[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebeband für eine Maschine zur Herstellung
von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton.
[0002] Aus der
US 2004/0149342 ist ein derartiges allgemein auch als Formiersieb bezeichnetes Gewebeband bekannt,
das mit zwei Gewebelagen hergestellt ist. Eine bahnmaterialseitige erste Gewebelage
trägt das zu fertigende Material und ist mit einer Leinwandbindung gewebt, um die
Gefahr der Markierung des zu fertigenden Bahnmaterials durch eine möglichst glatte
Oberfläche der bahnmaterialseitigen ersten Gewebelage zu minimieren. Eine laufseitige
oder maschinenseitige zweite Gewebelage gibt dem Gewebeband die erforderliche Stabilität
und ist im Betrieb über die verschiedenen das Gewebeband führenden bzw. antreibenden
Walzen oder Rollenelemente geführt. Die beiden Gewebelagen sind durch eine Vielzahl
von Bindefäden miteinander verbunden.
[0003] Aus der
EP 1 619 296 ist eine Papiermaschinenbespannung bekannt, bei der die papier- und/oder maschinenseitige
Gewebelage aus einer Grundbindung wie Leinwand-, Köper- oder Atlasbindung oder einer
Ableitung und/oder Erweiterung dieser Grundbindungen gebildet sein kann.
[0004] Die
EP 0 342 684 offenbart darüber hinaus verschiedene maschinenseitige Webmuster für eine doppellagige
Bespannung einer Papiermaschine.
[0005] Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Gewebeband für eine Maschine zur
Herstellung von Bahnmaterial vorzusehen, bei welchem einerseits die Markierungsneigung
weiter verringert ist, andererseits aber auch für eine hohe Standfestigkeit des Gewebebands
gesorgt ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Gewebeband für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine
bahnmaterialseitige erste Gewebelage und eine maschinenseitige zweite Gewebelage,
wobei die erste Gewebelage und die zweite Gewebelage durch Bindefäden miteinander
verbunden sind und die zweite Gewebelage mit einer 8-bindigen unregelmäßigen Atlasbindung
gewebt ist.
[0007] Der Einsatz einer unregelmäßigen Atlasbindung für die zweite Gewebelage bringt verschiedene
Vorteile mit sich. Während eine regelmäßige Atlasbindung zu sehr ausgeprägten, dominanten
Bindungsdiagonalen führt, also durch die Abbindungspunkte der Kett- und Schussfäden
definierten Diagonalen, die die Gefahr mit sich bringen, dass sie sich durch die bahnmaterialseitige
erste Gewebelage hindurch abzeichnen, ist bei einer unregelmäßigen Atlasbindung dafür
gesorgt, dass derartige dominante Bindungsdiagonalen nicht entstehen können. Gleichwohl
berücksichtigt selbstverständlich auch die unregelmäßige Atlasbindung die für die
Bildung einer Atlasbindung vorgegebenen Grundregeln, wie z.B., dass kein Bindungspunkt
unmittelbar an einen anderen Bindungspunkt angrenzt. Ein weiterer Vorteil beim Einsatz
einer Atlasbindung ist, dass diese ein sehr großes Verhältnis von Flottierungen zu
Bindungspunkten aufweist. D.h., die einzelnen involvierten Fäden verlaufen im Gewebe
größtenteils ohne Bindungspunkte zu bilden, was einerseits dazu beiträgt, dass die
Markierungsneigung reduziert wird, andererseits aber dafür sorgt, dass beispielsweise
an der Laufseite primär Fäden vorhanden sind, welche für die dort vorhandenen Anforderungen
optimal ausgebildet sind.
[0008] Der Einsatz einer unregelmäßigen 8-bindigen Atlasbindung hat darüber hinaus zur Folge,
dass einerseits zwar noch vergleichsweise lange Flottierungen vorhanden sind, dass
andererseits aber diese Flottierungen noch nicht so lange sind, dass durch die im
Fertigungsbetrieb auftretenden Kräfte die Gefahr besteht, dass einzelne Fäden verschoben
werden könnten.
[0009] Weiter kann das erfindungsgemäße Gewebeband so ausgestaltet sein, dass die erste
Gewebelage und die zweite Gewebelage mit in einer Bandlängsrichtung verlaufenden Längsfäden
und in einer Bandquerrichtung verlaufenden Querfäden aufgebaut sind und dass die Flottierungen
der Querfäden der zweiten Gewebelage an der von der ersten Gewebelage abgewandten
Seite der Längsfäden der zweiten Gewebelage verlaufen. Dieser Aufbau führt dazu, dass
primär die Querfäden die laufseitige bzw. maschinenseitige Oberfläche bilden und dementsprechend
hierfür auch Fadenmaterial ausgewählt werden kann, das sehr verschleißrobust ist.
Die Längsfäden der zweiten Gewebelage können dann im Wesentlichen unbeeinträchtigt
von irgendwelchen Verschleißanforderungen so ausgewählt werden, dass sie dem Gewebeband
eine besondere Zugfestigkeit verleihen.
[0010] Dabei kann aus fertigungstechnischen Gründen vorteilhafterweise vorgesehen sein,
dass die Längsfäden Kettfäden sind und dass die Querfäden Schussfäden sind.
[0011] Eine hinsichtlich der Vermeidung einer Markierung in dem zu fertigenden Bahnmaterial
vorteilhafte Ausgestaltungsform kann vorsehen, dass in einem Bindungsrapport der zweiten
Gewebelage die zwischen Längsfäden und Querfäden gebildeten Bindungspunkte derart
verteilt sind, dass zumindest zwei Gruppen mit drei Bindungspunkten existieren, die
einen einer Steigungszahl 2 oder einer Fortschreitungszahl 2 entsprechenden Abstand
aufweisen. Es wird damit also erreicht, dass in vergleichsweise kleinen Gebieten eine
relative große Anzahl an Bindungspunkten vorhanden ist, so dass annähernd Bedingungen
hergestellt werden, wie sie bei einem 5-bindigen Atlas vorhanden sind. Sehr nahe beieinander
liegende Bindungspunkte sind ebenfalls vorteilhaft zum Verringern der Markierungsneigung.
In anderen Bereichen sind dann weniger Bindungspunkte vorhanden, so dass dort eine
im Wesentlichen glatte Oberfläche bereitgestellt wird.
[0012] Bei einer alternativen Ausgestaltungsform kann vorgesehen sein, dass in einem Bindungsrapport
der zweiten Gewebelage die zwischen Längsfäden und Querfäden gebildeten Bindungspunkte
derart verteilt sind, dass zumindest eine Gruppe mit 5 Bindungspunkten existiert,
die einen einer Stelgungszahl 2 oder einer Fortschreitungszahl 2 entsprechenden gegenseitigen
Abstand aufweisen. Dabei kann die Ausgestaltung weiter so sein, dass in dem Bindungsrapport
ferner wenigstens eine Gruppe mit drei Bindungspunkten existiert, die einen einer
Steigungszahl 2 oder einer Fortschreitungszahl 2 entsprechenden gegenseitigen Abstand
aufweisen.
[0013] Bei einer weiteren vorteilhaften alternativen Ausgestaltungsform kann vorgesehen
sein, dass in einem Bindungsrapport der zweiten Gewebelage die zwischen Längsfäden
und Querfäden gebildeten Bindungspunkte derart verteilt sind, dass zumindest eine
Gruppe mit vier Bindungspunkten existiert, die einen einer Steigungszahl 2 oder einer
Fortschreitungszahl entsprechenden gegenseitigen Abstand aufweisen.
[0014] Um eine sehr stabile Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen zu erlangen und auch
durch das Einführen der Bindefäden die Gefahr einer Markierung des zu fertigenden
Bahnmaterials zu mindern, wird vorgeschlagen, dass die Bindefäden Bindefadenpaare
bilden, wobei jedes Bindefadenpaar in Längsrichtung oder in Querrichtung jeweils zwischen
zwei Fäden der ersten Gewebelage und zwei Fäden der zweiten Gewebelage verläuft.
[0015] Dabei wird vorteilhafterweise so vorgegangen, dass jeweils ein Bindefaden eines Bindefadenpaares
mit Fäden der ersten Gewebelage bindet, während der andere Bindefaden dieses Bindefadenpaares
mit wenigstens einem Faden der zweiten Gewebelage bindet, und dass in einem Kreuzungspunkt
die beiden Bindefäden des Bindefadenpaares wechseln, so dass der andere Bindefaden
mit Fäden der ersten Gewebelage bindet, während der eine Bindefaden mit wenigstens
einem Faden der zweiten Gewebelage bindet.
[0016] Die Kreuzungspunkte nebeneinander liegender Bindefadenpaare können ein regelmäßiges
Kreuzungspunktmuster bilden. Weiter wird vorgeschlagen, dass bei zwei unmittelbar
nebeneinander verlaufenden Bindefadenpaaren kein Bindefaden mit dem selben Faden der
zweiten Gewebelage bindet.
[0017] Um durch eine zu große Unordnung oder Unsymmetrie im Gewebeband hervorgerufene nachteilhafte
Effekte zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass wenigstens ein Teil der zwischen Bindefäden
und Fäden der zweiten Gewebelage gebildeten Bindungspunkte ein regelmäßiges Bindungspunktmuster
bildet.
[0018] Weiter kann bei einer vorteilhaften Ausgestaltungsform vorgesehen sein, dass kein
Bindefaden mit einem Faden der zweiten Gewebelage bindet, mit welchem ein unmittelbar
neben diesem Bindefaden verlaufender Faden der zweiten Gewebelage bindet. Auf diese
Art und Weise kann vermieden werden, dass ein Bindefaden mit einem Faden der zweiten
Gewebelage bindet, der auf Grund seiner unmittelbar benachbarten Bindung mit einem
weiteren Faden der zweiten Gewebelage stark gekrümmt ist, so dass auf Grund der vorhandenen
Krümmung ein dort abbindender Bindefaden seitlich verschoben werden könnte.
[0019] Das erfindungsgemäße Gewebeband kann weiter so aufgebaut sein, dass die in einer
Bandlängsrichtung verlaufenden Längsfäden der zweiten Gewebelage oder/und die in einer
Bandquerrichtung verlaufenden Querfäden der zweiten Gewebelage im Wesentlichen mit
gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnet sind.
[0020] Alternativ ist es möglich, dass die in einer Bandlängsrichtung verlaufenden Längsfäden
der zweiten Gewebelage oder/und die in einer Bandquerrichtung verlaufenden Querfäden
der zweiten Gewebelage paarweise gruppiert sind, wobei der Fadenabstand in einem jeweiligen
Paar geringer ist, als der Abstand zwischen einem Paar und einem diesem Paar benachbarten
Faden. Bei einer derartigen Ausgestaltung des Gewebebands, die aufgrund der ungleichmäßigen
Verteilung der Längsfäden bzw. Querfäden in der zweiten Gewebelage als nachteilhaft
betrachtet werden könnte, kann diese Gruppierung zu Fadenpaaren in besonders vorteilhafter
Weise genutzt werden, wenn zwischen der ersten Gewebelage und der zweiten Gewebelage
ein Schussverhältnis oder/und ein Kettverhältnis von 2:3 besteht. Dies bedeutet, dass
jeweils zwei Fäden, beispielsweise Kettfäden, der ersten Gewebelage drei Fäden der
zweiten Gewebelage zugeordnet sind. Wenn dabei dann weiterhin dafür gesorgt wird,
dass über einem Zwischenraum zwischen einem Paar und einem diesem benachbarten Faden
der zweiten Gewebelage ein Faden der ersten Gewebelage verläuft, ist die Relativlage
der jeweiligen Fäden der ersten Gewebelage und der zweiten Gewebelage so gewählt,
dass die beiden Gewebelagen sehr nahe beieinander liegen können, was zu einem sehr
dünnen Gewebeband führt.
[0021] Weiterhin kann die Gruppierung zu Fadenpaaren vorteilhaft dann genutzt werden, wenn
zwischen der ersten Gewebelage und der zweiten Gewebelage ein Schussverhältnis oder/und
ein Kettverhältnis von 3:3 besteht. In diesem Falle kann vorgesehen sein, dass in
einem Zwischenraum zwischen einem Paar und einem diesem benachbarten Faden der zweiten
Gewebelage ein die Verbindung zwischen der ersten Gewebelage und der zweiten Gewebelage
herstellender Bindefaden in die zweite Gewebelage eingebunden ist. Durch das Eingliedern
eines derartigen die Verbindung herstellenden Bindefadens in die zweite Gewebelage
dort, wo zwischen Fadenpaaren ein etwas größerer Abstand besteht, wird ein besonders
hinsichtlich der Entwässerungsmarkierung vorteilhafter Aufbau erhalten.
[0022] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebebandes
für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton,
bei welchem Verfahren das Gewebeband mit einer bahnmaterialseitigen ersten Gewebelage
und einer maschinenseitigen zweiten Gewebelage gewebt wird, wobei die erste Gewebelage
und die zweite Gewebelage durch Bindefäden verbunden werden und wobei die zweite Gewebelage
mit einer unregelmäßigen 8-bindigen Atlasbindung gewebt wird.
[0023] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
detailliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein eine Mehrzahl von Bindungsrapporten enthaltendes Bindungsmuster einer laufseitigen
bzw. maschinenseitigen zweiten Gewebelage eines erfindungsgemäßen Gewebebandes;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung eines Bindungsrapportes des in Fig. 1 dargestellten Bindungsmusters,
welche die acht in dem Bindungsrapport auftretenen Fadengruppen veranschaulicht;
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, welche die Bindungspunkte der laufseitigen
Gewebelage an sich und auch die in der laufseitigen Gewebelage auftretenden Bindungspunkte
von Bindefäden darstellt;
- Fig. 4
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer alternativen Ausgestaltungsgform;
- Fig. 5
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der in Fig. 4 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 6
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der in den Figuren 4 und 5 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 7
- eine weitere der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer alternativen Ausgestaltungsform;
- Fig. 8
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der in Fig. 7 dargestellten Ausgestaltungsform;
- Fig.9
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der Ausgestaltungsform der Fig. 7 und 8;
- Fig. 10
- eine weitere der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer alternativen Ausgestaltungsform;
- Fig. 11
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der in Fig. 10 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 12
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der Ausgestaltungsform der Fig. 10 und 11;
- Fig. 13
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren alternativen Ausgestaltungsform;
- Fig. 14
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der in Fig. 13 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 15
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren alternativen Ausgestaltungsform;
- Fig. 16
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der in Fig. 15 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 17
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren alternativen Ausgestaltungsform;
- Fig. 18
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der in Fig. 17 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 19
- eine Darstellung, die in zwei nebeneinander liegenden Bindungsrapporten den Verlauf
der Bindefäden in der bahnmaterialseitigen Gewebelage veranschaulicht;
- Fig. 20
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren alternativen Ausgestaltungsform;
- Fig. 21
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der in Fig. 20 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 22
- eine der Fig. 19 entsprechende Darstellung der in den Fig. 20 und 21 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 23
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren alternativen Ausgestaltungsform;
- Fig. 24
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der in Fig. 23 gezeigten Ausgestaltungsform;
- Fig. 25
- eine der Fig. 19 entsprechende Darstellung der Ausgestaltungsform der Fig. 23 und
24;
- Fig. 26
- einen in der Art einer Bindungspatrone dargestellten Bindungsrapport für ein Gewebeband
mit 6-bindigem unregelmäßigem Atlas; Diese Ausführung wird nicht beansprucht.
- Fig. 27
- eine Mehrzahl von aneinander angrenzend gruppierten Bindungsrapporten der Fig. 26;
- Fig. 28
- eine Draufsicht auf eine maschinenseitige zweite Gewebelage mit Kettatlas in dem in
Fig. 26 gezeigten Bindungsrapport;
- Fig. 29
- eine der Fig. 28 entsprechende Darstellung mit Schussatlas;
- Fig. 30
- eine der Fig. 28 entsprechende Darstellung mit Paarbildung der Schussfäden;
- Fig. 31
- eine der Fig. 28 entsprechende Darstellung mit Paarbildung der Kettfäden;
- Fig. 32
- einen Kettschnitt eines Gewebebandes mit einem Kettverhältnis 2:3;
- Fig. 33
- einen alternativen Kettschnitt eines Gewebebandes mit einem Kettverhältnis 3:3 und
Kettbindung.
[0024] Die Fig. 1 bis 3 stellen eine erste Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Gewebebandes
101 dar, das insbesondere als Formiersieb in Maschinen zur Fertigung von Papier oder
Kartonmaterial eingesetzt werden kann. Dieses Gewebeband 101 ist mit zwei Gewebelagen
aufgebaut, nämlich einer in Fig. 2 erkennbaren oberen, bahnmaterialseitigen ersten
Gewebelage 100 und einer unteren, laufseitigen bzw. maschinenseitigen zweiten Gewebelage
102. Die erste Gewebelage 100 stellt die Oberfläche bereit, mit welcher das fertigende
Bahnmaterial in Kontakt kommt. Die zweite Gewebelage 102 stellt die Rückseite des
Gewebebandes 101 bereit, mit welcher dieses über verschiedene Führungs- bzw. Antriebswalzen
geführt ist.
[0025] Die Fig. 1 veranschaulicht ein Bindungsmuster der zweiten Gewebelage 102 über eine
Mehrzahl von Bindungsrapporten, von denen jeder sich über acht in der Maschinenrichtung
MD, also im Allgemeinen der Längsrichtung des Gewebebandes 101, erstreckende Längsfäden
und acht in Querrichtung CMD verlaufende Querfäden erstreckt. Im Folgenden sei angenommen,
dass die in der Längsrichtung bzw. Maschinenrichtung MD verlaufenden Fäden beim Herstellungsvorgang
die Kettfäden sind, während die in Querrichtung CMD sich erstreckenden Fäden Schussfäden
sind. In Zuordnung zu jedem derartigen Bindungsrapport stellt die Fig. 2 die acht
Schussfadengruppen 1 bis 8 eines Bindungsrapports und deren Wechselwirkung mit den
Kettfäden 1 bis 16 desselben Rapports dar. Von diesen Kettfäden verlaufen die ungeradzahlig
nummerierten Kettfäden 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 in der ersten Gewebelage 100, während
die geradzahlig nummerierten Kettfäden 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 in der zweiten Gewebelage
102 verlaufen.
[0026] In dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Beispiel umfasst jede der Fadengruppen 1
bis 8 für die erste Gewebelage 100 und die zweite Gewebelage 102 jeweils einen Schussfaden
104 bzw. 106 sowie ein Paar von Bindefäden 108, 110. Diese Bindefäden 108, 110 stellen
eine feste Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen 100, 102 her.
[0027] In Fig. 1 repräsentiert ferner jedes Kästchen eines Bindungsrapports einen Kreuzungspunkt
eines der Kettfäden 2 bis 16 mit dem zugehörigen Schussfaden 106. Ist in eines der
Kästchen ein "X" eingetragen, so ist an diesem Kreuzungspunkt ferner ein Bindungspunkt
geschaffen, in welchem ein Schussfaden über dem jeweils zugeordneten Kettfaden abbindet.
In denjenigen Kästchen, in denen kein "X" eingetragen ist, verlaufen die Schussfäden
106 jeweils unter den Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102, verlaufen also
an der von der ersten Gewebelage 100 abgewandten Seite. Jedes "X" stellt also eine
so genannte Kettsenkung in der zweiten Gewebelage 102 dar.
[0028] Die Fig. 3 zeigt, ähnlich wie die Fig. 1, Bindungsrapporte der zweiten Gewebelage
102, wobei hier nicht nur durch Markierung jeweiliger Kästchen die Bindungspunkte
der Schussfäden 106 mit den Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 dargestellt
sind, sondern auch die Bindungspunkte der Bindefäden 108 und 110 in der zweiten Gewebelage
102 veranschaulicht sind. In Fig. 3 repräsentiert jedes schwarz gefärbte Kästchen
einen Bindungspunkt eines Schussfadens 106 mit einem jeweiligen der Kettfäden, also
eine Kettsenkung. Die mit einem "O" gekennzeichneten Kästchen stellen, wie dies auch
in Fig. 2 bei der Fadengruppe 1 veranschaulicht ist, einen Bindungspunkt eines jeweiligen
Bindefadens 110 mit einem Kettfaden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 dar, während
die mit "X" gekennzeichneten Kästchen einen Bindungspunkt des Bindefadens 108 mit
einem jeweiligen der Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 repräsentiert.
Ein Bindungspunkt eines jeweiligen Bindefadens 108 oder 110 mit einem Kettfaden 2
bis 16 der zweiten Gewebelage 102 wird jeweils dadurch gebildet, dass der Bindefaden
108 oder 110 an der Außenseite des involvierten Kettfadens 2 bis 16 abbindet, stellt
also im Bezug auf den jeweiligen Bindefaden 108 oder 110 eine Ketthebung dar.
[0029] Man erkennt bei der in den Fig. 2 bis 3 dargestellten ersten Ausgestaltungsform,
dass das für die zweite Gewebelage 102 gewählte Bindungsmuster eine unregelmäßige
8-bindige Atlasbindung ist, eine Bindung also, bei der sich ein Bindungsrapport über
acht Schussfäden und die gleiche Anzahl an Kettfäden der betrachteten Gewebelage erstreckt.
So erkennt man beispielsweise in dem in Fig. 1 links oben dargestellten Bindungsrapport,
der sich über die Fadengruppen 1 bis 8 und die Kettfäden 2 bis 16 erstreckt, dass,
wie dies bei einer Atlasbindung gefordert ist, in keiner der in Kettrichtung aufeinander
folgenden Fadengruppen gebildete Bindungspunkte an Bindungspunkte der unmittelbar
benachbarten Fadengruppe angrenzen. In kettrichtung oder in Schussrichtung liegt zwischen
jeweils zwei Kreuzungspunkten mindestens eine Fadengruppe oder mindestens ein Kettfaden.
Wie die acht in Fig. 2 erkennbaren Fadengruppen 1 bis 8 zeigen, verlaufen die Schussfäden
106 dort, wo sie sich nicht mit Kettfäden binden, also dort, wo keine Kettsenkungen
vorhanden sind, an der Außenseite des Gewebebandes 101, also an der von der ersten
Gewebelage 100 entfernten Seite der zweiten Gewebelage 102. Dort bilden sie jeweils
über 7 Kettfäden der zweiten Gewebelage 102 hinweg Flottierungen, was zur Folge hat,
dass nahezu die gesamte laufseitige Oberfläche durch die Schussfäden 106 bereitgestellt
ist. Nur dort, wo Schussfäden 106 mit jeweiligen Kettfäden 2 bis 16 binden, also dort,
wo Kettsenkungen vorhanden sind, liegt ein durch einen jeweiligen Bindungspunkt repräsentierter
Abschnitt des involvierten Kettfadens an der laufseitigen Oberfläche. Dies ermöglicht
es zunächst, durch Auswahl der Schussfäden 106 aus hinsichtlich der auftretenden Verschleißbelastung
besonders geeignetem Material eine sehr hohe Standfestigkeit zu erreichen. Gleichzeitig
können die im Wesentlichen nicht dem verschleißenden Kontakt mit Walzen oder dergleichen
ausgesetzten Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 aus einem Material gewählt
werden, das eine besondere Zugfestigkeit aufweist, so dass durch diese Kettfäden 2
bis 16 der zweiten Gewebelage 102 das erfindungsgemäße Gewebeband 100 in der Bandlängsrichtung
MD eine besonders hohe Zugfestigkeit aufweist. Die Kettfäden 1 bis 15 der ersten Gewebelage
100 können, ebenso wie die Schussfäden 104 der ersten Gewebelage, aus Materialien
gewählt werden, die für den Kontakt mit dem zu fertigenden Bahnmaterial bzw. das Ausgangsmaterial
hierfür besonders geeignet sind. Insbesondere wird es möglich, hier dünnere Fäden
einzusetzen und diese so zu verweben, dass auch in Wechselwirkung mit den jeweils
zwischen zwei Schussfäden 104 der ersten Gewebelage 100 mit den Kettfäden 1 bis 15
der ersten Gewebelage 100 bindenden Bindefäden 108, 110 an der Bahnmaterialseite eine
Leinwandbindung gebildet wird. Hier ist zu berücksichtigen, dass jedes Paar von Bindefäden
108, 110 so verwebt ist, dass, wie beispielsweise in Fig. 2 anhand der Fadengruppe
1 erkennbar, dort, wo der Bindefaden 108 mit den Kettfäden 1 bis 15 der ersten Gewebelage
100 nach Art einer Leinwandbindung abbindet, der andere Bindefaden 110 einen Bindungspunkt
mit den Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelagen 102 aufweist. Nach einem hier zwischen
den beiden Kettfäden 9 und 10 liegenden Kreuzungspunkt der beiden Bindefäden 108,
110 bildet dann der Bindefaden 110 zusammen mit den Kettfäden 1 bis 15 der ersten
Gewebelage 100 eine Leinwandbindung, während der Kettfaden 108 einen Bindungspunkt
mit einem der Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 bildet. Somit bilden also
die beiden Bindefäden 108, 110 eines jeweiligen Bindefadenpaares in der ersten Gewebelage
100 zusammen ein Bindungsmuster, das demjenigen eines einzigen Schussfadens einer
Leinwandbindung entspricht. Es ergibt sich somit eine sehr fein strukturierte, eine
Vielzahl an Stützpunkten bereitstellende Oberfläche der ersten Gewebelage 100 mit
dementsprechend geringer Markierungsneigung.
[0030] Die geringe Markierungsneigung wird dadurch auch noch unterstützt, dass, wie bereits
angesprochen, die erfindungsgemäß gewählte Atlasbindung unregelmäßig ist. Es entstehen
in Fig. 1 auch erkennbare Bereiche, in welchen die Bindungspunkte "X" der Schussfäden
106 mit den Kettfäden 2 bis 16 näher beieinander liegen, während andere Bereiche entstehen,
in welchen zwischen den einzelnen- Bindungspunkten "X" größere Abstände vorhanden
sind. Dort, wo die Bindungspunkten näher beieinander liegen, wird nahezu eine Bindungspunktdichte
erhalten, die derjenigen einer Leinwandbindung entspricht, was insgesamt auch eine
sehr ebene Oberfläche bildet. In denjenigen Bereichen, in welchen zwischen den Bindungspunkten
größere Abstände vorhanden sind, also entsprechend auch längere Flottierungen der
Schussfäden 106 bzw. der Kettfäden 2 bis 16 vorhanden sind, ist eine sehr glatte,
nahezu unstrukturierte Oberfläche vorhanden. Es fehlen die für die regelmäßige Atlasbindung
typischen dominanten Diagonalen. Dies alles führt dazu, dass die Gefahr, dass ein
in der zweiten Gewebelage 102 gebildetes sehr regelmäßiges Bindungspunktmuster sich
durch die erste Gewebelage 100 hindurch in das zu fertigende Bahnmaterial abzeichnet,
weitgehend vermieden werden. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, wie dies in Fig.
1 auch veranschaulicht ist, wenn innerhalb eines sich über acht Schussfäden und acht
Bindefäden der zweiten Gewebelage 102 hinweg erstreckenden Bindungsrapports, der also
in Kettrichtung und in Schussrichtung die kleinste Bindungsmustereinheit darstellt,
zwei Gruppen von Bindungspunkten vorhanden sind, in welchen die einzelnen Bindungspunkte
voneinander einen Abstand aufweisen, der einer Steigungszahl 2 entspricht bzw. einer
Fortschreitungszahl 2 entspricht. Dies ist in Fig. 1 durch die eingezeichneten Pfeile
erkennbar. Eine Steigungszahl 2 bedeutet hier, dass zwischen zwei betrachteten Bindungspunkten
eine Schussfadengruppe liegt. Eine Fortschreitungszahl 2 bedeutet, dass zwischen den
beiden betrachteten Bindungspunkten ein Kettfaden liegt. Es sei hier darauf hingewiesen,
dass in Fig. 1 der hierfür betrachtete Bindungsrapport beispielsweise beginnt bei
der zweiten Schussfadengruppe 8, von oben her betrachtet, und endet bei der ersten
von oben betrachteten mit 7 gekennzeichneten Schussfadengruppe. Selbstverständlich
kann jede über acht beliebige Schussfäden 106 und Kettfäden der zweiten Gewebelage
108 sich erstreckende Gruppe von Kreuzungspunkten als Bindungsrapport repräsentiert
werden.
[0031] Aus Fig. 2 erkennt man weiterhin, dass bei den jeweiligen Bindefadenpaaren 108, 110
der acht aufeinander folgenden Fadengruppen 1 bis 8 eines Bindungsrapportes die Kreuzungspunkte
alternierend gelegt sind. Während also der erste Kreuzungspunkt der Bindefäden 108,
110 zwischen den Kettfäden 9 und 10 liegt, liegt der Kreuzungspunkt der Bindefäden
108, 110 der zweiten Fadengruppe 2 zwischen den Kettfäden 5 und 6. Der Kreuzungspunkt
der Bindefäden 108, 110 der dritten Fadengruppe 3 liegt wiederum zwischen den Kettfäden
9 und 10, während der Kreuzungspunkt der Bindefäden 108, 110 der vierten Fadengruppe
wieder zwischen den Kettfäden 5 und 6 liegt. Auf diese Art und Weise wird eine sehr
symmetrische Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen 108, 110 erhaften, so dass
keine elementaren diese Gewebelagen seitlich bezüglich einander verziehenden Kräfte
entstehen können. Gleichzeitig wird eine der Unregelmäßigkeiten der Bindungspunkte
der Schussfäden 106 mit den Kettfäden 2 bis 16 überlagerte Regelmäßigkeit erzielt,
was sich hinsichtlich der Verringerung der Markierungsneigung als besonders vorteilhaft
erwiesen hat.
[0032] Weiterhin besteht allgemein das Bestreben, den Bindungspunkt eines jeweiligen Bindefadens
108 oder 110 in der zweiten Gewebelage 102 symmetrisch zu legen bezüglich der Bindungspunkte,
die der andere dieser Bindefäden in der ersten Gewebelage 100 hat. Dies sei beispielsweise
veranschaulicht am Beispiel der Fadengruppe 3. Dort bindet der mit Punktlinie gekennzeichnete
Bindefaden 110 über den Kettfäden 3 und 7 der ersten Gewebelage 100. In Zuordnung
dazu bindet der mit durchgezogener Linie dargestellte Bindefaden 108 bezüglich dieser
Bindungspunkte symmetrisch unter dem Kettfaden 6 der zweiten Gewebelage 102. Dort,
wo dieser Bindefaden 108 dann über den Kettfäden 11 und 15 der ersten Gewebelage 100
abbindet, bindet der Bindefaden 110 symmetrisch dazu unter dem Kettfaden 14 der zweiten
Gewebelage 102. Diese Vorgabe wird nur dort durchbrochen, wo, wie dies beispielsweise
anhand der beiden Schussfadengruppen 1 und 2 veranschaulicht ist, ein Bindefaden in
der zweiten Gewebelage 102 einen Bindungspunkt hätte, der unmittelbar einem Bindungspunkt
eines Schussfadens 106 in der zweiten Gewebelage 102 mit dem selben Kettfaden benachbart
ist. Um die vorangehend angesprochene vorteilhafte symmetrische Ausgestaltung zu erhalten,
müsste nämlich der Bindefaden 110 der ersten Fadengruppe 1 unter dem Kettfaden 6 der
zweiten Gewebelage 102 abbinden, und nicht unter dem Kettfaden 8. Mit diesem Kettfaden
6 bindet jedoch der unmittelbar benachbarte Schussfaden 106 der zweiten Fadengruppe.
Dieser Bindungspunkt in der zweiten Fadengruppe führt dazu, dass in diesem lokalen
Bereich der Kettfaden 6 vergleichsweise stark gekrümmt ist. Würde auch der Bindefaden
110 der ersten Fadengruppe mit dem Kettfaden 6 abbinden, wäre der zugeordnete Bindungspunkt
"O" in einem Bereich, in dem Kettfaden 6 vergleichsweise stark gekrümmt ist. Dies
könnte zu einer ungewünschten Verschiebung des Bindefadens 110 in Kettrichtung führen.
Durch die seitliche Verschiebung des Bindepunktes auf den nächsten, benachbarten Kettfaden
der zweiten Gewebelage 102 kann diesem Problem entgegengetreten werden.
[0033] Weiter ist bei dem in Fig. 2 dargestellten Bindungsmuster der Bindefäden 108, 110
dafür gesorgt, dass keine in Kettrichtung unmittelbar benachbarten Bindungspunkte
jeweiliger Bindefäden mit demselben Kettfaden vorhanden sind. Hier ist immer ein Versatz
um mindestens einen Kettfaden vorhanden. Dies ist deutlich auch in der Fig. 3 erkennbar,
wo nicht zwei in Kettrichtung aufeinander folgende Bindungspunkte der Bindefäden verschiedener,
unmittelbar aufeinander folgender Bindefadenpaare übereinander liegen.
[0034] Allgemein erkennt man jedoch, dass auch die Bindefäden 108, 110 ein Bindungsmuster
mit einem Bindungsrapport bilden, das sich über acht Kettfäden erstreckt, so dass
sowohl für die zwischen den Schussfäden 106 und den Kettfäden 2 bis 16 der zweiten
Gewebelage 102, als auch für die Bindefäden 108, 110 der gleiche Bindungsrapport vorhanden
ist. Dies führt dazu, dass auch für das gesamte Gewebeband 100 ein Gesamt-Bindungsrapport
erhalten werden kann, der sich über acht Kettfäden und über acht Schussfäden bzw.
Schussfadengruppen erstreckt.
[0035] In den Figuren 4 bis 6 ist eine Ausgestaltungsform dargestellt, bei welcher für die
zweite Gewebelage 102, also das Bindungsmuster der Schussfäden 106 mit den Kettfäden
2 bis 16 dieser zweiten Gewebelage 102, auch eine unregelmäßige achtbindige Atlasbindung
vorgesehen ist. Die Bindungspunkte liegen jedoch etwas anders, als bei der vorangehend
beschriebenen Ausgestaltungsform. Dies führt beispielsweise dazu, dass, wie der Fig.
4 entnehmbar, hier beispielsweise eine Gruppe von fünf Bindungspunkten "X" innerhalb
eines Bindungsrapports vorhanden ist, in welcher die Bindungspunkte jeweils mit der
Steigungszahl 2 bzw. der Fortschreitungszahl 2 beabstandet sind. Bei einem anders
gewählten Bindungsrapport sind zwei Gruppen mit jeweils drei Bindungspunkten vorhanden,
bei welchen die Steigungszahl bzw. die Fortschreitungszahl 2 vorhanden ist. Ebenso
wie bei der vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsform bestehen auch hier lokal
Bereiche, in welchen beispielsweise drei Bindungspunkte in regelmäßigem Abstand auf
einer Gerade liegen. Darauf folgend ist dieses Muster bzw. diese Regelmäßigkeit jedoch
wieder durchbrochen, so dass hier vergleichsweise kurze, weniger dominante Bindungsdiagonalen
vorhanden sind, die sich in dem zu fertigenden Bahnmaterial praktisch nicht abzeichnen.
[0036] Weiter erkennt man in den Fig. 5 und 6, dass auch bei dieser Ausgestaltungsform die
Kreuzungspunkte der beiden Bindefäden 108, 110 regelmäßig wechseln, und dass weiterhin
versucht wird, die Bindungspunkte eines jeweiligen Bindefadens 108, 110 in der zweiten
Gewebelage 102 symmetrisch bezüglich der von dem jeweils anderen Bindefaden in diesem
lokalen Bereich gebildeten Bindungspunkte in der ersten Gewebelage 100 zu positionieren
ist. Dort, wo dies auf Grund der Bindungspunkte der Schussfäden 106 mit den Kettfäden
2 bis 16 zu einer Beeinträchtigung der Lage des Bindungspunktes eines Bindefadens
führen könnte, bindet dieser wieder mit einem benachbarten Kettfaden. Gleichwohl erkennt
man in Fig. 6, dass ähnlich, wie dies auch in Fig. 3 erkennbar ist, die Bindungspunkte
"O" und "X" ein annähernd regelmäßiges Muster bilden, nämlich nahe jeweiligen imaginären
Diagonalen liegen. Dies führt wiederum in Überlagerung mit der unregelmäßigen Atlasbindung
zu einer sehr geringen Markierungsneigung und sorgt vor allem auch für eine symmetrische
Kraftverteilung in der gegenseitigen Anbindung der beiden Gewebelagen 100, 102.
[0037] Eine dritte Ausgestaltungsform ist in den Fig. 7 bis 9 dargestellt. Auch hier binden
die Schussfäden 106 mit den Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 im Muster
eines unregelmäßigen 8-bindigen Atlas. Da die Lage der Bindungspunkte "X" in Fig.
7 bezüglich der vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsformen jedoch wieder etwas
anders gewählt ist, ergeben sich lokal Bereiche, in welchen, wie durch Pfeile in Fig.
7 angedeutet, vier Bindungspunkte "X" so bezüglich einander liegen, dass sie einen
der Steigungszahl 2 bzw. Fortschreitungszahl 2 entsprechenden gegenseitigen Abstand
aufweisen. Diese Gruppen mit jeweils vier benachbarten Bindungspunkten bilden Stabilisierungszonen
mit verstärkter Kett-Schuss-Verankerung. Der durch die unregelmäßige Atlasbindung
eingeführten Unregelmäßigkeit mit dem Vermeiden von dominanten Diagonalen ist hier
eine Regelmäßigkeit in der Anordnung dieser Gruppen von vier Bindungspunkten mit geringem
gegenseitigem Abstand überlagert, was sich hinsichtlich der Reduzierung der Markierungsneigung
wiederum als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Die dominanten Diagonalen der regelmäßigen
Atlasbindung können nicht entstehen, da die durch jeweils zwei Bindungspunkte definierten
"Diagonalen" sich auch bei der übernächsten Vierergruppe von Bindungspunkten noch
nicht fortsetzen.
[0038] Hinsichtlich der Einbindung der Bindefäden 100, 102 entspricht die in den Figuren
7 bis 9 gezeigte Ausgestaltungsform den vorangehend beschriebenen.
[0039] Eine weitere alternative Ausgestaltungsform ist in den Fig. 10 bis 12 dargestellt.
Auch hier zeigt das Bindungsmuster der Fig. 10 wiederum die unregelmäßige 8-bindige
Atlasbindung, wobei innerhalb eines Bindungsrapportes der zweiten Gewebelage 102 wieder
zwei Gruppen von Bindungspunkten "X" vorhanden sind, die einen gegenseitigen Abstand
mit einer Steigungszahl bzw. einer Fortschreitungszahl 2 aufweisen. Obgleich die Bindungspunkte
einer jeweiligen Gruppe auf einer geraden Verbindungslinie liegen, finden diese Linien
keine Fortsetzung in den unmittelbar benachbarten Bindungsrapporten, so dass auch
hier keine dominanten Diagonalen existieren.
[0040] Wie vorangehend dargelegt, liegt bei den vorangehend beschrieben Ausgestaltungsformen
zwischen den Bindungspunkten eines Bindefadens und eines Schussfadens 106 mit demselben
Kettfaden der zweiten Gewebelagen 102 jeweils mindestens ein Schussfaden, der nicht
mit diesem Kettfaden abbindet, also unter diesem hindurch flottiert. Bei der Ausgestaltungsform
der Fig. 4 ist dieser Mindestabstand definiert durch zwei derartige nicht bindende,
sondern flottierende Schussfäden 106. Ansonsten genügt das Bindungsmuster der Bindefäden
108, 110 der Ausgestaltungsform der Fig. 10 bis 12 im Wesentlichen den vorangehend
beschriebenen Vorgaben. D.h., die Kreuzungspunkte der beiden Bindefäden 107, 110 wechseln
alternierend. Auch liegen die in Fig. 12 erkennbaren Bindungspunkte "O" und "X" näherungsweise
wieder auf Diagonalen, sind also auch vergleichsweise regelmäßig angeordnet und durch
die unregelmäßige Atlasbindung überlagert.
[0041] Die im Folgenden beschriebenen weiteren Ausgestaltungsformen sind hinsichtlich des
Bindungsmusters der Schussfäden 106 und der Kettfäden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage
102 so ausgestaltet, wie in Fig. 7 dargestellt. Es wird daher zum Vermeiden von Wiederholungen
auf die diesbezüglichen Ausführungen zur Fig. 7 verwiesen.
[0042] Ein Unterschied besteht bei der in den Fig. 13 und 14 gezeigten Variante in der Art,
in welcher die Bindefäden 108, 110 eingewebt sind. Hier ist grundsätzlich vorgesehen,
dass nicht innerhalb eines Bindungsrapportes beide Bindungspunkte der Bindefäden 108
und 110 einer Fadengruppe in der zweiten Gewebelage 102 jeweils symmetrisch liegen
zu den Bindungspunkten des anderen Bindefadens in der ersten Gewebelage 100. Einer
der Bindungspunkte in der zweiten Gewebelage ist jeweils seitlich um einen Kettfaden
ausgehend von einer symmetrischen Anordnung bezüglich der Bindungspunkte in der oberen,
ersten Gewebelage 100 verschoben. Eine weitere Vorgabe, die die Bindfäden einhalten,
ist, dass der Abstand eines Bindungspunktes in der unteren Gewebelage 102 zu einem
Bindungspunkt eines Schussfadens 106 mit demselben Kettfaden der Kettfäden 2 bis 16
mindestens zwei derartige Schussfäden 106 enthält. Also zwischen jedem Bindungspunkt
eines Schussfadens 106 mit einem Kettfaden und einem Bindungspunkt desselben Kettfadens
mit einem Bindefaden liegen mindestens zwei Schussfäden 106, die unter diesen Kettfaden
hinweg flottieren.
[0043] Weiter genügen die Bindefäden 108, 110 hier der Gesetzmäßigkeit, dass dann, wenn
in einem Bindefadenpaar einer der Bindungspunkte in der zweiten Gewebelage 102 ausgehend
von der symmetrischen Positionierung seitlich, hier beispielsweise nach links verschoben
ist (z.B. Fadengruppe 1 in Fig. 13) und bei der nächsten Fadengruppe bzw. dem Bindefadenpaar
108, 110 der nicht symmetrisch angeordnete Bindungspunkt eines Bindefadens in der
zweiten Gewebelage 102 zur anderen Seite, hier also nach rechts verschoben ist (Fadengruppe
2 in Fig. 13), diese beiden betrachteten Bindefäden, also z.B. der Bindefaden 110
der ersten Fadengruppe in Fig. 13 und der Bindefaden 108 der zweiten Fadengruppe in
Fig. 13, unter demselben Kettfaden binden, nämlich dem Kettfaden 4 der zweiten Gewebelage
102, also dort jeweils einen Bindungspunkt "O" bzw. "X" bilden, wobei zwischen diesen
beiden Bindungspunkten ein Schussfaden, nämlich der Schussfaden 106 liegt. In der
unmittelbar folgenden Gruppe, umfassend zwei Paare von Bindepaaren 108, 110, im betrachteten
Beispiel also umfassend die beiden Fadengruppen 3 und 4, ist der erste Bindungspunkt
eines Bindefadens in der anderen Richtung, hier also nach rechts verschoben (Bindefaden
108 der Fadengruppe 3), während der zweite nicht symmetrische Bindungspunkt in der
ebenfalls entgegengesetzten Richtung, hier also dann nach links verschoben ist (Bindefaden
108 der Fadengruppe 4). Auch diese binden dann unter demselben Kettfaden, nämlich
dem Kettfaden 8 der zweiten Gewebelage. Dieses abwechselnde Muster wiederholt sich
dann auch für die Fadengruppen 5 bis 8, so dass insgesamt die nicht mittig angeordneten
Bindungspunkte der Bindefäden 108 bzw. 110 in der Gewebelage 102 einen alternierenden
Links-Rechts-Versatz darstellen, also ein regelmäßiges Muster bilden, das in Überlagerung
mit der unregelmäßigen 8-bindigen Atlasbindung wieder besonders vorteilhaft ist. Hierzu
trägt auch bei, dass, wie in Fig. 13 erkennbar, die Kreuzungspunkte der Bindefäden
108, 110 wieder den vorangehend bereits dargelegten alternierenden Versatz aufweisen.
Hier ist also insgesamt der unregelmäßigen Atlasbindung eine Regelmäßigkeit in der
Anordnung der Kreuzungspunkte der Bindefäden und eine Regelmäßigkeit in der Anordnung
der Bindungspunkte der Bindefäden bzw. auch des vom symmetrischen Aufbau seitlichen
Abweichens der Bindungspunkte der Bindefäden überlagert. Diese Regelmäßigkeiten bei
den Kreuzungspunkten und den Bindungspunkten können jeweils dadurch zum Ausdruck kommen,
dass diese auf Diagonalen liegen oder einen alternierenden Versatz in beiden Richtungen
aufweisen.
[0044] Die Fig. 15 und 16 zeigen, ähnlich wie die Fig. 13 und 14, eine weitere alternative
Ausgestaltungsform, die hinsichtlich des Bindungsmusters der zweiten Gewebelage 102
der in den Fig. 7 bis 9 gezeigten Ausgestaltungsform entsprechen. Ein Unterschied
besteht wieder in der Art und Weise, wie die Bindefäden 108, 110 in das Gewebeband
101 eingewebt sind. Auch hier ist bei der Art der Einbindung dieser Bindefäden 108
und 110 darauf geachtet, dass der unregelmäßigen 8-bindigen Atlasbindung eine regelmäßige
Bindungsstruktur bei den Bindefäden 108, 110 überlagert ist.
[0045] Hier erkennt man zunächst eine Regelmäßigkeit darin, dass jeweils zwei unmittelbar
aufeinander folgende Schussfadengruppen hinsichtlich der Einbindung der Bindefäden
108, 110 zueinander identisch sind. Das sind also die Schussfadengruppen 1 und 2,
3 und 4, 5 und 6, 7 und 8. Diese zueinander identisch angeordneten Paare von Bindefäden
108, 110 sind jeweils durch einen Schussfaden 104 in der ersten Gewebelage 100 und
einen Schussfaden 106 in der zweiten Gewebelage 102 voneinander getrennt. Man erkennt
weiter, dass bei den Schussfadengruppen 1 und 2, 5 und 6 die Kreuzungspunkte der Bindefäden
108, 110 jeweils zwischen den Kettfäden 9 und 10 liegen, während bei den Schussfadengruppen
3 und 4, 7 und 8 diese Kreuzungspunkte zwischen den Kettfäden 5 und 6 liegen. Hier
ist also wieder der alternierende Wechsel der Kreuzungspunkte vorhanden. Die Bindungspunkte
in der zweiten Gewebelage 102 sind wieder derart gelegt, dass einer davon bezüglich
der darüber liegenden Bindungspunkte des anderen Bindefadens in der ersten Gewebelage
100 aus der symmetrischen Positionierung heraus seitlich verschoben ist. Insbesondere
ist bei allen derart seitlich verschobenen Bindungspunkten ein Versatz zur gleichen
Seite, hier nach links vorhanden.
[0046] Weiter erkennt man in den Figuren 15 und 16, dass zwischen einem Bindungspunkt eines
Bindefadens 108 oder 110 mit einem Kettfaden 2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 und
einem Bindungspunkt dieses Kettfadens der zweiten Gewebelage 102 mit einem Schussfaden
106 der zweiten Gewebelage 102 mindestens zwei derartige Schussfäden 106 liegen, die
mit diesem Kettfaden nicht binden und unter diesem vorbei flottieren.
[0047] In Fig. 16 erkennt man weiter deutlich einen Aspekt, der auch bei den anderen erfindungsgemäßen
Ausgestaltungsvarianten vorgesehen ist bzw. sein kann. Betrachtet man beispielsweise
die erste Fadengruppe, umfassend den Schussfaden 1 und die beiden Bindefäden 1, 2
in Fig. 16, so sieht man, dass in Kettrichtung zunächst der Bindefaden 108 auf den
in dieser Fadengruppe 1 vorhandenen Schussfaden 106 der zweiten Gewebelage 102 folgt
und mit dem Kettfaden 14 den Bindungspunkt "X" bildet. Danach folgt dann in Kettrichtung
der Bindefaden 110 und bildet mit dem Kettfaden 4 den Bindungspunkt "O". Bei der nächsten
Fadengruppe, also der Fadengruppe 2 mit den Bindefäden 3, 4, folgt zunächst der Bindfaden
110 und bildet den Bindungspunkt "O". Danach folgt in Kettrichtung der Bindefaden
108 zum Bilden des Bindungspunkts "X", hier mit dem Kettfaden 14. Dies bedeutet, dass
in Kettrichtung aufeinander folgenden Schussfadengruppen der Eintrag der Bindefäden
wechselt. Dies hat eine besonders vorteilhafte Auswirkung auch auf die Oberflächenstruktur
der ersten Gewebelage 100 und hilft beim Vermeiden von Markierungseffekten.
[0048] Eine weitere Variante eines Gewebebands 101 ist in den Fig. 17 bis 19 gezeigt. Auch
hier entspricht das Bindungsmuster der zweiten Gewebelage 102 dem in Fig. 7 gezeigten.
Bei der Einbindung der Bindefäden 108, 110 besteht ein elementarer Unterschied primär
darin, dass bei den Schussfadengruppen 1 bis 8 alternierend der Bindefaden 110 und
dann der Bindefaden 108 in der unteren Gewebelage 102 mit zwei unmittelbar benachbarten
Kettfäden der unteren Gewebelage 102 bindet. Auf diese Art und Weise wird die Gesamtbindungsstruktur
weiter gefestigt. Insbesondere erkennt man in den Fig. 17 und 18, dass die Lage dieser
doppelten Bindungspunkte "OO" und "XX" so gewählt ist, dass eine Regelmäßigkeit in
der Anordnung vorhanden ist, insofern, als diagonale Linien gebildet sind, auf welchen
diese doppelten Bindungspunkte liegen. Auch die einzelnen Bindungspunkte der Bindefäden
108, 110 in der zweiten Gewebelage sind so gewählt, dass sie auf Diagonalen liegen.
Dies führt dazu, dass sich auch für die in der ersten Gewebelage eine Leinwandbindung
bildenden Abschnitte dieser Bindefäden 108, 110 eine sehr regelmäßige Verteilung ergibt,
die in Fig. 19 gezeigt ist. Hier sind von den Schussfadengruppen 1 bis 8 jeweils die
Bindfadenabschnitte der Bindefäden 108, 110 dargestellt, wie sie sich an der Oberseite
der ersten Gewebelage 100 darstellen. Man erkennt, dass für die einzelnen Abschnitte
der beiden Bindefäden 108, 110 ein diagonales Fortschreitungsmuster erhalten wird,
d.h. die an der ersten Gewebelage 108 eine Leinwandbindung bildenden Abschnitte dieser
Bindefäden 108, 110 sind allgemein so angeordnet, dass in Kettrichtung sich jeweils
ein Versatz ergibt, wobei beispielsweise jeweils zwei nebeneinander liegende Bindefäden
108 oder 110 benachbarter Schussfadengruppen identisch eingebunden sind, also keinen
seitlichen Versatz in Schussrichtung aufweisen. Auch dieser Versatz bzw. paarweise
Versatz der Leinwandbindung bildenden Abschnitte der Bindefäden 108, 110 in der ersten
Gewebelage 100 trägt dazu bei, dass dem unregelmäßigen Bindungsmuster des 8-bindigen
unregelmäßigen Atlas der unteren, zweiten Gewebelage 102 ein Bindungsmuster mit größerer
Regelmäßigkeit überlagert wird.
[0049] Die Fig. 20 bis 22 zeigen eine Variante; die näherungsweise der vorangehend mit Bezug
auf die Fig. 17 bis 19 beschriebenen Ausgestaltungsform entspricht. Auch hier binden
die Bindefäden 108, 110 alternierend jeweils mit zwei Kettfäden der zweiten Gewebelage.
Bei der in Fig. 20 erkennbaren Bindung alternieren die Kreuzungspunkte benachbarter
Schussfadengruppen wieder hin- und her, liegen also einmal zwischen den Kettfäden
9 und 10 und einmal zwischen den Kettfäden 5 und 6. Dies kombiniert mit den doppelten
Bindungspunkten jeweils eines Bindefadens 108 oder 110 führt zu dem in Fig. 22 veranschaulichten
Muster, bei dem in benachbarten Schussfadengruppen jeweils gleiche Bindefäden zueinander
mit ihren in der ersten Gewebelage 100 eine Leinwandbindung bildenden Abschnitten
einen fortschreitenden Versatz in der Schussrichtung aufweisen.
[0050] Vorangehend sind mit Bezug auf die Fig. 1 bis 22 jeweils Bindungsmuster beschrieben
worden, welche in einem so genannten 2:1 Schussverhältnis gewebt sind. D.h., auf zwei
in der ersten Gewebelage 100 vorhandene Schussfäden kommt ein in der zweiten Gewebelage
102 vorhandener Schussfaden. Dies sei beispielsweise verdeutlicht anhand der Fig.
20 und anhand der Schussfadengruppen 1 und 2. Dort sind in der ersten Gewebelage 100
der Schussfaden 104 der ersten Schussfadengruppe 1, der "Schussfaden" gebildet durch
die beiden Leinwandbindung bildenden Abschnitte der Bindefäden 108, 110, der Schussfaden
104 der zweiten Schussfadengruppe und der "Schussfaden", gebildet durch die Leinwandbindung
bildenden Abschnitte der Bindefäden 108, 110 der zweiten Schussfadengruppe 2. Es sind
somit insgesamt vier "Schussfäden" in der ersten Gewebelage 100 vorhanden, während
in der zweiten Gewebelage 102 lediglich die beiden Schussfäden 106 der beiden Schussfadengruppen
1 und 2 vorhanden sind. Dies entspricht einem Verhältnis von 4:2, also 2:1, das auf
Grund des vergleichsweise hohen Anteils an Schussfäden in der ersten Gewebelage, also
der die Unterstützungspunkte für das zu fertigende Bahnmaterial bereitstellenden Gewebelage,
als besonders vorteilhaft angesehen wird.
[0051] Die Fig. 23 bis 25 zeigen eine Ausgestaltungsform, bei welcher ein Schussfadenverhältnis
von 3:2 vorhanden ist. Auch dies sei beispielsweise wieder anhand der in Fig. 23 erkennbaren
Schussfadengruppen 1 und 2 erläutert: Dort sind in der ersten Gewebelage 100 vorhanden
der Schussfaden 104 der ersten Schussfadengruppe 1, die Leinwandbindung bildenden
Abschnitte der Bindefäden 108 und 110 der ersten Schussfadengruppe 1, die also zusammen
wieder einen "Schussfaden" ergeben, und der Schussfaden 104 der zweiten Schussfadengruppe
2. Auf diese drei Schussfäden der ersten Gewebelage 100 kommen die beiden Schussfäden
106 der ersten Schussfadengruppe 1 und der zweiten Schussfadengruppe 2, so dass sich
das Verhältnis 3:2 ergibt. Auch bei einem derartigen Schussverhältnis kann das Prinzip
der vorliegenden Erfindung Anwendung finden. Die Schussfäden 106 und die Kettfäden
2 bis 16 der zweiten Gewebelage 102 sind grundsätzlich wieder so miteinander verwoben,
wie in dem Beispiel der Fig. 7 erkennbar, bilden also eine unregelmäßige 8-bindige
Atlasbindung mit den daraus sich ergebenden Vorteilen. Die Leinwandbindung bildenden
Abschnitte der Bindefäden 108, 110 sind insgesamt wieder so angeordnet, dass sich
diagonale Streifen ergeben, in welchen jeweils derartige Abschnitte in der ersten
Gewebelage vorhanden sind, so dass auch die durch Unterbrechungen in Fig. 25 erkennbar
werdenden Kreuzungspunkte, wie dies auch bei den vorangehend dargestellten Ausgestaltungsformen
der Fall war, entsprechend ein diagonal verlaufendes Muster bilden.
[0052] Ein Gewebeband, das als Formiersieb in Maschinen zur Papierherstellung eingesetzt
werden kann, wird nachfolgend mit Bezug auf die Fig. 26 bis 33 erläutert. Dabei zeigt
die Fig. 26 einen Bindungsrapport der maschinenseitigen bzw. laufseitigen zweiten
Gewebelage, der, wie dies auch bei allen vorangehend beschriebenen Gewebebändern der
Fall ist, sich über die gleiche Anzahl an Kettfäden und Schussfäden erstreckt. Auch
bei der Darstellung der Fig. 26 entsprechen die Zeilen von Kästchen jeweils Schussfäden,
während die Spalten von Kästchen Kettfäden repräsentieren.
[0053] Man erkennt, dass bei dem in Fig. 26 dargestellten Bindungsrapport eine unregelmäßige
6-bindige Atlasbindung vorhanden ist. In jedem der durch ein "X" repräsentierten Bindungspunkte
verläuft ein Schusssfaden über einem Kettfaden, während in den nicht markierten Kästchen
die Schussfäden unter den Kettfäden verlaufen. Es ist also ein Kettatlas vorgesehen,
der aufgrund seiner Unregelmäßigkeit die gleichen Effekte mit sich bringt, wie vorangehend
beschrieben, nämlich das Vermeiden von ausgeprägten Diagonalen, welche sich auf der
ersten Gewebelage, also der mit dem zu fertigenden Bahnmaterial in Kontakt tretenden
Gewebelage, abzeichnen könnten. Wenn eine derartige unregelmäßige 6-bindige Atlasbindung
für die zweite Gewebelage verwendet wird, kann insbesondere in Kombination beispielsweise
mit einer Leinwandbindung für die erste Gewebelage wieder dafür gesorgt werden, dass
regelmäßiges und unregelmäßiges Bindungsmuster einander überlagert werden und mithin
die vorangehend beschriebenen vorteilhaften Effekte erzielt werden. Ferner wird durch
die vergleichsweise große Flottierungslänge dafür gesorgt, dass beispielsweise die
Schussfäden nahezu die gesamte maschinenseitige Oberfläche bereitstellen und durch
entsprechende Materialauswahl somit die Abnutzung an dieser vergleichsweise stark
beanspruchten Seite gering gehalten werden kann. Durch Auswahl von Schussfäden mit
größerem Durchmesser kann ein entsprechend größeres Verschleißvolumen bereitgestellt
werden.
[0054] So erkennt man beispielsweise anhand der in Fig. 28 dargestellten Bindung, welche
die zweite Gewebelage 102 von oben, also an ihrer der ersten Gewebelage zugewandt
positionierten Seite, zeigt, dass unter Einsatz des in Fig. 26 gezeigten Bindungsrapports
mit unregelmäßiger 6-bindiger Atlasbindung für die zweite Gewebelage eine Struktur
erhalten werden kann, bei welcher der gegenseitige Abstand der hier wieder horizontal
verlaufenden Schussfäden über die gesamte zweite Gewebelage 102 näherungsweise gleich
ist. Entsprechendes gilt auch für den gegenseitigen Abstand der vertikal verlaufenden
Kettfäden. Gleiches kann erzielt werden, wenn, wie in Fig. 29 dargestellt, der gleiche
Bindungsrapport zum Aufbau eines so genannten Schussatlas verwendet wird. Im Gegensatz
zu dem in Fig. 28 gezeigten Kettatlas flottieren hier die Schussfäden an der der ersten
Gewebelage zugewandt liegenden Seite, so dass die Kettfäden an der Rückseite, also
der laufseitigen Oberfläche des Gewebebandes, flottieren. Die Auswahl, ob ein Kettatlas
oder ein Schussatlas eingesetzt werden soll, kann insbesondere auch in Abhängigkeit
davon getroffen werden, welche der Fäden Kettfädern oder Schussfäden in Maschinenrichtung
und welche in Quermaschinenrichtung verlaufen sollen. Durch die in Fig. 28 und 29
gezeigte gleichmäßige Beabstandung sowohl der Kettfäden als auch der Schussfäden wird
der Unregelmäßigkeit der 6-bindigen Atlasbindung eine regelmäßige Verteilung der dazu
beitragenden Fäden überlagert.
[0055] In Abkehr von dieser regelmäßigen Fadenanordnung kann, wie in den Fig. 30 und 31
anhand eines Kettatlas dargestellt, auch eine paarweise Gruppierung der Schussfäden,
wie in Fig. 30 gezeigt, oder der Kettfäden erlangt werden, wie in Fig. 31 gezeigt.
So erkennt man beispielsweise in Fig. 30, dass die Schussfäden 1 und 2 bzw. 5 und
6 innerhalb des die Schussfäden 1 bis 6 und die Kettfäden 1 bis 6 umfassenden Bindungsrapportes
jeweilige Fadenpaare bilden, wobei die Fäden 3 und 6 dieses Bindungsrapports Zwischenpaar-Fäden
bilden, also Fäden, die zu den beiden ihnen benachbarten Fadenpaaren mit den Fäden
1, 2 bzw. 4, 5 einen größeren Abstand aufweisen, als die Fäden innerhalb eines jeweiligen
Fadenpaars. Entsprechendes gilt für die in Fig. 31 gezeigte paarweise Gruppierung
der Kettfäden, wobei innerhalb des gezeigten bzw. nummerierten Bindungsrapportes die
Kettfäden 2 und 3 bzw. 5 und 6 jeweils ein Fadenpaar bilden, während die Kettfäden
1 und 4 jeweils zwischen zwei Fadenpaaren liegen und zu diesen einen größeren Abstand
aufweisen, als die Fäden innerhalb eines jeweiligen Fadenpaares.
[0056] Dieser Effekt der Gruppierung bzw. Paarbildung kann erfindungsgemäß in vorteilhafter
Weise genutzt werden. Dies sei anhand der Fig. 32 erläutert. Es ist dort ein Kettschnitt
gezeigt, also beispielsweise ein Schnitt der in Fig. 31 dargestellten Bindung in Schussrichtung,
bei dem also die Kettfäden geschnitten dargestellt sind. Man erkennt hier auch die
Kettfäden der ersten Gewebelage 1 00, und man erkennt, dass hier ein Kettverhältnis
von 2:3 vorliegt. Das heißt, auf jeweils zwei Kettfäden der ersten Gewebelage 100
kommen drei Kettfäden der zweiten Gewebelage 102. Bei diesem Kettverhältnis kann gemäß
den Prinzipien der vorliegenden Erfindung dann weiter vorgesehen sein, dass die Kettfäden
der ersten Gewebelagen 100 jeweils dort verlaufen, wo zwischen zwei unmittelbar benachbarten
Kettfäden der zweiten Gewebelage 102 ein größerer Abstand vorhanden ist. Das heißt,
die Kettfäden der ersten Gewebelage 100 verlaufen nicht über oder zwischen den jeweils
ein Paar bildenden Kettfäden der zweiten Gewebelage 102, sondern verlaufen über dem
Zwischenraum zwischen einem Faden eines Fadenpaars, beispielsweise dem jeweiligen
Faden 3 des Fadenpaares 2-3, und einem Faden, der keinem Paar zugeordnet ist, also
beispielsweise dem Faden 4. Damit wird erreicht, dass die Kettfäden der ersten Gewebelage
100 näher an die Kettfäden der zweiten Gewebelage 102 heranrücken können, ggf. sogar
etwas in die Zwischenräume mit größerem Abstand eintauchen können, so dass bei gleicher
Fadendichte ein Gewebeband 101 mit geringerer Dicke erhalten werden kann.
[0057] Dieser Effekt kann selbstverständlich auch dann genutzt werden, wenn, wie in Fig.
30 gezeigt, die Schussfäden paarweise gruppiert sind, wobei dann ein Schussverhältnis
von 2:3 gewählt werden kann.
[0058] Der Effekt der Paarbildung kann weiterhin zu einer sehr raumsparenden Positionierung
der die Verbindung zwischen der ersten Gewebelage 100 und der zweiten Gewebelage 102
herstellenden Bindefäden genutzt werden. Dies wird anhand der Fig. 33 erläutert. Dabei
sei im Folgenden angenommen, dass auch die Fig. 33 einen Kettschnitt zeigt, also Kettfäden
im Schnitt und geschnitten in Schussrichtung darstellt. Bei dieser in Fig. 33 dargestellten
Ausgestaltungsart wird weiterhin die Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen 100
und 102 nicht durch Schussfäden realisiert; wie in den eingangs erläuterten Ausgestaltungsformen,
sondern durch Kettfäden, wobei auch hier jeweils Kettfäden 200 und 202 ein gemeinsam
die Bindung realisierendes Kettfadenpaar bilden. Ebenso wie vorangehend mit Bezug
auf die Schussfäden erläutert, bildet einer dieser Kettfäden 200, 202 mit den Schussfäden
der ersten Gewebelage 100 beispielsweise eine Leinwandbindung, während der andere
dieses Kettfadenpaars 200 bzw. 202 in die zweite Gewebelage 102 eingebunden wird und
auf diese Art und Weise die Verbindung herstellt. Nach einem Wechsel dieser beiden
Kettfäden bildet dann dieser andere Faden die Leinwandbindung in der ersten Gewebelage
100. Hinsichtlich der Einbindung in die erste Gewebelage ist also ein jeweiliges Paar
mit Kettfäden 200 und 202 tatsächlich als ein einziger Kettfaden zu betrachten.
[0059] Man erkennt in Fig. 33 weiterhin, dass in Schussrichtung betrachtet jeweils zwei
derartige Paare 200, 202 nebeneinander liegen und dazwischen jeweils ein einzelner
und ausschließlich in die erste Gewebelage 100 eingebundener Kettfaden 204 verläuft.
Da, wie vorangehend erläutert, die paarweise abwechselnd und auch als Bindefäden zu
betrachtenden Kettfäden 200, 202 der ersten Gewebelage 100 hinsichtlich der Einbindung
in die erste Gewebelage 100 als ein einziger Faden zu interpretieren sind, kommen
bei dieser in Fig. 33 dargestellten Bindungsart auf drei Kettfäden der zweiten Gewebelage
102 nunmehr drei Kettfäden der ersten Gewebelage 100. Hier liegt also ein Kettverhältnis
von 3:3 vor.
[0060] Die Paarbildung in der zweiten Gewebelage 102 wird bei dieser Bindung dazu genutzt,
dass jeweils dort, wo zwischen zwei Kettfäden der zweiten Gewebelage 102 ein größerer
Zwischenraum geschaffen ist, also beispielsweise zwischen den Kettfäden 3 und 4 bzw.
4 und 5, derjenige Kettfaden eines jeweiligen Kettfadenpaars 200, 202 der ersten Gewebelage
100 in die zweite Gewebelage 102 eingebunden wird, der gerade nicht in die erste Gewebelage
100 eingebunden wird. Da im Allgemeinen auch die Fäden, insbesondere die Kettfäden,
der ersten Gewebelage 100 eine etwas geringere Dicke aufweisen, als die Fäden der
zweiten Gewebelage 102, kann somit praktisch ohne weiteren Raum bereitstellen zu müssen,
die Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen realisiert werden.
[0061] Es sei auch hier darauf hingewiesen, dass selbstverständlich die Verbindung zwischen
den beiden Gewebelagen 100 und 102 so wie vorangehend dargelegt auch durch Schussfäden
erfolgen kann, wobei dann insbesondere die in Fig. 30 dargestellte Schussfadengruppierung
in der zweiten Gewebelage in gleicher Art und Weise genutzt werden kann. In diesem
Falle wäre die Darstellung der Fig. 33 als Schussschnitt zu interpretieren.
[0062] Die Beeinflussung dahingehend, ob, wie in den Fig. 28 und 29 gezeigt, die Schussfäden
oder/und die Kettfäden mit gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnet sein sollen,
oder, ob, wie in den Fig. 30 und 31 gezeigt, eine paarweise Zusammengruppierung erhalten
werden soll, kann in verschiedener Weise vorgenommen werden. So kann die Beeinflussung
durch die Art des Einwebens, also das Vorgeben des Verhältnisses der im Webvorgang
an den Schussfäden vorhandenen Fadenspannung zu der an den Kettfäden vorhandenen Spannung
erfolgen. Dabei wird im Allgemeinen so vorgegangen, dass bei grundsätzlich fest vorgegebener
Spannung der Schussfäden die Spannung der Kettfäden variiert wird, so dass in einem
mittleren Spannungsbereich die in den Fig. 28 und 29 erhaltene gleichmäßige Beabstandung
erlangt werden kann und bei Abweichung aus diesem Spannungsbereich je nach Abweichungsrichtung
entweder eine Gruppierung im Bereich der Schussfäden oder eine Gruppierung im Bereich
der Kettfäden erlangt werden kann. Auch durch das Vorgeben des Verhältnisses der Durchmesser
der Kettfäden und der Schussfäden kann das Gruppieren erreicht oder verhindert werden.
Weiterhin kann durch den Füllcharakter, also das Vorgeben des primär durch die Fadendichte
pro Längeneinheit eines gewebten Bandes und den Fadendurchmesser bestimmten Materialfüllgrades,
die Gruppierung erzwungen oder eine möglichst gleichmäßige Beabstandung der einzelnen
Fäden erhalten werden. Hier gilt allgemein, dass je geringer die Schussfadendichte
wird und je höher auch die Kettfadendichte wird, die Schussfäden ausweichen werden.
Es gibt also verschiedene in Webprozess einstellbare Parameter, die bei entsprechender
Einstellung zu dem gewünschten Webergebnis führen.
[0063] Es sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich die vorangehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Ausgestaltungsarten eines Gewebebandes in verschiedenen Aspekten
noch variiert werden können, ohne von den Prinzipien der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
Es ist selbstverständlich nicht zwingend, dass die papierseitige Gewebelage in Leinwandbindung
hergestellt wird. Auch andere Bindungsarten, wie beispielsweise Köperbindung, könnten
zum Einsatz gelangen. Die Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen kann, so wie
vorangehend dargestellt, eine strukturelle Verbindung sein, bei welcher also Kettfäden
oder Schussfäden, welche diese Verbindung herstellen, auch dazu genutzt werden, an
der Papierseite bzw. in der papierseitigen Gewebelage zu der dort vorhandenen Bindung
beizutragen. Alternativ können separate Bindekett- oder Bindeschussfäden eingesetzt
werden, die lediglich die Aufgabe haben, die Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen
herzustellen, ansonsten jedoch nicht weiter zur Realisierung eines bestimmten Grund-Bindungsmusters
in der papierseitigen Gewebelage oder der laufseitigen Gewebelage genutzt werden.
Auch sei betont, dass die verschiedenen vorangehend dargestellten erfindungsgemäßen
Ausgestaltungsarten bei so genannten Hochschaft-Webmaschinen zum Einsatz gelangen
können, also Maschinen, welche eine sehr große Anzahl von Schäften, beispielsweise
bis zu 60 Schäfte, aufweisen.
[0064] Zusammengefasst kann also festgehalten werden, dass ein elementarer Vorteil der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung darin liegt, dass eine unregel-mäßige Atlasbindung zum Einsatz kommt,
bei welcher also das Auftreten von dominanten Bindungsdiagonalen vermieden ist. Gleichwohl
nutzt die Erfindung den vorteilhaften Effekt vergleichsweise langer Flottierungen
in der laufseitigen, zweiten Gewebelage, wobei insbesondere bei Einsatz einer 8-bindigen
Atlasbindung übermäßig lange Flottierungen vermieden werden können. Durch die Zusammenfassung
der Unregelmäßigkeit im Bindungsmuster der laufseitigen, zweiten Gewebelage mit gewissen
Regelmäßigkeiten in der Einbindung der Bindefäden werden besonders vorteilhafte Effekte
erzielt. Diese Regelmäßigkeiten können sich einmal auf die Lage der Kreuzungspunkte
der Bindefäden beziehen, können sich aber auch auf die Lage der Bindungspunkte derselben
in der zweiten Gewebelage beziehen. Dabei kann die Regelmäßigkeit durch einen in einer
gleichen Richtung fortschreitenden Versatz der Kreuzungspunkte oder Bindungspunkte
erzeugt werden, oder aber durch ein alternierendes Hin- und Herversetzen dieser Kreuzungspunkte
bzw. Bindungspunkte.
[0065] Es sei abschließend noch darauf hingewiesen, dass vorangehend mit Bezug auf die dargestellten
Ausgestaltungsformen die in der Querrichtung CMD verlaufenden Fäden jeweils als die
Schussfäden dargestellt wurden und die in der Längsrichtung MD verlaufenden Fäden
als die Kettfäden dargestellt wurden. Da im Allgemeinen derartige Gewebebänder länger
sind, als sie breit sind, ist dies eine besonders vorteilhafte Variante, da auf diese
Art und Weise die Anzahl der bereitzustellenden Kettfäden geringer gehalten werden
kann. Selbstverständlich können die Erfindungsprinzipien auch Anwendung finden bei
Gewebebändern, bei welchen die in Längsrichtung MD verlaufenden Fäden die Schussfäden
sind und die in Querrichtung CMD verlaufenden Fäden die Kettfäden sind.
1. Gewebeband für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier
oder Karton, umfassend eine bahnmaterialseitige erste Gewebelage (100) und eine maschinenseitige
zweite Gewebelage (102), wobei die erste Gewebelage (100) und die zweite Gewebelage
(102) durch Bindefäden (108, 110) miteinander verbunden sind und die zweite Gewebelage
(102) mit einer Atlasbindung gewebt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Atlasbindung eine unregelmäßige 8-bindige Atlasbindung ist.
2. Gewebeband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gewebelage (100) und die zweite Gewebelage (102) mit in einer Bandlängsrichtung
(MD) verlaufenden Längsfäden und in einer Bandquerrichtung (CMD) verlaufenden Querfäden
aufgebaut sind und dass die Flottierungen der Querfäden der zweiten Geweblage (102)
an der von der ersten Gewebelage (100) abgewandten Seite der Längsfäden der zweiten
Gewebelage (102) verlaufen.
3. Gewebeband nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längsfäden Kettfäden sind und dass die Querfäden Schussfäden sind.
4. Gewebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bindungsrapport der zweiten Gewebelage (102) die zwischen Längsfäden und
Querfäden gebildeten Bindungspunkte derart verteilt sind, dass zumindest zwei Gruppen
mit drei Bindungspunkten existieren, die einen einer Steigungszahl 2 oder einer Fortschreitungszahl
2 entsprechenden Abstand aufweisen.
5. Gewebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bindungsrapport der zweiten Gewebelage (102) die zwischen Längsfäden und
Querfäden gebildeten Bindungspunkte derart verteilt sind, dass zumindest eine Gruppe
mit 5 Bindungspunkten existiert, die einen einer Steigungszahl 2 oder/und einer Fortschreitungszahl
2 entsprechenden gegenseitigen Abstand aufweisen.
6. Gewebeband nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bindungsrapport ferner wenigstens eine Gruppe mit drei Bindungspunkten existiert,
die einen einer Steigungszahl 2 oder einer Fortschreitungszahl 2 entsprechenden gegenseitigen
Abstand aufweisen.
7. Gewebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bindungsrapport der zweiten Gewebelage (102) die zwischen Längsfäden und
Querfäden gebildeten Bindungspunkte derart verteilt sind, dass zumindest eine Gruppe
mit vier Bindungspunkten existiert, die einen einer Steigungszahl 2 oder/und einer
Fortschreitungszahl entsprechenden gegenseitigen Abstand aufweisen.
8. Gewebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bindefäden (108, 110) Bindefadenpaare bilden, wobei jedes Bindefadenpaar in Längsrichtung
oder in Querrichtung jeweils zwischen zwei Fäden der ersten Gewebelage und zwei Fäden
der zweiten Gewebelage verläuft.
9. Gewebeband nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Bindefaden eines Bindefadenpaares mit Fäden der ersten Gewebelage (100)
bindet, während der andere Bindefaden (108, 110) dieses Bindefadenpaares mit wenigstens
einem Faden der zweiten Gewebelage (102) bindet, und dass in einem Kreuzungspunkt
die beiden Bindefäden (108, 110) des Bindefadenpaares wechseln, so dass der andere
Bindefaden mit Fäden der ersten Gewebelage (100) bindet, während der eine Bindefaden
mit wenigstens einem Faden der zweiten Geweblage (102) bindet.
10. Gewebeband nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzungspunkte der nebeneinander liegenden Bindefadenpaare ein regelmäßiges
Kreuzungspunktmuster bilden.
11. Gewebeband nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass bei zwei unmittelbar nebeneinander verlaufenden Bindefadenpaaren kein Bindefaden
(108, 110) mit dem selben Faden der zweiten Gewebelage (102) bindet.
12. Gewebeband nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der zwischen Bindefäden (108, 110) und Fäden der zweiten Gewebelage
(110) gebildeten Bindungspunkte ein regelmäßiges Bindungspunktmuster bildet.
13. Gewebeband nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass kein Bindefaden (108, 110) mit einem Faden der zweiten Gewebelage (102) bindet, mit
welchem ein unmittelbar neben diesem Bindefaden verlaufender Faden der zweiten Gewebelage
(102) bindet.
14. Verfahren zur Herstellung eines Gewebebandes für eine Maschine zur Herstellung von
Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, bei welchem Verfahren das Gewebeband
(101) mit einer bahnmaterialseitigen ersten Gewebelage (100) und einer maschinenseitigen
zweiten Gewebelage (102) gewebt wird, wobei die erste Gewebelage (100) und die zweite
Gewebelage (102) durch Bindefäden (108, 110) verbunden werden und wobei die zweite
Gewebelage (102) mit einer unregelmäßigen 8-bindigen Atlasbindung gewebt wird.
1. Woven fabric belt for a machine for producing web material, in particular paper or
card, comprising a first woven fabric layer (100) on the webmaterial side and a second
woven fabric layer (102) on the machine side, wherein the first woven fabric layer
(100) and the second woven fabric layer (102) are interconnected by binder threads
(108, 110), and the second woven fabric layer (102) is woven with a satin weave,
characterized in that the satin weave is an irregular satin weave having a repeat of 8.
2. Woven fabric belt according to Claim 1, characterized in that the first woven fabric layer (100) and the second woven fabric layer (102) are constructed
using longitudinal threads, which run in a longitudinal direction of the belt (MD),
and transverse threads, which run in a transverse direction of the belt (CMD), and
in that the floats of the transverse threads of the second woven fabric layer (102) run on
that side of the longitudinal threads of the second woven fabric layer (102) which
faces away from the first woven fabric layer (100).
3. Woven fabric belt according to Claim 2, characterized in that the longitudinal threads are warp threads and in that the transverse threads are weft threads.
4. Woven fabric belt according to one of Claims 1 to 3,
characterized in that, in one repeat of the weave of the second woven fabric layer (102), the weave points
formed between longitudinal threads and transverse threads are distributed in such
a manner that at least two groups having three weave points, which have a distance
corresponding to a pitch number of 2 or a progression number of 2,
exist.
5. Woven fabric belt according to one of Claims 1 to 4,
characterized in that, in one repeat of the weave of the second woven fabric layer (102), the weave points
formed between longitudinal threads and transverse threads are distributed in such
a manner that at least one group having 5 weave points, which have a mutual distance
corresponding to a pitch number of 2 and/or a progression number of 2, exists.
6. Woven fabric belt according to Claim 5, characterized in that, in the repeat of the weave, furthermore at least one group having three weave points,
which have a mutual distance corresponding to a pitch number of 2 or a progression
number of 2, exists.
7. Woven fabric belt according to one of Claims 1 to 6,
characterized in that, in one repeat of the weave of the second woven fabric layer (102), the weave points
formed between longitudinal threads and transverse threads are distributed in such
a manner that at least one group having four weave points, which have a mutual distance
corresponding to a pitch number of 2 and/or a progression number, exists.
8. Woven fabric belt according to one of Claims 1 to 7,
characterized in that the binder threads (108, 110) form binder-thread pairs, wherein each binder-thread
pair runs in the longitudinal direction or in the transverse direction in each case
between two threads of the first woven fabric layer and two threads of the second
woven fabric layer.
9. Woven fabric belt according to Claim 8, characterized in that one binder thread of a binder-thread pair binds in each case with threads of the
first woven fabric layer (100), whereas the other binder thread (108, 110) of said
binder-thread pair binds with at least one thread of the second woven fabric layer
(102), and in that, at an intersection point, the two binder threads (108, 110) of the binder-thread
pair alternate such that the other binder thread binds with threads of the first woven
fabric layer (100), whereas the one binder thread binds with at least one thread of
the second woven fabric layer (102).
10. Woven fabric belt according to Claim 9, characterized in that the intersection points of the binder-thread pairs lying next to one another form
a regular pattern of intersection points.
11. Woven fabric belt according to one of Claims 8 to 10,
characterized in that, in the case of two binder-thread pairs running immediately next to one another,
no binder thread (108, 110) binds with the same thread of the second woven fabric
layer (102).
12. Woven fabric belt according to one of Claims 8 to 11,
characterized in that at least part of the weave points formed between binder threads (108, 110) and threads
of the second woven fabric layer (102) forms a regular pattern of weave points.
13. Woven fabric belt according to one of Claims 8 to 12,
characterized in that no binder thread (108, 110) binds with a thread of the second woven fabric layer
(102) with which a thread, running immediately next to said binder thread, of the
second woven fabric layer (102) binds.
14. Method for producing a woven fabric belt for a machine for producing web material,
in particular paper or card, in which method the woven fabric belt (101) is woven
with a first woven fabric layer (100) on the web-material side and with a second woven
fabric layer (102) on the machine side, wherein the first woven fabric layer (100)
and the second woven fabric layer (102) are connected by binder threads (108, 110),
and wherein the second woven fabric layer (102) is woven with an irregular satin weave
having a repeat of 8.
1. Bande de tissu pour une machine destinée à la fabrication de matériau en bande, en
particulier de papier ou de carton, comprenant une première couche de tissu (100)
du côté du matériau en bande et une deuxième couche de tissu (102) du côté de la machine,
dans laquelle la première couche de tissu (100) et la deuxième couche de tissu (102)
sont reliées l'une à l'autre par des fils de liage (108, 110) et la deuxième couche
de tissu (102) est tissée avec une armure satin, caractérisée en ce que l'armure satin est une armure satin irrégulière de 8.
2. Bande de tissu selon la revendication 1, caractérisée en ce que la première couche de tissu (100) et la deuxième couche de tissu (102) sont construites
avec des fils longitudinaux s'étendant dans une direction longitudinale de la bande
(MD) et des fils transversaux s'étendant dans une direction transversale de la bande
(CMD) et en ce que les flottages des fils transversaux de la deuxième couche de tissu (102) s'étendent
sur le côté des fils longitudinaux de la deuxième couche de tissu (102) qui est situé
à l'opposé de la première couche de tissu (100).
3. Bande de tissu selon la revendication 2, caractérisée en ce que les fils longitudinaux sont des fils de chaîne et en ce que les fils transversaux sont des fils de trame.
4. Bande de tissu selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que, dans un rapport d'armure de la deuxième couche de tissu (102), les points de liage
formés entre des fils longitudinaux et des fils transversaux sont répartis de telle
manière qu'il existe au moins deux groupes avec trois points de liage, qui présentent
une distance correspondant à un nombre de pas de 2 ou à un nombre d'avancées de 2.
5. Bande de tissu selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que, dans un rapport d'armure de la deuxième couche de tissu (102), les points de liage
formés entre des fils longitudinaux et des fils transversaux sont répartis de telle
manière qu'il existe au moins un groupe avec 5 points de liage, qui présentent une
distance mutuelle correspondant à un nombre de pas de 2 et/ou à un nombre d'avancées
de 2.
6. Bande de tissu selon la revendication 5, caractérisée en ce que, dans le rapport d'armure, il existe en outre au moins un groupe avec trois points
de liage, qui présentent une distance mutuelle correspondant à un nombre de pas de
2 ou à un nombre d'avancées de 2.
7. Bande de tissu selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que, dans un rapport d'armure de la deuxième couche de tissu (102), les points de liage
formés entre des fils longitudinaux et des fils transversaux sont répartis de telle
manière qu'il existe au moins un groupe avec quatre points de liage, qui présentent
une distance mutuelle correspondant à un nombre de pas de 2 et/ou à un nombre d'avancées.
8. Bande de tissu selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que les fils de liage (108, 110) forment des paires de fils de liage, dans laquelle chaque
paire de fils de liage s'étend en direction longitudinale ou en direction transversale
respectivement entre deux fils de la première couche de tissu et deux fils de la deuxième
couche de tissu.
9. Bande de tissu selon la revendication 8, caractérisée en ce que, respectivement, un fil de liage d'une paire de fils de liage se lie à des fils de
la première couche de tissu (100) tandis que l'autre fil de liage (108, 110) de cette
paire de fils de liage se lie à au moins un fil de la deuxième couche de tissu (102)
et en ce que, en un point de croisement, les deux fils de liage (108, 110) de la paire de fils
de liage alternent, de telle manière que l'autre fil de liage se lie à des fils de
la première couche de tissu (100) tandis que le premier fil de liage se lie à au moins
un fil de la deuxième couche de tissu (102).
10. Bande de tissu selon la revendication 9, caractérisée en ce que les points de croisement des paires de fils de liage juxtaposées forment un motif
régulier de points de croisement.
11. Bande de tissu selon l'une quelconque des revendications 8 à 10, caractérisée en ce que, dans le cas de deux paires de fils de liage s'étendant directement l'une à côté
de l'autre, aucun fil de liage (108, 110) ne se lie avec le même fil de liage de la
deuxième couche de tissu (102).
12. Bande de tissu selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, caractérisée en ce qu'au moins une partie des points de liage formés entre des fils de liage (108, 110)
et des fils de la deuxième couche de tissu (102) forme un motif régulier de points
de liage.
13. Bande de tissu selon l'une quelconque des revendications 8 à 12, caractérisée en ce qu'aucun fil de liage (108, 110) ne se lie à un fil de la deuxième couche de tissu (102),
avec lequel se lie un fil de la deuxième couche de tissu (102) s'étendant directement
à côté de ce fil de liage.
14. Procédé de fabrication d'une bande de tissu destinée à une machine pour la fabrication
de matériau en bande, en particulier de papier ou de carton, procédé dans lequel on
tisse la bande de tissu (101) avec une première couche de tissu (100) du côté du matériau
en bande et une deuxième couche de tissu (102) du côté de la machine, dans lequel
on relie la première couche de tissu (100) et la deuxième couche de tissu (102) au
moyen de fils de liage (108, 110) et dans lequel on tisse la deuxième couche de tissu
(102) avec une armure satin irrégulière de 8.