[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen eines Verfüllmaterials in
ein Loch im Boden. Die Vorrichtung umfasst eine kanalartige Verfülleinrichtung, welche
in das Loch einbringbar ist und eine obere Einfüllöffnung zum Einfüllen des Verfüllmaterials
und eine untere Auslassöffnung zum Auslassen des Verfüllmaterials aufweist.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einbringen eines Verfüllmaterials
in ein Loch im Boden, bei welchem eine kanalartige Verfülleinrichtung in das Loch
eingebracht wird, das Verfüllmaterial durch eine obere Einfüllöffnung in die Verfülleinrichtung
eingefüllt und über eine untere Auslassöffnung in das Loch ausgelassen beziehungsweise
eingebracht wird.
[0003] Vorrichtungen der genannten Art werden insbesondere zur Herstellung von sogenannten
Bohrpfählen, Lamellen, Dichtwänden oder Ähnlichem eingesetzt. Hierbei wird zunächst
ein Loch im Boden erstellt, beispielsweise durch Bohren oder Fräsen. Das Loch wird
üblicherweise mittels einer Stützflüssigkeit abgestützt. Anschließend wird das Loch
von unten her mit einem Verfüllmaterial, beispielsweise Gips, Kies, Sand oder Beton,
verfüllt. Die Auslassöffnung wird dabei entsprechend dem steigenden Füllstand nach
oben geführt. Die Stützflüssigkeit wird hierbei nach oben verdrängt und üblicherweise
gezielt abgeführt.
[0004] Zum Verfüllen eines Loches im Boden sind verschiedene Arten von Schüttrohren bekannt.
DE 701 932 beschreibt beispielsweise ein ausziehbares Schüttrohr, welches mehrere teleskopartig
ineinander gesteckte Rohrteile umfasst, von denen das oberste einen Betonaufnahmetrichter
und das unterste eine Rohrmündung aufweist. Ein Schüttrohr zum Einbringen von Unterwasserbeton
ist in
DE 1 113 427 beschrieben. Dieses Schüttrohr umfasst einen Fülltrichter und mehrere damit verbundene,
abnehmbare Rohrstücke, welche sich jeweils in zwei Schalen zerlegen lassen. Während
des Betonierens wird das Schüttrohr nach oben gezogen. Die Schalen des obersten Rohrstückes
werden seitlich entfernt, so dass das folgende Rohrstück nachrücken kann.
[0005] Eine weitere Vorrichtung und ein Verfahren zum Einbringen einer erhärtenden Masse
unter Wasser ist aus der
DE 1 928 993 bekannt. Hierbei wird als Schüttrohr ein biegsamer Schlauch oder Schacht verwendet,
welcher unter Einwirkung des umgebenden Wasserdrucks zusammengedrückt wird, so dass
ein gleichmäßiger Ausfluss der erhärtenden Masse unter Wasser realisiert werden kann.
Die Handhabung der Schüttrohre oberhalb des Loches und die dazu benötigten Vorrichtungen
sind aufwendig.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einbringen eines Verfüllmaterials
in ein Loch im Boden anzugeben, welche eine besonders wirtschaftliche Verfüllung ermöglichen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Verfülleinrichtung
einen oberen Einfüllabschnitt und einen darunter angeordneten, flexiblen Schlauchabschnitt
aufweist, dass der flexible Schlauchabschnitt beim Verfüllen des Loches mit dem Verfüllmaterial
entlang des Einfüllabschnittes nach oben bewegbar ist und dass eine Auftrenneinrichtung
vorgesehen ist, mit welcher ein oberer Bereich des flexiblen Schlauchabschnittes bei
dessen Bewegung nach oben entlang einer Längsrichtung auftrennbar ist.
[0009] Das Verfahren, welches sich insbesondere zum Herstellen eines Gründungs- oder Dichtelements
eignet und insbesondere mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden
kann, ist dadurch gekennzeichnet, dass ein flexibler Schlauchabschnitt der Verfülleinrichtung
beim Verfüllen des Loches entlang eines oberen Einfüllabschnittes nach oben bewegt
wird und dass ein oberer Bereich des flexiblen Schlauchabschnittes beim Bewegen nach
oben mittels einer Auftrenneinrichtung entlang einer Längsrichtung aufgetrennt wird.
[0010] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, einen flexiblen Schüttschlauch
vorzusehen, durch welchen das Verfüllmaterial in einen unteren Bereich des zu verfüllenden
Loches geleitet wird. Ein Schlauch weist im Vergleich zu einem starren Rohr ein geringes
Gewicht auf und kann günstig hergestellt werden.
[0011] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den Schüttschlauch an seinem
oberen Ende aufzutrennen, um auf diese Weise eine Verkürzung des effektiven Schlauchabschnittes,
durch welchen das Verfüllmaterial geleitet wird, zu erreichen. Zudem vereinfacht sich
die Handhabung beim Herausziehen ganz erheblich.
[0012] Damit kann auf aufwändige Konstruktionen, beispielsweise Teleskoprohre oder dergleichen,
verzichtet werden. Die vorzugsweise Verwendung eines Einweg-Schüttschlauches erhöht
insbesondere bei tiefen Schlitzen oder Bohrungen die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
[0013] Das Auftrennen des Schlauches erfolgt während der Verfüllung des Loches beim Hochziehen
des Schlauches, so dass sich die Schlauchlänge unterhalb der Auftrennung kontinuierlich
verkürzt. Aufgrund der kontinuierlichen Auftrennung des Schlauches kann der Einfüllabschnitt
mit Bezug auf das Loch an einer festen Position installiert sein.
[0014] Die Auftrenneinrichtung kann feststehend an dem oberen Einfüllabschnitt der Verfülleinrichtung
angeordnet sein. Der flexible Schlauchabschnitt lässt sich vorzugsweise als Ganzes
entlang der Auftrenneinrichtung nach oben ziehen und an der feststehenden Position
der Auftrenneinrichtung auftrennen. Hinter der Auftrennung liegt der Schlauchabschnitt
als aufgetrennter Schlauchabschnitt oder Schlauchrest vor. Der aufgetrennte Schlauchrest
kann gezielt von dem Einführabschnitt weggeleitet und beispielsweise recycelt werden.
[0015] Durch das Auftrennen der Schlauchwand wird in der Wand ein seitlicher Zugang bereitgestellt,
durch welchen das Verfüllmaterial in den Schlauchabschnitt eingebracht werden kann.
Der Zugang wandert aufgrund des fortschreitenden Auftrennens entlang des Schlauches,
so dass die Länge zwischen Zugang und unterem Schlauchende während der Bewegung des
Schlauchabschnittes nach oben fortschreitend verkürzt wird.
[0016] Vorzugsweise ist an dem Einführabschnitt der Verfülleinrichtung ein Führungsabschnitt
ausgebildet, welcher den Schlauchabschnitt bei dessen Bewegung nach oben führt und
insbesondere der Auftrenneinrichtung zuleitet. Der Führungsabschnitt befindet sich
vorzugsweise unterhalb der Auftrenneinrichtung und kann insbesondere rohrförmig ausgebildet
sein.
[0017] Die Auftrennung des Schlauchabschnittes kann grundsätzlich auf beliebige Weise erfolgen,
beispielsweise durch ein Aufreißen und/oder Auseinanderziehen des Schlauches entlang
seiner Längsachse. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auftrenneinrichtung
als Schneideinrichtung mit einer Schneidkante ausgebildet.
[0018] Ein zuverlässiges Auftrennen des flexiblen Schlauchabschnittes bei dessen Bewegung
nach oben kann dadurch erreicht werden, dass die Schneidkante der Schneideinrichtung
nach unten in Richtung eines unteren Bereiches der Verfülleinrichtung ausgerichtet
ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Schneidkante parallel zu einer Längsachse der
Verfülleinrichtung und ist zustellbar.
[0019] Zum Einfüllen des Verfüllmaterials ist es bevorzugt, dass der Einfüllabschnitt einen
Einfülltrichter aufweist. Die Auftrenneinrichtung zum Auftrennen des flexiblen Schlauchabschnittes
ist vorzugsweise unterhalb des Einfülltrichters angeordnet. Die Auftrenneinrichtung
unterhalb des Einfülltrichters ermöglicht es, den flexiblen Schlauchabschnitt unterhalb
des Einfülltrichters zu öffnen beziehungsweise aufzutrennen und gezielt an dem vorzugsweise
fest installierten Einfülltrichter vorbeizuleiten. Oberhalb der Auftrenneinrichtung
kann ein Ableitabschnitt ausgebildet sein, welcher den Schlauchabschnitt von dem Einführtrichter
weg oder an diesem vorbeileitet.
[0020] Nach der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, dass der flexible Schlauchabschnitt
entlang des Einfüllabschnittes verschiebbar geführt ist. Der Einfüllabschnitt umfasst
hierzu vorzugsweise einen Führungsabschnitt, entlang welchem der flexible Schlauchabschnitt,
insbesondere entlang seiner Längsachse, verschiebbar geführt ist. Der Führungsabschnitt
kann ein rohrförmiges Teil umfassen, welches in den flexiblen Schlauchabschnitt hineinragt
und an welchem der flexible Schlauchabschnitt entlanggleitet. Der Einfüllabschnitt
ist vorzugsweise fest oberhalb des zu verfüllenden Loches installiert.
[0021] Vorzugsweise weist die Verfülleinrichtung unterhalb des flexiblen Schlauchabschnittes
einen insbesondere starren Rohrabschnitt auf, an welchem die Auslassöffnung ausgebildet
ist. Der an dem unteren Ende des Einweg-Schüttschlauches befestigte Rohrabschnitt
ist vorzugsweise wiederverwendbar und ist hierzu vorzugsweise lösbar mit dem Schlauchabschnitt
verbunden. Das wiederverwendbare Mündungsteil mit Auslassöffnung erhöht die Wirtschaftlichkeit
der Vorrichtung und des Verfahrens. Der Rohrabschnitt ist vorzugsweise so dimensioniert,
dass er sich aufgrund seines Gewichtes automatisch vertikal ausrichtet, so dass eine
definierte Ausrichtung der Auslassöffnung gewährleistet werden kann.
[0022] Für einen gleichmäßigen Materialaustritt aus der Verfülleinrichtung ist es vorteilhaft,
wenn die Verfülleinrichtung ständig um einen bestimmten Betrag in den bereits verfüllten
Abschnitt des Loches hineinragt. Um dies zu gewährleisten, kann an einem unteren Bereich
der Verfülleinrichtung ein Schwimmkörper befestigt sein, welcher ausgebildet ist,
den unteren Bereich der Verfülleinrichtung in Abhängigkeit eines Verfüllgrades des
Loches im Loch anzuheben. Besonders bevorzugt ist es hierbei, dass der Schwimmkörper
an dem unteren, insbesondere starren Rohrabschnitt der Verfülleinrichtung befestigt
ist. Hierdurch kann eine vertikale Ausrichtung des Rohrabschnittes unterstützt und
zuverlässig ein gleichmäßiger Austritt des Verfüllmaterials aus der Verfülleinrichtung
erreicht werden.
[0023] Zusätzlich oder alternativ zu dem Schwimmkörper kann ein Zugseil zum Anheben des
flexiblen Schlauchabschnittes vorgesehen sein. Das Zugseil ist vorzugsweise an einem
unteren Bereich der Verfülleinrichtung, insbesondere an einem unteren Ende des flexiblen
Schlauches und/oder an dem unteren starren Rohrabschnitt unterhalb des Schlauches,
befestigt.
[0024] Vorzugsweise ist zum Ziehen und/oder Aufnehmen des Zugseils eine Winde vorgesehen.
Das Zugseil verläuft außerhalb oder innerhalb des flexiblen Schlauchabschnittes der
Verfülleinrichtung und ist oberhalb der Auftrenneinrichtung aus dem Schlauch herausgeführt.
Die Winde befindet sich vorzugsweise seitlich neben der Verfülleinrichtung beziehungsweise
neben dem zu verfüllenden Loch. Erfindungsgemäß ist es des Weiteren bevorzugt, dass
eine Messeinreichung zur Bestimmung einer Tiefe eines Befestigungspunktes des Zugseils
an der Verfülleinrichtung vorgesehen ist. Die Tiefenmessung ermöglicht eine gezielte
Nachführung des Schüttschlauches.
[0025] Für eine Platz sparende Lagerung des aufgetrennten, flexiblen Schlauchabschnittes
ist vorzugsweise eine Einrichtung zum Aufrollen des aufgetrennten, flexiblen Schlauchabschnittes
vorgesehen. Die Aufrolleinrichtung befindet sich vorzugsweise seitlich neben dem zu
verfüllenden Bodenloch und kann insbesondere eine Winde oder Rolle umfassen.
[0026] Wandstärke und Material des flexiblen Schlauchabschnittes sind vorzugsweise so gewählt,
dass der Schlauchabschnitt nach seiner Auftrennung weitgehend flach auf die Winde
oder Rolle aufgerollt werden kann. Die Schlauch- beziehungsweise Folienreste lassen
sich auf diese Weise einfach lagern.
[0027] Der flexible Schlauchabschnitt umfasst vorzugsweise einen Kunststoff- und/oder Textilschlauch.
Die Wandstärke des Schlauchabschnittes kann aufgrund der nur einmaligen Verwendung
relativ dünn gewählt werden, so dass der Schlauchabschnitt auch als Folienschlauch
bezeichnet werden kann. Dies ermöglicht ein Aufwickeln der aufgetrennten Schlauchreste
auf die Winde oder Rolle.
[0028] Insbesondere im Hinblick auf die Verwendung in einem flüssigkeitsgefüllten Loch,
beispielsweise einem mit einer Stützflüssigkeit gefüllten Bohrloch, ist es bevorzugt,
dass die Verfülleinrichtung, insbesondere der Schlauchabschnitt, fluiddicht ausgebildet
ist. Die Fluiddichtigkeit ist dabei insbesondere derart gestaltet, dass möglichst
keine Flüssigkeit aus dem Loch in die Verfülleinrichtung gelangen kann.
[0029] Die Auftrennung kann dadurch erleichtert werden, dass der flexible Schlauchabschnitt
der Verfülleinrichtung zum Auftrennen entlang seiner Längsachse eine definierte Materialschwächung
aufweist. Die definierte Materialschwächung kann insbesondere eine Materialverdünnung
oder eine Perforation des Schlauchabschnittes sein.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform, welche in
der beiliegenden Figur schematisch dargestellt ist, weiter beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einbringen eines
Verfüllmaterials in ein Loch im Boden.
[0031] Die Vorrichtung 10 umfasst eine kanalartige Verfülleinrichtung 12 zum Einbringen
eines Verfüllmaterials 8 in ein Loch 6 im Boden 2. Die kanalartige Verfülleinrichtung
12 wird hierzu in das Loch 6 eingeführt und erstreckt sich in diesem im Wesentlichen
vertikal.
[0032] Die Verfülleinrichtung 12 umfasst an ihrem oberen Ende einen im Wesentlichen formstabilen
oder starren Einfüllabschnitt 20 zum Einfüllen des Verfüllmaterials 8. Der Einfüllabschnitt
20 ist hierzu mit einem Einfülltrichter 24 versehen, welcher eine trichterförmige
Einfüllöffnung 22 aufweist. Unterhalb des Einfülltrichters 24 ist ein, beispielsweise
rohrförmig gestalteter Führungsabschnitt 26 ausgebildet, an welchem ein Schlauchabschnitt
30 verschiebbar gelagert ist. Der Führungsabschnitt 26 ragt hierzu in der dargestellten
Ausführungsform in den Schlauchabschnitt 30 hinein, um das in den Einfülltrichter
24 eingefüllte Verfüllmaterial 8 in den Schlauchabschnitt 30 weiterzuleiten. Mit anderen
Worten ist der flexible Schlauchabschnitt 30 an einer Außenseite des Führungsabschnitts
26 linear verschiebbar geführt.
[0033] Unterhalb des Einfülltrichters 24, im Bereich oder oberhalb des Führungsabschnitts
26, ist eine Auftrenneinrichtung 50 ausgebildet, welche nach außen von dem Führungsabschnitt
26 absteht und eine nach unten ausgerichtete Schneidkante 52 zum Auftrennen des Schlauchabschnitts
30 umfasst. Die Schneidkante 52 erstreckt sich quer zu einer Längsachse des Führungsabschnitts
26 beziehungsweise des Schlauchabschnitts 30.
[0034] Der Schlauchabschnitt 30 erstreckt sich innerhalb des zu verfüllenden Loches etwa
vertikal. Unterhalb des Schlauchabschnitts 30 ist an dem Schlauchabschnitt 30 ein
Rohrabschnitt 40 befestigt. Der formstabile oder starre, untere Rohrabschnitt 40 taucht
in den bereits verfüllten Bereich des Loches 6 ein und umfasst eine Auslassöffnung
42 zum Auslassen des Verfüllmaterials 8 aus der Verfülleinrichtung 12 beziehungsweise
Einleiten in das Loch 6. An dem Rohrabschnitt 40 ist außen ein Schwimmkörper 44 befestigt,
welcher dazu eingerichtet ist, auf dem sich in dem Loch 6 befindenden Verfüllmaterial
8 zu schwimmen und den Rohrabschnitt 40 mit steigendem Verfüllgrad des Loches 6 anzuheben.
Durch das Anheben des Rohrabschnittes 40 hebt sich mit diesem auch der Schlauchabschnitt
30 an und wird entlang des Führungsabschnittes 26 geführt.
[0035] Durch die Schneideinrichtung 50 wird der Schlauchabschnitt 30 unterhalb des Einfülltrichters
24 entlang seiner Längsachse aufgetrennt. Hierdurch kann der Schlauchabschnitt 30
aufgebogen und von dem Einfüllabschnitt 20, insbesondere dem Einfülltrichter 24, weggeleitet
werden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der aufgetrennte Schlauchabschnitt
30, welcher auch als aufgetrennte Schlauch- beziehungsweise Folienreste 32 bezeichnet
werden kann, in einen seitlichen Bereich geführt und auf eine Einrichtung 70 aufgerollt.
Die Einrichtung 70 zum Aufnehmen der Schlauchreste 32 kann insbesondere eine Rolle
oder Winde aufweisen, auf welche die Schlauchreste 32 aufgerollt werden können.
[0036] Die Einrichtung 70 kann insbesondere auch zum Ziehen des Schlauchabschnittes 30 eingesetzt
werden. Durch Ziehen an den Schlauchresten 32 wird eine Zugkraft auf den Schlauchabschnitt
30 ausgeübt, welche den Schlauchabschnitt 30 entlang des Führungsabschnittes 26 und
der Auftrenneinrichtung 50 hochzieht.
[0037] Außerdem kann ein Zugseil 60 vorgesehen sein, um den Schlauchabschnitt 30 und/oder
den Rohrabschnitt 40 anzuheben. Das Zugseil 60 ist in der dargestellten Ausführungsform
an dem unteren Rohrabschnitt 40 befestigt und verläuft durch das Innere des Schlauchabschnittes
30. Oberhalb der Auftrenneinrichtung 50 ist das Zugseil 60 aus dem Schlauchabschnitt
30 heraus- und zu einer Winde 62 geführt. Diese zieht das Zugseil 60 nach oben und
wickelt es auf. Die Winde 62 umfasst eine Messeinrichtung 64 für eine Tiefenmessung.
Mittels der Messeinrichtung 64 kann die Lage des unteren Rohrabschnittes 40 und/oder
der Auslassöffnung 42 der Verfülleinrichtung 12 bestimmt werden.
[0038] Die kanalartige Verfülleinrichtung 12 ist an einer Halteeinrichtung 80 oberhalb des
Loches 6 gehalten. Die Halteeinrichtung 80, welche sich an einer Bodenoberfläche 4
abstützt, trägt die Verfülleinrichtung 12 und hält den Verfüllabschnitt 12 in einer
festen, definierten Position. Die Einrichtung 70 zum Aufwickeln und/oder Ziehen des
Schlauchabschnittes 30 sowie die Winde 62 für das Zugseil können an der Bodenoberfläche
4 installiert sein.
[0039] Zum Verfüllen eines Loches, beispielsweise eines Bohrloches oder eines Frässchlitzes,
im Boden wird die Verfülleinrichtung 12 im Loch installiert und Verfüllmaterial 8
in die Einfüllöffnung 22 eingefüllt. Der untere Rohrabschnitt 40 wird an einer Grenzfläche
zwischen dem Verfüllmaterial im Loch und der gegebenenfall darüberliegenden Stützflüssigkeit
gehalten, so dass die Auslass- beziehungsweise Einfüllöffnung 42 unterhalb der Grenzfläche
liegt. Während des Verfüllens wird der flexible Schlauchabschnitt 30 nach oben gezogen,
an der Auftrenneinrichtung 50 unterhalb des Einfülltrichters 24 aufgetrennt und an
dem Einfülltrichter 24 vorbeigeführt. Die aufgetrennten Schlauchreste 32 werden auf
eine Rolle aufgewickelt.
[0040] Insgesamt kann durch die Verwendung eines Einwegschlauches, insbesondere bei besonders
tiefen Schlitzen oder Bohrungen, eine sehr wirtschaftliche Verfüllung eines Loches
im Boden erreicht werden. Einwegschläuche, insbesondere aus Kunststoff, lassen sich
günstig herstellen, sind im Vergleich zu üblichen Rohren leicht und lassen sich ohne
großen Aufwand handhaben. Zudem kann durch die Auftrennung des Schlauches auf komplizierte
Teleskopmechanismen oder andere Rohrverkürzungen verzichtet werden.
1. Vorrichtung zum Einbringen eines Verfüllmaterials (8) in ein Loch (6) im Boden (2),
mit einer kanalartigen Verfülleinrichtung (12), welche in das Loch (6) einbringbar
ist und eine obere Einfüllöffnung (22) zum Einfüllen des Verfüllmaterials (8) und
eine untere Auslassöffnung (42) zum Auslassen des Verfüllmaterials (8) aufweist;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verfülleinrichtung (12) einen oberen Einfüllabschnitt (20) und einen darunter
angeordneten, flexiblen Schlauchabschnitt (30) aufweist,
dass der flexible Schlauchabschnitt (30) beim Verfüllen des Loches (6) mit dem Verfüllmaterial
(8) entlang des Einfüllabschnittes (20) nach oben bewegbar ist und
dass eine Auftrenneinrichtung (50) vorgesehen ist, mit welcher ein oberer Bereich des
flexiblen Schlauchabschnittes (30) bei dessen Bewegung nach oben entlang einer Längsrichtung
auftrennbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftrenneinrichtung (50) als Schneideinrichtung mit einer Schneidkante (52) ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidkante (52) der Schneideinrichtung nach unten, in Richtung eines unteren
Bereiches der Verfülleinrichtung (12) ausgerichtet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einfüllabschnitt (20) einen Einfülltrichter (24) aufweist und dass die Auftrenneinrichtung
(50) unterhalb des Einfülltrichters (24) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einfüllabschnitt (20) einen Führungsabschnitt (26) aufweist, entlang welchem
der flexible Schlauchabschnitt (30) verschiebbar geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verfülleinrichtung (12) unterhalb des flexiblen Schlauchabschnittes (30) einen
Rohrabschnitt (40) aufweist, an welchem die Auslassöffnung (42) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem unteren Bereich der Verfülleinrichtung (12) ein Schwimmkörper (44) befestigt
ist, welcher ausgebildet ist, den unteren Bereich der Verfülleinrichtung (12) in Abhängigkeit
eines Verfüllgrades des Loches (6) im Loch (6) anzuheben.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Zugseil (60) zum Anheben des flexiblen Schlauchabschnittes (30) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Winde (62) zum Ziehen und/oder Aufnehmen des Zugseils (60) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Messeinreichung (64) zur Bestimmung einer Tiefe eines Befestigungspunktes des
Zugseils (60) an der Verfülleinrichtung (12) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Einrichtung (70) zum Aufrollen des aufgetrennten, flexiblen Schlauchabschnittes
(30) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der flexible Schlauchabschnitt (30) einen Kunststoff- und/oder Textilschlauch umfasst.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verfülleinrichtung (12) zur Verwendung in einem flüssigkeitsgefüllten Loch (6)
fluiddicht ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der flexible Schlauchabschnitt (30) der Verfülleinrichtung (12) zum Auftrennen entlang
seiner Längsachse eine definierte Materialschwächung aufweist
15. Verfahren zum Einbringen eines Verfüllmaterials (8) in ein Loch (6) im Boden (2),
insbesondere zum Herstellen eines Gründungs- oder Dichtelements, insbesondere mittels
einer Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei eine kanalartige Verfülleinrichtung
(12) in das Loch (6) eingebracht wird, das Verfüllmaterial (8) durch eine obere Einfüllöffnung
(22) in die Verfülleinrichtung (12) eingefüllt und über eine untere Auslassöffnung
(42) in das Loch (6) ausgelassen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein flexibler Schlauchabschnitt (30) der Verfülleinrichtung (12) beim Verfüllen des
Loches (6) entlang eines oberen Einfüllabschnittes (20) nach oben bewegt wird und
dass ein oberer Bereich des flexiblen Schlauchabschnittes (30) beim Bewegen nach oben
mittels einer Auftrenneinrichtung (50) entlang einer Längsrichtung aufgetrennt wird.