[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Handhabung von Druckstoffgebinden
gemäß Anspruch 1 bzw. 11.
[0002] Durch die
DE 39 10 444 C2 ist eine automatische Anlage zum Einbringen von Papierrollen in die Rollenständer
einer Druckmaschine bekannt, wobei die Rollenlogistik von einem dieser Anlage zugeordneten
Steuersystem vorgenommen wird.
[0003] In der
DE 43 39 234 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Handhaben von Papierrollen bekannt, wobei
Rollen durch ein Steuersystem einer Lagervorrichtung verwaltet und durch ein Transportsystem
transportiert werden. Auf Anforderung einer neuen Papierrolle durch den Drucker werden
die vom Drucker eingegebenen Daten über Größe und Qualität dem Steuersystem und dem
Transportwagen zugeleitet.
[0004] Die
DE 43 28 038 A1 zeigt eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zur Materialversorgung mit einem Lager
und einem Transportsystem, wobei das Transportsystem von einem Zentralrechner gesteuert
ist. Der Zentralrechner steht mit einem Leitstandsrechner und ggf. mit einem zentralen
Logistik-Rechner in Verbindung, welcher die Operationen an allen Druckmaschinen der
Druckerei steuert und wo eine Bestandsüberwachung der Rollen im Lager erfolgt.
[0005] Die
DE 199 48 139 A1 zeigt ein reines Steuersystem welches einen Füllstand von Werkstückspeichern bestimmt
und zusätzlich ggf. eine Rückmeldung zur Betriebsbereitschaft einzelner Maschinen
erhält und berücksichtigt.
[0006] In der
DE 198 03 497 A1 werden ebenfalls Füllstände, hier von Kunststoffen in Behältern, auf einen vorgegebenen
Mindestfüllstand überwacht. In einer Zentralsteuerung sind weiterhin Zuordnungskombinationen
gespeichert, welche festlegen, welches Material in welcher Maschine verarbeitet wird.
Durch die Zentralsteuerung werden Ventile in entsprechenden Versorgungsleitungen angesteuert.
[0007] Durch die
WO 2004/031873 A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Materialversorgung einer
Druckmaschinenanlage bekannt, wobei die Handhabung und Lagerung von Rollen durch ein
Materialversorgungssystem in einer Planungsebene, einer Koordinationsebene und einer
Ausführungsebene erfolgt. Die in das System eintretenden Rollen werden beispielsweise
durch Scannen einer Barcodeinformation erfasst. Der Weitertransport, die Lagerung
und die Vorbereitung erfolgt dann vollautomatisch über das Materialversorgungssystem.
Da dieses die Transportaufträge plant und steuert, "kennt" es jederzeit die Position
einer bestimmten Rolle.
[0008] Durch die
DE 44 16 213 A1 ist eine Anlage zum Lagern und Einbringen von Papierrollen in eine Rollendruckmaschine
offenbart, wobei Rollendaten bei der Anlieferung erfaßt und einem zentralen Steuerrechner
zugeführt werden. In einem stromabwärtigen Lager wird beispielsweise mittels optischer
Sensoren der Platz, den die über beispielsweise ein Transportband und ein Hubsystem
herangeförderten Rollen einnehmen, registriert und dem Steuerrechner übermittelt.
Ebenso werden mittels Sensoren im Bereich der Klebevorbereitungsstation gemessene
Rollendaten ermittelt und dem Steuerrechner übermittelt. Vorbereitete Rollen werden
durch fahrerlose Transportfahrzeuge in ein Zwischenlager oder zu betreffenden Rollenwechslern
gefördert.
[0009] Die
DE 100 27 130 A1 betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Überwachung der Rollenverarbeitung
in Druckereien. Dabei wird an einer Kernhülse der Rolle ein Informationsträger zur
Speicherung von Rollendaten, z. B. ein aktiver oder passiver Transponder, vorgesehen.
[0010] In der
DE 10 2008 000 563 A1 wird ein Verfahren zur Individualisierung von Seiten eines Druckproduktes durch ein
Eindruckwerk in einer Druckmaschine vorgeschlagen. Die Druckerei umfasst im Beispiel
eine Druckmaschine mit Drucktürmen und Rollenwechslern und je Sektion einem Leitstand
sowie ein Materialversorgungssystem mit einer Rollenvorbereitung, einem Tageslager
und einer dem Materialversorgungssystem zugeordnete Steuereinheit.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren und eine alternative
Vorrichtung zur Handhabung von Druckstoffgebinden zu schaffen.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 11 gelöst.
[0013] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere in der Möglichkeit
einer Bestandsverwaltung und der Verbrauchsberechnung des Bedruckstoffs, insbesondere
von Rollen, in einer Druckerei. Insbesondere ist dies auch durch einfache Mittel gegeben
für Maschinen bzw. Druckereianlagen, welche ohne ein automatisches Transport- bzw.
Materialversorgungssystem ausgebildet sind. D. h. für Systeme, bei denen ein Transport
zwischen einem Lager, beispielsweise einem Haupt- oder einem Zwischenlager, und einer
Be- und/oder Verarbeitungsstation, z. B. einem Wareneingang, einer Vorbereitungsstufe,
z. B. Rollenvorbereitung, oder einem Aggregat zur Zuführung des Bedruckstoffs in die
Maschine, z. B. einem Rollenwechsler, oder zwischen unterschiedlichen Lagern oder
Lagerbereichen durch zumindest das Zutun von Bedienpersonal, z. B. durch zumindest
Betätigung eines den Transport oder eine den Transport betreffende Prozessroutine
auslösenden Befehls an einer Bedienerschnittstelle und/oder gar durch steuern eines
Transportmittels selbst, bewirkt wird.
[0014] Es sind vorzugsweise Schnittstellen zur Weitergabe der Gebinde- bzw. Rollendaten
vom Zufuhraggregat, z. B. dem Rollenwechsler, zur Leitebene bzw. über die Leitebene
zum Bedruckstoffdatenmanagementsystem, z. B. Rollendatenmanagementsystem, und/oder
direkt zum Bedruckstoffdatenmanagementsystem, z. B. Rollendatenmanagementsystem, vorgesehen.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung bestehen Schnittstellen zur Weitergabe von Gebinde-
bzw. Rollendaten vom Zufuhraggregat, z. B. vom Rollenwechsler, zur Leitebene bzw.
zu einem dort angesiedelten Reportingsystem. Ebenso bestehen in vorteilhafter Ausführung
Schnittstellen zur Übergabe von Produktionsplandaten und des aktuellen Produktionsstatus.
[0016] Zur Bestandsverwaltung und ggf. einer der Verbrauchsberechung - auch für Anlagen
ohne automatischen Material- bzw. Rollentransport - ist es vorgesehen, die Daten von
angelieferten Gebinden, z. B. Rollen oder Bedruckstoffstapeln, zu erfassen, Lagerbereichs-
und Statusänderungen der Gebinde in das System einfließen zu lassen und Papierstammdaten
zu verwalten. Einlagerung, Rollen- bzw. Stapelvorbereitung und Umlagerungen werden
von den angeschlossenen Steuerungen an das Bedruckstoffdatenmanagementsystem gemeldet
bzw. in dieses manuell eingepflegt.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Druckerei mit Druckmaschine und Rollenversorgungssystem;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines möglichen Weges einer Rolle durch das Rollenversorgungssystem;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung des Rollendatenmanagementsystems;
- Fig. 4
- eine datenflussbezogene Darstellung der Rollenversorgung;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Datenbank des Datenbanksystems;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Rollendatenverwaltung und einer Rollenbedarfsermittlung;
[0019] Eine Druckanlage bzw. Druckerei z. B. gemäß Fig. 1 weist zumindest eine Druckmaschine
01, z. B. eine Bogen- oder vorzugsweise eine Rollendruckmaschine 01, ein Bedruckstoffversorgungssystem
02, z. B. Rollenversorgungssystem 02 zur Versorgung der Druckmaschine 01 mit Bedruckstoffgebinden
14, z. B. mit Rollen 14 wie beispielsweise Bedruckstoff- oder Papierrollen 14, oder
ggf. Bedruckstoffstapeln 14, z. B. Bedruckstoffbogenstapel 14, sowie ggf. ein Produktplanungssystem
03 auf. Sie verfügt darüber hinaus über ein als Bedruckstoffdatenmanagementsystem
05, vorzugsweise als Rollendatenmanagementsystem 05, ausgeführtes Datenverarbeitungssystem
05 zur Erfassung und/oder Handhabung von Bedruckstoffdaten bzw. Gebindedaten, insbesondere
von Rollendaten, von in der in Druckerei vorhandenen Bedruckstoffgebinden 14, z. B.
Bedruckstoffstapeln 14 oder vorzugsweise Rollen 14.
[0020] Die Druckmaschine 01 weist zumindest ein als Druckwerk 04 oder als Druckeinheit 04
und/oder als Druckturm 04 ausgeführtes Aggregat 04 zum Bedrucken einer Bahn oder zum
Bedrucken von Bedruckstoffbogen auf, welche von wenigstens einer Bearbeitungsstation
06, beispielsweise einem Aggregat 06 zur Bedruckstoffzuführung, z. B. einem Rollenwechsler
06 (ein Stillstandsrollenwechsler oder vorzugsweise ein Rollenwechsler 06 für den
Rollenwechsel bei voller Maschinengeschwindigkeit) oder einer Stapelanlage mit Material,
z. B. Papier, versorgt wird. Weiter kann die Druckmaschine 01 ein der Druckeinheit
04 nachgeordnetes Aggregat 07 zur Nachbearbeitung des bedruckten Bedruckstoffs, z.
B. mindestens einen Falzapparat 07, beinhalten. Die mindestens eine Druckeinheit 04,
der mindestens eine Rollenwechsler 06 und ggf. der mindestens eine Falzapparat 07
sind über mindestens eine Signalleitung 09, z. B. ein druckmaschineninternes Netzwerk
09, mit mindestens einer Bedien- und Recheneinheit 08, z. B. einem Leitstand 08 mit
PC, verbunden.
[0021] Obgleich das im Folgenden zum Bedruckstoffdatenmanagementsystem 05 beschriebene im
Zusammenhang mit der bevorzugten Ausführung einer Rollendruckmaschine 01 und Rollen
14 erläutert ist bzw. wird, ist die Lehre auf die Ausbildung einer Bogendruckmaschine
01 mit Bogenstapeln als Bedruckstoffgebilde 14 zu übertragen. Dies können grundsätzlich
Stapel aus Papierbogen für den (Papier-)Bogendruck, Stapel aus Kartonbogen für den
Verpackungsdruck mittels einer Bogendruckmaschine 01, Stapel aus Spezialpapierbogen
für z. B. den Wertpapierdruck in einer entsprechend ausgebildeten Bogendruckmaschine
01 oder auch Stapel aus Blech- oder Metall für den Fall des Blechdruckes mit einer
Bogendruckmaschine 01 sein. Bei der Übertragung der am bevorzugten Beispiel der Rollendruckmaschine
erläuterten Lehre ist an den betreffenden Stellen im Folgenden anstelle des Ausdrucks
"Rolle" der allgemeinere Ausdruck "Gebinde" oder der die alternative Ausführung bezeichnende
Ausdruck "Bedruckstoffstapel", anstelle des Ausdrucks "Rollenwechsler" der allgemeinere
Ausdruck "Aggregat zur Bedruckstoffzuführung"" oder der die alternative Ausführung
bezeichnende Ausdruck "Stapelanleger" , anstelle des Ausdrucks "rollenspezifisch""
der allgemeinere Ausdruck "gebindespezifisch" oder der die alternative Ausführung
bezeichnende Ausdruck "stapelstefifisch" und anstelle der Ausdrücke "Rollenversorgungssystem"
oder "Rollendatenmanagementsystem" z. B. die allgemeineren Ausdrücke "Bedruckstoffversorgungssystem"
und "Bedruckstoffdatenmanagementsystem" anzuwenden.
[0022] Für den Fall einer Rollendruckmaschine 01, insbesondere Zeitungsdruckmaschine, werden
für eine Produktion i. d. R. Bahnen von mehrere (z. B. von fünf oder noch mehr) Rollenwechslern
06 auf einen Falzapparat 07 zusammengefahren. Dieser Verbund mit den dazugehörigen
Druckeinheiten 04 bzw. Drucktürmen 04 wird als Sektion A; B bezeichnet. Eine Maschinenlinie
besteht z. B. aus mehreren Sektionen A; B, auf denen jeweils unterschiedliche Produktionen
gefahren werden können.
[0023] Im in Fig. 1 dargestellten Beispiel weist die Druckmaschine 01 exemplarisch zwei
Sektionen A; B mit jeweils zwei Drucktürmen 04, und exemplarisch zwei Rollenwechslern
06, eine oder mehrere Bedien- und Recheneinheiten 08, z. B. Leitstände 08, sowie einem
Falzapparat 07 je Sektion A; B auf. In der Ausführung nach Fig. 1 sind die Rollenwechsler
06 sowie die Druckeinheiten 04 jeder Sektion A; B über das Netzwerk 09 verbunden.
Es besteht über das Netzwerk 09 (homogen oder heterogen) zwischen den Sektionen A;
B und/oder den Bedien- und Recheneinheiten 08 eine Verbindung. Auch die Falzapparate
07, wenn vorhanden, stehen mit diesem Netzwerk 09 in Verbindung.
[0024] Die Bedien- und Recheneinheiten 08 bilden zusammen mit ihrer Querverbindung sowie
ggf. vorhandene aber nicht dargestellte weitere Rechen- und Datenverarbeitungseinheiten
eine sog. Leitebene 11 bzw. Maschinenleitebene 11 der Druckmaschine 01. Diese steht
z. B. in Signalverbindung 12 mit z. B. mindestens einer Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit
13, z. B. Server 13 des Produktplanungssystems 03. Über diese Signalverbindung 12
werden zumindest produktionsrelevante Daten, insbesondere Plandaten für anstehende
Produktionen, vom Produktplanungssystem 03 an die Druckmaschine 01 übermittelt.
[0025] Ein Beispiel einer hardwaretechnischen Konfigurierung eines der Druckmaschine 01
bzw. der Druckerei zugeordneten Rollenversorgungssystem 02 ist schematisch in Fig.
2 dargestellt, wobei in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und/oder zur erfindungsgemäßen
Verfahrensweise jedoch nicht sämtliche nachfolgend beschriebenen Komponenten vorgesehen
sein müssen und/oder einzelne funktionelle Komponenten in anderer Weise als dargelegt
ausgeführt sein können.
[0026] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist das Rollenversorgungssystem 02 eine Bearbeitungsstation
18, z. B. einen Wareneingang 18, einen ersten Transportabschnitt 19 mit z. B. einem
Transportmittel, ein erstes Lager 21, z. B. Hauptlager 21, eine Bearbeitungsstation
23, z. B. einen Vorbereitungskreis 23 mit einem ein- oder mehrteiligen Transportabschnitt
24, ggf. ein zweites Lager 26, z. B. Zwischen- oder Pufferlager 26, z. B. Tageslager
26 für vorbereitete Rollen 14, sowie ein ein- oder mehrteiliger Transportabschnitt
31 zwischen dem ggf. vorgesehenen Tageslager 26 und/oder einer Übergabeposition und
den Rollenwechslern 06 der Druckmaschine 01 auf. Zusätzlich kann auch eine sog. Kippstation
30 zum Kippen von stehend angelieferten und/oder gelagerten Rollen 14 in die für die
Produktion erforderliche liegende Lage vorgesehen sein Der letzte, rollenwechslernächste
Transportabschnitt 31 des Rollenversorgungssystems 02 ist z. B. als ein der Druckmaschine
01 bzw. dem Rollenwechsler 06 zuzuordnender innerer Beschickungskreis 31 ausgebildet.
Der Vorbereitungskreis 23 weist z. B. mindestens ein als Auspackstation 28 und/oder
ein als Klebevorbereitung 29 ausgebildetes Aggregat 28; 29 auf. Optional können Transportwege
32; 33 für den Rücktransport von Leerrollen bzw. deren Hülsen und/oder von Paletten
vorgesehen sein.
[0027] Das Rollenversorgungssystem 02 kann jedoch als Minimalforderung auch lediglich eines
der Lager 21; 26, insbesondere zumindest das Hauptlager 21 aufweisen, wobei vorbereitete
Rollen 14 beispielsweise aus Übergabeplätzen gepuffert werden.
[0028] In der als Wareneingang 18 ausgebildeten Bearbeitungsstation 18 werden die beispielsweise
mit der Bahn, dem LKW oder dem Schiff angelieferten, verpackten Rollen 14 abgeladen
und treten an einer Übergabestelle in das Rollenversorgungssystem 02 ein. Das Hauptlager
21 ist zur z. B. stehenden Lagerung von beispielsweise noch verpackten Rollen 14 in
mehrfachtiefen Lagerschächten in mehreren Blöcken und Ebenen als Hochregallager 21
ausgeführt. Die als Vorbereitungskreis 23 ausgebildete Bearbeitungsstation 23 umfasst
z. B. eine Auspackstation 28 und/oder eine als
[0029] Klebevorbereitungsautomat ausgeführte Klebevorbereitung 29. Die Auspackstation 28
weist z. B. ein Mittel auf, auf welchem die Rollen 14 ausgerichtet und teilautomatisch
ausgepackt werden können. Das Zwischenlager 26 dient zur Aufnahme von Rollen 14, die
für die Produktion bereits vorbereitet wurden bzw. von den Rollenwechslern 06 zurückgeliefert
wurden. Zu beachten ist, dass die Klebevorbereitung 28 nur beschränkte Zeit, derzeit
z. B. 8-12 Stunden, haltbar ist und dann erneuert werden muss. Im Zwischenlager 26
müssen ggf. auch Restrollen auf Ladehilfen, die von einem Rollenwechsler 06 zurückgeliefert
wurden, sowie Ladehilfen gehandhabt werden.
[0030] Der der Druckmaschine 01 zuzurechnende Rollenwechsler 06 umfasst wenigstens ein,
vorzugsweise zwei Tragarmpaare zur Aufnahme von abzuwickelnden Rollen 14. Jedem Rollenwechsler
06 ist beispielsweise ein Stück Förderstrecke zugeordnet, auf der eine Papierrolle
für den Rollenwechsler 06 vorgelegt werden kann. Der Rollenwechsler 06 mit seiner
Pufferposition (Vorlegeplatz) wird auch als innerer Beschickungskreis 31 bezeichnet
und ist Teil der Druckmaschine 01 bzw. dieser zugeordnet. Er dient dem Abrollen der
Rollen 14, z. B. Papierrollen 14, und beispielsweise einem automatischen Rollenwechsel
mit Klebung.
[0031] In einer Druckerei bzw. einer Druckanlage kommt es mit steigender Variabilität der
dort herzustellenden Produkte zu einer Diversifizierung der vorzuhaltenden Papiertypen
und/oder-breiten. Auch wird es dadurch immer schwieriger, ggf. vorliegende Rollenfehler
zu identifizieren oder Aussagen über Verbrauch und Ausbeute zu treffen. Um - z. B.
für ein im wesentlichen manuell betriebenes Rollenversorgungssystem 02 - trotz steigender
Diversifizierung und Produktionsgeschwindigkeit einen möglichst reibungslosen Ablauf
und ggf. eine Rückverfolgung zu ermöglichen, ist dem Rollenversorgungssystem 02 und
der Druckmaschine 01 das im folgenden dargelegte Rollendatenmanagementsystem 05 zugeordnet.
[0032] Das Rollendatenmanagementsystem 05 umfasst zumindest ein Datenbanksystem 17 mit einer
ein oder mehrere Tabellen aufweisenden Datenbank und einem die Datenbank verwaltenden
Datenbankmanagementsystem. Das Rollendatenmanagementsystem 05, insbesondere das Datenbanksystem
17 des Rollendatenmanagementsystems 05, steht zur Übermittlung rollenspezifischer
Daten einerseits über wenigstens eine Schnittstelle und Signalverbindung 15, z. B.
ein Netzwerk 15, mit wenigstens einer Bedienerschnittstelle 22; 27 des Rollenversorgungssystems
02, insbesondere mit einer einer Bearbeitungsstation 18; 23 (Auspackstation 28; Klebevorbereitung
29) des Rollenversorgungssystems 02 zugeordneten Bedienerschnittstelle 22; 27, in
Signalverbindung. Vorzugsweise steht das Datenbanksystem 17 hierzu mit zumindest der
Bedienerschnittstelle 22, 27 der stromabwärts des Versorgungspfades betrachtet ersten
Bearbeitungsstation 18, beispielsweise des Wareneingangs 18 (als Systemgrenze), in
Signalverbindung. Ist die Systemgrenze der durch das Rollendatenmanagementsystems
05 zu betrachtenden Rollen 14 eingangsseitig durch den Vorbereitungskreis 23 gegeben,
so steht das Datenbanksystem 17 zur Übermittlung rollenspezifischer Daten mit zumindest
der Bedienerschnittstelle 27 des Vorbereitungskreises 23 in Signalverbindung. Vorzugsweise
steht das Datenbanksystem 17 versorgungsseitig zur Übermittlung rollenspezifischer
Daten sowohl mit der Bedienerschnittstelle 22 des Wareneingangs 18, als auch mit der
Bedienerschnittstelle 27 des Vorbereitungskreises 23 bzw. eines der Aggregate 28;
29 des Vorbereitungskreises 23 in Signalverbindung.
[0033] Über die mindestens eine Signalverbindung 15 zwischen dem Rollenversorgungssystem
02, insbesondere der Bedienerschnittstelle 22; 27 der betreffenden Bearbeitungsstation
18; 23 und dem Rollendatenmanagementsystem 05 bzw. dessen Datenbanksystem 17 werden
- vorzugsweise infolge einer durch das Bedienpersonal über die betreffende Bedienerschnittstelle
22; 27 erfolgten bzw. durchzuführenden Interaktion - eine bestimmte, d. h. individuelle
bzw. individualisierte Rolle 14 betreffende Daten D(14i, 18); D(14i, 23) an das Rollendatenmanagementsystem
05, insbesondere an das Datenbanksystem 17 des Rollendatenmanagementsystems 05 übermittelt
bzw. gemeldet. Hierbei steht das "i" am Bezugszeichen 14 für eine individualisierte
Rolle 14 und das Bezugszeichen 18 für die betroffene Bearbeitungsstation 18, also
hier den Wareneingang 18. Anhand der übermittelten Daten D(14i, 18); D(14i, 23) wird
in wenigstens einer Tabelle des Datenbanksystems 17 ein Datenbankeintrag generiert
und/oder ein bestehender Datenbankeintrag in wenigstens einem seiner Werte geändert
und/oder gar gelöscht. Für den Fall des Wareneingangs 18 wird infolge der Übermittlung
der rollenspezifischen Daten D(14i, 18) in wenigstens einer Tabelle z. B. ein eine
neu aufzunehmende Rolle 14 betreffender Datensatz generiert
[0034] Daneben steht das Rollendatenmanagementsystem 05, insbesondere das Datenbanksystem
17 des Rollendatenmanagementsystems 05, zur Übermittlung rollenspezifischer Daten
über mindestens eine Signalverbindung 16, z. B. ein Netzwerk 16 (welches mit dem Netzwerk
15 verbunden sein und mit diesem ein gemeinsames Netzwerk 15, 16 bilden kann), mit
einer Bedienerschnittstelle 34 der Druckmaschine 01, insbesondere mit einer einem
Rollenwechsler 06 zugeordneten Bedienerschnittstelle 34, in Signalverbindung. Unter
der "Zuordnung" zum Aggregat 06 bzw. Rollenwechsler 06 ist hier eine räumliche Zuordnung
einer Bedienerschnittstelle 34 zu einem bestimmten, z. B. einzelnen Rollenwechsler
06 zu dessen Vorortbedienung zu verstehen. Dies ist vorzugsweise derart vorgesehen,
dass durch eine in Griffreichweite zur Bedienerschnittstelle 34 positionierte Bedienperson
der das Gebinde 14 aufnehmende Zuführraum des Aggregates 06 auf dessen offener Bedienseite
zumindest teilweise einsehbar ist. Jedem Aggregat 06 der Druckmaschine 01 ist eine
derartige Bedienerschnittstelle 34 zugeordnet, z. B. an einem Gestell des Aggregates
06 oder im Bereich einer das Aggregat 06 umgebenden Sicherheitsabsperrung oder benachbart
angeordneten Konsole. Die Bedienerschnittstelle 34 des Aggregates 06 ist räumlich
von einem mehreren unterschiedlichen Aggregaten 04; 06; 07 und/oder parallel mehreren
selben Aggregaten 04; 06 der Druckmaschine 01 zugeordneten Leitstand 08 der Druckmaschine
01 verschieden und z. B. räumlich hiervon getrennt. Das zur "Zuordnung" der Bedienerschnittstelle
34 zum Aggregat 06 genannte gilt vorzugsweise auch für die Bedienerschnittstelle 27
des Vorbereitungskreises 23 und/oder die Bedienerschnittstelle 22 des Wareneingangs
18.
[0035] Über die mindestens eine Signalverbindung 16 zwischen Druckmaschine 01 und Rollendatenmanagementsystem
05, insbesondere zwischen der dem Rollenwechsler 06 zugeordneten Bedienerschnittstelle
34 und dem Rollendatenmanagementsystem 05 bzw. dessen Datenbanksystem 17 werden -
vorzugsweise infolge einer durch das Bedienpersonal über die betreffende Bedienerschnittstelle
34 erfolgten bzw. durchzuführenden Interaktion - eine bestimmte Rolle 14 betreffende
Daten D(14i, 06) an das Rollendatenmanagementsystem 05, insbesondere an das Datenbanksystem
17 des Rollendatenmanagementsystems 05 übermittelt bzw. gemeldet. Anhand der übermittelten
Daten D(14i, 06) wird in wenigstens einer Tabelle des Datenbanksystems 17 ein Datenbankeintrag
generiert und/oder ein bestehender Datenbankeintrag in wenigstens einem seiner Werte
geändert und/oder gar gelöscht.
[0036] Die Bedienerschnittstelle 22 des Wareneingangs 18 umfasst als Bedienelement 36 vorzugsweise
einen Barcodescanner 36, z. B. einen Handscanner 36, zum Einlesen von auf einem z.
B. an der Rolle 14 angebrachten Barcodeetikett 61 codierten rollenspezifischen Daten
D(14i, 18) und/oder ein als Eingabeschnittstelle 37 (insbesondere ein Tastenfeld)
ausgebildetes Bedienelement 37 zur manuellen Eingabe von rollenspezifischen Daten
D(14i, 18) für die am Wareneingang 18 vorliegende Rolle 14 mit ggf. eine Anzeigeneinrichtung
38, z. B. einem Display 38. Grundsätzlich kann statt eines Barcodeetikettes 61 auch
ein die Daten D(14i, 18) enthaltender RFID-Transponder am Bedruckstoffgebinde 14,
im Fall eines Bedruckstoffstapels beispielsweise an der den Stapel tragenden Palette,
vorgesehen sein, welcher am Wareneingang 18 durch ein entsprechendes Lesegerät 36
als Bedienelement 36 ausgelesen und z. B. durch Betätigung eines Tasters bestätigt
wird. Die am Wareneingang 18 ermittelten und in das System importierten rollenspezifischen
Daten D(14i, 18) enthalten zumindest ein die vorliegende Rolle 14 individualisierendes
Datum und die betreffende Rolle 14 bezüglich wenigstens einer Eigenschaft (z. B. Papiertyp
und/oder Grammatur und/oder Hersteller und/oder Papierfarbe und/oder Rollenbreite
und/oder Rollendurchmesser) charakterisierende Daten. Eingabeschnittstelle 37 und
Display 38 können Bestandteil einer dem Wareneingang 18 zugeordneten Bedieneinrichtung
39, z. B. eines Bedienpannel 39, sein, welches z. B. signaltechnisch zusätzlich mit
dem Barcodescanner 36 verbunden ist. Die erfassten und/oder eingegebenen Daten D(14i,
18) werden nun an das Datenbanksystem 17 übermittelt, wo ein Datensatz für die in
das System aufzunehmende Rolle 14 angelegt wird.
[0037] Die Bedienerschnittstelle 22 ist insbesondere als vom Leitstand 08 verschiedene und/oder
räumlich vom Leitstand 08 beabstandete und/oder lediglich dem Wareneingang 18 zugeordnete
Bedienschnittstelle 22 ausgebildet.
[0038] Ebenso umfasst die Bedienerschnittstelle 27 eines Vorbereitungskreises 23 (bzw. eines
dessen Aggregate 28; 29) als Bedienelement 41 vorzugsweise einen Barcodescanner 41
(bzw. RFID-Lesegerät), z. B. einen Handscanner 41, zum Einlesen der auf dem Barcodeetikett
61 (bzw. RFID- Transponder) codierten rollenspezifischen Daten D(14i, 23), zumindest
ein die vorliegende Rolle 14 individualisierendes Datum enthaltend, und/oder ein als
Eingabeschnittstelle 42 ausgebildetes Bedienelement 42 zur manuellen Eingabe der rollenspezifischen
Daten D(14i, 23), zumindest ein die vorliegende Rolle 14 individualisierendes Datum
enthaltend, für die am Vorbereitungskreis 23 vorliegende Rolle 14 und/oder eine Anzeigeeinrichtung
43, z. B. einem Display 43, an welchem im System befindliche Rollen 14 anzeigbar sind
und ggf. die betroffene Rolle 14 durch das Bedienpersonal über ein entsprechendes
Bedienfeld der Eingabeschnittstelle 42 anwählbar ist. In letztgenannter Ausbildung
wird beispielsweise auf z. B. einen an einer Eingabeschnittstelle 42 gegebenen Bedienbefehl
des Bedienpersonals hin eine Liste von im System befindlicher Rollen 14 am Display
43 angezeigt, wobei einer der angezeigten Rollen 14 durch das Bedienfeld anwählbar
ist. Eingabeschnittstelle 42 und Display 43 können Bestandteil einer dem Vorbereitungskreis
23 zugeordneten Bedieneinrichtung 44, z. B. eines Bedienpannels 44, sein, welches
z. B. signaltechnisch zusätzlich mit dem Barcodescanner 41 verbunden ist. Die durch
das Bedienpersonal über den Barcodescanner 41 erfassten und/oder manuell eingegebenen
Daten D(14i, 23) werden z. B. an das Datenbanksystem 17 übermittelt, wo die Daten
als Daten einer bereits im durch das Rollendatenmanagementsystem 05 kontrollierten
System, d. h. im Kontrollbereich, vorhandenen Rolle 14 identifiziert werden, jedoch
der Datensatz bzgl. seines Status und/oder Aufenthaltsortes betreffenden Datenbankeintrages
geändert wird. Im Fall der Anwahl von Daten D(14i, 23) werden die Daten mehrerer vorhandener
Rollen 14 z. B. zunächst vom Datenbanksystem 17 an die Bedienerschnittstelle 27 übermittelt,
die Daten D(14i, 23) der ausgewählten Rolle 14 dann z. B. zur weiteren Verfügung in
die dem Vorbereitungskreis 23 zugeordnete Steuerung importiert, und schließlich den
Status und/oder Aufenthaltsort betreffende Daten D(14i, 06) der betroffenen Rolle
14 an das Datenbanksystem 17 übermittelt werden, wo der Datensatz dieser bereits im
System vorhandenen Rolle 14 identifiziert, jedoch bzgl. seines Status und/oder Aufenthaltsortes
betreffenden Datenbankeintrages geändert wird. Die Speicherung und Änderung erfolgt
vorzugsweise in einer Tabelle "Rollendaten" 62. Beispielsweise wird der Ort der Rolle
14 vom Wert "Hauptlager" (oder einem Pseudonym) in den Wert "Zwischenlager" (oder
ein Pseudonym) und/oder die Beschaffenheit vom Wert "verpackt" (oder einem Pseudonym)
in einen Wert "vorbereitet" (oder ein Pseudonym) geändert Vorzugsweise wird in die
Datenbank für die betreffende Rolle 14 bzw. in den diese Rolle 14 betreffenden Datensatz
auch eine die Zeit der Klebevorbereitung 29 repräsentierende Information abgelegt.
Das Übermitteln dieser die Rollen 14 und/oder deren Status- bzw. Ortsänderung betreffenden
Daten D(14i, 18) erfolgt insofern infolge einer Interaktion des Bedienpersonals mit
der betreffenden Bedienerschnittstelle 22, als dass der Übermittlung ein durch die
Bedienperson ausgelöstes oder zumindest bestätigtes Scannen, eine Eingabe der entsprechenden
Daten oder ein Anwählen einer bestimmten Rolle 14 vorausgeht.
[0039] Die Bedienerschnittstelle 27 ist insbesondere als vom Leitstand 08 verschiedene und/oder
räumlich vom Leitstand 08 beabstandete und/oder lediglich dem Vorgereitungskreis 23
zugeordnete Bedienschnittstelle 27 ausgebildet.
[0040] Schließlich umfasst der Rollenwechsler 06 oder die dem Rollenwechsler 06 zugeordnete
Bedienerschnittstelle 34 z. B. eine mit einem ggf. mit dem Bedruckstoffgebinde 14
mitgeführten, das Datum z. B. codiert beinhaltenden Informationsträger, zusammen wirkende
Leseeinrichtung 46, beispielsweise ein Barcode- oder QR-Codescanner 46 oder ein RFID-Lesegerät
46, ggf. als Handscanner 46 ausführt, zum Einlesen und Festlegen von auf beispielsweise
einem Etikett, z. B. Hilfsetikett, codierten oder auf dem mitgeführten RFID- Transponder
enthaltenen rollenspezifischen Daten D(14i, 06), zumindest ein die vorliegende Rolle
14 individualisierendes Datum enthaltend, und/oder ein als Eingabeschnittstelle 47
(mit einer oder mehreren Tasten) ausgebildetes Bedienelement 47 zur manuellen Eingabe
und damit Festlegung der rollenspezifischen Daten D(14i, 06), zumindest ein die vorliegende
Rolle 14 individualisierendes Datum enthaltend, für die am Rollenwechsler 06 vorliegende
Rolle 14 und/oder bevorzugt eine Anzeigeeinrichtung 48, z. B. ein Display 48, an welchem
im System befindliche Rollen 14 anzeigbar sind und ggf. durch das Bedienpersonal über
ein entsprechendes Bedienfeld der Eingabeschnittstelle 47, z. B. einer oder mehrere
Tasten eines Tastenfeldes, die betroffene Rolle 14 anwählbar ist. Als Bedienfeld kann
alternativ auch ein oder mehrere berührungssensitiv ausgebildete Felder der in diesem
Fall als Touchscreen ausgebildeten Anzeigeeinrichtung 48 dienen. In letztgenannter
Ausführung für die Festlegung zumindest des die am Rollenwechsler 06 vorliegende Rolle
14 individualisierenden Datums wird beispielsweise auf z. B. einen an der Eingabeschnittstelle
47 gegebenen Bedienbefehl des Bedienpersonals hin eine Liste von im System befindlicher
Rollen 14 am Display 48 angezeigt, wobei einer der angezeigten Rollen 14 durch das
Bedienfeld anwählbar ist. Eingabeschnittstelle 47 und Display 48 können wiederum Bestandteil
einer dem Rollenwechsler 06 zugeordneten Bedieneinrichtung 49, z. B. eines Bedienpannels
49, sein, welches z. B. signaltechnisch mit einer ggf. zusätzlich vorgesehenen o.
g. Leseeinrichtung 46 verbunden ist. Die durch das Bedienpersonal über die Leseeinrichtung
46 erfassten und/oder manuell eingegebenen Daten D(14i, 06) werden z. B. an das Datenbanksystem
17 übermittelt, wo die Daten als Daten einer bereits im System vorhandenen Rolle 14
identifiziert werden, jedoch der Datensatz bzgl. seines Status und/oder Aufenthaltsortes
betreffenden Datenbankeintrages geändert wird. Wird die Leseeinrichtung 46 beispielsweise
durch das Bedienpersonal bedient und ausgelöst, so stellt diese z. B. selbst ein Bedienelement
46 dar.
[0041] Im Fall der Anwahl einer spezifischen Rolle 14 werden die Daten D(14i, 23) mehrerer
vorhandener Rollen 14 z. B. zunächst vom Datenbanksystem 17 an die dem Rollenwechsler
06 zugeorndnete Bedienerschnittstelle 34 übermittelt, die Daten D(14i, 23) der ausgewählten
Rolle 14 dann z. B. zur weiteren Verfügung in die dem Rollenwechsler 06 zugeordnete
Steuerung importiert, und schließlich den Status und/oder Aufenthaltsort betreffende
Daten D(14i, 06) der betroffenen Rolle 14 an das Datenbanksystem 17 übermittelt werden,
wo der Datensatz dieser bereits im System vorhandenen Rolle 14 identifiziert, jedoch
bzgl. seines Status und/oder Aufenthaltsortes betreffenden Datenbankeintrages geändert
wird. Beispielsweise wird der Ort der Rolle 14 vom Wert "Zwischenlager" (oder einem
Pseudonym) in den Wert "Rollenwechsler" (oder ein Pseudonym) und/oder die Beschaffenheit
vom Wert "vorbereitet" (oder einem Pseudonym) in einen Wert "in Benutzung" (oder ein
Pseudonym) oder, differenzierter je nach Fortschritt der Rollenhabung im Rollenwechsler
06 in einen der Werte "aufgeachst", "ablaufend" oder "abgeachst" (oder entsprechende
Pseudonyme) geändert. Vorzugsweise wird in die Datenbank für die betreffende, im Rollenwechsler
06 ablaufende Rolle 14 bzw. in den diese Rolle 14 betreffenden Datensatz zyklisch
eine den Rollendurchmesser oder die bisherige Ablauflänge charakterisierende Größe
abgelegt. Das Übermitteln dieser eine Änderung des Status und/oder Aufenthaltsort
für eine spezifische Rolle 14 betreffenden Daten D(14i, 18) von der Bedienerschnittstelle
34 zum Datenbanksystem 17 erfolgt insofern infolge einer Interaktion des Bedienpersonals
mit der betreffenden Bedienerschnittstelle 34, als dass der Übermittlung ein durch
die Bedienperson ausgelöstes oder zumindest an der Bedienerschnittstelle 34 bestätigtes
Scannen, eine Eingabe der entsprechenden Daten oder ein Anwählen einer bestimmten
Rolle 14 vorausgeht.
[0042] Am Aggregat 06 bzw. an dessen Bedienerschnittstelle 34 werden rollen- bzw. gebindespezifische
Daten D(14i, 06) des am Aggregat 06 vor Ort vorliegenden Gebindes 14 durch eine Interaktion
des Bedienpersonals mit der am Aggregat 06 vor Ort vorgesehenen Bedienerschnittstelle
34 oder durch ein am Aggregat 06, d. h. räumlich im Bereich des Aggregates 06, vor
Ort vorgesehenen Lesegerät 46 festgestellt und an das Datenbanksystem 17 übermittelt,
wo sie in o. g. Weise verarbeitet werden. Die Bedienerschnittstelle 34 ist insbesondere
als eine lediglich einem von z. B. mehreren Aggregaten 06 zugeordnete und/oder insbesondere
vom Leitstand 08 verschiedene und/oder räumlich vom Leitstand 08 beabstandete Bedienschnittstelle
34 ausgebildet.
[0043] Wie z. B. in Fig. 3 dargestellt, steht das Datenbanksystem 17 bzw. das das Datenbanksystem
17 und ggf. ein Speicher- und/oder Rechenmittel 51, z. B. einen PC 51, insbesondere
Rollendatenrechner 51, umfassende Rollendatenmanagementsystem 05 mit der Bedienerschnittstelle
22; 27 wenigstens eines der Bearbeitungsstationen 18; 23 des Rollenversorgungssystems
02 sowie mit der Bedienerschnittstelle 34 wenigstens eines der Rollenwechsler 06 in
Signalverbindung 15; 16. Zumindest der Bedienerschnittstelle 27 des Vorbereitungskreises
23 sowie der Bedienerschnittstelle 34 des Rollenwechslers 06 ist jeweils eine Steuereinrichtung
52; 53, z. B. eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) 52; 53, zugeordnet. In
dieser ist z. B. wenigstens eine Prozessroutine und/oder Schaltung zur Steuerung oder
Einleitung eines die Bearbeitungsstation 06; 18; 23 betreffenden Funktionalität vorgesehen.
Eine derartige Funktionalität kann für den Rollenwechsler 06 beispielsweise im manuellen
Verschwenken und/oder Verfahren der Tragarme, für den Vorbereitungskreis in einer
Vorwärts- und/oder Rückwärtsbewegung und/oder einem Rotieren der Rolle 14 gegeben
sein. Auch der Bedienerschnittstelle 22 des Wareneingangs 18 kann eine nicht dargestellte
Steuereinrichtung zugeordnet sein, welche zumindest die Datenerfassung sowie den Datenaustausch
mit dem Datenbanksystem 17 bzw. dem PC 51 durchführt. Diese Funktionalitäten können
für die anderen Bearbeitungsstufen 23; 06 in den zugeordneten Steuereinrichtungen
52; 53 oder in hierzu verschiedenen, nicht dargestellten Steuereinrichtungen der jeweiligen
Bedienerschnittstelle 22; 34 implementiert sein.
[0044] Zwischen dem Rollendatenmanagementsystem 05 bzw. dessen PC 51 und der Bedien- und
Recheneinheit 08 des Leitstandes 08 kann vorzugsweise ebenfalls eine Signalverbindung
54 zum Austausch rollenspezifischer und/oder versorgungsspezifischer Daten bestehen.
Der Datentransfer zwischen den Bedienerschnittstellen 22; 27; 34 bzw. deren Steuereinrichtungen
52; 53 und dem Datenbanksystem 17 kann wie dargestellt direkt oder aber ggf. über
den PC 51 erfolgen.
[0045] Dem PC 51 kann - ebenso wie der Bedien- und Recheneinheit 08 des Leitstandes 08 -
als Ausgabegerät ein Drucker 56; 57 zugeordnet sein, über welchen den Lagerbestand
und/oder den Papier- bzw. Rollenverbrauch betreffende Auswertungen 74, beispielsweise
in Berichtsform, ausgegeben werden können. Auf einem Bildschirm 59 des PC 51 sind
derartige Auswertungen visualisierbar.
[0046] In Fig. 4 sind datenflussbezogen in der Druckerei zwischen den unterschiedlichen
Stationen und Aggregaten ausgetauschte Datenströme bzw. Pfade dargelegt. Für die Druckmaschine
01 sind hier lediglich die Rollenwechsler 06 dargelegt. Ein ggf. vorhandenes Zwischenlager
26 ist hier nicht eigens dargestellt.
[0047] Erfolgt nun beispielsweise eine Lieferung neuer Rollen 14, so werden diese im Bereich
des Wareneingang 18 für die Druckerei verfügbar gemacht werden. Für die Lieferung
gibt es z. B. einen Lieferschein, der grundsätzlich auch elektronisch (z. B. Papinet,
EDlpap) übermittelt werden kann. In einer Ausführung kann dieser Lieferschein die
Basis für die in das System eintretenden Rollen 14 sein. Der elektronische Lieferschein
bzw. die darin enthaltenen Rollendatensätze wird bzw. werden dann beispielsweise durch
entsprechende Bestätigung durch das Bedienpersonal an der Bedienerschnittstelle 22
importiert. In einer vorteilhaften Ausführung wird eine die Rolle 14 individualisierende
und beschreibende Information, z. B. eine auf einem Barcodeetikett 61 codierte Information
(z. B. Ifra-Barcode), durch ein Lesegerät 36, z. B. den Barcodescanner 36, ausgelesen
und die für die betreffende individuelle Rolle 14 am Wareneingang 18 erfassten Daten
D(14i, 18) auf Veranlassung durch das Bedienpersonal - z. B. durch Scannen und/oder
Drücken eines Schalters oder Tasters - entlang z. B. eines Pfades 63 (welcher beispielsweise
über die Signalverbindung 15 erfolgt) an das Datenbanksystem 17 geleitet, wo z. B.
in der Tabelle "Rollendaten" 62 ein neuer Datensatz mit den wesentlichen Informationen
für diese neue Rolle 14 angelegt wird. Die ausgelesenen und im Datensatz angelegten
Informationen umfassen beispielsweise zumindest eine die Rolle 14 individualisierende
Kennung (z. B. die Rollen-ID) und/oder zumindest eine Angabe zu Papiertyp und/oder
zu Grammatur und/oder zu Hersteller und/oder zu Papierfarbe und/oder eine Information
zur Rollenbreite und/oder zum Rollendurchmesser. Das Auslesen des Barcodes kann ggf.
zur Verifizierung zusätzlich zum Einlesen des Lieferscheins erfolgen. Eine Rolle 14,
die angeliefert wurde und den Wareneingang 18 passiert, erhöht den Bestand im - den
gesamten Lager- und Transportbereich des Rollenversorgungssytems 02 sowie die Rollenwechsler
06 umfassenden - System, insbesondere zunächst einmal im Hauptlager 21. Parallel hierzu
erhöht das Importieren der diese Rolle 14 betreffenden Daten D(14i, 18) auch im Datenbanksystem
17 die Anzahl der durch die Rollendatensätze repräsentierten Rollen 14. In der Ausführung,
in welcher die Rollendaten am Wareneingang 18 in das System (d. h. das Rollendatenmanagementsystem
05) eingepflegt werden, stellt der Rolleneingang 18 also einen Eintrittsort 18 in
den Kontrollbereich des Rollendatenmanagementsystems 05 dar.
[0048] Im Bereich des Vorbereitungskreises 23, insbesondere an der Auspackstation 28, werden
die noch verpackten Rollen 14 ausgepackt und für die Produktion vorbereitet. Dabei
werden beispielsweise wieder die die Rolle 14 betreffenden Daten (14i, 23), z. B.
entsprechend dem o. g., erfasst, hier jedoch am Standort des Vorbereitungskreises
23. Zusätzlich können dort z. B. die Art der Klebevorbereitung 29 und das Rollengewicht
erfasst werden. Die ggf. um letztere ergänzte Daten D(14i, 18) werden z. B. entlang
eines Pfades 64 an das Datenbanksystem 17 übertragen, die Rolle 14 identifiziert und
in der Tabelle 62 der Eintrag für den Status und/oder Aufenthaltsort geändert. Die
Rolle 14 wird dann im Datenbanksystem 17 als vorbereitete Rolle 14 geführt. In einer
vorteilhaften Ausführung kann eine Rücklieferung einer Rolle 14 - z. B. nicht aufgebrauchten
Rolle 14 - vom Rollenwechsler 06 zurück zum Vorbereitungskreis 23 vorgesehen sein,
wobei die rückgelieferte Rolle 14 zumindest gegenüber dem Datenbanksystem 17 zu identifizieren
und dort anhand beispielsweise über einen Pfad 66 übermittelter Daten D(14i, 18')
der betreffende Datensatz hinsichtlich zumindest des Aufenthaltsortes geändert wird.
Ist dem Vorbereitungskreis 23 z. B. ein als Etikettendrucker ausgebildetes Ausgabegerät
zugeordnet, so kann die rückgelieferte Rolle 14 nach dem Ausdrucken eines entsprechende
Barcodeetikettes 67 wieder mit diesem gekennzeichnet werden.
[0049] Wird in einer vereinfachten Ausführung durch das Rollendatenmanagementsystem 05 der
Bestand des vorgelagerten Hauptlagers 21 nicht verwaltet, stellt der Vorbereitungskreis
23 bzw. die Auspackstation 28 den Ort dar, an dem die Rollen 14 erstmals für das System
erfasst werden, also einen Eintrittsort 23; 28; 29 in den Kontrollbereich des Rollendatenmanagementsystems
05 dar.
[0050] Beim Beschicken des Rollenwechslers 06 erfährt die betreffende Rolle 14 wieder eine
Änderung im Status und/oder Aufenthaltsort. Die betreffende Rolle 14 muss daher dort
in einer der o. g. Weisen (Scannen oder Auswählen) identifiziert und diese Rolle 14
dem Datenbanksystem 17 zumindest als am Rollenwechsler 06 vorliegend gemeldet werden.
In bevorzugter Ausführung wählt die Bedienperson die betreffende Rolle 14 aus einer
am Display 48 angezeigten Liste möglicher Rollen 14 (siehe oben). Über z. B. einen
Pfad 77 werden dem Rollenwechsler 06 bzw. dessen Bedienerschnittstelle 34 bzw. Steuereinrichtung
53 beispielsweise zunächst aus dem Datenbanksystem 17 Daten möglicher vorbereiteter
Rollen 14 übermittelt, von welchen die Bedienperson beispielsweise eine Rolle 14 identifiziert
und auswählt. Daten D(14i, 06) der vorzugsweise durch das Bedienpersonal in genanter
Weise ausgewählten (ggf. stattdessen gescannten oder an der Bedienerschnittstelle
34 editierten) Rolle 14 werden z. B. über einen Pfad 78, an das Datenbanksystem 17
zurückgemeldet. In der Tabelle "Rollendaten" 62 und/oder vorzugsweise in einer Tabelle
"Ereignisliste" 68 kann der Status - z. B. zusammen mit der Rollen-ID (z. B. als die
Rolle 14 individualisierendes Datum) und ggf. einer Zeitangabe - differenziert je
nach Fortschritt der Rollenhabung im Rollenwechsler 06 in einen der Werte "aufgeachst",
"ablaufend" oder "abgeachst" protokolliert werden. Beim Ablaufen der Rolle 14 im Rollenwechsler
06 werden beispielsweise zyklisch aktuelle Rollendaten, z. B. Daten zur den Rollendurchmesser
und/oder die bisherige Ablauflänge charakterisierende Größe, über z. B. den Pfad 78
vom Rollenwechsler 06 zum Datenbanksystem 17 übermittelt, wobei in der Tabelle "Rollendaten"
61 und/oder in der Tabelle "Ereignisliste" 68 der Wert für diese Größe aktualisiert
wird.
[0051] Wie dargelegt, erfolgt die Aktualisierung des Eintrages für den Aufenthaltsortes
im Datensatz der relevanten Tabelle 61; 68 an den Bearbeitungsstationen 18; 23; 06
automatisch, sobald der Bediener die entsprechenden Bedienfunktionen an der betreffenden
Bearbeitungsstationen 18; 23; 06 ausgeführt bzw. ausgelöst hat.
[0052] Wird eine Rolle 14 - z. B. ohne dass sie eine Bearbeitungsstation 18; 23; 06 passiert
- von einem der Lager 21; 26 bzw. einem Lagerbereich in ein anderes bzw. einen anderen
bewegt, so wird durch das Bedienpersonal z. B. am PC 51, manuell eine Umbuchung der
betreffenden Rolle 14 durch entsprechende Änderung des Eintrages für den Aufenthaltsortes
im Datensatz der relevanten Tabelle 61; 68 vorgenommen. Bei einer reinen Umlagerung
muss die Aktualisierung also über den PC 51, z. B. über einen auf dem PC 51 implementierten
Bestandsverwaltungsdialog, erfolgen.
[0053] Da das Rollendatenmanagementsystem 05 beispielsweise nur eine Bestandsverwaltung
mit Lagerbereichen, jedoch keine lagerplatzgenaue Lagerverwaltung enthalten muss,
genügt es, wenn der Datensatz einer Rolle 14 manuell in dieser Weise aktualisiert
wird, wenn die Rolle 14 von einen in den anderen Lagerbereich wechselt und dabei nicht
über eine Bearbeitungsstation 06; 18; 23 geführt wird.
[0054] Neben der Tabelle "Rollendaten" 62 und ggf. der Tabelle "Ereignisliste" 68 umfasst
die Datenbank des Datenbanksystems 17 vorzugsweise eine oder mehrere weitere Tabellen
69; 71, in welcher die möglichen Werte bzw. Pseudonyme für den Eintrag in die Tabelle
61 und/oder Tabelle 68 als Wertevorrat vorgehalten sind. Dieser Wertevorrat gewährleistet
einheitliche Bezeichner für die auszuwählenden Werte bzw. Pseudonyme und wird auch
als Stammdaten bezeichnet. So ist beispielsweise eine Tabelle "Papierstammdaten" 69
vorgesehen, in welcher die unterschiedlichen Typen und Beschaffenheiten der zu verwendenden
Rollenpapiere aufgelistet sind. Ebenso kann stattdessen oder zusätzlich eine Tabelle
"Lagerstammdaten" 71 vorgesehen sein, in welcher mögliche Lager 21; 26 und ggf. Lagerbereiche
fest vordefiniert sind. In einer ggf. zusätzlich oder stattdessen vorgesehenen Tabelle
"Ereignisstammdaten" 72 sind beispielsweise die auswählbaren Ereignisse - wie z. B.
ein Eintritt am Wareneingang, eine Rollenvorbereitung, ein Auf- oder ein Abachsen
am Rollenwechsler - aufgelistet. sind (siehe z. B. Fig. 5).
[0055] Grundsätzlich kann der Transport zwischen den Bearbeitungsstufen 06; 18; 23 untereinander
und dem bzw. den Lagern 21; 26 durch Transportmittel fahrerlos, z. B. durch automatische
Fahrsysteme wie z. B. fahrerlose Flurförderzeuge, erfolgen, wobei jedoch im Unterschied
zum vollautomatischen System ein Transportauftrag zwischen Start- und Zielort beispielsweise
durch das Bedienpersonal ausgelöst wird. In einer einfachen Ausführung sind jedoch
- wie z. B. in Fig. 4 angedeutet - für den Transport innerhalb des Rollenversorgungssystems
02 bis hin zu einer Übergabestelle an den inneren Beschickungskreis manuell gesteuerte,
vorzugsweise bzgl. ihres Fahrweges ungebundene Transportmittel 73, z. B. Stapler 73
zur Beförderung von liegenden und/oder stehenden Rollen 14, vorgesehen.
[0056] Wie z. B. in Fig. 6 im unteren Bereich in einer vereinfachten datenflussbezogenen
Darstellung zusammengefasst, werden rollenbezogene Daten am Wareneingang 18, am Vorbereitungskreis
23, insbesondere der Auspackstation 28, und am Rollenwechsler 06 erfasst bzw. ausgewählt
und zur Bestandsverwaltung und/oder Auswertung - z. B. mittels im Datenbanksystem
17 und/oder dem zugeordneten PC 51 in einem Softwareprogramm 76 implementierter Softwareroutinen
- herangezogen, wobei die Verwaltung und/oder Verarbeitung auf die Datensätze der
Tabelle "Rollendaten" 62 zugreift bzw. diese erzeugt bzw. aktualisiert.
[0057] Bei der Bestandsverwaltung spiegelt der im Datenbanksystem 17, insbesondere in der
Tabelle "Rollendaten" 62, Bestand an Datensätzen mit aktivern Rollen 14 den Rollenbestand
im System wieder, welcher der Druckerei aktuell im Lager 21; 26, auf den Transportwegen
32; 33 oder den Bearbeitungsstationen 06; 18; 23 zur Verfügung steht. Ggf. kann noch
ein zusätzlicher Bereich für ausgeschleuste Rollen 14, die für die Produktion nicht
weiter zur Verfügung stehen (Auslagerbereich), definiert sein. Eine Rolle 14 wird
dem Bestand hinzu gerechnet, wenn sie erstmals - z. B. am Wareneingang 18 oder ggf.
erst an der Ausbaustation 28 - Datentechnisch erfasst wird bzw. über den Bestandsverwaltungsdialog
erzeugt wird. Eine Rolle 14 wird aus dem Bestand entfernt, wenn sie verbraucht ist,
ausgeschleust wird bzw. über den Bestandsverwaltungsdialog gelöscht wird. Ein Rollendatensatz
wird aktualisiert, wenn die Rolle 14 das Lager 21; 26 oder den Lagerbereich wechselt
(Umbuchung), sich der Zustand der Rolle 14 verändert (im Vorbereitungskreis 23 oder
im Rollenwechsler 06) bzw. der Rollendatensatz über den Bestandsverwaltungsdialog
editiert wird. In einer vorteilhaften Ausführung werden zusätzlich Ereignisse, z.
B. jedes Ereignis, das eine relevante Status- oder Ortsänderung der Rolle 14 bewirkt
und damit Rollendaten erzeugt, löscht oder verändert (jedoch z. B. mit Ausnahme der
zyklischen Durchmesseränderung beim Abrollen am Rollenwechsler 06)- in der Tabelle
"Ereignisliste" 68 - z. B. zusammen mit einer Zeitangabe - eingeschrieben. Damit ist
es möglich, später den Weg, den eine Rolle 14 in der Druckerei zurückgelegt hat und
deren Behandlung (sog. Reelhistory"), nachzuverfolgen.
[0058] Im Datenbanksystem 17 bzw. dessen Datenbankmanagementsystem oder im PC 51, insbesondere
als Bestandteil des dort implementierten Softwareprogramms 76, sind vorzugsweise Programmroutinen
zur Visualisierung von Auswertungen z. B. auf dem Monitor des PC 51, beispielsweise
von Bestandslisten und Berichten wie z. B. Lagerbestandslisten und/oder Rollenbedarfslisten
und/oder Rollenhistorylisten und/oder Produktionsberichte und/oder Fehlerlisten und/oder
Papierverbrauchsberichte. Optional ist eine Programmroutine vorgesehen, durch welche
Auswertungen 74 in Form von Bestandslisten und/oder Berichten auf den oder einen Drucker
56 ausgeben lassen. Die Programmroutinen des Datenbankmanagementsystem sind z. B.
dazu ausgebildet, sortierte und gefilterte Auswertungen zu generieren.
[0059] Über die genannte Funktionalität der Bestandsverwaltung und -auswertung und ggf.
der Aufzeichnung und Auswertung der Rollenhistory hinaus kann dem Rollendatenmanagementsystem
05 in der Druckerei bzw. der Druckanlage ein Rollenbedarfsermittlungssystem 79 neben-
oder beigeordnet sein (siehe z. B. Fig. 6). Das Rollenbedarfsermittlungssystem 79
umfasst, z B. in einem der Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit 13 des Produktplanungssystems
03 oder im dem Rollendatenmanagementsystem 05 zugeordneten PC 51, ein Softwareprogramm
81 mit implementierten Softwareroutinen, durch welche anhand vorgegebener Algorithmen
der Rollenbedarf für die nächste, insbesondere mehrere nächste Produktionen, ermittelbar
ist. Hierzu besteht eine Signalverbindung 83 zwischen dem Softwareprogramm 81 zu den
Daten der Produktionsplanung (03), über welche die Produktionsplandaten (03) - z.
B. zumindest Papiertyp, Auflage - für die folgenden Produktionen geladen werden können.
Zur Definition des geplanten Papiertyps greift die Produktionsplanung (03) beispielsweise
über eine Signalverbindung 84 auf die selbe Tabelle "Papierstammdaten" 69 zu wie das
Rollendatenmanagementsystem 05. Der Rollenbedarf - d. h. Anzahl der benötigten Rollen
14 des jeweils geforderten Papiertyps - wird z. B. für die geplanten Produktionen
in einer Tabelle "Papierbedarf" 82 abgelegt.
[0060] In einer bevorzugten Ausführung besteht zwischen Rollenbedarfsermittlungssystem 79
und der Leitebene 11 eine Signalverbindung, über welche Daten zur aktuellen Produktion,
beispielsweise die aktuelle Istauflage und die geltende Sollauflage, übermittelt wird.
Hierdurch ist es auch möglich, im Rollenbedarfsermittlungssystem 79 auch die aktuelle
Produktion mit zu berücksichtigen und den für diese laufende Produktion betreffenden
Datensatz in der Tabelle "Papierbedarf" zyklisch und/oder bei Änderung der Plandaten,
z. B. von Sollwertvorgaben, zu aktualisieren.
[0061] Die Produktionsplandaten 03 enthalten für jeden Produktionslauf alle notwendigen
Informationen für die Berechung des Papierbedarfs und die Versorgung der Rollenwechsler
06. Dies sind insbesondere eine die Produktion individualisierende Auftrags-ID, die
Sollauflage, ggf. eine eingeplante Makulatur, ggf. die Produktionsart (Einfach- oder
Sammelproduktion), die Anzahl der Bahnen, ggf. die Bahnführungen mit den beteiligten
Rollenwechslern 06, sowie die Bahnbreite, ggf. die Bahnlage und zwingend der gewünschte
Papiertyp.
[0062] Der erforderliche Papierbedarf in Papierrollen 14 ergibt sich z. B. aus der Anzahl
der an der Produktion beteiligten Rollenwechslern 06 und den benötigten Laufmetern
pro Rollenwechsler 06. Die benötigten Laufmeter pro Rollenwechsler 06 ergibt sich
aus der Sollauflage, zzgl. geplanter Andruckmakulatur und ggf. zzgl. Zuschuss und
Sicherheitsreserve, dem Zylinderumfang der Druckmaschine und für den Fall mehrfachgroßer
Zylinder der Produktionsart (Sammel- oder Doppeltproduktion). Die Laufmeter pro Rolle
14 können papiertypspezifisch für die verwendeten Rollendurchmesser in der Tabelle
69 für die Papierstammdaten hinterlegt sein. Für die Auswahl der erforderlichen Rollen
14 kann auf die Bahnbreite und den Papiertyp aus den Produktionsplandaten zugegriffen
werden.
[0063] Soll von einer Produktion auf eine Folgeproduktion mit abweichendem Produktumfang
(d. h. z. B. wenigstens eine zu ersetzende Rolle 14 mit einer anderen Rollenbreite)
gewechselt werden, so kann aus dem Abgleich der Bahnbreiten, Papiertypen und Bahnlagen
der aktuellen Produktion und der entsprechend dem Produktionsplan nachfolgenden Produktion
berechnet werden, ob ein Umfangswechsel mit einem Wechsel in Anzahl und/oder Breite
von Rollen 14, und ggf. mit Bedarf für eine Rolle 14 mit besonderer Klebevorbereitung,
ansteht. Letzteres ist beispielsweise erforderlich, wenn für den Produktionswechsel
eine breitere Rolle 14 an eine schmalere Rolle 14 angeklebt werden soll.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 01
- Druckmaschine, Bogendruckmaschine, Rollendruckmaschine
- 02
- Bedruckstoffversorgungssystem, Rollenversorgungssystem
- 03
- Produktplanungssystem
- 04
- Aggregat, Druckwerk, Druckeinheit, Druckturm
- 05
- Bedruckstoffdatenmanagementsystem, Rollendatenmanagementsystem, Datenverarbeitungssystem
- 06
- Bearbeitungsstation, Aggregat, Rollenwechsler
- 07
- Aggregat, Falzapparat
- 08
- Bedien- und Recheneinheit, Leitstand
- 09
- Signalleitung, Netzwerk, druckmaschinenintern
- 10
- -
- 11
- Leitebene, Maschinenleitebene
- 12
- Signalverbindung
- 13
- Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit, Server
- 14
- Bedruckstoffgebinde, Rolle, Bedruckstoffrolle, Papierrolle, Bedruckstoffstapel, Bedruckstoffbogenstapel
- 15
- Signalverbindung, Netzwerk
- 16
- Signalverbindung, Netzwerk
- 17
- Datenbanksystem
- 18
- Bearbeitungsstation, Wareneingang, Eintrittsort
- 19
- Transportabschnitt
- 20
- Signalverbindung
- 21
- Lager, Hauptlager, Hochregallager
- 22
- Bedienerschnittstelle
- 23
- Bearbeitungsstation, Vorbereitungskreis, Eintrittsort
- 24
- Transportabschnitt
- 25
- -
- 26
- Lager, Zwischenlager, Pufferlager, Tageslager
- 27
- Bedienerschnittstelle
- 28
- Aggregat, Auspackstation (23), Eintrittsort
- 29
- Aggregat, Klebevorbereitung (23), Eintrittsort
- 30
- Kippstation
- 31
- Transportabschnitt, innerer Beschickungskreis
- 32
- Transportweg
- 33
- Transportweg
- 34
- Bedienerschnittstelle (06)
- 35
- -
- 36
- Bedienelement, Barcodescanner, Handscanner, Lesegerät
- 37
- Bedienelement, Eingabeschnittstelle
- 38
- Anzeigeeinrichtung, Display
- 39
- Bedieneinrichtung, Bedienpannel
- 40
- -
- 41
- Bedienelement, Barcodescanner, Handscanner
- 42
- Bedienelement, Eingabeschnittstelle
- 43
- Anzeigeeinrichtung, Display
- 44
- Bedieneinrichtung, Bedienpannel
- 45
- -
- 46
- Lesegerät, Bedienelement, QR-Code-/ Barcodescanner, Handscanner
- 47
- Bedienelement, Eingabeschnittstelle
- 48
- Anzeigeeinrichtung, Display
- 49
- Bedieneinrichtung, Bedienpannel
- 50
- -
- 51
- Speicher- und/oder Rechenmittel, PC, Rollendatenrechner
- 52
- Steuereinrichtung, SPS
- 53
- Steuereinrichtung, SPS
- 54
- Signalverbindung
- 55
- -
- 56
- Drucker
- 57
- Drucker
- 58
- -
- 59
- Bildschirm
- 60
- -
- 61
- Barcodeetikett
- 62
- Tabelle (Rollendaten)
- 63
- Pfad
- 64
- Pfad
- 65
- -
- 66
- Pfad
- 67
- Barcodeetikett
- 68
- Tabelle (Ereignisliste)
- 69
- Tabelle (Papierstammdaten)
- 70
- -
- 71
- Tabelle (Lagerstammdaten)
- 72
- Tabelle (Ereignisstammdaten)
- 73
- Transportmittel, Stapler
- 74
- Auswertung
- 75
- -
- 76
- Softwareprogramm
- 77
- Pfad
- 78
- Pfad
- 79
- Rollenbedarfsermittlungssystem
- 80
- -
- 81
- Softwareprogramm
- 82
- Tabelle (Papierbedarf)
- 83
- Signalverbindung
- 84
- Signalverbindung
- A
- Sektion
- B
- Sektion
- D(14i, 06)
- Daten
- D(14i, 18)
- Daten
- D(14i, 23)
- Daten
- D(14i, 18')
- Daten
1. Verfahren zur Handhabung von Bedruckstoffgebinden (14) in einem Bedruckstoffversorgungssystem
(02) einer eine Druckmaschine (01) mit wenigstens einem Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung
umfassenden Druckerei, wobei ein Bedruckstoffgebinde (14) in einen wenigstens ein
Lager (21; 26) und das wenigstens eine Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung umfassenden
Kontrollbereich des Bedruckstoffversorgungssystems (02) verbracht wird, bei Eintritt
in den Kontrollbereich des Bedruckstoffversorgungssystems (02) das Bedruckstoffgebinde
(14) bezüglich wenigstens einer Eigenschaft charakterisierende Daten (D(14i, 18))
an einer der Eintrittsstelle zugeordnete Bedienerschnittstelle (22; 27) durch Betätigung
eines Bedienelementes (36; 37; 41; 42) erfasst, über einen Signalpfad an ein Datenbanksystem
(17) übermittelt und dort im Hinblick auf das betreffende Bedruckstoffgebinde (14)
zusammen mit einem das Bedruckstoffgebinde (14) individualisierenden Datum in einem
Gebindedatensatz individualisiert abgelegt werden, und wobei im Rahmen einer Beschickung
des Aggregats (06) zur Bedruckstoffzuführung mit einem aus dem Kontrollbereich stammenden
Bedruckstoffgebinde (14) zumindest ein das vorliegende Bedruckstoffgebinde (14) individualisierendes
Datum durch eine Interaktion einer Bedienperson mit einer dem Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung
vor Ort zugeordneten Bedienerschnittstelle (34) und/oder durch eine dem Aggregates
(06) räumlich zugeordnete, mit einem mit dem Bedruckstoffgebinde (14) mitgeführten,
das Datum beinhaltenden Informationsträger zusammen wirkende Leseeinrichtung (46)
festgestellt und an das Datenbanksystem (17) übermittelt wird, wobei infolge der Übermittlung
des das vorliegende Bedruckstoffgebinde (14) betreffenden Datums im das selbe individualisierende
Datum betreffenden Gebindedatensatz des Datenbanksystems (17) ein den Status und/oder
Aufenthaltsort betreffender Eintrag geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die das Bedruckstoffgebinde (14) individualisierenden und bezüglich wenigstens einer
Eigenschaft charakterisierenden Daten (D(14i, 18)) an einer als Wareneingang (18)
ausgebildeten Bearbeitungsstation (18), insbesondere durch berührungsloses Auslesen
eine die Daten (D(14i, 18)) enthaltenden Codierung, z. B. durch Auslesen eines Barcodes
mittels eines als Barcodescanner (36; 41) ausgebildeten Bedienelementes (36; 41) oder
durch Auslesen eines RFID-Transponders, und ggf. nachfolgender Bestätigung durch Betätigung
eines Bedienelementes (36; 41), erfasst werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Festlegung des das am Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung vorliegende Bedruckstoffgebinde
(14) individualisierenden Datums auf einer Anzeigeeinrichtung (48) der Bedienerschnittstelle
(34) Daten mehrerer im Kontrollbereich befindlicher Bedruckstoffgebinde (14) angezeigt
werden, aus welchen durch das Bedienpersonal über ein entsprechendes Bedienfeld, z.
B. eine oder mehrere Tasten einer Eingabeschnittstelle (47) oder ein oder mehrere
berührungssensitiv ausgebildete Felder der als Touchscreen ausgebildeten Anzeigeeinrichtung
(48), eines der Bedruckstoffgebinde (14) als an diesem Aggregat (06) vorliegend anwählbar
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Anzeigeeinrichtung (48) angezeigten Daten mehrerer im Kontrollbereich
befindlicher Bedruckstoffgebinde (14) über einen Signalpfad (66) aus dem Datenbanksystem
(17) empfangen und/oder importiert und/oder ausgelesen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den das am Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung vorliegende Bedruckstoffgebinde
(14) betreffenden Gebindedatensatz des Datenbanksystems (17) zyklisch eine die bisherige
Ablauflänge und/oder den aktuellen Durchmesser betreffende Information aktualisiert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen einer Vorbereitung eines Bedruckstoffgebindes (14) an einer als Vorbereitungskreis
(23) ausgebildeten Bearbeitungsstufe (23) zumindest ein das vorliegende Bedruckstoffgebinde
(14) individualisierendes Datum infolge einer Betätigung zumindest eines Bedienelementes
(41; 42) an einer dem Vorbereitungskreis (23) räumlich zugeordneten Bedienerschnittstelle
(27) durch Scannen eines Barcodes oder durch Auslesen eines RFID erfasst und/oder
manuell eingegeben und an das Datenbanksystem (17) übermittelt wird, wobei infolge
der Übermittlung des das vorliegende Bedruckstoffgebinde (14) betreffenden Datums
im das selbe individualisierende Datum betreffenden Gebindedatensatz des Datenbanksystems
(17) ein den Status und/oder Aufenthaltsort betreffender Eintrag geändert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das das vorliegende Bedruckstoffgebinde (14) individualisierende Datum infolge einer
durch das Bedienpersonal erfolgten Betätigung zumindest eines Bedienelementes (46;
47) an der dem Aggregat zur Bedruckstoffzuführung (06) zugeordneten Bedienerschnittstelle
(34), insbesondere durch Eingabe und Bestätigung oder durch Auswahl und Bestätigung
oder durch Scannen und Bestätigung des Scanvorgangs oder Scanergebnisses, festgelegt
und an das Datenbanksystem (17) übermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Status betreffender Eintrag von einem den Wert "verpackt" in einen den Wert
"unverpackt" repräsentierenden Eintrag geändert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf zumindest einem Transportabschnitt (19; 24; 31) des Weges vom Eintritt in den
Kontrollbereich bis zum Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung der Transport des
Bedruckstoffgebindes (14) zwischen dem jeweiligen Start- und Zielort zumindest durch
das Bedienpersonal ausgelöst wird, insbesondere gesteuert durch das Bedienpersonal
mittels hinsichtlich des Fahrweges ungebundenen Transportmitteln (73) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass Ereignisse, welche eine Status- oder Ortsänderung des im Kontrollbereich gehandhabten
Bedruckstoffgebindes(14) bewirken in wenigstens einer Tabelle (68) des Datenbanksystems
(17) protokolliert, d. h. ohne Löschen oder Überschreiben der zuvor eingeschriebenen
Ereignisse, insbesondere mit Bezug zum das betreffende Bedruckstoffgebinde (14) individualisierenden
Datum, aufgezeichnet werden.
11. Vorrichtung zum Handhaben von Bedruckstoffgebinden (14) in einem Bedruckstoffversorgungssystem
(02) einer eine Druckmaschine (01) mit wenigstens einem Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung
umfassenden Druckerei, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 10, wobei ein Bedruckstoffgebinde (14) an einem Eintrittsort
(18; 23; 28; 29) in einen wenigstens ein Lager (21; 26) und das wenigstens eine Aggregat
(06) zur Bedruckstoffzuführung umfassenden Kontrollbereich des Bedruckstoffversorgungssystems
(02) verbringbar ist, wobei eine dem Eintrittsort (18; 23; 28; 29) vor Ort zugeordnete
Bedienerschnittstelle (22; 27) mit einem Bedienelement (36; 37; 41; 42) vorgesehen
ist, durch welches bei Betätigung ein am Eintrittsort (18; 23; 28; 29) befindliches
Bedruckstoffgebinde (14) bezüglich wenigstens einer Eigenschaft charakterisierende
Daten (D(14i, 18)) erfassbar sind, und wobei eine dem Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung
vor Ort zugeordnete Bedienerschnittstelle (34) und/oder Leseeinrichtung (46) vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Datenbanksystem (17) mit wenigstens einer Tabelle (62) vorgesehen ist, welche
eine individualisierte Datensätze von in das Kontrollsystem eingetretenen Bedruckstoffgebinden
(14) aufweisende Tabelle (62) umfasst, und dass die Leseeinrichtung (46) und/oder
ein an der Bedienerschnittstelle (34) des Aggregats (06) zur Bedruckstoffzuführung
vorgesehenes Bedienelement (47) derart mit dem Datenbanksystem (17) logisch verknüpft
und/oder signaltechnisch verbunden ist, dass infolge eines Einlesens des das vorliegende
Bedruckstoffgebinde (14) individualisierenden Datums und/oder einer Betätigung des
Bedienelementes (47) zur Festlegung des Datums für das vorliegende Bedruckstoffgebinde
(14) ein den Status betreffender Eintrag des Datensatzes für das eingelesene oder
festgelegte Datum im Datenbanksystem (17) aktualisiert und/oder verändert wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Eintrittsort (18; 23; 28; 29) zugeordneten Bedienerschnittstelle (22;
27) ein Bedienelement (36; 37; 41; 42) vorgesehen ist, welches in der Weise ausgebildet
ist, dass auf dessen Betätigung hin bzw. durch dessen Betätigung die erfassten Daten
(D(14i, 18)) dem Datenbanksystem (17) zugeleitet werden um dort in einer Tabelle des
Datenbanksystems (17) einen das Bedruckstoffgebinde (14) betreffenden Datensatz zu
erzeugen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass an einer dem Eintrittsort (18; 23; 28; 29) im Transportweg nachgeordneten Station
(28; 29) eines Vorbereitungskreises eine Bedienerschnittstelle (22; 27) ein Bedienelement
(41; 42) vorgesehen ist, welches in der Weise ausgebildet ist, dass auf dessen Betätigung
hin bzw. durch dessen Betätigung ein den Status eines Bedruckstoffgebindes (14) betreffender
Eintrag in einem das Bedruckstoffgebinde (14) betreffenden Datensatz aktualisiert
und/oder verändert wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Eintritt in den Kontrollbereich und dem Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung
zumindest ein Transportabschnitt (19; 24; 31) vorgesehen ist, auf welchem der Transport
des Bedruckstoffgebindes (14) mittels eines hinsichtlich des Fahrweges ungebundenen
und durch das Bedienpersonal geführten Transportmittels (73), insbesondere durch einen
Stapler (73), erfolgt.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10 oder Vorrichtung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeichnet durch die Ausführung des Bedruckstoffversorgungssystems (02) als Rollenversorgungssystem
(01) einer eine Rollendruckmaschine (01) umfassenden Druckerei sowie einem als Rollenwechsler
(06) ausgebildeten Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung sowie als Rollen (14) ausgebildeten
Bedruckstoffgebinden (14).
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10 oder Vorrichtung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeichnet durch die Ausführung des Bedruckstoffversorgungssystems (02) als Versorgungssystem einer
eine Bogendruckmaschine (01) umfassenden Druckerei sowie einem als Stapelanleger (06)
ausgebildeten Aggregat (06) zur Bedruckstoffzuführung sowie als Bedruckstoffstapel
(14) ausgebildeten Bedruckstoffgebinden (14).