[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Drehherdofen in Ringbauart zur Wärmebehandlung
von Werkstücken, insbesondere zur Gasaufkohlung metallischer Werkstücke, umfassend
eine Außen- und eine Innenwand, die einen Ofenraum begrenzen, der wenigstens eine
Aufkohlungszone, in welcher unter Schutzgas eine Anreicherung der Werkstücke mit Kohlenstoff
erfolgt, und zumindest eine der wenigstens einen Aufkohlungszone nachgeschaltete Behandlungszone
aufweist, wobei in der Außenwand zumindest eine verschließbare Öffnung zum Be- und/oder
Entladen des Ofenraums mit Werkstücken vorgesehen ist.
[0002] Ebenso bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Wärmebehandeln von Werkstücken
in einem Drehherdofen mit einem Ofenraum, der wenigstens eine Aufkohlungszone und
zumindest eine der wenigstens einen Aufkohlungszone nachgeschaltete Behandlungszone
aufweist, wobei die Werkstücke innerhalb der wenigstens einen Aufkohlungszone bei
einer Temperatur oberhalb von 900°C unter Schutzgas mit Kohlenstoff angereichert werden.
[0003] Ein Drehherdofen und ein Verfahren der Eingangs bezeichneten Art sind zum Beispiel
aus der
DE 10 2007 038 991 A1 bekannt. Dieser bekannte Drehherdofen wird insbesondere zur Gasaufkohlung metallischer
Werkstücke eingesetzt und weist mehrere Behandlungszonen auf, zu denen beispielsweise
eine Aufheizungszone, eine Aufkohlungszone und eine Diffusionszone zählen.
[0004] Aufkohlungsprozesse und insbesondere in Drehherdöfen durchgeführte Gasaufkohlungen
von Einsatzstählen, bei denen große Aufkohlungstiefen von vorzugsweise mehr als 0,8mm
erreicht werden müssen, erfordern eine Prozessdauer von vielen Stunden bis hin zu
einigen Tagen. Da die Gasaufkohlungen im Temperaturbereich von ca. 950°C durchgeführt
werden, tritt der unerwünschte Effekt der Kornvergröberung auf. Je nach Legierung
kann diese Vergröberung mehr oder weniger stark ausgeprägt sein.
[0005] Ist diese Kornvergröberung eingetreten, kann sie zu einem großen Teil durch eine
Perlitisierung bei etwa 650°C und einer anschließend erneuten Erwärmung zur Austenitisierung
beseitigt werden. Diese Prozessführung wird oft als "Umkörnung" bezeichnet. Hierbei
wird ausgenutzt, dass sich bei der Perlitisierung mehrere kleine Perlitkörner aus
einem relativ großen Austenitkorn bilden. Wird dann erneut austenitisiert, so bilden
sich aus diesen Perlitkörnern wieder Austenitkörner, die deutlich kleiner sind als
das austenitische Ausgangskorn. Dieser Prozess lässt sich auch wiederholen, was dann
oft als "Pendeln" bezeichnet wird.
[0006] Die Absenkung der Gasaufkohlungstemperatur bzw. der Temperatur nach der Aufkohlung
in einen Temperaturbereich von ca. 650°C, die zur Perlitisierung erforderlich ist,
wird jedoch bislang nicht innerhalb von Drehherdöfen zur Gasaufkohlung durchgeführt.
Das liegt daran, dass die verwendeten Schutzgas- bzw. Endogasatmosphären (in der Regel
ca. 20% CO, ca. 40%H
2, ca. 40% N
2 und zusätzlich Reste anderer Gase) bei einer Abkühlung sehr stark zur Rußbildung
neigen. Zusätzlich besteht in diesem Temperaturbereich von ca. 650°C die Gefahr, dass
die Selbstzündtemperatur des Schutzgases bzw. Endogases unterschritten wird, was bei
unbeabsichtigtem Lufteintritt bzw. Sauerstoffeintritt in den Ofenraum zu einer spontanen
Verpuffung führen kann. Dieses Risiko ist besonders dann erhöht, wenn lokale, etwas
kältere Bereiche, etwa durch Abschattung, vorliegen. Es ist wegen dieses Risikos üblich,
bei Temperaturen unterhalb von etwa 750°C, spätestens jedoch bei Temperaturen unterhalb
von etwa 700°C, eine Notspülung des Ofenraumes mit nichtbrennbaren Gasen einzuleiten.
[0007] Mit Bezug auf den vorstehend beschriebenen Perlitisierungsprozess zur "Umkörnung"
ist es Stand der Technik, dass die zu behandelnden Werkstücke aus dem Drehherdofen
entnommen und in einen zweiten Ofen bzw. in eine Kühlkammer zur Absenkung der Temperatur
innerhalb einer nicht brennbaren Atmosphäre (z.B. Stickstoff oder Argon) überführt
werden, wobei die metallischen Werkstücke anschließend in den Drehherdofen zur erneuten
Austenitisierung zurückgeführt werden. Alternativ zu der Rückführung der abgekühlten
Werkstücke könnte in einem weiteren Ofen die Austenitisierung der zuvor abgekühlten
Werkstücke erfolgen. Der nächste Schritt, welcher der Austenitisierung folgt, ist
in der Regel ein Ölbad- oder eine Polymerabschreckung, seltener eine Abkühlung unter
Schutzgas. Es ist ersichtlich, dass der anlagentechnische Aufwand mit wenigstens zwei
Öfen zur Gasaufkohlung infolge der sich daraus ergebenden Kosten zur Errichtung und
zum Betrieb der Anlage alles andere als ein Optimum darstellt. Darüber hinaus sind
die bekannten Anlagen zur Gasaufkohlung alles andere als kompakt und benötigen aufgrund
der wenigstens zwei Öfen viel Bauraum.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Lösung zu schaffen, die auf konstruktiv
einfache Weise und kostengünstig ein verbessertes Verfahren zur Wärmebehandlung von
Werkstücken und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitstellt, so
dass diesbezügliche Gasaufkohlungsprozesse auf wirtschaftlich effiziente Art und Weise
möglich werden.
[0009] Bei einem Drehherdofen der Eingangs bezeichneten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die zumindest eine Behandlungszone mindestens eine der wenigstens
einen Aufkohlungszone nachgeschaltete Perlitisierungszone aufweist, die mit wenigstens
einer die Temperatur der Perlitisierungszone auf maximal 720°C haltenden Heiz-Kühl-Vorrichtung
versehen ist, wobei zwischen der wenigstens einen Aufkohlungszone und der mindestens
einen Perlitisierungszone zumindest eine Eingangsschleusenzone angeordnet ist, die
von einem Paar bewegbarer Türen gebildet ist und von der wenigstens ein Werkstück
aufnehmbar ist.
[0010] Ebenso wird die Aufgabe bei einem Verfahren der Eingangs bezeichneten Art dadurch
gelöst, dass die Werkstücke in mindestens einer der wenigstens einen Aufkohlungszone
nachgeschalteten Perlitisierungszone, die der Behandlungszone zugeordnet ist, mit
Hilfe wenigstens einer Heiz-Kühl-Vorrichtung auf eine Temperatur unterhalb von 720°C
zur Bildung eines perlitischen Gefüges abgekühlt werden, wobei die Werkstücke vor
ihrer Anordnung in der mindestens einen Perlitisierungszone durch wenigstens eine
der wenigstens einen Aufkohlungszone nachgeschaltete Eingangsschleusenzone transportiert
werden, die von einem Paar beweglicher Türen gebildet ist und von der wenigstens ein
Werkstück aufnehmbar ist.
[0011] Als Heiz-Kühl-Vorrichtung ist hierbei eine Vorrichtung zu verstehen, die in der Lage
ist, sowohl eine Zone des Drehherdofens zu beheizen als auch zu kühlen. Eine solche
Heiz-Kühl-Vorrichtung stellt eine weitestgehend konstante Temperatur bereit, so dass
von der Heiz-Kühl-Vorrichtung entweder Wärme aus der Zone beim Kühlen abgeführt wird
oder aber die Atmosphäre der Zone durch Wärmeabgabe der Heiz-Kühl-Vorrichtung erwärmt
wird.
[0012] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Durch die Erfindung werden ein Verfahren und ein Drehherdofen zur Verfügung gestellt,
durch die der Prozess der Gasaufkohlung inklusive der Perlitisierung gefahrlos und
unkritisch innerhalb eines Drehherdofens durchgeführt werden kann, wobei die vorstehend
beschriebenen Gefahren der Rußausscheidung und der unkontrollierten Verpuffung gebannt
sind. Dies wird unter anderem durch die Eingangsschleusenzone erreicht, welche die
Aufkohlungszone und die sich daran anschließende Perlitisierungszone voneinander separiert,
um einen Atmosphärenaustausch zwischen den Zonen zu unterbinden. Damit bewirkt die
Separation, dass in der Aufkohlungszone und in der Perlitisierungszone unterschiedliche
Schutzgas-Atmosphären verwendet werden können, so dass beispielsweise bei der Wahl
des Schutzgases für die Perlitisierungszone und dessen Handhabung in dieser Zone die
vorstehend beschriebenen Gefahren entsprechend Berücksichtigung finden und diesen
entgegengewirkt wird. Der erfindungsgemäße Drehherdofen sowie das den Drehherdofen
betreibende Verfahren stellen im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Anlagen mit zumindest zwei Öfen eine kostengünstige und einfache Prozessführung bereit,
die für den Drehherdofen gemäß der Erfindung durch eine funktionsgerechte und wenig
Bauraum benötigende Konstruktion realisierbar ist. Darüber hinaus bewirkt die Perlitisierung
innerhalb eines einzigen Drehherdofens eine enorme Reduzierung der Prozessdauer bei
der Gasaufkohlung, so dass Werkstücke infolge der Erfindung in wesentlich kürzerer
Zeit wärmebehandelt werden können, insbesondere wenn bislang wenig übliche Aufkohlungstemperaturen
von bis zu ca. 1100°C zur Anwendung kommen. Derart hohe Aufkohlungstemperaturen können
bislang nur mit speziell feinkornstabilisierten Legierungen in Verbindung mit einem
Restrisiko, trotzdem ein grobes Korn zu erhalten, bei der Gasaufkohlung verwendet
werden.
[0014] Da unter anderem die Zusammensetzung des Schutzgases der Aufkohlungszone ursächlich
für die Gefahren der Rußausscheidung und der Verpuffung ist, sieht die Erfindung in
Ausgestaltung des Drehherdofens vor, dass unmittelbar vor und/oder innerhalb der Eingangsschleusenzone
eine Schutzgas abführende Schutzgasabführung vorgesehen ist, die das Schutzgas der
Aufkohlungszone aus dem Ofenraum abführt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
dementsprechend das Schutzgas der Aufkohlungszone spätestens innerhalb der Eingangsschleusenzone
aus dem Ofenraum abgeführt, damit es bei Abkühlung in der Eingangsschleusenzone bzw.
in der Perlitisierungszone nicht zu Rußausscheidungen und/oder Verpuffungen kommt.
[0015] Zur Beschleunigung der Prozessführung bzw. des Aufkohlungsprozesses sieht die Erfindung
in Ausgestaltung des Drehherdofens vor, dass innerhalb der Eingangsschleusenzone wenigstens
eine das Werkstück abkühlende Heiz-Kühl-Vorrichtung angeordnet ist. Dadurch werden
die Werkstücke bereits innerhalb der Eingangsschleusenzone mittels der Heiz-Kühl-Vorrichtung
abgekühlt, noch bevor die Werkstücke in die mindestens eine Perlitisierungszone gelangen.
[0016] In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass in die Eingangsschleusenzone
zum konvektiven Abkühlen der Werkstücke Kühlluft und/oder Kühlwasser eingesprüht werden.
Durch diese Maßnahme, die alternativ oder zusätzlich zu der Heiz-Kühl-Vorrichtung
in der Eingangsschleusenzone berücksichtigt werden kann, kann wesentlich Einfluss
auf die Zeitdauer zur Abkühlung der Werkstücke genommen werden.
[0017] Um den Gefahren der Rußausscheidung und der unkontrollierten Verpuffung innerhalb
des Drehherdofens zusätzlich zu begegnen, ist es bei dem erfindungsgemäßen Drehherdofen
weiterhin von Vorteil, wenn der mindestens einen Perlitisierungszone wenigstens eine
Ausgangsschleusenzone nachgeordnet ist, die von einem Paar bewegbarer Türen gebildet
ist und von der wenigstens ein Werkstück aufnehmbar ist. Für das erfindungsgemäße
Verfahren ist hierzu entsprechend vorgesehen, dass die Werkstücke durch wenigstens
eine der mindestens einen Perlitisierungszone nachgeschaltete Ausgangsschleusenzone
transportiert werden, die von einem Paar beweglicher Türen gebildet ist und von der
wenigstens ein Werkstück aufnehmbar ist.
[0018] Da sich im Allgemeinen der Perlitisierungszone wenigstens eine weitere Behandlungszone
anschließt, die innerhalb oder auch außerhalb des Drehherdofens angeordnet sein kann
und der erneuten Erwärmung der Werkstücke auf Austentitisierungstemperatur dient,
ist es im Hinblick auf eine Verkürzung der Prozessdauer vorteilhaft, wenn innerhalb
der wenigstens einen Ausgangsschleusenzone wenigstens eine das Werkstück erwärmende
Heiz-Kühl-Vorrichtung angeordnet ist bzw. wenn die Werkstücke innerhalb der wenigstens
einen Ausgangsschleusenzone mittels einer Heiz-Kühl-Vorrichtung erwärmt werden.
[0019] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung des Drehherdofens sieht die Erfindung vor,
dass der mindestens einen Perlitisierungszone wenigstens eine Eingangsschleusenzone
mit einem Paar beweglicher Türen vorgeschaltet und wenigstens eine Ausgangsschleusenzone
mit einem Paar beweglicher Türen nachgeschaltet ist, wobei rein optional die Eingangsschleusenzone
und/oder die Ausgangsschleusenzone jeweils zumindest eine Heiz-Kühl-Vorrichtung aufweisen
können.
[0020] Besonders effizient und wirtschaftlich lässt sich ein Gefüge mit gewünschten Eigenschaften
dann innerhalb des Drehherdofens herstellen, wenn der mindestens einen Perlitisierungszone
wenigstens eine Erwärmungszone mit zumindest einer die Werkstücke auf wenigstens Austenitisierungstemperatur
erwärmenden Heiz-Kühl-Vorrichtung nachgeschaltet ist.
[0021] Da der erneute Erwärmungsprozess im Allgemeinen auch eine Schutzgasatmosphäre benötigt,
die von der Schutzgasatmospähre der Perlitisierungszone verschieden ist, ist eine
Separierung bzw. Trennung der beiden Zonen erforderlich. Zu diesem Zweck sieht die
Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass die wenigstens eine Ausgangsschleusenzone
zwischen der mindestens einen Perlitisierungszone und der wenigstens einen Erwärmungszone
angeordnet ist.
[0022] Aufgrund der unterschiedlichen Schutzgasatmosphären, die im Ofenraum verwendet werden,
ist es dann von besonderem Vorteil, wenn die mindestens eine Perlitisierungszone eine
Schutzgas zuführende Schutzgaszuführung zur konvektiven Abkühlung der Werkstücke aufweist
bzw. wenn der mindestens einen Perlitisierungszone Schutzgas zugeführt wird, das von
dem Schutzgas der Aufkohlungszone verschieden ist.
[0023] Damit das Schutzgas der mindestens einen Perlitisierungszone keinen nachteiligen
Einfluss auf die Wiedererwärmung der Werkstücke nach der Perlitisierungszone ausübt,
sieht die Erfindung vor, dass eine Ausgangsschutzgasabführung vorgesehen ist, die
der mindestens einen Perlitisierungszone nachgeschaltet ist und die das aus der mindestens
einen Perlitisierungszone stammende und gelangende Schutzgas abführt.
[0024] Schließlich sieht die Erfindung in Ausgestaltung des Drehherdofens bzw. des Verfahrens
vor, dass die mindestens eine Perlitisierungszone selbst eine Schutzgasabführung aufweist,
die das der mindestens einen Perlitisierungszone zugeführte Schutzgas abführt. Optional
kann hierbei das aus der Perlitisierungszone abgeführte Schutzgas dann aufbereitet,
abgekühlt und der Schutzgaszuführung zur Wiederzuführung in die mindestens eine Perlitisierungszone
zur Verfügung gestellt werden. Entsprechend gilt für das Verfahren, dass das der mindestens
einen Perlitisierungszone zugeführte Schutzgas aus der mindestens einen Perlitisierungszone
abgeführt wird. Optional kann dann das Schutzgas außerhalb des Ofenraumes aufbereitet
sowie abgekühlt werden und im Anschluss daran der mindestens einen Perlitisierungszone
als Schutzgas wieder zugeführt werden. Die Aufbereitung und Wiederverwendung des Schutzgases
wirkt begünstigend auf die Prozessführung der mindestens einen Perlitisierungszone.
[0025] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
[0026] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der
beispielhaft ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. In
der Zeichnung zeigt die einzige Figur 1 eine schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen
Drehherdofen 1 in Ringbauart.
[0027] Der Drehherdofen 1 dient zur Wärmebehandlung von Werkstücken 2 und insbesondere zur
Gasaufkohlung von metallischen Werkstücken 2. Dabei weist der Drehherdofen 1 eine
in der Figur 1 nicht dargestellte Deckenplatte, eine Außenwand 3, eine Innenwand 4
und einen Drehherd 5 auf, auf dem die Werkstücke 2 angeordnet sind. Zusammen mit der
Deckenplatte begrenzen der Drehherd 5 und die Außen- sowie Innenwand 3, 4 einen Ofenraum
6, wobei der Drehherd 5 den Ofenraum 6 bodenseitig und die Außenwand 3 und die Innenwand
4 den Ofenraum 6 in Umfangsrichtung begrenzen. Die Deckenplatte begrenzt den Ofenraum
6 deckenseitig.
[0028] Gemäß der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform weist der Ofenraum 6 eine Aufkohlungszone
7, in welcher unter Schutzgas (Endogas) bzw. einer Schutzgasatmosphäre eine Anreicherung
der Werkstücke 2 mit Kohlenstoff erfolgt, und eine der Aufkohlungszone 7 nachgeschaltete
Behandlungszone 8 auf, wobei die Aufkohlungszone 7 bereits eine Art Behandlunsgzone
darstellt. Optional kann die eine Aufkohlungszone 7 in mehrere Aufkohlungszonen unterteilt
sein. Ebenfalls optional kann der einen Aufkohlungszone 7 oder den Aufkohlungszonen
eine Aufheizungszone vorgeschaltet sein kann.
[0029] In der Außenwand 3 ist mindestens eine verschließbare Öffnung 9 vorgesehen, die zum
Be- und/oder Entladen des Ofenraumes 6 mit Werkstücken 2 dient. Ein durch die Öffnung
9 in den Ofenraum 6 eingebrachtes Werkstück 2 wird auf dem Drehherd 5 oder einem auf
dem Drehherd 5 angebrachten Gestell angeordnet und dreht sich dann gemeinsam mit dem
um eine gedachte Drehachse 10 drehverstellbaren Drehherd 5, wobei die Drehrichtung
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel entgegen dem Uhrzeigersinn, in Richtung des
Pfeils A erfolgt. Selbstverständlich kann der erfindungsgemäße Drehherdofen 1 in einer
entgegengesetzten Drehrichtung betrieben werden, wobei dann die verschiedenen Zonen
entsprechend anzuordnen sind. Die durch die Öffnung 9 in den Ofenraum 6 eingebrachten
und auf dem Drehherd 5 angeordneten Werkstücke 2 durchlaufen zunächst die Aufkohlungszone
7, in welcher sie in einer entsprechenden Schutzgasatmosphäre zumindest in ihrem Randbereich
mit Kohlenstoff bei einer Temperatur von etwa 950°C angereichert werden. Bei dieser
Anreicherung mit Kohlenstoff tritt dann jedoch der einleitend beschriebene Effekt
der Kornvergröberung ein.
[0030] Um dem unerwünschten Effekt der Kornvergröberung zu begegnen, ist erfindungsgemäß
eine Perlitisierung innerhalb des Drehherdofens 1 vorgesehen, die in der der Aufkohlungszone
7 nachgeschalteten Behandlungszone 8 erfolgt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
entspricht die Behandlungszone 8 damit gleichzeitig der Perlitisierungszone 11. Damit
die mit dem Drehherd 5 mitdrehenden Werkstücke 2 von der Aufkohlungszone 7, in der
die Werkstücke 2 bei einer Temperatur oberhalb von 900°C unter Schutzgas (z.B. ein
Endogas mit ca. 20% CO, ca. 40%H
2, ca. 40% N
2 und Reste anderer Gase) mit Kohlenstoff angereichert werden, in die Behandlungszone
8 bzw. in die Perlitisierungszone 11 gelangen können, weist der Drehherdofen 1 mehrere
Türen 12, 14, 15 und 16 auf, die beispielsweise vertikal beweglich bzw. bewegbar sind
und die Aufkohlungszone 7 von der Perlitisierungszone 11 separiert. Die Perlitisierungszone
11, die von dem Türpaar 14 und 15 definiert ist, ist mit Heiz-Kühl-Vorrichtungen 17a
und 17b ausgestattet, die innerhalb der Perlitisierungszone 11 im Bereich der Außenwand
3 und Innenwand 4 angeordnet sind und die dafür sorgen, dass in der Perlitisierungszone
11 eine Temperatur von maximal 720°C vorherrscht, wobei vorzugsweise eine Temperatur
von ca. 650°C in der Perlitisierungszone 11 angestrebt ist. Somit dienen die Heiz-Kühl-Vorrichtungen
17a und 17b dazu, die aus der Aufkohlungszone 7 kommenden Werkstücke 2 auf eine Temperatur
von weniger als 720°C abzukühlen, damit ein perlitisches Gefüge ausgebildet werden
kann.
[0031] Zur Eliminierung der Gefahren der Rußausscheidung und der unkontrollierten Verpuffung
innerhalb des Drehherdofens 1 ist zwischen der Aufkohlungszone 7 und der Perlitisierungszone
11 eine Eingangsschleusenzone 18 angeordnet, die von den bewegbaren Türen 12 und 14
gebildet ist. Die Türen 12 und 14, aber auch die Türen 15 und 15, sind vertikal beweglich,
damit die Werkstücke 2 von der Aufkohlungszone 7 über die Eingangsschleusenzone 18
in die Perlitisierungszone 11 gelangen können, ohne dass dabei ein Austausch der Atmospähren
der beiden Zonen 7 und 11 stattfindet. Von der Eingangsschleusenzone 18 ist dabei
wenigstens ein Werkstück 2 aufnehmbar, bevor es in die Perlitisierungszone 11 transportiert
wird. Mit anderen Worten ist zwischen dem Paar bewegbarer Türen 12, 14 zumindest ein
Werkstück aufnehmbar. Wie vorstehend bereits angeführt, ist es Aufgabe der Eingangsschleusenzone
18, die Aufkohlungszone 7 von der Perlitisierungszone 11 zu separieren, damit so gut
wie kein Schutzgas der Aufkohlungszone 7 in die Perlitisierungszone 11 gelangt, was
zu der Rußausscheidung und der unkontrollierten Verpuffung führen würde. Dieser zuletzt
genannten Gefahr entgegenwirkend ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb
der Eingangsschleusenzone 18 eine Schutzgasabführung 19 vorgesehen, die das aus der
Aufkohlungszone 7 stammende Schutzgas abführt. Alternativ könnte auch eine Schutzgasabführung
unmittelbar vor der Tür 12 innerhalb der Aufkohlungszone 7 vorgesehen sein, damit
sich so gut wie kein Schutzgas der Aufkohlungszone 7 in der Eingangsschleusenzone
18 ansammelt. Somit ist es zweckmäßig, wenn das Schutzgas der Aufkohlungszone 7 spätestens
innerhalb der Eingangsschleusenzone 18 aus dem Ofenraum 6 abgeführt wird. Dabei kann
das mittels der Schutzgasabführung 19 abgeführte Schutzgas optional auch abgebrannt
werden.
[0032] Die Dauer des Abkühlungsvorgangs für die Werkstücke 2 kann durch unterschiedliche
Maßnahmen bei dem erfindungsgemäßen Drehherdofen 1 verkürzt werden. Eine erste, optionale
Maßnahme sieht innerhalb der Eingangsschleusenzone 18 Heiz-Kühl-Vorrichtungen 20a
und 20b zur Abkühlung der Werkstücke 2 vor, wobei auch nur eine der beiden Heiz-Kühl-Vorrichtungen
20a oder 20b vorgesehen sein kann. Als zweite, optionale bzw. alternative Maßnahme
kann in die Eingangsschleusenzone 18 zum konvektiven Abkühlen der Werkstücke 2 Kühlluft
und/oder Kühlwasser eingesprüht werden, wobei aufgrund der Verpuffungsgefahr dann
jedoch streng sicherzustellen ist, dass keine Luft in die Perlitisierungszone gelangt.
[0033] Zur Abkühlung der Werkstücke 2 innerhalb der Perlitisierungszone 11 sind primär die
Heiz-Kühl-Vorrichtungen 17a und 17b vorgesehen. Die Abkühlung der Werkstücke 2 kann
jedoch durch eine Schutzgaszuführung 21 unterstützt werden, wobei das der Perlitisierungszone
11 zugeführte Schutzgas eine von dem Schutzgas der Aufkohlungszone 7 verschiedene
Zusammensetzung aufweist und der konvektiven Abkühlung der Werkstücke 2 dient. Da
auch bei dieser Möglichkeit die Gefahr der Rußausscheidung bestehen kann, ist optional
eine Schutzgasabführung 22 innerhalb der Perlitisierungszone 11 vorgesehen. Durch
diese Maßnahme kann ständig neues Schutzgas in die Perlitisierungszone 11 geführt
werden und das gegebenenfalls mit brennbaren Gasen versehene und von der Schutzgasabführung
22 abgeführte Schutzgas verbrannt werden. Wesentlich ressourcenschonender ist es aber
gemäß einer alternativen und in Figur 1 gezeigten Ausgestaltung, wenn die Schutzgasabführung
22 das der Perlitisierungszone 11 mittels der Schutzgaszuführung 21 zugeführte Schutzgas
abführt, das abgeführte Schutzgas außerhalb des Drehherdofens 1 in einer entsprechenden
Aufbereitungsanlage aufbereitet bzw. gereinigt und abgekühlt wird und dann der Schutzgaszuführung
21 zur Wiederzuführung in die Perlitisierungszone 11 zur Verfügung gestellt wird.
[0034] Nach Perlitisierung der Werkstücke 2 in der Perlitisierungszone 11 bei weniger als
720°C werden die Werkstücke 2 zur Umkörnung dann in einer sich anschließenden Behandlungszone,
die hier als Erwärmungszone 23 bezeichnet wird, auf eine Temperatur oberhalb von 800°C
bzw. auf Austenitisierungstemperatur gebracht. Zu diesem Zweck weist die der Perlitisierungszone
11 nachgeschaltete Erwärmungszone 23 in der Figur 1 nicht näher dargestellte Heiz-Kühl-Vorrichtungen
auf, um die Werkstücke 2 auf Austenitisierungstemperatur zu erwärmen.
[0035] Da die Erwärmung in der Erwärmungszone 23 in einer zu der Aufkohlungszone 7 ähnlichen
Schutzgasatmosphäre mit erhöhtem Kohlenstoffgehalt erfolgt, muss dafür gesorgt werden,
dass Anteile der Atmosphäre der Erwärmungszone 23 nicht in die Perlitisierungszone
11 gelangen. Zu diesem Zweck ist der Perlitisierungszone 11 eine Ausgangsschleusenzone
24 nachgeordnet. Die Ausgangsschleusenzone 24 wird hierbei von dem Paar bewegbarer
Türen 15 und 16 gebildet und kann ebenso wie die Eingangsschleusenzone 18 wenigstens
ein Werkstück 2 aufnehmen. Die zwischen der Perlitisierungszone 11 und der Erwärmungszone
23 angeordnete Ausgangsschleusenzone 24 weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Ausgangsschutzgasabführung 25 auf, die der Perlitisierungszone 11 nachgeschaltet
ist und die das aus der Perlitisierungszone 11 stammende und gelangende Schutzgas
abführt. Alternativ kann die Ausgangsschutzgasabführung 25 auch außerhalb der Ausgangsschleusenzone
24 im Bereich der Tür 16 innerhalb der Erwärmungszone 23 angeordnet sein, um zu verhindern,
dass das Schutzgas aus der Perlitisierungszone 11 sich in der Erwärmungszone 23 ausbreitet
und mit dem dortigen Schutzgas vermischt.
[0036] Um ferner die Zeitdauer der Wiedererwärmung der Werkstücke 2 in der Erwärmungszone
23 zu verkürzen, sind bereits innerhalb der Ausgangsschleusenzone 24 Heiz-Kühl-Vorrichtungen
26a und 26b vorgesehen, wodurch die Werkstücke 2 mit einer höheren Temperatur als
die Temperatur zur Perlitisierung in die Erwärmungszone 23 gelangen.
[0037] Der Prozess der Perlitisierung in der Perlitisierungszone 11 und die anschließende
Austenitisierung in der Erwärmungszone 23 kann mehr als einmal wiederholt werden,
was dann als sogenanntes "Pendeln" innerhalb eines Temperaturbereiches zur Verfeinerung
des Gefüges bezeichnet werden kann. Es ist also gemäß einer denkbaren Abwandlung des
gezeigten Ausführungsbeispiels ein Drehherdofen 1 vorstellbar, bei dem sich mehrmals
Perlitisierungszone 11 und Erwärmungszone 23 abwechseln, um ein Werkstück 2 mit gewünschtem
feinkörnigem Gefüge und mit entsprechendem Kohlenstoff-Gehalt in seinem Randbereich
herzustellen. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass Perlitisierungszone 11 und
Erwärmungszone 23 mittels entsprechender Schleusenzonen voneinander getrennt und separiert
sind.
[0038] Zusammenfassend sind vorstehend ein Drehherdofen 1 mit integrierter Perlitisierungszone
11 für die Gasaufkohlung und ein Verfahren eines Gasaufkohlungsprozesses mit nachgeschalteter
Perlitisierung und anschließender Austenitisierung in dem einen Drehherdofen 1 beschrieben
worden. Der erfindungsgemäße Drehherdofen 1 und das Verfahren eignen sich besonders
für Gasaufkohlungen von Einsatzstählen, bei denen große Aufkohlungstiefen erreicht
werden müssen (vorzugsweise > 0,8mm) und bei denen daher der unerwünschte Effekt der
Kornvergröberung auftritt. Diese Kornvergröberung wird bei dem erfindungsgemäßen Drehherdofen
1 und dem Verfahren durch eine Perlitisierung und anschließender erneuter Austenitisierung
beseitigt, wobei den Gefahren der Rußbildung durch Abkühlung und der Verpuffung bei
unbeabsichtigtem Sauerstoffeintritt dadurch begegnet wird, dass der Perlitisierungszone
11 jeweils eine Schleusenzone 18, 24 vor- und gegebenenfalls nachgeschaltet ist, durch
die ein Eintritt von Anteilen der Aufkohlungsatmosphäre in die Perlitisierungszone
11 verhindert wird. Mit der beschriebenen Erfindung gelingt die Perlitisierung innerhalb
eines einzigen Drehherdofens 1 trotz der oben beschriebenen Gefahr der Rußausscheidung
bzw. der unkontrollierten Verpuffung. Die Erfindung sieht somit eine Perlitisierungszone
11 mit Kühl-Heiz-Vorrichtung 17a, 17b innerhalb eines Drehherdofens 1 vor, bei der:
- zwei innenliegende Schleusenzonen 18, 24 (jeweils eine vor und eine hinter der Perlitisierungszone
11), die mit jeweils einer Kühl-Heiz-Vorrichtung 20a, 20b bzw. 26a, 26b ausgestattet
sind.
- zusätzlich bei Bedarf kaltes Schutzgas zur konvektiven Unterstützung der Abkühlung
in die Perlitisierungszone 11 mittels einer Schutzgaszuführung 21 eingeleitet werden
kann.
- außerdem innerhalb der Schleusenzonen 18, 24 die Möglichkeit besteht, insbesondere
brennbares Schutzgas mittels einer Schutzgasabführung 22 abzuführen und dieses bei
Bedarf danach vollständig zu verbrennen.
- Optional die Möglichkeit besteht, zusätzlich Schutzgas abzuführen, das nach einer
externen Abkühlung zur Wiedereinspeisung als Kühlgas genutzt werden kann.
[0039] Die vorstehend beschriebene Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebene
und/oder dargestellte Ausführungsform beschränkt. Es ist ersichtlich, dass an der
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform zahlreiche, dem Fachmann entsprechend
der beabsichtigten Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen werden können,
ohne dass dadurch der Bereich der Erfindung verlassen wird. Dabei gehört zur Erfindung
alles dasjenige, was in der Beschreibung enthalten und/oder in der Zeichnung dargestellt
ist, einschließlich dessen, was abweichend von dem konkreten Ausführungsbeispiel für
den Fachmann naheliegt.
1. Drehherdofen (1) in Ringbauart zur Wärmebehandlung von Werkstücken (2), insbesondere
zur Gasaufkohlung metallischer Werkstücke, umfassend eine Außen- und eine Innenwand
(3, 4), die einen Ofenraum (6) begrenzen, der wenigstens eine Aufkohlungszone (7),
in welcher unter Schutzgas eine Anreicherung der Werkstücke (2) mit Kohlenstoff erfolgt,
und zumindest eine der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) nachgeschaltete Behandlungszone
(8) aufweist, wobei in der Außenwand (3) zumindest eine verschließbare Öffnung (9)
zum Be- und/oder Entladen des Ofenraums (6) mit Werkstücken (2) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Behandlungszone (8) mindestens eine der wenigstens einen Aufkohlungszone
(7) nachgeschaltete Perlitisierungszone (11) aufweist, die mit wenigstens einer die
Temperatur der Perlitisierungszone (11) auf maximal 720°C haltenden Heiz-Kühl-Vorrichtung
(17a, 17b) versehen ist, wobei zwischen der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) und
der mindestens einen Perlitisierungszone (11) zumindest eine Eingangsschleusenzone
(18) angeordnet ist, die von einem Paar bewegbarer Türen (12, 14) gebildet ist und
von der wenigstens ein Werkstück (2) aufnehmbar ist.
2. Drehherdofen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar vor und/oder innerhalb der Eingangsschleusenzone (18) eine Schutzgas
abführende Schutzgasabführung (19) vorgesehen ist, die das Schutzgas der Aufkohlungszone
(7) aus dem Ofenraum (6) abführt.
3. Drehherdofen (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Eingangsschleusenzone (18) wenigstens eine das Werkstück (2) abkühlende
Heiz-Kühl-Vorrichtung (20a, 20b) angeordnet ist.
4. Drehherdofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens einen Perlitisierungszone (11) wenigstens eine Ausgangsschleusenzone
(24) nachgeordnet ist, die von einem Paar bewegbarer Türen (15, 16) gebildet ist und
von der wenigstens ein Werkstück (2) aufnehmbar ist.
5. Drehherdofen (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der wenigstens einen Ausgangsschleusenzone (24) wenigstens eine die Werkstücke
(2) erwärmende Heiz-Kühl-Vorrichtung (26a, 26b) angeordnet ist.
6. Drehherdofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens einen Perlitisierungszone (11) wenigstens eine Erwärmungszone (23)
mit zumindest einer die Werkstücke (2) auf mindestens Austenitisierungstemperatur
erwärmenden Heiz-Kühl-Vorrichtung nachgeschaltet ist.
7. Drehherdofen (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausgangsschleusenzone (24) zwischen der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) und der wenigstens einen Erwärmungszone (23) angeordnet ist.
8. Drehherdofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Perlitisierungszone (11) eine Schutzgas zuführende Schutzgaszuführung
(21) zur konvektiven Abkühlung der Werkstücke (2) aufweist.
9. Drehherdofen (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Perlitisierungszone (11) eine Schutzgasabführung (22) aufweist,
die das der mindestens einen Perlitisierungszone (11) zugeführte Schutzgas abführt.
10. Drehherdofen (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausgangsschutzgasabführung (25) vorgesehen ist, die der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) nachgeschaltet ist und die das aus der mindestens einen Perlitisierungszone (11)
stammende und gelangende Schutzgas abführt.
11. Verfahren zum Wärmebehandeln von Werkstücken (2) in einem Drehherdofen (1) mit einem
Ofenraum (6), der wenigstens eine Aufkohlungszone (7) und zumindest eine der wenigstens
einen Aufkohlungszone (7) nachgeschaltete Behandlungszone (8) aufweist, wobei die
Werkstücke (2) innerhalb der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) bei einer Temperatur
oberhalb von 900°C unter Schutzgas mit Kohlenstoff angereichert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkstücke (2) in mindestens einer der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) nachgeschalteten
Perlitisierungszone (11), die der Behandlungszone (8) zugeordnet ist, mit Hilfe wenigstens
einer Heiz-Kühl-Vorrichtung (17a, 17b) auf eine Temperatur unterhalb von 720°C zur
Bildung eines perlitischen Gefüges abgekühlt werden, wobei die Werkstücke (2) vor
ihrer Anordnung in der mindestens einen Perlitisierungszone (11) durch wenigstens
eine der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) nachgeschaltete Eingangsschleusenzone
(18) transportiert werden, die von einem Paar beweglicher Türen (12, 14) gebildet
ist und von der wenigstens ein Werkstück (2) aufnehmbar ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (2) innerhalb der Eingangsschleusenzone (18) mittels wenigstens einer
Heiz-Kühl-Vorrichtung (20a, 20b) abgekühlt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in die Eingangsschleusenzone (18) zum konvektiven Abkühlen der Werkstücke (2) Kühlluft
und/oder Kühlwasser eingesprüht werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (2) durch wenigstens eine der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) nachgeschaltete Ausgangsschleusenzone (24) transportiert werden, die von einem
Paar beweglicher Türen (15, 16) gebildet ist und von der wenigstens ein Werkstück
(2) aufnehmbar ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (2) innerhalb der wenigstens einen Ausgangsschleusenzone (24) mittels
wenigstens einer Heiz-Kühl-Vorrichtung (26a, 26b) erwärmt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgas der Aufkohlungszone (7) spätestens innerhalb der Eingangsschleusenzone
(18) aus dem Ofenraum (6) abgeführt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens einen Perlitisierungszone (11) Schutzgas zugeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das der mindestens einen Perlitisierungszone (11) zugeführte Schutzgas aus der mindestens
einen Perlitisierungszone (11) abgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das aus der Perlitisierungszone (11) abgeführte Schutzgas außerhalb des Ofenraumes
(6) aufbereitet sowie abgekühlt wird und der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) als Schutzgas wieder zugeführt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Drehherdofen (1) in Ringbauart zur Wärmebehandlung von Werkstücken (2), insbesondere
zur Gasaufkohlung metallischer Werkstücke, umfassend eine Außen- und eine Innenwand
(3, 4), die einen Ofenraum (6) begrenzen, der wenigstens eine Aufkohlungszone (7),
in welcher unter Schutzgas eine Anreicherung der Werkstücke (2) mit Kohlenstoff erfolgt,
und zumindest eine der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) nachgeschaltete Behandlungszone
(8) aufweist, wobei in der Außenwand (3) zumindest eine verschließbare Öffnung (9)
zum Be- und/oder Entladen des Ofenraums (6) mit Werkstücken (2) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Behandlungszone (8) mindestens eine der wenigstens einen Aufkohlungszone
(7) nachgeschaltete Perlitisierungszone (11) aufweist, die mit wenigstens einer die
Temperatur der Perlitisierungszone (11) auf maximal 720°C haltenden Heiz-Kühl-Vorrichtung
(17a, 17b) versehen ist, wobei zwischen der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) und
der mindestens einen Perlitisierungszone (11) zumindest eine Eingangsschleusenzone
(18) angeordnet ist, die von einem Paar bewegbarer Türen (12, 14) gebildet ist und
von der wenigstens ein Werkstück (2) aufnehmbar ist, und wobei unmittelbar vor und/oder
innerhalb der Eingangsschleusenzone (18) eine das Schutzgas der Aufkohlungszone (7)
aus dem Ofenraum (6) abführende Schutzgasabführung (19) vorgesehen ist.
2. Drehherdofen (1) nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Eingangsschleusenzone (18) wenigstens eine das Werkstück (2) abkühlende
Heiz-Kühl-Vorrichtung (20a, 20b) angeordnet ist.
3. Drehherdofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens einen Perlitisierungszone (11) wenigstens eine Ausgangsschleusenzone
(24) nachgeordnet ist, die von einem Paar bewegbarer Türen (15, 16) gebildet ist und
von der wenigstens ein Werkstück (2) aufnehmbar ist.
4. Drehherdofen (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der wenigstens einen Ausgangsschleusenzone (24) wenigstens eine die Werkstücke
(2) erwärmende Heiz-Kühl-Vorrichtung (26a, 26b) angeordnet ist.
5. Drehherdofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens einen Perlitisierungszone (11) wenigstens eine Erwärmungszone (23)
mit zumindest einer die Werkstücke (2) auf mindestens Austenitisierungstemperatur
erwärmenden Heiz-Kühl-Vorrichtung nachgeschaltet ist.
6. Drehherdofen (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausgangsschleusenzone (24) zwischen der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) und der wenigstens einen Erwärmungszone (23) angeordnet ist.
7. Drehherdofen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Perlitisierungszone (11) eine Schutzgas zuführende Schutzgaszuführung
(21) zur konvektiven Abkühlung der Werkstücke (2) aufweist.
8. Drehherdofen (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Perlitisierungszone (11) eine Schutzgasabführung (22) aufweist,
die das der mindestens einen Perlitisierungszone (11) zugeführte Schutzgas abführt.
9. Drehherdofen (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausgangsschutzgasabführung (25) vorgesehen ist, die der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) nachgeschaltet ist und die das aus der mindestens einen Perlitisierungszone (11)
stammende und gelangende Schutzgas abführt.
10. Verfahren zum Wärmebehandeln von Werkstücken (2) in einem Drehherdofen (1) mit einem
Ofenraum (6), der wenigstens eine Aufkohlungszone (7) und zumindest eine der wenigstens
einen Aufkohlungszone (7) nachgeschaltete Behandlungszone (8) aufweist, wobei die
Werkstücke (2) innerhalb der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) bei einer Temperatur
oberhalb von 900°C unter Schutzgas mit Kohlenstoff angereichert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkstücke (2) in mindestens einer der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) nachgeschalteten
Perlitisierungszone (11), die der Behandlungszone (8) zugeordnet ist, mit Hilfe wenigstens
einer Heiz-Kühl-Vorrichtung (17a, 17b) auf eine Temperatur unterhalb von 720°C zur
Bildung eines perlitischen Gefüges abgekühlt werden, wobei die Werkstücke (2) vor
ihrer Anordnung in der mindestens einen Perlitisierungszone (11) durch wenigstens
eine der wenigstens einen Aufkohlungszone (7) nachgeschaltete Eingangsschleusenzone
(18) transportiert werden, die von einem Paar beweglicher Türen (12, 14) gebildet
ist und von der wenigstens ein Werkstück (2) aufnehmbar ist, und wobei das Schutzgas
der Aufkohlungszone (7) spätestens innerhalb der Eingangsschleusenzone (18) aus dem
Ofenraum (6) abgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (2) innerhalb der Eingangsschleusenzone (18) mittels wenigstens einer
Heiz-Kühl-Vorrichtung (20a, 20b) abgekühlt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass in die Eingangsschleusenzone (18) zum konvektiven Abkühlen der Werkstücke (2) Kühlluft
und/oder Kühlwasser eingesprüht werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (2) durch wenigstens eine der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) nachgeschaltete Ausgangsschleusenzone (24) transportiert werden, die von einem
Paar beweglicher Türen (15, 16) gebildet ist und von der wenigstens ein Werkstück
(2) aufnehmbar ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (2) innerhalb der wenigstens einen Ausgangsschleusenzone (24) mittels
wenigstens einer Heiz-Kühl-Vorrichtung (26a, 26b) erwärmt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens einen Perlitisierungszone (11) Schutzgas zugeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das der mindestens einen Perlitisierungszone (11) zugeführte Schutzgas aus der mindestens
einen Perlitisierungszone (11) abgeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das aus der Perlitisierungszone (11) abgeführte Schutzgas außerhalb des Ofenraumes
(6) aufbereitet sowie abgekühlt wird und der mindestens einen Perlitisierungszone
(11) als Schutzgas wieder zugeführt wird.