[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nuten von Pappenzuschnitten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Buchdecken als auch Schachteln für hochwertige Verkaufs- und Geschenkverpackungen
bestehen im Kern aus Pappen, die mit Bezugsmaterialien kaschiert sind. Zur Vorbereitung
von Biegestellen oder scharfkantigen Abkantungen werden die Pappenzuschnitte an den
entsprechenden Stellen genutet. Der Nutquerschnitt kann ein dreieckiges bis rechteckiges
Profil aufweisen, das als Span mit dementsprechend zueinander stehenden Messerklingen
oder Rundmessern und ggf. eines dazwischen angeordneten Aushebers oder mit einteiligen,
nach dem jeweiligen Querschnitt geformten Spezialmessern aus den Pappen herausgeschnitten
wird.
[0003] Aus der
CN 101200091 B ist eine gattungsgemäße Pappennutmaschine bekannt, bei der die die Transporttrommel
teilweise umschlingenden Riemen über jeweils eine Führungsrolle und mehrere Umlenkwalzen
geführt und von separaten Druckrollen gespannt sind. Die mit seitlichen Bordscheiben
ausgestatteten Führungsrollen befinden sich auf einer gemeinsamen, wie die Umlenkwalzen
im Gestell drehgelagerten Welle und halten die von der Transporttrommel angetriebenen
Riemen in bestimmte axiale Positionen zur Transporttrommel, welche durch das Pappenformat
und die Lage der zu schneidenden Nuten bestimmt sind.
[0004] Bei einem Umrüstvorgang müssen daher meist auch die Riemen auf andere Positionen
verschoben werden. Dies ist jedoch sehr arbeitsintensiv, da zunächst für jeden zu
verschiebenden Riemen die zugeordnete Spannrolle außer Eingriff gebracht werden muss,
um dann die jeweiligen Führungsrollen auf der Welle zu lösen und stufenweise und abwechselnd
mit den Nutenschneidwerkzeugen in die Zielposition zu verschieben, wobei zwischenzeitlich
immer wieder die Transporttrommel gedreht werden muss, damit die Riemen nicht zu sehr
verschränken. Schließlich müssen die Riemen wieder durch die Spannrollen gespannt
werden. Beim Verschieben der Nutenschneidwerkzeuge besteht zudem die Gefahr der Trommelbeschädigung
durch die im geringen Abstand zum Trommelmantel stehenden Schneidmesser. Gleiches
gilt für die Entnahme oder den Austausch der Nutenschneidwerkzeuge.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Nutvorrichtung der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, die sich schnell und einfach auf andere Pappenformate oder sich ändernde
Nutlagen umrüsten lässt.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3. Die abhängigen
Ansprüche definieren bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Nutvorrichtung.
[0007] Nach der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung ist vorgesehen, dass sich die Riemen
auf einem radial zur Transporttrommel verschiebbaren, ersten Träger befinden. Der
erste Träger kann zwischen einer Arbeitsstellung und einer radial von der Transporttrommel
wegbewegten Ruhestellung hin und her geschoben werden. In der Arbeitsstellung sind
die in ihrer jeweiligen Position gehaltenen Riemen gespannt, während sie in der Ruhestellung
zumindest entspannt und nur noch lose auf der Transporttrommel aufliegen, sodass die
jeweiligen Führungs- und Spannrollen mühelos in andere Positionen verschoben werden
können. Mit dem Zurückschieben des ersten Trägers in die Arbeitsstellung werden sämtliche
Riemen gleichzeitig gespannt und die Nutvorrichtung ist sogleich einsatzbereit.
[0008] Nach der im Nebenanspruch 2 angegebenen Erfindung ist vorgesehen, dass die Nutenschneidwerkzeuge
an einem radial zur Transporttrommel verschiebbaren, zweiten Träger angeordnet sind.
In der radial von der Transporttrommel wegbewegten Ruhestellung des zweiten Trägers
sind sämtliche Nutenschneidwerkzeuge vom Trommelmantel abgerückt und außer Eingriff
gebracht. Sie können in einfacher Weise entnommen, ausgetauscht oder in andere Positionen
verschoben werden. Mit dem Zurückschieben des zweiten Trägers in die Arbeitsstellung
sind sämtliche Nutenschneidwerkzeuge wieder einsatzbereit. Zudem besteht die Möglichkeit
einer gemeinsamen Schneidtiefenverstellung der Nutenschneidwerkzeuge, indem die radiale
Lage des zweiten Trägers in seiner Arbeitsstellung verändert wird. Wenn in der Ruhestellung
die Nutenschneidwerkzeuge weiter vom Trommelmantel abgerückt sind als der von den
Riemen beanspruchte Raum, können die Riemen und die Nutenschneidwerkzeuge - da sie
sich dann nicht mehr gegenseitig übergreifen - unabhängig voneinander axial verschoben
werden. Insbesondere kann ihre Anordnung respektive Reihenfolge zueinander geändert
werden, ohne einzelne Nutenschneidwerkzeuge aus- und neben anderen Riemen wieder einzubauen.
Damit ist es möglich, die Nutenschneidwerkzeuge und/oder die Riemen über motorische
Verstellachsen axial zu verstellen.
[0009] Nach der im Nebenanspruch 3 angegebenen Erfindung sind mehrere, separat zueinander
und zur Transporttrommel verschiebbare, wenigstens die zur Führung und zum Spannen
eines vorzugsweise einzelnen Riemens bestimmten Rollen aufweisende, dritte Träger
vorgesehen. Durch die zur Transporttrommel verschiebbaren dritte Träger werden die
Führungs- und Spannrollen des jeweiligen Riemens gemeinsam verschoben. Ihre relative
Lage zueinander bleibt bzgl. eines fluchtenden Riemenlaufs und der Riemendehnung unverändert,
sodass das zeitaufwendige axiale Einstellen der Führungs- und Spannrollen zueinander
entfällt. Der dritte Träger kann radial und/oder axial zur Transporttrommel verschiebbar
sein.
[0010] In bevorzugter Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass die dritten Träger axial
zur Transporttrommel verschiebbar am ersten Träger angeordnet sind. Die gemeinsame
radiale Verschiebung der Riemen wird dabei von dem ersten Träger übernommen. Vorzugsweise
sind die dritten Träger durch Klemmmittel am ersten Träger festlegbar. Denn Klemmmittel
lassen sich schnell lösen und aktivieren und ermöglichen eine stufenlose oder gerasterte
Positionierung der dritten Träger respektive Riemen.
[0011] In einer Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass am jeweiligen dritten Träger sämtliche
Rollen zur Führung, zur Umlenkung und zum Spannen des vorzugsweise einzelnen Riemens
angeordnet sind. Es entfallen die von Gestellwand zu Gestellwand reichenden Umlenkwalzen
und ein jeweiliger dritter Träger kann als Ganzes für Wartungszwecke, bspw. zum Austausch
des Riemens aus der Nutvorrichtung entnommen werden.
[0012] In einer Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass die dritten Träger jeweils einen
einseitig zum vorzugsweise einzelnen Riemen liegenden Tragarm aufweisen, an dem die
Rollen in fliegender Lagerung angeordnet sind. Dadurch lassen sich verschlissene oder
beschädigte Riemen sehr leicht austauschen, ohne erst etliche Bauteile entfernen zu
müssen.
[0013] In einer Weiterausgestaltung sind an den dritten Trägern erste respektive zweite
Rollen in einem Abstand vor dem Ein- oder/und Auslauf angeordnet, sodass die Riemen
einen tangential zur Transporttrommel zulaufenden respektive von der Transporttrommel
ablaufenden Trum aufweisen. Hierdurch kann ein unerwünschter Walk- und Biegeeffekt
im Einrespektive Auslauf deutlich verringert werden und die Pappen werden nahezu planliegend
ausgegeben.
[0014] In einer Weiterausgestaltung sind an den dritten Trägern dritte und vierte Rollen
derart angeordnet, dass das Trum zwischen diesen Rollen in einem Abstand von weniger
als 10 mm, vorzugsweise weniger als 5 mm, an dem an der Transporttrommel anliegenden
Riemenabschnitt vorbei läuft. In diesem Bereich der größten Annäherung können die
Nutenschneidwerkzeuge den benachbarten Riemen übergreifen und die eigentlichen Nutmesser
können sehr nah zum Riemen positioniert werden, ohne dass die Riemen die Ableitung
der anfallenden Späne behindern.
[0015] In einer Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass die Riemen separat kraft- oder
wegabhängig gespannt werden, wobei sich die zum Spannen bestimmte Rolle an einem kraftbeaufschlagten,
am dritten Träger beweglich angeordneten Spannhebel befindet bzw. wobei die jeweilige
Rolle verschiebbar am dritten Träger festsetzbar ist. So kann für jeden einzelnen
Riemen eine gleiche Riemenspannung abhängig seiner toleranzbehafteten Länge eingestellt
werden.
[0016] In einer Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass der erste und/oder zweite Träger
durch Stellmittel in ihrer Position zur Transporttrommel verschiebbar sind. Die Stellmittel
können manuell oder motorisch betätigbar sein. Es kann sich um einen Spindel-Mutter-Antrieb
handeln oder einen Stellzylinder umfassen. Die Stellmittel erlauben die Positionierung
des ersten und/oder zweiten Trägers in die Arbeitsstellung, die Ruhestellung und ggf.
beliebigen Zwischenstellungen. Insbesondere ermöglichen die Stellmittel veränderbare
Arbeitsstellungen des ersten und/oder zweiten Trägers.
[0017] In einer Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass der erste und/oder zweite Träger
durch einstellbare Rastmittel in ihrer Arbeitsposition zur Transporttrommel festlegbar
sind. Dadurch kann die jeweilige Arbeitsposition schnell und sicher angefahren werden.
Durch die Verrastung verändert sich auch unter der Arbeitslast des Nutenschneidens
und/oder der Riemenspannung nicht die Arbeitsposition. Mit der Einstellbarkeit der
Rastmittel können Grundeinstellungen vorgenommen werden.
[0018] In einer Weiterausgestaltung ist am ersten und/oder zweiten Träger wenigstens eine
Skala vorgesehen zur schnellen und reproduzierbaren axialen Positionierung der Nutenschneidwerkzeuge
und/oder der dritten Träger zur Transporttrommel.
[0019] In bevorzugter Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass der zweite Träger gleich
dem ersten Träger ist, sodass sich sowohl die Riemen als auch die Nutenschneidwerkzeuge
auf dem selben radial zur Transporttrommel verschiebbaren ersten Träger befinden.
Mit dem Verschieben des ersten Trägers in die Ruhestellung sind die Riemen und gleichzeitig
die Nutenschneidwerkzeuge zur axialen Positionsverstellung freigegeben. Mit dem Zurückschieben
des gemeinsamen ersten Trägers werden sie simultan in ihre Arbeitsstellungen gebracht.
[0020] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung anhand der beigefügten, nachstehend aufgeführten
Figuren näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Nutvorrichtung in schematischer Seitenansicht;
- Fig. 2
- die Nutvorrichtung in Perspektivansicht von schräg hinten;
- Fig. 3
- ein mit Schneidwerkzeugen und Riemen bestückter erster Träger der Nutvorrichtung;
- Fig. 4
- ein für die Führung eines Riemens ausgebildeter zweiter Träger;
- Fig. 5
- ein mit einem Nutmesser bestücktes Nutenschneidwerkzeug.
[0021] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Nutvorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus
einer angetriebenen, liegend gelagerten Transporttrommel 11 und mehreren, endlos um
Rollen 54.1 bis 54.8 umlaufenden und zueinander beabstandeten, die Transporttrommel
11 unter Ausbildung eines Einlaufs 14 und eines Auslaufs 15 teilweise umschlingenden
Riemen 51 sowie zwischen den Riemen 51 in einem definierten Abstand von dem Trommelmantel
angeordneten Nutenschneidwerkzeugen 72. Von einer Zuführeinrichtung 101 dem Einlauf
14 zugeführte Pappenzuschnitte 2 werden von den Riemen 51 förderwirksam auf den Trommelmantel
gedrückt und in Transportrichtung 11a in einer etwa 180° Drehung der Transporttrommel
11 vom im unteren Scheitelpunkt der Transporttrommel 11 liegenden Einlauf 14 zum im
oberen Scheitelpunkt liegenden Auslauf 15 gefördert und dabei an den Nutenschneidwerkzeugen
72 vorbeigeführt, wo mit entsprechend gestalteten Nutmessern 71 ein beispielsweise
V-förmiger Span 6 aus den Pappenzuschnitten 2 herausgeschnitten wird.
[0022] Die Zuführeinrichtung 101 in Fig. 1 weist ein ergonomisch günstig zu befüllendes
Pappenmagazin 102 auf, das einen Stapel 4 von übereinander liegenden Pappenzuschnitten
enthält. Der jeweils unterste Pappenzuschnitt 2 wird von einem ersten Pappenschieber
104.1 unter einen vorderen Anschlag 103 ausgeschoben und zu einer Zwischenposition
105 überführt, aus der der Pappenzuschnitt 2 mit einem zweiten Pappenschieber 104.2
unter Ausrichtung an äußeren Führungsschienen 106 dem Einlauf 14 zugeführt wird. Die
Pappenschieber 104.1, 104.2 sind in einem festen Abstand miteinander gekoppelt und
werden mit einem konstanten Förderhub 107 gleich diesem Abstand taktgemäß vor und
zurück bewegt. Die Zuführgeschwindigkeit liegt dabei etwas über der Drehgeschwindigkeit
der Transporttrommel 11, sodass die Pappenzuschnitte 2 quasi zwangsweise in den Einlauf
14 zwischen Transporttrommel 11 und Riemen 51 eingeschoben werden.
[0023] Durch die Anordnung der Rollen 54.2 in einem Abstand vor dem Einlauf 14 weisen die
Riemen 51 einen tangential zur Transporttrommel 11 zulaufenden Trum auf. Das Walken
und Biegen im Einlauf 14 ist dadurch deutlich reduziert. Weiter unterstützt das Trum
die Ausrichtung der Pappenzuschnitte 2 an den etwas schneller laufenden Pappenschiebern
104.2 der Zuführeinrichtung 101.
[0024] Die Ausfuhr 111 in Fig. 1 weist einen schräg nach vorn abfallenden Auslagetisch 112
auf, auf den die aus dem Auslauf 15 auslaufenden, fertig genuteten Pappenzuschnitte
3 abgeworfen und zum Stapel 5 übereinander gelegt werden. Durch die Anordnung des
Auslaufs 15 im oberen Scheitelpunkt der Transporttrommel 11 liegen die geschnittenen
Nuten 3a in den auslaufenden Pappenzuschnitten 3 oben. Dadurch sind während des Betriebs
die geschnittenen Nuten 3a von oben einsehbar und die Nutqualität kann ohne Entnahme
von einzelnen Pappenzuschnitten 3 fortlaufend an jeder ausgegebenen Pappe beurteilt
werden. Mit der Ausgabe der genuteten Pappenzuschnitte 3 am oberen Scheitelpunkt der
Transporttrommel 11 und der Ablage auf dem tiefer liegenden Auslagetisch 112 ergibt
sich zudem eine ergonomisch günstige Abnahmehöhe.
[0025] Durch die Anordnung der Rollen 54.1 in einem Abstand vor dem Auslauf 15 weisen die
Riemen 51 einen tangential von der Transporttrommel 11 ablaufenden Trum auf. Das Walken
und Biegen im Auslauf 15 ist dadurch deutlich reduziert und die genuteten Pappenzuschnitte
3 werden nahezu planliegend ausgegeben.
[0026] Die Ausfuhr 111 und die Zuführeinrichtung 101 liegen auf der gleichen Seite der Transporttrommel
11, der sogenannten Bedienseite 66, während sich die Nutenschneidwerkzeuge 72 frei
zugänglich auf der gegenüberliegenden Werkzeugseite 67 befinden.
[0027] Wie aus Fig. 1 ersichtlich sind die Rollen 54.1 bis 54.8 derart um die Transporttrommel
11 angeordnet, dass sich in dem Ausführungsbeispiel insgesamt drei Bereiche größter
Annäherung der zwischen den Rollen 54.5 und 54.3, 54.3 und 54.4, 54.4 und 54.6 liegenden
Trume und dem an der Transporttrommel 11 anliegenden Riemenabschnitt ausbilden. In
diesen Bereichen können die Nutenschneidwerkzeuge 72 und ggf. weitere Bearbeitungsmittel,
wie z.B. eine Beleimeinrichtung, angeordnet sein. Die Nutenschneidwerkzeuge 72 sind
auf parallel zur Transporttrommel 11 liegenden Tragbalken 36, 37 montiert. Es können
mehrere Nutenschneidwerkzeuge 72 nebeneinander montiert sein. Durch die Anordnung
auf zwei in Transportrichtung 11a hintereinander liegenden Tragbalken 36, 37 können
sehr dicht beieinander liegende Nuten 3a eingebracht werden.
[0028] Fig. 5 zeigt ein Beispiel eines Nutenschneidwerkzeugs 72. Es besteht aus einem Träger
73, welcher mit einem von einer Klemmschraube 75 getriebenen Klemmstück 74 auf dem
Tragbalken 36 festsetzbar ist. Auf dem Träger 73 ist ein Aufnahmeschlitten 76 für
das mit einer Schwalbenschwanzführung 71a versehene Nutmesser 71 befestigt. Das Nutenschneidwerkzeug
72 kann nach Lösen des Klemmstücks 74 axial zur Transporttrommel 11 verschoben werden,
wodurch die Lage der zu schneidenden Nut 3a im Pappenzuschnitt 3 veränderbar ist.
Weiter kann der Aufnahmeschlitten 76 gelöst und mittels eines Drehknopfes 77 in feinen
Stufen radial zur Transporttrommel 11 verschoben werden, wodurch eine jeweilige Schnitttiefe
einstellbar ist. Schließlich kann noch das Nutmesser 71 über seine Schwalbenschwanzführung
71a quer zu den beiden vorherigen Verstellrichtungen verstellt werden.
[0029] Fig. 2 zeigt den konstruktiven Aufbau der Nutvorrichtung 1. Die von einem Getriebemotor
13 angetriebene Transporttrommel 11 ist in einem Gestell 12 drehgelagert, das aus
einem Sockel 18, zwei Seitenwänden 16, 17 und mehreren die Seitenteile gegenseitig
abstützenden bzw. miteinander verbindenden Distanzplatten 19 gebildet ist.
[0030] Erfindungsgemäß ist in dem Gestell 12 ein den ersten und den zweiten Träger verkörpernder
Träger 31 radial zur Transporttrommel 11 verschieblich geführt, auf dem sich sowohl
die verschiedenen Nutenschneidwerkzeuge 72.1 bis 72.6 als auch die Riemen 51 befinden.
Der fortan als erster Träger 31 bezeichnete Träger 31 weist einen Rahmen 32 auf, der
über Linearführungen 33 auf Führungsschienen 21 geführt ist, die sich auf an den Seitenwänden
16, 17 befestigten Platten 20 befinden. Die Position des ersten Trägers 31 zur Transporttrommel
11 wird über in den Seitenwänden 16, 17 gelagerte Verstellspindeln 22, die in außen
am Rahmen 32 aufgenommene Verstellmuttern 44 greifen, verstellt. Die beiden Verstellspindeln
22 sind über eine Antriebsverbindung 23 miteinander gekoppelt und werden im Ausführungsbeispiel
von einem Handrad 24 aus betätigt. Alternativ kann der erste Träger 31 auch von Pneumatikzylindern
oder dgl. Stellmitteln versetzt werden.
[0031] Im Wesentlichen wird der erste Träger 31 mit den Nutenschneidwerkzeugen 72.1 bis
72.6 und den Riemen 51 zwischen einer Arbeitsstellung und einer Ruhestellung verschoben.
In der Arbeitsstellung sind die in ihrer jeweiligen Position gehaltenen Riemen 51
gespannt, während sie in der Ruhestellung zumindest entspannt und nur noch lose auf
der Transporttrommel 11 aufliegen, sodass die Riemen 51 mühelos in andere Positionen
verschoben werden können. Die Riemen 51 befinden sich auf dritten Trägern 52.1 bis
52.7, die am ersten Träger 31 axial zur Transporttrommel 11 und separat zueinander
verschiebbar angeordnet sind. Mit dem Zurückschieben des ersten Trägers 31 in die
Arbeitsstellung werden sämtliche Riemen 51 gleichzeitig gespannt und die Nutvorrichtung
1 ist sogleich einsatzbereit. Die Arbeitsstellung wird durch Einrasten von beidseitig
am ersten Träger 31 angeordneten Rasthebeln 41 an am Gestell 12 einstellbar befestigten
Rastbolzen 45 angefahren und gesichert. Mit Betätigungshebeln 42 können die Rasthebel
41 wieder geöffnet werden.
[0032] Fig. 3 zeigt den ersten Träger 31 im Detail. Dessen Rahmen 32 ist gebildet aus einer
linken und einer rechten Seitenwand 34, 35, die durch Platten 38, 39 sowie die bereits
oben genannten Tragbalken 36, 37 miteinander verbunden sind. Die Linearführungen 33
befinden sich an den oberen und unteren Stirnseiten der Seitenwände 34, 35, während
die Verstellmuttern 44 in an der jeweiligen Außenwand angeordneten Haltern 43 aufgenommen
sind. Der Übersichtlichkeit halber sind in Fig. 3 nur ein einzelner dritter Träger
52.5 und je ein Nutenschneidwerkzeug 72.3, 72.6 an den beiden Tragbalken 37, 38 dargestellt.
[0033] Die Nutenschneidwerkzeuge 72.1 bis 72.6 können in der von der Transporttrommel 11
abgerückten Ruhestellung des ersten Trägers 31 ausgetauscht oder verstellt werden.
Zur exakten axialen Positionierung dient eine jeweils in den Tragbalken 36, 37 eingelassene
Skala 36a. Für die verschiebbare Aufnahme der jeweils mit einem einzelnen Riemen 51
bestückten dritten Träger 52.1 bis 52.7 sind auf den Platten 38, 39 befestigte Führungsschienen
40 vorgesehen, auf denen an den dritten Trägern 52.1 bis 52.7 angeordnete Linearführungen
57 laufen.
[0034] Fig. 4 zeigt einen einzelnen dritten Träger 52.5 im Detail. Er besteht im Wesentlichen
aus einem Tragarm 53 mit den in fliegender Lagerung angeordneten, den Riemen 51 umlenkenden
und axial führenden Rollen 54.1 bis 54.8. Die erste Rolle 54.1 und die zweite Rolle
54.2 sind jeweils in einem Abstand vor dem Auslauf 15 respektive Einlauf 14 angeordnet.
Die Rollen 54.3 bis 54.6 sind als dritte und vierte Rollen in den drei Paarungen 54.3
und 54.4, 54.3 und 54.5, 54.4 und 54.6 vorgesehen, die jeweils nahe an der Transporttrommel
11 vorbeilaufende Trume ausbilden. Die Rolle 54.8 ist als Spannrolle in einem Langloch
55 des Tragarms 53 zur wegabhängigen Dehnung des jeweiligen Riemens 51 festlegbar,
sodass jeder einzelne Riemen 51 der Nutvorrichtung 1 individuell gespannt werden kann.
Durch die fliegende Lagerung der Rollen 54.1 bis 54.8 können die Nutenschneidwerkzeuge
72.1 bis 72.6 sehr nah an den Riemen 51 positioniert werden. Außerdem ist ein ggf.
erforderlicher Riemenwechsel sehr leicht durchzuführen.
[0035] Die Träger 52.1 bis 52.7 sind mit einer Klemmvorrichtung 58 ausgestattet, die ein
von einer Druckfeder 59 kraftbeaufschlagtes, auf der Platte 38 des erstes Trägers
31 aufsetzendes Druckstück 60 aufweist. In der von der Transporttrommel 11 abgerückten
Ruhestellung des ersten Trägers 31 kann ein jeweiliger dritter Träger 52.1 bis 52.7
nach Lösen des Druckstücks 60 durch einen Betätigungshebels 61 mittels eines Schiebegriffs
62 in eine neue axiale Position verfahren werden, wobei zum schnelleren Auffinden
die Skala 36a genutzt werden kann.
[0036] Das beschriebene Ausführungsbeispiel vereint die Merkmale der drei Nebenansprüche:
- 1) Riemen 51 auf einem radial zur Transporttrommel 11 verschiebbaren, ersten Träger
31;
- 2) Nutenschneidwerkzeuge 72.1 bis 72.6 an einem radial zur Transporttrommel 11 verschiebbaren,
zweiten Träger 31, der im Ausführungsbeispiel identisch zum ersten Träger 31 ist;
- 3) mehrere, separat zueinander und zur Transporttrommel 11 verschiebbare, wenigstens
die zur Führung und zum Spannen eines vorzugsweise einzelnen Riemens 51 bestimmten
Rollen 54.1 bis 54.8 aufweisende, dritte Träger 52.1 bis 52.7, die sich im Ausführungsbeispiel
axial verschieblich auf dem ersten Träger 31 befinden.
[0037] Alternative Ausführungsbeispiele können jeweils nur auf die Merkmale eines einzelnen
Nebenanspruchs beruhen oder eine Kombination der Merkmale von jeweils zwei Nebenansprüchen
abbilden.
[0038] Insbesondere sei hier eine alternative Ausführung für die dritten Träger 52.1 bis
52.7 beschrieben. Statt der Anordnung aller Rollen 54.1 bis 54.8 am Tragarm 53 des
jeweiligen Trägers 52.1 bis 52.7 können auch nur eine für die axiale Führung des Riemens
51 vorgesehene Rolle, bspw. die Rolle 54.1, und die Spannrolle, nämlich die Rolle
54.8, am Tragarm 53 angeordnet sein, während die übrigen Rollen durch im ersten Träger
31 gelagerte Umlenkwalzen ersetzt werden. Bei dieser Ausführung reduziert sich die
Verstellzeit bei gleichzeitig gesteigerter Bedienungsfreundlichkeit bereits erheblich.
Alternativ können die Umlenkwalzen auch im Gestell 12 gelagert sein. Die auf den dritten
Trägern 52.1 bis 52.7 geführten und individuell gespannten Riemen 51 lassen sich nämlich
auch im gespannten Zustand bei drehender Transporttrommel 11 axial verschieben, indem
bei geschlossener Schutzvorrichtung Stellantriebe an den dritten Trägern 52.1 bis
52.7 greifen.
1. Vorrichtung zum Nuten von Pappenzuschnitten (2, 3), aufweisend
● eine angetriebene, liegend gelagerte Transporttrommel (11),
● mehrere, endlos um Rollen (54.1 bis 54.8) umlaufende und zueinander beabstandete,
die Transporttrommel (11) unter Ausbildung eines Einlaufs (14) und eines Auslaufs
(15) teilweise umschlingende und die Pappenzuschnitte (2) förderwirksam auf den Trommelmantel
drückende Riemen (51), und
● zwischen den Riemen (51), in einem definierten Abstand von dem Trommelmantel angeordnete
Nutenschneidwerkzeuge (72, 72.1 bis 72.6),
dadurch gekennzeichnet,
● dass sich die Riemen (51) auf einem radial zur Transporttrommel (11) verschiebbaren, ersten
Träger (31) befinden.
2. Vorrichtung zum Nuten von Pappenzuschnitten (2, 3), aufweisend
● eine angetriebene, liegend gelagerte Transporttrommel (11),
● mehrere, endlos um Rollen (54.1 bis 54.8) umlaufende und zueinander beabstandete,
die Transporttrommel (11) unter Ausbildung eines Einlaufs (14) und eines Auslaufs
(15) teilweise umschlingende und die Pappenzuschnitte (2) förderwirksam auf den Trommelmantel
drückende Riemen (51), und
● zwischen den Riemen (51), in einem definierten Abstand von dem Trommelmantel angeordnete
Nutenschneidwerkzeuge (72, 72.1 bis 72.6),
● insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
● dass die Nutenschneidwerkzeuge (72, 72.1 bis 72.6) an einem radial zur Transporttrommel
(11) verschiebbaren, zweiten Träger (31) angeordnet sind.
3. Vorrichtung zum Nuten von Pappenzuschnitten (2, 3), aufweisend
● eine angetriebene, liegend gelagerte Transporttrommel (11),
● mehrere, endlos um Rollen (54.1 bis 54.8) umlaufende und zueinander beabstandete,
die Transporttrommel (11) unter Ausbildung eines Einlaufs (14) und eines Auslaufs
(15) teilweise umschlingende und die Pappenzuschnitte (2) förderwirksam auf den Trommelmantel
drückende Riemen (51), und
● zwischen den Riemen (51), in einem definierten Abstand von dem Trommelmantel angeordnete
Nutenschneidwerkzeuge (72, 72.1 bis 72.6),
● insbesondere nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet
● durch mehrere, separat zueinander und zur Transporttrommel (11) verschiebbare, wenigstens
die zur Führung und zum Spannen eines vorzugsweise einzelnen Riemens (51) bestimmten
Rollen (54.1 bis 54.8) aufweisende, dritte Träger (52.1 bis 52.7).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Träger (52.1 bis 52.7) axial zur Transporttrommel (11) verschiebbar am
ersten Träger (31) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Träger (52.1 bis 52.7) durch Klemmmittel (58) am ersten Träger (31) festlegbar
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am jeweiligen dritten Träger (52.1 bis 52.7) sämtliche Rollen (54.1 bis 54.8) zur
Führung, zur Umlenkung und zum Spannen des vorzugsweise einzelnen Riemens (51) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Träger (52.1 bis 52.7) jeweils einen einseitig zum vorzugsweise einzelnen
Riemen (51) liegenden Tragarm (53) aufweisen, an dem die Rollen (54.1 bis 54.8) in
fliegender Lagerung angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, gekennzeichnet durch am jeweiligen dritten Träger (52.1 bis 52.7) in einem Abstand vor dem Ein- oder/und
Auslauf (14, 15) angeordnete erste respektive zweite Rollen (54.1, 54.2), sodass die
Riemen (51) einen tangential zur Transporttrommel (11) zulaufenden respektive von
der Transporttrommel (11) ablaufenden Trum aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, gekennzeichnet durch am jeweiligen dritten Träger (52.1 bis 52.7) angeordnete dritte und vierte Rollen
(54.3, 54.4 /54.3, 54.5 / 54.4, 54.6), sodass das Trum zwischen diesen Rollen in einem
Abstand von weniger als 10 mm, vorzugsweise weniger als 5 mm, an dem an der Transporttrommel
(11) anliegenden Riemenabschnitt vorbei läuft.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemen (51) separat kraft- oder wegabhängig gespannt werden, wobei sich die zum
Spannen bestimmte Rolle (54.8) an einem kraftbeaufschlagten, am dritten Träger (52.1
bis 52.7) beweglich angeordneten Spannhebel befindet bzw. wobei die jeweilige Rolle
(54.8) verschiebbar am dritten Träger (52.1 bis 52.7) festsetzbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder zweite Träger (31) durch Stellmittel (22, 24, 44) in ihrer Position
zur Transporttrommel (11) verschiebbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder zweite Träger (31) durch einstellbare Rastmittel (41, 45) in ihrer
Arbeitsposition zur Transporttrommel (11) festlegbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch wenigstens eine Skala (36a) am ersten und/oder zweiten Träger (31) zur axialen Positionierung
der Nutenschneidwerkzeuge (72, 72.1 bis 72.6) bzw. der dritten Träger (52.1 bis 52.7)
zur Transporttrommel (11).
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Träger (31) gleich dem ersten Träger (31) ist, sodass sich die Nutenschneidwerkzeuge
(72, 72.1 bis 72.6) und die Riemen (51) auf dem selben radial zur Transporttrommel
(11) verschiebbaren Träger (31) befinden.