(19)
(11) EP 2 562 309 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.04.2014  Patentblatt  2014/14

(21) Anmeldenummer: 11006864.0

(22) Anmeldetag:  22.08.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 19/48(2006.01)

(54)

Straßenfertiger mit Messvorrichtung

Road finisher with measuring device

Finisseuse de route dotée d'un dispositif de mesure


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
27.02.2013  Patentblatt  2013/09

(60) Teilanmeldung:
13188708.5 / 2687631

(73) Patentinhaber: Joseph Vögele AG
67067 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Eul, Achim
    68305 Mannheim (DE)

(74) Vertreter: Hilgers, Hans Hubert 
Grünecker Kinkeldey Stockmair & Schwanhäusser Leopoldstrasse 4
80802 München
80802 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A2- 2 293 013
DE-A1-102009 044 581
DE-A1- 10 060 903
US-A1- 2004 161 299
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Straßenfertiger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Ein Straßenfertiger, wie er in der Praxis bekannt ist, umfasst im Wesentlichen eine Zugmaschine, die entlang eines Arbeitsbereichs auf einem Planum bewegbar ist, sowie eine Einbaubohle, die zum Aufbringen des Straßenbelags vorgesehen ist. Gewöhnlicherweise ist die Einbaubohle durch einen Zugarm, der mit der Einbaubohle starr verbunden ist, an der Zugmaschine schwenkbar befestigt.

    [0003] Der Zugarm kann durch den Bediener höhengesteuert werden, um die Einbaubohle auf ein gewünschtes Niveau relativ zum Straßenbelag zu heben. Dadurch ist es möglich, je nach Beschaffenheit der Oberfläche des Untergrunds, die Bohlenposition so einzustellen, dass Unebenheiten im Untergrund, über den der Straßenfertiger fährt, ausgeglichen werden. Dies hat zur Folge, dass eine ebene Straßenbelagschicht entsteht. Heutzutage werden auch automatisierte Meßsysteme verwendet, die einen Abstand zu einer Referenz erfassen, um in Reaktion darauf möglichst zeitnah ein Nivelliersignal zu erstellen, welches zur Positionsbestimmung der Einbaubohle verwendet wird.

    [0004] Für solche Meßsysteme werden beispielsweise mechanische Sensoren verwendet, die so an der beweglichen Einbaubohle befestigt sind, dass sie vor dem neu eingebauten Straßenbelag mit der Oberfläche des Planums in Kontakt kommen, um darauf Unebenheiten frühzeitig zu erfassen. Nachteilig daran ist jedoch, dass ein mechanischer Sensor Unebenheiten nur auf einem harten Untergrund erfassen kann, weil er auf einem weichen, beispielsweise sandigen Untergrund, nicht auf Unebenheiten anspricht. Außerdem kann es sein, dass der mechanische Sensor, der über das Planum geschoben wird, gegen einen herumliegenden Gegenstand stößt und beschädigt wird. Ebenfalls müssen die mechanischen Sensoren regelmäßig gewartet werden und sind empfindlich gegenüber Verschmutzungen bzw. Feuchtigkeit.

    [0005] Alternativ zu den mechanischen, kontaktierenden Meßvorrichtungen werden in der Praxis auch berührungslose Meßsysteme verwendet, um einen Abstand zum Planum zu erfassen. Solche Meßsysteme umfassen beispielsweise eine optische oder akustische Sensorik.

    [0006] Gemäß einer weiteren Technik im Straßenbau wird entlang der Einbaustrecke ein Leitdraht als Referenz für die Abstandsmessung verwendet. Dabei wird der Abstand zwischen dem Meßkopf und dem Leitdraht erfasst, um auf Unebenheiten auf der Straßenoberfläche schließen zu können und entsprechend eine Nivellierung der Einbaubohle vorzunehmen. Allerdings ist das Anbringen eines Leitdrahts entlang der Einbaustrecke extrem aufwendig und erfordert viel Zeit. Außerdem kann es sein, dass der Leitdraht, welcher für gewöhnlich ein normales Seil ist, durch aufgesogene Feuchtigkeit über eine Strecke so durchhängt, dass für die Nivellierung verfälschte Abstandswerte erfasst werden.

    [0007] Zur Nivellierung der Einbaubohle werden in der Praxis auch Rotationslaser verwendet, welche als externe Referenz so positioniert werden, dass ein durch sie aufgespanntes Laserrotationsfeld von einem am Straßenfertiger angeordneten Empfänger bei entsprechender Höheneinstellung der Einbaubohle empfangen werden kann. Eine Höhenverstellung der Einbaubohle erfolgt dann, wenn der Empfänger am Straßenfertiger das Rotationslaserfeld des Rotationslasers nicht mehr empfängt. Nachteilig daran ist jedoch, dass der Rotationslaser mehrmals entlang der Einbaustrecke umpositioniert werden muss, wozu zusätzliches Bedienpersonal benötigt wird.

    [0008] Die DE 10 2009 044 581 A1 beschreibt ein Verfahren zum Asphaltieren einer Fläche unter Verwendung eines Straßenfertigers und einer Verdichtungsmaschine, die dem Straßenfertiger folgt. Insbesondere ist die Bohlenanordnung des Straßenfertigers dazu konfiguriert, eine Asphaltmatte variierender Dicke auf dem Planum abzulegen. Dabei wird eine kontrollierte Materialabgabe basierend auf einem erfassten Oberflächenprofil durchgeführt. Nachteilig daran ist, dass für das Auftragen der Asphaltmatte variierender Dicke ein hoher konstruktiver Aufwand zum Herstellen der Bohlenanordnung nötig ist. Dadurch entstehen vor allem hohe Herstellungskosten. Außerdem ist zusätzlich eine Verdichtungsmaschine notwendig, die dem Straßenfertiger hinterherführt, um die aufgetragene Asphaltmatte zu verdichten.

    [0009] Die US 2004/0161299 A1 beschreibt ein Straßenfertigerfahrzeug, das dazu ausgebildet ist, basierend auf einem Oberflächenprofil eine Asphaltmatte mit einer variierenden Dicke auf einem Planum aufzutragen. Dabei ist allerdings zum Auftragen der Asphaltmatte eine komplizierte Stabanordnung notwendig, die dafür sorgt, dass unterschiedliche Mengen an Asphaltmischgut von dem Straßenfertigerfahrzeug auf dem Planum aufgetragen werden. Das Ansteuern der einzelnen Stäbe zum Dosieren des Materialauftrags erfordert allerdings einen hohen Steuerungsaufwand, wodurch die Herstellungskosten in die Höhe getrieben werden.

    [0010] Mit den zuvor beschriebenen Systemen zur Abstandsmessung ist das Erfassen von Unebenheiten auf dem Planum nur in einem beschränkten Maße möglich. Deshalb liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Straßenfertiger mit einfachen, konstruktiven technischen Mitteln dahingehend zu verbessern, dass er es ermöglicht, eine verbesserte Straßenbelagsschicht einzubauen.

    [0011] Diese Aufgabe wird gelöst mit den technischen Merkmalen des Anspruchs 1. Verbesserte Weiterbildungen der Erfindung sind mit den technischen Merkmalen der Unteransprüche gegeben. Die Erfindung bezieht sich auf einen Straßenfertiger mit einer Zugmaschine, die entlang eines Arbeitsbereichs auf einem Planum bewegbar ist, sowie einer Einbaubohle, die zum Aufbringen eines Straßenbelags vorgesehen ist. Außerdem umfasst der erfindungsgemäße Straßenfertiger eine Messvorrichtung, die so konfiguriert ist, dass sie eine Oberfläche erfasst und eine die Oberfläche repräsentierende, virtuelle Punktwolke erzeugt. Anhand der Punktwolke ist die erfaßte Oberfläche darstellbar, wobei die Punktwolke sich relativ zu der Messvorrichtung in drei Raumdimensionen erstreckt, um eine räumliche Darstellung der Oberfläche wiederzugeben. Dabei umfasst die Punktwolke mehrere Punkte, die jeweils durch 3D-Koordinaten definiert sind. Zur räumlichen Darstellung der Oberfläche ist vorgesehen, dass mindestens ein Punktepaar der Punktwolke in einer ersten Richtung, vorzugsweise in Fahrtrichtung ausgerichtet ist und mindestens ein anderes Punktepaar der Punktwolke in einem Winkel zur ersten Richtung, vorzugsweise zur Fahrtrichtung liegt.

    [0012] Durch das Erfassen der Oberflächenbeschaffenheit in Form einer Punktwolke können wertvolle Informationen gesammelt werden, die zur Generierung unterschiedlicher Betriebseinstellungen verwendbar sind. Die Erfindung bietet den wesentlichen technischen Vorteil, dass Unebenheiten, beispielsweise Quer- und Längsneigungen im Straßenprofil, aussagekräftig und genau erfassbar sind. Damit kann die Einstellung unterschiedlicher Betriebsparameter, wie gemäß der Erfindung das Nivelliersignal, in Reaktion auf den Untergrund, auf welchem sich der Fertiger bewegt, verbessert werden.

    [0013] Ebenfalls ist die Erfindung unempfindlich gegen schlechtes Wetter und bietet eine kostengünstige, wartungsarme Alternative zu bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art. Hinzu kommt, dass die Meßvorrichtung einfach bedienbar ist und ohne großen Aufwand am Straßenfertiger zu befestigen ist. Des Weiteren kann durch die Erfindung auf eine zusätzliche Meßausrüstung, die zur Erfassung von Querneigungen im Straßenverlauf ausgebildet ist, verzichtet werden.

    [0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Punktwolke eine Oberflächenbeschaffenheit einer Fläche des Planums und/oder des Straßenbelags definiert. Dabei kann sich das Maß der Fläche über eine variierende Länge sowie eine variierende Breite erstrecken, sodass der erfaßte Oberflächenabschnitt unterschiedlich groß ausfällt. Möglich ist es auch, das Maß der Fläche an eine zu erwartende Oberflächenbeschaffenheit des Planums anzupassen, so dass es beispielsweise bei unebenen Einbauflächen vorab möglich ist, das Maß der Fläche zur Bestimmung der Oberflächenbeschaffenheit so zu wählen, dass dadurch eine ausreichend große Punktwolke darstellbar ist. Andererseits kann es, insbesondere bei einer kurvigen Einbaufahrt, zweckmäßig sein, das Maß der Fläche zur Bestimmung der Oberflächenbeschaffenheit kleiner zu wählen.

    [0015] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Meßvorrichtung eine Filtereinheit, die dazu konfiguriert ist, extreme 3D-Koordinaten aus der Punktwolke herauszufiltern. Dadurch ist es möglich die Erfassung unerwünschter Gegenstände zu vernachlässigen. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn die erzeugte Punktwolke Abschnitte der Zugmaschine oder der Einbaubohle erfasst. Ebenfalls ist es dadurch möglich Komponenten, die in die Punktwolke ragen, herauszufiltern. Schließlich ist es möglich, dass Bedienpersonal, welches sich im Erfassungsbereich der Punktwolke befindet, aus dem Messergebnis herausgefiltert werden kann.

    [0016] Vorzugsweise ist die Fläche der Punktwolke mit mindestens 300 Laserabtastpunkten definierbar. Durch diese Anzahl an Laserabtastpunkten kann ein aussagekräftiges Flächenbild, also die Punktwolke, erzeugt werden, um Unebenheiten auf der erfassten Oberfläche festzustellen.

    [0017] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die Messvorrichtung mit mehreren Lasersensoren auszustatten, welche in einer Matrix, also einer Sensoraufnahme, derartig angeordnet sind, dass sie Laserstrahlen über die vorbestimmte Fläche zur Erzeugung der Punktwolke aussenden. Weiterhin ist die Messvorrichtung beweglich angeordnet ist, so dass sie durch einen vorbestimmten Bewegungsablauf die Laserstrahlen über die Fläche zur Erzeugung der Punktwolke leitet. Dabei kann die Bewegung der Messvorrichtung dafür sorgen, dass die Laserstrahlen der Lasersensoren linienartig in parallel ausgerichteter Abfolge auf die zu erfassende Oberfläche treffen bzw. die Messvorrichtung so bewegbar ist, dass die Laserstrahlen von außen nach innen oder umgekehrt die Fläche erfassen.

    [0018] Gemäß der Erfindung umfasst der Straßenfertiger eine Steuervorrichtung, die mit der Messvorrichtung verbunden ist. Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung dazu konfiguriert, die durch die Messvorrichtung erfasste Punktwolke in ein entsprechendes Signal umzuwandeln, um damit eine bestimmte Betriebsfunktion des Straßenfertigers zu steuern. Erfindungsgemäß ist die Steuervorrichtung jedoch dazu konfiguriert, die durch die Messvorrichtung erfasste Punktwolke in mindestens ein Nivelliersignal umzuwandeln. Das Nivelliersignal wird dazu verwendet, die Nivellierzylinder des Straßenfertigers anzusteuern, damit infolgedessen eine Bewegung der Einbaubohle durchführbar ist. Folglich beeinflussen die durch die Punktwolke räumlich erfassten Unebenheiten das Erzeugen des Nivelliersignals, um die Einbaubohle zu bewegen. Dadurch ist es möglich, insbesondere auf unebenen Straßen einen ebenen Straßenbelag aufzubringen.

    [0019] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Messvorrichtung ein Halteelement umfasst, mit dem die Messvorrichtung am Straßenfertiger befestigbar ist. Damit eine Erfassung durch unterschiedlich große Punktwolken möglich ist, kann das Halteelement derart ausgebildet sein, dass es höhenverstellbar ist, beispielsweise teleskopartig ausfahrbar ist, um die Messvorrichtung in unterschiedlichen Höhen anzuordnen. Ein besonders nützliches Maß für die Fläche einer Punktwolke kann damit erzeugt werden, wenn die Messvorrichtung in einem Abstand bis zu zehn Meter über dem Planum angeordnet ist.

    [0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Messvorrichtung dazu konfiguriert, die Punktwolke sowie die daraus resultierende Parametereinstellung mittels Echtzeiterfassung zu regeln. Handelt es sich bei der Parametereinstellung um das Erzeugen eines Nivelliersignals, so kann dieses ohne zeitlichen Verzug auf Unebenheiten im Untergrund reagieren.

    [0021] Außerdem ist es möglich, dass in einer Ausführungsform der Erfindung mindestens eine Messvorrichtung in Fahrtrichtung gesehen links und/oder rechts am Straßenfertiger angeordnet ist. Dadurch lassen sich mehrere Punktwolken erzeugen, durch die die Oberflächenbeschaffenheit des Planums bzw. des Straßenbelags darstellbar ist.

    [0022] Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Messvorrichtung so konfiguriert ist, dass sie die Punktwolke für eine Fläche links und/oder rechts neben dem Arbeitsbereich erzeugt. Beispielsweise ist es vorteilhaft, dass die Punktwolke im Arbeitsbereich innerhalb kurzen Abstands vor der Einbaubohle erfaßbar ist.

    [0023] Möglich ist es auch, dass anhand einer bzw. mehrerer erfassten Punktwolken ein Mittelwert durch die Steuervorrichtung erzeugbar ist, um anhand des erzeugten Mittelwerts ein Signal für weitere Betriebsfunktionen des Straßenfertigers zu erzeugen. Dies bietet den technischen Vorteil, mehrere Flächenabschnitte in der Erstellung eines Betriebsparameters zu berücksichtigen.

    [0024] Außerdem kann die Messvorrichtung auch so konfiguriert sein, dass sie die Punktwolke für eine Fläche erzeugt, die teilweise einen Abschnitt des Arbeitsbereichs überlagert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Punktwolke einen Bereich der Einbaubohle, einen Bereich der Zugmaschine bzw. andere am Straßenfertiger vorhandenen technischen Mittel überlagert. Dadurch ist die Messvorrichtung besonders flexibel am Straßenfertiger einsetzbar.

    [0025] Vorzugsweise ist die Messvorrichtung jedoch an der beweglichen Einbaubohle, insbesondere am Zugarm, der die Einbaubohle trägt, angeordnet. Andererseits kann die Messvorrichtung jedoch auch an der Zugmaschine des Straßenfertigers angeordnet sein.

    [0026] Um Unebenheiten auf einer besonders großen Fläche zu erfassen, kann die Messvorrichtung derart konfiguriert sein, dass sie die Punktwolke über eine Fläche erzeugt, die den Straßenfertiger umgibt. Weil es möglich ist, extreme 3D-Koordinaten, also hier die Zugmaschine und die Einbaubohle auszublenden, kann selbst durch die Flächenabschnitte der Punktwolke, die sich links, rechts bzw. vor und hinter dem Straßenfertiger befinden, ein aussagekräftiges Ergebnis dargestellt werden, welches die Oberflächenbeschaffenheit des Arbeitsbereichs repräsentiert.

    [0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Messvorrichtung dazu ausgebildet, die 3D-Koordinaten der Oberfläche mittels Pulslaufzeit, Phasendifferenz im Vergleich zu einer Referenz oder mittels Triangulation von optischen Strahlen zu erfassen. Dadurch wird eine präzise Abstandsmessung zwischen der Messvorrichtung und der Oberfläche ermöglicht.

    [0028] Erfindungsgemäße Ausführungsformen werden anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
    Figur 1
    einen erfindungsgemäßen Straßenfertiger mit einer Messvorrichtung,
    Figur 2
    die Messvorrichtung, wie sie für den erfindungsgemäßen Straßenfertiger verwendet wird, und
    Figur 3
    eine die Oberflächenbeschaffenheit beschreibende Punktwolke.


    [0029] Die Figur 1 zeigt einen Straßenfertiger 1 in Fahrtrichtung F gemäß der Erfindung. Der Straßenfertiger 1 umfasst eine Zugmaschine 2 mit einem Fahrwerk 3, welches sich auf einem Planum 4 bewegt. Der Straßenfertiger 1 umfasst des Weiteren eine Einbaubohle 5, die über einen Zugarm 6 beweglich mit der Zugmaschine 2 des Straßenfertigers 1 verbunden ist. Durch die Einbaubohle 5 wird ein neuer Straßenbelag 7 auf das Planum 4 aufgebracht. Selbst wenn in der Figur 1 das Planum 4, sprich die Oberfläche des Untergrunds, eben dargestellt ist, sind in Wirklichkeit Unebenheiten auf dem Planum 4 vorhanden. Der Straßenbelag 7 hat eine ebene Oberfläche, selbst wenn das darunter liegende Planum 4 Unebenheiten aufweist. Dies kann durch eine entsprechende Nivellierung der Einbaubohle 5 errecht werden, wie es im Folgenden beschrieben wird.

    [0030] Am Zugarm 6 des Straßenfertigers 1 ist eine Messvorrichtung 8 befestigt. Die Messvorrichtung 8 ist dazu konfiguriert, einen dreidimensionalen Flächenabschnitt 9 (siehe Figur 2) des Planums 4 zu erfassen. Die Messvorrichtung 8 ist in kurzem Abstand vor der Einbaubohle 5 am Zugarm 6 angebracht. Die Messvorrichtung 8 ist dazu ausgebildet, durch den erfassten dreidimensionalen Flächenabschnitt 9 Unebenheiten des Planums 4 zu erfassen, um daraus während des Einbaus bestimmte Betriebsparameter für den Straßenfertiger festzulegen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass anhand des dreidimensional erfaßten Flächenabschnitts 9 durch die Messvorrichtung 8 ein Nivelliersignal zur Steuerung der Einbaubohle 5 generierbar ist, wobei das Nivelliersignal eine Positionsverlagerung der Einbaubohle 5 zur Folge haben kann.

    [0031] Die Figur 2 zeigt die Messvorrichtung 8, wie sie in der Figur 1 an dem Zugarm 6 des Straßenfertigers 1 befestigt ist. Die Messvorrichtung 8 der Figur 2 ist dazu konfiguriert, den Flächenabschnitt 9 des Planums 4 zu erfassen. Der Flächenabschnitt 9 definiert abschnittsweise die Oberflächenbeschaffenheit des Planums 4. Der Flächenabschnitt 9 ist durch eine Länge a und Breite b definiert. Die Messvorrichtung 8 ist dazu ausgebildet, das Maß des Flächenabschnitts 9 zu variieren. Dazu können an der Messvorrichtung 8 Einstellungen vorgenommen werden, die das Längenmaß a und/oder das Breitenmaß b einstellen. Schematisch sind in der Figur 2 außerdem gestrichelte Strahlen 10 gezeigt, die von der Messvorrichtung 8 auf Eckpunkte des Flächenabschnitts 9 gerichtet sind. Die Strahlen 10 schließen untereinander einen Winkel α sowie einen Winkel β ein, wobei in Abhängigkeit der Höhenposition der Messvorrichtung 8 relativ zum Planum 4 ein gewünschtes Maß für den Flächenabschnitt 9 erfaßbar ist. Wie in der Figur 2 gezeigt wird, kann der Winkel α 30° beziehungsweise der Winkel β 40° sein. Die Messvorrichtung 8, die vornehmlich als Laserscanner 14 ausgebildet ist, ist dazu konfiguriert innerhalb des Flächenabschnitts 9 die dreidimensionale Ausbreitung des Planums 4 zu erfassen, um für eine räumliche Darstellung der Oberfläche zu sorgen.

    [0032] Des Weiteren zeigt die Figur 2, dass die Messvorrichtung 8 in einer Höhe A über dem Planum 4 angeordnet ist. Die Höhe A ist variierbar, wobei die Messvorrichtung 8 bis zu 10 Meter über dem Untergrund tragbar ist. In einer Höhe von 10 Meter kann die Messvorrichtung 8 beispielsweise durch eine nicht gezeigte Halterung positionierbar sein. Um Unebenheiten auf dem Planum 4 schematisch nachzubilden, ist in der Figur 2 ein quader-förmigen Gegenstand 11 gezeigt, der auf dem Flächenabschnitt 9 liegt. Die Messvorrichtung 8 ist dazu konfiguriert den Gegenstand 11 zu erfassen. Selbst wenn die Unebenheit in der Figur 2 quaderförmig dargestellt ist, kann die Unebenheit auf dem Planum 4 jegliche Form annehmen. Unebenheiten auf dem Planum 4 können beispielsweise Längsbeziehungsweise Querneigungen des Untergrunds umfassen, auf welchem sich der Straßenfertiger 1 bewegt. Ebenfalls erfassbar sind beispielsweise Schlaglöcher beziehungsweise langgezogene Bodensenkungen beziehungsweise Bodenerhebungen.

    [0033] Die Messvorrichtung 8 ist dazu konfiguriert, eine virtuelle netzartige Punktwolke 12 zu erzeugen, die in der Figur 3 dargestellt ist. Die Punktwolke 12 stellt den Flächenabschnitt 9 in seiner dreidimensionalen Beschaffenheit dar. Die Punktwolke 12 erstreckt sich relativ zu der Messvorrichtung 8 in drei Raumdimensionen, um für eine räumliche Darstellung der Oberfläche des Planums 4 zu sorgen. Dazu umfasst die Punktwolke 12 mehrere Punkte 13, die durch 3D-Koordinaten relativ zur Messvorrichtung 8 definiert sind. Um für die räumliche Darstellung der Oberfläche zu sorgen, ist mindestens ein Punktepaar der Punktwolke 12 in einer beliebigen ersten Richtung, vorzugsweise in Fahrtrichtung F ausgerichtet und mindestens ein anderes Punktepaar der Punktwolke 12 in einem Winkel zur ersten Richtung, vorzugsweise zur Fahrtrichtung F ausgerichtet. Die Messvorrichtung 8 ist dazu ausgebildet, Unebenheiten, die sich innerhalb des Flächenabschnitts 9 befinden, mittels der Punktwolke 12 zu erfassen, um damit spezifische Betriebsparameter des Straßenfertigers 1 einzustellen, beispielsweise ein Nivelliersignal zur Steuerung der Position der Einbaubohle 5.


    Ansprüche

    1. Straßenfertiger (1) mit einer Zugmaschine (2), die entlang eines Arbeitsbereichs auf einem Planum (4) bewegbar ist, einer Einbaubohle (5), die zum Aufbringen eines Straßenbelags (7) vorgesehen ist, sowie mit mindestens einer Messvorrichtung (8), die dazu konfiguriert ist, eine Oberfläche zu erfassen, und mit einer Steuervorrichtung (16), die mit der Messvorrichtung (8) verbunden ist, wobei die Oberfläche mittels der Messvorrichtung (8) als Punktwolke (12) darstellbar ist, die sich relativ zu der Messvorrichtung (8) in drei Raumdimensionen erstreckt, um für eine räumliche Darstellung der Oberfläche zu sorgen, sowie mehrere Punkte (13) umfasst, die jeweils durch 3D-Koordinaten definiert sind, wobei mindestens ein Punktepaar der Punktwolke (12) in einer ersten Richtung ausgerichtet ist und mindestens ein anderes Punktepaar der Punktwolke (12) in einem Winkel zur ersten Richtung liegt,
    wobei die Steuervorrichtung (16) dazu konfiguriert ist, die durch die Messvorrichtung (8) erzeugte Punktwolke (12) in mindestens ein Nivelliersignal umzuwandeln, wobei das Nivelliersignal dazu vorgesehen ist, eine Bewegung der Einbaubohle (5) zu steuern, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Messvorrichtung (8) mehrere in einer Matrix angeordnete Lasersensoren umfasst, die derart angeordnet sind, dass sie Laserstrahlen über die Oberfläche zur Erzeugung der Punktwolke aussenden, wobei die Messvorrichtung (8) beweglich angeordnet ist, sodass sie durch einen vorbestimmten Bewegungsablauf die Laserstrahlen über die Flächen zur Erzeugung der Punktewolke leitet.
     
    2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Punktwolke (12) eine Oberflächenbeschaffenheit einer Fläche des Planums (4) und/oder des Straßenbelags (7) definiert.
     
    3. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) dazu konfiguriert ist, extreme 3D-Koordinaten aus der Punktwolke (12) herauszufiltern.
     
    4. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Messvorrichtung (8) in Fahrtrichtung (F) gesehen links und/oder rechts am Straßenfertiger (1) angeordnet ist.
     
    5. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) so konfiguriert ist, dass sie eine Punktwolke (12) für eine Fläche (9) links und/oder rechts neben dem Arbeitsbereich erzeugt.
     
    6. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) so konfiguriert ist, dass sie die Punktwolke (12) für eine Fläche (9) erzeugt, die teilweise einen Abschnitt des Arbeitsbereichs überlagert.
     
    7. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) dazu ausgebildet ist, die 3D-Koordinaten der Oberfläche mittels Pulslaufzeit, Phasendifferenz im Vergleich zu einer Referenz oder mittels Triangulation von optischen Strahlen zu erfassen.
     


    Claims

    1. Road paver (1) having a towing machine (2) that is movable on a plane (4) along a work area, having a screed (5) that is provided for laying a road pavement (7) and having at least one measuring device (8) that is configured to register a surface, and having a controller (16) that is connected to the measuring device (8), wherein the surface can be depicted as a point cloud (12) by means of the measuring device (8), wherein said point cloud (12) extends in three spatial dimensions relative to the measuring device (8) in order to ensure a spatial depiction of the surface, and also comprises a plurality of points (13), each of which is defined by 3D coordinates, wherein at least one pair of points of the point cloud (12) is aligned in a first direction and at least one other pair of points of the point cloud (12) lies at an angle to the first direction,
    wherein the controller (16) is configured to convert the point cloud (12) generated by the measuring device (8) into at least one leveling signal, wherein the leveling signal is provided to control a movement of the screed (5),
    characterized in that
    the measuring device (8) comprises a plurality of laser sensors, which are arranged in a matrix, which are arranged in such a way that they emit laser beams across the predetermined area for generating the point cloud, when the measuring device (8) is arranged movably, so that it conducts the laser beams across the area for generating the point cloud by means of a predetermined movement sequence.
     
    2. Road paver according to Claim 1 characterised in that the point cloud (12) defines a surface condition of an area of the plane (4) and / or of the road pavement (7).
     
    3. Road paver according to one of the previous claims characterised in that the measuring device (8) is configured to filter out extreme 3D coordinates from the point cloud (12).
     
    4. Road paver according to one of the previous claims characterised in that one measuring device (8) is arranged on each side, left and / or right, of the road paver (1), seen in the direction of travel (F).
     
    5. Road paver according to one of the previous claims characterised in that the measuring device (8) is configured in such a way that it generates a point cloud (12) for an area (9) to the left and / or right alongside the work area.
     
    6. Road paver according to one of the previous claims characterised in that the measuring device (8) is configured in such a way that it generates the point cloud (12) for an area (9) that partially overlaps a section of the work area.
     
    7. Road paver according to one of the previous claims characterised in that the measuring device (8) is formed to register the 3D coordinates of the surface by means of the pulse duration, phase difference in comparison to a reference or by means of triangulation of optical beams.
     


    Revendications

    1. Finisseur de route (1) comprenant une machine de traction (2), qui peut se déplacer sur une plate-forme de chaussée (4) le long d'une zone de travail, une table de finisseur (5), qui est prévue pour l'application d'un revêtement routier (7), ainsi qu'au moins un dispositif de mesure (8), qui est configuré pour effectuer le relevé d'une surface, le finisseur de route comprenant également un dispositif de commande (16), qui est relié au dispositif de mesure (8), finisseur de route dans lequel la surface peut, au moyen du dispositif de mesure (8), être représentée sous la forme d'un nuage de points (12), qui s'étend dans trois dimensions spatiales par rapport au dispositif de mesure (8) en vue de réaliser une représentation spatiale de la surface, et comprend plusieurs points (13) définis chacun par des coordonnées dans trois dimensions ou coordonnées 3D, dans lequel au moins une paire de points du nuage de points (12) est orientée dans une première direction, et au moins une autre paire de points du nuage de points (12) forme un angle avec ladite première direction,
    et dans lequel le dispositif de commande (16) est configuré pour convertir le nuage de points (12) engendré par le dispositif de mesure (8), en un signal de nivellement, le signal de nivellement étant prévu pour piloter un mouvement de la table de finisseur (5), caractérisé
    en ce que le dispositif de mesure (8) comprend plusieurs détecteurs laser agencés dans une matrice, qui sont disposés de manière à émettre des rayons laser pardessus la surface pour engendrer le nuage de points, le dispositif de mesure (8) étant agencé de façon mobile, de manière à ce qu'il fasse balayer les surfaces par les rayons laser grâce à une séquence de mouvement prédéterminée, pour engendrer le nuage de points.
     
    2. Finisseur de route selon la revendication 1, caractérisé en ce que le nuage de points (12) définit une structure ou un état de surface d'une surface de la plate-forme de chaussée (4) et/ou du revêtement routier (7).
     
    3. Finisseur de route selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de mesure (8) est configuré pour supprimer par filtrage, des coordonnées 3D extrêmes, du nuage de points (12).
     
    4. Finisseur de route selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un dispositif de mesure (8) est agencé, en se référant à la direction de marche (F), respectivement à gauche et/ou à droite sur le finisseur de route (1).
     
    5. Finisseur de route selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de mesure (8) est configuré de façon à engendrer un nuage de points (12) pour une surface (9) à gauche et/ou à droite à côté de la zone de travail.
     
    6. Finisseur de route selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de mesure (8) est configuré de manière à engendrer le nuage de points (12) pour une surface (9), qui couvre partiellement un secteur de la zone de travail.
     
    7. Finisseur de route selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de mesure (8) est conçu pour relever les coordonnées 3D à l'aide du temps de parcours d'impulsion, de la différence de phase par rapport à une référence, ou à l'aide d'une triangulation de rayons optiques.
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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