Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren mindestens
einer Bramme, bevorzugt mindestens einer aus einer Stranggießanlage austretenden Bramme.
Stand der Technik
[0002] In Stranggießanlagen werden die Stranggießprodukte üblicherweise so erzeugt, dass
sie beim Verlassen der jeweiligen Anlage noch einen sehr großen Wärmegehalt haben.
Typischerweise beträgt die mittlere Temperatur einer Bramme beim Verlassen einer Stranggießanlage
noch etwa 1000°C. Die Brammen - beziehungsweise andere Stranggießprodukte, wie Knüppel,
Stangen etc. - werden dann meist in Lager verbracht, in denen sie bis zur Weiterverarbeitung
in einem Walzwerk zur Herstellung eines fertiggewalzten Produktes zwischengelagert
werden. Während dieses Lagerprozesses kühlen die Brammen üblicherweise stark ab und
können dabei sogar Umgebungstemperatur erreichen. Um im Walzprozess verarbeitet zu
werden, müssen die Brammen dann erneut auf die Arbeitstemperatur des Walzvorgangs
erhitzt werden, welche typischerweise bei 1200°C liegt. Entsprechend ist ein hoher
Energieeinsatz notwendig, um die abgekühlten Brammen aus dem Brammenlager wieder auf
Warmwalzprozesstemperatur zu bringen. Hierdurch entstehen hohe Kosten und die Umweltverträglichkeit
eines entsprechenden Prozesses leidet.
[0003] Entsprechend ist es aus dem Stand der Technik bekannt, Isolationswärmehauben bereitzustellen,
welche für den Transport der Brammen von der Stranggießanlage zu einer Walzstraße
verwendet werden. Eine entsprechende Einrichtung zum Warmhalten von aus einer Stranggießanlage
austretenden Brammen ist beispielsweise aus der
WO 2008/025325 A1 bekannt. Die Brammen werden hier in den entsprechenden geschlossenen Behältern über
Rollgänge transportiert und dann vor dem Warmwalzwerk den Behältern wieder entnommen.
[0004] In einer Alternative ist es bekannt, die Rollgänge, auf welchen Stranggießprodukte
geführt werden, mittels entsprechenden Isolationen abzuschirmen. Eine entsprechende
Wärmeabschirmungsanordnung ist beispielsweise aus der
EP 0 042 652 A1 bekannt.
[0005] Die genannten Isolationsvorrichtungen aus dem Stand der Technik sind dahingehend
beschränkt, dass sie jeweils an ein bestimmtes Transportmittel gebunden sind, beispielsweise
an das Vorhandensein von Rollengängen oder an Eisenbahnwaggons oder Transportanhänger
mit isolierten Böden.
Darstellung der Erfindung
[0006] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zum Transportieren mindestens einer Bramme anzugeben,
welche flexibler eingesetzt werden kann.
[0007] Die genannte Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Transportieren mindestens einer
Bramme mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Entsprechend umfasst die Vorrichtung zum Transportieren mindestens einer Bramme einen
Boden zur Aufnahme der mindestens einen Bramme und eine auf den Boden aufsetzbare
Haube. Erfindungsgemäß weist der Boden mindestens eine Aufnahme zum Aufnehmen und
Abtragen zumindest des Gesamtgewichts der Haube und der auf dem Boden aufgenommenen
mindestens einen Bramme auf.
[0009] Dadurch, dass der Boden der Vorrichtung die genannten Aufnahmen zum Aufnehmen und
Abtragen zumindest des Gesamtgewichts der Haube und der auf dem Boden aufgenommenen
mindestens eine Bramme aufweist, ist die Vorrichtung zum Transportieren sehr flexibel
in Bezug auf das verwendete Transportmittel. Insbesondere kann sie neben der Verwendung
auf Rollengängen, bei welchen ein Abtragen des Gesamtgewichtes der Vorrichtung über
den Boden im Prinzip keine Rolle spielt, da das Gesamtgewicht von den Rollen des Rollenganges
getragen wird, auch beispielsweise über die in Stahlwerken üblichen Hebevorrichtungen,
wie beispielsweise Hebekräne, mitsamt dem Inhalt angehoben und umgesetzt werden. Darüber
hinaus wird es auf diese Weise möglich, die Vorrichtung auf einen Schwerlasttieflader
oder einen Eisenbahnwaggon beziehungsweise ein Eisenbahngestell umzusetzen, um auf
diese Weise ein flexibles Transportieren der jeweiligen Bramme zu erreichen.
[0010] Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung auch selbsttragend ausgebildet, so dass sich
auch der Boden selbst tragen kann. Mit anderen Worten kann über die Aufnahmen neben
dem Gesamtgewicht der Haube und der auf den Aufnahmen aufgelegten Brammen auch das
Eigengewicht des Bodens aufgenommen werden, so dass die Vorrichtung auf den unterschiedlichsten
Transportmitteln transportiert werden kann, ohne strukturell beschädigt zu werden.
[0011] Die Vorrichtung ist bevorzugt so dimensioniert, dass mindestens zwei Brammen übereinander
auf der mindestens einen Aufnahme stapelbar sind. Damit kann die Effizienz der Vorrichtung
noch weiter gesteigert werden, da unter anderem auch die in die Vorrichtung eingetragene
Wärmemenge höher ist und damit die Brammen noch länger warm gehalten werden können.
Auf diese Weise lässt sich auch erreichen, dass ein langsamerer Abfall der Wärme in
den aufeinander gestapelten Brammen erreicht werden kann, als beim Transport einer
einzelnen Bramme.
[0012] Um ein besonders einfaches Heben und Transportieren zu erreichen, weist die Haube
mindestens ein Abtragmittel zum Abtragen des Gewichts mindestens einer auf der Haube
gestapelten weiteren Vorrichtung auf, wobei das mindestens eine Abtragmittel das Gewicht
auf den Boden der unteren Vorrichtung abträgt. Auf diese Weise wird es auch möglich,
die vorgeschlagene Vorrichtung zum Transportieren von Brammen so einzusetzen, dass
sie gestapelt werden kann und entsprechend in einem Brammenlager die notwendige Grundfläche
verringert werden kann oder auf einer gegebenen Grundfläche eine höhere Anzahl an
Brammen zwischengelagert werden kann. Dies wird im Übrigen auch dadurch erreicht,
dass mindestens zwei Brammen übereinander gestapelt in einer einzelnen Vorrichtung
zum Transportieren aufgenommen werden können.
[0013] Bevorzugt ist die Vorrichtung kompatibel zu üblicherweise in Stahlwerken verwendeten
Transport- und Hebemitteln, bevorzugt zu Schwerlasttiefladern, Eisenbahnwaggons, Rollgängen
sowie Kränen und anderen Hubvorrichtungen, wobei besonders bevorzugt die Haube und/oder
der Boden der Vorrichtung entsprechende Anschlagvorrichtungen für Kran- und Hebevorrichtungen
aufweist. Auf diese Weise kann ein einfaches Handling mit den vorhandenen Transport-
und Hebevorrichtungen in einem Stahlwerk erreicht werden, beispielsweise mit den vorhandenen
Tiefladern, Eisenbahnwaggons sowie Kranvorrichtungen, welche dann sämtlich in Verbindung
mit vorhandenen Rollgängen zum Handling der jeweiligen Vorrichtungen verwendet werden
können.
[0014] Insbesondere ist der Boden besonders bevorzugt so ausgestaltet, dass er auf Rollgängen
verwendet werden kann. Bevorzugt ist er an seiner Unterseite ausreichend plan, um
entsprechend über die Rollgänge geführt zu werden.
[0015] Die Haube ist bevorzugt über Verriegelungsmittel mit dem Boden so verbindbar, dass
Boden, Haube und die auf dem Boden aufgenommene Bramme beziehungsweise die aufgenommenen
Brammen über ein an der Haube angeordnetes Anschlagmittel angehoben werden können.
Auch hierdurch lässt sich das Handling der Vorrichtung deutlich vereinfachen, da eine
entsprechende Hubvorrichtung lediglich auf der Oberseite der Haube angeschlagen werden
muss.
[0016] Bevorzugt weist die Haube und/oder der Boden Führungsmittel zum Führen der Haube
in ihre Aufsetzposition beziehungsweise Verriegelungsposition auf dem Boden auf. So
kann ein einfaches Abheben und erneutes Aufsetzen der Haube auf den Boden erreicht
werden, um ein Beladen des Bodens mit Brammen zu ermöglichen und danach ein schnelles
und einfaches Verschließen zu erreichen.
[0017] Bevorzugt weisen die Aufnahmen des Bodens Längsträger und/oder Querträger auf, wobei
besonders bevorzugt eine Isolierung hoher Festigkeit auf den Aufnahmen aufgebracht
ist. Hierzu eignen sich besonders bevorzugt Feuerfeststeine, bevorzugt auf Silikatbasis,
welche auf den entsprechenden Aufnahmen so aufgebracht werden, dass die Brammen auf
den entsprechenden Feuerfeststeinen aufgelegt werden können und die durch die Brammen
eingetragenen Lasten direkt auf den Aufnahmen des Bodens abgetragen werden. Hierdurch
lässt sich auf der einen Seite eine bevorzugte Isolierung erreichen, auf der anderen
Seite ermöglicht das Vorsehen der Aufnahmen im Boden eine sichere und plane Auflage
für die Brammen während des Transportes und der Lagerung. Die Feuerfeststeine sind
bevorzugt über Anker auf den Aufnahmen positioniert.
[0018] Bevorzugt wird die Anzahl der Feuerfeststeine auf die Zahl begrenzt, die für das
sichere Abtragen des eingesetzten Brammengewichts erforderlich ist.
[0019] Eine weitere Isolierung des Bodens, insbesondere zwischen den Aufnahmen beziehungsweise
zwischen auf den Aufnahmen aufgelegten Feuerfeststeinen, kann mit Vorteil über eine
Blähtonschüttung erreicht werden, welche im Boden aufgenommen ist.
[0020] Die Haube weist bevorzugt eine Trägerkonstruktion auf, an welcher mit Vorteil Wandelemente
angebracht sind, die mit Isoliermaterialien ausgekleidet sind.
[0021] Bevorzugt kann die Isolation auch mehrlagig ausgeführt sein.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Vorrichtung Identifikationsmittel
zur Identifikation des auf dem Boden aufgenommenen Inhalts auf, so dass eine weitgehend
automatisierte Logistik angewendet werden kann.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0023] Bevorzugte weitere Ausführungsformen und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
durch die nachfolgende Beschreibung der Figur näher erläutert. Dabei zeigen
- Figur 1
- schematisch eine Vorrichtung zum Transportieren mindestens einer Bramme mit einem
Boden und einer Haube in einer perspektivischen Ansicht im geöffneten Zustand;
- Figur 2
- die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung perspektivisch im geschlossenen Zustand;
- Figur 3
- die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Vorrichtung im geöffneten Zustand und mit drei
Brammen beladen;
- Figur 4
- die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Vorrichtung schematisch auf einen Eisenbahnwaggon
geladen;
- Figur 5
- schematisch eine Struktur des Bodens in einer schematischen perspektivischen Ansicht;
- Figur 6
- den Boden der Figur 5 in einer schematischen Draufsicht;
- Figur 7
- den Boden der Figur 5 mit Isolationsmaterial ausgestattet;
- Figur 8
- eine schematische Detailansicht einer Verankerung des Isolationsmaterials;
- Figur 9
- eine schematische Konstruktion einer Rahmenkonstruktion der Haube;
- Figur 10
- die Haube mit Wandelementen ausgestattet; und
- Figur 11
- einen schematischen Querschnitt durch die Haube mit den entsprechenden Isolationsmaterialien.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0024] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen bezeichnet und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird in der nachfolgenden Beschreibung teilweise verzichtet, um Redundanzen
zu vermeiden.
[0025] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Transport mindestens einer in dieser Figur nicht
gezeigten Bramme, wobei die Vorrichtung 1 einen Boden 2 und eine auf den Boden 2 aufsetzbare
Haube 3 umfasst. In den weiteren Figuren 2 bis 11 werden unterschiedliche Aspekte
und Details der vorgeschlagenen Vorrichtung 1 gezeigt.
[0026] Der Boden 2 der Vorrichtung 1 weist beispielsweise in den Figuren 5 und 6 detailliert
gezeigte Aufnahmen zum Aufnehmen und Abtragen zumindest des Gesamtgewichts der Haube
3 und der auf den Boden 2 aufgelegten und in den Figuren 1 und 2 nicht gezeigten Brammen
auf. Der Boden 2 beziehungsweise die Aufnahmen sind dabei auch selbsttragend ausgebildet.
Mit anderen Worten kann über die Aufnahmen neben dem Gesamtgewicht der Haube 3 und
der auf den Aufnahmen aufgelegten Brammen auch das Eigengewicht des Bodens 2 aufgenommen
werden. Die gesamte Vorrichtung 1 ist damit selbsttragend ausgebildet.
[0027] Die Haube 3 ist in dem in der Figur 1 gezeigten Zustand vom Boden 2 abgehoben, so
dass die leere Vorrichtung 1 geöffnet gezeigt ist.
[0028] Figur 2 zeigt in einer schematischen perspektivischen Ansicht die Vorrichtung 1 in
einem verschlossenen Zustand, nämlich bei auf dem Boden 2 aufgesetzter Haube 3. Der
in Figur 2 gezeigte Zustand ist der zum Transportieren der Bramme verwendete und geeignete
Zustand.
[0029] Figur 3 zeigt die Vorrichtung 1 erneut mit vom Boden 2 abgehobener Haube 3, wobei
hier drei auf dem Boden 2 angeordnete Brammen 4 gezeigt sind, welche in der Vorrichtung
1 aufgenommen sind. Die Aufnahmen des Bodens 2 sind entsprechend derart dimensioniert,
dass sie - neben dem Eigengewicht des Bodens 2 und dem Gewicht der Haube 3 - auch
das Gewicht der drei übereinander gestapelten Brammen 4 aufnehmen und abtragen können.
Mit anderen Worten ist der Boden 3 derart strukturiert, dass er die genannten Gewichte
aufnehmen und abtragen kann, ohne dass es einer separaten Unterstützung des Bodens
3 bedürfte. In herkömmlichen Vorrichtungen zum Transport von Brammen war es notwendig,
dass der Boden separat unterstützt wird, um die jeweiligen Gewichte abtragen zu können.
Dies wurde beispielsweise durch eine Rollenbahn erreicht, auf welcher die entsprechende
[0030] Figur 4 zeigt schematisch die Vorrichtung 1 bei einem Transport auf einem schematisch
angedeuteten Eisenbahnwaggon 5. Die Vorrichtung 1 ist aber auch zum Transport auf
anderen, im Bereich der Stahlherstellung verwendeten Transport- und Hebemitteln geeignet,
da die Transport- und Hebemittel durch die Auslegung des Bodens 2 keine eigene Unterstützung
der in der Vorrichtung 1 aufgenommenen Brammen bereit stellen müssen.
[0031] In den Figuren 5 und 6 ist schematisch der Boden 2 der Vorrichtung 1 mit entsprechenden
Längsträgern 20 und Querträgern 22 gezeigt. Die Längsträger 20 und Querträger 22 sind
dabei so ausgebildet, dass sie die jeweiligen Aufnahmen zum Aufnehmen und Abtragen
zumindest des Gesamtgewichts des Bodens 2, der Haube 3, sowie der auf dem Boden 2
aufgenommenen Brammen 4 ausbilden. Entsprechend sind die Längsträger 20 und die Querträger
22 so dimensioniert, dass eine Durchbiegung des Bodens 2 auch bei voller Beladung
der Vorrichtung 1 nicht nennenswert auftritt und entsprechend die auf den die Aufnahmen
ausbildenden Längsträgern 20 und Querträgern 22 aufliegenden Brammen sicher und ohne
Verwindung beziehungsweise Verformung des Bodens 2 gestützt werden können. Die Querträger
22 weisen in ihrer Verlängerung Anschläge 24 auf, welche zum Ankoppeln einer Hubvorrichtung,
beispielsweise eines Krans, dienen. An den Anschlägen 24 kann der Boden 2 mitsamt
der in den vorhergehenden Figuren gezeigten Haube und den darin aufgenommenen Brammen
4 über eine entsprechende Hubvorrichtung angehoben werden und entsprechend auf ein
anderes Transportmittel umgelagert werden, oder in eine Lager gelagert, bevorzugt
gestapelt, werden.
[0032] Entsprechend unterscheidet sich die Struktur, Dimensionierung und Auslegung des Bodens
2 gegenüber den im Stand der Technik bekannten unter anderem dahingehend, dass eine
an mehreren Punkten beziehungsweise Bereichen aufliegende Unterstützung des Bodens
2, beispielsweise durch eine Rollenbahn, nicht notwendig ist, sondern die Vorrichtung
1 beispielsweise an den Anschlägen 24 angehoben werden kann, ohne ihre strukturelle
Integrität zu verlieren.
[0033] In Figur 6 ist schematisch in einer Draufsicht die in Figur 5 gezeigte Rahmenkonstruktion
gezeigt, wobei schematisch eine große Bramme 4 sowie - dunkler schraffiert - eine
kleinste aufzunehmende Bramme 4' in ihren Dimensionen aufgezeichnet sind. Entsprechend
liegt die große Bramme 4 sowohl auf den Längsträgern 20 als auch auf den Querträgern
22 auf, eine kleinste Bramme 4' hingegen jedoch nur auf den Längsträgern 20. Die Abstände
zwischen den Querträgern 22 und den Längsträgern 20 sind entsprechend so ausgebildet,
dass sämtliche in der jeweiligen Stranggießanlage hergestellten Brammen auf dem Boden
2 so aufgenommen werden können, dass die jeweiligen Brammen 4, 4' über die Aufnahmen,
beispielsweise in Form der Querträger 22 und Längsträger 20, entsprechend abgestützt
werden können.
[0034] Da ein wesentlicher Aspekt der vorgeschlagenen Vorrichtung 1 darin liegt, eine besonders
gute Isolierung der in den Brammen 4, 4' aufgenommenen Wärmeenergie gegenüber der
Außenseite zu erreichen und entsprechend den Energieverlust zu reduzieren, ist die
Vorrichtung entsprechend wärmeisoliert. Dazu ist, wie in Figuren 7 und 8 gezeigt,
der Boden 2 im Bereich der durch die in Figur 5 gezeigten Längsträger 20 und Querträger
22, welche als Aufnahmen fungieren, mit entsprechenden, hohe Festigkeit aufweisenden
Isolierungen 6 in Form von Feuerfeststeinen, bevorzugt auf Silikatbasis, belegt. Entsprechend
können die Brammen, so wie in Figur 6 gezeigt, auf die Feuerfeststeine 6 so aufgelegt
werden, dass das entsprechende Gewicht der Brammen direkt auf den Längsträgern 20
und Querträgern 22 aufliegt und entsprechend in die Struktur des Bodens 2 abgetragen
wird. Über die Feuerfeststeine 6 wird dabei eine sehr gute Isolierung der Bramme von
den entsprechenden Aufnahmen 20, 22 erreicht.
[0035] Eine weitere Isolierung gegen die Strahlungshitze des Bodens wird über eine zwischen
den Feuerfeststeinen 6 eingebrachte Blähtonschüttung 60 erreicht, mittels welcher
der Boden 2 nach unten hin isoliert wird.
[0036] Die in den Figuren 5 und 6 gezeigten weiteren Rahmenelemente 26, welche die Längsträger
20 und Querträger 22 umgeben, dienen dazu, Isolierelemente aufzunehmen, welche für
eine vollständige Abschirmung notwendig sind, und dienen weiterhin als Aufnahme dafür,
die durch die Haube 3 eingetragenen Lasten abzutragen und auf die Aufnahmen 20, 22
zu übertragen.
[0037] Wie in Figur 7 gezeigt, stehen die Feuerfeststeine 6 bevorzugt etwas über die Blähtonschüttung
60 heraus, so dass ein direkter Kontakt der jeweiligen Brammenunterseite mit der Blähtonschüttung
60 nicht stattfindet.
[0038] Figur 8 zeigt schematisch eine exemplarische Anordnung der Feuerfeststeine 6 auf
den Querträgern 22, wobei hier zur Verankerung der Feuerfeststeine 6 entsprechende
Anker 62 auf den Querträgern 22 positioniert sind, mittels welchen die Feuerfeststeine
6 in ihrer Position gehalten werden können. Über die Materialstärke der Anker 62 wird
in der in Figur 8 gezeigten Ausführungsform weiterhin auch eine Dehnungsfuge zwischen
den einzelnen Feuerfeststeinen 6 bereitgestellt, so dass unterschiedliche Temperaturen
der Feuerfeststeine 6 nicht zu übermäßiger Beanspruchung des Feuerfestmaterials führt.
[0039] Die Isolierungen in Form der Feuerfeststeine 6, der Blähtonschüttung 60, sowie der
Isolationselemente 62 können zum schnellen Wechsel beziehungsweise zum Nachfüllen
bei Verschleiß ausgebildet sein. Dazu sind die Isolationselemente 62 an der Haube
3 entweder eingehängt oder können über lösbare Verbindungen schnell ausgetauscht werden.
[0040] Die Feuerfeststeine 6 können ebenfalls einfach aus den gezeigten Ankern 62 herausgehoben
werden und durch neue Feuerfeststeine ersetzt werden.
[0041] In den Figuren 9 und 10 ist schematisch die Konstruktion der Haube 3 gezeigt, welche
gemäß Figur 9 aus einer Trägerkonstruktion 30 besteht, welche mit, wie aus Figur 10
zu erkennen ist, Wänden, beispielsweise aus Trapezblechen 32 ausgefüllt ist.
[0042] Auf der Oberseite sind entsprechende Anschläge 34 vorgesehen, welche dazu dienen,
die Haube 3 mittels eines Kranes oder einer anderen Hubvorrichtung von dem Boden 2
abzuheben, um eine Befüllung oder Entleerung der Vorrichtung 1 zu ermöglichen. Die
Anschläge 34 können bei einer geeigneten Dimensionierung auch dazu dienen, die Haube
3 mitsamt dem Boden 2 und den auf dem Boden 2 aufgelegten Brammen anzuheben.
[0043] Weiterhin sind neben dem Anschlag 34 auch Aufnahmen 36 vorgesehen, welche dazu dienen,
das Gewicht einer weiteren Vorrichtung 1 aufzunehmen und abzutragen. Mit anderen Worten
können zwei der oben beschriebenen Vorrichtungen - beispielsweise in Figur 2 gezeigten
Art - übereinander gestapelt werden. Die Trägerkonstruktion 30 der Haube 3 ist entsprechend
so dimensioniert, dass ein Anheben der Vorrichtung 1 an dem Anschlag 34 und/oder ein
Absetzen einer weiteren Vorrichtung 1 auf den Aufnahmen 36 auf einer bereits beladenen
Vorrichtung 1 möglich ist.
[0044] Um auch eine ausreichende Isolierung der Haube 3 bereitzustellen, sind die Rahmenkonstruktion
30 sowie die Wände 32 mit Isoliermodulen 64 ausgekleidet, wobei, wie in der Detaildarstellung
gezeigt, die einzelnen Isoliermodule 64 über Anker 66 mit der entsprechenden Trägerkonstruktion
30 beziehungsweise den Trapezblechen 32 verbunden sind. Bevorzugt ist ein am untersten
Isoliermodul 64 angebrachtes Querblech 68 vorgesehen, mittels welchem die einzelnen
Isoliermodule 64 einer Wand am Herunterrutschen gehindert werden.
[0045] Um ein einfaches Aufsetzen der Haube 3 auf den Boden 2 zu ermöglichen, sind am Boden
2 Führungsmittel 70 vorgesehen, in welche dazu komplementäre Führungsmittel 72 an
der Haube 3 eingreifen. Entsprechend wird beim Absenken der Haube 3 auf den Boden
2 die an der Haube vorgesehene Führungsmittel 72 in der am Boden 2 vorgesehenen Führungsmittel
70 so geführt, dass ein zielgenaues und exakt ausgerichtetes Platzieren der Haube
3 auf dem Boden 2 erreicht wird.
[0046] Über nicht gezeigte Verriegelungsmittel kann weiterhin die Haube 3 am Boden 2 verriegelt
werden. Bevorzugt ist diese Verriegelung dann so ausgebildet, dass die gesamte Vorrichtung
2 über den Anschlag 34 komplett angehoben werden kann, also über den an der Haube
3 vorgesehenen Anschlag 34 sowohl die Haube 3 als auch der Boden 2 mit einer möglicherweise
darauf aufgenommenen Bramme angehoben werden kann.
[0047] Durch die gezeigte Konstruktion und insbesondere die entsprechende Auslegung der
Aufnahmen des Bodens 2 wird erreicht, dass die Vorrichtung 1 sehr flexibel einsetzbar
ist und aufgrund der flachen Unterseite der die Aufnahmen ausbildenden Längsträger
20 und Querträger 22 auf Rollgängen transportiert werden kann. Über die Anschläge
24, 34 kann die Vorrichtung 1 aber auch in Hubvorrichtungen, wie beispielsweise Kränen,
angehoben werden und dann entsprechend auf einfache Weise auf einen Schwerlasttieflader
oder den beispielhaft in Figur 4 gezeigten Eisenbahnwaggon 5 umgesetzt werden. Weiterhin
ergibt sich eine Stapelfähigkeit der einzelnen Vorrichtungen derart, dass zwei oder
mehrere der gezeigten Isolierboxen übereinander gestapelt werden können.
[0048] Der Inhalt der Vorrichtung 1 kann bevorzugt über entsprechende Identifikationsmittel
identifiziert werden. Hierzu bieten sich beispielsweise RFID-Transponder oder andere
Identifikationsmittel an, welche automatisch erkannt werden können.
[0049] Die beschriebene Isolierbox kann mit optimal kurzen Offenzeiten betrieben werden,
da sie an den entsprechenden vorgesehenen Verarbeitungsorten geöffnet und verschlossen
werden kann. Durch die entsprechende Auslegung des Bodens kann die Isolierbox nämlich
zum einen direkt an der Stranggießanlage so platziert werden, dass die fertig gegossene
Bramme direkt aufgenommen werden kann, und zum anderen kann die Isolierbox aufgrund
der strukturellen Auslegung des Bodens direkt zum Beginn der Warmwalzstraße angehoben
werden, wodurch die eigentlichen Offenzeiten kurz gehalten werden können.
[0050] Weiterhin ist die Isolierbox dahingehend autark, dass sie keine zusätzliche Stromversorgung
oder Energieversorgung benötigt, sondern als passives Element wirkt. Sie kann entsprechend
ohne Blockierung von Transport- oder Hebekapazitäten als Puffer zur Entkopplung der
Arbeitsabläufe zwischen Stranggießanlage und Warmwalzwerk genutzt werden. Insbesondere
ist sie auch stapelfähig und nutzt dabei den verfügbaren Lagerplatz nahezu so gut
aus, wie nicht isolierte Boxen. Durch die Stapelfähigkeit macht sie ein etwas größeres
Volumen sofort wett.
[0051] Dadurch leistet die Isolierbox einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung
in diesem Zusammenhang.
[0052] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den einzelnen Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Vorrichtung zum Transportieren mindestens einer Bramme
- 2
- Boden
- 20
- Längsträger
- 22
- Querträger
- 24
- Anschlag
- 26
- Rahmenelement
- 3
- Haube
- 30
- Trägerkonstruktion
- 32
- Trapezblech
- 34
- Anschlag
- 36
- Aufnahme
- 4
- Bramme
- 4'
- kleinste Bramme
- 5
- Eisenbahnwaggon
- 6
- Feuerfeststein
- 60
- Blähtonschüttung
- 62
- Anker
- 64
- Isoliermodul
- 66
- Anker
- 68
- Querblech
- 70
- Führungsmittel
- 72
- Führungsmittel
1. Vorrichtung (1) zum Transportieren mindestens einer Bramme (4), umfassend einen Boden
(2) zur Aufnahme der mindestens einen Bramme und eine auf den Boden (2) aufsetzbare
Haube (3),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Boden (2) mindestens eine Aufnahme (20, 22) zum Aufnehmen und Abtragen zumindest
des Gesamtgewichts der Haube (3) und der auf dem Boden aufgenommenen mindestens einen
Bramme (4) aufweist.
2. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Brammen (4) übereinander auf der mindestens einen Aufnahme (20, 22)
stapelbar sind.
3. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (3) mindestens eine Aufnahme (36) zum Abtragen des Gewichts mindestens
einer auf der Haube (3) gestapelten weiteren Vorrichtung (1) aufweist, wobei die mindestens
eine Aufnahme (36) das Gewicht auf den Boden (2) der unteren Vorrichtung (1) abträgt.
4. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zum Transport mit Transport- und Hebemitteln kompatibel ist,
bevorzugt zum Transport mit Schwerlasttiefladern, Eisenbahnwaggons, Rollgängen und/oder
Kränen.
5. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (3) und/oder der Boden (2) mindestens ein Anschlagmittel (24, 34) zum Anschlagen
einer Hub- oder Transportvorrichtung aufweisen.
6. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (2) kompatibel zum Transport auf Rollgängen gestaltet ist und die mindestens
eine Aufnahme (20, 22) bevorzugt an ihrer Unterseite plan ist und bevorzugt eine plane
Ebene ausbildet.
7. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Führungsmittel (70, 72) zum Führen der Haube (3) in eine mit dem Boden
(2) verschlossene Position vorgesehen ist.
8. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (3) über mindestens ein Verriegelungsmittel mit dem Boden (2) verbindbar
ist, bevorzugt derart, dass der Boden (2), die Haube (3) sowie die mindestens eine
darin aufgenommene Bramme (4) über mindestens einen an der Haube (3) abgeordneten
Anschlag (34) anhebbar ist.
9. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Aufnahme mindestens einen Längsträger (20) und/oder mindestens
einen Querträger (22) umfasst.
10. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Isolierung (6) hoher Festigkeit auf der mindestens einen Aufnahme
(20, 22) vorgesehen ist, bevorzugt mindestens ein Feuerfeststein auf Silikatbasis,
welcher besonders bevorzugt über mindestens einen Anker (62) auf der Aufnahme (20,
22) gehalten ist.
11. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (2) eine flächige Isolierung über eine Blähtonschüttung (60) aufweist.
12. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (3) eine Trägerkonstruktion (30) aufweist und die Wände mit Isolationsmaterial
(64) belegt sind.
13. Vorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolation (6, 60, 62) auswechselbar angeordnet ist.
14. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Identifikationsmittel zur Identifikation des auf dem Boden (2) aufgenommenen Inhalts
vorgesehen sind.
15. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie selbsttragend ausgebildet ist.