[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abstandshalter für die Befestigung eines Gegenstandes
an einer mit Dämmung versehenen Wand der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art.
[0002] Um Befestigungen an gedämmten Fassaden durchzuführen, muss das zu befestigende Element
über eine Abstandsmontage befestigt werden, damit die Dämmschicht nicht durch mechanische
Belastungen zerstört wird.
[0003] Derartige Abstandshalter bestehen in vielen Fällen aus einem langgestreckten Befestigungselement
in Form einer Gewindestange oder eines rohrähnlichen Teils, wobei weiterhin versucht
wurde, durch entsprechende Isolierelemente eine Wärmeisolation zwischen dem in der
Wand befestigten Teil des Befestigungselementes und dem sich auf die Außenseite der
Dämmung erstreckenden Ende des Befestigungselementes zu erreichen.
[0004] Beispielsweise ist aus der
DE 101 14 929 A1 ein Abstandshalter zur Befestigung von Gegenständen an einer mit einer Dämmung versehenen
Wand bekannt, bei dem eine mit sich in Axialrichtung erstreckenden Flügeln versehene
rohrförmige Abstandshülse in der Dämmung angeordnet wird und ein in der Wand beispielsweise
durch Kleben oder dergleichen befestigte Abstandsbolzen sich durch eine Mittelbohrung
der Hülse erstreckt und auf der freien Seite der Dämmung vorspringt, um die Befestigung
eines Gegenstandes zu ermöglichen. Hierbei entsteht jedoch eine Wärmebrücke zwischen
dem auf der Außenseite der Dämmung befestigten Gegenstand und der Wand, in der der
Bolzen befestigt ist.
[0005] Aus der
DE 197 37 515 sind weiterhin rohrförmige Abstandshalter bekannt, deren zur Wand gerichtetes Ende
durch eine Endwand verschlossen ist, die eine Bohrung aufweist, die zur Befestigung
des rohrförmigen Abstandselementes mit Hilfe einer Schraube dient, die sich in einem
in der Wand angeordneten Dübel erstreckt. Auch hierbei entsteht eine Wärmebrücke.
[0006] Zur Vermeidung von Wärmebrücken ist es weiterhin aus der
DE 2 852 528 bekannt, an der mit einer Dämmung versehenen Wand einen Befestigungsbolzen anzuordnen,
der ein mit einem Gewinde versehenes freies Ende aufweist, auf das eine Isolierhülse
aufgeschraubt ist, die entweder eine durchgehende Gewindebohrung oder Gewindebohrungen
jeweils an ihren längs gerichteten Enden aufweist. In diese Gewindebohrung kann ein
Befestigungselement, beispielsweise eine Befestigungsschraube zur Befestigung von
Gegenständen eingeschraubt werden.
[0007] Diese bekannten Abstandshalter weisen eine relativ komplizierte Form auf und haben
einen im Vergleich zu dem zur Befestigung des Gegenstandes verwendeten Befestigungselement
einen relativ großen Durchmesser, was in vielen Fällen unerwünscht ist. Weiterhin
ergibt sich durch die Anzahl von Schraubverbindungen die Gefahr von Kippbewegung des
in dem Abstandshalter befestigten Befestigungsmittels unter der Einwirkung von Querkräften.
[0008] Aus der
DE 10 2010 017 020 A1 ist ein Abstandshalter bekannt, bei dem in der Wand ein Ankerbolzen verankert wird,
der ein Außengewinde aufweist, auf das ein Abstandselement aufschraubbar ist, das
im Wesentlichen rohrförmig ist, wobei in das freie Ende dieses Abstandselementes ein
drehbares Gelenk einzuschrauben ist, das die Korrektur von Fehlausrichtungen des Ankerbolzens
im Untergrund, beispielsweise einer Wand, korrigierbar ist. Auch hier besteht der
gesamte Abstandshalter aus einem Ankerbolzen, einem Abstandselement und einem Verbindungselement,
die alle miteinander verschraubt sind, so dass die Gefahr von Kippbewegungen unter
dem Einfluss von Querkräften ebenfalls groß ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abstandshalter der eingangs genannten
Art zu schaffen, der bei einfachem Aufbau eine sichere Befestigung von Gegenständen
an einer mit einer Dämmung versehenen Wand ermöglicht und eine leichte Anwendbarkeit
ergibt, wobei weiterhin Kippbewegungen des Befestigungsmittels unter der Einwirkung
von Querkräften zumindest verringert, wenn nicht beseitigt werden.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0012] Der erfindungsgemäße Abstandshalter weist ein langgestrecktes Befestigungselement
auf, das sich durch die Dämmung hindurch in die Wand erstreckt und in dieser befestigt
ist. Das Befestigungselement ist im Wesentlichen in Form eines Rohres ausgebildet
und weist ein zur Befestigung in einer Bohrung in der Wand ausgebildetes erstes Ende
und ein zur Anordnung im Bereich der freien Seite der Dämmung ausgebildetes zweites
Ende auf, in dem eine aus thermisch isolierendem Material bestehende Hülse angeordnet
ist, die in das Innere des Rohres eingesetzt ist und eine Befestigungsbohrung (8)
für Befestigungsmittel zur Befestigung eines oder mehrerer Gegenstände an der Wand
aufweist.
[0013] Die Hülse weist eine die Befestigungsbohrung umgebende Außenwand und einen an einem
aus dem Rohr vorspringenden Ende angeordneten, sich radial zu dem Rohr erstreckenden
Flansch auf.
[0014] Vorzugesweise weist die Hülse weiterhin einen den Außenumfang des zweiten Endes des
Rohres zumindest teilweise umgreifenden Umfangsteil auf, der über den Flansch mit
der Außenwand der Hülse verbunden ist.
[0015] Der Außenumfang der Außenwand der Hülse und die Innenwand des zweiten Endes des Rohres
können jedoch auch miteinander in Eingriff stehende Gewinde aufweisen, um die Position
der Hülse in dem Rohr und damit die Gesamtlänge des Abstandshalters festlegen bzw.
justieren zu können.
[0016] Die Verbindung zwischen dem Ende des Rohres und der Hülse kann weiterhin durch ein
Gewinde, einen Bajonettverschluss, ein Rastsystem oder direkt durch eine Einspritzung
erfolgen.
[0017] Das Rohr weist vorzugsweise zur Erhöhung der Ausziefestigkeit an seinem zur Befestigung
in der Wand ausgebildeten ersten Ende eine mit abwechselnden Vorsprüngen und Vertiefungen
versehene Außenoberfläche, vorzugsweise in Form eines Gewindes, auf.
[0018] Das zur Befestigung in der Wand bestimmte Ende des rohrförmigen Befestigungselementes
ist vorzugsweise mit einer Verschlusskappe verschlossen.
[0019] Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalters ist in der Zeichnung dargestellt.
[0020] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht der Ausführungsform des Abstandshalters;
Figur 2 das in Fig. 1 in der Einzelheit A gezeigte freie Ende des Abstandshalters
in größerem Maßstab.
[0021] Die in den Figuren gezeigte Ausführungsform des Abstandshalters 1 besteht im Wesentlichen
aus einem Rohr 9, das an einem hinteren, zur Befestigung in der Wand bestimmten ersten
Ende 2 auf der Außenoberfläche abwechselnde Vorsprünge und Vertiefungen oder eine
Riffelung 7, vorzugsweise ausgeformt wie ein Gewinde, aufweist.
[0022] Dieses erste Ende 2 des Rohres 9 kann in einer Bohrung einer nicht dargestellten
Wand beispielsweise durch Kleben befestigt werden.
[0023] In dem zweiten Ende 12 dieses Rohres, das sich in etwa bis zur Außenoberfläche der
Dämmung erstreckt, ist ein thermisch isolierendes Kunststoffelement in Form einer
Hülse 3 befestigt.
[0024] An dem der Hülse 3 gegenüberliegenden ersten Ende 2 ist das Rohr 9 vorzugsweise durch
eine Kappe 10 z.B. aus Kunststoff verschlossen.
[0025] Die Hülse 3 dient als Anschlag für das Befestigungselement und weist eine Befestigungsbohrung
8 für ein nicht dargestelltes Befestigungsmittel, wie z.B. eine Schraube auf. Die
Befestigungsbohrung 8 kann beispielsweise mit einem als Maschinengewinde ausgebildeten
Innengewinde zur Aufnahme von Schrauben, Gewindestangen oder anderen Befestigungsmitteln
versehen oder eine einfache Bohrung zur Aufnahme von selbstschneidenden Gewindeschrauben
sein.
[0026] Die Hülse 3 kann auf verschiedene Arten mit dem Rohr 9 verbunden werden. Die Verbindung
zwischen dem außen liegendem zweiten Ende 2 des Rohres 9 und der Hülse 3 kann beispielsweise
durch ein Gewinde, einen Bajonettverschluss, ein Rastsystem, eine Einspritzung oder
dergleichen erfolgen. Bevorzugt wird die Befestigung der Hülse 3 über eine Einrichtung,
mit der die Hülse 3 in Längsrichtung im Rohr 9 justiert werden kann. Eine solche Justage
kann z.B. über ein Gewinde erfolgen.
[0027] Bei der dargestellten Ausführungsform des Abstandshalters 1 weist die Hülse 3 eine
sich in das zweite freie Ende des Rohres 9 erstreckende Außenwand 4 auf, die an ihrem
in dem Rohr 9 liegenden Ende durch eine Endwand 11 verschlossen ist. Um einen größeren
Einstellbereich des in der Befestigungsbohrung 8 anzuordnenden Befestigungsmittels
zu erreichen, kann dieses Ende jedoch auch offen und durchgängig sein
[0028] An ihrem außen liegenden Ende ist die Hülse 3 vorzugsweise mit einem sich radial
erstreckenden Flansch 6 versehen, der zur Abdichtung der in der Dämmung ausgebildeten
Bohrung dienen kann.
[0029] Vorzugsweise erstreckt sich auf der Außenseite des Rohres 9 ein Umfangsteil 5 der
Hülse 3, der mit der Außenwand 4 der Hülse durch Verbindungsstücke verbunden sein
kann, die sich durch Bohrungen in dem Rohr zwischen der Außenwand 4 und dem Umfangsteil
5 erstrecken.
[0030] Wenn dies erwünscht ist, ist es jedoch genauso möglich, das zweite Ende 12 des Rohres
9 mit einem Innengewinde zu versehen, in das ein Außengewinde auf der Außenwand 4
der Hülse 3 eingreift, wodurch eine Einstellmöglichkeit der Position der Hülse 3 im
Inneren des Rohres 9 erreicht wird, falls dies erwünscht ist. In diesem Fall kann
das im Bereich des Endes des Rohres 9 liegende Ende der Hülse mit Angriffseinrichtungen,
wie zum Beispiel einem Innen- oder Außensechskant oder Abflachungen, für ein Werkzeug
zum Drehen der Hülse versehen sein.
[0031] Selbstverständlich können, wie erwähnt, auch andere Befestigungsmöglichkeiten der
Hülse 3 in dem Rohr 9 vorgesehen sein, wie z. B. ein Bajonettverschluss oder ein anderes
Rastsystem.
[0032] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Abstandshalters ergibt sich eine sehr
sichere Befestigung des in der Bohrung 8 der Hülse angeordneten Befestigungsmittels,
wie beispielsweise einer Schraube, da sich die Außenwand 4 der Hülse 3 über eine erhebliche
Länge in das Innere des Rohres 9 erstrecken kann und hierdurch Kippbewegungen des
in der Bohrung 8 angeordneten Befestigungsmittels unter der Einwirkung von Querkräften
vermieden werden.
1. Abstandshalter für die Befestigung von Gegenständen an einer mit einer Dämmung versehenen
Wand, mit einem langgestreckten Befestigungselement in Form eines Rohres (9), das
ein zur Befestigung in einer Bohrung in der Wand ausgebildetes erstes Ende (2) und
ein zur Anordnung im Bereich der freien Seite der Dämmung ausgebildetes zweites Ende
(12) aufweist, und mit einer Befestigungseinrichtung (3) zur Befestigung des Gegenstandes
an dem zweiten Ende des Rohres (9),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungseinrichtung durch eine in das zweite Ende des Rohres (9) eingesetzte
Hülse (3) gebildet ist, die aus thermisch isolierendem Material besteht und eine Befestigungsbohrung
(8) für Befestigungsmittel zur Befestigung eines oder mehrerer Gegenstände an der
Wand aufweist, dass die Hülse (3) eine die Befestigungsbohrung (8) umgebende Außenwand
(4) aufweist. dass sich die Außenwand (4) der Hülse (3) über eine erhebliche Länge
in das Innere des Rohres (9) erstreckt, und dass ein den Außenumfang des zweiten Endes
(12) des Rohres (9) zumindest teilweise umgreifender Umfangsteil (5) mit der die Befestigungsbohrung
(8) umgebenden Außenwand (4) verbunden ist.
2. Abstandshalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (3) einen an einem aus dem Rohr (9) vorspringenden Ende angeordneten, sich
radial zu dem Befestigungselement erstreckenden Flansch (6) aufweist.
3. Abstandshalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der das zweite Endes (12) des Rohres (9) zumindest teilweise umgreifende Umfangsteil
(5) über den Flansch (6) mit der Außenwand (4) der Hülse (3) verbunden ist.
4. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenumfang der Außenwand (4) der Hülse (3) und die Innenwand des zweiten Endes
(2) des Rohres (9) miteinander in Eingriff stehende Gewinde aufweisen.
5. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenumfang der Außenwand (4) der Hülse (3) und die Wand des zweiten Endes (2)
des Rohres (9) miteinander in Eingriff stehende Rasteinrichtungen aufweisen.
6. Abstandshalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ende (12) des Rohres (9) zwischen der Außenwand (13) der Hülse (3) und
deren Umfangsteil (5) Durchbrechungen aufweist, durch die hindurch sich Vorsprünge
der Innenwand (13) und/oder des Umfangsteils (5) der Hülse (3) erstrecken.
7. Abstandhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (3) auf ihrer auf erste Ende (2) gerichteten Seite durch eine Endwand (11)
verschlossen ist.
8. Abstandhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsbohrung (8) der Hülse (3) mit einem Maschinengewinde ausgebildet
ist.
9. Abstandshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (9) an seinem zur Befestigung in der Wand ausgebildeten ersten Ende (2)
eine mit abwechselnden Vorsprüngen und Vertiefungen versehene Außenoberfläche (7)
aufweist.
10. Abstandshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (9) in seinem zur Befestigung in der Wand ausgebildeten ersten Ende (2)
eine mit einem Gewinde versehene Außenoberfläche (7) aufweist.