[0001] Die Erfindung betrifft eine Tablettenpresse. Mit der Tablettenpresse können Tabletten
beispielsweise im Pharmabereich, im Lebensmittelbereich und/oder im Bereich für Nahrungsergänzungsmittel
gepresst werden. Die Tablettenpresse weist zum Antrieb eines Pressenrotors eine elektrische
Maschine auf. Die elektrische Maschine ist als Motor für ein Antriebssystem vorgesehen.
Für ein Antreiben des Pressenrotors sind elektrische Antriebe mit einer hohen Gesamtleistung
und geringen Wärmeverlusten vorteilhaft. Ebenso ist es Vorteilhaft eine Tablettenpresse
in einer kompakten Bauform auszubilden.
[0002] Eine Aufgabe der Erfindung ist es eine verbesserte Tablettenpresse auszubilden. Eine
Lösung der Aufgabe ergibt sich bei einer Tablettenpresse mit den Merkmalen nach Anspruch
1. Weitere Verbesserungen ergeben sich gemäß den Merkmalen nach einem der abhängigen
Ansprüche 2 bis 9.
[0003] Eine Tablettenpresse weist einen Pressenrotor und eine elektrische Maschine zum Antrieb
des Pressenrotors auf, wobei die elektrische Maschine einen Stator und einen Läufer
aufweist. Der Stator der elektrischen Maschine weist Segmente auf. Die Segmente des
Stators bilden einen Teil eines Direktantriebs für die Tablettenpresse. Diese Presse
ist also derart ausgestaltet, dass der Antrieb des Pressenrotors durch einen Direktantrieb
erfolgt.
[0004] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse ist der Direktantrieb konzentrisch zum
Pressenrotor angeordnet. Dabei kann in einer weiteren Ausgestaltung der Pressenrotor
Permanentmagnete aufweisen, so dass der Pressenrotor zugleich der Läufer der elektrischen
Maschine ist. In einer weiteren Ausgestaltung weist die elektrische Maschine einen
eigenen Läufer mit Permanentmagneten auf, wobei der Läufer mechanisch fest und direkt
mit dem Tablettenrotor verbunden ist.
[0005] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse ist die elektrische Maschine eine Synchronmaschine.
Die Synchronmaschine lässt sich in einem großen Drehzahlbereich gut regeln und zeigt
eine gute Momentenkennlinie.
[0006] Durch Verwendung eines Direktantriebssystem mit einem permanent erregten Synchronmotor
und durch Einsparung wartungsbedürftiger mechanischer Komponenten ist ein verschleißfreierer,
genauer und dynamischer Betrieb der Tablettenpresse möglich.
[0007] Eine Ausführung des Synchronmotors in Segmentbauweise ermöglicht dessen Verwendung
für eine Vielzahl von Tablettenpressenrotorgrößen sowie eine einfache Montage, da
Läufer und Stator der elektrischen Maschine separat hantiert werden können. Eine weitere
Vereinfachung der Montage kann erzielt werden, wenn sowohl Läufer als auch Stator
jeweils in kreissegmentförmige Baugruppen aufgeteilt werden, die zusammen den Läufer
bzw. Stator der elektrischen Maschine bilden.
[0008] Entsprechend einer Ausführungsform der Tablettenpress sind Läufer und Stator des
Synchronmotors in separaten Ebenen angeordnet und umgeben zumindest teilweise den
Tablettenpressenrotor. Dies ermöglicht eine besonders platzsparende Anordnung. Darüber
hinaus kann der Synchronmotor beispielsweise als Segmentmotor ausgebildet sein, und
die Permanentmagnetanordnung kann segmentweise auf einer Trägerplatte angeordnete
Permanentmagnete umfassen, die mit segmentweise angeordneten Wicklungen eines Wicklungskörpers
des Stators zusammenwirken. Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung des Antriebssystems
durch Rückgriff auf eine Vielzahl gleichartiger Bauteile.
[0009] Ein Direktantrieb des Tablettenrotors hat gegenüber einer Antriebslösung auf Basis
eines Servomotors mit Riemen und/oder Schneckenradgetrieben den beschriebenen Vorteil,
dass weniger mechanische Komponenten eingesetzt werden, welche einen hohen Wartungsaufwand
generieren. In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse kann der Pressenrotor (der
Tablettenpressenrotor) auch mittels eines Direktantriebs angetrieben werden, welcher
an einer Hauptwelle angeflanscht ist. Dies kann z.B. ein Torquemotoren sein.
[0010] Bei einer Tablettenpresse, bei welcher der Pressenrotor direkt ohne die Kraftübertragung
mittels einer Hauptwelle angetrieben ist, ergibt sich ein noch direkterer und damit
auch noch steiferer Antrieb des Pressenrotors als bei einem Direktantrieb einer Hauptwelle,
wobei die Hauptwelle die Kraft auf den Pressenrotor überträgt.
[0011] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse weist diese also einen Direktantrieb auf,
bei welchem der Direktantrieb nahe am Kopf der Tablettenpresse, also nahe am Tablettenrotor
ist. Der Direktantrieb befindet sich vorteilhaft in oder am Tablettenrotor. Durch
Verwendung von Segmenten beim Stator kann auch sehr flexibel eine Drehmomentabstufung
erfolgen, so dass es einfach ist, eine Anpassung an bereits konstruierte Tablettenpressen
durchzuführen. Damit können hohe Entwicklungskosten oder Retrofitkosten für geometrisch
und leistungstechnisch speziell angefertigte Sondermotoren im Bereich der Direktantriebstechnik
bei Tablettenpressen entfallen bzw. reduziert werden und gegebenenfalls der technische,
finanzielle und zeitliche Aufwand beim Austausch beschädigter Getriebe bzw. Antriebssysteme
vermieden werden.
[0012] Eine Tablettenpresse ist derart ausbildbar, dass diese einen Pressenrotor und eine
elektrische Maschine, insbesondere eine Synchronmaschine, wobei insbesondere der Stator
segmentiert ist, aufweist, wobei der Pressenrotor wellenlos direkt mit der elektrischen
Maschine mechanisch starr gekoppelt ist.
[0013] Dies hat Vorteile gegenüber einem Konzept zum Antreiben einer Tablettenpresse, welches
auf einer Kombination aus Motor, Riemen und Getriebe, oder einer Kombination aus Torquemotor
und Welle als ein mechanisches Verbindungselement (beispielsweise über Passfeder-Nut)
basiert. Insbesondere der Antriebsstrang mit Riemen und Getriebe weist dabei hohe
Verluste (niedriger Gesamtwirkungsgrad) und hohe Wartungsaufwände auf.
[0014] Bei einem wellenlosen Antrieb kann auch die erreichbare Regelgüte der elektrischen
Maschine verbessert werden. Damit wird es möglich exakter Geschwindigkeitsprofile
abzufahren. So ist es auch möglich z. B. schwer pressbare Pulver nicht durch sprunghaftes
Aufbringen einer konstanten Kraft, sondern durch ein ansteigendes Kraftprofil zu pressen.
[0015] Ein Verfahren zum Pressen einer Tablette ist demnach derart ausgestaltet, dass eine
elektrische Maschine abhängig von einem Kraftprofil geregelt wird. Das Kraftprofil
hängt von dem Material ab, aus welchem die Tablette gepresst werden soll. In einer
vorteilhaften Ausgestaltung weist das Kraftprofil während des Pressvorganges eine
positive Ableitung nach der Zeit auf. Das Kraftprofil weist innerhalb einer Umdrehung
des Pressenrotors auch eine Vielzahl von Maxima auf. Die Anzahl der Maxima steht in
Korrelation zur Anzahl der Tabletten die in einer Umdrehung des Pressenrotors pressbar
sind.
[0016] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse weist diese einen Segmentmotor in Radialflussausführung
am Pressenrotor auf. Der Vorteil des Einsatzes eines Motors in Radialflussausführung
ist die Möglichkeit des direkten Anbaus der Aktivteile bei entsprechender mechanischer
Gestaltung. Die Aktivteile befinden sich im Stator. Dadurch kann eine zusätzliche
Konstruktion für das Motorträgergebilde vermieden werden. Dieser Motor lässt eine
variable und präzise Anpassung an das für die jeweilige Größe/Leistungsstufe der Tablettenpresse
notwendige Drehmoment zu. Des Weiteren kann der Motor leicht an den zur Verfügung
stehenden Bauraum angeglichen werden. Abhängig von der konstruktiven Ausgestaltung
kann eine Vielzahl von Vorteilen mit dem wellenlosen Direktantrieb erzielt werden.
Dies ist z.B. folgendes:
● eine direkte Integration des Antriebsstrangs in den Pressenrotor;
● eine hohe mechanische Steifigkeit;
● eine hohe erreichbare Regelgüte;
● eine kleinere erreichbare Maschinenkonstruktion;
● eine Kosteneinsparung durch einen geringeren Materialeinsatz in der Maschinenkonstruktion;
● eine verbesserte Wartungsfreiheit;
● einen Aufbau der elektrischen Maschine aus Linearmotoraktivteilen mit Haupt- und
Präzisionskühlung;
● ein Abfahren von komplexen Drehzahlprofilen um Kraftprofile am Material (aus dem
Material wird die Tablette gepresst) zu erzeugen;
● ein Erreichen einer höheren Sicherheitskategorie für die Tablettenpresse, da keine
"unsichere" Mechanik wie ein Riemen im Antriebsstrang enthalten ist; und/oder
● ein direktes Geberkonzept durch direkten Anbau eines Gebers an den Läufer oder den
Pressenrotor, wobei der Geber mit einem Regler zur Regelung der elektrischen Maschine
zur Istwertübermittlung verbunden ist, wobei der Geber insbesondere ein Drehzahlgeber
und/oder ein Lagegeber ist.
[0017] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse ist der Stator der elektrischen Maschine
ein Primärteil der elektrischen Maschine, wobei die Segmente des Stators jeweils elektrische
Anschlüsse aufweisen. Dadurch wird es besonders einfach eine unterschiedlich große
Anzahl von Segmenten bei unterschiedlichen Tablettenpressen in einer Tablettenpresse
miteinander zu verschalten bzw. separat oder in Gruppen über einen Stromrichter zu
bestromen.
[0018] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse weist die elektrische Maschine einen scheibenförmigen
Luftspalt auf. Die Scheibenform ermöglicht es einfachst Stator und Läufer unterhalb
des Pressenrotors zu platzieren, wobei sich die Bauhöhe der Tablettenpresse im Vergleich
zu einem über eine Hauptwelle angetriebenen Rotor wesentlich verkleinert und der radiale
Bauraum der Presse nicht negativ beeinflusst ist.
[0019] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse weist die elektrische Maschine einen zylinderförmigen
Luftspalt auf. Dadurch läßt sich der Stator und der Läufer der elektrischen Maschine
in Umfangsrichtung um den Pressenrotor anordnen. So kann die Bauhöhe der Tablettenpresse
reduziert werden. Dadurch dass die elektrische Maschine an einem äußeren Umfang des
Pressenrotors angeordnet ist, kann durch den Abstand zur Rotationsachse von Pressenrotor
und elektrischer Maschine ein hohes Drehmoment erzielt werden. Durch die direkte Kopplung
von elektrischer Maschine und Pressenrotor entfällt die Notwendigkeit einer Welle.
[0020] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse weist der Pressenrotor und der Läufer
ein gemeinsames Lager auf. Auch dies reduziert Kosten und/oder Bauraum. Es ist natürlich
auch möglich, dass Pressenrotor und Läufer jeweils durch eigene Lager gelagert sind.
[0021] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse sind die Segmente des Stators der elektrischen
Maschine derart kreisförmig angeordnet, dass der gebildete Kreis und/oder das gebildete
Kreissegment weniger Segmente aufweist, als bei einer maximale Anzahl von Segmenten
in der kreisförmigen Anordnung möglich wären. In einer Umfangsrichtung der Anordnung
von Segmenten des Stators können folglich abhängig von der benötigten Leistung der
elektrischen Maschine weniger als eine maximale Anzahl von Segmenten angeordnet sein.
Falls weniger Segmente kreisförmig angeordnet sind, sind diese vorteilhaft über den
Umfang gleichförmig, insbesondere symmetrisch verteilt.
[0022] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse weist die Tablettenpresse Presszylinder
aufweist, wobei die Presszylinder kreisförmig angeordnet sind, wobei der dadurch gebildete
Radius kleiner ist als der Abstand der Segmente des Stators der elektrischen Maschine
von der Drehachse der elektrischen Maschine.
[0023] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse stimmt die Drehachse der elektrischen
Maschine mit der Achse des Pressenrotors überein.
[0024] In einer Ausgestaltung der Tablettenpresse weist der Läufer der elektrischen Maschine
Segmente auf. Die Segmente tragen Permanentmagnet. Durch die Segmentierung des Läufers
kann eine einfache Anpassung der elektrischen Maschine an unterschiedliche Radien
erfolgen, welche von jeweiligem Umfang des Rotors unterschiedlicher Tablettenpressen
abhängt.
[0025] Mit Hilfe einer Vielzahl von Segmenten des Stators und einem entsprechenden korrespondierenden
Läufer kann ein einfaches und robustes Antriebssystem geschaffen werden. Durch einen
segmentierten Aufbau der elektrischen Maschine insbesondere aus Linearmotorkomponenten,
also aus einer Vielzahl von kleineren Motoren erhöht sich die Flexibilität des Systems.
Ein derartiger Segmentmotor weist z.B. primäre Aktivteile im Stator und sekundäre
Magnetmodule im Läufer auf, die zusammen mit dem konstruktiven Gesamtaufbau einen
permanenterregten Synchronmotor bilden. Diese Motorkonstruktion lässt eine variable
und präzise Anpassung an das für die jeweilige Größe/Leistungsstufe der Tablettenpresse
notwendige Drehmoment zu. Eine variable Gestaltung des abgegebenen Drehmomentes/des
Bauraumes kann auf unterschiedlichen Wegen realisiert werden. Beispiele hierfür sind
nachfolgend aufgeführt:
● eine flexible Anzahl an Primär- und/oder Sekundärteilen bei gleichem konstruktivem
Aufbau des Radialmotors; Infolge unterschiedlicher Summen der generierten Schubkräfte
zwischen den Primär- und Sekundärteilen können sich verschiedene Drehmomente am Rotor
ergeben; und/oder
● eine Platzierung mehrere elektrischer Maschinen axial untereinander.
[0026] Eine Tablettenpresse ist insbesondere dann flexibel aufbaubar, wenn diese eine elektrische
Maschine aufweist, welche segmentiert ist. Die elektrische Maschine der Presse kann
eine Vielzahl von Segmenten aufweisen, wobei insbesondere eine Vielzahl von Segmenten
jeweils separate elektrische Anschlüsse aufweisen. Die Segmente sind derart ausgebildet,
dass diese im Betrieb der elektrischen Maschine einen radialen magnetischen Fluss
aufweisen. Die Segmente sind miteinander elektrisch verschaltbar. Es ist auch möglich,
dass Segmente unterschiedlicher elektrischer Maschinen an der gleichen Tablettenpresse
elektrisch verschaltet sind. Diese können dann beispielsweise mit denselben Umrichtern
angesteuert und mit denselben Reglern geregelt werden.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- eine erste Tablettenpresse;
- FIG 2
- eine zweite Tablettenpresse;
- FIG 3
- eine dritte Tablettenpresse;
- FIG 4
- eine vierte Tablettenpresse;
- FIG 5
- einen perspektivische Ansicht einer ersten elektrischen Maschine;
- FIG 6
- einen Schnitt durch die erste elektrische Maschine;
- FIG 7
- eine fünfte Tablettenpresse mit einer zweiten elektrischen Maschine;
- FIG 8
- eine dritte elektrische Maschine;
- FIG 9
- einen Läufer der dritten elektrischen Maschine;
- FIG 10
- einen Stator der dritten elektrischen Maschine;
- FIG 11
- einen Läufer und einen Stator einer vierten elektrischen Maschine;
- FIG 12
- eine fünfte elektrische Maschine.
[0028] Die Darstellung gemäß FIG 1 zeigt eine erste Tablettenpresse 1. Die Tablettenpresse
1 weist einen Sockel 12 und einen Pressenrotor 2 mit Presszylindern 3 auf, wobei über
einen Trichter Pressgut 11 zugebbar ist um aus dem Pressgut Tabletten zu pressen.
Der Pressenrotor 2 ist um eine Achse 4 drehbar. Gelagert ist der Tablettenrotor 2
(Presskopf) über eine mit diesen verbundenen Welle 10, wobei die Welle 10 durch Lager
13 und 14 gelagert wird. Die Welle 10 ist über einen Riemenantrieb 5 von einer elektrischen
Maschine 6 angetrieben. Die elektrische Maschine 6 bildet den Hauptantrieb der Tablettenpresse
1, so dass die Welle 10 auch als Hauptwelle bezeichnet werden kann. Die elektrische
Maschine 6 ist in einem Schaltschrank 9.
[0029] Nachfolgend werden beispielhaft weitere Aspekte der Erfindung beschrieben, wobei
für gleiche Komponenten dieselben Bezugszeichen Verwendung finden.
[0030] Die Darstellung gemäß FIG 2 zeigt eine zweite Tablettenpresse 1, wobei bei dieser
der Antrieb des Pressenrotors 2 nicht über einen Riemenantrieb der von einer elektrischen
Maschine angetrieben wird erfolgt, sondern von einer elektrischen Maschine 7, welche
direkt mit der Hauptwelle 10 gekoppelt ist. Damit lässt sich die Wartung eines Riemens
vermeiden. Auch die Zuverlässigkeit des Antiebssystems wird erhöht.
[0031] Die Darstellung gemäß FIG 3 zeigt eine dritte Tablettenpresse 1, wobei der Pressenrotor
2 mit einer elektrischen Maschine 8 mechanisch gekoppelt ist. Die elektrische Maschine
8 ist in der Figur 3 symbolisch mittels eines den Pressenrotor 2 umfassenden Rechtecks
dargestellt. Die elektrische Maschine 8 treibt nicht mehr wie in Figur 2 die Hauptwelle
10 an, sondern direkt und unmittelbar den Pressenrotor 2, wobei die Hauptwelle über
zwei Lager 13 und 14 gelagert ist. Ein Läufer der elektrischen Maschine 8 ist direkt
mit dem Pressenrotor 2 verbunden. Damit ist das Antriebssystem noch steifer und kann
dynamischer geregelt werden. Vorteilhaft ist auch, dass sich die Bauhöhe reduzieren
lässt.
[0032] Die Darstellung gemäß FIG 4 zeigt im Ausschnitt eine vierte Tablettenpresse 1, bei
welcher die Hauptwelle 10 im Vergleich zur Ausgestaltung gemäß Figur 3 verkürzt ist
und die Lagerung nur noch durch ein Lager 14 erfolgt. Über das Lager 14 ist sowohl
der Pressenrotor 2 wie auch der in Figur 3 nicht explizit dargestellte Läufer der
elektrischen Maschine 8 gelagert. Der Läufer und Stator der elektrischen Maschine
bilden einen dazwischen liegenden Luftspalt aus, welcher eine Art Zylinderform hat.
Die Rotationsachsen von Läufer und Pressenrotor 2 stimmen überein.
[0033] Die Darstellung gemäß FIG 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten elektrischen
Maschine 8, welche bei einer Tablettenpresse 1 nach FIG 3 oder 4 eingesetzt werden
könnte. Die Prinzipdarstellung nach FIG 5 zeigt einen radialen Segmentmotor in perspektivischer
Darstellung. Der Segmentmotor weist einen Läufer 15 auf. Der Läufer 15 weist eine
Trägerkonstruktion 16 auf, auf welcher Permanentmagnete positioniert sind. Die Permanentmagnete
sind in FIG 5 nicht dargestellt, da sich diese auf der Trägerkonstruktion befinden
und dem Stator 18 zugewandt sind. Der Stator 18 des Segmentmotors 8 weist Statorsegmente
19 auf. Jedes Segment 19 des Stators ist derart aufgebaut, dass dieses ein Primärteil
mit einer Drehstromwicklung darstellt und zum Betrieb und zur Bestromung einen elektrischen
Anschluss 20 aufweist. Im Fall dass eine elektrische Maschine mit weniger Leistung
ausreicht, aber die mechanischen Abmessungen gleich bleiben sollen, so kann beispielsweise
jedes zweite Statorsegment 19 entfallen und nicht in die elektrische Maschine eingebaut
sein. Ist die Anzahl der Segmente geradzahlig kann sogar die Position der verbleibenden
Segmente unverändert bleiben.
[0034] Die Darstellung gemäß FIG 6 zeigt einen Schnitt durch die elektrische Maschine 8
nach FIG 5. Dargestellt ist der Stator 18 mit einem Statorträge 21. Der Stator 18
weist Primärelemente (Segmente) 19 auf. Die Segmente 19 weisen wie bereits in FIG
5 dargestellt jeweils einen elektrischen Anschluss 20 auf. Die Segmente 19 sind voneinander
getrennt an dem Statorträger 21 befestigt. Zwischen dem Stator 18 und dem Läufer 15
befindet sich ein Luftspalt 22. Der Luftspalt 22 ist von zylindrischer Gestalt. An
den Luftspalt 22 schließen die Permanentmagnete 17 an, welche auf einem Magnetträger
26 des Läufers 26 angebracht sind. Der Magnetträger 26 ist mit dem Pressenrotor mechanisch
fest zu koppeln, wobei in FIG 6 der Pressenrotor nicht dargestellt ist. Ebenfalls
nicht dargestellt ist die Variante, Permanentmagnete 17 direkt am Pressenrotor anzubringen.
Bei einer elektrischen Maschine 8 nach FIG 5 bzw. 6 kann der Pressenrotor 2 teilweise
in die Maschine integriert werden, wobei der Läufer eine Art Wanne zur Aufnahme des
Pressenrotors 2 ausbildet. Entfällt in einer Variation der Boden einer derartigen
Wanne verbleibt für den Läufer eine Art Ringstruktur in welche der Pressenrotor Aufnahme
finden kann. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Magnetträger 26 geblecht
ausgeführt.
[0035] Die Darstellung gemäß FIG 7 zeigt eine fünfte Tablettenpresse mit einer zweiten elektrischen
Maschine 8. Diese zweite elektrische Maschine weist eine Trägerplatte 27 für den Pressenrotor
2 auf. Der Pressenrotor 2 befindet sich oberhalb der elektrischen Maschine 8. Diese
elektrische Maschine 8 weist ebenfalls Permanentmagnete 17 am Läufer 15 auf, sowie
Segmente 18 als ein Teil des Stators 18. Der Stator 18 ist mit einem Gehäuse 28 der
Tablettenpresse 1 fest verbunden. Der Läufer 15 der elektrischen Maschine und der
Pressenrotor 2 ist über ein Lager 23 gelagert.
[0036] Die Darstellung gemäß FIG 8 zeigt eine dritte elektrische Maschine 8, welche einen
Stator 18 und einen Läufer 15 aufweist, wobei der Läufer 15 über ein Lager 24 gelagert
ist. Der Läufer 15 weist Permanentmagnete 17 und eine Trägerplatte 27 auf. Die Permanentmagnete
17 sind auf der Trägerplatte 27 positioniert und sind gegenüber dem Stator 18 angeordnet.
Zwischen Stator 18 und Läufer 15 befindet sich der Luftspalt 22. Der Luftspalt 22
weist eine ebene Ringstruktur auf. Die flächige Ausdehnung des Luftspaltes 22 ist
orthogonal zu der Drehachse 4. Auf der Trägerplatte 27 ist der Pressenrotor zu positionieren.
Durch die Ausbildung des Luftspaltes in einer Ebene kann ein kompakter horizontaler
und vertikaler Aufbau der Tablettenpresse erreicht werden. Auch hier erfolgt die Darstellung
schematisch und gibt nicht das Größenverhältnis zwischen Läufer der elektrischen Maschine
und Pressenrotor wieder.
[0037] Die Darstellung gemäß FIG 9 zeigt einen Läufer 15 ähnlich der dritten elektrischen
Maschine nach Figur 8, wobei hier auch der Läufer 15 segmentiert ist. Der Läufer 15
weist Permanentmagnete 17 auf, wobei eine Vielzahl von Permanentmagneten in einem
Läufersegment 25 gruppiert ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind lediglich zwei
Segmente 25 gezeigt. Durch die Segmentierung des Läufers, kann dieser einfacher gefertigt
werden, da Gruppen von Permanentmagneten bereits vorhanden sind und diese Gruppen
dann gemeinsam den Läufer mit ausbilden. Der Läufer 15 weist zur segmentweisen Permanentmagnetanordnung
einen Trägerring 29 auf, wobei der Trägerring 29 durch das Lager 24 gelagert ist.
[0038] Die Darstellung gemäß FIG 10 zeigt einen Stator 18 ähnlich dem der dritten elektrischen
Maschine nach Figur 8, wobei die zu den Läufersegmenten 25 nach Figur 9 korrespondierenden
Segmente des Stators 19 dargestellt sind. Der Stator 18 nach FIG 10 wirkt mit dem
Läufer 15 nach FIG 9 zusammen.
[0039] Die Darstellung gemäß FIG 11 zeigt ein Läufersegment 25, wobei Permanentmagnete beispielsweise
vergossen sind oder durch eine dünne Deckschicht aus Metall abgedeckt sind, so dass
diese Permanentmagnete nicht mehr sichtbar nach Außen treten. Neben dem Läufersegment
25 ist ein korrespondierendes Statorsegment 19 mit einem elektrischen Anschluss 20
dargestellt. Zur Kühlung des Segments 19 des Stators sind Kühlanschlüsse 30 zur Einleitung
bzw. Ausleitung einer Kühlflüssigkeit vorgesehen.
[0040] Die Darstellung gemäß FIG 12 zeigt schematisch eine fünfte Variation einer elektrischen
Maschine 8 in einer Doppelkammanordnung. Bei der Doppelkammanordnung sind zumindest
zwei Permanentmagnete 31, 32 radial in einer gleichen Position (horizontal), unterscheiden
sich allerdings in ihrer vertikalen Position. Entsprechendes trifft für die Segmente
33 und 34 des Stators 18 zu. Das Segment 33 des Stators 18 wirkt mit Permanentmagneten
zusammen, welche die Position des Permanentmagneten 31 haben. Das Segment 34 des Stators
18 wirkt mit Permanentmagneten zusammen, welche die Position des Permanentmagneten
32 haben. Durch die Doppelkammanordnung sind zwei parallel zueinander liegende Luftspalte
35 und 36 ausgebildet. Die Luftspalte 35 und 36 sind jeweils in einer Ebene, wobei
die Ebenen der beiden Luftspalte zueinander parallel ausgerichtet sind. Mit Hilfe
der Doppelkammanordnung kann auf einfache Weise in einer kompakten Bauform die Leistung
pro von der elektrischen Maschine eingenommenen Volumen erhöht werden.
1. Tablettenpresse (1), welche einen Pressenrotor (2) und eine elektrische Maschine (3)
zum Antrieb des Pressenrotors (2) aufweist, wobei die elektrische Maschine (3) einen
Stator (4) und einen Läufer (5) aufweist, wobei der Stator (4) Segmente (6,7,8) aufweist
und/oder die elektrische Maschine wellenlos mit dem Pressenrotor (2) mechanisch starr
gekoppelt ist.
2. Tablettenpresse (1) nach Anspruch 1, wobei der Stator (4)ein Primärteil der elektrischen
Maschine ist und Segmente (6,7,8) elektrische Anschlüsse (9,10,11) aufweisen.
3. Tablettenpresse (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die elektrische Maschine (3) einen
scheibenförmigen Luftspalt (12) aufweist.
4. Tablettenpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die elektrische Maschine
(3) einen zylinderförmigen Luftspalt (13) aufweist.
5. Tablettenpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die elektrische Maschine
(3) direkt mit dem Pressenrotor (2) gekoppelt ist.
6. Tablettenpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Pressenrotor (2) und
der Läufer (5) ein gemeinsames Lager (14) aufweisen.
7. Tablettenpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Segmente (6,7,8) derart
kreisförmig angeordnet sind, dass der gebildete Kreis und/oder das gebildete Kreissegment
weniger Segmente (6,7,8) aufweist, als eine maximale Anzahl von Segmenten in der kreisförmigen
Anordnung.
8. Tablettenpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Tablettenpresse (1)
Presszylinder (15) aufweist, wobei die Presszylinder (15) kreisförmig angeordnet sind,
wobei der dadurch gebildete Radius (16) kleiner ist als der Abstand der Segmente (6,7,8)
von der Drehachse (17) der elektrischen Maschine (3).
9. Tablettenpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Drehachse (17) der
elektrischen Maschine (3) mit der Achse (18) des Pressenrotors (2) übereinstimmt.