[0001] Die Neuerung bezieht sich auf einen Zaunpfahl zur Halterung von Elektrozaundrähten
auf Viehweiden mittels am Zaunpfahl angebrachter Isolatoren.
[0002] Ein Zaunpfahl dieser Art ist aus
EP 0 749 686 A2 bekannt. Dieser trägt die über die vertikale Höhe des Zaunpfahles verteilt angeordneten
Isolatoren mittels Bügeln, die in gleicher Höhe auf gegenüberliegenden Seiten das
aus Kunststoff bestehenden Zaunpfahles angebracht sind.
[0003] Es hat sich aber gezeigt, dass ein einzelner, durch bekannte Zaunpfähle und Elektrozaundrähte
gebildeter Weidezaun dann nicht sicher ist, wenn dieser an bestimmten, gegebenenfalls
stark befahrenen Straßen aufgestellt ist, da sich die auf der Viehweide stehenden
Tiere bei der Futteraufnahme mit dem Kopf durch zwei parallele Elektrozaundrähte hindurch
bewegen können, um auf der Außenseite des Weidezaunes befindliche Pflanzen fressen
zu können. Bei Erschrecken durch den vorbei fließenden Verkehr oder durch einen Stromschlag
schnellt das Tier dann meist innerhalb eines Augenblickes als erstes den Kopf hoch,
um sich einen Überblick zu verschaffen und dann die Flucht anzutreten. Hierbei ist
die Gefahr groß, dass der Weidezaun stark beschädigt wird und in seiner Funktion nicht
mehr gerecht wird.
[0004] Um dieses Problem zu vermeiden, werden häufig zwei Weidezäune parallel zueinander
aufgestellt, wobei der innere Weidezaun niedriger als der äußere Weidezaun ausgebildet
wird. Hierbei werden die Tiere durch den inneren Weidezaun bereits davon abgehalten,
ihren Kopf durch den äußeren Weidezaun hindurch zu stecken. Der zweite, innere Weidezaun
erfordert aber zusätzlichen Material- und Arbeitsaufwand und damit zusätzliche Kosten.
[0005] Der Neuerung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Zaunpfahl zur Halterung
von Elektrozäunen auf Viehweiden mittels Isolatoren zu schaffen, der ohne großen zusätzlichen
Material- und Arbeitsaufwand und somit ohne große zusätzliche Kosten die Ausbildung
eines zweiten Weidezaunes ermöglicht.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Neuerung vor, dass ein quer vom Zaunpfahl abstehender
Auslegerarm mit mindestens einem weiteren Isolator am freien Ende vorgesehen ist.
Nach dem Aufstellen der Reihe von Zaunpfählen für den äußeren Weidezaun wird neben
den Elektrozäunen, die an den Isolatoren der Zaunpfähle festgelegt werden, zusätzlich
ein weiterer Elektrozaun durch die zusätzlichen Isolatoren an den freien Enden der
Auslegerarme gelegt, der den inneren Weidezaun bildet. Damit wird ohne große zusätzliche
Kosten erreicht, dass die Tiere bereits durch den ersten, inneren Weidezaun davon
abgehalten werden, ihren Kopf durch den Elektrozaun des äußeren Weidezaunes hindurch
zu stecken.
[0007] Der neuerungsgemäße Zaunpfahl hat die Besonderheit, dass der mit mindestens einem
Isolator am freien Ende ausgestattete Auslegerarm das Bauen eines zweiten, inneren
Weidezaunringes überflüssig macht. So werden Material und Arbeitsaufwand eingespart,
zudem erhöht sich die Akzeptanz beim Tier, so dass die Wirtschaftlichkeit steigt,
wenn nur der Auslegerarm mit zwei weiteren Strom führenden Litzen bestückt werden
muss und nicht ein ganzer zweiter, innerer Weidezaun. Ein solcher Zaunpfahl vermittelt
auch Außenstehenden den Eindruck von Beständigkeit, Sicherheit und Stabilität des
Weidezaunes.
[0008] In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Neuerung ist der Auslegerarm etwa auf halber
vertikaler Höhe des Zaunpfahles angebracht.
[0009] Bei einem aus Metall bestehenden Zaunpfahl ist der Auslegerarm am Zaunpfahl angeschweißt,
bei einem aus Kunststoff ausgebildeten Zaunpfahl ist der Auslegerarm am Zaunpfahl
angeklemmt. Ferner beträgt die auskragende Länge des Auslegerarmes vom Zaunpfahl etwa
ein Drittel der Höhe des Zaunpfahles.
[0010] In noch weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Neuerung ist der Auslegerarm mittels
eines einstell- und arretierbaren Gelenkelementes am Zaunpfahl angebracht. Hierdurch
kann der Auslegerarm zum Transport und zur Lagerung an den Zaunpfahl angeklappt werden.
Erst auf der Weide wird der Auslegerarm dann abgeklappt und in der gewünschten Winkelstellung
zum Zaunpfahl arretiert.
[0011] Die Neuerung ist nachfolgend anband von zwei Ausführungsbeispielen eines Zaunpfahles
zur Halterung von Elektrodrahtzäunen auf Viehweiden mittels Isolatoren näher erläutert.
[0012] Es zeigt:
- Fig. 1
- die erste Ausführungsform des Zaunpfahles mit einem festen Auslegerarm in einer Seitenansicht
und
- Fig. 2
- die zweite Ausführungsform des Zaunpfahles mit einem einstell- und arretierbar angebrachten
Auslegerarm in einer Seitenansicht.
[0013] Der Zaunpfahl 1 aus Metall besitzt an seinem Bodenteil2 zwei Erdspitzen 3, 4 von
je etwa 30 cm Länge und hat eine Höhe H über dem durch eine Trittstufe 5 markierten
Erdreich von 150 cm. Die Gesamthöhe beträgt somit 180 cm. Über der Trittstufe 5 sind
in vertikalen Abständen von 40 cm, 80 cm, 120 cm und 150 cm über der Trittstufe 5
Isolatoren 6 bis 9 zur Befestigung nicht gezeigter Elektrozaundrähte angebracht. Die
an die Erdspitze 4 anschließende Trittstufe 5 ist am aus Metall bestehenden Zaunpfahl
1 mit jeweils zwei Schweißpunkten fixiert.
[0014] Handelsübliche Isolatoren 6 bis 9 sind sogenannte Ringisolatoren mit einem Schweißpunkt,
mit dem diese ebenfalls am aus Metall bestehenden Zaunpfahl angeschweißt sind.
[0015] Etwa in halber vertikaler Höhe h beim zweiten Isolator 7 von unten, also in 80 cm
über dem in das Erdreich einzudrückenden Bodenteil 2, ist ein quer vom Zaunpfahl 1
abstehender Auslegerarm 10 am aus Metall bestehenden Zaunpfahl 1 angeschweißt. Der
Auslegerarm 10 mit der auskragenden Länge L trägt an seinem freien Ende mindestens
einen weiteren Isolator 11 und an einem weiteren abgewinkelten Auslegerarmteil 12
einen weiteren Isolator 13, jeweils zum Durchführen weiterer, nicht gezeigter Elektrozaundrähte.
Der Auslegerarm 10 kann auch unter einem nach unten geneigten Winkel am Zaunpfahl
1 angeschweißt sein.
[0016] In der zweiten Ausführungsform, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform nach
Fig. 1 entspricht, ist der Auslegerarm 10' am Zaunpfahl 1 mittels eines einstell ∼
und arretierbaren Gelenkelementes 14 angebracht und kann somit gemäß dem Pfeil 15
verschwenkt werden, insbesondere bei Nichtgebrauch an den Zaunpfahl 1 angeklappt werden.
[0017] Dieser Zaunpfahl 1 hat die Besonderheit, dass er mit dem festen oder klappbaren Auslegerarm
10, 10' ausgestattet ist, der das Bauen eines zweiten, inneren Weidezaunes überflüssig
macht. Der Zaunpfahl 1 ist in diesen Ausführungsformen mit sechs Isolatoren 6 bis
9 und 11, 13 bestückt, durch deren nicht gezeigte Ösen die Ausstattung der Elektrozaundrähte
mit oder ohne Stromführung in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren erfolgt.
[0018] Beim Aufbau eines Weidezaunes hat der Zaunpfahl! vier Isolatoren 6 bis 9 bzw. Ösen,
durch welche je nach Bedarf das Koppelband mit z. B. 20 mm Breite durchgeführt wird,
um die Wahrnehmung des Tieres, insbesondere eines Pferdes, zu verbessern. Der Auslegerarm
10, 10' ragt in den Innenbereich der abzugrenzenden Weide hinein und hindert das Tier
daran, dem äußeren Hauptzaun zu nahe zu treten. Dies geschieht im Allgemeinen durch
tierisches Verhalten bei der Futteraufnahme oder im Zusammenhang mit Fluchtversuchen
oder einer Panik. Bei der Futteraufnahme tritt das Tier, insbesondere das Pferd, soweit
vor, bis es mit dem Kopf unterhalb des Koppelbandes ist. Bei einem Erschrecken oder
einem Stromschlag schnellt meist innerhalb eines Augenblickes als erstes der Kopf
des Tieres hoch, damit das Tier sich einen Überblick verschaffen kann und um dann
die Flucht anzutreten. Hierbei ist die Gefahr groß, dass ein einfacher Weidezaun ohne
Auslegerarme stark beschädigt wird und seine Funktion nicht mehr ausführen kann.
[0019] Bei einem Weide-Zaunpfahl 1 mit Auslegerarm 10, 10' und an diesen angebrachten zusätzlichen
Isolatoren 11, 13 mit durch diese geführten Elektrozaundrähten wird in diesem Falle
lediglich der Stromkreis des inneren Zaunes betroffen. Der äußere Hauptzaun bleibt
unbeschadet und wird in seiner Funktion als vom Tier wahrnehmbare Grenze nicht beeinträchtigt.
Bei Flucht, Herdentrieb oder ähnlichem Verhalten würde der Auslegerarm 10, 10' bei
Tierkontakten mit seinem Strom führenden inneren Kreis einen Warnschuss abgeben und
das Tier bzw. die Tiere vom Durchbrechen des Hauptzaunes abhalten.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Zaunpfahl
- 2
- Bodenteil
- 3
- Erdspitze
- 4
- Erdspitze
- 5
- Trittstufe
- 6 bis 9
- Isolator
- 10
- Auslegerarm
- 11
- Isolator
- 12
- Auslegerarmteil (abgewinkelt )
- 13
- Isolator
- 14
- Gelenkelement
- 15
- Pfeil
1. Zaunpfahl zur Halterung von Elektrozaundrähten mittels Isolatoren (6 bis 9), dadurch gekennzeichnet, dass ein quer vom Zaunpfahl (1) abstehender Auslegerarm (10) mit mindestens einem weiteren
Isolator (11, 13) am freien Ende vorgesehen ist.
2. Zaunpfahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') etwa auf halber vertikaler Höhe (h) des Zaunpfahles (1)
angeordnet ist.
3. Zaunpfahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') an einem aus Metall bestehenden Zaunpfahl (1) angeschweißt
ist.
4. Zaunpfahl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') an einen aus Kunststoff ausgebildeten Zaunpfahl (1) angeklemmt
ist.
5. Zaunpfahl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auskragende Länge (L) des Auslegerarmes (10, 10') vom Zaunpfahl (1) etwa ein
Drittel der Gesamthöhe (H) des Zaunpfahles (1) beträgt.
6. Zaunpfahl nach einem der Ansprüche 1,2,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10, 10') mittels eines einstell- und arretierbaren Gelenkelementes
(14) am Zaunpfahl (1) angebracht ist.