[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zum Betreiben eines Ultraschallgenerators zur HF-Energieversorgung eines Ultraschallwandlers,
insbesondere zum Ultraschallschweißen oder zur Ultraschallreinigung, welcher Ultraschallgenerator
wenigstens einen mittels eines Erregersignals mit einer Erregungsfrequenz elektrisch
erregbaren Schwingkreis aufweist, der in elektrischer Wirkverbindung mit wenigstens
einem elektro-mechanischen Schwingsystem des Ultraschallwandlers steht, dessen Impedanz
bei einer Parallelresonanz des Schwingsystems ein Betragsmaximum und bei einer Serienresonanz
des Schwingsystems ein Betragsminimum aufweist.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung einen Ultraschallgenerator nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 10 zur HF-Energieversorgung eines Ultraschallwandlers, insbesondere
zum Ultraschallschweißen oder zur Ultraschallreinigung, mit wenigstens einem mittels
eines Erregersignals mit einer Erregungsfrequenz elektrisch erregbaren Schwingkreis,
der mit wenigstens einem elektro-mechanischen Schwingsystem eines Ultraschallwandlers
in elektrischer Wirkverbindung koppelbar ist, dessen Impedanz bei einer Parallelresonanz
des Schwingsystems ein Betragsmaximum und bei einer Serienresonanz des Schwingsystems
ein Betragsminimum aufweist.
[0003] Außerdem betrifft die Erfindung ein Ultraschallsystem, welches Ultraschallsystem
wenigstens einen Ultraschallgenerator der genannten Art in Wirkverbindung mit wenigstens
einem Ultraschallwandler aufweist.
[0004] Gattungsgemäße Gegenstände sind beispielsweise aus der
EP 0 662 356 B1 bekannt. Die genannte Druckschrift offenbart insbesondere ein Verfahren zum Betrieb
eines Generators zur HF-Energieversorgung eines Ultraschallwandlers sowie dessen Betrieb
in einem bestimmten Resonanzzustand. Dabei wird der Phasenwinkel zwischen dem Strom
und der Spannung am Ausgang des Generators gemessen und zur Frequenzregelung des Generators
verwendet, indem eine dem Phasenwinkel zwischen Strom und Spannung proportionale Spannung
erzeugt wird, wobei zusätzlich zum Phasenwinkel der Strom, die Spannung und/oder die
Schein- oder Wirkleistung am HF-Ausgang des Generators als zusätzliche Regelgröße
digital verarbeitet und mit dem Phasenwinkel verknüpft wird, um die gewünschte Resonanzfrequenz
des Generators zu bestimmen. Bei der genannten Resonanzfrequenz handelt es sich um
die Frequenz der Parallelresonanz des Ultraschallwandlers, zu deren Auffindung eine
Startfrequenz oberhalb der Paralielresonanz gewählt und anschließend auf das Stromminimum
geregelt wird, um danach den Ultraschallwandler in der Parallelresonanz der Impedanzkurve
zu betreiben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren zum Betreiben
eines Ultraschallgenerators und einen entsprechend ausgebildeten Ultraschallgenerator
anzugeben, welche auf einfachere und kostengünstigere Weise einen Betrieb in einem
vorgegebenen oder vorgebbaren Arbeitspunkt mit entsprechender Ausgangsleistung und
Schwingungsamplitude gewährleisten.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, durch einen Ultraschallgenerator mit den Merkmalen des Anspruchs 10 sowie
durch ein Ultraschallsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 16. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindungsgegenstände sind Gegenstand von Unteransprüchen, deren Wortlaut hiermit
durch ausdrückliche Bezugnahme in die Beschreibung aufgenommen wird, um Textwiederholungen
zu vermeiden.
[0008] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Betreiben eines Ultraschallgenerators zur HF-Energieversorgung
eines Ultraschallwandlers, insbesondere zum Ultraschallschweißen oder zur Ultraschallreinigung,
welcher Ultraschallgenerator wenigstens einen mittels eines Erregersignals mit einer
Erregungsfrequenz elektrisch erregbaren Schwingkreis aufweist, der mit wenigstens
einem elektro-mechanischen Schwingsystem des Ultraschallwandlers in elektrischer Wirkverbindung
steht, welches Schwingsystem bei einer ersten (Erregungs-)Frequenz eine Parallelresonanz
und bei einer zweiten (Erregungs-)Frequenz eine Serienresonanz aufweist, was sich
anhand eines Maximums bzw. eines Minimums des Betrags der Impedanz des Schwingsystems
ausdrückt, dadurch gekennzeichnet, dass a) in dem Schwingkreis, vorzugsweise vor einer
darin enthaltenen Paralleldrossel, zumindest beim Anschwingen des Schwingsystems mit
einer anfänglichen Erregungsfrequenz die Phasendifferenz zwischen Strom und Spannung
des Erregersignals bestimmt und zur Frequenzregelung des Ultraschallgenerators verwendet
wird; b) in Abhängigkeit von der bestimmten Phasendifferenz bei einer Phasendifferenz
< 0° die anfängliche Erregungsfrequenz derart in ihrer Frequenz geregelt wird, dass
bei Erreichen einer Startfrequenz des Erregungssignals die Phasendifferenz im Wesentlichen
Null wird und die Impedanz des Schwingsystems sich ihrem Betragsminimum oder ihrem
Betragsmaximum annähert; c) das Schwingsystem bei der Startfrequenz zu Ultraschallschwingungen
angeregt wird und d) die Erregungsfrequenz derart geregelt wird, dass die Phase der
Impedanz des Schwingsystems > 0° ist. Schritt b) ist gleichbedeutend damit, dass das
Schwingsystem sich einer seiner Resonanzstellen (Serien- oder Parallelresonanz) annähert.
[0009] Ein erfindungsgemäßer Ultraschallgenerator zur HF-Energieversorgung eines Ultraschallwandlers,
insbesondere zum Ultraschallschweißen oder zur Ultraschallreinigung, mit wenigstens
einem mittels eines Erregersignals mit einer Erregungsfrequenz elektrisch erregbaren
Schwingkreis, der mit wenigstens einem elektro-mechanischen Schwingsystem eines Ultraschallwandlers
in elektrischer Wirkverbindung koppelbar ist, welches Schwingsystem bei einer ersten
(Erre-gungs-)Frequenz eine Parallelresonanz und bei einer zweiten (Erregungs-)Frequenz
eine Serienresonanz aufweist, was sich anhand eines Maximums bzw. eines Minimums des
Betrags der Impedanz des Schwingsystems ausdrückt, ist gekennzeichnet durch a) in
dem Schwingkreis, vorzugsweise vor einer darin enthaltenen Paralleidrossel, angeordnete
erste Messmittel, die dazu ausgebildet sind, die Phasendifferenz zwischen Strom und
Spannung des Erregersignals zu bestimmen und die dazu vorgesehen sind, entsprechende
Messsignale, vorzugsweise ein entsprechendes Phasendifferenzsignal, an einer Frequenzregelungseinheit
des Ultraschallgenerators bereitzustellen; b) in der Frequenzregelungseinheit vorgesehene
Frequenzregelmittel, die dazu ausgebildet sind, in Abhängigkeit von der bestimmten
Phasendifferenz bei einer Phasendifferenz < 0° die Erregungsfrequenz derart in ihrer
Frequenz zu regeln, dass bei Erreichen einer Startfrequenz des Erregungssignals die
Phasendifferenz im Wesentlichen Null wird und die Impedanz des Schwingsystems sich
ihrem Betragsminimum oder ihrem Betragsmaximum annähert; wobei c) die Frequenzregelmittel
weiterhin dazu ausgebildet sind, die Erregungsfrequenz derart zu regeln, dass die
Phase der Impedanz des Schwingsystems im Betrieb des Ultraschallwandlers > 0° ist.
[0010] Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich, dass die genannten
ersten Messmittel unmittelbar zum Erzeugen und Bereitstellen eines (analogen) Phasendifferenzsignals
ausgebildet sind. Vielmehr ist es alternativ möglich, die Phasendifferenz aus den
Messwerten für Strom und Spannung (digital) zu berechnen.
[0011] Ein erfindungsgemäßes Ultraschallsystem weist wenigstens einen erfindungsgemäßen
Ultraschallgenerator in Wirkverbindung mit wenigstens einem Ultraschallwandler auf,
welcher Ultraschallwandler oder dessen elektro-mechanisches Schwingsystem in seiner
Impedanz in Abhängigkeit von der Erregungsfrequenz eine Parallelresonanz und eine
Serienresonanz aufweist.
[0012] Die Impedanz eines Ultraschallwandlers ist eine komplexwertige Größe und in Figur
1 in Abhängigkeit von der Frequenz f getrennt nach Betrag Z (eigentlich |Z|) und Phase
Δϕ zeichnerisch dargestellt. Die Impedanz ist der Quotient aus komplexer Wechselspannung
und komplexem Wechselstrom und beinhaltet für den Fachmann die Zusammenfassung von
zwei Aussagen: Sie gibt das Verhältnis der Amplitude von sinusförmiger Wechselspannung
zu sinusförmigem Wechselstrom an, und sie gibt die Phasenverschiebung zwischen diesen
beiden Größen an. Diese Phasenverschiebung wird vorliegend als "Phase der Impedanz"
(Δϕ)bezeichnet. Die Impedanz weist, in Figur 1 von tieferen Frequenzen kommend, zunächst
ein Betragsminimum auf, welches Impedanzminimum einer so genannten Serienresonanz
SR des Schwingsystems entspricht. Zu höheren Frequenzen f hin steigt die Impedanz
Z bzw. deren Betrag stark an, bis zu ei-nem Betragsmaximum bei der sogenannten Parallelresonanz
PR des Schwingsystems.
[0013] Weiterhin dargestellt ist in Figur 1 die Phase der komplexen Impedanz bzw. der Phasenunterschied
Δϕ zwischen der Spannung und dem Strom im Schwingkreis des Ultraschallgenerators,
über welchen Schwingkreis der Ultraschallwandler mit elektrischer Energie versorgt
wird.
[0014] Die Phase der Impedanz bzw. die Phasendifferenz Δϕ zwischen (HF-)Strom und (HF-)Spannung
des Schwingkreises ändert sich bei Anschluss einer Spannungsquelle beim Erreichen
der Serienresonanz SR, von niedrigen Frequenzen kommend, von Negativ (-90°) auf Positiv
(+90°), und bei Erreichen der Parallelresonanz PR wieder auf -90°. Bei der Frequenz
der jeweiligen Resonanz SR, PR ist der Phasenwinkel Null. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bzw. deren Weiterbildungen gemäß den Unteransprüchen regelt der Ultraschallgenerator
die Erregungsfrequenz innerhalb eines Frequenzbandes, welches zwischen den beiden
Nulldurchgängen ND1 und ND2 der Phasendifferenz definiert ist. Die genannten Nulldurchgänge
ND1, ND2 fallen bezüglich der zugehörigen Frequenz mit der Serienresonanz SR und der
Parallelresonanz PR des Ultraschallwandlers zusammen. In dem genannten Frequenzband,
in welchen der Ultraschallgenerator regelt, ist der Phasenwinkel zwischen (HF-)Strom
und (HF- )Spannung positiv.
[0015] Im Rahmen der vorliegende Erfindung wird nun in einem ersten Verfahrensschritt in
dem Schwingkreis des Ultraschallgenerators, und zwar vorzugsweise vor einer in dem
Schwingkreis enthaltenen Paralleldrossel oder -induktivität, zumindest beim Anschwingen
des Schwingsystems mit einer anfänglichen Erregungsfrequenz die Phasendifferenz zwischen
Strom und Spannung des Erregersignals bestimmt und - ggf.in Form eines resultierenden
Phasendifferenzsignals - zur Frequenzregelung des Ultraschallgenerators als Regelgröße
verwendet. Zu diesem Zweck werden vorzugsweise in dem Schwingkreis der Strom und die
Spannung gemessen, aus deren zeitlichen Verläufen sich die genannte Phasendifferenz
ermitteln lässt, beispielsweise digital mittels eines geeigneten Prozessors. In Abhängigkeit
von der bestimmten Phasendifferenz wird dann, wenn gilt Δϕ < 0°, im Rahmen der vorliegenden
Erfindung die anfängliche Erregungsfrequenz derart in ihrer Frequenz geregelt, dass
die Phasendifferenz im Wesentlichen Null wird, wobei das Schwingsystem sich seiner
Parallelresonanz annähert, was mit einem Betragsmaximum der Impedanz einhergeht. Die
entsprechende Frequenz des Erregungssignals wird vorliegend auch als "Startfrequenz"
bezeichnet. Das Schwingsystem bzw. der Ultraschallwandler wird dann erfindungsgemäß
bei der Startfrequenz zu Ultraschallschwingungen angeregt. Anschließend wird die Erregungsfrequenz
derart geregelt, dass die Phase der Impedanz > 0° ist. Bezogen auf die Figur 1 hießt
das konkret, dass für Frequenzen oberhalb der Parallelresonanz zum Aufsuchen der Startfrequenz
die Frequenz erniedrigt wird, bis Δϕ = 0° (PR). Für Frequenzen unterhalb der Serienresonanz
wird die Frequenz erhöht, bis Δϕ = 0° (SR). Für Frequenzen mit Δϕ > 0° ist grundsätzlich
keine Veränderung der Frequenz erforderlich. Allerdings kann durch Veränderung der
Frequenz eine Amplituden- oder Leistungsanpassung bezüglich des Schwingsystems vorgenommen
werden.
[0016] Der besondere Vorteil, der sich ergibt, wenn bei Leistungsabgabe bzw. hoher Amplitude
auf die Serienresonanz SR geregelt wird, ist darin zu sehen, dass die Regelung des
Ultraschallgenerators nur die Frequenz regeln muss und aufgrund der relativ niederohmigen
Impedanz eine hohe Leistung mit weniger Spannung abgegeben werden kann als bei vorbekannten
Systemen, welche auf die Parallelresonanz regeln und zusätzlich zur Regelung der kompletten
Leistungsabgabe bzw. der Schwingungsamplitude des Ultraschall-Schwingsystems eine
Pulsweitenmodulation (PWM) verwenden, wie beispielsweise in
EP 0 662 356 B1 beschrieben.
[0017] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass
das Schwingsystem im Anschluss an den Verfahrensschritt d) in einem Arbeitspunkt zwischen
Parallelresonanz und Serienresonanz des Schwingsystems betrieben wird (Δϕ > 0°). Dabei
ist es möglich, dass der Arbeitspunkt in Abhängigkeit von einer Benutzervorgabe oder
-eingabe verschoben wird, und zwar vorzugsweise in Richtung der Serienresonanz für
größere Schwingungsamplituden und/oder für größere Schwingungsleistung.
[0018] Im Zuge einer anderen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ermittelt der Ultraschallgenerator
bereits beim Start bzw. beim Anschwingen des Ultraschall-Schwingsystems die Phase
zwischen (HF-)Strom und (HF-)Spannung im Schwingkreis und ist somit in der Lage festzustellen,
ob die eingestellte anfängliche Erregungsfrequenz im richtigen Frequenzbereich liegt.
Unter dem Begriff "richtiger Frequenzbereich" ist vorliegend insbesondere das weiter
oben definierte Frequenzband (Δϕ > 0°) zu verstehen. Dies ermöglicht es, die sogenannte
Startfrequenz, welche durch die Resonanzeigenschaft des Ultraschallwandlers bzw. des
Schwingsystems vorgegeben ist, zu erkennen, automatisch nachzuregeln und zu optimieren.
[0019] In diesem Zusammenhang kann im Zuge einer wieder anderen Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung vorgesehen sein, dass die Startfrequenz vorzugsweise durch Ermitteln desjenigen
Frequenzwerts bestimmt wird, bei dem die Phasendifferenz bzw. die Phase der Impedanz
bei der Parallelresonanz oder bei der Serienresonanz verschwindet, d.h. den Wert Null
annimmt. Dies geschieht höchst vorzugsweise mittels eines Vorab-Scans bei relativ
niedriger Leistung, wobei die anfängliche Erregungsfrequenz anschließend im Wesentlichen
auf die vorab bestimmte Startfrequenz des Erregungssignals eingestellt wird. Im Optimum
entspricht also die genannte Startfrequenz, bei welcher der Ultraschallgenerator anzuschwingen
versucht, gerade der Frequenz der Parallelresonanz PR oder der Serienresonanz SR (vgl.
Figur 1). Sie kann anschließend je nach Leistungs- bzw. Amplitudenvorgabe an die Frequenz
der Serienresonanz SR bzw. der Parallelresonanz PR (vgl. Figur 1) angenähert werden.
Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, im Rahmen einer bestimmten Leistungs- oder
Amplituden-vorgabe eine entsprechende, an die Frequenz der Serienresonanz oder Parallelresonanz
angenäherte Arbeitspunkt-Frequenz unmittelbar schon beim Anschwingen einzustellen.
[0020] Eine äußerst bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor,
dass, vorzugsweise schon vor dem Anregen des Schwingsystems, der Abstand zwischen
Parallelresonanz und Serienresonanz des Schwingsystems durch Frequenzänderung des
Erregersignals und durch Ermitteln der beiden Frequenzwerte bestimmt wird, bei denen
die Phasendifferenz (vgl. Figur 1) verschwindet. Dies kann wiederum mittels eines
Vorab-Scans bei relativ niedriger Leistung geschehen. Der genannte (Frequenz-)Abstand
zwischen Parallelresonanz und Serienresonanz kann beim Anregen des Schwingsystems
als Regelgrundlage für die Frequenzregelung des Ultraschallgenerators verwendet werden.
Der Ultraschallgenerator kann auf diese Weise erkennen, ob es sich bei dem Ultraschall-Schwingsystem
um ein eher schmalbandiges oder um ein relativ breitbandiges System handelt, was ein
Maß für die Güte des Systems darstellt. Der Ultraschallgenerator ist entsprechend
in der Lage, seine Regelcharakteristik optimal an das System anzupassen. In diesem
Zusammenhang sieht eine entsprechende Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass der Abstand zwischen Parallelresonanz und Serienresonanz als Einflussgröße
bei der Einstellung einer Regelfeinheit der Frequenzregelung des Ultraschallgenerators
verwendet wird. Unter "Regelfeinheit" wird vorliegend die frequenzmäßige Auflösung
zwischen Serienresonanzstelle und Parallelresonanzstelle verstanden. Durch die angepasste
Regelcharakteristik kann der Ultraschallgenerator die gewünschte Arbeitspunkt-Frequenz
in dem genannten Frequenzband optimal auffinden und einregeln, wobei das zu vermeidende
Anregen unerwünschter Nebenresonanzen des Ultraschall-Schwingsystems sicher vermieden
wird.
[0021] Eine wieder andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht zu diesem
Zweck vor, dass die Erregungsfrequenz festgehalten wird, sobald die Frequenz der Serienresonanz
des Schwingsystems erreicht wurde. Dies entspricht einer Beschränkung der Erregungsfrequenz
auf das bereits mehrfach erwähnte Frequenzband, um das Anregen von Nebenresonanzen
zu vermeiden.
[0022] Um die Regelungsgenauigkeit weiter zu verbessern, können zusätzlich zu der angesprochenen
Phasendifferenz noch weitere physikalische Größen in dem Schwingkreis gemessen und
als Regelgrößen für die Frequenzregelung verwendet werden. Ohne Beschränkung seien
in diesem Zusammenhang beispielhaft die Größen HF-Stromstärke, Blindleistung und Wirkleistung
im Schwingkreis erwähnt.
[0023] Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn im Zuge einer anderen Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zusätzlich noch wenigstens eine weitere Eigenschaft,
beispielsweise Spannung und/oder Stromstärke eines primären, zur Erzeugung des Erregersignals
dienenden elektrischen Energieversorgungssignals gemessen und als Regelgröße für die
Frequenzregelung und/oder für eine Schutzfunktion zum Schützen von Komponenten des
Ultraschallgenerators verwendet wird. Beispielsweise können zusätzliche Messdaten
einer primären Energieversorgungseinheit (Stromversorgung), welche eine in dem Ultraschallgenerator
enthaltene Endstufe mit elektrischer Energie versorgt, zur Regelung hinzugefügt werden,
um ein etwaiges Schwanken der Primärspannung der Stromversorgung auszuregeln oder
um die Endstufe bei zu hohem Primärstrom vor Überlast zu schützen (Schutzfunktion).
[0024] Eine entsprechende Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ultraschallgenerators sieht
in diesem Zusammenhang vor, dass neben den ersten Messmitteln, welche dazu ausgebildet
sind, die Phasendifferenz zwischen Strom und Spannung des Erregersignals im Schwingkreis
zu bestimmen, zusätzlich noch zweite Messmittel vorgesehen sind, die in elektrischer
Wirkverbindung mit der primären elektrischen Energieversorgungseinheit zur Erzeugung
des Erregersignals stehen. Die genannten zweiten Messmittel sind dazu ausgebildet,
wenigstens eine Eigenschaft, vorzugsweise Spannung und/oder Stromstärke, eines von
der Energieversorgungseinheit erzeugten primären elektrischen Energieversorgungssignals
zu bestimmen und zu der Frequenzregelungseinheit des Ultraschallgenerators rückzukoppeln.
Zusätzlich oder alternativ können die von den zweiten Messmitteln bereitgestellten
Messwerte auch für die bereits erwähnte Schutzfunktion verwendet werden, welche Schutzfunktion
dazu dient, Komponenten des Ultraschallgenerators vor Beschädigung zu schützen, beispielsweise
die Endstufe.
[0025] Die Frequenzregelungseinheit des erfindungsgemäßen Ultraschallgenerators kann im
Zuge einer anderen Weiterbildung als "intelligente" Einheit im Sinne eines Mikroprozessors,
Mikrocontrollers, eines digitalen Signalprozessors oder eines FPGA (Field Programmable
Gate Array) oder in Form einer anderen digitalen Rechnereinheit ausgebildet sein.
Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung kann die Frequenzregelungseinheit weiterhin
eine Art "künstlicher Intelligenz" beinhalten, beispielsweise ein neuronales Netz
oder ein Expertensystem, welches vorzugsweise dazu dient, im Zuge einer Modellbildung
Vorhersagen betreffend das Schwingverhalten des Ultraschallwandlers bzw. des Ultraschall-Schwingsystems
zu liefern, um so das Regelungsverhalten positiv zu beeinflussen, insbesondere zu
beschleunigen.
[0026] Insbesondere wenn die Frequenzregelungseinheit im Zuge der vorgenannten Weiterbildung
programmgesteuerte Abläufe durchführen kann, ist im Zuge einer wieder anderen Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Ultraschallgenerators vorgesehen, dass dieser eine erste Einrichtung,
vorzugsweise eine softwarebasierte oder firmwarebasierte Einrichtung, zum insbesondere
automatischen Ermitteln des Abstands zwischen Parallelresonanz und Serienresonanz
des Schwingsystems durch Frequenzänderung des Erregersignals aufweist. Wie bereits
beschrieben, geschieht dies vorzugsweise anhand der Frequenzwerte mit verschwindender
Phasendifferenz zwischen Strom und Spannung des Erregersignals und höchst vorzugsweise
vor dem Anregen des Schwingsystems mittels eines Vorab-Scans bei relativ niedriger
Leistung. Der genannte Abstand ist anschließend als Regelgrundlage für die Frequenzregelung
des Ultraschallgenerators verwendbar, Insbesondere als Einflussgröße bei der Einstellung
einer Feinheit der Frequenzregelung (Regelfeinheit, s.o.) des Ultraschallgenerators.
[0027] Zusätzlich oder alternativ kann eine vergleichbar ausgebildete zweite Einrichtung
zum insbesondere automatischen Ermitteln der Startfrequenz vorgesehen sein. Vorzugsweise
geschieht auch dies anhand des Frequenzwerts mit verschwindender Phasendifferenz zwischen
Strom und Spannung des Erregersignals bei der Parallelresonanz und höchst vorzugsweise
mittels eines Vorab-Scans bei relativ niedriger Leistung. Auf diese Weise ist die
anfängliche Erregungsfrequenz anschließend im Wesentlichen auf die vorab bestimmte
Startfrequenz des Erregungssignals einstellbar.
[0028] Im Zuge einer wieder anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ultraschallgenerators
weist dieser weitere Messmittel zur Bestimmung wenigstens einer der Größen HF-Stromstärke,
Blindleistung und Wirkleistung im Schwingkreis auf, welche Messmittel in elektrischer
und signaltechnischer Wirkverbindung mit der Frequenzregelungseinheit des Ultraschallgenerators
stehen, um die genannten Größen als weitere Regelgrößen für die Frequenzregelung zu
verwenden.
[0029] Insbesondere wenn die genannten weiteren Messmittel vorhanden sind und somit zusätzliche
Messgrößen als weitere Regelgrößen für die Frequenzregelung zur Verfügung stehen,
sieht eine andere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ultraschallgenerators
vor, dass die Frequenzregelungseinheit kaskadiert aufgebaut ist.
[0030] Im Zuge einer äußerst bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass für die Regelung des Ultraschallgenerators nicht nur der (HF-)Strom und die Wirkleistung
sondern zusätzliche Regelgrößen, wie Phasenwinkel, Spannung, Blind- und Scheinleistung
herangezogen werden. Die Verarbeitung und Verknüpfung dieser Werte kann digital von
einem Mikroprozessor oder einer anderen digitalen Recheneinheit erfolgen, die durch
ihre Leistungsfähigkeit in der Lage ist, zusätzlich zum (HF-)Strom und zur Wirkleistung
nähere weitere Messdaten auszuwerten, beispielsweise über eine Kaskadenregelung, und
hieraus die richtige Regelgröße für die Ansteuerung des Ultraschallgenerators zu bilden.
Bei einfacheren Systemen ist alternativ eine Realisierung in analoger Bauform möglich.
[0031] Eine wieder andere Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass dann,
wenn der Arbeitspunkt durch äußere Einflüsse (verursacht beispielsweise durch eine
Bedienperson und/oder durch Umgebungseinflüsse) die Frequenz der Parallelresonanz
erreicht, zusätzlich eine Pulsweitenmodulation (PWM) zur weiteren Minimierung des
Stroms bzw. der Leistung zugeschaltet wird. Eine solche Pulsweitenmodulation (oder
Pulsbreitenmodulation, PBM) ist dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ist der Einsatz von PWM/PBM jedoch nur als Ergänzung zu der
bereits mehrfach beschriebenen Regelung der Erregungsfrequenz auf einen Arbeitspunkt
im Frequenzband zwischen Serienresonanz und Parallelresonanz zu verstehen, welche
erfindungsgemäß vorrangig zum Einstellen des Stroms bzw. der Leistung eingesetzt wird.
[0032] Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
- Figur 1
- zeigt die Impedanz des Schwingsystems eines Ultraschallwandlers und den sich einstellenden
Phasenunterschied zwischen Strom und Spannung an einem mit dem Ultraschallwandler
zusammenwirkenden Schwingkreis eines Ultraschallgenerators, jeweils in Abhängigkeit
von der Frequenz;
- Figur 2
- zeigt schematisch anhand eines Blockschaltbilds den Aufbau eines erfindungsgemäßen
Ultraschallsystems mit einem Ultraschallgenerator und einem Ultraschallwandler;
- Figur 3
- zeigt schematisch ein Detailschaltbild einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Ultraschallsystems;
- Figur 4
- zeigt schematisch ein Detailschaltbild einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Ultraschallsystems;
- Figur 5
- zeigt schematisch ein Detailschaltbild einer wieder anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Ultraschallsystems;
- Figur 6
- zeigt in einem erfindungsgemäßen Wechselstromgenerator gemessene Signalverläufe für
Strom und Spannung zur Ermittlung der Phasendifferenz;
- Figur 7
- zeigt anhand eines Ablaufdiagramms eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betreiben eines Ultraschallgenerators, insbesondere des Ultraschallgenerators
gemäß Figur 2; und
- Figur 8
- zeigt anhand eines Ablaufdiagramms eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0033] Figur 2 zeigt schematisch anhand eines Blockschaltbilds ein erfindungsgemäßes Ultraschallsystem,
welches in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Das Ultraschallsystem
1 umfasst einen Ultraschallgenerator 2, an den in elektrischer Wirkverbindung ein
Ultraschallwandler 3 mit einem elektro-mechanischen Schwingsystem angeschlossen ist,
welches vorliegend in Form eines Ersatzschaltbilds dargestellt ist. Der Ultraschallwandler
3 erzeugt nach Maßgabe des Ultraschallgenerators Ultraschallwellen 4, welche zur Bearbeitung
eines Werkstücks 5 verwendet werden können, beispielsweise zum Ultraschallschweißen
oder zur Ultraschallreinigung, ohne dass die vorliegende Erfindung hierauf beschränkt
wäre. Der Ultraschallwandler 3 bzw. das Schwingsystem weist ein frequenzabhängiges
Impedanzverhalten Z(f) auf, welches hier nur symbolisch dargestellt ist (vgl. Figur
1). Mit zunehmender (Erregungs-)Frequenz f weist der Ultraschallwandler 3 zunächst
ein Minimum der Impedanz Z auf, gefolgt von einem Impedanzmaximum. Das Impedanzminimum
fällt mit der sogenannten Serienresonanz SR des Ultraschallwandlers 3 zusammen, während
das Impedanzmaximum mit der sogenannten Parallelresonanz PR des Ultraschallwandlers
3 zusammenfällt; worauf weiter oben anhand von Figur 1 bereits hingewiesen wurde.
[0034] Die elektrische bzw. signaltechnische Kopplung von Ultraschallwandler 3 und Ultraschallgenerator
2 erfolgt bei Bezugszeichen 2a, welches einen Ausgang oder Anschluss des Ultraschallgenerators
bezeichnet. Weiterhin umfasst der Ultraschallgenerator 2 folgende Bestandteile: eine
(Primär-)Energieversorgungseinheit 2b; eine Verstärker-Endstufe 2c, welche von der
Energieversorgungseinheit 2b mit elektrischer Energie versorgt wird; einen Transformator
2d zum Transformieren einer von der Energieversorgungseinheit 2b gelieferten Spannung
auf die benötigte Höhe; ein Anpassnetzwerk 2e mit wenigstens einer Induktivität (L)
oder Drossel 2f als Bestandteil eines (Gesamt-)Schwingkreises 3' in elektrischer bzw.
signaltechnischer Wirkverbindung mit dem Transformator 2d und erste Messmittel 2g,
die zum Messen physikalischer Größen in dem Anpassnetzwerk 2e bzw. dem Schwingkreis
ausgebildet sind, wobei wenigstens ein erstes Messmittel 2g1 zum Messen des Stroms
und der Spannung im Anpassnetzwerk 2e, d.h. im Schwingkreis 3' vor der Induktivität
2f ausgebildet ist, um hieraus die Phasendifferenz zwischen (Erregungs-)Spannung und
Strom zu bestimmen, beispielsweise analog durch Erzeugen eines entsprechenden Phasendifferenzsignals
oder digital mittels eines geeigneten Prozessors. Hierauf wird weiter unten noch genauer
eingegangen. Der (Gesamt-)Schwingkreis 3' setzt sich demnach zusammen aus dem Anpassnetzwerk
2e und dem Ultraschallwandler 3 und ist entsprechend teilweise innerhalb und teilweise
außerhalb des Generators 2 angeordnet.
[0035] Weitere erste Messmittel 2g2, 2g3 dienen zum Messen zusätzlicher physikalischer Größen
innerhalb des Anpassnetzwerks 2e bzw. des Schwingkreises 3', wie Blindleistung oder
Wirkleistung, worauf weiter unten ebenfalls noch genauer eingegangen wird. Eine Frequenzregelungseinheit
2h weist vorzugsweise kaskadiert angeordneten Regelmitteln 2h1-2h3, welche jeweils
die Messsignale der ersten Messmittel 2g1-2g3 als Regelgröße für die Frequenzregelung
verwenden. Ansteuermittel 2i wirken nach Maßgabe der Frequenzregelungseinheit 2h auf
die Endstufe 2c ein, damit diese dem Transformator 2d die elektrische Energie der
Versorgungseinheit 2b in Form einer bestimmten, geregelten Frequenz liefert. Zusätzlich
umfasst der Ultraschallgenerator 2 bei Bezugszeichen 2j noch weitere, zweite Messmittel
in signaltechnischer Wirkverbindung mit der Energieversorgungseinheit 2b, welche zweiten
Messmittel 2j wie die ersten Messmittel 2g in signaltechnischer Wirkverbindung mit
der Frequenzregelungseinheit 2h stehen. Die zweiten Messmittel 2j dienen zur Bestimmung
bestimmter Eigenschaften, wie Spannung oder Stromstärke, der Energieversorgungseinheit
2b, so dass diese ebenfalls als Regelgröße für die Frequenzregelung verwendet werden
können. Alternativ oder zusätzlich können die gemessenen Eigenschaften der Energieversorgereinheit
2b auch im Sinne einer Schutzfunktion für Komponenten des Ultraschallgenerators 2
verwendet werden, beispielsweise um die Endstufe 2c bei zu hohem Primärstrom (zu hoher
Stromstärke an der Energieversorgungseinheit 2b) vor Überlast zu schützen.
[0036] Wie die strichpunktierte Box in Figur 2 symbolisch andeutet, kann zumindest die Frequenzregelungseinheit
2h zusammen mit (funktionalen Bestand-)Teilen der ersten 2g und der zweiten Messmittel
2j in Form einer programmgesteuerten oder programmierbaren digitalen Prozessoreinheit
2k ausgebildet sein, welche durch eine Bedienperson des Ultraschallsystems 1 mittels
Benutzereingaben von außen bedienbar ist, wobei letzteres in Figur 2 aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht explizit dargestellt wurde. Eine derartige Benutzereingabe
umfasst beispielsweise das Eingeben einer gewünschten Schwingungsamplitude oder einer
gewünschten Ultraschallleistung.
[0037] Die Messwerte, welche durch die ersten Messmittel 2g am Anpassnetzwerk 2e bzw. am
Schwingkreis 3' gemessen werden, geben der Frequenzregelungseinheit 2h alle Messdaten,
die zur Bestimmung und Korrektur der auszugebenden Arbeitsfrequenz erforderlich sind.
Wie bereits erwähnt, können außerdem noch von den zweiten Messmitteln 2j gelieferte
Messdaten der primären Strom- oder Energieversorgungseinheit 2b herangezogen werden,
welche primäre Energieversorgungseinheit die Endstufe 2c mit elektrischer Energie
versorgt. Wenn derartige weitere Messwerte der Frequenzregelungseinheit 2h zugeführt
werden, kann ein etwaiges Schwanken der Primärspannung der Energieversorgungseinheit
2b ausgeregelt werden. Wie ebenfalls bereits erwähnt wurde, ist es zusätzlich möglich,
die Endstufe 2c bei zu hohem Primärstrom vor Überlast zu schützen. Die Endstufe 2c,
welche von der Ansteuerungseinheit 2i getrieben wird, gibt dem Transformator 2d die
elektrische Energie der Primärversorgungseinheit 2b in Form einer bestimmten Frequenz
(Erregungsfrequenz). Der Transformator 2d transformiert die von der Energieversorgungseinheit
2b gelieferte Spannung auf die benötigte Höhe und gibt diese Spannung auf den Schwingkreis
3'. Währenddessen werden am Anpassnetzwerk 2e / dem Schwingkreis 3' bzw. an der dort
enthaltenen Induktivität oder Paralleldrossel 2f wieder neue Messdaten aufgenommen
(durch die ersten Messmittel 2g), welche die Frequenzregelungseinheit 2h benötigt,
um die Erregungsfrequenz den Gegebenheiten nachzuregeln. Zu den genannten Gegebenheiten
zählen insbesondere der tatsächliche Last- bzw. Schwingungszustand des Ultraschallwandlers
3 bzw. des Schwingsystems, die genannten Betriebsvorgaben durch eine Bedienperson
sowie weitere (physikalische) Parameter des Ultraschallsystems, beispielsweise dessen
Erwärmung im laufenden Betrieb. Vom Anpassnetzwerk 2e gelangt die elektrische Energie
über den Ausgang oder Anschluss 2a in Form der ausgegebenen Erregungsfrequenz in das
mit dem Ultraschallgenerator 2 verbundene Ultraschallschwingsystem (Ultraschallwandler
3), welches die elektrische Anregungsenergie in mechanische Schwingungen umwandelt,
was dem Fachmann grundsätzlich bekannt ist. Die Kombination aus Anpassnetzwerk 2e
und Ultraschallwandler 3 fungiert dabei als Schwingkreis 3', worauf bereits mehrfach
hingewiesen wurde. Das Anpassnetzwerk kann zusätzlich zu der exemplarisch eingezeichneten
Induktivität 2f (L) noch zumindest eine Kapazität (C) aufweisen, was dem Fachmann
bekannt und in Figur 2 nicht dargestellt ist.
[0038] Bezug nehmend auf die Figuren 3 bis 5 werden nun bevorzugte Ausgestaltungen des Ultraschallgenerators
2 im Bereich des Transformators 2d, des Anpassnetzwerks 2e und der hiermit verbundenen
ersten Messmittel 2g näher erläutert. Hierbei und in allen anderen Figuren bezeichnen
gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleichwirkende Elemente.
[0039] Figur 3 zeigt anhand eines Blockschaltbilds eine Ausgestaltung, bei der in dem Anpassnetzwerk
2e des Ultraschallgenerators 2 vor der Induktivität 2f ein Stromwandler oder Stromsensor
2g1 angeordnet ist, welcher ein entsprechendes (Strom-)Messsignal SM1 generiert und
an der in Figur 3 nicht explizit eingezeichnete Frequenzregelungseinheit 2h zur Verfügung
stellt (gestrichelter Pfeil in Figur 3). Da die Induktivität 2f gemäß Figur 3 parallel
zum Ausgang oder Abschluss 2a des Ultraschallgenerators 2 geschaltet ist, wird sie
auch als Paralleldrossel bezeichnet.
[0040] Figur 4 zeigt eine Weiterbildung der Schaltungsanordnung aus Figur 3, bei der jeweils
ein Stromwandler oder Stromsensor 2g1 vor der Paralleldrossel 2f und ein anderer 2g2
hinter der Paralleldrossel 2f angeordnet ist. Wie der Fachmann erkennt, misst der
hinter der Induktivität 2f angeordnete Stromwandler oder Stromsensor 2g2 nur den Stromanteil
durch die Induktivität 2f. Durch gemeinsame Auswertung der entsprechenden Messsignale
SM1 und SM2 lässt sich der Strom durch den Ultraschallwandler 3 berechnen, beispielsweise
durch die Prozessoreinheit 2k, so dass in der Frequenzregelungseinheit 2h (vgl. Figur
2) in vorteilhafterweise anschließend ein reines Wirkstromsignal zu Regelungszwecken
zur Verfügung steht.
[0041] Gemäß Figur 5 ist es in leichter Abwandlung der Schaltungsanordnung aus Figur 3 grundsätzlich
auch möglich, den Strom vor dem Transformator 2d mittels eines entsprechend angeordneten
Stromwandlers oder Stromsensors 2g' zu messen, welcher ein entsprechendes Messsignal
SM' an der Frequenzregelungseinheit 2h (vgl. Figur 2) bereitstellt. Im Gegensatz zu
den Schaltungsanordnungen gemäß Figur 3 und Figur 4 ergibt sich allerdings ein sehr
viel höherer Strommesswert.
[0042] Figur 6 zeigt Signalverläufe für das Phasensignal der Spannung ϕ
U bzw. fU und für das Phasensignals des Stroms ϕ
I bzw. fI über der Zeit t. Die beiden Signale ϕ
U/fU und ϕ
I/fI werden durch eine entsprechende analoge Aufbereitung aus den Messungen von Strom
und Spannung gewonnen. Die genannte Aufbereitung erfolgt durch den Prozessor 2k (vgl.
Figur 2) anhand der entsprechenden Messsignale, insbesondere der Strommesssignale
SM1, SM2 oder SM' (Figuren 3 bis 5). Aus dem zeitlichen Abstand Δt bzw. Dt der Phasensignale
ϕ
U/fU und ϕ
I/fI(Abstand zwischen zwei steigenden Flanken) kann der Prozessor 2k die Phase bzw.
die Phasendifferenz berechnen und ein entsprechendes Phasendifferenzsignal erzeugen.
Die genannte Phasendifferenz wird Null, wenn der Ultraschallwandler 3 (vgl. Figuren
2 bis 5) bei seiner Parallelresonanz oder bei seiner Serienresonanz angeregt wird.
Durch Auswertung der Phasensignale ϕ
I, ϕ
U (fU, fl) kann der Prozessor 2k beispielsweise anhand der Flankenabfolge bzw. des
Flankenverlaufs bestimmen, bei welchem Arbeitspunkt entlang der Impedanzkurve gemäß
Figur 1 sich das Ultraschallsystem gerade befindet.
[0043] Wie der Fachmann erkennt, ist es auch möglich, aus den Phasensignalen gemäß Figur
6 eine zu den Phasensignalen proportionale Gleichspannung zu generieren und diese
dem Prozessor 2k (vgl. Figur 2) an einem ADC-Pin zur Verfügung zu stellen. Dies wäre
jedoch in nachteiliger Weise mit einer verringerten Messgeschwindigkeit, einer verringerten
Messgenauigkeit und einer erhöhten Störungsanfälligkeit verbunden.
[0044] Figur 7 zeigt anhand eines Ablaufdiagramms eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betreiben eines Ultraschallgenerators, insbesondere des Ultraschallgenerators
2 gemäß Figur 2, zur Hochfrequenz (HF)-Energieversorgung eines Ultraschallwandlers,
insbesondere des Ultraschallwandlers 3 gemäß Figur 2, wobei das Verfahren vorzugsweise
in dem bzw. auf Veranlassung des Prozessors 2k abläuft.
[0045] Das Verfahren beginnt mit Schritt S100, beispielsweise indem eine Bedienperson das
Ultraschallsystem 1 bzw. den Ultraschallgenerator 2 gemäß Figur 2 in Betrieb nimmt.
Anschließend erfolgt in einem Verfahrensschritt S102 eine Bestimmung der Bandbreite
des Ultraschallsystems. Hierunter ist im Rahmen der vorliegenden Beschreibung zu verstehen,
dass der (Frequenz-)Abstand zwischen Parallelresonanz PR und Serienresonanz SR (vgl.
Figur 1, Figur 2) des angeschlossenen Ultraschallwandlers bzw. Schwingsystems ermittelt
wird. Das System bleibt im späteren Betrieb auf diesen Bereich beschränkt, um keine
unerwünschten Nebenresonanzen des Schwingsystems anzuregen. Vorteilhafterweise erfolgt
die Bestimmung der Bandbreite dergestalt, dass der Abstand zwischen Parallelresonanz
und Serienresonanz des Schwingsystems durch Frequenzänderung des Erregersignals und
Ermitteln der Nulldurchgänge des Pha-sendifferenzsignals bestimmt wird, insbesondere
mittels eines Vorab-Scans mit relativ niedriger Leistung. Die Nulldurchgänge ND1,
ND2 (vgl. Figur 1) der Phasendifferenz bzw. des zugehörigen Phasendifferenzsignals
lassen sich bestimmen, wie weiter oben anhand von Figur 6 bereits grundsätzlich besprochen.
Die Frequenzen der genannten Nulldurchgänge hängen von der Art des angeschlossenen
Ultraschallwandlers bzw. Schwingsystems ab und sind im Anschluss an Schritt S102 beim
Betrieb des Ultraschallgenerators im Wesentlichen bekannt.
[0046] Anschließend erfolgt in Schritt S104 die Einstellung der Regelungsfeinheit der Frequenzregelungseinheit.
Hierunter wird verstanden, dass bei einem relativ geringen Abstand der Nulldurchgänge
bzw. Resonanzpunkte, d.h. einem relativ steilen Verlauf der Impedanzkurve im Bereich
zwischen ND1 und ND2 (vgl. Figur 1) ein relativ feiner Regler benötigt wird, so dass
im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine entsprechende Einstellung der Frequenzregelungseinheit
2h (vgl. Figur 2) erfolgt. Wenn dagegen die Resonanzpunkte relativ weit auseinanderliegen,
was einem flachen Verlauf der Impedanzkurve in dem genannten Bereich entspricht, kann
ein entsprechend gröberer Regler zum Einsatz kommen.
[0047] Danach wird in Schritt S106 die Startfrequenz zum Anregen des Schwingsystems aufgesucht.
Diese Startfrequenz wird vorzugsweise derart eingestellt, dass auf die ermittelte
Frequenz der Parallelresonanz des Schwingsystems geregelt wird, bei der die Phasendifferenz
zwischen Strom und Spannung Null wird. Gemäß der Darstellung in Figur 6 lässt sich
dieser Punkt anhand der Phasensignale für Δt=0 (Dt=0) ermitteln. Damit das Aufsuchen
der Startfrequenz möglichst wenig Zeit beansprucht, ist es weiterhin vorteilhaft,
wenn bekannte (elektrische oder elektro-mechanische) Eigenschaften des Ultraschallwandlers
oder des Schwingsystems mitberücksichtigt werden, so dass die Startfrequenz bereits
grob voreingestellt werden kann.
[0048] In Schritt S108 erfolgt eine Abfrage dahingehend, ob die gewünschte Startfrequenz
bereits gefunden wurde. Wird die Abfrage in Schritt S108 verneint (-), wird das Verfahren
mit Schritt S106 fortgeführt. Wird die Abfragen in Schritt 108 bejaht (+), so erfolgt
anschließend die Beaufschlagung des Schwingsystems in Schritt S110 mit der Startfrequenz.
Da die Startfrequenz - wie ausgeführt - im Wesentlichen mit der Frequenz der Parallelresonanz
des Schwingsystems übereinstimmt, ist die Impedanz des Schwingsystems gemäß Figur
1 relativ hochohmig, so dass nur wenig Leistung abgegeben wird und die Amplitude der
mechanischen Schwingung klein ist. Es ist aus Gründen der Betriebssicherheit und der
Haltbarkeit des Systems wünschenswert, wenn die erste Beaufschlagung des Schwingsystems
bei dessen Parallelresonanz erfolgt. Anschließend wird in Schritt S112 die Leistung
gemäß Benutzervorgabe angepasst bzw. erhöht, insbesondere durch Erhöhung der angelegten
Spannung und/oder Stromstärke. Danach wird in Schritt S114 im Zuge eines so genannten
Frequency Shifting die Erregungsfrequenz an die Frequenz der Serienresonanz SR (vgl.
Figur 1) angenähert, was ausgehend von der Parallelresonanz PR regelmäßig mit einer
Verringerung der Erregungsfrequenz verbunden ist. Dies geschieht solange, bis der
gewünschte Arbeitspunkt des Ultraschallsystems erreicht ist. Dies ist gleichbedeutend
damit, dass das Ultraschallsystem in dem Arbeitspunkt die gewünschte Ausgangsleistung
bzw. Schwingungsamplitude liefert. Die entsprechenden Werte können von einer Bedienperson
an dem Ultraschallgenerator 2 (vgl. Figur 2) vorgegeben werden und bilden entsprechende
Soll-Werte bzw. Soll-Größen für die Frequenzregelungseinheit 2h.
[0049] Entsprechend erfolgt in Schritt S116 eine Abfrage dahingehend, ob der gewünschte
Arbeitspunkt (Regelungssollwert) bereits erreicht ist. Wird diese Abfrage verneint
(-), kehrt das Verfahren nach Schritt S114 zurück. Falls die Abfrage in Schritt S116
bejaht wird (+), wird die eingestellte Frequenz gemäß Schritt S118 beibehalten, und
das Ultraschallgerät wird an dem ausgewählten Arbeitspunkt betrieben.
[0050] Wie der Fachmann erkennt, kann im Zusammenhang mit Schritt S118 selbstverständlich
vorgesehen sein, dass bei Veränderung sonstiger Systemparameter eine Nachregelung
der Frequenz erfolgt, beispielsweise wenn bei auftretenden Erwärmungen des Systems
nachgeregelt wird, was in der Regel eine Verschiebung des Arbeitspunktes hin zu niedrigeren
Frequenzen (nach links in Figur 1) zur Folge hat.
[0051] Das Absenken der Frequenz im Zusammenhang mit Verfahrensschritt S114 beinhaltet,
dass die Frequenz nicht auf Werte unterhalb der Serienresonanzfrequenz abgesenkt wird,
damit keine unerwünschten Nebenresonanzen des Schwingsystems angeregt werden.
[0052] Das Verfahren endet im Anschluss an Schritt S118 mit Schritt S120. Wie bereits ausgeführt
wurde, besteht grundsätzlich und abweichend vom Vorstehenden auch die Möglichkeit,
die Startfrequenz auf die ermittelte Frequenz der Serienresonanz einzustellen und
dann die Frequenz zu erhöhen, oder direkt eine Frequenz im Arbeitsbereich (Phase größer
Null) aufzusuchen.
[0053] Unter erneuter Bezugnahme auf Figur 2 soll nun noch auf den gestrichelten Doppelpfeil
im unteren linken Bereich der Darstellung eingegangen werden. Dieser mit dem Bezugszeichen
P bezeichnete Doppelpfeil symbolisiert eine bevorzugte weitere Ausgestaltung des Prozessors
oder der Prozessoreinheit 2k, welche als "intelligente" Einheit (künstliche Intelligenz)
oder in Form eines Expertensystems ausgebildet sein kann, um durch eine Modellbildung
zusätzliche Informationen betreffend das Schwingungs- bzw. Impedanzverhalten des Ultraschallwandlers
3 bzw. des Schwingsystems bereitzustellen. Insbesondere kann die Prozessoreinheit
2k in diesem Zusammenhang dazu ausgebildet sein, bestimmte gemessene Verhaltensparameter
des Ultraschallwandlers aufzuzeichnen und auszuwerten und daraus Annahmen für einen
späteren erneuten Betrieb des Ultraschallsystems 1 abzuleiten. Insbesondere können
solche Voraussagen dazu dienen, die weiter oben erwähnte Startfrequenz möglichst genau
vorzugeben, um das anfängliche Einregeln des Ultraschallgenerators 3 abzukürzen.
[0054] Figur 8 zeigt anhand eines Ablaufdiagramms eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betreiben eines Ultraschallgenerators, insbesondere des Ultraschallgenerators
2 gemäß Figur 2, zur Hochfrequenz (HF)-Energieversorgung eines Ultraschallwandlers,
insbesondere des Ultraschallwandlers 3 gemäß Figur 2, wobei das Verfahren vorzugsweise
in dem bzw. auf Veranlassung des Prozessors 2k abläuft.
[0055] Das Verfahren beginnt mit Schritt S200, beispielsweise indem eine Bedienperson das
Ultraschallsystem 1 bzw. den Ultraschallgenerator 2 gemäß Figur 2 in Betrieb nimmt.
Anschließend folgt bei Bezugszeichen S202 ein Messschritt, um die für die Regelung
des Systems benötigten physikalischen bzw. elektrischen Kenngrößen zu bestimmen, insbesondere
unter Verwendung der bereits anhand von Figur 2 erläuterten Messmittel 2g, 2j. Gemessen
werden in diesem Zusammenhang insbesondere die HF-Stromstärke und die HF-Spannung,
woraus sich die HF-Leistung (durch Produktbildung) und die Phase, d.h. die relative
Phasenlage bzw. Phasendifferenz zwischen HF-Strom und HF-Spannung ermittelbar sind.
[0056] In Figur 8 bezeichnet der dort aufgeführte Begriff "Phase" wiederum die Phase der
Impedanz. Die "Frequenzänderung" erfolgt fallspezifisch, wie weiter oben bereits detailliert
erläutert, ebenso die "Frequenzregelung". Unter "Leistungsbegrenzung" wird eine Vorgabe
der maximal zulässigen Leistung durch das Gerät oder durch den Anwender verstanden.
"Istwert" und "Sollwert" stehen für entsprechende Werte für Leistung oder Amplitude
- je nach Anwendungsfall. Beispielsweise kann für Ultraschallreinigungsanwendungen
die Leistung der entscheidende Paramater sein, während Schweißanwendungen eher auf
die Amplitude der Schwingung abstellen.
[0057] Im nachfolgenden Verfahrensschritt S204 erfolgt eine Abfrage dahingehend, ob der
gemessene HF-Strom über einem vorgegebenen Schwellwert "Überstromschwelle" liegt.
Wird die Abfrage in S204 bejaht, wird zum Schützen des Systems im Zuge einer Schutzfunktion
der Generator abgeschaltet (Schritt S206).
[0058] Wird die Abfrage in Schritt S204 verneint, so erfolgt in einem nachfolgenden Schritt
S208 eine Abfrage dahingehend, ob die in dem Schwingsystem wirksame Leistung größer
als eine vorgegebene maximale Leistung ist. Wird die Abfrage in Schritt S208 bejaht,
so erfolgt in Schritt S210 eine weitere Abfrage dahingehend, ob der Phasenunterschied
zwischen HF-Strom und HF-Spannung kleiner Null ist. Wird die Abfrage in Schritt S210
verneint, erfolgt in Schritt S212 eine Regelung über die Frequenz in Verbindung mit
einer Leistungsbegrenzung zum Auffinden der Parallelresonanz, und das Verfahren kehrt
nach Schritt S202 zurück. Wird die Abfrage in Schritt S210 bejaht, erfolgt in Schritt
S214 eine PWM-Regelung zur Leistungsreduzierung und einer Phasenregelung zum Erreichen
einer Phasendifferenz von 0° (Parallelresonanz). Bei der Parallelresonanz ist das
System besonders hochohmig, weshalb die erforderlich Leistungsreduzierung über die
Pulsbreitenanpassung des Erregersignals erfolgt (vor der Anpassung kann das Erregersignal
ein An-aus-Verhältnis von 1-zu-1 aufweisen, nach Leistungsreduzierung entsprechend
weniger. Das Verfahren kehrt anschließend ebenfalls nach Schritt S202 zurück.
[0059] Wird die Abfrage in Schritt S208 verneint, erfolgt in Schritt S216 eine weitere Abfrage
dahingehend, ob die Phasendifferenz zwischen HF-Strom und HF-Spannung kleiner Null
ist. Wird diese Abfrage bejaht, erfolgt in Schritt S218 eine Frequenzänderung. Anschließend
kehrt das Verfahren nach Schritt S202 zurück.
[0060] Wird die Abfrage in Schritt S216 verneint, erfolgt in Schritt S220 eine weitere Abfrage
dahingehend, ob die Phasendifferenz zwischen HF-Strom und HF-Spannung gleich Null
ist und ob ein Istwert der Leistung/Amplitude kleiner als ein entsprechender Sollwert
ist. Diese Werte kann der Anwender vorgeben, oder sie sind im Gerät fest eingestellt.
Wird die Abfrage in Schritt S220 bejaht, erfolgt in Schritt S222 eine Frequenzregelung
auf eine Phasendifferenz von Null, und das Verfahren kehrt nach Schritt S202 zurück.
[0061] Wird die Abfrage in Schritt S220 verneint, erfolgt in Schritt S224 eine Frequenzregelung
auf einen Sollwert für Leistung/Amplitude, und das Verfahren kehrt nach Schritt S202
zurück.
[0062] Die Betrachtung der vorstehend erwähnten Phasendifferenz zwischen HF-Strom und HF-Spannung
ist gleichbedeutend mit einer Betrachtung der Phase der komplexen Impedanz des mehrfach
angesprochenen Schwingkreises, der sich aus dem generatoreigenen Anpassnetzwerk und
dem angeschlossenen Ultraschallwandler ergibt.
1. Verfahren zum Betreiben eines Ultraschallgenerators (2) zur HF-Energieversorgung eines
Ultraschallwandlers (3), insbesondere zum Ultraschallschweißen oder zur Ultraschallreinigung,
welcher Ultraschallgenerator wenigstens einen elektrisch mittels eines Erregersignals
mit einer Erregungsfrequenz (f) erregbaren Schwingkreis (2e) aufweist, der in elektrischer
Wirkverbindung mit wenigstens einem elektro-mechanischen Schwingsystem des Ultraschallwandlers
steht, dessen Impedanz bei einer Parallelresonanz des Schwingsystems ein Betragsmaximum
(PR) und bei einer Serienresonanz des Schwingsystems ein Betragsminimum (SR) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) in dem Schwingkreis (2e), vorzugsweise vor einer darin enthaltenen Paralleldrossel
(2f), zumindest beim Anschwingen des Schwingsystems mit einer anfänglichen Erregungsfrequenz
(f) die Phasendifferenz (Δϕ) zwischen Strom und Spannung des Erregersignals bestimmt
und zur Frequenzregelung des Ultraschallgenerators (2) verwendet wird;
b) in Abhängigkeit von der bestimmten Phasendifferenz (Δϕ) bei einer Phasendifferenz
< 0° die anfängliche Erregungsfrequenz (f) derart in ihrer Frequenz geregelt wird,
dass bei Erreichen einer Startfrequenz des Erregungssignals die Phasendifferenz (Δϕ)
im Wesentlichen Null wird und die Impedanz des Schwingsystems sich ihrem Betragsminimum
(SR) oder ihrem Betragsmaximum (PR) annähert;
c) das Schwingsystem bei der Startfrequenz zu Ultraschallschwingungen angeregt wird
und
d) die Erregungsfrequenz zur Amplituden- oder Leistungsanpassung des Schwingsystems
derart geregelt wird, dass die Phase (Δϕ) der Impedanz des Schwingsystems > 0° ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schwingsystem im Anschluss an Schritt d) in einem Arbeitspunkt zwischen Parallelresonanz
(PR) und Serienresonanz (SR) des Schwingsystems betrieben wird, wobei vorzugsweise
der Arbeitspunkt in Abhängigkeit von einer Benutzervorgabe verschoben wird, höchst
vorzugsweise in Richtung der Serienresonanz (SR) für größere Schwingungsamplitude
und/oder für größere Schwingungsleistung oder in Richtung der Parallelresonanz (PR)
für kleinere Schwingungsamplitude und/oder für kleinere Schwingungsleistung.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass,
vorzugsweise vor dem Anregen des Schwingsystems in Schritt c), der Abstand zwischen
Parallelresonanz (PR) und Serienresonanz (SR) des Schwingsystems durch Frequenzänderung
des Erregersignals und Ermitteln von Frequenzwerten (ND1, ND2) mit verschwindender
Phasendifferenz (Δϕ) zwischen Strom und Spannung des Erregersignals bestimmt wird,
vorzugsweise mittels eines Vorab-Scans bei relativ niedriger Leistung, und beim Anregen
des Schwingsystems während Schritt c) und Schritt d) als Regelgrundlage für die Frequenzregelung
des Ultraschallgenerators (2) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand als Einflussgröße bei der Einstellung einer Feinheit der Frequenzregelung
des Ultraschallgenerators (2) verwendet wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die anfängliche Erregungsfrequenz (f), vorzugsweise in Schritt a), anhand bekannter,
vorzugsweise elektrischer oder mechanischer Parameter des Schwingsystems im Wesentlichen
auf die Startfrequenz des Erregungssignals eingestellt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Startfrequenz vorab vorzugsweise durch Ermitteln des Frequenzwerts (ND2) mit verschwindender
Phasendifferenz (Δϕ) zwischen Strom und Spannung des Erregersignals bei der Parallelresonanz
(PR) bestimmt wird, höchst vorzugsweise mittels eines Vorab-Scans bei relativ niedriger
Leistung, und die anfängliche Erregungsfrequenz anschließend im Wesentlichen auf die
vorab bestimmte Startfrequenz des Erregungssignals eingestellt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass,
vorzugsweise nach vorheriger Verringerung der Erregungsfrequenz, die Erregungsfrequenz
festgehalten wird, sobald das Minimum (SR) der Impedanz bei der Serienresonanz des
Schwingsystems erreicht wurde, oder dass,
vorzugsweise nach vorheriger Erhöhung der Erregungsfrequenz, die Erregungsfrequenz
festgehalten wird, sobald das Maximum (PR) der Impedanz bei der Parallelresonanz des
Schwingsystems erreicht wurde.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich zu der Phasendifferenz (Δϕ) wenigstes eine der Größen HF-Stromstärke, Blindleistung
und Wirkleistung im Schwingkreis (2e) gemessen und als Regelgröße für die Frequenzregelung
verwendet wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich noch wenigstens eine Eigenschaft, vorzugsweise Spannung und/oder Stromstärke,
eines primären elektrischen Energieversorgungssignals zur Erzeugung des Erregersignals
gemessen und als Regelgröße für die Frequenzregelung und/oder für eine Schutzfunktion
für Komponenten (2c) des Ultraschallgenerators (2) verwendet wird.
10. Ultraschallgenerator (2) zur HF-Energieversorgung eines Ultraschallwandlers (3), insbesondere
zum Ultraschallschweißen oder zur Ultraschallreinigung, mit wenigstens einem mittels
eines Erregersignals mit einer Erregungsfrequenz (f) elektrisch erregbaren Schwingkreis
(2e), der mit wenigstens einem elektro-mechanischen Schwingsystem eines Ultraschallwandlers
in elektrischer Wirkverbindung koppelbar ist, dessen Impedanz bei einer Parallelresonanz
des Schwingsystems ein Betragsmaximum (PR) und bei einer Serienresonanz des Schwingsystems
ein Betragsminimum (SR) aufweist,
gekennzeichnet durch
a) in dem Schwingkreis (2e), vorzugsweise vor einer darin enthaltenen Paralleldrossel
(2f), angeordnete erste Messmittel (2g), die dazu ausgebildet sind, die Phasendifferenz
(Δϕ) zwischen Strom und Spannung des Erregersignals zu bestimmen und die dazu vorgesehen
sind, entsprechende Messsignale, vorzugsweise ein entsprechendes Phasendifferenzsignal,
an einer Frequenzregelungseinheit (2h) des Ultraschallgenerators (2) bereitzustellen;
b) in der Frequenzregelungseinheit (2h) vorgesehene Frequenzregelmittel (2h1-2h3),
die dazu ausgebildet sind, in Abhängigkeit von der bestimmten Phasendifferenz (Δϕ)
bei einer Phasendifferenz < 0° die Erregungsfrequenz derart in ihrer Frequenz (f)
zu regeln, dass bei Erreichen einer Startfrequenz des Erregungssignals die Phasendifferenz
(Δϕ) im Wesentlichen Null wird und die Impedanz des Schwingsystems sich ihrem Betragsminimum
(SR) oder ihrem Betragsmaximum (PR) annähert; wobei
c) die Frequenzregelmittel (2h1-2h3) weiterhin dazu ausgebildet sind, zur Amplituden-
oder Leistungsanpassung des Schwingsystems die Erregungsfrequenz (f) derart zu regeln,
dass die Phase (Δϕ) der Impedanz des Schwingsystems im Betrieb des Ultraschallwandlers
(3) > 0° ist.
11. Ultraschallgenerator (2) nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
zweite Messmittel (2j) in elektrischer Wirkverbindung mit einer primären elektrischen
Energieversorgungseinheit (2b) zur Erzeugung des Erregersignals, welche zweite Messmittel
dazu ausgebildet sind, wenigstens eine Eigenschaft, vorzugsweise Spannung und/oder
Stromstärke, eines von der Energieversorgungseinheit erzeugten primären elektrischen
Energieversorgungssignals zu bestimmen und zu der Frequenzregelungseinheit (2h) des
Ultraschallgenerators (2) rückzukoppeln und/oder für eine Schutzfunktion zum Schützen
von Komponenten (2c) des Ultraschallgenerators (2) zu verwenden.
12. Ultraschallgenerator (2) nach Anspruch 10 oder 11,
gekennzeichnet durch
eine erste Einrichtung zum insbesondere automatischen Ermitteln des Abstands zwischen
Parallelresonanz (PR) und Serienresonanz (SR) des Schwingsystems durch Frequenzänderung des Erregersignals, vorzugsweise anhand von Frequenzwerten (ND1,
ND2) mit verschwindender Phasendifferenz (Δϕ) zwischen Strom und Spannung des Erregersignals
und höchst vorzugsweise vor dem Anregen des Schwingsystems mittels eines Vorab-Scans
bei relativ niedriger Leistung, welcher Abstand als Regelgrundlage für die Frequenzregelung
des Ultraschallgenerators (2) verwendbar ist, insbesondere als Einflussgröße bei der
Einstellung der Frequenzregelungseinheit (2h) des Ultraschallgenerators (2); und/oder
eine zweite Einrichtung zum insbesondere automatischen Ermitteln der Startfrequenz,
vorzugsweise anhand des Frequenzwerts (ND2) mit verschwindender Phasendifferenz (Δϕ)
zwischen Strom und Spannung des Erregersignals bei der Parallelresonanz (PR) und höchst
vorzugsweise mittels eines Vorab-Scans bei relativ niedriger Leistung, so dass die
anfängliche Erregungsfrequenz anschließend im Wesentlichen auf die vorab bestimmte
Startfrequenz des Erregungssignals einstellbar ist.
13. Ultraschallgenerator (2) nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12,
gekennzeichnet durch
weitere Messmittel (2j2-2j3) zur Bestimmung wenigstens einer der Größen HF-Stromstärke,
Blindleistung und Wirkleistung im Schwingkreis, welche Messmittel in elektrischer
Wirkverbindung mit der Frequenzregelungseinheit (2h) des Ultraschallgenerators (3)
stehen, um die genannten Größen als weitere Regelgrößen für die Frequenzregelung zu
verwenden.
14. Ultraschallgenerator (2) nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Frequenzregelungseinheit (2h) kaskadiert (2h1-2h3) aufgebaut ist.
15. Ultraschallgenerator (2) nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 14,
gekennzeichnet durch
eine Intelligenzeinheit (2k) oder ein Expertensystem in signaltechnischer Wirkverbindung
mit der Frequenzregelungseinheit (2h) oder als zu der Frequenzregelungseinheit übergeordnete
Einheit.
16. Ultraschallsystem (1), aufweisend wenigstens einen Ultraschallgenerator (2) nach mindestens
einem der Ansprüche 10 bis 15 in Wirkverbindung mit wenigstens einem Ultraschallwandler
(3), welcher Ultraschallwandler (3) oder dessen elektro-mechanisches Schwingsystem
in seiner Impedanz (Z) in Abhängigkeit von der Erregungsfrequenz (f) eine Parallelresonanz
(PR) und eine Serienresonanz (SR) aufweist.