheidung auf dem perforierten Element ein Bindemittel zugegeben
worden sein, welches in einem stromabliegenden üblichen Aushärteofen ausgehärtet wird,
um so dem Mineralwolleprodukt seine stabile endgültige Form zu verleihen. Zwischen
Zerfaserungsstation und Aushärteofen liegt das Bindemittel noch unausgehärtet vor,
und sind die Fasern noch gegeneinander beweglich, und können im Sinne einer Umorientierung
beeinflußt werden. Hierzu ist es bekannt, das Mineralwollematerial dadurch zu "stauchen",
daß das Primärvlies 2 in einer Stauchstation oberflächenseitig zunehmend gebremst
wird, so daß sich die Fasern unter diesem Stauchdruck aufzurichten beginnen und in
größerer Anzahl eine Hauptrichtung senkrecht zu den Großflächen des Produkts erhalten.
Hierdurch wird die Festigkeit des Produktes bei damit einhergehender Rohdichtezunahme
gegen Flächendruck und Flächenzug deutlich gesteigert, jedoch nimmt umgekehrt die
Biegefestigkeit ab.
[0037] Es ist weiter bekannt, vor dem Einlauf in den Aushärteofen mehrere Primärvliese übereinander
zu fahren oder Abschnitte desselben Primärvlieses pendelnd aufeinander abzulegen.
Hierdurch kann jedes Primärvlies mit nur geringer Dicke unter produktionstechnisch
optimierten Bedingungen hergestellt werden und anschließend zu einem komplexeren,
dickeren Produkt kombiniert werden. Auch können dadurch gezielt die Eigenschaften
von Schichten oder Lagen von Verbundprodukten beeinflußt werden. Die grundsätzlich
laminare Faserablage ändert sich dadurch nicht. Bei Bedarf kann eine Stauchung (Crepage)
zur Anwendung kommen.
[0038] Erfindungsgemäß ist nun zwischen Zerfaserungsstation und Aushärteofen die Zerkleinerungsstation
1 angeordnet. In dieser wird das Mineralwollematerial des Primärvlieses 2 mechanisch
zerkleinert, also aus seinem Verbund heraus in Mineralwolleflocken vereinzelt, und
dann diese neu zur Bildung eines Endvlieses 4 abgelegt.
[0039] Hierzu läuft das Primärvlies 2 beim Einlauf in die Zerkleinerungsstation 1 durch
ein umlaufendes Preßorgan 5 in seiner Dicke komprimiert, und wird durch einen Niederhalter
6 im komprimierten Zustand gehalten. In dieser Position erfolgt eine Vereinzelung
des Mineralwollematerials aus dem Verbund des Primärvlieses 2 heraus durch zwischen
dem Niederhalter 6 hindurchgreifende Zinken 7 einer Zerflockungswalze 8, die das Primärvlies
2 von unten her beaufschlagen und zwischen Lücken des Niederhalters 6 unter Bildung
von Mineralwolleflocken 9 vereinzeln.
[0040] Der einzelne Mineralwolleflocken 9 enthaltende Faserstrom, bezeichnet mit 10, wird
im Beispielsfalle einem bodenseitigen perforierten Transportband 11 zugeführt und
auf diesem abgelegt. Im Raum 12 unterhalb des Transportbandes 11 erfolgt eine Luftabsaugung,
so daß die Faserablage auf dem Transportband 11 durch eine großvolumige Luftströmung
unterstützt wird. Insofern ähnelt die Faserablage auf dem Transportband 11 derjenigen
auf dem perforierten Element in der Zerfaserungsstation.
[0041] Erfindungsgemäß werden in der Zerkleinerungsstation 1 relativ kompakte Flocken erzeugt,
die durch die Einwirkung der mit dem Niederhalter 6 kämmenden Zinken 7 bereits eine
gewisse Vorverdichtung gegenüber der Rohdichte im Primärvlies 2 erfahren, wobei die
Ablage der Flocken in einer zufälligen Orientierung erfolgt. Daher liegt die Faserausrichtung
im Endvlies 4 chaotisch, d.h. isotrop vor. Im Beispielsfalle nach entsprechender,
nicht näher dargestellter weiterer Vorverdichtung gelangt das Material mit dieser
isotropen Ausrichtung in den Aushärteofen, in dem das Bindemittel aushärtet. Je nach
Bedarf kann vor dem Aushärteofen auch noch eine weitere Faserbeeinflussung etwa durch
eine Stauchung erfolgen.
[0042] An der Unterseite das Faserstromes 10 kann ein Führungselement 13 angeordnet werden,
welches in seinem stromab liegenden Bereich den Faserstrom 10 in Richtung auf seine
Ablagestelle auf dem Transportband 11 führt, und mit seinem stromaufseitigen Ende
in nicht näher dargestellter Weise abgestützt ist und zwischen die Zinken 7 der Zerflockungswalze
8 eingreift, um eine Bildung von Faseransammlungen dort zu verhindern.
[0043] Weiterhin können in den lockeren Faserstrom 10 Zuschlagstoffe wie etwa Hydroxide
oder Fremdfasern eingeführt werden, um gewünschte Eigenschaften zu erzeugen oder zu
unterstützen.
[0044] Ebenso wie bei der Vliesbildung in der Zerfaserungsstation kann der das Transportband
11 umfassende Vliesbildner in nicht näher dargestellter Weise mit an sich bekannten,
im Abstand zueinander verstellbaren Seitenwänden versehen werden, um das Endvlies
4 seitlich zu führen und zu begrenzen. Dem Vliesbildner kann weiter eine Vorrichtung
zur Beeinflussung der Wolleverteilung zu- oder nachgeordnet werden. Insbesondere bei
geringen Flächengewichten des Endvlieses 4 kann die Wolle dadurch weiter vergleichmäßigt
werden, um bei der Ablage aus dem Faserstrom 10 etwa aufgetretene Inhomogenitäten
der Wolleverteilung weiter zu vergleichmäßigen oder aber eine gewünschte Wolleverteilung
herbeizuführen. Hierzu kann die Wolleverteilung durch lokal unterschiedlich wirksame
Absaugleistungen oder auch durch Luftlanzen oder mechanische Einwirkung je nach Bedarf
beeinflußt werden.
[0045] Wie ohne weiteres ersichtlich ist, können derartige Zerkleinerungsstationen 1 im
Bereich zwischen Zerfaserungsstation und Aushärteofen vielfältig zur Anwendung gelangen.
Eine Zerkleinerungsstation 1 kann zunächst einmal überall dort angewendet werden,
wo bislang eine Stauchstation vorgesehen war. Sie kann auch jedes einzelne Primärvlies
für sich homogenisieren und dabei isotrop umformen, wonach an Stelle von Primärvliesen
2 die so gebildeten Endvliese 4 sodann übereinander gefahren oder aufeinander abgelegt
werden können. Es ist aber auch möglich, in Form eines weiteren Primärvlieses 2 oder
Endvlieses 4 weiteres Mineralwollematerial auf das Transportband 11 zu fördern, und
auf dessen Oberseite das Endvlies 4 als weitere Lage zu bilden.
[0046] Das erfindungsgemäße Verfahren schränkt somit die Anwendbarkeit bekannter Vorgehensweisen
nirgends ein, sondern erweitert diese um die Möglichkeit, jedes beliebige Vlies, ob
nun erfindungsgemäß oder anderweitig vorbehandelt oder nicht, als Primärvlies 2 einer
Zerkleinerungsstation 1 zuzuführen und so in jedem Falle zu homogenisieren, und dabei
in eine isotrope Faserorientierung umzuformen.
[0047] Der in Fig. 2 und 2a jeweils dargestellte Ausschnitt einer bevorzugten Zerkleinerungsstation
1' zeigt in der Seitenansicht eine Zerflockungswalze 8', die umfangseitig eine Vielzahl
im gleichen Abstand zueinander angeordnete und achsparallel verlaufende Leisten 14
aufweist, welche an ihren freien Enden mit Zinken 7' versehen sind. Die Zinken 7'
kämmen mit einem Niederhalter 6' und zwar mit einem Spiel 15 , um die Bildung der
Mineralwolleflocken 9 (nicht gezeigt) zu ermöglichen. Das Spiel 15 ist in Fig. 2a
deutlich zu erkennen und kann in seiner Größe eingestellt werden.
[0048] Das mit 2' bezeichnete Primärvlies wird dem Schlag- und Schneidvorgang mittels einem
Förderband 12' und einem Niederhalter 6' zugeführt, wobei das Förderband 12' und der
Niederhalter 6' in Transportrichtung konisch zueinander verlaufen, so daß das Primärvlies
2' zwangsgeführt wird.
[0049] Die Zinken 7' der Leisten 14 sind alternierend als Schlagfinger 16 und als eine Art
Schneidmesser 17 ausgebildet, welche an ihren Schlag- und Schneidflächen mit einer
hochverschleißfesten Beschichtung ausgestattet sind. Die Schneidmesser 17 sind wiederum
alternierend unterschiedlich groß - 17a; 17b - ausgebildet und mit ihren konischen
Spitzen radial bezüglich der Zerflockungswalze 8' ausgerichtet.
[0050] Der Niederhalter 6' wiederum besitzt alternierend angeordnete starre Gleitfinger
18, die jeweils bis in die Nachbarschaft der kleineren, radial relativ vorstehenden
Schneidmesser 17a reichen, und stabförmige Förderorgane 19 in der Form von endlos
umlaufenden Ketten, die bis in die Nachbarschaft der größeren, radial relativ inneren
Schneidmesser 17b reichen.
[0051] Beim eigentlichen Schlag- und Schneidvorgang zur Erzeugung der Mineralwolleflocken
9 wird das Primärvlies 2' über das Förderband 12' und den Niederhalter 6' der Zerflockungswalze
8' entsprechend den in Fig. 2 in Transportrichtung angegebenen Pfeilen zwangszugeführt,
während die Zerflockungswalze 8' entgegen dem Uhrzeigersinn gemäß der Darstellung
in Fig. 2 mit etwa 1000 Umdrehungen pro Minute angetrieben wird, was bei einem mittleren
Walzendurchmesser von 800 mm eine Umfangsgeschwindigkeit von 32 Metern pro Minute
bedeutet. Hierbei erfolgt beim Zerkleinern des Mineralwollematerials des Primärvlieses
2' in Mineralwolleflocken 9 insbesondere durch die Schlagfinger 16 eine gewisse Vorverdichtung
der Mineralwolleflocken 9. Diese Vorverdichtung kann mehr als 50 % bezogen auf die
Dichte des Primärvlieses 2' betragen, also z.B. eine Erhöhung der Rohdichte im Primarvlies
2' von 25 kg/m
3 auf 50 kg/m
3 in den Mineralwolleflocken 9 bewirken. Hierbei wird eine bevorzugte mittlere Ausdehnung
der Mineralwolleflocken 9 von 15 +/- 5 mm erreicht, so daß das Endvlies 4 (nicht gezeigt)
eine isotrope Faserstruktur erhält. Durch die zunächst lose Ablage der vorverdichteten
Mineralfaserflocken 9 auf dem Transportband 11 wird vorteilhaft bewirkt, daß das Endvlies
4 eine geringere Rohdichte als das Primärvlies 2' aufweist, jedoch bei sonst etwa
gleichen Parametern (Wärmeleitfähigkeit, mechanische Festigkeit).
[0052] In Fig. 3 ist schaubildartig eine konventionell gestauchte Platte dargestellt, wie
sie Flächenzug bzw. Flächendruck ausgesetzt wird. Wie in der Zeichnung angedeutet,
führt die Stauchung (Crepage) je nach Art der zur Stauchung verwendeten Einrichtung
zu einer unterschiedlichen Ausbildung an der mit 21 bezeichneten Seitenfläche des
Produkts 20, welches in einer Produktionsrichtung gemäß Pfeil 3 produziert wurde.
Die Ausbildung der Seitenfläche 21 reicht je nach verwendeter Einrichtung von einer
ausgeprägten Wellenform bis zu einer weitgehend regellosen Wirrlage, wie sie in Fig.
3 veranschaulicht ist. Eine solche weitgehend regellose Wirrlage an der Seitenfläche
21 läßt sich etwa mit einer Hochleistungs-Stauchanlage gemäß der
EP 1 144 742 B1 erzielen, auf die wegen weiterer Einzelheiten insoweit vollinhaltlich verwiesen wird.
[0053] An den Großflächen 22 hingegen ist nur eine mehr oder weniger ausgeprägte Wellung
erkennbar, welche von den Stauchwalzen oder Stauchbändern herrührt, die über diese
Flächen die Stauchkräfte eingebracht haben.
[0054] An den mit 23 bezeichneten Stirnflächen des Produktes 20, die bei der Ablängung von
Platten aus der gehärteten Mineralwollebahn entstehen, ist hingegen nach wie vor eine
laminare Ablage der Fasern erkennbar. Alle bei der Stauchung aufgetretenen Kräfte
haben nur senkrecht zu dieser Stirnfläche 23 gewirkt, so daß quer zur Produktionsrichtung
gemäß Pfeil 3 liegende Faserstränge oder "Ketten" zwar möglicherweise gedreht oder
gekippt wurden, so daß in Produktionsrichtung gemäß Pfeil 3 liegende Fasern in Richtung
der Senkrechten orientiert wurden. Quer zur Produktionsrichtung gemäß Pfeil 3 liegende
Fasern des laminaren Produktes wurden jedoch in ihrer Ausrichtung nicht beeinflußt.
Insoweit ist das Produkt 20 über seine stirnseitige Breite an der Stirnfläche 23 gesehen
auch nach der Stauchung noch laminar.
[0055] Das Produkt 20 muß für bestimmte Flächenzug- bzw. Flächendruckbelastungen ausgelegt
werden, denen es im Einsatz ausgesetzt ist. Um diese Festigkeiten zu erzielen, muß
eine gewisse Rohdichte eingehalten werden, da das Produkt mit höherer Rohdichte fester
wird. Um beispielsweise eine Flächenzugfestigkeit von 30 kN/m
2 zu erhalten, möge beim Produkt 20 eine Rohdichte von 130 kg/m
3 erforderlich sein. Um eine Flächendruckfestigkeit von 60 kN/m
2 zu erreichen, möge eine Rohdichte von 160 kg/m
3 erforderlich sein. Erhöhte Rohdichte führt zu erhöhtem Materialeinsatz und damit
erhöhten Kosten sowie oberhalb einer Rohdichte von etwa 50 bis 70 kg/m
3 zu einer Verminderung des Wärmedurchlaßwiderstandes durch Erhöhung der Wärmebrücken
an den Fasern, also zu einem Qualitätsabfall.
[0056] In Fig. 4 ist ein beispielhaftes erfindungsgemäß erhaltenes Produkt 30 in einer Darstellung
entsprechend Fig. 3 dargestellt. Das Produkt 30 ist erhalten worden durch die mechanische
Zerkleinerung eines Primärvlieses zur Bildung von Flocken sowie Rekombination der
Flocken zu einem Endvlies 4, welches in gewünschter Weise vorverdichtet und sodann
im Aushärteofen unter Verdichtung auf seine Enddicke ausgehärtet wurde.
[0057] In den einzelnen Mineralwolleflocken 9 liegen die Fasern in überwiegend nicht paralleler
Anordnung, sondern so, wie sie die Zusammenwirkung der Zinken 7' mit dem Niederhalter
6' ausgebildet hat. Im Faserstrom 10 werden die Flocken gegeneinander bewegt und schließlich
regellos auf dem Transportband 11 zur Bildung des Endvlieses 4 abgelegt. Auf diese
Weise ist die zuvor laminare Faserablage des Primärvlieses 2 zu einer völlig regellosen,
isotropen Faserablage im Endvlies 4 umorientiert worden. Nach Verdichtung des Endvlieses
4 sind die einzelnen Mineralwolleflocken 9 im Endvlies 4 nicht mehr erkennbar, sondern
ist die abgelegte Flockenmasse zu einer homogenen und integralen neuen Struktur geworden.
[0058] Optisch zeigt sich dies daran, daß die Fasern an Seitenfläche 31, Großfläche 32 und
Stirnfläche 33 völlig regellos angeordnet sind. Während bei einer Stauchung gemäß
Fig. 3 eine lediglich zweidimensionale Umorientierung der Fasern erfolgt, welche die
Breitenrichtung im wesentlichen unbeeinflußt läßt, erfolgt bei der Erfindung gemäß
Fig. 4 somit eine vollständig dreidimensionale Umorientierung, welche alle drei Hauptrichtungen
voll erfaßt.
[0059] Durch diese isotrope Ausrichtung der Fasern und ihre Freiheit von Inhomogenitäten
ergibt sich bei gleichem Bindemittelgehalt wie bei einer gestauchten Platte gemäß
Fig. 3 eine Flächenzugfestigkeit von 30 kN/m
2 bereits bei einer Rohdichte von etwa 95 kg/m
3, und eine Flächendruckfestigkeit von über 60 kN/m
2 bereits bei einer Rohdichte von etwa 105 kg/m
3. Dies ergibt somit eine Verminderung der Rohdichte von mehr als 25%, und infolge
verminderten Materialeinsatzes eine dementsprechende Verminderung der Produktkosten.
[0060] Andererseits ergibt sich verbesserte Qualität infolge verbesserten Wärmedurchlaßwiderstandes:
Bei gleichen Abmessungen und sonstigen Parametern der Produkte gemäß Fig. 3 und Fig.
4 ergab sich beim erfindungsgemäß hergestellten Produkt gemäß Fig. 4 eine um 4 bis
5 mW/(m K) verminderte Wärmeleitfähigkeit. Neben der homogenen Konsistenz des erfindungsgemäß
hergestellten Produktes gemäß Fig. 4 ergibt sich die Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit
auch daraus, daß die Verminderung der Rohdichte oberhalb des Optimums von etwa 50
bis 70 kg/m
3 regelmäßig zu einer Verminderung der Materialleitung von Wärme durch die Fasern und
somit zur Erhöhung des Wärmedurchlaßwiderstandes führt.
[0061] Bei geringen Rohdichten unterhalb von etwa 50 kg/m
3 steigt die Wärmeleitfähigkeit zwangsläufig wieder an, da mit geringerer Rohdichte
der Einschluß ruhender Luft zwangsläufig immer schlechter gelingt. Produkte dämmen
ja bekanntlich nicht durch das Dämmaterial selbst, sondern durch die vom Dämmaterial
eingeschlossene ruhende Luft. Während bei hohen Rohdichten die Leitung durch das Dämmaterial
selbst immer stärker in den Vordergrund tritt und die Wärmeleitfähigkeit erhöht, spielt
dies bei geringen Rohdichten keine wesentliche Rolle mehr, dafür aber gelingt der
Einschluß eines ruhendes Luftpolsters zwangsläufig immer schlechter.
[0062] Dies ist in der graphischen Darstellung gemäß Fig. 5 näher veranschaulicht. Die dortige
strichpunktiert veranschaulichte Kurve 40 zeigt einen typischen Verlauf der Wärmeleitfähigkeit
über der Rohdichte bei laminarem, mit innerer Zentrifugierung hergestelltem Mineralwollematerial.
Dem gegenüber veranschaulicht die mit ausgezogener Linie gezeigten Kurve 41 den entsprechenden
Verlauf bei einem erfindungsgemäß hergestellten, durch gezielte Zerkleinerung homogenisierten
Materials mit isotroper Faserstruktur und sonst gleichen Parametern wie das Wollematerial
der Kurve 40. Wie daraus ersichtlich ist, verschiebt sich ein Punkt A gleicher Wärmeleitfähigkeit
bei erfindungsgemäß hergestelltem Material um einen Betrag a in Richtung auf verminderte
Rohdichte. Dies bedeutet, daß Produkte, welche eine bestimmte Rohdichte zur Erzielung
eines gewünschten Wärmeleitwertes bislang nicht unterschreiten konnten, erfindungsgemäß
mit dem gegenüber verminderter Rohdichte hergestellt werden können, was zu entsprechenden
Einsparungen führt. Gerade bei den Materialien mit hoher Rohdichte, wie sie etwa bei
der Flachdachdämmung verwendet werden, ergibt jede zulässige Absenkung der Rohdichte
infolge der hohen Produktionsmengen einen erheblichen Kostenvorteil.
[0063] Die zulässige Absenkung der Rohdichte bei leichten Materialien ergibt sich im wesentlichen
durch die erfindungsgemäß erzielte Homogenisierung der Wolle- und Bindemittelverteilung
im Produkt. Dadurch wird das Produkt immer weiter seinem theoretischen Idealzustand
angenähert, und es braucht nicht mit Materialüberschüssen gefahren zu werden, nur
um auch an Mangelstellen noch ausreichend Material vorliegen zu haben.
[0064] Umgekehrt kann aber auch gemäß Fig. 5 bei einem Punkt B gleicher Rohdichte gearbeitet
werden. Dann ergibt sich eine Verbesserung b des Wärmeleitwertes, also bei gleichem
Materialeinsatz eine erhebliche Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften und ggf. eine
bessere Wärmeleitfähigkeitsgruppe.
[0065] Schließlich kann sowohl die Rohdichte um einen gegenüber dem Wert a geringeren Wert
a
1 vermindert als auch die Wärmeleitfähigkeit um einen gegenüber dem Wert b verminderten
Wert b
1 verbessert werden, wie dies in Fig. 5 durch Pfeil c veranschaulicht ist. Dies empfiehlt
sich etwa dann, wenn die Verbesserung der Wämleitfähigkeit um den Wert b
1 bereits ausreicht, um eine angestrebte bessere Wärmeleitfähigkeitsgruppe zu erzielen,
so daß eine weitere Absenkung der Wärmeleitfähigkeit nicht mehr erforderlich ist und
stattdessen um den noch zur Verfügung stehenden Wert a
1 an Rohdichte gespart werden kann.
[0066] Ein wesentliches weiteres Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung liegt in Verbundprodukten,
wobei der Einsatz der Erfindung zumindest immer dort erfolgen kann, wo konventionell
mit Stauchvorgängen (Crepage) gearbeitet wurde.
[0067] Ein solches Verbundprodukt ist in Fig. 6 als Produkt 50 dargestellt. Ein solches
Produkt, beispielsweise eine Fassadendämmplatte, weist eine laminare Dämmschicht 51
sowie eine feste Oberflächenschicht 52 auf. Die feste Oberflächenschicht 52, üblicherweise
eine Stauchplatte relativ hoher Rohdichte, dient zum Schutz der Dämmschicht 51 gegen
punktähnlich aufgebrachte Kräfte. Im Falle einer Fassadendämmplatte werden diese Kräfte
von Haltedübeln aufgebracht, welche die Fassadendämmplatte mit der festen Oberflächenschicht
nach außen gegen die Gebäudewand festlegen und gegen Schwerkraft und Windkräfte halten.
Aus Gründen des Montageaufwandes ist dabei anzustreben, mit möglichst wenigen Dübeln
auszukommen.
[0068] In einem solchen Falle treten in der festen Oberflächenschicht im Bereich der Ränder
des Dübeltellers, der bei 53 angedeutet ist, erhebliche Scherkräfte auf. Die Dübeldurchzugsfestigkeit
der Fassadendämmplatte ergibt sich aus der Aufnahmefähigkeit der festen Oberflächenschicht
52 gegen diese Scherkräfte an den Dübelrändem.
[0069] Wird die feste Oberflächenschicht 52 aus einer gestauchten Platte konventionell hergestellt,
so enthält diese zwar eine Vielzahl in Dickenrichtung liegender Fasern, welche eine
Einbuchtung der festen Oberflächenschicht im Bereich des Dübeltellers 53 (Matratzeneffekt)
vermeiden, jedoch gegen Scherkräfte an den Dübelrändern nur sehr begrenzte Festigkeit
aufweisen, da sie durch ebenfalls in Dickenrichtung wirkende Kräfte relativ leicht
gegeneinander verschoben werden können. Daher sind sehr hohe Rohdichten und vergleichsweise
hohe Dicken der festen Oberflächenschichten 52 erforderlich, was infolge des stark
verminderten Wärmedurchlaßwiderstandes der festen Oberflächenschicht zu einer erhöhten
erforderlichen Dicke der gesamten Fassadendämmplatte führt.
[0070] Wird die feste Oberflächenschicht 52, wie dies in Fig. 6 schaubildlich veranschaulicht
ist, erfindungsgemäß dadurch hergestellt, daß ein Primärvlies 2 zur Bildung von Mineralwolleflocken
9 gezielt zerkleinert und dann zu einem Endvlies 4 rekombiniert wird, so ergibt die
dreidimensionale, isotrope Faserablage eine Ausrichtung der Fasern in alle Richtungen.
Auf diese Weise sind einerseits genügend Fasern vorhanden, welche einer Einbuchtung
(Matratzeneffekt) entgegenwirken, jedoch auch ausreichende Fasern, welche im Bereich
der Dübelränder quer zu den dort eingeleiteten Scherkräften verlaufen und diese somit
sauber abfangen. So wurden an einem Produkt entsprechend dem Produkt 50 einmal mit
gestauchter fester Oberflächenschicht und einmal mit erfindungsgemäß geflockter fester
Oberflächenschicht 52 bei gleichen Bindemittelgehalten und Rohdichten die Dübeldurchzugsfestigkeit
gemessen, also diejenige Dübelkraft, bei der die feste Oberflächenschicht 52 über
den Dübelteller 53 geschoben oder gezogen wird. Dieser Vergleichsversuch ergab im
Falle der gestauchten festen Oberflächenschicht eine Dübeldurchzugskraft von gut 500
N, im Falle der erfindungsgemäß hergestellten festen Oberflächenschicht 52 hingegen
eine Dübeldurchzugskraft von fast 1000 N.
[0071] Somit wird die erforderliche Dübeldurchzugskraft bei einer erfindungsgemäß hergestellten
festen Oberflächenschicht 52 bereits mit erheblich verminderter Dicke und/oder Rohdichte
erzielt, was dementsprechend zu einer Verminderung des Materialeinsatzes bei gleichzeitiger
Verbesserung der Dämmwirkung führt.
[0072] Hinzu kommt, daß bei einer festen Oberflächenschicht aus gestauchtem Material Inhomogenitäten
vorhanden sind. Diese bestehen beispielsweise in Bereichen höherer und geringerer
Bindemittelgehalts, also härteren und weicheren Stellen. Überdies kann auch die Rohdichte
lokal erheblich variieren. Derartige Inhomogenitäten führen dazu, daß die lokale Aufnahmefähigkeit
für Scherkräfte drastisch absinkt. Wenn also eine derartige Dichteschwankung in den
Bereich eines Dübelrandes kommt, so kann der Dübel ausreißen, obwohl die Dübeldurchzugsfestigkeit
der gesamten Platte, gemessen an vielen anderen Stellen, ausreicht. Aus diesem Grund
muß Dübeldurchzugsfestigkeit in der gestauchten Platte gewissermaßen "vorgehalten"
werden, um auch für den Fall, daß der Dübel an einer Schwachstelle zu sitzen kommt,
noch ausreichende Dübeldurchzugsfestigkeit zu haben. Dies führt wiederum zu höheren
erforderlichen Dicken oder Rohdichten der festen Oberflächenschicht.
[0073] Erfindungsgemäß hergestellte Harthäute sind infolge des Aufschlusses und der damit
einhergehenden Auflösung von Inhomogenitäten im Primärvlies 2 erheblich homogener
und weisen so gut wie keine Fehlstellen auf. Sowohl die Bindemittelverteilung als
auch die Wolleverteilung sind erheblich gleichmäßiger. Damit schwanken die Dübeldurchzugsfestigkeiten
an verschiedenen Stellen einer Fassadendämmplatte auch nur unwesentlich, so daß keine
Dübeldurchzugsfestigkeit "vorgehalten" werden muß, um Schwachstellen auszugleichen.
Dies ist ein zusätzlicher Grund dafür, warum erfindungsgemäß hergestellte feste Oberflächenschichten
52 mit gegenüber der obigen Schilderung noch weiter verminderten Dicken und/oder Rohdichten
auskommen können.
[0074] Neben einem Verbundprodukt können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch Produkte
aus Mineralwolle, insbesondere Steinwolle hergestellt werden, die ausschließlich eine
isotrope Faserstruktur aufweisen. Ein typischer Anwendungsfall wären sogenannte Trittschälldämmplatten
oder Flachdachdämmplatten, wobei letztere zu einer weiteren Erhöhung ihrer Druckfestigkeit
zwei- oder dreidimensional gestaucht werden können.
1. Verfahren zur Herstellung von Produkten aus Mineralwolle, bei dem zunächst ein Primärvlies
mit einer vorzugsweise laminaren Faserstruktur dadurch erzeugt wird, dass Fasern bei
ihrem Weg durch einen Fallschacht mit einem Bindemittel besprüht werden, wobei das
Primärvlies sodann zu einem Endvlies weitergebildet wird, wobei das Mineralwollematerial
des Primärvlieses (2, 2') aus seinem Verbund heraus mechanisch derart in Mineralwolleflocken
(9) zerkleinert wird und danach die Mineralwolleflocken (9) zur Bildung des Endvlieses
(4) erneut derart abgelegt werden, dass das Mineralwollematerial nach seiner erneuten
Ablage im Endvlies (4) isotrop vorliegt, wobei das Bindemittel bei der Zerkleinerung
des Mineralwollematerials des Primärvlieses noch unausgehärtet vorliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerkleinerung des Mineralwollematerials des Primärvlieses (2, 2') durch einen
kombinierten Schlag- und Schneidvorgang erfolgt, und
daß das Primärvlies (2, 2') über eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Förderband
(12'), dem Schlag- und Schneidvorgang derart zugeführt wird, daß es zwischen dem Förderband
(12') und dem Niederhalter (6,6') zwangsgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Schlag- und Schneidvorgang in ihrer Form unterschiedlich ausgebildete Zinken
(7, 7'), die Bestandteil von auf einer Zerflockungswalze (8, 8') umfangseitig achsparallel
angeordneten Leisten (14) sind, mit korrespondierenden Vorsprüngen eines Niederhalters
(6, 6') für das Primärvlies (2, 2') mit einem Spiel (15) kämmen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (12') und der Niederhalter (6') in Transportrichtung konisch zueinander
verlaufen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken (7, 7') alternierend als Schlagfinger (16) und als Schneidmesser (17)
ausgebildet sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagfinger (16) und die Schneidmesser (17) an ihren Schlag- bzw. Schneidflächen
mit einer hochverschleißfesten Beschichtung versehen sind.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidmesser (17) alternierend unterschiedlich groß (17a, 17b) ausgebildet und
mit ihren konischen Spitzen jeweils radial zur Zerflockungswalze (8, 8') ausgerichtet
sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (6, 6') alternierend durch starre Gleitfinger (18), die jeweils
bis in die Nachbarschaft der kleineren Schneidmesser (17a) reichen und durch stabförmige
Förderorgane (19), die bis in die Nachbarschaft der größeren Schneidmesser (17b) reichen,
gebildet sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als stabförmige Förderorgane (19) endlos umlaufende Ketten dienen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zerkleinern des Mineralwollematerials des Primärvlieses (2, 2') in Mineralwolleflocken
(9) insbesondere durch die Schlagfinger (16) eine Vorverdichtung der Mineralwolleflocken
(9) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorverdichtung der Mineralwolleflocken (9) mehr als 50 % bezogen auf die Dichte
des Primärvlieses (2, 2') beträgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralwolleflocken (9) eine mittlere Ausdehnung von 10 bis 30 mm aufweisen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralwolleflocken (9) eine mittlere Ausdehnung von 10 bis 20 mm aufweisen.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Endvlies (4) eine geringere Rohdichte als das Primärvlies (2, 2') aufweist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Endvlies (4) mit seiner isotropen Struktur mit mindestens einem weiteren Mineralwollevlies
(51) kombiniert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination aus Endvlies (4) und dem weiteren Mineralwollevlies (51) gemeinsam
einem Stauchvorgang unterzogen wird.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Mineralwollevlies (51) eine laminare Faserstruktur aufweist.
1. Process for the production of mineral wool products, in which a primary nonwoven with
a preferably laminar fibre structure is firstly generated by spraying a binding agent
on fibres on their path through a fall shaft, wherein the primary nonwoven is then
further processed into a final nonwoven, wherein the mineral wool material of the
primary nonwoven (2, 2') is mechanically broken up from its composite structure into
mineral wool flocks (9) and the mineral wool flocks (9) are then stacked once again
to form the final nonwoven (4) in such a way that after its re-stacking the mineral
wool material is present isotropically in the final nonwoven (4), wherein the binding
agent is present in still uncured form during the breaking up of the mineral wool
material of the primary nonwoven, characterised in that
the mineral wool material of the primary nonwoven (2, 2') is broken up by means of
a combined beating and cutting process, and
the primary nonwoven (2, 2') is fed to the beating and cutting process by a transport
means, in particular a conveyor belt (12'), in such a way that it is guided between
the conveyor belt (12') and the pressing holder (6, 6').
2. Process according to claim 1, characterised in that during the beating and cutting process prongs (7, 7') configured in different shapes
forming part of bars (14) arranged axis-parallel on the periphery side of a flocking
roller (8, 8') mesh with corresponding projections of a pressure holder (6, 6') for
the primary nonwoven (2, 2') with clearance (15).
3. Process according to claim 1 or 2, characterised in that the conveyor belt (12') and the pressing holder (6') run conically towards one another
in the transport direction.
4. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the prongs (7, 7') are configured alternately as beater fingers (16) and as cutting
blades (17).
5. Process according to claim 4, characterised in that the beater fingers (16) and the cutting blades (17) are provided with a highly wear-resistant
coating on their impact and cutting surfaces.
6. Process according to claim 4, characterised in that the cutting blades (17) are configured to alternately differ in size (17a, 17b) and
are respectively oriented radially to the flocking roller (8, 8') with their conical
tips.
7. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the pressing holders (6, 6') are alternately formed by rigid sliding fingers (18),
which respectively extend into the vicinity of the smaller cutting blades (17a), and
by bar-shaped transport members (19), which extend into the vicinity of the larger
cutting blades (17b).
8. Process according to claim 7, characterised in that endless loop chains serve as bar-shaped transport members (19).
9. Process according to one of the preceding claims, characterised in that during breaking up of the mineral wool material of the primary nonwoven (2, 2') into
mineral wool flocks (9), in particular by the breaker fingers (16), the mineral wool
flocks (9) are pre-compressed.
10. Process according to claim 9, characterised in that the pre-compression of the mineral wool flocks (9) amounts to more than 50% in relation
to the density of the primary nonwoven (2, 2').
11. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the mineral wool flocks (9) have an average extent of 10 to 30 mm.
12. Process according to claim 11, characterised in that the mineral wool flocks (9) have an average extent of 10 to 20 mm.
13. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the final nonwoven (4) has a lower raw density than the primary nonwoven (2, 2').
14. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the final nonwoven (4) with its isotropic structure is combined with at least one
further mineral wool nonwoven (51).
15. Process according to claim 14, characterised in that the combination of final nonwoven (4) and the further mineral wool nonwoven (51)
are jointly subjected to an upsetting process.
16. Process according to claims 14 or 15, characterised in that the further mineral wool nonwoven (51) has a laminar fibre structure.
1. Procédé de fabrication de produits en laine minérale, dans lequel un non-tissé primaire
doté d'une structure fibreuse de préférence laminaire est produit en vaporisant un
liant sur les fibres lorsqu'elles se déplacent à travers un puits de chute, le non-tissé
primaire étant alors perfectionné pour obtenir un non-tissé final, le matériau en
laine minérale du non-tissé primaire (2, 2') étant broyé mécaniquement pour être décomposé
en flocons de laine minérale (9) puis les flocons de laine minérale (9) étant redéposés
pour former le non-tissé final (4), de telle sorte que le matériau en laine minérale,
une fois redéposé dans le non-tissé final (4), se présente de façon isotrope, le liant
se présentant sous forme encore non durcie lors du broyage du matériau en laine minérale
du non-tissé primaire,
caractérisé en ce
que le broyage du matériau en laine minérale du non-tissé primaire (2, 2') s'effectue
par un processus de frappe et de découpage combiné, et en ce
que le non-tissé primaire (2, 2') est amené par un dispositif de transport, en particulier
un tapis roulant (12'), au processus de frappe et de découpage de telle sorte qu'il
est guidé de force entre le tapis roulant (12') et le serre-flan (6, 6').
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que lors du processus de frappe et de découpage, des dents (7, 7') présentant des formes
différentes, qui font partie intégrante de baguettes (14) disposées en parallélisme
axial sur la périphérie d'un cylindre de floconnage (8, 8'), s'engrènent avec un jeu
(15) avec les saillies correspondantes d'un serre-flan (6, 6') pour le non-tissé primaire
(2, 2').
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le tapis roulant (12') et le serre-flan (6') s'étendent de façon conique l'un par
rapport à l'autre dans la direction de transport.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les dents (7, 7') sont réalisées en alternance comme des doigts de frappe (16) et
comme des lames (17).
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que les doigts de frappe (16) et les lames (17) sont pourvus sur leurs surfaces de frappe
et/ou de découpage d'un revêtement hyper résistant à l'usure.
6. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que les lames (17) sont réalisées en alternance avec des dimensions différentes (17a,
17b) et sont orientées avec leurs pointes coniques respectivement radialement en direction
du cylindre de floconnage (8, 8').
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le serre-flan (6, 6') est formé en alternance par des doigts coulissants rigides
(18), qui parviennent respectivement jusqu'au voisinage des lames plus petites (17a),
et par des organes de transport en forme de barre (19), qui parviennent jusqu'au voisinage
des lames plus grandes (17b).
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que des chaînes à rotation sans fin servent d'organes de transport en forme de barre
(19).
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que lors du broyage du matériau en laine minérale du non-tissé primaire (2, 2') en flocons
de laine minérale (9), il s'effectue une pré-compression des flocons de laine minérale
(9), en particulier par les doigts de frappe (16).
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que la pré-compression des flocons de laine minérale (9) est supérieure à 50 % par rapport
à l'épaisseur du non-tissé primaire (2, 2').
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les flocons de laine minérale (9) comprennent une extension moyenne de 10 à 30 mm.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que les flocons de laine minérale (9) comprennent une extension moyenne de 10 à 20 mm.
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le non-tissé final (4) comprend une densité apparente inférieure à celle du non-tissé
primaire (2, 2').
14. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le non-tissé final (4) doté d'une structure isotrope est combiné à au moins un autre
non-tissé en laine minérale (51).
15. Procédé selon la revendication 14, caractérisé en ce que la combinaison du non-tissé final (4) et de l'autre non-tissé en laine minérale (51)
est soumise dans l'ensemble à un processus d'écrasement.
16. Procédé selon l'une quelconque des revendications 14 ou 15, caractérisé en ce que l'autre non-tissé en laine minérale (51) comprend une structure fibreuse laminaire.