[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerteilen plattenförmiger Werkstücke,
insbesondere zum Schneiden von Fliesen, mit einer Grundplatte zum Auflegen des Werkstücks
und mit einer Führung, entlang welcher ein Zerteilwerkzeug in einer Schnittlinie verschiebbar
ist.
[0002] Die
EP 0 501 053 A1 beschreibt einen Fliesenschneider mit einer Grundplatte, die zwei voneinander weg
weisende Enden aufweist. An jedem Ende der Grundplatte befindet sich ein Schienenträger,
zwischen denen zwei Führungsschienen verlaufen, entlang denen ein Werkzeugträger verschieblich
ist. Der Werkzeugträger trägt einen Schneidradträger, an dessen Ende ein Schneirad
sitzt. Der Schneidradträger ist um eine Schwenkachse, die quer zur Schnittlinie verläuft,
schwenkbar. Wird mit einem derartigen Werkzeug eine Fliese geschnitten, so läuft das
Schneidrad über die Randkante der Fliese auf, wobei sich eine Druckfeder spannt. Läuft
das Schneidrad auf einer schräg zur Schnittlinie verlaufenden Fliesenkante auf, wie
es bei einem Diagonalschnitt passiert, so wird der Schneidradträger mit einer Kraftkomponente
quer zur Schnittlinie beaufschlagt, was zu einem seitlichen Ausweichen des Schneidrades
führen kann. Diese Kraftkomponente kann auch eine Verschiebung der auf der Grundplatte
aufliegenden Fliese quer zur Schnittlinie verursachen.
[0003] Die
DE 37 02 239 A1 und die
US 5,169,045 zeigen Fliesenschneidevorrichtungen mit einem Funktionselement, welches an der Grundplatte
in verschiedenen Positionen festlegbar ist und mit dem auch Querkräfte in die Grundplatte
abgeleitet werden können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen anzugeben, mit denen die Diagonalschnittfunktion
verbessert wird.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Funktionselement vorgesehen, welches die bei einem Diagonalschnitt
entstehenden Querkräfte auffangen kann. Das Funktionselement ist zwischen der Führung
und der Grundplatte entlang der Schnittlinie verschieblich und dort - also gewissermaßen
unterhalb der Führung - in freiwählbaren Positionen entlang der Schnittlinie festlegbar.
Das Funktionselement kann einen Kanal aufweisen, durch den das Schneidwerkzeug bei
seiner Verlagerung entlang der Schnittlinie hindurch tauchen kann. Der Kanal kann
einen U-förmigen Querschnitt aufweisen. In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung
bildet das Funktionselement Führungsflanken aus, entlang der ein das Zerteilwerkzeug
tragender Träger, insbesondere ein ein Schneidrad tragender Arm gleiten kann. Die
Führungsflanken werden von Wänden des Kanals ausgebildet, durch den das Zerteilwerkzeug
hindurch tauchen kann. Die Kanalwände werden von Materialanhäufungen ausgebildet,
die von der Schnittlinie wegweisende Anschlagelemente aufweisen können. Der Kanal
bildet einen Graben mit zwei Führungsflanken, durch den zumindest das Schneidwerkzeug
beim verlagern des Werkzeugträgers hindurch tritt. Ein in der Schnittlinie liegender
Abschnitt des Funktionselementes bildet einen Eckanschlag zur Aufnahme der Ecke einer
Fliese. Der das Schneidrad tragende Arm kann schwenkbeweglich an einem Werkzeugträger
befestigt sein, der entlang der von Schienen ausgebildeten Führung verschoben werden
kann. Die Schwenkachse, um die der Arm schwenkbar ist, verläuft quer zur Erstreckungsrichtung
der Führung, die in Schnittrichtung verläuft. Das untere, freie Ende des das Schneidrad
tragenden Armes liegt vorzugsweise zwischen zwei Führungsflanken. Zwischen den beiden
Führungsflanken erstreckt sich vorzugsweise ein Graben, durch den das das Schneidrad
tragende Ende des Armes bei der Verlagerung des Werkzeugträgers entlang der Führung
sich bewegen kann. Läuft das Schneidrad etwa bei einem Diagonalschnitt gegen eine
schräg zur Schnittrichtung verlaufenden Randkante einer zu schneidenden Fliese, so
wird das Schneidrad gegen die Kraft einer Feder angehoben, bis es von der gespannten
Feder beaufschlagt auf der Oberseite der Fliese aufliegt, um dort eine Bruchkerbe
zu erzeugen. Zufolge der schräg verlaufenden Randkante bildet sich eine quer zur Schnittrichtung
ausgerichtete Kraftkomponente, die auf den Schneidradträger wirkt. Ist letztere aus
Kunststoff oder einem anderen elastischen Material gefertigt, so tendiert der Schneidradträger
dazu, seitlich auszuweichen. Eine Tendenz, seitlich auszuweichen, kann auch in einem
Lagerspiel des Schwenklagers oder in einem Lagerspiel der Führung des Werkzeugträgers
entlang der Führung begründet sein. Die beiden in Schnittrichtung parallel zueinander
verlaufenden Führungsflanken verhindern eine seitliche Ausweichbewegung während des
Auflaufens des Schneidrades auf die schräg zur Schnittlinie verlaufende Fliesenrandkante.
Um sicherzustellen, dass die Führungsfunktion während der gesamten Phase der Aufwärtsbewegung
des Schneidrades erfolgt, können sich die Führungsflanken über die Oberseite der Fliese
fortsetzen. Sie können sich insbesondere in Form von Nasen fortsetzen, die sich über
die Oberseite der Fliese erstrecken, wenn die Fliese an ein oder mehreren Anschlägen
des Funktionselementes anliegt. Das Funktionselement erfüllt in dieser Variante die
Funktion eines Führungselementes bzw. eines Führungsflankenträgers. In einer weiteren
Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass das Funktionselement ein oder mehrere
Anschläge ausbildet, um eine Fliese auf der Grundplatte zu fixieren. An der Grundplatte
befindet sich vorzugsweise ein erster Anschlagträger. Dieser feste Anschlagträger
besitzt einen Queranschlag, an den eine Seitenfläche einer Fliese angelegt werden
kann, wenn ein zu dieser Randkante quer verlaufender Schnitt gefertigt werden soll.
Der feste Anschlagträger besitzt vorzugsweise auch einen insbesondere von einer Ausnehmung
ausgebildeten Eckanschlag. Die Ausnehmung befindet sich in der Schnittlinie. In sie
kann eine Ecke der zu schneidenden Fliese eingelegt werden, so dass diese Ecke in
der Schnittlinie fixiert ist. Das Funktionselement kann einen diesem Eckanschlag gegenüberliegenden
Eckanschlag aufweisen, der ebenfalls von einer Ausnehmung ausgebildet ist, in den
eine gegenüberliegende Ecke der Fliese derart eingelegt werden kann, dass die Schnittlinie
durch die beiden sich gegenüberliegenden Ecken der Fliese verläuft. In einer Weiterbildung
der Erfindung besitzt die Grundplatte einen Anschlagträger, der insbesondere von einer
Schiene ausgebildet ist, die sich quer zur Schnittrichtung erstreckt. An dieser Schiene
ist ein Winkelanschlag verschieblich angebracht. Der Winkelanschlag besitzt eine Anschlagflanke,
die beispielsweise einen 45°-Winkel zur Schnittrichtung besitzt. Das Funktionselement
besitzt eine Winkelanschlagflanke, die parallel zu dieser Anschlagflanke verläuft.
Bevorzugt ist das Funktionselement bezogen auf die Schnittlinie klappsymmetrisch ausgebildet,
so dass es zwei Winkelanschlagflanken ausbildet. Das Funktionselement übt in dieser
Variante die Funktion eines Anschlagelementes aus. Das Funktionselement ist insbesondere
ein beweglicher Anschlagträger. Bevorzugt ist das Funktionselement so ausgebildet,
dass es sowohl ein Führungsflankenträger als auch ein Anschlagträger ist. Um die Lage
des Funktionselementes an die unterschiedlich langen bzw. breiten Fliesen anpassen
zu können, ist es in Richtung der Schnittlinie verschieblich an der Grundplatte gehalten.
Es kann in Schnittrichtung entlang der Grundplatte verschoben werden. In seiner Gebrauchsstellung
wird es mittels einer Klemmeinrichtung an der Grundplatte in einer unverschieblichen
Stellung gefesselt. Die Klemmeinrichtung kann Klemmpratzen aufweisen, die mit Hilfe
von Klemmschrauben gegen die Unterseite des Randes der Grundplatte geklemmt werden
können. Die Klemmpratzen sind dabei so ausgelegt, dass sie in einer gelösten Stellung
der Klemmschrauben das Funktionselement linear verschieblich an die Grundplatte fesseln.
Das Funktionselement kann aus Kunststoff bestehen. Es kann aber auch aus Metall gefertigt
sein. Das Funktionselement kann Träger von Reserveschneidwerkzeugen sein. Es kann
insbesondere ein oder mehrere Aufnahmemulden aufweisen, in denen Reserveschneidräder
befestigt sind.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer
ersten Funktionsstellung, bei dem eine Fliese 30 zwischen zwei Eckanschlägen liegt;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung gemäß Ausschnitt II - II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels;
- Fig. 4
- eine Draufsicht, wobei die beiden Führungsschienen 2 nicht dargestellt sind;
- Fig. 5
- den Ausschnitt V - V in Fig. 4 in einer vergrößerten Darstellung;
- Fig. 6
- den Schnitt gemäß der Linie VI - VI in Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Darstellung gemäß Fig. 1, in einer zweiten Funktionsstellung, bei der zwei sich
gegenüberliegende Randkanten einer Fliese zwischen zwei Winkelanschlagflanken liegen;
- Fig. 8
- den Ausschnitt VIII - VIII in Fig. 7;
- Fig. 9
- eine Draufsicht entsprechend der Funktionsstellung gemäß Fig. 7, wobei auch hier die
Führungsschienen 2 nicht dargestellt sind;
- Fig. 10
- den vergrößerten Ausschnitt X - X in Fig. 9;
- Fig. 11
- eine weitere Darstellung gemäß Fig. 1 in einer dritten Funktionsstellung, in der eine
seitliche Randkante einer Fliese an einem Längsanschlag 18 anliegt;
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung in der Funktionsstellung gemäß Fig. 11;
- Fig. 13
- eine Darstellung gemäß Fig. 12, wobei der Längsanschlag 18 in eine 15°-Winkelstellung
gebracht ist;
- Fig. 14
- in einer perspektivischen Darstellung ein Funktionselement 8;
- Fig. 15
- das Funktionselement 8 in der Draufsicht und
- Fig. 16
- das Funktionselement 8 in einer zweiten perspektivischen Darstellung.
[0008] Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Fliesenschneider, wie er in
einer nicht vorveröffentlichten
DE 20 2012102 789 beschrieben wird.
[0009] Der Fliesenschneider besitzt zwei voneinander beabstandete Schienenträger 22, die
jeweils auf die voneinander weg weisenden Enden einer schlanken, in ihrer Mitte einen
Brechsteg 21 aufweisenden Grundplatte 1 aufgesteckt sind. Die Schienenträger 22 halten
die Grundplatte 1 in einer Abstandslage zum Untergrund. Die Schienenträger 22 bilden
somit die Standfüße für die Fliesenschneidevorrichtung. Oberhalb der Grundplatte 1
erstrecken sich zwei jeweils ein U-Profil aufweisende Führungsschienen 2 parallel
zur Erstreckungsrichtung des Brechstegs 21. Der Brechsteg 21 definiert eine Schnittlinie,
so dass sich die Führungsschienen 2 in Schnittrichtung erstrecken. Die beiden U-förmigen
Führungsschienen 2 lagern jeweils Führungsrollen 26 eines zwischen den Führungsschienen
2 verlagerbaren Werkzeugträger 4. Der Werkzeugträger 4 besitzt einen Handgriff zur
Verlagerung des Werkzeugträgers 4 entlang der Führungsschienen 2. Der Handgriff kann
darüber hinaus auch um eine Handgriffschwenkachse verschwenkt werden, um einen Brechstempel
38 abzusenken.
[0010] Von der Unterseite des Werkzeugträgers 4 ragt ein Schneidradträger 15 ab. Der Schneidradträger
15 ist um eine Schwenkachse schwenkbar am Werkzeugträger 4 gelagert. Die Schwenkachse
verläuft quer zur Schnittrichtung. Es ist ferner eine nicht dargestellte Druckfeder
vorgesehen, die beim Verschwenken des Schneidradträgers 15 gespannt wird und die eine
Kraft entfaltet, mit der das Schneidrad gegen die Oberseite einer zu schneidenden
Fliese 30 gedrückt wird, so dass das Schneidrad 3 in die Oberseite der Fliese 30 eine
Kerbe hineinritzt, wenn der Werkzeugträger 4 entlang der Führungsschiene 2 verlagert
wird. Der Schneidradträger 15 bildet einen nach unten abragenden Arm aus, der bei
einer Verlagerung des Werkzeugträgers 4 in Schnittrichtung die oben genannte Druckfeder
spannt. Wird der Werkzeugträger 4 entgegen der Schnittrichtung verlagert, so kann
sich der Schneidradträger 15 in die Gegenrichtung verschwenken, so dass das Schneidrad
3 belastungsfrei über die Fliesenoberseite rollen kann.
[0011] Die Figuren 14 bis 16 zeigen das Funktionselement 8. Das Funktionselement besitzt
eine bezogen auf die Schnittlinie klappsymmetrische Gestalt. Das Funktionselement
8 kann auf die nach oben weisende Oberseite der Grundplatte 1 aufgesetzt werden. Es
liegt dann zwischen den Führungsschienen 2 und der Grundplatte 1. Das Funktionselement
8 besitzt zwei Klemmpratzen 12, die den Rand 13 der Grundplatte 1 untergreifen (siehe
Figur 6). Die Klemmpratzen 12 können mit Hilfe von Klemmschrauben 11 in eine Klemmstellung
gebracht werden, in der das Funktionselement 8 unbeweglich an die Grundplatte 1 gefesselt
ist. Werden die Klemmschrauben 11 gelöst, so kann das Funktionselement 8 entlang der
Schnittlinie, also in Erstreckungsrichtung des Brechstegs 21 verschoben werden. Das
Funktionselement 8 liegt auf dem Brechsteg 21 auf.
[0012] Das Funktionselement 8 besitzt zwei aufeinander zu weisende Führungsflanken 28, zwischen
denen sich ein Kanal erstreckt, der im Folgenden als Graben bezeichnet wird. In der
Mitte des Grabens verläuft eine Kerbe 39, die im montierten Zustand des Funktionselementes
8 in der Schnittlinie verläuft. Der Abstand der beiden Führungsflanken 28 entspricht
im Ausführungsbeispiel der Breite des Schneidradträgers 15, so dass der Schneidradträger
15 mit minimalem seitlichen Spiel durch den Graben zwischen den beiden Führungsflanken
28 geschoben werden kann. Die beiden Führungsflanken 28 bilden somit die beiden Seitenwände
eines Grabens, die parallel zueinander verlaufen.
[0013] In Schnittrichtung vor den Führungsflanken 28 besitzt der Graben eine trichterförmige
Aufweitung, die von Findungsflanken 29 ausgebildet ist.
[0014] Das Funktionselement 8 besitzt jeweils in einem Winkel von 45° zur Schnittrichtung,
also zur Kerbe 39 verlaufende Winkelanschlagflanken 10, gegen die eine Randkante 33
einer zu schneidenden Fliese anlegbar ist (vgl. Figuren 9 und 10). Die beiden gedachten
Verlängerungen der Winkelanschlagflanken 10 kreuzen sich in der Schnittlinie. Dort
befindet sich auch eine Eckaussparung mit zwei in einem 90°-Winkel zueinander stehenden
Flanken eines Eckanschlages 9. Die gedachten Verlängerungen der Winkelanschlagflanken
10 werden von Vorsprüngen 24 bzw. Nasen 25 überragt. Die Nasen 25 bilden die in Schnittrichtung
liegenden Endabschnitte der Führungsflanken 28. Die Führungsflanken 28 ragen somit
in Schnittrichtung über den Eckanschlag 9 bzw. die Winkelanschlagflanken 10 hinaus.
[0015] In Schnittrichtung vor den Führungsflanken 28 bildet das Funktionselement 8 einen
halbkreisförmigen Freiraum aus. Der halbkreisförmige Freiraum wird beidseitig jeweils
von Befestigungsflügeln flankiert, wobei jeder Befestigungsflügel eine Klemmschraube
11 trägt. In den Befestigungsflügeln befinden sich darüber hinaus Mulden 37, in denen
Reserveschneidräder 36 befestigt sind. Das Funktionselement 8 ist beim Ausführungsbeispiel
ein Kombielement. Das Funktionselement 8 bildet nicht nur einen auf der Grundplatte
1 verschieblichen Anschlagträger aus. Das Funktionselement 8 erfüllt auch die Funktion
eines auf der Grundplatte 1 verschieblichen Führungselementes für den Schneidradträger
15. Es ist somit ein Anschlag-/Führungsträger bzw. Anschlag-/Führungsschieber. Das
Funktionselement 8 ist in einer von der Größe der zu zerteilenden Fliese abhängigen
Position auf der Grundplatte 1 positionierbar.
[0016] Die Vorrichtung besitzt ein fest mit der Grundplatte 1 verbundenes Anschlagelement
5. Das Anschlagelement 5 besitzt einen Eckanschlag 7 in Form einer Einbuchtung. Die
Eckanschläge 7, 9 befinden sich in der Schnittlinie. An Ihnen können die sich diagonal
gegenüberliegenden Ecken 31, 32 einer zu zerteilenden Fliese 30 anlegen, so dass mit
dem Schneidrad 3 ein durch die Ecken 31, 32 hindurchlaufender Diagonalschnitt gefertigt
werden kann. Das Anschlagelement 5 besitzt darüber hinaus auch eine quer zur Schnittlinie,
also quer zum Brechsteg 21 verlaufende Anschlagkante. Ferner ist das Anschlagelement
5 Träger einer Schiene 16, die quer zur Schnittrichtung von der Grundplatte 1 seitlich
abragt. Die Figuren 1 bis 9 zeigen einen Winkelanschlag 6, der entlang der Schiene
16 verlagerbar ist. Mittels einer Klemmschraube 19 kann der Winkelanschlag 6 an der
Schiene 16 bewegungsfixiert werden. Der Winkelanschlag 6 besitzt eine Anschlagkante
23, die in einem 45°-Winkel zur Schnittrichtung verläuft. Die Anschlagkante 23 verläuft
somit parallel zur Winkelanschlagflanke 10.
[0017] In einer in den Figuren 11 bis 13 dargestellten Variante ist ein zweiter Anschlagträger
vorgesehen, der eine zweite Schiene 17 ausbildet. Die beiden Schienen 16, 17 sind
jeweils unmittelbar angrenzend an den Schienenträger 22 an der Grundplatte 1 befestigt
und verlaufen parallel zueinander quer zur Schnittrichtung. Ein Längsanschlag 18 besitzt
an seinen beiden Enden jeweils Abkröpfungen 20, die mittels Klemmschrauben 19 an den
Schienen 16,17 befestigt sind. Der Längsanschlag 18 kann mit seiner Anschlagkante
27 in einer Parallelrichtung zur Schnittrichtung an den beiden Schienen 16,17 befestigt
werden (siehe Figur 12). Die Schiebeverbindungen zwischen den Enden 20 des Längsanschlages
18 und den Schienen 16, 17 sind so ausgelegt, dass die Anschlagkante 27 bis in einen
Winkel von 15° zur Schnittrichtung gebracht werden können (siehe Figur 13). Die Anschlagkante
27 kann sowohl in positiver als auch in negativer Winkelrichtung um Winkel bis 15°
zur Schnittrichtung versetzt werden.
[0018] Die Funktionsweise der Vorrichtung ist die folgende:
[0019] Die Figuren 1 bis 5 zeigen einen ersten Anwendungsfall, bei dem eine rechteckige
Fliese 30, die gegenüberliegende Ecken 31, 32 besitzt, mit einem Diagonalschnitt durch
die beiden Ecken 31, 32 versehen werden soll. Hierzu wird eine erste Ecke 31 der Fliese
30 an den Eckanschlag 7 des Anschlagelementes 5 angelegt. Die dieser gegenüberliegende
Ecke 32 wird in die Schnittlinie 21 gebracht. Sodann wird das Funktionselement 8,
das hier die Funktion eines Anschlagschiebers ausübt, auf die Ecke 32 hin verlagert,
bis die Ecke 32 am Eckanschlag 9 anliegt. Die Fliese 30 ist jetzt sowohl in Schnittrichtung
als auch in Querrichtung dazu an der Grundplatte 1 fixiert.
[0020] Sodann wird der Werkzeugträger 4 aus einer Position in Schnittrichtung rückwärtig
des Funktionselementes 8 in Richtung auf die Ecke 32 verschoben. Dabei gleitet der
Schneidradträger 15 zunächst durch den Abstandsfreiraum zwischen den Findungsflanken
29 in den Graben zwischen den Führungsflanken 28. Das Schneidrad 3 läuft durch die
Kerbe 39, bis das Schneidrad 3 auf die Ecke 32 trifft. Die Figur 5 zeigt strichpunktiert
die verschiedenen Positionen des Schneidradträgers 15, wobei die Funktion der Findungsflanken
29 zur Zentrierung des Schneidradträgers 15 dadurch angedeutet wird, dass der Schneidradträger
15 in einer Versetztlage zur Schnittlinie dargestellt ist. Die beiden voneinander
weg weisenden Breitseiten des Schneidradträgers 15 werden an den aufeinander zuweisenden
Führungsflanken 28 geführt. Zwischen der Führungsflanke 28 und der ihnen zugewandten
Seitenwand des Schneidradträgers 15 besteht ein minimales Bewegungsspiel. Trifft das
Schneidrad 3 auf die Ecke 31 auf, so wird der Schneidradträger 15 geringfügig verschwenkt,
wobei sich eine nicht dargestellte Druckfeder spannt. Eventuell dabei auftretende
Querkräfte auf den Schneidradträger 15 werden in die Führungsflanken 28 abgeleitet.
Die Führungsflanken 28 halten das Schneidrad 3 in der Schneidlinie. Eventuell auf
die Fliese 30 aufgebrachten Querkräfte werden in die Flanken des Eckanschlages 9 abgeleitet.
Erst wenn das Schneidrad 3 vollständig auf der Oberseite der Fliese 30 aufliegt und
sich dort eine kleine Strecke bewegt hat, wobei es eine Kerbe in die Oberfläche der
Fliese 30 einschneidet, verlässt der Schneidradträger 15 den zwischen den beiden Nasen
25 verlaufenden Abschnitt der Führungsflanken 28. Der Figur 5 ist zu entnehmen, dass
die Nasen 25 über die Oberseite der Fliese 30 ragen.
[0021] Nach erfolgtem Diagonalschnitt wird die Fliese 30 in bekannter Weise gebrochen, wobei
durch Schwenken des am Werkzeugträger 4 befestigten Handgriffs ein Brechstempel 38
abwärts verlagert wird.
[0022] Die Figuren 7 bis 10 zeigen eine zweite Funktionsweise des erfindungsgemäßen Fliesenschneiders
zur Tätigung eines Schrägschnitts. Hier soll der Schrägschnitt nicht durch die beiden
Ecken 31, 32 verlaufen. Das Schneidrad 3 soll vielmehr an einer schräg zur Schnittrichtung
verlaufenden Randkante 33 der Fliese 30 auflaufen. Hierzu wird die dieser Randkante
33 gegenüberliegende Randkante 33' gegen die Anschlagkante 23 des Winkelanschlages
6 gelegt. Eine Ecke 31 kann sich dabei an der Schiene 16 abstützen. Die der Randkante
33' gegenüberliegende Randkante 33 liegt an der Winkelanschlagflanke 10 an. Das Funktionselement
8 wird hierzu in eine entsprechende Abstandslage zum Anschlagelement 5 verschoben
und mittels der Klemmeinrichtung 11, 12, 13 an der Grundplatte 1 gefesselt. Auch hier
übt das Funktionselement 8 zunächst die Funktion eines Anschlagschiebers aus. Sodann
übt das Funktionselement 8 auch hier die Funktion einer auf der Grundplatte 1 verschieblichen
Führung für den Schneidradträger 15 aus, indem der Schneidradträger 15 in der oben
beschriebenen Weise zwischen den Führungsflanken 28 soweit verlagert wird, bis das
Schneidrad 3 über die schräg verlaufende Randkante 33 aufläuft und eine geringe Strecke
über die Oberseite der Fliese 30 verlagert worden ist. Erst dann verlässt der Schneidradträger
15 die Führungsflanken 28. Aus der Figur 10 ist zu entnehmen, dass die beiden Nasen
25 zumindest teilweise über die Oberseite der zu schneidenden Fliese 30 ragen.
[0023] Die Figuren 11 bis 13 zeigen eine weitere Funktionsweise des erfindungsgemäßen Fliesenschneiders.
Bei dieser Funktionsweise ist an der Grundplatte 1 nicht nur eine erste Schiene 16,
sondern auch eine zweite Schiene 17 befestigt. Die beiden Schienen 16, 17 halten jeweils
ein Ende 20 eines Längsanschlages 18. Die Figur 12 zeigt, wie der Längsanschlag 18
mit seiner Anschlagkante 27 in eine Parallelausrichtung zur Schnittlinie 21 gebracht
werden kann. Eine Randkante 35 der Fliese 30 liegt jetzt an der Anschlagkante 27 an.
Eine quer dazu verlaufende Randkante 33 der Fliese 30 liegt am Festanschlag 5 an.
Bei dieser Betriebsart ist die Verwendung des Funktionselementes 8 optional.
[0024] Die Figur 13 zeigt, dass die Anschlagkante 27 auch in eine spitzwinklige Lage zur
Schnittlinie 21 gebracht werden kann. Auch hier liegt eine Seite 35 der Fliese 30
an der Anschlagkante 27 an. Die schräg zur Schnittlinie verlaufende Randkante 33 liegt
in einer Punktberührung am Festanschlag 5 an. Auch bei dieser Funktionsweise ist die
Verwendung des Funktionselementes 8 optional. Angesichts der zufolge der Schräglage
der Fliese 30 entstehenden Querkräfte ist die Verwendung des Funktionselementes 8
aber bevorzugt, um die beim Schnitt entstehenden Querkräfte in die Grundplatte 1 abzuleiten.
[0025] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser
Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
Bezugszeichenliste
[0026]
1 |
Grundplatte |
27 |
Anschlagflanke |
2 |
Führungsschiene |
28 |
Führungsflanke |
3 |
Zerteilwerkzeug, Schneidrad |
29 |
Findungsflanke |
4 |
Werkzeugträger |
30 |
Werkstück/Fliese |
5 |
Anschlagelement |
31 |
Ecke |
6 |
Winkelanschlag |
32 |
Ecke |
7 |
Eckanschlag |
33 |
Seite |
8 |
Funktionselement |
34 |
Seite |
9 |
Eckanschlag |
35 |
Seite |
10 |
Winkelanschlagflanke |
36 |
Reserveschneidrad |
11 |
Klemmschraube |
37 |
Aufnahmemulde |
12 |
Klemmpratze |
38 |
Brechstempel |
13 |
Rand der Grundplatte |
39 |
Kerbe |
14 |
Queranschlag |
|
|
15 |
Schneidradträger |
|
|
16 |
Schiene |
|
|
17 |
Schiene |
|
|
18 |
Längsanschlag |
|
|
19 |
Klemmschraube |
|
|
20 |
Abkröpfung |
|
|
21 |
Brechsteg |
|
|
22 |
Führungsschienenträger |
|
|
23 |
Anschlagflanke |
|
|
24 |
Vorsprung |
|
|
25 |
Nase |
|
|
26 |
Rolle |
|
|
1. Vorrichtung zum Zerteilen plattenförmiger Werkstücke (30), insbesondere zum Schneiden
von Fliesen, mit einer Grundplatte (1) zum Auflegen des Werkstücks (30) und mit einer
Führung (2), entlang welcher ein Zerteilwerkzeug (3) in einer Schnittlinie verschiebbar
ist, mit einem an der Grundplatte (1) festlegbares Funktionselement (8) zur Ableitung
beim Zerteilen entstehender Querkräfte in die Grundplatte (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (8) zwischen Führung (2) und der Grundplatte (1) angeordnet,
entlang der Schnittlinie verschiebbar und in frei wählbaren Positionen entlang der
Schnittlinie festlegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (8) ein Kanal ausbildet, durch den die Schnittlinie verläuft,
so dass das Zerteilwerkzeug (3) bei seiner Verlagerung entlang der Führung (2) durch
den Kanal hindurch tritt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal einen sich oberhalb der Schnittlinie erstreckenden Boden und aufeinander
zu weisende Flanken (28) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (8) Führungsflanken (28) ausbildet, zur Führung eines das Zerteilwerkzeug
(3) tragenden Trägers (15).
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass zwei parallel zueinander verlaufende Führungsflanken (28) sich bis über die Oberseite
einer an Anschlägen (9, 10) des Funktionselementes (8) anliegenden Fliese (30) erstrecken
und insbesondere Nasen (25) zugeordnet sind, die über die Anschläge (9, 10) ragen.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen zwischen den beiden Führungsflanken (28) sich erstreckenden Graben, durch den ein insbesondere schwenkbeweglich an einem Werkzeugträger (4) befestigter, ein
Schneidrad (3) tragender Schneidradträger (15) hindurchläuft.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (8) einen Eckanschlag (9) ausbildet zur Fixierung einer Ecke
(32) des Werkstücks (30) in der Schnittlinie.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch ein fest mit der Grundplatte (1) verbundenes Anschlagelement (5), das einen dem Eckanschlag
(9) des Funktionselementes (8) gegenüberliegenden Eckanschlag (7) ausbildet.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen an einem insbesondere als Schiene (16) ausgebildeten Anschlagträger verschieblich
befestigten Winkelanschlag (6), dessen Anschlagflanke (23) eine Winkelanschlagflanke
(10) des Funktionselementes (8) gegenüberliegt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (8) in Richtung der Schnittlinie verschieblich an der Grundplatte
(1) gehalten ist und mittels einer Klemmeinrichtung (11, 12, 13) an der Grundplatte
(1) fesselbar ist.
11. Vorrichtung zum Zerteilen plattenförmiger Werkstücke (30), insbesondere zum Schneiden
von Fliesen, mit einer Grundplatte (1) zum Auflegen des Werkstücks (30) und mit einer
Führung (2), entlang welcher ein Zerteilwerkzeug (3) in einer Schnittlinie verschieblich
ist, mit einem insbesondere als Schiene (16) ausgebildeten Anschlagträger, an dem
ein erstes Ende eines Längsanschlages (18) befestigt ist, gekennzeichnet durch einen zweiten, insbesondere als Schiene (17) ausgebildeten Anschlagträger, an dem
ein zweites Ende des Längsanschlages (18) befestigt ist, wobei die beiden Anschlagträger
jeweils im Bereich eines Endes der Führung (2) angeordnet sind, so dass sich das Zerteilwerkzeug
(3) zwischen den beiden Anschlagträgern verschieben lässt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Anschlagflanke (27) des Längsanschlages (18) in einem Winkelbereich von
± 15° zur Schnittlinie einstellen lässt.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (8) Reservewerkzeuge (36) trägt.