(19) |
 |
|
(11) |
EP 2 358 851 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
12.03.2014 Patentblatt 2014/11 |
(22) |
Anmeldetag: 16.11.2009 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/EP2009/065230 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 2010/055158 (20.05.2010 Gazette 2010/20) |
|
(54) |
VERWENDUNG VON METHANSULFONSÄURE ZUR HERSTELLUNG VON FETTSÄUREESTERN
USE OF METHANESULFONIC ACID FOR PRODUCING FATTY ACID ESTERS
UTILISATION DE L'ACIDE MÉTHANESULFONIQUE POUR LA FABRICATION D'ESTERS D'ACIDE GRAS
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
17.11.2008 EP 08169225
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
24.08.2011 Patentblatt 2011/34 |
(73) |
Patentinhaber: BASF SE |
|
67056 Ludwigshafen (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- FASSBENDER, Stefan
67346 Speyer (DE)
|
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 1 529 766 WO-A2-2006/081644
|
WO-A1-2007/020465 US-A1- 2007 293 700
|
|
|
|
|
- DONATO A G ARANDA ET AL: "Acid-Catalyzed Homogeneous Esterification Reaction for Biodiesel
Production from Palm Fatty Acids" CATALYSIS LETTERS, KLUWER ACADEMIC PUBLISHERS-PLENUM
PUBLISHERS, NE, Bd. 122, Nr. 1-2, 1. November 2007 (2007-11-01), Seiten 20-25, XP019570830
ISSN: 1572-879X
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestern und/oder
Fettsäureestergemischen einwertiger Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen durch Umesterung
von Fettsäureglyceriden mit kurzkettigen einwertigen Alkoholen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
in Gegenwart eines basischen Katalysators, im Rahmen dessen Methansulfonsäure verwendet
wird. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung von Methansulfonsäure zur Herstellung
dieser Fettsäureester.
[0002] Die erfindungsgemäß hergestellten Fettsäureester eignen sich je nach eingesetzten
Ausgangsmaterialien als pharmazeutische, diätische oder kosmetische Rohstoffe, als
Zwischenprodukte für weitere Fettsäurederivate, wie Fettalkohole, Fettamine oder Tenside.
Fettsäureester sind weiterhin als Schmiermittel, Weichmacher, Hydrauliköle, Brennstoffe
oder Kraftstoffe zum Betrieb von Dieselmotoren besonders geeignet.
[0003] Infolge ihrer Eignung als Dieselkraftstoff haben Fettsäureester aus Gründen des Umweltschutzes,
des Ersatzes fossiler durch erneuerbare Energiequellen in letzter Zeit besondere Bedeutung
erlangt.
[0004] Die Herstellung der Fettsäureester ist seit langem bekannt. Insbesondere Biodiesel
wird heutzutage im großtechnischen Maßstab mittels einer katalytischen Umesterung
von Pflanzenöl gewonnen. Dabei wird meist entwässertes, entsäuertes und entschleimtes
Öl mit einem molaren Alkoholüberschuss (meistens Methanol) von 6 : 1 unter Einsatz
von 1 Gew.-% Katalysator bezogen auf die Menge des eingesetzten Öls (meist KOH) oberhalb
der Siedetemperatur des Alkohols zur Reaktion gebracht. Die in den Fettmolekülen des
Öls enthaltenen Fettsäuren werden dabei katalytisch abgespalten und reagieren mit
dem vorliegenden Alkohol zu dem Fettsäureester. Fette und Öle sind in der Regel Triglyceride,
d.h. dass ein Fettmolekül drei an ein Glycerinmolekül gebundene Fettsäuren enthält.
Somit entstehen bei einer vollständigen Umesterungsreaktion, wie sie bei der Herstellung
von Biodiesel durchgeführt wird, pro Molekül Fett bzw. Öl drei "Moleküle Biodiesel"
sowie ein Molekül Glycerin. Zwischenprodukte dieser Reaktion sind Mono- und Diglyceride.
Mono- und Diglyceride bestehen aus einem Glyceringrundgerüst, im Folgenden auch als
Glycerinrückgrat bezeichnet, an das noch eine (Monoglycerid) oder zwei (Diglycerid)
Fettsäuren gebunden sind. Da in Mono- und Diglyceriden sowohl polare Hydroxidgruppen
als auch apolare Kohlenwasserstoffketten vorliegen, haben diese amphiphile Eigenschaften
und verändern in organischen Lösungsmitteln fast immer die Polarität dieses Lösungsmittels.
[0005] Die Umesterung benötigt eine Reaktionszeit von etwa 8 h, wobei derzeit ein Umsatz
von etwa 98 % erreicht wird.
[0006] Im Anschluss an die Reaktion wird das gebildete, in dem Fettsäurealkylester (FASE)
unlösliche Glycerin mittels eines Phasenabscheiders aus dem Biodiesel entfernt und
nach einer chemischen und destillativen Reinigung als technischer oder pharmazeutischer
Rohstoff genutzt.
[0007] Der in den Fettsäurealkylestern (FASE) enthaltene Überschussalkohol wird mittels
Destillation abgetrennt und in den Prozess zurückgeführt. Nach Entfernen und Zurückführen
des überschüssigen Alkohols wird zur Neutralisation der verbliebenen alkalischen Katalysatoren
(z. B. KOH) eine verdünnte organische oder anorganische Säure hinzugegeben und nach
erfolgter Phasentrennung die Fettsäureesterphase abgezogen. Ein derartiges Verfahren
ist beispielsweise in der
EP 0 658 183 A1 oder in der
WO 2007/020 465 A1 offenbart. Als organische oder anorganische Säuren sind dabei Phosphor-, Schwefel-,
Salz-, Salpeter-, Bor-. Ameisen-, Essig-, Milch-, Glucon-, Oxal-, Bernstein-, Malein-,
Wein-, Äpfel-und Zitronensäure sowie organische Sulfonsäuren und Schwefelsäurehalbester
genannt. Bevorzugt findet derzeit Schwefelsäure bei der Neutralisierung der alkalischen
Katalysatoren Verwendung.
[0008] Der Absatz an Biodiesel in der Bundesrepublik Deutschland betrug im Jahre 2004 1,2
Millionen Tonnen und lag im Jahr 2005 bereits bei 1,8 Millionen Tonnen. Die vorstehend
angeführten Mengen machen deutlich, dass es aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist,
Verfahren zur Herstellung von Biodiesel zur Verfügung zu stellen, welche gegenüber
den bisher genutzten Verfahren erhöhte Ausbeuten an Fettsäureestern liefern.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestern
mit verbesserten Ausbeuten zur Verfügung zu stellen. Das Verfahren zur Herstellung
von Fettsäureestern soll dabei ohne großen apparativen Aufwand in bekannte Herstellungsverfahren
integriert werden können.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestern
oder Fettsäureestergemischen kurzkettiger einwertiger Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
umfassend
- (a) die Umesterung von Fettsäureglyceriden mit kurzkettigen einwertigen Alkoholen
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen in Gegenwart zumindest eines basischen Katalysators
zur Bildung eines Reaktionsgemisches, welches den Fettsäureester und/oder das Fettsäureestergemisch
enthält, und
- (b) die Behandlung zumindest eines Teiles des bei der Umesterung in Schritt (a) gebildeten
Reaktionsgemisches mit Methansulfonsäure.
[0011] Dabei stellt es sich heraus, dass sich insbesondere durch die Verwendung der Methansulfonsäuren
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Neutralisation der bei der Umesterung
in Verfahrensschritt (a) verwendeten basischen Katalysatoren deutlich höhere Ausbeuten
an Fettsäureestern bzw. Fettsäureestergemischen im Vergleich zu üblichen Verfahren,
bei denen z. B. eine Behandlung mit Schwefelsäure durchgeführt wird, erhalten lassen.
"Die Behandlung zumindest eines Teiles des bei der Umesterung in Verfahrensschritt
(a) gebildeten Reaktionsgemisches mit Methansulfonsäure" ist dabei so zu verstehen,
dass die in dem gebildeten Reaktionsprodukt enthaltenen basischen Katalysatoren direkt
mittels Methansulfonsäure neutralisiert werden, oder dass diese erst nach erfolgter
Abtrennung der Fettsäureesterphase neutralisiert werden.
[0012] Die Behandlung des Fettsäureesters und/oder Fettsäureestergemisches mit der Methansulfonsäure
in Schritt (b) kann dabei direkt nach der Umesterung erfolgen, um den bei der Umesterung
verwendeten basischen Katalysator zumindest weitgehend zu neutralisieren.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann nach erfolgter Umesterung
in Schritt (a) die Verweilzeit der Reaktionsprodukte vor Durchführung des Schrittes
(b) so gewählt werden, dass eine Phasentrennung in eine Fettsäureesterphase und eine
Glycerinphase stattfindet. Die schwere Glycerinphase kann daraufhin entfernt, und
die in der Esterphase verbliebenen Katalysatorreste können durch Zugabe der Methansulfonsäure
neutralisiert werden.
[0014] Die Umesterung in Schritt (a) kann allgemein in einer oder in zwei oder in mehreren
Stufen durchgeführt werden, d.h. das Fettsäureglycerid wird entweder mit der gesamten
Menge an niederem Alkohol und Katalysator umgeestert oder es wird in einer ersten
Stufe nur ein Teil der benötigen Menge an kurzkettigem, einwertigem Alkohol und Katalysator
zur Umesterung eingesetzt und nach erfolgter Absetzung und Abtrennung einer Glycerinphase
in einer zweiten Stufe oder in weiteren Stufen die restliche(n) Menge(n) an kurzkettigem,
einwertigem Alkohol und Katalysator zur Umesterung in gleicher Weise eingesetzt, wobei
die zwei- und mehrstufigen Arbeitsweisen den Vorteil einer weiteren Verringerung des
Alkoholüberschusses und zudem erhöhte Ausbeuten an Fettsäureester mit sich bringen.
[0015] Erfolgt die Umesterung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung nach der zweistufigen
Arbeitsweise, werden in der ersten Stufe vorzugsweise 60 % bis 90 % der insgesamt
benötigten Menge an kurzkettigem Alkohol und Katalysator und in der zweiten Stufe
10 % bis 40 % der insgesamt benötigten Menge an kurzkettigem Alkohol und Katalysator
eingesetzt.
[0016] Bei der zwei- oder mehrstufigen Arbeitsweise kann die Behandlung mit der Methansulfonsäure
unmittelbar nach der zweiten oder der jeweils letzten Umesterungsstufe erfolgen, d.h.
gegebenenfalls ohne den in der zweiten oder letzten Stufe entstehenden Glycerinanteil
vorher abzutrennen.
[0017] Die Umesterung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt üblicherweise bei Umgebungstemperaturen
von etwa +5 bis +40 °C und Atmosphärendruck und kann prinzipiell in jedem beliebigen
offenen oder geschlossenen Behälter beliebiger Größe, der vorteilhafterweise mit einer
Ablassvorrichtung am Boden ausgestattet ist, ausgeführt werden. Ebenso kann das erfindungsgemäße
Verfahren unter Verwendung von Rühreinrichtungen bzw. mechanischen Intensiv-Vermischern
durchgeführt werden. Die entsprechenden Apparate und Ausführungen sind dem Fachmann
auf dem Gebiet der Apparatetechnik bekannt, aus diesem Grunde wird an dieser Stelle
nicht näher darauf eingegangen werden.
[0018] Bei Vorhandensein geeigneter Dosiervorrichtungen, eines geeigneten Reaktors sowie
eines entsprechenden Überwachungssystems kann das erfindungsgemäße Verfahren auch
kontinuierlich durchgeführt werden.
[0019] Als Fettsäureglyceride, welche in dem erfindungsgemäßen Verfahren umgeestert werden
können, eignen sich natürlich vorkommende pflanzliche und tierische Fette und Öle,
wie Sojaöl, Palmöl und Palmfett, Kokosöl und Kokosfett, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Cottonöl,
Leinöl, Rizinusöl, Erdnussöl, Olivenöl, Safloröl, Nachtkerzenöl, Borretschöl, Johannisbrotsamenöl
usw., sowie aus den vorgenannten Pflanzenölen und Fetten isolierte oder durch Interesterifizierung
gewonnene oder synthetisch hergestellte Mono-, Di- und Triglyceride wie Triolein,
Tripalmitin, Tristearin, Glycerinmonooleat und Glycerinmonostearat. Ebenfalls können
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch Abfallöle wie gebrauchtes Frittieröl
eingesetzt werden. Bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren Sonnenblumenöl
und Rapsöl verwendet.
[0020] Die pflanzlichen Öle und Fette können raffiniert oder unraffiniert eingesetzt werden
und können neben Schleimstoffen, Trübstoffen und anderen Verunreinigungen freie Fettsäuren
bis zu einem Anteil von 20 Gew.-% und darüber hinaus enthalten. Gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung werden entwässerte, entsäuerte und entschleimte Fettsäureglyceride
als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt. Die Verwendung dieser
führt zu einer vereinfachten Kontrolle des Verfahrens und bringt zudem erhöhte Ausbeuten
mit sich.
[0021] Als kurzkettige, einwertige Alkohole werden solche mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
eingesetzt. Bevorzugt sind diese ausgewählt aus Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol,
Butanol, Isobutanol, 3-Methyl-1-butanol und Neopentylalkohol, sowie Mischungen dieser.
Besonders bevorzugt sind Methanol und Ethanol, am meisten bevorzugt ist Methanol.
[0022] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen als basische Katalysatoren zur
Umesterung Alkali- oder Erdalkalimetallverbindungen in Form der Oxide, Hydroxide,
Hydride, Carbonate, Acetate oder Alkoholate der kurzkettigen Alkohole mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen, bevorzugt Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natrium- und Kaliumalkoholate
der kurzkettigen einwertigen Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen in Frage. Besonders
bevorzugt sind die basischen Katalysatoren ausgewählt aus KOH, NaOH, Natrium- und
Kaliummethylat. Insbesondere bevorzugt sind Kalium- und Natriummethylat.
[0023] Gemäß einer allgemeinen Ausführungsform der Erfindung wird der basische Katalysator
bei der Umesterung der Fettsäureglyceride in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt
in einer Menge von 0,5 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Masse des eingesetzten Fettsäureglycerids,
verwendet. Der niedere, einwertige Alkohol wird in einem Überschuss von 0,1 mol bis
2,0 mol, bezogen auf je 1 mol an Glycerin gebundener Fettsäure hinzugegeben. Gegebenenfalls
wird Wasser in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-% bezogen auf die Reaktionsmischung
bei der Umesterung der Fettsäureglyceride eingesetzt.
[0024] Gemäß einer allgemeinen Ausführungsform der Erfindung wird der basische Katalysator
in Form einer wässrigen oder alkoholischen Lösung dem Fettsäureglycerid hinzugegeben.
Nach erfolgter ein- oder mehrstufiger Umesterung des Fettsäureglycerids kann der dadurch
entstandenen Reaktionsmischung ein gewisser Anteil an Wasser, der im Bereich von 0,5
bis 20 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse liegt, hinzugegeben werden. Die Zugabe des
Wassers kann dabei isoliert oder in Verbindung mit der Methansulfonsäure erfolgen.
[0025] Bei der Behandlung des Fettsäureesters bzw. Fettsäureestergemisches mit der Methansulfonsäure
in Schritt (b) wird die Methansulfonsäure in Form einer 50 bis 99 %i-gen, bevorzugt
in Form einer 60 bis 80 %igen, besonders bevorzugt in Form einer 70 %igen wässrigen
Lösung hinzugegeben. Durch diese Behandlung des erhaltenen Esters mit der Methansulfonsäure
werden im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, in denen Schwefelsäure
zur Neutralisation/Behandlung verwendet wurde, um bis zu 4 % höhere Ausbeuten an Fettsäureestern
erhalten, was den wirtschaftlichen Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens belegt.
[0026] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele näher erläutert:
Die nachfolgend dargestellten Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigen die Herstellung
von Fettsäuremethylestern (FAME) mit anschließender Neutralisation des Katalysators.
Bei der Herstellung der Fettsäurealkylester werden vier verschiedene Katalysatoren
(NaOH, KOH, Na-Methylat und K-Methylat) als alkalische Katalysatoren verwendet. Die
Neutralisation erfolgte in den Vergleichsbeispielen unter Einsatz von Schwefelsäure
und in den Beispielen unter Einsatz von Methansulfonsäure. Die Beispiele wurden auf
der Grundlage von Modellversuchen industrieller Verfahren durchgeführt, bei denen
ein Produkt mit einem Mindestmethylestergehalt von 96,5 %, welches unter die Norm
EN 14214 fällt, erhalten wurde.
Verwendete Ausrüstungen und Materialien
[0027] Die Prozessbedingungen wurden auf der Grundlage der Kenntnis von industriellen Biodiesel-Herstellungsverfahren
ausgewählt. Für die Versuche wurde ein zweistufiges Verfahren der Katalysatormischung
praktiziert. Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild des Verfahrens zur Herstellung des
Rapsölmethylesters (RME).
[0028] Die Umesterungsversuche wurden in einem Sulfierkolben mit Rührer, Thermometer, Rückflusskühler
bzw. Liebigkühler und Bodenauslauf durchgeführt. Für jede Umesterung wurde eine Katalysatormischung
vorbereitet.
[0029] Als Fettsäureglycerid wurde Rapsöl (Vollraffinat) aus dem Einzelhandel verwendet.
Die Katalysatoren NaOH, KOH, Natriummethylat und Kaliummethylat, das Lösungsmittel
Methanol sowie die Schwefelsäure für die Neutralisation wurden aus dem Laborfachhandel
bezogen.
Versuchsdurchführung
[0030] Die Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden unter den in Tabelle 1 dargestellten
Parametern durchgeführt. Die Analysedaten der bei den vier Umesterungen erhaltenen
Produkte sind in Tabelle 2 dargestellt.
[0031] Wie aus den in Tabelle 2 dargestellten Daten hervorgeht, führt die Verwendung von
Methansulfonsäure zur Neutralisation der basischen Katalysatoren zu deutlich erhöhten
Ausbeuten an Fettsäureestern. Diese liegen bei der Verwendung von KOH bzw. NaOH im
Bereich von 2,29 bis 3,7 %, bei der Verwendung von Natrium- bzw. Kaliummethylat im
Bereich von 0,2 %, was jedoch aufgrund der hohen Durchsätze einen erheblichen wirtschaftlichen
Vorteil bedeutet.

1. Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestern und/oder Fettsäureestergemischen kurzkettiger
einwertiger Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen umfassend
(a) die Umesterung von Fettsäureglyceriden mit kurzkettigen einwertigen Alkoholen
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen in Gegenwart zumindest eines basischen Katalysators
zur Bildung eines Reaktionsgemisches, welches den Fettsäureester und/oder das Fettsäureestergemisch
enthält, und
(b) die Behandlung zumindest eines Teiles des bei der Umesterung in Schritt (a) gebildeten
Reaktionsgemisches mit Methansulfonsäure.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Schritt (a) nach erfolgter Umesterung und vor
Durchführung des Schrittes (b) die Verweilzeit des Reaktionsgemisches so gewählt wird,
dass eine Phasentrennung in eine Fettsäureesterphase und eine Glycerinphase stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Umesterung in Schritt (a) mehrstufig ausgeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Umesterung in Schritt (a) zweistufig ausgeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei in der ersten Stufe 60 % bis 90 % der insgesamt eingesetzten
Menge an Alkohol und Katalysator, und in der zweiten Stufe 10 % bis 40 % der insgesamt
eingesetzten Menge an Alkohol und Katalysator eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei als Fettsäureglyceride natürlich
vorkommende pflanzliche und tierische Fette und Öle ausgewählt aus Soja-, Palm-, Palmkern-,
Kokos-, Sonnenblumen-, Raps-, Lein-, Rizinus-, Erdnuss-, Oliven-, Nachtkerzen- und
Johannisbrotsamenöl sowie deren Mischungen eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei als kurzkettiger, einwertiger Alkohol
Methanol oder Ethanol eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei als basische Katalysatoren basische
Alkali- oder Erdalkalimetallverbindungen ausgewählt aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Natrium- und Kaliumalkoholaten der kurzkettigen einwertigen Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder Mischungen dieser eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der basische Katalysator in einer
Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Masse des eingesetzten Fettsäureglycerids,
eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Menge der Methansulfonsäure
in Schritt (b) so bemessen wird, dass sie den in Schritt (a) eingesetzten Mengen an
basischem Katalysator mindestens äquivalent ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, wobei nach erfolgter Umesterung in Schritt
(a) die Fettsäureesterphase ausgebildet, abgetrennt und in Schritt (b) mit Methansulfonsäure
behandelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Methansulfonsäure in Form einer
50 bis 99%igen wässrigen Säure zur Behandlung in Schritt (b) eingesetzt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei vor Durchführung des Verfahrensschritts
(b) der überschüssige Alkohol aus Schritt (a) abgetrennt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, welches als kontinuierliches Verfahren
durchgeführt wird.
15. Verwendung von Methansulfonsäure bei der Herstellung von Fettsäurealkylestern oder
deren Gemischen unter Einsatz von basischen Katalysatoren bei der Umesterung von Fettsäureglyceriden.
1. A process for preparing fatty acid esters and/or fatty acid ester mixtures of short-chain
monohydric alcohols having 1 to 5 carbon atoms, comprising
(a) the transesterification of fatty acid glycerides with short-chain monohydric alcohols
having 1 to 5 carbon atoms in the presence of at least one basic catalyst to form
a reaction mixture which comprises the fatty acid ester and/or the fatty acid ester
mixture, and
(b) the treatment of at least a portion of the reaction mixture formed in the transesterification
in step (a) with methanesulfonic acid.
2. The process according to claim 1, wherein, in step (a), on completion of transesterification
and before performance of step (b), the residence time of the reaction mixture is
selected such that a phase separation into a fatty acid ester phase and a glycerol
phase takes place.
3. The process according to claim 1 or 2, wherein the transesterification in step (a)
is performed in more than one stage.
4. The process according to claim 3, wherein the transesterification in step (a) is performed
in two stages.
5. The process according to claim 4, wherein 60% to 90% of the total amount of alcohol
and catalyst used is used in the first stage, and 10% to 40% of the total amount of
alcohol and catalyst used is used in the second stage.
6. The process according to any one of claims 1 to 5, wherein the fatty acid glycerides
used are naturally occurring vegetable and animal fats and oils selected from soybean
oil, palm oil, palm kernel oil, coconut oil, sunflower oil, rapeseed oil, linseed
oil, castor oil, peanut oil, olive oil, evening primrose oil and carob seed oil, and
mixtures thereof.
7. The process according to any one of claims 1 to 6, wherein the short-chain monohydric
alcohol used is methanol or ethanol.
8. The process according to any one of claims 1 to 7, wherein the basic catalysts used
are basic alkali metal or alkaline earth metal compounds selected from sodium hydroxide,
potassium hydroxide, sodium and potassium alkoxides of the short-chain monohydric
alcohols having 1 to 5 carbon atoms or mixtures thereof.
9. The process according to any one of claims 1 to 8, wherein the basic catalyst is used
in an amount of 0.5 to 5% by weight, based on the mass of the fatty acid glyceride
used.
10. The process according to any one of claims 1 to 9, wherein the amount of methanesulfonic
acid in step (b) is such that it is at least equivalent to the amounts of basic catalyst
used in step (a).
11. The process according to any one of claims 2 to 10, wherein, on completion of transesterification
in step (a), the fatty acid ester phase is formed, removed and treated with methanesulfonic
acid in step (b).
12. The process according to any one of claims 1 to 11, wherein the methanesulfonic acid
is used in the form of a 50 to 99% aqueous acid for the treatment in step (b).
13. The process according to any one of claims 1 to 12, wherein performance of process
step (b) is preceded by removal of the excess alcohol from step (a).
14. The process according to any one of claims 1 to 13, which is performed as a continuous
process.
15. The use of methanesulfonic acid in the preparation of fatty acid alkyl esters or mixtures
thereof using basic catalysts in the transesterification of fatty acid glycerides.
1. Procédé pour la préparation d'esters d'acides gras et/ou de mélanges d'esters d'acides
gras d'alcools monovalents à courte chaîne comprenant 1 à 5 atomes de carbone, comprenant
(a) la transestérification de glycérides d'acides gras avec des alcools monovalents
à courte chaîne comprenant 1 à 5 atomes de carbone en présence d'au moins un catalyseur
basique pour former un mélange réactionnel qui contient les esters d'acides gras et/ou
le mélange d'esters d'acides gras, et
(b) le traitement d'au moins une partie du mélange réactionnel formé lors de la transestérification
dans l'étape (a) avec de l'acide méthanesulfonique.
2. Procédé selon la revendication 1, où, dans l'étape (a), après la fin de la transestérification
et avant la réalisation de l'étape (b), le temps de séjour du mélange réactionnel
est choisi de manière telle qu'il se produit une séparation des phases en une phase
d'esters d'acides gras et une phase de glycérol.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, la transestérification dans l'étape (a) étant
réalisée en plusieurs étapes.
4. Procédé selon la revendication 3, la transestérification dans l'étape (a) étant réalisée
en deux étapes.
5. Procédé selon la revendication 4, où on utilise, dans la première étape, 60% à 90%
de la quantité totale utilisée d'alcool et de catalyseur et, dans la deuxième étape,
10% à 40% de la quantité totale utilisée d'alcool et de catalyseur.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, où on utilise, comme glycérides
d'acides gras, des graisses et des huiles végétales et animales naturelles, choisies
parmi l'huile de soja, de palme, de palmiste, de coco, de tournesol, de colza, de
lin, de ricin, d'arachide, d'olive, d'onagre et de caroube ainsi que leurs mélanges.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, où on utilise, comme alcool
monovalent à courte chaîne du méthanol ou de l'éthanol.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, où on utilise comme catalyseurs
basiques des composés basiques de métal alcalin ou alcalino-terreux, choisis parmi
l'hydroxyde de sodium, l'hydroxyde de potassium, les alcoolates de sodium et de potassium
des alcools monovalents à courte chaîne comprenant 1 à 5 atomes de carbone ou leurs
mélanges.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, où le catalyseur basique
est utilisé en une quantité de 0,5 à 5% en poids, par rapport à la masse du glycéride
d'acides gras utilisé.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, où la quantité d'acide méthanesulfonique
dans l'étape (b) est calculée de manière telle qu'elle est au moins équivalente aux
quantités de catalyseur basique utilisées dans l'étape (a).
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 2 à 10, où, après la fin de la transestérification
dans l'étape (a), la phase d'esters d'acides gras est formée, séparée et traitée dans
l'étape (b) avec de l'acide méthanesulfonique.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 11, où l'acide méthanesulfonique
est utilisé sous forme d'un acide aqueux à 50 jusqu'à 99% pour le traitement dans
l'étape (b).
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 12, où avant la réalisation
de l'étape de procédé (b) l'alcool en excès est séparé de l'étape (a).
14. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 13, qui est réalisé sous forme
de procédé continu.
15. Utilisation d'acide méthanesulfonique lors de la préparation d'esters alkyliques d'acides
gras ou de leurs mélanges en utilisant des catalyseurs basiques lors de la transestérification
de glycérides d'acides gras.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente