(19)
(11) EP 2 708 119 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.03.2014  Patentblatt  2014/12

(21) Anmeldenummer: 13184083.7

(22) Anmeldetag:  12.09.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A01K 3/00(2006.01)
E04H 17/10(2006.01)
E04H 17/08(2006.01)
E04H 17/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 13.09.2012 DE 202012009353 U

(71) Anmelder: Mahieddine, Tino
14947 Nuthe-Urstromtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Mahieddine, Tino
    14947 Nuthe-Urstromtal (DE)

(74) Vertreter: Wablat Lange Karthaus 
Anwaltssozietät Potsdamer Chaussee 48
14129 Berlin
14129 Berlin (DE)

   


(54) Zaunpfahl zur Halterung von Elektrozaundrähten auf Viehweiden


(57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Zaunpfahl zur Halterung von Elektrozaundrähten auf Viehweiden mittels Isolatoren (6 bis 9), der ohne großen zusätzlichen Material- und Arbeitsaufwand und somit ohne große zusätzliche Kosten die Ausbildung eines zweiten Weidezaunes ermöglicht. Erfindungsgemäß ist hierzu ein quer vom Zaunpfahl (1) abstehender Auslegerarm (10) mit mindestens einem weiteren Isolator (11, 13) am freien Ende vorgesehen. (Fig. 1)




Beschreibung


[0001] Die Neuerung bezieht sich auf einen Zaunpfahl zur Halterung von Elektrozaundrähten auf Viehweiden mittels am Zaunpfahl angebrachter Isolatoren.

[0002] Ein Zaunpfahl dieser Art ist aus EP 0 749 686 A2 bekannt. Dieser trägt die über die vertikale Höhe des Zaunpfahles verteilt angeordneten Isolatoren mittels Bügeln, die in gleicher Höhe auf gegenüberliegenden Seiten das aus Kunststoff bestehenden Zaunpfahles angebracht sind.

[0003] Es hat sich aber gezeigt, dass ein einzelner, durch bekannte Zaunpfähle und Elektrozaundrähte gebildeter Weidezaun dann nicht sicher ist, wenn dieser an bestimmten, gegebenenfalls stark befahrenen Straßen aufgestellt ist, da sich die auf der Viehweide stehenden Tiere bei der Futteraufnahme mit dem Kopf durch zwei parallele Elektrozaundrähte hindurch bewegen können, um auf der Außenseite des Weidezaunes befindliche Pflanzen fressen zu können. Bei Erschrecken durch den vorbei fließenden Verkehr oder durch einen Stromschlag schnellt das Tier dann meist innerhalb eines Augenblickes als erstes den Kopf hoch, um sich einen Überblick zu verschaffen und dann die Flucht anzutreten. Hierbei ist die Gefahr groß, dass der Weidezaun stark beschädigt wird und in seiner Funktion nicht mehr gerecht wird.

[0004] Um dieses Problem zu vermeiden, werden häufig zwei Weidezäune parallel zueinander aufgestellt, wobei der innere Weidezaun niedriger als der äußere Weidezaun ausgebildet wird. Hierbei werden die Tiere durch den inneren Weidezaun bereits davon abgehalten, ihren Kopf durch den äußeren Weidezaun hindurch zu stecken. Der zweite, innere Weidezaun erfordert aber zusätzlichen Material- und Arbeitsaufwand und damit zusätzliche Kosten.

[0005] Der Neuerung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Zaunpfahl zur Halterung von Elektrozäunen auf Viehweiden mittels Isolatoren zu schaffen, der ohne großen zusätzlichen Material- und Arbeitsaufwand und somit ohne große zusätzliche Kosten die Ausbildung eines zweiten Weidezaunes ermöglicht.

[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Neuerung vor, dass ein quer vom Zaunpfahl abstehender Auslegerarm mit mindestens einem weiteren Isolator am freien Ende vorgesehen ist. Nach dem Aufstellen der Reihe von Zaunpfählen für den äußeren Weidezaun wird neben den Elektrozäunen, die an den Isolatoren der Zaunpfähle festgelegt werden, zusätzlich ein weiterer Elektrozaun durch die zusätzlichen Isolatoren an den freien Enden der Auslegerarme gelegt, der den inneren Weidezaun bildet. Damit wird ohne große zusätzliche Kosten erreicht, dass die Tiere bereits durch den ersten, inneren Weidezaun davon abgehalten werden, ihren Kopf durch den Elektrozaun des äußeren Weidezaunes hindurch zu stecken.

[0007] Der neuerungsgemäße Zaunpfahl hat die Besonderheit, dass der mit mindestens einem Isolator am freien Ende ausgestattete Auslegerarm das Bauen eines zweiten, inneren Weidezaunringes überflüssig macht. So werden Material und Arbeitsaufwand eingespart, zudem erhöht sich die Akzeptanz beim Tier, so dass die Wirtschaftlichkeit steigt, wenn nur der Auslegerarm mit zwei weiteren Strom führenden Litzen bestückt werden muss und nicht ein ganzer zweiter, innerer Weidezaun. Ein solcher Zaunpfahl vermittelt auch Außenstehenden den Eindruck von Beständigkeit, Sicherheit und Stabilität des Weidezaunes.

[0008] In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Neuerung ist der Auslegerarm etwa auf halber vertikaler Höhe des Zaunpfahles angebracht.

[0009] Bei einem aus Metall bestehenden Zaunpfahl ist der Auslegerarm am Zaunpfahl angeschweißt, bei einem aus Kunststoff ausgebildeten Zaunpfahl ist der Auslegerarm am Zaunpfahl angeklemmt. Ferner beträgt die auskragende Länge des Auslegerarmes vom Zaunpfahl etwa ein Drittel der Höhe des Zaunpfahles.

[0010] In noch weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Neuerung ist der Auslegerarm mittels eines einstell- und arretierbaren Gelenkelementes am Zaunpfahl angebracht. Hierdurch kann der Auslegerarm zum Transport und zur Lagerung an den Zaunpfahl angeklappt werden. Erst auf der Weide wird der Auslegerarm dann abgeklappt und in der gewünschten Winkelstellung zum Zaunpfahl arretiert.

[0011] Die Neuerung ist nachfolgend anband von zwei Ausführungsbeispielen eines Zaunpfahles zur Halterung von Elektrodrahtzäunen auf Viehweiden mittels Isolatoren näher erläutert.

[0012] Es zeigt:
Fig. 1
die erste Ausführungsform des Zaunpfahles mit einem festen Auslegerarm in einer Seitenansicht und
Fig. 2
die zweite Ausführungsform des Zaunpfahles mit einem einstell- und arretierbar angebrachten Auslegerarm in einer Seitenansicht.


[0013] Der Zaunpfahl 1 aus Metall besitzt an seinem Bodenteil2 zwei Erdspitzen 3, 4 von je etwa 30 cm Länge und hat eine Höhe H über dem durch eine Trittstufe 5 markierten Erdreich von 150 cm. Die Gesamthöhe beträgt somit 180 cm. Über der Trittstufe 5 sind in vertikalen Abständen von 40 cm, 80 cm, 120 cm und 150 cm über der Trittstufe 5 Isolatoren 6 bis 9 zur Befestigung nicht gezeigter Elektrozaundrähte angebracht. Die an die Erdspitze 4 anschließende Trittstufe 5 ist am aus Metall bestehenden Zaunpfahl 1 mit jeweils zwei Schweißpunkten fixiert.

[0014] Handelsübliche Isolatoren 6 bis 9 sind sogenannte Ringisolatoren mit einem Schweißpunkt, mit dem diese ebenfalls am aus Metall bestehenden Zaunpfahl angeschweißt sind.

[0015] Etwa in halber vertikaler Höhe h beim zweiten Isolator 7 von unten, also in 80 cm über dem in das Erdreich einzudrückenden Bodenteil 2, ist ein quer vom Zaunpfahl 1 abstehender Auslegerarm 10 am aus Metall bestehenden Zaunpfahl 1 angeschweißt. Der Auslegerarm 10 mit der auskragenden Länge L trägt an seinem freien Ende mindestens einen weiteren Isolator 11 und an einem weiteren abgewinkelten Auslegerarmteil 12 einen weiteren Isolator 13, jeweils zum Durchführen weiterer, nicht gezeigter Elektrozaundrähte. Der Auslegerarm 10 kann auch unter einem nach unten geneigten Winkel am Zaunpfahl 1 angeschweißt sein.

[0016] In der zweiten Ausführungsform, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 entspricht, ist der Auslegerarm 10' am Zaunpfahl 1 mittels eines einstell ∼ und arretierbaren Gelenkelementes 14 angebracht und kann somit gemäß dem Pfeil 15 verschwenkt werden, insbesondere bei Nichtgebrauch an den Zaunpfahl 1 angeklappt werden.

[0017] Dieser Zaunpfahl 1 hat die Besonderheit, dass er mit dem festen oder klappbaren Auslegerarm 10, 10' ausgestattet ist, der das Bauen eines zweiten, inneren Weidezaunes überflüssig macht. Der Zaunpfahl 1 ist in diesen Ausführungsformen mit sechs Isolatoren 6 bis 9 und 11, 13 bestückt, durch deren nicht gezeigte Ösen die Ausstattung der Elektrozaundrähte mit oder ohne Stromführung in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren erfolgt.

[0018] Beim Aufbau eines Weidezaunes hat der Zaunpfahl! vier Isolatoren 6 bis 9 bzw. Ösen, durch welche je nach Bedarf das Koppelband mit z. B. 20 mm Breite durchgeführt wird, um die Wahrnehmung des Tieres, insbesondere eines Pferdes, zu verbessern. Der Auslegerarm 10, 10' ragt in den Innenbereich der abzugrenzenden Weide hinein und hindert das Tier daran, dem äußeren Hauptzaun zu nahe zu treten. Dies geschieht im Allgemeinen durch tierisches Verhalten bei der Futteraufnahme oder im Zusammenhang mit Fluchtversuchen oder einer Panik. Bei der Futteraufnahme tritt das Tier, insbesondere das Pferd, soweit vor, bis es mit dem Kopf unterhalb des Koppelbandes ist. Bei einem Erschrecken oder einem Stromschlag schnellt meist innerhalb eines Augenblickes als erstes der Kopf des Tieres hoch, damit das Tier sich einen Überblick verschaffen kann und um dann die Flucht anzutreten. Hierbei ist die Gefahr groß, dass ein einfacher Weidezaun ohne Auslegerarme stark beschädigt wird und seine Funktion nicht mehr ausführen kann.

[0019] Bei einem Weide-Zaunpfahl 1 mit Auslegerarm 10, 10' und an diesen angebrachten zusätzlichen Isolatoren 11, 13 mit durch diese geführten Elektrozaundrähten wird in diesem Falle lediglich der Stromkreis des inneren Zaunes betroffen. Der äußere Hauptzaun bleibt unbeschadet und wird in seiner Funktion als vom Tier wahrnehmbare Grenze nicht beeinträchtigt. Bei Flucht, Herdentrieb oder ähnlichem Verhalten würde der Auslegerarm 10, 10' bei Tierkontakten mit seinem Strom führenden inneren Kreis einen Warnschuss abgeben und das Tier bzw. die Tiere vom Durchbrechen des Hauptzaunes abhalten.

Bezugszeichenliste



[0020] 
1
Zaunpfahl
2
Bodenteil
3
Erdspitze
4
Erdspitze
5
Trittstufe
6 bis 9
Isolator
10
Auslegerarm
11
Isolator
12
Auslegerarmteil (abgewinkelt )
13
Isolator
14
Gelenkelement
15
Pfeil



Ansprüche

1. Zaunpfahl zur Halterung von Elektrozaundrähten mittels Isolatoren (6 bis 9), dadurch gekennzeichnet, dass ein quer vom Zaunpfahl (1) abstehender Auslegerarm (10) mit mindestens einem weiteren Isolator (11, 13) am freien Ende vorgesehen ist.
 
2. Zaunpfahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') etwa auf halber vertikaler Höhe (h) des Zaunpfahles (1) angeordnet ist.
 
3. Zaunpfahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') an einem aus Metall bestehenden Zaunpfahl (1) angeschweißt ist.
 
4. Zaunpfahl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') an einen aus Kunststoff ausgebildeten Zaunpfahl (1) angeklemmt ist.
 
5. Zaunpfahl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auskragende Länge (L) des Auslegerarmes (10, 10') vom Zaunpfahl (1) etwa ein Drittel der Gesamthöhe (H) des Zaunpfahles (1) beträgt.
 
6. Zaunpfahl nach einem der Ansprüche 1,2,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') mittels eines einstell- und arretierbaren Gelenkelementes (14) am Zaunpfahl (1) angebracht ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente