[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Streuen von Streugut vor Räder von Fahrzeugen,
insbesondere Schienenfahrzeugen, mit zumindest einem Behälter für das Streugut, zumindest
einer unter jedem Streugutbehälter angeordneten Einrichtung zum Dosieren des Streuguts
mit einer Auslassöffnung zur Abgabe des dosierten Streuguts und mit einer Einrichtung
zum Fördern des dosierten Streuguts über eine Förderleitung zum Fahrzeugrad, wobei
einer Dosiereinrichtung zumindest zwei Einrichtungen zum Fördern des dosierten Streuguts
über zumindest zwei Förderleitungen zugeordnet sind.
[0002] Derartige Streusysteme dienen dazu, durch das Streuen von Streugut vor die Räder
von Fahrzeugen die Reibung zwischen dem Fahrzeugrad und dem Untergrund zu erhöhen
und dadurch den Bremsweg zu reduzieren bzw. das Anfahren zu erleichtern. Streusysteme
werden insbesondere bei Schienenfahrzeugen, aber auch bei Lastkraftwagen oder Bussen
eingesetzt. Als Streugut wird insbesondere trockener Sand verwendet. Es können jedoch
auch andere geeignete Materialien eingesetzt werden.
[0003] Aus der
US 1,392,230 A ist eine Sandstreuvorrichtung für ein Schienenfahrzeug bekannt, mit einem Sand-Vorratsbehälter,
an dessen Unterseite eine Sanddosiereinrichtung angeschlossen ist, die eine durch
einen Schieber verschließbare interne Durchtrittsöffnung aufweist. Im unteren Bereich
der Sanddosiereinrichtung sind drei Anschlüsse vorgesehen, denen eine ventilgesteuerte
Druckluft-Vorrichtung zugeordnet ist, um den Sand in Förderleitungen zu den Fahrzeugrädern
zu befördern.
[0004] In der
US 2,342,895 A ist eine Sandstreuvorrichtung beschrieben, bei der zwei Förderleitungen an einen
Sandvorratsbehälter angeschlossen sind, wobei eine Dosiereinrichtung und eine ventilgesteuerte
Drucklufteinrichtung vorgesehen sind.
[0005] Aus der
US 2,138,526 A ist eine Sandstreuvorrichtung bekannt, bei welcher in einem Sandvorratsbehälter eine
Sammelleitung vorgesehen ist, die ventilgesteuert mit drei Förderleitungen verbunden
ist.
[0006] In der
US 1,776,688 A ist eine Streuvorrichtung mit einem oberhalb eines Dampfkessels angeordneten Sand-Reservoir
beschrieben, das an der Unterseite mit einer Leitung verbunden ist. Eine Vakuum-Dosier-
bzw. Fördereinrichtung befördert den Sand in zwei getrennte Förderleitungen, welche
im Bereich der Räder enden.
[0007] Bei der in der
US 3,345,097 A beschriebenen Sandstreuvorrichtung ist eine einzige Sand-Förderleitung mit einem
Vorratsbehälter verbunden.
[0008] Die
US 2,589,794 A beschreibt eine Sandstreuvorrichtung, bei welcher jedes Treibrad mit einer eigenen
Sanddosiereinrichtung verbunden ist.
[0009] Zudem beschreibt die
AT 403 559 B ein Streugerät, welches das Streugut, insbesondere den Sand, nach dem Injektor-Prinzip
mittels Druckluft über eine entsprechende Förderleitung zum gewünschten Ort, nämlich
dem Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeugrad, transportiert.
[0010] Die
EP 936 084 A2 beschreibt eine kolbengesteuerte Dosiereinrichtung für Streugeräte, durch welche
die Dosierung des Sandes verbessert werden kann.
[0011] Die
EP 882 634 A2 beschreibt eine mit Druckluft betriebene Sandungseinrichtung, die zwei Sandstreuleitungen
versorgt. Jeder Leitung ist eine eigene Dosiereinrichtung zugeordnet.
[0012] Bei bisherigen Streusystemen ist üblicherweise jeweils einem Streugutbehälter eine
Dosiereinrichtung und eine Fördereinrichtung sowie eine Förderleitung zugeordnet.
Für die Anwendung an mehreren Rädern des Fahrzeuges ist eine entsprechende Anzahl
von Streugutbehältern, Dosiereinrichtungen, Fördereinrichtungen und Förderleitungen
erforderlich. Darüber hinaus konnten mit bisherigen Streusystemen nur relativ kurze
Förderleitungslängen erzielt werden, weshalb der Streugutbehälter samt Dosiereinrichtung
und Fördereinrichtung relativ nahe beim Fahrzeugrad angeordnet werden musste. Häufig
wurden daher die entsprechenden Systemkomponenten in unmittelbarer Radnähe, beispielsweise
am Drehgestell eines Schienenfahrzeuges, montiert, wo sie den äußeren Einflüssen,
wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur, aber auch den mechanischen Einflüssen ausgesetzt
waren.
[0013] Die erhöhte Anzahl von Streugutbehältern samt zugehörigen Komponenten und deren Platzierung,
beispielsweise in einem Schienenfahrzeug, erhöhen auch den Aufwand bei der Montage,
Wartung und Demontage. Das Nachfüllen einer entsprechend hohen Anzahl von Streugutbehältern,
beispielsweise 16 Stück in einem Schienenfahrzeug an beiden Seiten des Fahrzeugs,
ist somit ein sehr zeitaufwendiger und somit kostspieliger Prozess.
[0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines oben genannten
Streusystems, durch welches der Montage-und Demontage- sowie Wartungsaufwand reduziert
werden kann. Das Streusystem soll möglichst kostengünstig sein und die Nachteile bekannter
Einrichtungen vermeiden bzw. zumindest reduzieren.
[0015] Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch, dass die Dosiereinrichtung durch
eine Zellenradsteuerung mit einem rotierbaren Zellenrad oder eine Kolbensteuerung
mit einem axial verschiebbaren Kolben oder eine Frequenzsteuerung mit einem Hubmagnet
gebildet ist, wobei die der Dosiereinrichtung zugeordneten Fördereinrichtungen durch
einen pneumatisch betätigten Mehrfachinjektor mit zumindest zwei Hohlräumen für die
Aufgabe des dosierten Streuguts, mit jeweils einem Druckluftanschluss je Hohlraum,
und jeweils einem dem Druckluftanschluss jedes Hohlraums gegenüberliegenden Anschluss
für die Förderleitung gebildet sind, welcher Mehrfachinjektor unterhalb der Auslassöffnung
der Dosiereinrichtung angeordnet ist.
[0016] Für das Streuen von Streugut vor mehrere Räder eines Fahrzeugs wird ein gemeinsamer
Streugutbehälter und zumindest eine zugehörige Dosiereinrichtung verwendet und das
Streugut auf eine entsprechende Anzahl an Fördereinrichtungen und Förderleitungen
aufgeteilt. Auf diese Weise kann die Anzahl von Streugutbehältern mit den zugehörigen
Dosiereinrichtungen deutlich reduziert werden und können in der Folge die Kosten für
die Systemkomponenten gesenkt werden. Neben den Anschaffungskosten kann auch die Wartung
zeit- und somit kostenmäßig reduziert werden, da weniger Komponenten gewartet werden
müssen und weniger Streugutbehälter gefüllt werden müssen. Da mit neuen Dosier- und
Fördereinrichtungen größere Distanzen zwischen dem Streugutbehälter und dem zu bestreuenden
Fahrzeugrad, beispielsweise bis zu 20m, überbrückt werden können, ist es möglich,
den Streugutbehälter an einer entsprechend geeigneten Position im Fahrzeug unterzubringen.
Somit kann der zentrale Streugutbehälter mit der Dosiereinrichtung und den Fördereinrichtungen
dort im Fahrzeug positioniert werden, wo sich ein konstruktiver Freiraum ergibt und
wo die Systemkomponenten weniger Umwelteinflüssen und mechanischen Einflüssen ausgesetzt
sind. Dadurch kann wiederum die Lebenszeit der Systemkomponenten erhöht werden bzw.
können die Systemkomponenten entsprechend weniger robust und somit auch leichter ausgebildet
werden.Gemäß einem Merkmal der Erfindung ist demnach vorgesehen, dass die der Dosiereinrichtung
bzw. dem Streugutbehälter zugeordneten Fördereinrichtungen durch den pneumatisch betätigten
Mehrfachinjektor mit zumindest zwei Hohlräumen für die Aufgabe des dosierten Streuguts,
mit jeweils einem Druckluftanschluss je Hohlraum und jeweils einem dem Druckluftanschluss
jedes Hohlraums gegenüberliegenden Anschluss für die Förderleitung gebildet sind,
wobei der Mehrfachinjektor unterhalb der Auslassöffnung der Dosiereinrichtung angeordnet
ist. Die Fördereinrichtung kann somit das Streugut über zumindest zwei getrennte Fördereinrichtungen
transportieren. Die zumindest zwei Hohlräume für die Aufgabe des dosierten Streuguts
stehen mit der Auslassöffnung der Dosiereinrichtung in Verbindungen, sodass das vom
Streugutbehälter zudosierte Streugut in sämtliche Hohlräume des Mehrfachinjektors
und in der Folge in sämtliche Förderleitungen gelangen kann. Die unterhalb des Streugutbehälters
angeordnete Dosiereinrichtung kann durch ein rotierbares Zellenrad gebildet sein,
welches Zellenrad mehrere Flügel aufweist, zwischen denen Kammern gebildet werden,
in welchen das Streugut aufgenommen und in die nachfolgende Fördereinrichtung dosiert
werden kann. Alternativ dazu kann die Dosiereinrichtung auch durch eine Kolbensteuerung
mit einem axial verschiebbaren Kolben gebildet sein. Dabei erfolgt die Dosierung des
Streuguts durch Verschiebung des Kolbens und die dadurch resultierende Veränderung
eines Öffnungsspalts in der Verbindung zwischen Streugutbehälter und Fördereinrichtung.
Schließlich kann die Dosiereinrichtung auch durch eine Frequenzsteuerung mit einem
Hubmagnet gebildet sein. Eine solche Konstruktion kann die geförderte Streugutmenge
optimal in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit regeln.
[0017] Die Druckluftanschlüsse und die Förderleitungsanschlüsse des Mehrfachinjektors können
zur Förderung des Streuguts in die gleiche Richtung nebeneinander angeordnet sein.
Bei einer derartigen Konstruktion befinden sich somit sämtliche Druckluftanschlüsse
an einer Seite des Mehrfachinjektors und die Anschlüsse für sämtliche Förderleitungen
an der gegenüberliegenden Seite.
[0018] Alternativ dazu können die Druckluftanschlüsse und die Förderleitungsanschlüsse eines
Mehrfachinjektors auch zur Förderung des Streuguts in entgegengesetzter Richtung abwechselnd
gegenüberliegend angeordnet sein. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Doppelinjektor
hergestellt werden, welcher das Streugut in zwei entgegengesetzte Richtungen vom Streugutbehälter
aus gesehen befördern kann.
[0019] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass jeder Mehrfachinjektor
aus Aluminium gebildet ist. Die Herstellung aus diesem Leichtmetall ist relativ einfach
und kostengünstig möglich. Darüber hinaus verleiht dieses Material dem Injektor die
notwendige Korrosionsbeständigkeit.
[0020] Vorzugsweise ist zwischen dem Streugutbehälter und der Dosiereinrichtung eine Dichtung
vorgesehen. Diese Dichtung wird aus einem geeigneten elastischen Material hergestellt.
[0021] Weiters kann zwischen der Dosiereinrichtung und jeder zugeordneten Fördereinrichtung
ebenfalls eine Dichtung aus einem geeigneten elastischen Material vorgesehen sein.
[0022] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dosiereinrichtung
und alle dieser Dosiereinrichtung zugeordneten Fördereinrichtungen in einem gemeinsamen
Gehäuse untergebracht sind. Durch diese Variante kann eine Baueinheit gebildet werden,
die rasch und einfach montiert und demontiert werden kann.
[0023] Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Darin zeigen:
Fig. 1a und 1b ein Schienenfahrzeug mit einem Sandstreusystem gemäß dem Stand der
Technik, in schematischer Seitenansicht und Draufsicht;
Fig. 2a und 2b ein Schienenfahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Sandstreusystem gemäß
einer ersten Ausführungsform;
Fig. 3a und 3b ein Schienenfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Sandstreusystem gemäß
einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 4a und 4b ein Schienenfahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Sandstreusystem gemäß
einer dritten Ausführungsform;
Fig. 5a und 5b ein Schienenfahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Sandstreusystem gemäß
einer vierten Ausführungsform;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer nicht Teil der Erfindung
bildenden Fördereinrichtung, welche durch zwei Einzelinjektoren gebildet ist;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Fördereinrichtung in Form
eines Mehrfachinjektors;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Doppelinjektors
mit entgegengesetzter Förderrichtung des Streuguts;
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht eines Doppelinjektors gemäß Fig. 7 mit darüber
angeordneter Dosiereinrichtung in Form einer Zellenradsteuerung;
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht eines Doppelinjektors gemäß Fig. 8 mit darüber
angeordneter Dosiereinrichtung in Form einer Kolbensteuerung; und
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht eines Doppelinjektors gemäß Fig. 7 mit darüber
angeordneter Dosiereinrichtung in Form eines frequenzgesteuerten Hubmagneten.
[0024] Fig. 1a und 1b zeigen eine schematische Seitenansicht und Draufsicht auf ein Schienenfahrzeug
1, beispielsweise eine Lokomotive, mit insgesamt acht Rädern, welche auf vier Achsen
angeordnet sind. Gemäß dem Stand der Technik ist jedem zu besandenden Fahrzeugrad
2 ein Behälter 3 für die Aufnahme des Streuguts 4, insbesondere des Sandes, zugeordnet.
Unterhalb jedes Streugutbehälters 3 befindet sich eine Einrichtung 5 zum Dosieren
des Streuguts 4 mit einer entsprechenden Auslassöffnung 6 zur Abgabe des dosierten
Streuguts 4. Unterhalb der Auslassöffnung 6 der Dosiereinrichtung 5 befindet sich
eine Einrichtung 7 zum Fördern des dosierten Streuguts 4 über eine entsprechende Förderleitung
8 zum zu besandenden Fahrzeugrad 2. Pro zu besandenden Fahrzeugrad 2 sind somit ein
Streugutbehälter 3, eine Dosiereinrichtung 5, eine Fördereinrichtung 7 und die entsprechende
Förderleitung 8 erforderlich. Beim dargestellten Beispiel gemäß dem Stand der Technik
sind im Fahrzeug 1 insgesamt vier Streueinheiten mit insgesamt vier Streugutbehältern
4 angeordnet. Abgesehen von den Herstellungskosten für diese Systemkomponenten und
dem erhöhten Montageaufwand ist der Aufwand für die Befüllung dieser Anzahl an Streugutbehältern
3 relativ hoch, da zum Auffüllen der Streugutbehälter 3 das Fahrzeug 1 beiderseitig
mit einer entsprechenden Nachfülleinheit befahren werden muss. Weiters ist die Länge
der Förderleitung 8 bei herkömmlichen Systemen aufgrund der Art der Dosierung und
Förderung des Streuguts 4 stark eingeschränkt, weshalb die Systemkomponenten relativ
nahe an dem zu besandenden Fahrzeugrad 2 angeordnet werden müssen, beispielsweise
im Bereich des Drehgestells eines Schienenfahrzeugs. Die Witterungseinflüsse und mechanischen
Einflüsse im Bereich des Drehgestells wirken sich auf die Systemkomponenten negativ
aus und limitieren die Lebensdauer der einzelnen Einheiten stark bzw. erhöhen den
Wartungsaufwand.
[0025] Fig. 2a und 2b zeigen eine schematische Seitenansicht und Draufsicht auf ein Fahrzeug
1, welches mit einem erfindungsgemäßen Streusystem ausgestattet ist. Demgemäß sind
zwei Streugutbehälter 3 mit jeweils einer Dosiereinrichtung 5 beispielsweise in der
Mitte des Fahrzeuges 1 angeordnet und jeder Dosiereinrichtung 5 zwei Fördereinrichtungen
7 zugeordnet, welche über zwei Förderleitungen 8 das Streugut 4 zu den zu besandenden
Fahrzeugrädern 2 transportieren. Gegenüber der Ausführungsvariante gemäß Fig. 1a und
1b kann somit die Anzahl der Streugutbehälter 3 und Dosiereinrichtungen 5 halbiert
werden. Durch die reduzierte Anzahl von Systemkomponenten wird der Herstellungspreis
aber auch der Montage- und Demontageaufwand und Wartungsaufwand deutlich reduziert.
Aufgrund der Trennung der Dosiereinrichtung 5 von den Fördereinrichtungen 7 ist es
nunmehr möglich, längere Distanzen zwischen der Fördereinrichtung 7 und dem zu besandenden
Fahrzeugrad 2 zu überbrücken. Daher können die Streugutbehälter 3 mit der zugeordneten
Dosiereinrichtung 5 und den zugeordneten Fördereinrichtungen 7 an einer entsprechend
geeigneten Stelle im Fahrzeug 1 positioniert werden, wo sie beispielsweise nicht so
starken Witterungseinflüssen und mechanischen Einflüssen ausgesetzt sind. Dadurch
kann wiederum die Lebensdauer der Systemkomponenten wesentlich erhöht werden. Bei
der Ausführungsform gemäß den Fig. 2a und 2b sind die einer Dosiereinrichtung 5 zugeordneten
Fördereinrichtungen 7 so ausgebildet, dass sie das zu fördernde Streugut 4 über zwei
entsprechende Förderleitungen 8 in die gleiche Richtung transportieren. Die in Fig.
2b unten dargestellte Streueinrichtung wird bei Fahrtrichtung des Fahrzeuges 1 nach
rechts, die oben dargestellte Streuvorrichtung bei Fahrtrichtung des Fahrzeuges 1
nach links aktiviert werden.
[0026] Die Fig. 3a und 3b zeigen schematisch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Streusystems, wobei die jeweils einem Streugutbehälter 3 und einer Dosiereinrichtung
5 zugeordneten Fördereinrichtungen 7 so ausgebildet sind, dass sie das Streugut 4
über entsprechende Förderleitungen 8 in entgegengesetzte Richtung transportieren.
Einzelheiten zur Ausgestaltung der entsprechenden Fördereinrichtung 7 finden sich
in den nachfolgenden Fig. 6 bis 8.
[0027] Bei der Variante gemäß den Fig. 4a und 4b werden sämtliche acht Fahrzeugräder 2 besandet,
indem zwei zentral angeordneten Streugutbehältern 3 jeweils zwei Dosiereinrichtungen
5 zugeordnet sind. Jeder Dosiereinrichtung 5 wiederum sind zwei Fördereinrichtungen
7 zugeordnet, welche das Streugut 4 über entsprechende Leitungen 8 jeweils in entgegengesetzter
Richtung zu den entsprechenden Fahrzeugrädern 2 transportieren. Zur Besandung von
insgesamt acht Fahrzeugrädern 2 werden somit nur zwei Streugutbehälter 3, vier Dosiereinrichtungen
5 und insgesamt acht Fördereinrichtungen 7 benötigt. Gemäß dem Stand der Technik wären
dazu acht Streugutbehälter 3, acht Dosiereinrichtungen 5 und auch acht Fördereinrichtungen
7 erforderlich.
[0028] Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 5a und 5b wird die Einsparung an Systemkomponenten
gegenüber dem Stand der Technik besonders deutlich. Die Fig. 5a und 5b zeigen eine
Seitenansicht und Draufsicht auf ein Fahrzeug 1 mit acht Achsen und insgesamt 16 besandeten
Fahrzeugrädern 2. Das erfindungsgemäße Streusystem benötigt lediglich zwei Streugutbehälter
3, wobei jedem Streugutbehälter 3 jeweils zwei Dosiereinrichtungen 5 und insgesamt
acht Fördereinrichtungen 7 zur Förderung des Streuguts über entsprechende Förderleitungen
8 zu den zu besandenden Fahrzeugrädern 2 zugeordnet sind.
[0029] Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht zweier Fördereinrichtungen 7 in Form zweier
parallel angeordneter Einzelinjektoren 9. Diese pneumatisch betätigten Einzelinjektoren
9 weisen jeweils einen Hohlraum 10 für die Aufgabe des dosierten Streuguts 4 aus der
Auslassöffnung 6 der Dosiereinrichtung 5 (nicht dargestellt) auf. Der Hohlraum 10
ist auf der einen Seite mit einem Druckluftanschluss 11 verbunden, über den die entsprechende
Druckluft in den Hohlraum 10 des Einzelinjektors 9 eingeblasen wird. Durch den entstehenden
Unterdruck wird das Streugut 4 in den Hohlraum 10 angesaugt und über einen dem Druckluftanschluss
11 gegenüberliegenden Anschluss 12 für die Förderleitung 8 zum zu besandenden Fahrzeugrad
2 abtransportiert. Bei der dargestellten Variante gemäß Fig. 6 sind die Einzelinjektoren
9 so angeordnet, dass das Streugut 4 über zwei Förderleitungen 8 in die gleiche Richtung
transportiert werden kann. Die durch die Einzelinjektoren 9 gebildeten Fördereinrichtungen
7 werden über entsprechende Befestigungselemente mit der Dosiereinrichtung 5, allenfalls
unter Zwischenschaltung einer entsprechenden Dichtung (nicht dargestellt), befestigt.
[0030] Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Variante gegenüber Fig. 6, bei der zwei einer
Dosiereinrichtung 5 zugeordnete Fördereinrichtungen 7 durch einen pneumatisch betätigten
Multiinjektor 13 gebildet sind. Dieser Multiinjektor 13 bzw. Doppelinjektor im dargestellten
Beispiel weist so wie die beiden nebeneinander angeordneten Einzelinjektoren 9 gemäß
Fig. 6 zwei Hohlräume 10 für die Aufgabe des dosierten Streuguts 4, zwei Druckluftanschlüsse
11 und zwei gegenüberliegende Anschlüsse 12 für die Förderleitungen 8 auf. So wie
die Einzelinjektoren 9 ist auch der Mehrfachinjektor 13 vorzugsweise aus Aluminium
hergestellt.
[0031] Bei der Variante eines Mehrfachinjektors 13 gemäß Fig. 8 sind die Druckluftanschlüsse
11 der beiden Hohlräume 10, und somit die entsprechenden Anschlüsse 12 für die Förderleitungen
8 gegenüberliegend angeordnet, sodass eine Förderung des Streuguts 4 über die Förderleitungen
8 in entgegengesetzte Richtung möglich wird. Diese Konstruktion ist beispielsweise
für die Ausführungsform des Streusystems gemäß den Fig. 3a und 3b von Vorteil.
[0032] Fig. 9 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Mehrfachinjektors 13 gemäß Fig. 7
mit darüber angeordneter Dosiereinrichtung 5 in Form einer Zellenradsteuerung. Diese
Zellenradsteuerung beinhaltet ein rotierbares Zellenrad, über welches das vom Streugutbehälter
3 kommende Streugut 4 dosiert und den Fördereinrichtungen 7 weitergeleitet wird.
[0033] Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 10 zeigt einen Mehrfachinjektor 13 gemäß Fig.
8, der mit einer Dosiereinrichtung 5 in Form einer Kolbensteuerung mit einem axial
verschiebbaren Kolben gebildet ist.
[0034] Schließlich zeigt Fig. 11 eine Ausführungsform, bei der ein Mehrfachinjektor 13 gemäß
Fig. 7 mit einer Dosiereinrichtung 5 in Form einer Frequenzsteuerung mit einem Hubmagnet
verbunden ist. Zwischen der Dosiereinrichtung 5 und dem Streugutbehälter 3 kann jeweils
eine entsprechende Dichtung 14 angeordnet sein. Ebenso kann zwischen der Dosiereinrichtung
5 und den Fördereinrichtungen 7 bzw. dem Mehrfachinjektor 13 eine entsprechende Dichtung
15 platziert werden.
[0035] Die dargestellten Abbildungen zeigen jeweils nur einige Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Streusystems, welche mit anderen Dosiereinrichtungen 5 oder Fördereinrichtungen
7 ebenfalls realisierbar sind.
1. System zum Streuen von Streugut (4) vor Räder (2) von Fahrzeugen (1), insbesondere
Schienenfahrzeugen, mit zumindest einem Behälter (3) für das Streugut (4), zumindest
einer unter jedem Streugutbehälter (3) angeordneten Einrichtung (5) zum Dosieren des
Streuguts (4) mit einer Auslassöffnung (6) zur Abgabe des dosierten Streuguts (4)
und mit einer Einrichtung (7) zum Fördern des dosierten Streuguts (4) über eine Förderleitung
(8) zum Fahrzeugrad (2), wobei einer Dosiereinrichtung (5) zumindest zwei Einrichtungen
(7) zum Fördern des dosierten Streuguts (4) über zumindest zwei Förderleitungen (8)
zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (5) durch eine Zellenradsteuerung mit einem rotierbaren Zellenrad
oder eine Kolbensteuerung mit einem axial verschiebbaren Kolben oder eine Frequenzsteuerung
mit einem Hubmagnet gebildet ist, wobei die der Dosiereinrichtung (5) zugeordneten
Fördereinrichtungen (7) durch einen pneumatisch betätigten Mehrfachinjektor (13) mit
zumindest zwei Hohlräumen (10) für die Aufgabe des dosierten Streuguts (4), mit jeweils
einem Druckluftanschluss (11) je Hohlraum (10), und jeweils einem dem Druckluftanschluss
(11) jedes Hohlraums (10) gegenüberliegenden Anschluss (12) für die Förderleitung
(8) gebildet sind, welcher Mehrfachinjektor (13) unterhalb der Auslassöffnung (6)
der Dosiereinrichtung (5) angeordnet ist.
2. Streusystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftanschlüsse (11) und die Förderleitungsanschlüsse (12) des Mehrfachinjektors
(13) zur Förderung des Streuguts (4) in die gleiche Richtung nebeneinander angeordnet
sind.
3. Streusystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftanschlüsse (11) und die Förderleitungsanschlüsse (12) des Mehrfachinjektors
(13) zur Förderung des Streuguts (4) in entgegengesetzte Richtung abwechselnd gegenüberliegend
angeordnet sind.
4. Streusystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Mehrfachinjektor (13) aus Aluminium gebildet ist.
5. Streusystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Streugutbehälter (3) und der Dosiereinrichtung (5) eine Dichtung (14)
vorgesehen ist.
6. Streusystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Dosiereinrichtung (5) und jeder zugeordneten Fördereinrichtung (7) eine
Dichtung (15) vorgesehen ist.
7. Streusystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (5) und alle dieser Dosiereinrichtung (5) zugeordneten Fördereinrichtungen
(7) in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind.
1. A system for spreading grit (4) in front of wheels (2) of vehicles (1), particularly
rail vehicles, including at least one container (3) for the grit (4), at least one
device (5) arranged below each grit container (3) for metering the grit (4) with an
outlet opening (6) for dispensing the metered grit (4), and a device (7) for conveying
the metered grit (4) via a conveyor line (8) to a vehicle wheel (2), wherein at least
two devices (7) for conveying the metered grit (4) via at least two conveyor lines
(8) are associated to a metering device (5), characterized in that the metering device (5) is formed by a cellular wheel control comprising a rotatable
cellular wheel, or by a piston control mechanism comprising an axially displaceable
piston, or by a frequency controller comprising a lifting magnet, wherein the conveying
devices (7) associated to the metering device (5) are comprised of a pneumatically
operated multiple injector (13) including at least two cavities (10) for dispensing
the metered grit (4), a compressed-air connection (11) per cavity (10), and a connection
(12) for the conveyor line (8) each located opposite the compressed-air connection
(11) of each cavity (10), said multiple injector (13) being arranged below the outlet
opening (6) of the metering device (5).
2. A spreading system according to claim 1, characterized in that the compressed-air connections (11) and the conveyor line connections (12) of the
multiple injector (13) are adjacently arranged for conveying the grit (4) in the same
direction.
3. A spreading system according to claim 1, characterized in that the compressed-air connections (11) and the conveyor line connections (12) of the
multiple injector (13) are arranged in an alternatingly opposing manner for conveying
the grit (4) in opposite directions.
4. A spreading system according to any one of claims 1 to 3, characterized in that each multiple injector (13) is made of aluminum.
5. A spreading system according to any one of claims 1 to 4, characterized in that a seal (14) is provided between the grit container (3) and the metering device (5).
6. A spreading system according to any one of claims 1 to 5, characterized in that a seal (15) is provided between the metering device (5) and each associated conveying
device (7).
7. A spreading system according to any one of claims 1 to 6, characterized in that the metering device (5) and all of the conveying devices (7) associated to said metering
device (5) are mounted in a common housing.
1. Système permettant l'épandage de produit d'épandage (4) devant des roues (2) de véhicules
(1), plus particulièrement de véhicules ferroviaires, avec au moins un réservoir (3)
pour le produit d'épandage (4), au moins un dispositif (5) disposé sous chaque réservoir
de produit d'épandage (3) pour le dosage du produit d'épandage (4) comportant une
ouverture de sortie (6) pour la distribution du produit d'épandage dosé (4) et un
dispositif (7) pour le convoyage du produit d'épandage dosé (4) par l'intermédiaire
d'une conduite de convoyage (8) vers la roue du véhicule (2), au moins deux dispositifs
(7) pour le convoyage du produit d'épandage dosé (4) par l'intermédiaire d'au moins
deux conduites de convoyage (8) étant associés au dispositif de dosage (5), caractérisé en ce que le dispositif de dosage (5) est constitué d'une commande à roue à alvéoles avec une
roue à alvéoles rotative ou une commande à piston avec un piston à mouvement axial
ou une commande à fréquence avec un aimant de levage, les dispositifs de convoyage
(7) associés au dispositif de dosage (5) étant constitués d'un injecteur multiple
pneumatique (13) avec au moins deux espaces creux (10) pour la distribution du produit
d'épandage dosé (4), avec au moins un raccord d'air comprimé (11) par espace creux
(10) et un raccord (12), situé en face du raccord d'air comprimé (11) de chaque espace
creux, (10) pour la conduite de convoyage (8), cet injecteur multiple (13) étant disposé
en dessous de l'ouverture de sortie (6) du dispositif de dosage (5).
2. Système d'épandage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les raccords d'air comprimé (11) et les raccords de la conduite de convoyage (12)
de l'injecteur multiple (13) sont disposés les uns à côté des autres pour convoyer
le produit d'épandage (4) dans la même direction.
3. Système d'épandage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les raccords d'air comprimé (11) et les raccords de la conduite de convoyage (12)
de l'injecteur multiple (13) sont disposés en face les uns des autres de façon alternée
pour convoyer le produit d'épandage (4) dans des directions opposées.
4. Système d'épandage selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que chaque injecteur multiple (13) est constitué d'aluminium.
5. Système d'épandage selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que, entre le réservoir de produit d'épandage (3) et le dispositif de dosage (5), se
trouve un joint d'étanchéité (14).
6. Système d'épandage selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que, entre le dispositif de dosage (5) et chaque dispositif de convoyage (7) correspondant,
se trouve un joint d'étanchéité (15).
7. Système d'épandage selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le dispositif de dosage (5) et tous les dispositifs de convoyage (7) associés à ce
dispositif de dosage (5) sont logés dans un boîtier commun.