[0001] Die Erfindung betrifft einen medizinischen Behälter, insbesondere einen Dialyse-Infusionsbehälter,
mit einer Behälterwand, welche mit wenigstens einer lesbaren Kennzeichnung versehen
ist, sowie ein Herstellungsverfahren für einen derartigen medizinischen Behälter.
[0002] Bei medizinischen Behältern, insbesondere Dialyse-Infusionsbehältern, ist es unabdingbar,
dass der Behälter mit wenigstens einer lesbaren Kennzeichnung versehen wird, welche
Auskunft über Behälterinhalt, Füllmenge, Verwendungszweck, Kontraindikationen, Mindesthaltbarkeit
etc. gibt. Die Kennzeichnung kann hierbei lesbar im Sinn eines maschinenlesbaren Codes
und/oder lesbar im Sinn einer von einem Menschen visuell erkennbaren und lesbaren
Beschriftung mit Buchstaben, Ziffern, Zeichen, Symbolen etc. sein. An dieser Stelle
sei darauf hingewiesen, dass insbesondere Dialyse-Infusionsbehälter mit klaren, durchsichtigen
Wandungen ausgebildet sind, bzw sein müssen, die aus teilweise gesetzlich vorgeschriebenen
Kontrollgründen eine hohe Durchsichtigkeit haben müssen und dadurch nur wenig bis
keinen Kontrast für eine durch Drucken oder Lasern aufgebrachte Kennzeichnung (DMC
oder Barcode) aufweisen.
[0003] Die lesbare Kennzeichnung oder die lesbaren Kennzeichnungen werden daher bislang
durch einen separaten Bedruckungsvorgang an dem Behälter angebracht. Hierfür finden
in der Regel zwei Verfahren ihre Anwendung:
- Bei einer Zweischichten-Bedruckung wird zuerst im vorgesehenen Druckbereich eine z.B.
weiße Farbe flächendeckend auf die Oberfläche eines vorzugsweise blasgeformten Dialyse-Infusionsbehälters
aufgetragen, welcher den nötigen Kontrasthintergrund liefert. Dieser Bereich wird
anschließend nach Abtrocknung der Hintergrund-Kontrastfarbe erneut schwarz oder (anders-)
farbig mit der betreffenden Kennzeichnung bedruckt.
- Bei einem Direktdruck wird die Kennzeichnung direkt auf den transparenten Dialyse-Infusionsbehälter
aufgedruckt.
[0004] Zweischicht-Druckverfahren sind allgemein teuer sowie zeitintensiv und daher für
die Massenproduktion weniger geeignet. Direktbedruckung insbesondere auf einen klaren
Behälter erfordert hingegen infolge des fehlenden Kontrasts eine besonders hohe Farbdeckung
und ist mit schlechter Maschinenlesbarkeit durch Scannergeräte verbunden.
[0005] Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, einen medizinischen Behälter
insbesondere einen Dialyse-Infusionsflüssigkeitsbehälter der in Frage stehenden Art
mit einer auch Maschinen-lesbaren Kennzeichnung mit ausreichend hohem Kontrast zu
versehen, wobei das ferner erfindungsgemäße Kennzeichnungsverfahren gegenüber der
bisherigen Vorgehensweise eine Kostenersparnis erbringt und damit der Behälter insgesamt
kostengünstiger ist. Ein Ziel ist es, den Behälter in der Massenproduktion kennzeichnen
zu können.
[0006] Diese Aufgabe sowie die erfindungsgemäßen Ziele werden durch einen Dialyse-Infusionsbehälter
sowie ein Herstellungsverfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 9 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Erfindung sind dabei Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung besteht demnach darin, dass bei einem (blasgeformten)
transparenten bzw. glasklaren Dialyse-Infusionsbehälter mit hoher Lichtdurchlässigkeit
bereits während bzw. mit seiner Herstellung/Blasformung ein gegenüber der Behälterwand
weniger transparentes oder intransparentes (opakes, mattiertes etc.) Druckfeld (Oberflächenabschnitt)
mit gegenüber der restlichen Behälterwand abgeänderten Transmissionseigenschaften
geschaffen wird. Die Erzeugung derartiger Druckfelder, also bedruckbarer Oberflächenabschnitte,
kann beispielsweise während/mit dem Blasformen des Behälters partiell an dessen Oberfläche,
d.h. direkt in den Behälter-Formprozess integriert, erfolgen. Nach Ausformung des
fertigen Behälters kann dieses Druckfeld dann in einem normalen, für das Produkt vorgesehenen
Druckprozess beispielsweise mit einem maschinenlesbaren Code (z. B. Barcode oder Datamatrix)
bedruckt werden.
[0008] Die Schaffung dieses gegenüber der übrigen Behälterwand (stärker) mattierten Felds
kann durch einen mechanischen oder chemischen Prozess wie z.B. Schleifen, Bürsten
oder Ätzen erreicht werden. Entscheidend hierbei ist, dass sich das zu bedruckende
Feld gegenüber der restlichen Behälterwand durch seine Oberflächenstruktur, seine
Materialstärke, ggf. durch ein Inlay etc. abhebt, das beim Herstellungsprozess des
Behälters bzw. der Behälterwand erzeugt wurde und wodurch sich die gegenüber dem restlichen
Behälter verminderte Transparenz zur Bereitstellung eines ausreichenden Kontrasts
ergibt.
[0009] In anderen Worten ausgedrückt hat der medizinische Behälter, insbesondere Dialyse-Infusionsbehälter
gemäß der Erfindung eine klare Behälterwand, welche mit wenigstens einem mattierten
Druckfeld und optional wenigstens einer lesbaren Kennzeichnung versehen ist. Das Druckfeld
und ggf. die Kennzeichnung ist in Form wenigstens eines Oberflächenabschnitts der
Behälterwand ausgebildet, welcher sich von der umgebenden Behälterwandoberfläche visuell
und/oder strukturell erkennbar abhebt, wobei der Oberflächenabschnitt zusammen mit
der Herstellung der Behälterwand ausgebildet wird. Der Oberflächenabschnitt kann beispielsweise
erhaben und/oder vertieft und/oder mattiert ausgebildet sein, wohingegen die restliche
Behälterwand demgegenüber klar ist. Die Behälterwand kann bevorzugt, jedoch nicht
ausschließlich durch ein Blasformverfahren gebildet werden, wobei der Oberflächenabschnitt
durch ein Negativ an der Formrauminnenwand des Blasformwerkzeugs ausgebildet wird,
das bei der Ausbildung der Behälterwand auf diese übertragen wird.
[0010] Die Bereitstellung des mit der Behälterfertigung geschaffenen mindertransparenten
Druckfelds bedingt daraufhin nur noch die Bereitstellung einer dem Herstellungsprozess
des Behälters nachgeschalteten einzigen Bedruckungsstation für das Aufbringen der
Kennzeichnung selbst, den Transfer des ausgeformten Behälters in die Druckstation,
den eigentlichen Bedruckungsvorgang bezüglich der Kennzeichnung (nicht jedoch des
Kontrasthintergrunds) und dann die Entnahme des bedruckten Behälters aus der Druckstation.
Somit können die maximal notwendigen Verfahrensschritte zur Her-/Fertigstellung des
Dialyse-Infusionsflüssigkeitsbehälters verringert und damit die Herstellungskosten
gesenkt werden. Da auf eine Trocknung von Kontrast-/Hintergrundfarbe nicht mehr gewartet
werden muss, beschleunigt sich der Herstellungsprozess insgesamt und wird damit für
eine Massenproduktion geeignet.
[0011] Der vorstehend beschriebene Fertigungsschritt "Bedrucken" und die hierzu notwendigen
Einrichtungen und Anlagen bilden jedoch weiterhin einen Kostenfaktor. Daher schlägt
die vorliegende Erfindung als eine Weiterbildung des vorstehend beschrieben Erfindungsgegenstands
oder ggf. als eigenständig zu beanspruchende Erfindung vor, dass die Kennzeichnung
selbst in Form wenigstens eines Oberflächenabschnitts der Behälterwand ausgebildet
ist, welcher sich von der umgebenden Behälterwandoberfläche erkennbar abhebt, wobei
dieser, die Kennzeichnung selbst darstellende Oberflächenabschnitt mit der (blasgeformten)
Herstellung des Dialyse-Infusionsflüssigkeitsbehälters gemäß der vorstehenden Beschreibung
ausgebildet ist. In diesem vorteilhaften Fall wird somit bei der Herstellung/blasgeformten
Fertigung des Behälters kein Druckfeld (zu bedruckender, im wesentlichen planer Oberflächenabschnitt)
mehr ausgebildet, welches in einer nachfolgenden, der Behälterherstellung nachgeschalteten
Druckstation entsprechend bedruckt wird, um die lesbare Kennzeichnung auf dem Druckfeld
anzubringen, sondern die Kennzeichnung selbst wird im Zuge der Herstellung des Behälters
in Form wenigstens eines Oberflächenabschnitts der Behälterwand ausgebildet, wobei
dieser Oberflächenabschnitt sich von der umgebenden Behälterwandoberfläche erkennbar
abhebt. Besagter Oberflächenabschnitt selbst bildet somit die lesbare Kennzeichnung,
so dass ein der Behälterherstellung nachgeschalteter Bedruckungsschritt entbehrlich
wird und damit die Herstellungskosten insgesamt für den erfindungsgemäßen medizinischen
Behälter gesenkt werden können.
[0012] Darüber hinaus ergeben sich auch nicht die bei einer Bedruckung eines Druckfelds
vorhandenen Probleme, beispielsweise die korrekte Platzierung des zu bedruckenden
Behälters in der Druckstation, damit die lesbare Kennzeichnung auch exakt auf dem
hierfür vorgesehenen Druckfeld abgebildet wird, alters- oder nutzungsbedingte Verschlechterungen
der aufgedruckten Kennzeichnung (Abrieb, Verwischen, Ausbleichen etc.), Überwachung
des separaten Druckvorgangs etc.
[0013] Gemäß einer bevorzugten und gegebenenfalls unabhängig zu beanspruchenden Ausgestaltungsform
der Erfindung kann die Behälterwand transparent/glasklar und der Oberflächenabschnitt
(Druckfeld/Kennzeichnung) mattiert sein. Hierdurch hebt sich die lesbare Kennzeichnung
in Form des mattierten Oberflächenabschnitts lesbar bzw. sichtbar von der umgebenden
Behälterwand ab.
[0014] Gemäß einer weiteren alternativen oder zusätzlichen und gegebenenfalls unabhängig
zu beanspruchenden Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung kann der Oberflächenabschnitt
(Druckfeld/Kennzeichnung) gegenüber der umgebenden Behälterwandoberfläche erhaben
ausgebildet sein. Der Oberflächenabschnitt hebt sich somit von der umgebenden Behälterwandoberfläche
ab und bildet so einen kontrastreicheren Hintergrund als die restliche Behälterwand
und ist gegebenenfalls auch tastbar. Anstelle einer erhabenen Ausbildung des Oberflächenabschnitts
kann dieser auch gegenüber der umgebenden Behälterwandoberfläche vertieft ausgebildet
sein, womit sich prinzipiell die gleichen Vorteile erzielen lassen.
[0015] Es versteht sich, dass auch eine Kombination der genannten Ausbildungsmöglichkeiten
des die Kennzeichnung tragenden oder selbst bildenden Oberflächenabschnitts oder mehrerer
Oberflächenabschnitte möglich ist, also zum Beispiel erhaben und mattiert und/oder
vertieft und mattiert und/oder erhaben und vertieft.
[0016] In einer besonders bevorzugten und gegebenenfalls unabhängig zu beanspruchenden Ausgestaltungsform
wird die Behälterwand durch ein Blasformverfahren gebildet, wobei der wenigstens eine
die Kennzeichnung tragende/bildende Oberflächenabschnitt durch ein entsprechendes
Negativ an der Formrauminnenwand ausgebildet wird.
[0017] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines medizinischen Behälters, insbesondere eines Dialyse-Infusionsflüssigkeitsbehälters,
wonach die Behälterwand durch Blasformen ausgebildet wird unter Verwendung eines Blasformwerkzeugs,
dessen Innenfläche partiell mechanisch/chemisch zur Schaffung einer (mattierenden)
Oberflächenstruktur aufgeraut ist und die in diesem aufgerauten Oberflächenabschnitt
als Vertiefung durch Senkerodieren, Sandstrahlen, Bürsten, Gravieren oder Punzieren
in die Werkzeugwandung eingebracht wird/ist.
[0018] Beim Aufblasen des Dialyse-Infusionsbehälters im Hohlraum des Blasformwerkzeugs legt
sich das expandierende Behältermaterial (vorzugsweise Kunststoffmaterial) an den Innenwandungen
des Werkzeugs und ebenso an den mattierten, d.h. mechanisch/chemisch bearbeiteten/aufgerauten
Oberflächenabschnitt an und formt so die Innenkontur und (Mikro-) Flächenstruktur
des Werkzeugs als positives Abbild auf den geblasenen Behälter ab. Im Gegensatz zu
den übrigen (hochglanz-)polierten Innenflächen des Werkzeuginnenraums bilden sich
die aufgerauten/mattierten Innenflächen als matte, weniger durchsichtige bis hin zu
weißen (milchigen) Flächen auf der äußeren Behälteroberfläche ab, während die übrigen
Behälterwandflächen nahezu glasklar verbleiben.
[0019] Die Oberflächenstruktur/Rauigkeit des Druckfelds (mattierte Fläche) ist dabei auf
den verwendeten Behälterwerkstoff abgestimmt. Durch die geeignete Rauigkeitswahl des
mattierten Druckfelds können z.B. bei Verwendung von Polypropylen nahezu weiß erscheinende
Flächen im ansonsten glasklaren Behälter erzeugt werden. Diese Flächen bilden eine
hervorragende Basis für aufgebrachte Bedruckungen mit hohem Kontrast, Farbhaftung
und sehr guter Lesbarkeit auch z.B. durch Scannergeräte.
[0020] In einer bevorzugten und gegebenenfalls unabhängig zu beanspruchenden Ausgestaltungsform
dieses Verfahrens wird der Behälter mit seiner Behälterwand durch das Blasformverfahren
hergestellt, wobei sich an der Formrauminnenwand ein Negativ der (späteren) Kennzeichnung
selbst befindet, welches mit der Ausbildung der Behälterwand auf diese übertragen
wird.
[0021] Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
besser aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei Ausführungsformen anhand der Zeichnung.
[0022] Es zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
medizinischen Behälters; und
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung einer anderen Ausführungsform.
[0023] Ein in der Zeichnung insgesamt mit 1 bezeichneter erfindungsgemäßer medizinischer
Behälter sei im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Dialyse-Infusionsflüssigkeitsbehälter,
der im Wesentlichen gebildet ist aus einem blasgeformten Behälterkörper 2, der von
einer fluiddicht ausgebildeten, glasklaren Behälterwand 4 definiert ist. Der Behälterkörper
2 kann beispielsweise die in der Zeichnung dargestellte rechteckförmige Kissenform
mit zwei sich verjüngenden Endabschnitten 6 und 8 haben. Am freien Ende des Endabschnitts
6 befindet sich eine Aufhängeöse 10, und am freien Ende des Endabschnitts 8 ist wenigstens
einer, im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Einlässe/Auslässe ("Port") 12 angeordnet.
[0024] Der Behälter 1 weist an der Außenseite der Behälterwand 4 wenigstens ein opakes Druckfeld
14 und optional wenigstens eine weitere Kennzeichnung 14' auf, welche entweder visuell
erkennbar und lesbar oder maschinenlesbar codiert oder eine Kombination hieraus ist.
[0025] Das opake Druckfeld 14 ist gegenüber der übrigen Behälterwand 4 weniger transparent
(mattiert/abgedunkelt/erhaben/milchig/satiniert, etc) und weist vorzugsweise eine
plane, ggf. (mikro-)strukturierte Oberfläche auf, welche zum Bedrucken mit einer Kennzeichnungsfarbe
vorgesehen ist. Die Kennzeichnungsfarbe ist dabei unterschiedlich zur (Ver-) Färbung
des Druckfelds 14, welches somit einen Kontrasthintergrund für die Druckfarbe bildet.
Vorzugsweise ist das Druckfeld 14 gegenüber der übrigen Behälterwandoberfläche erhaben
und weist dabei eine größere Wandstärke auf als die übrige Behälterwand. Dadurch ergibt
sich partiell eine höhere Wandsteifigkeit, die den nachfolgenden Bedruckungsvorgang
erleichtert.
[0026] Die (Ver-)Färbung des Druckfelds 14 ergibt sich vorliegend aus dessen Oberflächenstruktur,
die bei der Blasformgebung des Behälters durch die Innwandflächenstruktur des nicht
weiter gezeigten Blasformwerkzeugs eingeprägt wird. Im konkreten hat das Blasformwerkzeug
in der Regel glatte, polierte Innenflächen, um eine möglichst klare (glasklare) Behälterwand
zu erhalten. In dem zur späteren Bedruckung vorgesehenen Oberflächenabschnitt 14 ist
die Innenfläche des Blasformwerkzeugs jedoch mechanisch/chemisch bearbeitet, um in
diesem Bereich eine vorbestimmte Rauigkeit an der Behälteroberfläche zu erzeugen.
Diese Rauigkeit ist dabei nicht beliebig sondern so auf das verwendete Behältermaterial
abgestimmt, dass eine nahezu milchig weiße Materialverfärbung entsteht, die als Kontrastfarbe
für die nachfolgend aufgetragene Kennzeichnungsfarbe dient.
[0027] Zusätzlich oder alternativ hierzu kann in der Behälterwand im Druckfeld noch ein
farblich unterschiedliches Inlay in Form einer Farbfolie oder dergleichen eingeschlossen
sein. Auch besteht grundsätzlich die Möglichkeit
, im Druckfeldbereich Gasbläschen in die Behälterwand einzuschließen, wodurch sich
eine bestimmte Intranzparenz gegenüber den übrigen Wandabschnitten ergibt.
[0028] Die optional angebrachte zusätzliche Kennzeichnung 14' dient zur weiteren Information
über den Behälter 1 bzw. dessen Inhalt und kann beispielsweise - neben anderen Angaben
und Informationen - die abgefüllte Fluidmenge im Inneren des Behälterkörpers 2 volumenmäßig
definierten (hier: "1000 ml").
[0029] Die optionale Kennzeichnung 14' ist in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
in Form wenigstens eines in Fig. 1 mit einer Strichdoppelpunktlinie eingefassten Oberflächenabschnitts
16 ausgebildet, der sich von der Oberfläche der umgebenden Behälterwand 4 erkennbar
abhebt. Im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 ist der Oberflächenabschnitt 16 dadurch
erkennbar von der Behälterwand 4 bzw. deren Oberfläche abgehoben, dass die Ziffern
und Buchstaben für die Kennzeichnung "1000 ml" reliefartig erhaben von der Oberfläche
der Behälterwand 4 vorspringend ausgebildet sind.
[0030] In einer Abwandlung der Ausgestaltungsform von Fig. 1 können die Ziffern und Buchstaben
auch als Vertiefungen ausgebildet sein, welche in die Oberfläche der Behälterwand
4 eingedrückt sind.
[0031] Gleiches gilt für andere Arten von Kennzeichnungen in Form von Symbolen, Texten,
Piktogrammen, Strichcodes etc.
[0032] In der Ausgestaltungsform von Fig. 2 ist die Kennzeichnung 14' ebenfalls als Oberflächenabschnitt
16 ausgebildet, der sich von der Oberfläche der umgebenden Behälterwand 4 erkennbar
abhebt. Dies erfolgt dadurch, dass die Kennzeichnung ("1000 ml") bzw. die die Kennzeichnung
bildenden Ziffern und Buchstaben mattiert oder sonst wie gegenüber der umgebenden
transparenten Behälterwand 4 in der Lichtdurchlässigkeit abweichend ausgebildet sind.
[0033] Auch in der Ausführungsform von Fig. 2 hebt sich somit die wenigstens eine Kennzeichnung
in Form des Oberflächenabschnitts 16 erkennbar von der umgebenden Behälterwand 4 bzw.
deren Oberfläche ab. Im Gegensatz zur Ausführungsform von Fig. 1 erfolgt jedoch keine
vorstehende oder zurückspringende Ausbildung der Kennzeichnung, sondern eine partielle
Änderung der Lichtdurchlässigkeitseigenschaften der Behälterwand 4 zur Erzielung des
gewünschten Schriftbilds (Symbols, Strichcodes etc.).
[0034] Kombinationen aus den beiden Ausführungsformen der Figuren 1 und 2 sind gleichermaßen
möglich, das heißt, die erhabenen und/oder vertieften Bereiche in dem 0-berflächenabschnitt
16 können auch ganz oder teilweise mit einer Mattierung oder sonstigen Änderung der
Lichtdurchlässigkeitseigenschaften versehen werden.
[0035] Bei der Herstellung des medizinischen Behälters 1 gemäß den beiden geschilderten
Ausführungsformen erfolgt die Ausbildung des opaken Druckfelds 14 wie auch optional
des Oberflächenabschnitts 16 im Zuge/mit der (blasgeformten) Herstellung des Behälters
1 bzw. der Behälterwand 4. Ein separater, der Behälterherstellung nachgeschalteter
Bedruckungsschritt zur Ausbildung einer kontrastreichen Farbgrundierung der Behälteroberfläche
ist somit entbehrlich.
[0036] Bei einer bevorzugten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung, bei der der
Behälter 1 durch ein Blasformverfahren hergestellt wird, befindet sich ein entsprechendes
Negativ oder eine Matrize des wenigstens einen Druckfelds 14 und optional der wenigstens
einen Kennzeichnung 14' an der Formrauminnenwand, so dass bei der Behälterherstellung
dieses Negativ in Form der Kontrast bildenden Oberflächenstruktur im Druckfeld 14
und ggf. in Form der späteren lesbaren Kennzeichnung 14' auf die Behälterwand 4 übertragen
wird.
[0037] Ein medizinischer Behälter, insbesondere ein Dialyse-Infusionsbehälter hat somit
insoweit zusammenfassend eine Behälterwand, welche mit wenigstens einer lesbaren Kennzeichnung
versehen ist. Die Kennzeichnung ist auf ein opakes Druckfeld in der Behälterwand aufgedruckt,
dessen Mattierung (Intransparenz) bereits bei der Blasform-Herstellung des Behälters
innerhalb des Blasformwerkzeugs (durch entsprechende Innenflächenaufrauungen im Werkzeug)
erzeugt wird. Optional ist eine weitere Kennzeichnung in Form wenigstens eines Oberflächenabschnitts
der Behälterwand ausgebildet, welcher sich von der umgebenden Behälterwandoberfläche
erkennbar durch dessen Mattierung/Erhebung abhebt, wobei auch dieser Oberflächenabschnitt
mit der Herstellung des Behälters mit ausgebildet wird. Beide Oberflächenabschnitte
können beispielsweise erhaben und/oder vertieft und/oder mattiert ausgebildet sein.
Die Behälterwand kann bevorzugt, jedoch nicht ausschließlich durch ein Blasformverfahren
gebildet werden, wobei die Oberflächenabschnitte durch ein Negativ an der Formrauminnenwand
ausgebildet werden, die mit der Ausbildung der Behälterwand auf diese übertragen werden.
1. Medizinischer Behälter (1), insbesondere blasgeformter Dialyse-Infusionsbehälter,
mit einer transparenten Behälterwand (4), welche im Bereich wenigstens eines an der
Behälterwand (4) vorgesehenen, gegenüber der übrigen Behälterwand (4) weniger transparenten
Druckfelds (14) mit einer visuell und/oder maschinen-lesbaren Kennzeichnung bedruckt
oder bedruckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckfeld (14) bei einer Formung der Behälterwand (4) innerhalb eines Formwerkzeugs
mit gebildet wird, das im Bereich des auszubildenden Druckfelds (14) eine bestimmte
Werkzeuginnenwandstruktur hat, die sich beim Formprozess auf die Behälterwand-Außenseite
überträgt.
2. Medizinischer Behälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Blasformprozess gebildete Oberflächenstruktur des Druckfelds (14) rau und
die Oberflächenstruktur der übrigen Behälterwand (4) demgegenüber glatt ist, wodurch
sich im Bereich des Druckfelds (14) eine milchige Eintrübung der Behälterwand (4)
ergibt.
3. Medizinischer Behälter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterwand (4) im Bereich des Druckfelds (14) dicker ist als in der übrigen
Behälterwand (4).
4. Medizinischer Behälter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zusätzliche ungedruckte Kennzeichnung (14') in Form wenigstens eines Oberflächenabschnitts
(16) der Behälterwand (4), welcher sich von der umgebenden Behälterwandoberfläche
strukturell sowie visuell erkennbar abhebt, wobei der Oberflächenabschnitt (16) gleichzeitig
mit der Herstellung des Behälters (1) oder der Behälterwand (4) in einem gemeinsamen
Herstellungsschritt ausgebildet ist.
5. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterwand (4) glasklar und das Druckfeld (14) und optional der Oberflächenabschnitt
(16) mattiert ist.
6. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckfeld (14) und optional der Oberflächenabschnitt (16) gegenüber der umgebenden
Behälterwandoberfläche erhaben ausgebildet ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckfeld (14) und optional der Oberflächenabschnitt (16) gegenüber der umgebenden
Behälterwandoberfläche vertieft ausgebildet ist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterwand (4) durch ein Blasformverfahren gebildet ist, wobei das Druckfeld
(14) und optional der Oberflächenabschnitt (16) durch ein Negativ an der Rauminnenwand
eines Blasformwerkzeugs erzeugt wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines medizinischen Behälters (1), insbesondere eines Behälters
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, wobei mit der Formung der Behälterwand
(4) in einem Formwerkzeug wenigstens ein Druckfeld (14) zur nachträglichen Bedruckung
mit einer Kennzeichnungsfarbe und optional wenigstens eine visuell und/oder maschinell
lesbare Kennzeichnung (14') in der Behälterwand (4) ausgebildet wird, das sich von
der umgebenden Behälterwandoberfläche strukturell und/oder visuell erkennbar abhebt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der Behälter (1) mit seiner Behälterwand (4) durch
ein Blasformverfahren in einem Blasformwerkzeug hergestellt wird, dessen Formrauminnenwand
zur Erzeugung einer lichttransparenten Behälterwand (4) glatt ist und sich im Bereich
des mattiert auszubildenden Druckfelds (14) und optional der zusätzlichen mattierten
Kennzeichnung (14') eine Oberflächenaufrauung und/oder Vertiefung der Formrauminnenwand
als ein Negativ der Druckfeldoberfläche und optional der Kennzeichnung (14') befindet,
welches mit der Blasformung der Behälterwand (4) auf diese überträgt.