[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schachtabdeckung nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Schachtabdeckung.
[0002] Im Allgemeinen bestehen Schachtabdeckungen aus Gusseisen, wobei sie entweder vollständig
aus Gusseisen bestehen können oder sie können segmentär auf der Deckeloberfläche einen
Einsatz aus Beton oder der Gleichen aufweisen. Diese Schachtdeckel sind hoch belastbar
sowie in ihrer Belastungsauslegung klassifizierbar. In jedem Fall sind solche Schachtabdeckungen
aufwendig herzustellen und dementsprechend teuer.
[0003] Die bekannten Schachtabdeckungen, wie beispielsweise in
EP-2 431 533 A2 offenbart, sind für ihre zugeordneten Belastungsklassen nur als Verbundsystem zugelassen,
das aus einem definiertem Eisen- und Betonguss besteht. Während der Eisenguss grundsätzlich
die Baugrösse zur Überdeckung der lichten Öffnung definiert, übernimmt der Beton die
Füllung in dafür vorgesehenen Eisengusstaschen und bildet damit - zumindest teilweise
- die Deckeloberfläche. Die Aufteilung in Eisengusstaschen wird dabei unter Berücksichtigung
von statischen und gusstechnischen Gesichtspunkten vorgenommen. Zugleich übernimmt
der Beton nach dem Aushärten eine adhäsive Rutschsicherung auf der Oberfläche der
Schachtabdeckung. Infolge der statisch- und normbedingten Gestaltung, die für eine
Zulassung des gusseisernen Grundkörpers erfüllt sein müssen, ist die Herstellungsvariabilität
bei den bekannten Schachtabdeckungen fertigungstechnisch begrenzt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schachtabdeckung anzugeben,
die einem breiten Anforderungsprofil gerecht wird, gleichzeitig aber einfach und kosteneffizient
hergestellt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsvarianten sowie ein Verfahren zur Herstellung von Schachtabdeckungen sind
in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst eine Schachtabdeckung zur Abdeckung einer
Schachtöffnung, wobei die Schachtabdeckung eine Tragkonstruktion umfasst. Die erfindungsgemässe
Schachtabdeckung zeichnet sich dadurch aus, dass die Tragkonstruktion mehrere Rippenelemente,
mindestens ein Kammelement und mindestens ein Längselement umfasst, dass die Rippenelemente
durch das mindestens eine Kammelement hindurchgreifen und durch dieses bzw. durch
diese beabstandet sind und dass das mindestens eine Längselement mit mehreren Rippenelementen
verbunden ist.
[0007] Eine Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Schachtabdeckung besteht darin, dass
die Rippenelemente flach ausgebildet und derart ausgerichtet sind, dass sie im Wesentlichen
parallel zu einer auf die Tragkonstruktion wirkenden Hauptbelastungsrichtung verlaufen.
[0008] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass sich zumindest mehrere Rippenelemente von einem Rand der Schachtöffnung zu einem
gegenüberliegenden Rand erstrecken.
[0009] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass die Schachtöffnung rechteckig ist.
[0010] Noch weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen
darin, dass das mindestens eine Längselemente quer zu mehreren Rippenelementen verläuft
und dass das mindestens eine Längselement mit mehreren Rippenelementen fest verbunden
ist.
[0011] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass das mindestens eine Längselement eine Rundstange ist, die vorzugsweise durch
mehrere Rippenelemente hindurchgeführt ist.
[0012] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass die Tragkonstruktion in einer Wanne enthalten ist und mit dieser fest verbunden
ist und dass die Wanne mit einem Füllmaterial, vorzugsweise einem Betongemisch, befüllbar
ist.
[0013] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass zwei Kammelemente vorgesehen sind, die im Bereich von Auflageflächen der Tragkonstruktion
angeordnet sind.
[0014] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass zwischen einer Auflagefläche der Wanne und der Wanne ein Dichtungselement vorgesehen
ist, das eine Wasserabdichtung und/oder eine Brandabdichtung ermöglicht.
[0015] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass ein Schliesssystem zum sicheren Abschliessen der Schachtöffnung vorgesehen ist.
[0016] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass für die Tragkonstruktion aus einem rostfreien Material, insbesondere aus einem
rostfreien Stahl nach DIN EN 10088-1, besteht.
[0017] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass ein oberflächenbündiger Einbau vorgesehen ist.
[0018] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schachtabdeckung bestehen darin,
dass die Tragkonstruktion ohne Füllmaterial eine vorgegebene Belastungsnorm erfüllt
und hierfür zertifizierbar ist.
[0019] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Schachtabdeckung
gemäss einer der vorstehend angegebenen Ausführungsvarianten, wobei das Verfahren
darin besteht, dass die Tragkonstruktion mittels handelsüblichen Halbfabrikaten unter
Anwendung von Blechbearbeitungstechniken hergestellt wird.
[0020] Eine Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass die
Tragkonstruktion im Wesentlichen durch Zuschneiden und Verschweissen von Plattenmaterial
hergestellt wird.
[0021] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehend genannten Ausführungsvarianten
beliebig kombinierbar sind. Es sind lediglich diejenigen Kombinationen von Ausführungsvarianten
ausgeschlossen, die zu einem Widerspruch führen würden.
[0022] Die vorliegende Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen, die in Figuren gezeigt
werden, weiter erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Tragkonstruktion für eine erfindungsgemässe Schachtabdeckung in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Tragkonstruktion gemäss Fig. 1 in Draufsicht,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Tragkonstruktion gemäss Fig. 2 entlang einer Schnittebene
C-C,
- Fig. 4
- eine erfindungsgemässe Schachtabdeckung mit einer in eine Wanne eingelassenen Tragkonstruktion
in Draufsicht,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch die Schachtabdeckung gemäss Fig. 2 entlang einer Schnittebene
D-D,
- Fig. 6
- die erfindungsgemässe Schachtabdeckung gemäss Fig. 4 und 5 in Draufsicht, wobei die
Wanne mit eingesetzter Tragkonstruktion mit einem Füllmaterial gefüllt ist,
- Fig. 7
- die erfindungsgemässe Schachtabdeckung gemäss Fig. 6 in einer Seitenansicht und
- Fig. 8
- einen Ausschnitt im Bereich einer Auflagefläche der Schachtabdeckung in einem Schnitt
parallel zu einem Rippenelement zur Verdeutlichung von Kammbereichen zwischen dem
Rippenelement und einem Kammelement.
[0023] In den Fig. 1 bis 3 ist eine Tragkonstruktion 1 für eine erfindungsgemässe Schachtabdeckung
in verschiedenen Ansichten dargestellt. So zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2
eine Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt durch der Tragkonstruktion 1 entlang der
Schnittebene C-C gemäss Fig. 2. Die Tragkonstruktion 1 umfasst mehrere, parallel verlaufende
und flache Rippenelemente 2, zwei Kammelemente 3 und zwei Längselemente 4 in der Form
von Rundrohren. Die zwei Kammelemente 3 sind in einem Randbereich der rechteckigen
Schachtabdeckung parallel zueinander angeordnet, wobei die Rippenelemente 2 durch
die Kammelemente 3 hindurchgreifen und vom einen Rand der Schachtöffnung zum gegenüberliegenden
Rand der Schachtöffnung verlaufen. Zur maximalen Kraftaufnahme sind die Rippenelemente
2 zu einer Hauptbelastungsrichtung F parallel ausgerichtet, wobei sich der Abstand
der Rippenelemente 2 und deren Abmessungen aufgrund der maximal zulässigen Belastung
ergibt.
[0024] Die Längselemente 4 sind - wie die Kammelemente 3 - senkrecht zu den Rippenelementen
2 angeordnet und verleihen ihnen hierdurch umfassende Querstabilität. In der Ausführungsvariante
gemäss Fig. 1 sind zwei Längselemente 4 dargestellt. Die Anzahl der Längselemente
4 kann jedoch im Rahmen der verfügbaren Platzverhältnisse höher sein, insbesondere
dann, wenn dies aufgrund der maximal zu erwartenden Belastungsverhältnisse erforderlich
sein sollte.
[0025] In der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Tragkonstruktion 1 erstrecken sich die Längselemente
4 nicht über die gesamte Längsausdehnung der Schachtöffnung, sondern enden im Bereich
eines Rahmenelementes 9, in denen Hebeelemente 10 zum Hochheben der ganzen Tragkonstruktion
1 bzw. der Schachtabdeckung und gegebenenfalls ein Schliesssystem 11 zum sicheren
Abschliessen der Schachtöffnung angeordnet sind.
[0026] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in einer ersten Ausführungsvariante
die Tragkonstruktion 1 alleine die erfindungsgemässe Schachtabdeckung bildet. Eine
solche Schachtabdeckung dient zur offenen Abdeckung einer Schachtöffnung und ermöglicht
den Luftaustausch zwischen einem Schachthohlraum und der Umgebung, wobei gleichzeitig
eine Belastung im Rahmen der berechneten maximalen Belastung der Tragkonstruktion
1 möglich ist.
[0027] Eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Schachtabdeckung ist in den
Figuren 4 und 5 dargestellt, wobei Fig. 4 eine Draufsicht und Fig. 5 einen Querschnitt
entlang der Schnittfläche D-D gemäss Fig. 4 zeigt. Die Tragkonstruktion 1 ist bei
dieser Ausführungsvariante in eine Wanne 6 eingelassen, womit die Möglichkeit besteht,
die durch das Einlegen der Tragkonstruktion 1 in die Wanne 6 entstandenen Hohlräume
mit einem Füllmaterial auszugiessen. Hierbei eignet sich insbesondere ein Betongemisch
vorzüglich. In einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Schachtabdeckung
ist die Tragkonstruktion 1 fest mit der Wanne 6 verbunden, wobei das Verbinden beispielsweise
durch Verschweissen erfolgt.
[0028] Die Fig. 6 und 7 zeigen die gleiche Schachtabdeckung wie in den Fig. 4 und 5, allerdings
ist bei der Ausführungsvariante gemäss Fig. 6 und 7 die Wanne 6 mit eingelegter Tragkonstruktion
1 vollständig mit einem Füllmaterial gefüllt. Entsprechend sind die Rippenelemente
2 wie auch die ganze Tragkonstruktion 1 eingegossen, mithin nicht mehr ersichtlich.
[0029] Um die Festigkeit und Stabilität des Füllmaterials auch in Bereichen zu gewährleisten,
wo keine stabilisierenden Rippenelemente 2 vorhanden sind, sind so genannte Bewehrungselemente
12 vorgesehen. Insbesondere im Bereich der Rahmenelemente 9, oberhalb derer keine
Rippenelemente 2 und keine Längselemente 4 vorhanden sind, führen die Bewehrungselemente
12 zur gewünschten Festigkeit.
[0030] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Schachtabdeckung ist ein
Dichtungselement 7 vorgesehen, die ein Abdichten der Schachtabdeckung ermöglicht,
und zwar kann hiermit eine geforderte Tagwasser-Dichte und/oder ein geforderter Brandschutz
erhalten werden. Selbstverständlich ist dann ein geeignetes Füllmaterial zum Füllen
der durch die Tragkonstruktion 1 entstehenden Hohlräume in der Wanne 6 zu verwenden.
[0031] Zum Abdichten der Schachtabdeckung ist das Dichtelement 7 im gesamten Auflagebereich,
d.h. rund um die Schachtöffnung, angeordnet. Als Dichtmaterial eignet sich insbesondere
brandhemmende Fugendichtmaterial aus Polyurethanweichschaum mit Acrylat-Dispersionsimprägnierung.
[0032] Fig. 8 zeigt eine mögliche Realisierung des Ineinandergreifens von Rippenelement
2 und Kammelement, wobei in der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsvariante ein erstes
Kammelement 3 und ein zweites Kammelement 3' vorhanden sind. Das erste Kammelement
3 erstreckt sich über die ganze Auflagefläche und stabilisiert die Rippenelement 3
in einem ersten Kammbereich 13, so dass die Rippenelemente 3 nicht kippen. Ferner
wird die Belastung auf die Rippenelemente 3 auf den Schachtrahmen übertragen, womit
ein allenfalls vorhandenes Dichtungselement zu einer zuverlässigen Abdichtung führt.
Dies insbesondere deshalb, weil der Schachtrahmen und damit auch die Ausgestaltung
der Wanne 6 im Bereich der Auflagefläche sehr flach ist und somit eine gute Dichtfläche
bildet. Schliesslich ist der erste Kammbereich 13 auch eine Montagehilfe bei der Herstellung
der Tragkonstruktion 1.
[0033] Der zweite Kammbereich 14 wird durch ein zweites Kammelement 3' gebildet, das wiederum
ein Flacheisen sein kann. Das zweite Kammelement 3' dient zur weiteren Kippstabilisierung
und Rasterung der Rippenelemente 2, wobei auch das zweite Kammelement 3' als Montagehilfe
bei der Herstellung der Tragkonstruktion 1 verwendet wird.
[0034] Obwohl die in Fig. 8 gezeigte Ausführungsvariante zwei Kammelemente 3 und 3' aufweist,
ist es denkbar, dass nur ein einziges Element als Kammelement eingesetzt wird. Dabei
kann der erste Kammbereich 13 oder es kann der zweite Kammbereich 14 realisiert werden
oder es können beide Kammbereiche 13 und 14 realisiert werden, wobei im letztgenannten
Fall beispielsweise ein zusammengesetztes Kammelement realisiert wird.
[0035] Die erfindungsgemässe Schachtabdeckung wird mit handelsüblichen Halbfabrikaten unter
Anwendung der allgemein bekannten Blechbearbeitungstechniken hergestellt. Damit können
Schachtöffnungen unabhängig von der Grösse kostengünstig und flexible produziert werden,
wobei insbesondere automatisierte Fertigungstechniken in vorteilhafter Weise eingesetzt
werden, womit eine wirtschaftliche Fertigung weiter gesteigert werden kann.
[0036] Wie bereits ausführlich dargelegt worden ist, wird die Tragkonstruktion mit einem
definierten Rippen/Stecksystem gebildet, das in Bezug auf die Hauptbelastungsrichtung
F ausgelegt ist. Das Zuschneiden der Struktur für die Tragkonstruktion, bestehend
aus Rippenelementen und Kammelementen, aus Blechen kann mit einem Laserschnittverfahren
erfolgen. Somit wird die geforderte Passgenauigkeit, die für das ineinanderstecken
der Bleche (Rippenelemente 2 und Kammelemente 3) und der Rundstangen (Längselemente
4) erforderlich ist, gewährleistet. Zugleich muss der Schachtabdeckung bei Ausführungsvarianten
im Einbaurahmen während des Einsatzes eine zufriedenstellende Sperre von Tagwasser
und/oder Brandeinwirkung bewirken. Ferner ist die Tragkonstruktion ausreichend vor
Korrosion zu schützen. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass für die Tragkonstruktion
1 ein geeignetes Material verwendet wird, wie beispielsweise nach DIN EN 10088-1.
Hierdurch erfüllt die erfindungsgemässe Schachtabdeckung die geforderten Bedingungen
hinsichtlich optimaler Langlebigkeit und Korrosionsbeständigkeit.
[0037] Die Tragkonstruktion 1 bildet mit der Wanne 6, die wiederum aus Halbfabrikaten (insbesondere
zugeschnittenen Blechteilen) einen dichten Schachtdeckel. Dabei wird die Wanne 6 als
verlorene Schalung betrachtet, die neben der Abdichtungsfunktion auch das Füllmaterial
aufnimmt.
[0038] Die Tragkonstruktion 1 ist für die jeweils geforderten Belastungsgrössen ausgelegt
und beinhaltet weitere technische Einrichtungen, wie das Schliesssystem 11 und die
Hebeelemente 10, die beispielsweise als Gewindemuffen für das Anschliessen von Hebewerkzeugen
zum Anheben der Schachtabdeckung realisiert sind.
[0039] Die Tragkonstruktion 1 besteht - wie erwähnt - aus geometrisch und statisch bestimmten
Rippenelementen und Längselementen aus hochfestem rostfreiem Stahl. Die Rippenelemente
2 und die Längselemente sind in einem statisch definierten Raster in Kammelementen
3 stehend angeordnet. Die durch das Raster vorgegebene Teilung ist dabei abhängig
von der normierten oder geforderten Belastungsklasse, der Bauhöhe der Schachtabdeckung
und der lichten Breite der zu überdeckenden Schachtöffnung. Die Tragkonstruktion 1
wird aus den Teilen, wie Rippenelementen 2, Kammelementen 3 und Längselementen 4 zusammengesteckt
und mit definierten Schweissnähten gesichert. Alle diese Teile sind statisch ausgelegt
und statisch günstig in Belastungsrichtung angeordnet. Die gesteckten Rippenelemente
2 in den Kammelementen 3 übernehmen mit den Längselementen 4 zusammen eine Brückenfunktion
zur Übernahme der Lasteinwirkung und auch der Wärmeabführung.
[0040] Die Längselemente 4 werden in statisch definierter Anzahl durch die neutrale Faser
der Rippenbleche im Lot gezogen und erfüllen neben der Kraftübertragung, der Momentübertragung
und der Wärmeübertragung auch die Verankerung des Füllmaterials. Zudem können an den
Längselementen 4 technische Einrichtungen - wie Sensoren, Beleuchtung, Signalisierung,
etc. - befestigt werden. Insbesondere kann die Tragkonstruktion 1 als solche als Trägersystem
für weitere Ein- und Aufbauten oder als hochbelastbarer rostfreier Rechen eingesetzt
werden.
[0041] Im Vergleich zu gattungsähnlichen Gusseisenschachtdeckel kann die erfindungsgemässe
Schachtabdeckung technologisch einfach und wirtschaftlich hergestellt werden. Im Unterschied
zu einem gattungsähnlichen Eisengussdeckel kann die Baugrösse unabhängig von einem
Energie- und Materialintensiven Fertigungsprozess, wie von Eisengiessereien bekannt,
hergestellt werden. Somit können auch kleine Stückzahlen wirtschaftlich hergestellt
werden, welche gleichzeitig hohen Ansprüche erfüllen. Durch die statisch ausgelegten
Anordnung der Rippenelemente in der Tragkonstruktion können hohe Belastungen, und
zwar unabhängig vom Einwirkungsort, aufgenommen werden.
[0042] Obwohl das in die Wanne mit Tragkonstruktion verfüllte Füllmaterial keinen direkten
statischen Einfluss auf die Auslegung der Schachtabdeckung hat, kann das Füllmaterial
(z. B. Beton) seine primäre Eigenschaft, nämlich das Übernehmen von Druckkräften,
vollumfänglich wahrnehmen. Eine Betonfestigkeitsgüte kann einsatzgerecht und der geforderten
Expositionsklasse entsprechend so niedrig als nötig, mithin auch wirtschaftlich gehalten
werden. Durch die Verwendung einer rostfreien Tragkonstruktion und einem anforderungsoptimierten
Füllmaterial kann ein optimaler Witterungs-, Adhäsions- und Brandschutz realisiert
werden. Eine Verfüllung der Schachtabdeckung auf der Baustelle kann den Transport
ab Werk zur Baustelle begünstigen, da hierdurch das Transportgewichts der Schachtabdeckung
ohne Füllmaterial naturgemäss tiefer ist. Die Schachtabdeckung erfüllt somit ab Werk
die geprüfte und zertifizierte Belastungsklasse. Infolge des konsequenten Einsatzes
von nichtrostendem Stahl kann eine Betonüberdeckungsproblematik ausgeschossen werden,
was eine schlanke Schachtabdeckungskonstruktion ermöglicht.
[0043] Der Einsatz der erfindungsgemässen Schachtabdeckung kann auch unter Wasser (beispielsweise
auch im Meer, also im Salzwasserbereich) erfolgen.
[0044] Die Rippenelemente sind aus einem hochfesten, zähen Rost- und säurebeständiger Stahl
hergestellt, der ein identisches Korrosionsverhalten hat wie ein nichtrostender Stahl
der "Korrosionsschutzklasse III/mittel". Zugleich muss dieser einen tiefen Nickelgehalt
und ein ausgewogenes ferritisches, austenitisches Mischgefüge aufweisen. Die Längselemente
und weitere Bauteile sollten - soweit aus fertigungstechnischen Gründen möglich -
auch der "Korrosionsschutzklasse III/mittel" angehören. Die realisierbaren grossen
Baugrössen der Schachtabdeckungen und durch die Verwendung von bewährten Schliesssystemen
kann dem Vandalismus oder ähnlichen unbefugtem Zugriff auf die Schachtabdeckung zuverlässig
vermieden werden. Die Verriegelungselemente an der Schachtabdeckung können dabei als
Reibverschluss, Verschraubungsverschluss oder nach spezieller Anforderung ausgeführt
sein.
[0045] Die erfindungsgemässe Schachtabdeckung kann bei Beschädigung repariert bzw. revidiert
werden, wobei dies unabhängig davon ist, ob die Tragkonstruktion und/oder das Füllmaterial
beschädigt worden ist. Somit wird die Lebensdauer erheblich angehoben. Ein Zerstörungsbruch
der Schachtabdeckung, wie sie bei bekannten Schachtabdeckungen aus Eisenguss, aus
duroplastischem Polymer oder aus einem Polyesterbeton auftreten kann, ist bei der
erfindungsgemässen Schachtabdeckung ausgeschlossen, wobei als Polyesterbeton das SMC-(Sheet
Moulding Compound)-Herstellverfahren bzw. das BMC-(Bulk Moulding Compound)-Herstellverfahren
verstanden wird.
[0046] Obwohl die Erfindung anhand einer in den Fig. 1 bis 8 gezeigten rechteckigen Schachtabdeckung
erläutert wird, sind auch andere Formen von Schachtabdeckungen denkbar. So ist die
vorliegende Erfindung grundsätzlich nicht nur zur Abdeckung von rechteckförmigen Schachtöffnungen
geeignet, sondern es können Schachtabdeckungen an jedwede Form angepasst werden. So
sind auch runde, trapezförmige oder andere Formen unter Anwendung der Erfindung realisierbar.
1. Schachtabdeckung zur Abdeckung einer Schachtöffnung, wobei die Schachtabdeckung eine
Tragkonstruktion (1) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (1) mehrere Rippenelemente (2), mindestens ein Kammelement (3)
und mindestens ein Längselement (4) umfasst, dass die Rippenelemente (2) durch das
mindestens eine Kammelement (3) hindurchgreifen und durch dieses bzw. durch diese
beabstandet sind und dass das mindestens eine Längselement (4) mit mehreren Rippenelementen
(2) verbunden ist.
2. Schachtabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippenelemente (2) flach ausgebildet und derart ausgerichtet sind, dass sie im
Wesentlichen parallel zu einer auf die Tragkonstruktion (1) wirkenden Hauptbelastungsrichtung
(F) verlaufen.
3. Schachtabdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest mehrere Rippenelemente (2) von einem Rand der Schachtöffnung zu einem
gegenüberliegenden Rand erstrecken.
4. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachtöffnung rechteckig ist.
5. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Längselemente (4) quer zu mehreren Rippenelementen (2) verläuft
und dass das mindestens eine Längselement (4) mit mehreren Rippenelementen (2) fest
verbunden ist.
6. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Längselement (4) eine Rundstange ist, die vorzugsweise durch
mehrere Rippenelemente (2) hindurchgeführt ist.
7. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (1) in einer Wanne (6) enthalten ist und mit dieser fest verbunden
ist und dass die Wanne (6) mit einem Füllmaterial, vorzugsweise einem Betongemisch,
befüllbar ist.
8. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Kammelemente (3) vorgesehen sind, die im Bereich von Auflageflächen der Tragkonstruktion
(1) angeordnet sind.
9. Schachtabdeckung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer Auflagefläche der Wanne (6) und der Wanne (6) ein Dichtungselement
(7) vorgesehen ist, das eine Wasserabdichtung und/oder eine Brandabdichtung ermöglicht.
10. Schachtabdeckung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schliesssystem (8) zum sicheren Abschliessen der Schachtöffnung vorgesehen ist.
11. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass für die Tragkonstruktion (1) aus einem rostfreien Material, insbesondere aus einem
rostfreien Stahl nach DIN EN 10088-1, besteht.
12. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberflächenbündiger Einbau vorgesehen ist.
13. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (1) ohne Füllmaterial eine vorgegebene Belastungsnorm erfüllt
und hierfür zertifizierbar ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (1) mittels handelsüblichen Halbfabrikaten unter Anwendung von
Blechbearbeitungstechniken hergestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (1) im Wesentlichen durch Zuschneiden und Verschweissen von
Plattenmaterial hergestellt wird.