(19) |
|
|
(11) |
EP 2 616 580 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
02.04.2014 Patentblatt 2014/14 |
(22) |
Anmeldetag: 13.09.2011 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/EP2011/004591 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 2012/034679 (22.03.2012 Gazette 2012/12) |
|
(54) |
HOCHFUNKTIONELLES SPINNVLIES AUS PARTIKELHALTIGEN FASERN SOWIE VERFAHREN ZUR ERZEUGUNG
HIGHLY FUNCTIONAL SPUNBONDED FABRIC MADE FROM PARTICLE-CONTAINING FIBRES AND METHOD
FOR PRODUCING SAME
NON-TISSÉ PAR FILATURE DIRECTE HAUTEMENT FONCTIONNEL, FORMÉ DE FIBRES RENFERMANT DES
PARTICULES, ET PROCÉDÉ DE PRODUCTION CORRESPONDANT
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
14.09.2010 DE 102010045242
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
24.07.2013 Patentblatt 2013/30 |
(73) |
Patentinhaber: Thüringisches Institut Für Textil- Und Kunststoff-
Forschung E.V. |
|
07407 Rudolstadt (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- EWERT, Yvonne
07407 Rudolstadt (DE)
- NIEMZ, Frank-Günter
07407 Rudolstadt (DE)
- KRIEG, Marcus
99423 Weimar (DE)
- RIEDEL, Bernd
07333 Unterwellenborn (DE)
|
(74) |
Vertreter: Plate, Jürgen et al |
|
Plate Schweitzer Zounek
Patentanwälte
Rheingaustrasse 196 65203 Wiesbaden 65203 Wiesbaden (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A2- 0 110 223 GB-A- 299 291 US-A- 3 468 841 US-A1- 2010 080 993
|
WO-A1-2005/098119 US-A- 3 422 176 US-A- 4 447 568
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft hochfunktionelle Spinnvliese als textile Flächengebilde, die
direkt aus gelösten Polymeren mittels bekannter Spinnvliesverfahren herstellbar und
die aus mit flüssigen und/oder festen Funktionaladditiven gefüllten Fasern aufgebaut
sind. Die Fasern bestehen zu mehr als 40 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Fasern, aus Funktionaladditiv, ihr mittlerer Faserdurchmesser beträgt 0,1 bis 500
Mikrometer und die Durchmesserschwankungen innerhalb einer Faser bzw. untereinander
betragen mindestens 30%. Das Spinnvlies zeichnet sich durch eine hohe Funktionalität
infolge sehr hoher Konzentrationen der Funktionaladditive aus und lässt sich vielseitig
verwenden, beispielsweise als Einlagestoff, für Hygieneanwendungen, für Wundauflagen,
als Trägermaterialien, als Bau- und Transportmaterial, als kosmetisches Material oder
als Filter.
[0002] Mit Füllstoffen versehene textile Flächengebilde, z.B. solche mit thermoregulierenden,
antimikrobiellen oder absorbierenden Eigenschaften, sind bereits bekannt.
[0003] Bei den im Stand der Technik bislang eingesetzten Materialien handelt es sich, soweit
textile Flächen beschrieben wurden, um Gebilde, die nach der Herstellung von Funktionsfasern
durch mindestens einen zusätzlichen Prozessschritt zu einer textilen Fläche verarbeitet
wurden und/oder nur geringe Mengen an Funktionspartikel enthalten. Zum Beispiel sind
in
DE 10 2008 045290 A1 Fasern offenbart aus denen dann Textilien, Wundauflagen, Filter usw. hergestellt
werden. Die Additivanteile beschränken sich ausschließlich auf Zinkweiß (ZnO und ZnS),
wobei deren Anteil auf maximal 30 % begrenzt ist und Partikelgrößen kleiner als 15
µm sind. Es wird erwähnt, dass für Vliesanwendungen der Partikelgehalt auch höher
sein kann, es wird aber keine Lehre vermittelt, wie solche Vliesstoffe herstellbar
sind. Ziel war nicht ein funktionelles Vlies mit hohem Partikelgehalt, sondern waschbare
und färbbare bakterizide Formkörper/Fasern mit kontrollierter Freisetzung der Wirkstoffe
bei vorgeschriebener Waschpermanenz.
[0004] Oft werden thermoplastisch verarbeitbare Polymere als Trägermaterial verwendet, deren
Schmelzen zu einem Spinnvlies verarbeitet werden können, zum Beispiel in der
EP 1 199 393 A2. Hier handelt es sich um ein Spinnvlies hergestellt aus thermoplastischen Polymeren
mit hydrophoben Zusätzen. Ziel ist eine Anreicherung der hydrophoben Zusätze an der
Faseroberfläche. Erreicht wird das dadurch, dass die Faser durch den Luftstrom soweit
verzogen wird, dass der mittlere Faserdurchmesser gleich dem Partikeldurchmessers
ist oder bis höchstens zur Hälfte des Partikeldurchmessers verringert wird. Der Anteil
an Masterbatches mit den Zusatzstoffen liegt zwischen 10 und 20 Gew.-% und darf auch
nicht höher liegen, um die weitere Verarbeitung zu Dachbahnen oder die Verwendung
in Damenbinden nicht zu beeinträchtigen.
[0005] Partikelhaltige Filamente bzw. Fasern lassen sich bei einem sehr hohen Anteil an
Funktionspartikeln ab 40 % in normalen Filament- bzw. Faserspinnprozessen nicht stabil
erspinnen, da häufige Abrisse die Folge wären.
[0006] In verschiedenen Bereichen der Textilindustrie besteht ein hoher Bedarf an Fasermaterialien
mit funktionellem Zusatznutzen für den Endverbraucher, die zudem preiswert herzustellen
und leicht zu verarbeiten sein sollen. Anwendungsbereiche solcher Fasermaterialien
sind zum Beispiel in der Bekleidungsindustrie als Einlagematerial, bei den technischen
Textilien, beispielsweise Hygieneanwendungen, für Wundauflagen, als Trägermaterialien,
als Bau- und Transportmaterial, als kosmetisches Material oder als Filter, zum Beispiel
für die Filtration von Abwasser oder Abluft und Bindung von Luft- und Wasserinhaltsstoffen.
[0007] Flächengebilde mit Funktionaladditiven lassen sich grundsätzlich entweder durch die
Flächenbildung entlang einer textilen Wertschöpfungskette oder Vliesbildung jeweils
aus mit Funktionaladditiven versehenen Fasern, die Beschichtung flächiger Textilstrukturen
mit Additiv-Dispersionen oder die Einarbeitung fester oder flüssiger Funktionaladditive
in bereits erzeugte Vliesstrukturen herstellen.
[0008] Fasern mit einem Anteil an Funktionaladditiven von mehr als 40 Gew.-% lassen sich
in normalen Faserspinnprozessen nicht stabil erspinnen, da häufige Faserabrisse die
Folge sind. Obgleich sich dieser Nachteil bei der Nutzung von Funktionsfasern, die
mittels Lösungsspinnverfahren gefertigt werden, teilweise ausgleichen lässt, erfordern
die nachgeordneten textilen Flächenbildungsprozesse auch in jedem Fall mindestens
einen zusätzlichen Verarbeitungsschritt.
[0009] Bei den im Stand der Technik bislang erzeugten Materialien handelt es sich also,
soweit funktionale textile Flächen beschrieben wurden, um Gebilde, die nach einer
separaten Herstellung von Funktionsfasern durch mindestens einen zusätzlichen Prozessschritt
zu einer textilen Fläche verarbeitet wurden und/oder nur geringe Mengen an Funktionspartikel
beinhalten. Durch den separaten Vliesherstellungsprozess werden die hochgefüllten
Fasern zusätzlich beansprucht und dadurch geschädigt und genügen nur qualitativ geringeren
Ansprüchen bezüglich Funktionalität bzw. mechanischer Beständigkeit.
[0010] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein vielseitig verwendbares Flächengebilde
aus partikelhaltigen Filamenten und Fasern mit hohem funktionellem Nutzen für verschiedene
Anwendungsbereiche, je nach Art der Funktionspartikel, zur Verfügung zu stellen, wobei
die partikelhaltigen Filamente bzw. Fasern zu mehr als 40 Gew.-% aus Funktionsadditiven
bestehen und einen mittleren Durchmesser von 0,1 bis 500 Mikrometer aufweisen. Die
Flächengebilde sollen direkt nach der Ablage bereits eine solche Festigkeit erreicht
haben, dass sie zur Weiterverarbeitung bzw. zum direkten Einsatz geeignet sind. Aufgrund
der hohen Anteile an funktionellen Zusätzen sollen diese Flächengebilde solche funktionellen
Eigenschaften besitzen, wie sie sonst nur durch zusätzliche Verfahrensschritte wie
dem Beschichten oder Oberflächenausrüstung erreicht werden.
[0011] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass direkt im Spinnprozess
kontinuierlich aus einer mit einem oder mehreren funktionalen Zusatzstoffen dotierten
Lösung von nichtschmelzbaren Polymeren in Direktlösungsmitteln mit Hilfe eines Spinnvliesprozesses
ein hochfunktionales textiles Flächengebilde erzeugt wird. Überraschenderweise lassen
sich textile Flächengebilde mit mehr als 40 Gew.-% Additivgehalt sicher und reproduzierbar
ohne zusätzliche Prozessschritte herstellen, die eine permanente Funktionalität über
den gesamten Lebenszyklus des textilen Flächengebildes besitzen. Ebenso wurde gefunden,
dass die erfindungsgemäßen Vliesstofffasern Durchmesserschwankungen innerhalb einer
Faser bzw. untereinander von mindestens 30% aufweisen und dadurch überraschend ein
hohes Selbstbindungsvermögen durch Verhakungen und Verschlingungen aufweisen.
[0012] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein hochfunktionelles Spinnvlies
aus Fasern auf Basis von nichtschmelzbaren Polymeren, die einen oder mehrere Funktionaladditive
enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Fasern in sich verschlungen und
verhakt sind, eine unterschiedliche Länge aufweisen mit Aspektverhältnissen über 1.000
und einen festen Vliesverbund bilden, wobei die Fasern einen mittleren Durchmesser
von 0,1 bis 500 Mikrometer sowie Durchmesserschwankungen innerhalb einer Faser und/oder
untereinander von mindestens 30% aufweisen und wobei die Fasern neben dem nicht-schmelzbaren
Polymer mehr als 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fasern, an Funktionaladditiven
in fester und/oder flüssiger Form enthalten, die in den Fasern fein verteilt sind
[0013] Die je nach Art der Funktionaladditive für verschiedene Anwendungsbereiche einsetzbaren
textilen Flächengebilde sind aus additivhaltigen Fasern aufgebaut, die mehr als 40
Gew.-% und bis zu 96 Gew.-%, gegebenenfalls auch noch mehr, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Fasern, an Funktionaladditiv enthalten und einen mittleren Durchmesser
0,1 bis 500 Mikrometer haben. Bevorzugt beträgt der Anteil der Funktionaladditive
mehr als 40 Gew.-% bis zu 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fasern.
[0014] Die inkorporierten und permanenten Funktionen der Additive reichen von beispielsweise
elektrisch leitfähig, absorbierend, ionentauschend, antibakteriell, temperaturregulierend
bis hin zu flammhemmend, abrasiv oder pflegend bzw. auch Kombinationen daraus.
[0015] Bei den Funktionaladditiven handelt es sich insbesondere um Aktivkohle, Superabsorber,
Ionentauscherharze, PCM, Metalloxide, Flammschutzmittel, Abrasiva, Zeolithe, Schichtsilikate,
wie Bentonite, oder modifizierte Schichtsilikate, Kosmetika oder Mischungen daraus.
Auch flüssige lipophile Substanzen, wie Paraffine, Wachse oder Öle, können als Funktionaladditiv
eingebracht werden. Zusätzlich können eine oder weitere Komponente(n) in geringeren
Konzentrationen eingebracht werden, beispielsweise Nanosilber oder Farbstoffe oder
auch Wirkstoffe, z.B. pharmazeutische Substanzen oder Insektizide.
[0016] Der Volumenanteil der Funktionaladditive (im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
auch als Funktionspartikel oder Funktionsmaterialien bezeichnet) in dem Spinngemisch
ist dabei bevorzugt so gewählt, dass dieser in den vliesbildenden luftfeuchten Filamenten
bzw. Fasern mit über 50 % die Hauptvolumenkomponente ausmacht. In einer besonderen
Ausführungsform, in welcher der Durchmesser der Funktionspartikel in etwa 1/4 des
mittleren Filament- bzw. Faserdurchmessers des luftfeuchten Spinnvlieses beträgt,
wird erreicht, dass die einzelnen Partikel in den Filamenten bzw. Fasern Berührungspunkte
aufweisen und sich so die funktionellen Eigenschaften in vorteilhafter Weise ausbilden
können.
[0017] Die Herstellung der additivhaltigen Flächengebilde aus partikelhaltigen Filamenten
bzw. Fasern erfolgt durch ein Spinnvliesverfahren. Es wird eine dotierte polymerhaltige
Spinnlösung im Faserbildungsprozess verwendet, wobei es sich bei dem Direktlösungsmittel
vorzugsweise um ein aprotisches Lösungsmittel handelt. Als Direktlösungsmittel geeignet,
insbesondere für Cellulose, sind vor allem N-Methyl-morpholin-N-Oxid bzw. N-Methyl-morpholin-N-oxid-Monohydrat,
ionische Flüssigkeiten, wie 1-Ethyl-3-methylimidazolium-acetat, 3-Ethyl-1-methylimidazolium-chlorid
oder 3-Butyl-1-methylimidazolium-chlorid, Dimethylformamid, Dimethylacetamid oder
Dimethylsulfoxid gemischt mit Lithiumchlorid oder NaOH-Thioharnstoff-Wasser oder ggf.
auch deren Mischungen. Die Spinnlösung mit den Funktionspartikeln und dem gelöstem
Polymer wird extrudiert, wobei die Düsenbohrungen einen Durchmesser von 0,1 bis 1,1
mm, vorzugsweise von 0,3 bis 0,7 mm aufweisen.
[0018] Die so generierten Stränge werden sofort nach Verlassen der Düsen durch Eigengewicht
und/oder einen schräg von hinten einwirkenden Luftstrom, dessen Intensität an das
durch die Funktionspartikel reduzierte Fadenziehvermögen des Spinngemisches angepasst
ist, innerhalb einer kurzen Wegstrecke in Längsrichtung zu Filamenten und Fasern mit
Aspektverhältnissen größer 1.000, bevorzugt größer 5.000 und ganz bevorzugt größer
40.000, verjüngt. Dabei auftretende Faserrisse führen zu keinem Abbruch des Verfahrens
und beeinträchtigen den Prozess der Vliesbildung nicht negativ. Sie führen dazu, dass
in einem Vlies Fasern verschiedener Länge und mit variierendem Durchmesser vorliegen.
Die Fasern werden nachfolgend (beim Übergang in den spannungsfreien Raum) noch vor
dem Einsetzen der Längsrelaxation in ihrer Form stabilisiert. Das passiert durch Überführung
des Lösungszustandes des Polymers in einen zumindest teilweise ungelösten Zustand,
entweder durch Verdampfen des Lösungsmittels im temperierten Luftstrom oder mittels
eines Stromes feiner Tröpfchen, insbesondere aus Wasser oder einer aprotischen Flüssigkeit,
durch Gelierung und eventuell möglichen Austausch des Lösungsmittels. Nach Erreichen
eines verklebungsfreien Zustandes werden die Fasern bzw. Filamente auf einem Siebband
oder einer Siebtrommel zu einem Vlies abgelegt, welches auch geschichtet sein kann,
und durch Absaugen verdichtet. Das mit Lösungsmittel angereicherte überschüssige Wasser
wird abgetrennt, das restliche Lösungsmittel durch mehrfaches Waschen ausgespült und
anschließend kann ggf. das erhaltene Vlies getrocknet werden, wobei sich die Funktionspartikel
in den vliesbildenden Filamenten und/oder Fasern durch die dabei stattfindende Entquellung
des Polymers eigenschaftsbestimmend gegenseitig verstärkt berühren und verbinden.
[0019] Das direkt gelöste und die Partikel bindende Polymer ist ein nicht schmelzendes Polymer,
also ein Polymer bei dem der Erweichungspunkt über dem Zersetzungspunkt liegt. Bevorzugt
ist es ein Vertreter aus der Gruppe der natürlichen Polymere, beispielsweise der Polysaccharide,
besonders bevorzugt Cellulose, der Polysaccharidderivate oder der Proteine bzw. Proteinderivate
und/oder aus der Gruppe der lösungsverformbaren synthetischen Polymere, beispielsweise
Polyacrylnitril, Polyvinylalkohol, Polyethylenoxid, Polysulfon, meta-Aramid oder deren
Copolymere.
[0020] Das so erhaltene nasse Spinnvlies kann durch textile Prozesse (Vernadelung, Wasserstrahlverfestigung,
chemische Bindung) verfestigt, veredelt und verformt werden, wobei die Verfestigung
und Veredelung des Vlieses vor oder nach der Trocknung erfolgen kann. Eine Nachbehandlung
durch beispielsweise Avivagen, Imprägnierungen oder mit ionischen Wirkstoffen kann
folgen.
[0021] Unter einem Spinnvlies wird ein direkt nach der Extrusion in Wirrlage abgelegtes
Vlies aus Fasern und Endlosfasern verstanden, wobei auch mehrere Lagen übereinander
gelegt werden können. Das Gemisch aus Fasern und Endlosfasern entsteht durch Faserabrisse
nach der Düse, die aus dem hohen Partikelgehalt resultieren, die aber nicht zu einer
Unterbrechung des Verfahrens führen. Zudem besteht das Spinnvlies nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht nur aus Fasern unterschiedlicher Länge, sondern weisen die Fasern
selbst über die Länge oder untereinander unterschiedliche Faserdicken auf. Die Faserdicke
wird bestimmt durch verschiedene Faktoren, wie die Konzentration der Lösung, die Anblasgeschwindigkeit,
die Art des Polymers, die Partikelgröße, sowie Wechselwirkung der Additive zu anderen
Komponenten der Lösung und Gehalt an Additiven. Bei der Ablage bilden sich in sich
verschlungene und verhakte Fasern und Filamente, die einen festen Vliesverbund bilden.
Charakteristisch sind die durch den hohen Partikelgehalt, die Größe der Partikel und
die Faserabrisse entstehenden Ungleichmäßigkeiten im mittleren Durchmesser der Fasern,
die visuell unter einem Mikroskop sehr leicht zu erkennen sind.
[0022] Der Vorteil der Herstellung des Flächengebildes aus Lösungen von Polymeren im Vergleich
zur Herstellung aus Polymerschmelzen besteht darin, dass der Partikelgehalt ungleich
höher sein kann, da in der Ausgangslösung neben Polymer und Additiv auch das Lösungsmittel
vorhanden ist, welches zu einem späteren Zeitpunkt dann entfernt wird. Es wird ausgenutzt,
dass die Kohäsionskräfte so groß sind, dass es nur selten zu einem Abriss kommt, gleichzeitig
das Netzwerk des gelösten Polymers aber seine Gleitwirkung behält, damit die Partikel
bei der Extrusion und Verstreckung aneinander abgleiten können. Zudem können verschiedene
Gelzustände der Fasern und Filamente, die durch den Austausch des Lösungsmittels mit
Wasser entstehen, für die weitere Verarbeitung ausgenutzt werden.
[0023] Das hochfunktionelle Spinnvlies besitzt eine Flächenmasse von 2 bis 1000 g/m
2, vorzugsweise von 5 bis 500 g/m
2 und eine Dicke von 0,01 bis 20 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 5 mm. Es besitzt inkorporierte
und permanente Zusatzfunktionen, wie beispielsweise elektrisch leitfähig, absorbierend,
ionentauschend, antibakteriell, temperaturregulierend, flammhemmend, abrasiv, pflegend
oder Kombinationen daraus.
[0024] In einer besonderen Ausführungsform können in die Polymerlösung auch partikelförmige
Porenbildner, beispielsweise Glaubersalz, integriert werden. In dem hergestellten
Spinnvlies führen die Porenbildner dann während des Waschprozesses zu einem Spinnvlies
aus hochporösen Fasern und Filamenten, die im Vergleich zu flächenartigen Schwämmen
eine sehr viel größere Oberfläche aufweisen.
[0025] Die Verwendung eines hochfunktionellen Spinnvlieses aus partikelhaltigen Filamenten
bzw. Fasern reicht von Bekleidungsmaterialien, beispielsweise wärmespeichernden oder
wirkstofffreisetzenden Einlagestoffen, bis zu technischen Textilien mit hohem funktionellen
Nutzen für verschiedene Anwendungsbereiche - je nach Art der Funktionspartikel, beispielsweise
für Hygieneanwendungen, als Wundauflagen, als Trägermaterialien für Wirkstoffe oder
als Trägermaterialien in Verbundwerkstoffen, als Bau- und Transportmaterial, als kosmetisches
Material oder als Filter, zum Beispiel für die Filtration und Bindung von Luft-und
Wasserinhaltsstoffen wie Phosphaten, Nitraten und Ammonium-Stickstoff-Verbindungen.
Aufgrund der besonderen Ausprägung der funktionellen Eigenschaften, bedingt durch
die hohe Konzentration an Additiven, sind diese Vliese auch geeignet für geschichtete
Verbundwerkstoffe mit anderen Flächengebilden. Das kann passieren, indem man das hochfunktionelle
Spinnvlies auf einem anderen, schon vorgelegten Flächengebilde während der Spinnvliesherstellung
erzeugt.
[0026] Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Illustration der Erfindung. Prozente sind
darin als Gewichtsprozente zu verstehen soweit nicht anders angegeben oder aus dem
Zusammenhang unmittelbar ersichtlich.
(Vergleichs)Beispiel 1:
[0027] In 1,5 kg einer 9 %-igen Celluloselösung in N-Methylmorpholin-N-oxid-Monohydrat (NMMO-Monohydrat)
wurden 0,1 kg eines gemahlenen Ionenaustauscherharzes (stark basischer Anionenaustauscher)
mit einem Partikeldurchmesser von D
99 = 14,8 µm dispergiert und bei 90 °C 30 Minuten homogenisiert. Die Spinnlösung wurde
anschließend mittels Zahnrad-Spinnpumpe bei 95 °C einer Spinndüse (1.200 Loch mit
einem Durchmesser von 0,3 mm) zugeführt und versponnen. Eine sichere Verformung über
einen Luftspalt (1 = 10 mm) war jedoch nicht möglich, es kam am Düsenaustritt zu Verklebungen
der austretenden Lösungsstrahlen. Einige der entstandenen Faserkabelstücke wurden
vollständig vom Lösungsmittel befreit und, soweit möglich, auf eine Stapellänge von
40 mm geschnitten, wobei die beschriebenen Verklebungen, soweit es ging, aussortiert
wurden. Die Fasern wurden mit einer 1 %-igen Natriumchloridlösung behandelt und bei
55 °C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Eine Sekundärspinnung zum Garn war nicht
möglich. Eine Vliesbildung war nur bedingt möglich, wobei dabei eine große Anzahl
an Kurzfasern und extreme Einkürzung der Fasern beobachtet wurde. Die unregelmäßigen
lockeren Vliesabschnitte konnten nicht weiter verarbeitet bzw. genutzt werden. Eine
Verfestigung mittels Vernadelung zur Stabilisierung war nicht möglich, da das Vlies
dabei vollständig zerstört wurde und auseinanderfiel.
Beispiel 2:
[0028] Eine gemäß Beispiel 1 hergestellte Celluloselösung wurde mittels Melt-blown Spinnprozess
(Lösungsverblasung) bei einer Lösungstemperatur von 95 °C, einer Anblasung mit 80°C
warmer Luft und Besprühung mit einem Wassernebel unmittelbar am Austritt der Düsen-Blaseinheit
verfestigt und durch Ablage auf einem Siebband zu einem Direktvlies verformt. Der
Verformungsprozess lief stabil und der erhaltene Vliesstoff konnte nach vollständiger
Extraktion des Lösungsmittels und Trocknung bei 60 °C ohne Schwierigkeiten als Ionentauschervlies
genutzt werden. Das Funktionsvlies war mechanisch so stabil, dass es zugeschnitten
und in die Wasserbehandlungsanlage eingebracht werden konnte. Eine zusätzlich durchgeführte
moderate Vernadelung und somit weitere Verdichtung war ebenfalls möglich, ohne dass
das Vlies dabei zerstört wurde.
1. Hochfunktionelles Spinnvlies aus Fasern auf Basis von nicht-schmelzbaren Polymeren,
die einen oder mehrere Funktionaladditive enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern in sich verschlungen und verhakt sind, eine unterschiedliche Länge aufweisen
mit Aspektverhältnissen über 1.000 und einen festen Vliesverbund bilden, wobei die
Fasern einen mittleren Durchmesser von 0,1 bis 500 Mikrometer sowie Durchmesserschwankungen
innerhalb einer Faser und/oder untereinander von mindestens 30% aufweisen und wobei
die Fasern neben dem nichtschmelzbaren Polymer mehr als 40 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Fasern, an Funktionaladditiven in fester und/oder flüssiger Form
enthalten, die in den Fasern fein verteilt sind.
2. Spinnvlies gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionaladditive feste oder flüssige, bevorzugt lipophile Substanzen sind,
besonders bevorzugt Aktivkohle, Superabsorber, Ionentauscherharze, piezoelektrische
Materialien, Phasenwechselmaterialien, speziell Paraffine, Metalloxide, Flammschutzmittel,
Abrasiva, Zeolite, Schichtsilikate, modifizierte Schichtsilikate und/oder Kosmetika.
3. Spinnvlies gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das die Funktionaladditive bindende nicht-schmelzbare Polymer ein natürliches Polymer
ist, bevorzugt ein Polysaccharid, besonders bevorzugt Cellulose, ein Polysaccharid-Derivat
und/oder ein Protein oder Proteinderivat und/oder dass es ein lösungsverformbares
synthetisches Polymer ist, bevorzugt Polyacrylnitril oder ein Copolymer mit Acrylnitril-Einheiten,
Polyvinylalkohol, Polyethylenoxid, Polysulfon und/oder meta-Aramid.
4. Spinnvlies gemäß mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einen geschichteten Aufbau aus in sich verschlungenen mechanisch verbundenen Filamenten
bzw. Fasern aufweist.
5. Spinnvlies gemäß mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Flächenmasse von 2 bis 1000 g/m2, vorzugsweise von 5 bis 500 g/m2, besitzt.
6. Spinnvlies gemäß mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Dicke von 0,1 bis 20 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 5 mm, besitzt.
7. Spinnvlies gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Funktionaladditive mehr als 40 Gew.-% bis zu 96 Gew.-% beträgt, gegebenenfalls
auch noch mehr, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fasern.
8. Verfahren zur Herstellung eines hochfunktionellen Spinnvlieses gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Spinnlösung, bestehend aus einem oder mehreren Funktionaladditiven, Lösungsmittel
und in diesem gelösten Polymer aus der Spinndüse gepresst wird, wobei
die Düsenbohrungen einen Durchmesser von 0,1 bis 1,5 mm, vorzugsweise von 0,3 bis
0,7 mm aufweisen,
- die so gebildeten Polymerstränge sofort nach Verlassen der Düsen durch Eigengewicht
und/oder einen schräg von oben einwirkenden Anblasstrom, dessen Intensität an das
durch die Funktionaladditive reduzierte Fadenziehvermögen des Spinngemisches angepasst
ist, innerhalb einer kurzen Wegstrecke in Längsrichtung zu Filamenten und/oder Fasern
verzogen werden,
- diese nachfolgend, beim Übergang in den spannungsfreien Raum, noch vor dem Einsetzen
der Längsrelaxation, mittels eines Stromes temperierter Luft und/oder feiner Wassertröpfchen
durch Konsolidierung bzw. Gelierung und teilweise Austausch des Lösungsmittels durch
Wasser in ihrer Form stabilisiert werden, wobei die Stabilisierung örtlich mehr oder
weniger versetzt zum Düsenaustritt erfolgen kann und so Vliese mit mehr oder weniger
verklebten Gelfasern erhalten werden können,
- nach Erreichen dieses stabilisierten Zustandes diese auf einem Siebband oder einer
Siebtrommel zu einem Vlies abgelegt, das restliche Lösungsmittel durch mehrfaches
Waschen ausgespült und das Vlies anschließend ggf. getrocknet werden kann.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel ein aprotisches Lösungsmittel umfaßt oder daraus besteht.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das hochfunktionelle Spinnvlies durch textile Prozesse weiter verfestigt, veredelt
und verformt und dass die Verfestigung und Veredelung des Vlieses vor oder nach der
Trocknung vorgenommen wird.
11. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das hochfunktionelles Spinnvlies durch Vernadelung oder Wasserstrahlverfestigung
stabilisiert und/oder zusätzlich chemisch vernetzt wird.
12. Verwendung eines hochfunktionellen Spinnvlieses aus Funktionaladditiv-haltigen Filamenten
bzw. Fasern gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 zur Herstellung von Bekleidungsmaterialien,
insbesondere Einlagestoffe, sowie von technischen Textilien, insbesondere für Hygieneanwendungen,
für Wundauflagen, als Trägermaterialien für Wirkstoffe oder Trägermaterialen für Verbundwerkstoffe,
als Bau- und Transportmaterial, als kosmetisches Material oder als Filter, mit hohem
funktionellem Nutzen für verschiedene Anwendungsbereiche - je nach Art der Funktionaladditive.
1. A high-functionality spunbonded web of fibers based on nonmeltable polymers containing
one or more functional additives, characterized in that the fibers are intertwined and interhooked, have a differing length with aspect ratios
above 1000 and form a firmly interbonded web, wherein the fibers have an average diameter
of 0.1 to 500 micrometers and also diameter fluctuations of at least 30 % within and
between fibers and wherein the fibers in addition to the nonmeltable polymer contain
more than 40 wt%, based on total fiber weight, of functional additives in solid and/or
liquid form which are finely distributed in the fibers.
2. The spunbonded web as claimed in claim 1, characterized in that the functional additives are solid or liquid, preferably lipophilic substances, more
preferably activated carbon, superabsorbents, ion exchange resins, piezoelectric materials,
phase change materials, specifically paraffins, metal oxides, flame retardants, abrasives,
zeolites, sheet-silicates, modified sheet-silicates and/or cosmetics.
3. The spunbonded web as claimed in claim 1 or 2, characterized in that the nonmeltable polymer binding the functional additives is a natural polymer, preferably
a polysaccharide, more preferably cellulose, a polysaccharide derivative and/or a
protein or protein derivative, and/or in that it is a solution-formable synthetic polymer, preferably polyacrylonitrile or a copolymer
with acrylonitrile units, polyvinyl alcohol, polyethylene oxide, polysulfone and/or
meta-aramid.
4. The spunbonded web as claimed in one or more of the preceding claims, characterized in that it has a coated construction built from intertwined mechanically bonded filaments/fibers.
5. The spunbonded web as claimed in one or more of the preceding claims, characterized in that it has a basis weight of 2 to 1000 g/m2 and preferably of 5 to 500 g/m2.
6. The spunbonded web as claimed in one or more of the preceding claims, characterized in that it has a thickness of 0.1 to 20 mm and preferably of 0.5 to 5 mm.
7. The spunbonded web as claimed in one or more of claims 1 to 6, characterized in that the fraction of functional additives is more than 40 wt% up to 96 wt%, optionally
even more, based on total fiber weight.
8. A process for producing a high-functionality spunbonded web as claimed in one or more
of claims 1 to 7,
characterized in that
- the spinning solution, consisting of one or more functional additives, solvent and
polymer dissolved therein, is extruded from the spinneret die, wherein
the die holes have a diameter of 0.1 to 1.5 mm and preferably of 0.3 to 0.7 mm,
- the resulting polymeric strands are pulled, immediately upon leaving the dies, by
their own weight and/or an obliquely downwardly directed blasting stream, the intensity
of which is adapted to the reduced thread-pulling capacity of the spun mixture due
to the functional additives, within a short path, in the longitudinal direction, into
filaments and/or fibers,
- these are subsequently, on transitioning into the tensionless space, even before
the onset of longitudinal relaxation, stabilized in their shape via a stream of temperature-controlled
air and/or fine water droplets by consolidation/gelation and partial replacement of
the solvent with water, wherein in spatial terms the stabilization can take place
more or less offset to the die exit and webs with more or less interadhered gel-state
fibers are thus obtainable,
- after reaching this stabilized state these are laid down on a foraminous belt or
drum to form a web, the remaining solvent is rinsed out by repeated washing and the
web can subsequently be dried if desired.
9. The process as claimed in claim 8, characterized in that the solvent comprises or consists of an aprotic solvent.
10. The process as claimed in claim 8 or 9, characterized in that the high-functionality spunbonded web is further consolidated, refined and formed
by textile processes, and in that the consolidating and refining of the web is effected before or after drying.
11. The process as claimed in one or more of claims 8 to 10, characterized in that the high-functionality spunbonded web is stabilized by needling or water jet consolidation
and/or additionally subjected to chemical crosslinking.
12. The use of a high-functionality spunbonded web comprising functional additive-containing
filaments/fibers as claimed in claims 1 to 7 for production of apparel textiles, especially
interlinings, and also of industrial textiles, especially for hygiene applications,
for wound dressings, as carrier materials for active ingredients or carrier materials
for composites, as building and transportation material, as cosmetic material or as
filters, with high functional benefit for various application sectors - depending
on the type of functional additives.
1. Non tissé hautement fonctionnel constitué de fibres à base de polymères non fusibles,
qui contiennent un ou plusieurs additifs fonctionnels, caractérisé en ce que les fibres sont mutuellement entrelacées et accrochées, présentent une longueur différente
avec des rapports d'aspect de plus de 1000 et forment un composite nappé solide, dans
lequel les fibres présentent un diamètre moyen de 0,1 à 500 micromètres ainsi que
des variations de diamètre au sein d'une fibre et/ou entre fibres d'au moins 30 %
et dans lequel les fibres contiennent, à côté du polymère non fusible, plus de 40
% en poids, par rapport au poids total des fibres, d'additifs fonctionnels sous forme
solide et/ou liquide, qui sont finement répartis dans les fibres.
2. Non tissé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les additifs fonctionnels sont des substances solides ou liquides, de préférence
lipophiles, en particulier du charbon actif, des superabsorbants, des résines échangeuses
d'ions, des matériaux piézoélectriques, des matériaux de commutation de phases, des
paraffines spéciales, des oxydes métalliques, des agents pare-flammes, des abrasifs,
des zéolites, des silicates stratifiés, des silicates stratifiés modifiés et/ou des
cosmétiques.
3. Non tissé selon la revendication 1 ou la revendication 2, caractérisé en ce que le polymère non fusible liant les additifs fonctionnels est un polymère naturel,
de préférence un polysaccharide, mieux encore de la cellulose, un dérivé de polysaccharide
et/ou une protéine ou un dérivé de protéine et/ou en ce qu'il s'agit d'un polymère synthétique façonnable en solution, de préférence du polyacrylonitrile
ou un copolymère avec des unités d'acrylonitrile, de l'alcool polyvinylique, du poly(oxyde
d'éthylène), une polysulfone et/ou un méta-aramide.
4. Non tissé selon au moins l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il présente une structure stratifiée formée de filaments ou de fibres liés mécaniquement
mutuellement entrelacés.
5. Non tissé selon au moins l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il possède une masse spécifique de 2 à 1000 g/m2, de préférence de 5 à 500 g/m2.
6. Non tissé selon au moins l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il possède une épaisseur de 0,1 à 20 mm, de préférence de 0,5 à 5 mm.
7. Non tissé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la fraction des additifs fonctionnels atteint plus de 40 % en poids jusqu'à 96 %
en poids, éventuellement même plus, par rapport au poids total des fibres.
8. Procédé de fabrication d'un non tissé fonctionnel selon une ou plusieurs des revendications
1 à 7,
caractérisé en ce que :
- la solution de filage constituée d'un ou plusieurs additifs fonctionnels, d'un solvant
et d'un polymère dissous dans celui-ci est pressée hors de la filière, dans lequel
:
les orifices de la filière présentent un diamètre de 0,1 à 1,5 mm, de préférence de
0,3 à 0,7 mm,
- les coulées de polymère ainsi formées sont étirées, immédiatement après avoir quitté
les filières, en raison de leur poids spécifique et/ou d'un courant de soufflage opérant
en oblique par le dessus, dont l'intensité est adaptée au pouvoir d'allongement de
fil du mélange de filage réduit par les additifs fonctionnels, sur une courte distance
dans la direction longitudinale, en filaments et/ou en fibres,
- ceux-ci, ensuite, au passage dans l'espace exempt de tension, encore avant l'application
de la relaxation longitudinale, sont stabilisés en forme au moyen d'un courant d'air
tempéré et/ou de fines gouttelettes d'eau par consolidation ou gélification et en
partie par remplacement du solvant par de l'eau, dans lequel la stabilisation peut
se faire localement plus ou moins en décalage avec la sortie de la filière et les
non tissés peuvent donc être maintenus avec plus ou moins de fibres de gel collées,
- après avoir atteint cet état stabilisé, le non tissé se dépose sur une bande tamis
ou un tambour tamis pour obtenir un non tissé, le solvant restant est rincé par lavages
multiples et le non tissé peut ensuite éventuellement être séché.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que le solvant comprend un solvant aprotique ou en est constitué.
10. Procédé selon la revendication 8 ou la revendication 9, caractérisé en ce que le non tissé hautement fonctionnel est encore consolidé, ennobli et façonné par des
traitements textiles et en ce que la consolidation et l'ennoblissement du non tissé sont effectués avant ou après le
séchage.
11. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 8 à 10, caractérisé en ce que le non tissé hautement fonctionnel est stabilisé par aiguilletage ou consolidation
par jet d'eau et/ou également réticulé par voie chimique.
12. Utilisation d'un non tissé hautement fonctionnel formé de filaments ou de fibres contenant
des additifs fonctionnels selon les revendications 1 à 7 pour la fabrication de matériaux
de revêtement, en particulier de matériaux de garnitures, ainsi que de textiles techniques,
en particulier pour applications hygiéniques, pour pansements pour plaies, comme matériaux
de support pour additifs ou matériaux de support pour matériaux composites, comme
matériau de construction et de transport, comme matériau cosmétique ou comme filtre,
avec une exploitation fonctionnelle élevée pour divers domaines d'utilisation - en
fonction du type des additifs fonctionnels.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente