[0001] Die Erfindung betrifft ein Dämmstoffelement aus gebundenen Dämmstofffasern, welches
einen Körper mit zwei im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten großen Oberflächen
und rechtwinklig zu diesen angeordneten Seitenflächen aufweist.
[0002] Dämmstoffelemente dieser Art aus gebundenen Dämmstofffasern sind im Stand der Technik
hinreichend bekannt. Die Dämmstofffasern können dabei mineralische Fasern, organisch
synthetische Fasern, pflanzliche Fasern oder auch tierische Fasern sein. Anwendung
finden diese Dämmstoffelemente in Form von Platten, Matten, Rollenware, Filzen, Vliesen
oder auch als Formteile. Gewöhnlich werden diese zum Wärmeschutz oder Kälteschutz,
zum Schallschutz, Brandschutz oder auch Feuchteschutz eingesetzt. Anwendungsgebiete
sind der Hoch- oder Tiefbau, der Fahrzeug-, Maschinen- und Gerätebau oder auch allgemein
technische Dämmaufgaben und Verpackung von empfindlichen Gütern.
[0003] Um Dämmstoffelemente sowohl in einheitlicher Größe fertigen zu können als auch gleichzeitig
eine Anpassung an verschiedene Raumgegebenheiten zu ermöglichen, sind im Stand der
Technik verschiedene Ausbildungen von Dämmstoffelementen bekannt.
[0004] Die Offenlegungsschrift
DE 32 03 624 A1 beschreibt beispielsweise eine keilförmige Dämmstoffplatte, insbesondere aus Mineralfasern,
welche zur Wärme- und/oder Schallisolierung von Gebäuden und zum Anbringen an Trägern,
insbesondere zum Einfügen zwischen Dachsparren, bestimmt ist. Zur individuellen Anpassung
der Dämmstoffplatten an die räumlichen Gegebenheiten wird vorgeschlagen, zwei oder
mehrere solcher keilförmigen Dämmstoffplatten beim Einbringen zwischen die Dachsparren
gegeneinander zu verschieben.
[0005] Die
DE 36 12 857 C2 offenbart eine Dämmstoffbahn aus Mineralfaserfilz, auf welche quer zu ihrer Längserstreckung
modulare Markierungslinien aufgebracht sind, durch die in gestrecktem Zustand der
Dämmstoffbahn aneinander gereihte und durch Durchschneiden der Dämmstoffbahn im Bereich
der Markierungslinien vereinzelbare Dämmstoffplatten vorgegeben sind.
[0006] Obwohl die im Stand der Technik bekannten Lösungen bereits eine recht komfortable
Anpassung der Dämmstoffelemente an die jeweilige Einbausituation ermöglichen, ist
dennoch Verbesserungsbedarf gegeben. Dies betrifft insbesondere die Zerteilung des
Dämmstoffelementes in mehrere Teildämmstoffelemente.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Dämmstoffelement zu schaffen, welches in
Bezug auf seine Abmessungen leicht an individuelle Einbausituationen angepasst werden
kann und insbesondere ohne weitere Hilfsmittel wie beispielsweise Messer oder sonstige
Trennwerkzeuge in mehrere Teildämmstoffelemente unterteilt werden kann.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass das Dämmstoffelement im Wesentlichen
senkrecht zu den großen Oberflächen eine oder mehrere Materialschwächungen aufweist.
[0009] Die Materialschwächungen der gebundenen Dämmstofffasern ermöglichen dabei ein werkzeugloses
Unterteilen des Dämmstoffelementes in einzelne Teildämmstoffelemente oder alternativ
ein Unterteilen mit üblichen Hand-Trennwerkzeugen, mit welchen das Dämmstoffelement
schneller und einfacher unterteilt werden kann. Im Gegensatz zum Stand der Technik
weisen die Dämmstoffelemente somit nicht nur Markierungslinien auf, welche als Orientierungshilfe
bei der Durchtrennung des Dämmstoffelementes dienen, sondern gleichzeitig industriell
in das Dämmstoffelement eingebrachte Materialveränderungen, welche ein werkzeugloses
oder mit Hand-Trennwerkzeugen durchgeführtes Durchtrennen des Dämmstoffelementes ermöglichen.
Dadurch kann das Dämmstoffelement leicht an unterschiedliche räumliche Gegebenheiten
wie verschieden große Sparrenzwischenräume angepasst werden. Das erfindungsgemäße
Dämmstoffelement kann dabei mit einer einheitlichen Standardgröße hergestellt werden,
während es anschließend je nach der Einbausituation in ein oder mehrere Teildämmstoffelemente
unterteilt werden kann. Die Teüdämmstoffelemente können dabei einfach auseinander
gerissen werden oder auch alternativ mit einem Messer oder sonstigen Hand-Trennwerkzeugen
getrennt werden. Die Risskante ist durch die erfindungsgemäße Materialschwächung problemlos
verarbeitbar und klemmfähig. Somit ist eine Nachbearbeitung der Teildämmstoffelemente
nicht erforderlich. Neben Materialschwächungen senkrecht zu den großen Oberflächen
sind dabei selbstverständlich auch schräg zum Lot verlaufende Materialschwächungen
möglich.
[0010] Die Erfindung sieht vor, dass die Materialschwächung eine Sollbruchstelle in Form
einer Schlitzung ist. Alternativ kann die Materialschwächung auch eine Sollbruchstelle
in Form einer Perforierung sein.
[0011] Gemäß der erstgenannten Variante - der Schlitzung - wird die Materialschwächung mittels
eines Trennschnittes in das Dämmstoffelement eingebracht. Der Trennschnitt erfolgt
dabei beispielsweise mit einem Scheibenmesser, welches während des Produktionsprozesses
passiv mitläuft oder aktiv gegen bzw. mit der Laufrichtung angetrieben wird. Das Scheibenmesser
ist vorzugsweise nicht spanabtragend und verfügt über eine einstellbare Umdrehungsgeschwindigkeit.
Bei elastischen Produkten wie Dämmstoffelementen ergibt sich dabei eine Schlitzbreite
von annähernd 0 mm. Alternativ können die Schlitzungen auch spanabtragend durch sehr
dünne Fräsblätter in das Dämmstoffelement eingebracht werden. Die Fräsblätter drehen
sich dabei während des Produktionsprozesses vorteilhaft gegen oder mit der Laufrichtung
der Dämmstoffelemente. Auch hierbei bietet sich vorteilhaft eine einstellbare Umdrehungsgeschwindigkeit
der Fräsblätter an. Insgesamt entsteht durch diese Variante eine Trennschlitzbreite,
welche der Dicke des Fräsblattes entspricht. Weiterhin sind zur Einbringung der Schlitzung
in das Dämmstoffelement auch andere Verfahren wie beispielsweise Wasserstrahlschneiden
oder Heizdrahtschneiden geeignet.
[0012] Im Gegensatz zum Stand der Technik handelt es sich bei den Materialschwächungen gemäß
der Erfindung nicht um bloße Schneidhilfen wie auf die Oberfläche aufgedruckte oder
in die Oberfläche eingebrannte Hilfslinien, sondern um Schlitzungen, welche das Dämmstoffelement
bis zu einer gewünschten Tiefe durchdringen. Dadurch werden die Linien, welche häufig
rasterförmig in und/oder auf das Dämmstoffelement gebracht werden, nicht nur optisch
angezeigt, sondern führen die Hand-Trennwerkzeuge dank der Oberflächenschlitzung.
Die Schlitzung kann dabei sowohl einseitig als auch beidseitig des Dämmstoffelementes
ausgeführt sein. Die Schlitzung, die z. B. alle 5 cm linienförmig oder als Raster
eingeschlitzt ist, führt auch, nebst einer genaueren Messerführung, zu einem schnelleren,
einfacheren und genaueren Schnitt und verhindert allfällige Ausfransung der Materialoberfläche.
Die Schlitztiefe ist mit beispielsweise 5 mm nur gering, so dass die Materialschwächung
einen vernachlässigbaren Einfluss auf das Dämmstoffelement als Ganzes hat. In allen
hier beschriebenen Ausführungsformen können die Materialschwächungen auch zusätzlich
mit optischen Hilfslinien kombiniert werden.
[0013] Bei der zweiten Ausführungsvariante, der Materialschwächung durch Perforierung, wird
die Materialschwächung durch eine Stanzung mittels Stanzwerkzeugen in das Dämmstoffelement
eingebracht. Die Stanzung kann dabei auch mittels Wasserstrahlwerkzeugen oder anderen
Technologien erfolgen.
[0014] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass die Materialschwächung nur im Bereich einer
der großen Oberflächen, vorteilhaft bis zur Mitte des Abstandes zwischen den großen
Oberflächen, ausgebildet ist. Somit werden die Dämmstofffasern des Dämmstoffelementes
lediglich über eine gewisse Teildicke des Dämmstoffelementes getrennt. Vorteilhaft
ist die Materialschwächung dabei bis zur Mitte des Abstandes zwischen den großen Oberflächen
ausgebildet, so dass sich zwei gleich dicke übereinanderliegende Teilhälften des Dämmstoffelementes
ergeben, von welchen die Teilhälfte, zu welcher auch die obere große Oberfläche des
Dämmstoffelementes zählt, beispielsweise durch einen Schlitz zerteilt ist, während
die zweite Hälfte des Dämmstoffelementes, zu welcher auch die untere große Oberfläche
zählt, weiterhin einstückig ausgebildet ist. Neben einer symmetrischen Trennung in
Bezug auf die Dicke des Dämmstoffelementes ist alternativ auch eine unsymmetrische
Trennung möglich, wodurch sich die Materialschwächung verstärken oder abschwächen
lässt. Die Dimension der Materialschwächung kann dabei vorteilhaft in Abhängigkeit
des Dämmstoffmaterials oder auch an der Größe des Abstandes zwischen den großen Oberflächen
variiert werden.
[0015] Alternativ zu der einseitigen Materialschwächung des Dämmstoffelementes sieht die
Erfindung des Weiteren vor, dass die Materialschwächung im Bereich beider großen Oberflächen
gegenüberliegend ausgebildet ist, wobei im Bereich zwischen den großen Oberflächen
ein Materialsteg verbleibt. Gemäß dieser Ausgestaltung ist das Dämmstoffelement in
gegenüberliegenden Bereichen der beiden großen Oberflächen geschlitzt und/oder perforiert.
Zwischen den sich gegenüberliegenden Schlitzen verbleibt ein Materialsteg, welcher
mehr oder weniger groß ausgebildet sein kann. Der Materialsteg kann dabei mittig zwischen
den großen Oberflächen angeordnet sein oder auch zu der einen oder anderen großen
Oberfläche verschoben sein. Die individuelle Lage des Materialsteges lässt sich während
der Herstellung an das jeweilige Material des Dämmstoffelementes oder den späteren
Einsatzort anpassen. Die den Materialsteg ausbildende Materialschwächung kann dabei
eine Schlitzung innerhalb des Materials des Dämmstoffelementes sein oder auch eine
Perforierung.
[0016] Die Materialschwächung - Schlitzung oder Perforierung - muss nicht zwangsläufig durchgehend
die gleiche Eindringtiefe in dem Dämmstoffelement aufweisen, sondern kann beispielsweise
auch im Bereich der Kanten gegen Null laufen. Dies kann z. B. bei diagonal eingebrachten
Materialschwächungen eine vorteilhafte Wirkung auf die Festigkeit der Kanten bei der
Verarbeitung der Dämmstoffelemente haben. Alternativ kann die Materialschwächung im
Kantenbereich jedoch auch größer sein als in anderen Bereichen. Damit lässt sich ein
besseres Rissbild nach der Trennung der Dämmstoffelemente erzeugen.
[0017] Erfindungsgemäß ist das Dämmstoffelement dabei entlang der Materialschwächung in
mindestens zwei Teildämmstoffelemente reißbar oder trennbar. Durch diese Ausgestaltung
wird es möglich, das Dämmstoffelement ohne zusätzliche Werkzeuge bzw. mit simplen
Hand-Trennwerkzeugen wie Messern in mehrere Teildämmstoffelemente zu trennen. Die
Trennung erfolgt dabei von Hand.
[0018] Die Materialschwächung kann erfindungsgemäß parallel zu den Seitenflächen des Dämmstoffelementes
angeordnet sein oder diagonal durch eine oder beide große Oberflächen verlaufen. Weiterhin
kann das Dämmstoffelement auch gleichzeitig parallel und diagonal angeordnete Materialschwächungen
aufweisen. Somit ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Formaten der Teildämmstoffelemente,
so dass für nahezu jede Einbausituation das Dämmstoffelement auf eine entsprechende
Größe gebracht werden kann. In Bezug auf die Materialschwächung parallel zu den Seitenflächen
des Dämmstoffelementes lassen sich beispielsweise rechteckförmige Teildämmstoffelemente
mit unterschiedlichen Seitenlängen ausbilden. Die Materialschwächungen können dabei
sowohl längs als auch quer in den Körper des Dämmstoffelementes eingebracht sein.
Bei einer Materialschwächung diagonal durch eine oder beide große Oberflächen ergibt
sich eine Keilform der Teildämmstoffelemente. Diese keilförmigen Teildämmstoffelemente
lassen sich relativ zueinander verschieben, so dass sie - nach Abtrennung der überstehenden
Spitzen - Rechtecke in unterschiedlichen Längen und Breiten ausbilden.
[0019] Schließlich ist vorgesehen, die Materialschwächung rasterförmig auszubilden. Dabei
kann die Schlitzung oder Perforierung symmetrisch in das Dämmstoffelement eingebracht
werden. Alternativ kann das Raster jedoch auch asymmetrische Elemente mit unterschiedlichen
Breiten der gestanzten oder geschlitzten Bereiche aufweisen.
[0020] Neben dem vorgenannten Dämmstoffelement sieht die Erfindung ebenfalls ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Dämmstoffelementes vor, wobei in das Dämmstoffelement
einseitig oder beidseitig bis zu einem gewünschten Abstand senkrecht zu den großen
Oberflächen eine Schlitzung oder Perforierung eingebracht wird.
[0021] Insgesamt ergeben sich durch die Erfindung unterschiedliche Ausführungsvarianten.
Hierzu gehören insbesondere:
- Erste Variante:
- Schlitzung des Dämmstoffelementes im Bereich nur einer der großen Oberflächen;
- Zweite Variante:
- Schlitzung des Dämmstoffelementes im Bereich beider großen Oberflächen, wobei zwischen
den sich gegenüberliegenden Schlitzungen ein unperforierter, massiver Materialsteg
verbleibt;
- Dritte Variante:
- Schlitzung des Dämmstoffelementes im Bereich beider großen Oberflächen, wobei zwischen
den sich gegenüberliegenden Schlitzungen ein perforierter Materialsteg verbleibt;
- Vierte Variante:
- Perforierung des Dämmstoffelementes im Bereich lediglich einer der großen Oberflächen;
- Fünfte Variante:
- Perforierung des Dämmstoffelementes im Bereich beider großen Oberflächen, wobei zwischen
den sich gegenüberliegenden Perforierungen ein massiver Materialsteg verbleibt;
- Sechste Variante:
- Perforierung des Dämmstoffelementes über den gesamten Abstand zwischen den großen
Oberflächen.
[0022] Neben diesen vorgenannten Varianten sind außerdem Mischvarianten möglich, wobei beispielsweise
die Materialschwächungen entlang der Längserstreckung des Dämmstoffelementes variieren
können.
[0023] Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1 a, b, c, d:
- ein Dämmstoffelement in Draufsicht mit einseitig längs angeordneten Materialschwächungen
(a), beidseitig längs angeordneten Materialschwächungen (b), zwei quer angeordneten
Materialschwächungen (c), einer diagonal angeordneten Materialschwächung (d);
- Fig. 2 a, b:
- ein Dämmstoffelement in perspektivischer Seitenansicht mit Schlitzungen in den Bereichen
beider großen Oberflächen und dazwischen angeordnetem massivem Materialsteg (a) vor
der Trennung, (b) nach der Trennung;
- Fig. 3 a, b:
- ein Dämmstoffelement in perspektivischer Seitenansicht mit Schlitzungen in den Bereichen
beider großen Oberflächen angeordneten Schlitzungen, wobei zwischen den gegenüberliegenden
Schlitzungen ein perforierter Materialsteg ausgebildet ist (a) vor der Trennung, (b)
nach der Trennung;
- Fig. 4:
- in Seitenansicht einen Querschnitt durch die Ebene eines Materialsteges eines Dämmstoffelementes
mit Schlitzungen im Bereich beider großen Oberflächen;
- Fig. 5:
- in Seitenansicht einen Querschnitt durch die Ebene eines Materialsteges eines Dämmstoffelementes
mit über den gesamten Abstand zwischen den großen Oberflächen ausgebildeter rasterförmiger
Perforierung;
- Fig. 6:
- ein Beispiel einer Keiltabelle für ein Dämmstoffelement mit einem Rohformat von 1220
mm x 580 mm.
[0024] Fig. 1 zeigt in Draufsicht ein Dämmstoffelement 1 mit Materialschwächungen 2. Die
Materialschwächungen 2 sind im Bereich zumindest einer großen Oberfläche 1.1 ausgebildet.
In Fig. 1 a ist die Materialschwächung 2 einseitig längs der Seitenfläche angeordnet.
Gemäß Fig. 1 b weist das Dämmstoffelement 1 beidseitig längs Materialschwächungen
2 auf. Fig. 1 c zeigt zwei parallele, quer in dem Dämmstoffelement 1 ausgebildete
Materialschwächungen 2. Fig. 1 d zeigt ein Dämmstoffelement 1 mit einer diagonal angeordneten
Materialschwächung 2. Neben den in Fig. 1 dargestellten Varianten sind weitere Ausführungsformen
möglich, welche insbesondere auch Kombinationen aus den vorgenannten Varianten beinhalten.
[0025] Fig. 2 a zeigt ein Dämmstoffelement 1 in perspektivischer Seitenansicht. Das dargestellte
Dämmstoffelement 1 weist dabei im Bereich beider großen Oberflächen 1.1 eine Materialschwächung
2 in Form jeweils einer Schlitzung 2.1 auf. Die Schlitzungen 2.1 sind gegenüberliegend
angeordnet, wobei zwischen diesen ein Materialsteg 3 in dem Dämmstoffelement 1 verbleibt.
Fig. 2 beschränkt sich dabei auf eine symmetrische Ausgestaltung der Schlitzungen
2.1 innerhalb des Dämmstoffelementes 1. Jedoch sind auch weitere Ausführungsformen
denkbar, bei welchen die Schlitzungen 2.1 unterschiedlich tief in das Dämmstoffelement
1 eingebracht sind. Fig. 2 b zeigt das Dämmstoffelement 1 nach seiner Trennung in
zwei Teildämmstoffelemente 1.2 und 1.3. Um von dem Dämmstoffelement 1 gemäß Fig. 2
a zu den Teildämmstoffelementen 1.2, 1.3 gemäß Fig. 2 b zu gelangen, wird das Dämmstoffelement
von Hand im Bereich der Schlitzungen 2.1 auseinandergerissen. Die an den Teildämmstoffelementen
1.2, 1.3 entstehenden Kanten, insbesondere des Materialsteges 3, sind glatt und beeinträchtigen
die weitere Verarbeitung des Dämmstoffelementes 1 nicht. Auch die Klemmfähigkeit bleibt
erhalten.
[0026] Das Dämmstoffelement 1 gemäß Fig. 3 verfügt - ähnlich wie das Dämmstoffelement 1
gemäß Fig. 2 - über zwei im Bereich beider großen Oberflächen 1.1 angeordnete Schlitzungen
2.1. Zwischen den gegenüberliegenden Schlitzungen 2.1 ist ein Materialsteg 3 angeordnet,
welcher eine Perforierung 2.2 aufweist. Die Perforierung 2.2 ist dabei lediglich in
einem Teilbereich des Materialstegs 3 angeordnet. In den übrigen Bereichen ist der
Materialsteg 3 weiterhin massiv ausgebildet. Fig. 3 a zeigt dabei den Zustand vor
Trennung des Dämmstoffelementes. Fig. 3 b zeigt den Zustand nach der Trennung. Die
Trennung der beiden Teildämmstoffelemente 1.2, 1.3 erfolgt auch hier wiederum von
Hand durch Auseinanderreißen des Dämmstoffelementes 1 im Bereich der Schlitzungen
2.1.
[0027] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein Dämmstoffelement 1. Das Dämmstoffelement
1 verfügt über zwei Schlitzungen 2.1, welche in den Bereichen der großen Oberflächen
1.1 angeordnet sind. Zwischen den Schlitzungen 2.1 befindet sich ein Bereich innerhalb
des Dämmstoffelementes 1, welcher sowohl Perforierungen 2.2 als auch in Teilbereichen
ausgebildete Materialstege 3 aufweist. Die Materialstege 3 und die Perforierungen
2.2 sind dabei rasterförmig alternierend angeordnet. Die Perforierungen 2.2 können
dabei wie gezeigt symmetrisch oder alternativ auch asymmetrisch mit verschiedenen
Stanzbildern ausgebildet sein.
[0028] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch ein Dämmstoffelement 1, bei welchem der gesamte
Bereich zwischen den großen Oberflächen 1.1 mit einer rasterförmigen Anordnung von
Perforierungen 2.2 und Materialstegen 3 ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung eignet
sich insbesondere für besonders dünne Dämmstoffelemente 1.
[0029] Fig. 6 zeigt eine Keiltabelle für ein Dämmstoffelement 1 mit einer Gesamtlänge von
1220 mm und einer Breite von 580 mm, welches diagonal in zwei Teildämmstoffelemente
1.2, 1.3 geteilt ist. Durch gegeneinander Verschieben der beiden keilförmigen Teildämmstoffelemente
1.2, 1.3 ergibt sich eine rechteckförmige Kernfläche, welche die in Spalte 3 (m
2) gezeigte Fläche aufweist. Die über die Rechteckform hinausragenden Abschnitte der
Teildämmstoffelemente 1.2, 1.3 sind in Spalte 4 (Abschnitt in m
2) gezeigt. Spalte 5 (Abschnitt in %) zeigt den prozentualen Abschnitt dieser Teildämmstoffelemente
1.2, 1.3 in Relation zu der Gesamtfläche des Dämmstoffelementes 1. Ausgehend von der
Gesamtfläche des Dämmstoffelementes 1 gemäß Zeile 9, nämlich 1220 mm x 580 mm, zeigt
die Tabelle in aufsteigender Richtung die Situation bei einer Verkürzung der Länge
der Rechteckform, während die Tabelle in absteigender Richtung die Situation bei einer
Vergrößerung der Länge der Rechteckform zeigt.
[0030] Mit der Erfindung wird insgesamt ein Dämmstoffelement 1 geschaffen, welches in seiner
Ausgangsform zuerst in einem Standardformat vorliegt und sodann am Einsatzort an die
entsprechenden Raumverhältnisse angepasst werden kann. Dazu wird das Dämmstoffelement
1 entlang einer oder mehrerer herstellerseitig eingebrachter Materialschwächungen
2 in mehrere Teildämmstoffelemente 1.2, 1.3 zerteilt. Die Zerteilung erfolgt dabei
durch Auseinanderreißen des Dämmstoffelementes 1 von Hand oder alternativ auch durch
ein Werkzeug wie beispielsweise ein Messer.
[0031] Die Materialschwächung 2 ist eine Sollbruchstelle in Form einer Schlitzung 2.1 und/oder
auch einer Perforierung 2.2. Diese kann einseitig oder zweiseitig in dem Dämmstoffelement
ausgebildet sein, d. h. im Bereich einer der großen Oberflächen 1.1 oder im Bereich
beider großen Oberflächen 1.1. Bei einer beidseitigen Schlitzung 2.1 oder Perforierung
2.2 bleibt zwischen den großen Oberflächen 1.1 ein Materialsteg 3 stehen, welcher
für die notwendige Stabilität, Verarbeitbarkeit und Klemmfähigkeit des Dämmstoffelementes
1 auch für den Fall sorgt, dass das Dämmstoffelement 1 nicht in Teildämmstoffelemente
1.2, 1.3 getrennt wird. Sofern dieser Materialsteg 3 zusätzlich eine Perforierung
2.2 aufweist, kann er parallel oder senkrecht zu den großen Oberflächen 1.1 größer
ausgebildet werden als im Falle eines nicht perforierten Materialsteges 3. Ein größerer
Materialsteg 3 bietet sich dabei in den Fällen an, wo eine besondere Steifigkeit des
Dämmstoffelementes 1 gewünscht ist.
[0032] Bei besonders dünnen Dämmstoffelementen 1 bietet sich die Ausführungsvariante gemäß
Fig. 5 an, nach welcher das Dämmstoffelement 1 eine Materialschwächung 2 im gesamten
Abstand zwischen den großen Oberflächen 1.1 aufweist. Die Materialschwächung 2 besteht
dabei aus einer rastförmigen Perforierung 2.2, wobei zwischen jeweils zwei Perforierungen
2.2 jeweils ein Materialsteg 3 angeordnet ist. Alternativ kann das Dämmstoffelement
1 auch eine Materialschwächung 2 aufweisen, welche abwechselnd Perforierungen 2.2
und Schlitzungen 2.1 beinhaltet. Das Raster kann dabei jeweils symmetrisch oder asymmetrisch
mit unterschiedlichen Breiten der Perforierungen 2.2, Schlitzungen 2.1 oder Materialstege
3 ausgebildet sein. Weiterhin kann das Dämmstoffelement 1 auch eine Materialschwächung
2 aufweisen, welche eine durchgängige Perforierung 2.2 senkrecht und parallel zu den
großen Oberflächen 1.1 zeigt.
[0033] Sofern das Dämmstoffelement 1 in mehrere Teildämmstoffelemente 1.2, 1.3 zerteilt
wird, ergibt sich durch das Auseinanderreißen des Dämmstoffelementes 1 eine Kante
in dem Bereich, wo zuvor der Materialsteg 3 oder die Perforierung 2.2 angeordnet war.
Die gerissenen Kanten im Bereich des Materialsteges 3 oder die Perforierung 2.2 beeinträchtigen
die weitere Verarbeitung der Teildämmstoffelemente 1.2, 1.3 nicht. Ebenso bleibt die
Klemmfähigkeit erhalten. Insgesamt ist eine Nachbearbeitung der Teildämmstoffelemente
1.2, 1.3 somit nicht erforderlich.
[0034] Die Erfindung ist insgesamt auf alle Dämmstoffelemente 1 anwendbar, welche aus gebundenen
Dämmstofffasern bestehen. Hierbei kann es sich insbesondere um mineralische Dämmstoffe,
organisch synthetische Dämmstoffe, pflanzliche Dämmstoffe oder auch tierische Dämmstoffe
handeln. Das Dämmstoffelement 1 kann als Platte, Matte, Rollenware, Filz, Vlies und/oder
Formteil vorliegen. Das Dämmstoffelement 1 bzw. seine Teildämmstoffelemente 1.2, 1.3
lassen sich zum Zwecke des Wärme-/Kälteschutzes, Schallschutzes, Brandschutzes oder
auch Feuchteschutzes anwenden. Die Anwendungsgebiete liegen dabei im Bereich des Hoch-/Tiefbaus,
der technischen Dämmung, des Fahrzeugbaus oder auch des Maschinen- und Gerätebaus.
Bezuaszeichenliste
[0035]
- 1
- Dämmstoffelement
- 1.1
- große Oberfläche
- 1.2
- Teildämmstoffelement
- 1.3
- Teildämmstoffelement
- 2
- Materialschwächung
- 2.1
- Schlitzung
- 2.2
- Perforierung
- 3
- Materialsteg
1. Dämmstoffelement (1) aus gebundenen Dämmstofffasern, welches einen Körper mit zwei
im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten großen Oberflächen (1.1) und rechtwinklig
zu diesen angeordneten Seitenflächen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmstoffelement (1) im Wesentlichen senkrecht zu den großen Oberflächen (1.1)
eine oder mehrere Materialschwächungen (2) aufweist.
2. Dämmstoffelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (2) eine Sollbruchstelle in Form einer Schlitzung (2.1) ist.
3. Dämmstoffelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (2) eine Sollbruchstelle in Form einer Perforierung (2.2)
ist.
4. Dämmstoffelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (2) nur im Bereich einer der großen Oberflächen (1.1), vorteilhaft
bis zur Mitte des Abstandes zwischen den großen Oberflächen (1.1), ausgebildet ist.
5. Dämmstoffelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (2) im Bereich beider großen Oberflächen (1.1) gegenüberliegend
ausgebildet ist, wobei im Bereich zwischen den großen Oberflächen (1.1 ein Materialsteg
(3) verbleibt.
6. Dämmstoffelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses entlang der Materialschwächung (2) in mindestens zwei Teildämmstoffelemente
(1.2, 1.3) reißbar oder mit Hand-Trennwerkzeugen trennbar ist.
7. Dämmstoffelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (2) parallel zu den Seitenflächen angeordnet ist.
8. Dämmstoffelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (2) diagonal durch eine oder beide große Oberflächen (1.1)
verlaufend ausgebildet ist.
9. Dämmstoffelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (2) rasterförmig ausgebildet ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Dämmstoffelementes (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das Dämmstoffelement (1) einseitig oder beidseitig bis zu einem gewünschten Abstand
senkrecht zu den großen Oberflächen (1.1) eine Schlitzung (2.1) und/oder eine Perforierung
(2.2) eingebracht wird.