[0001] Die Erfindung betrifft ein Riemchen zur Wandverkleidung mit einer Sichtseite, einer
gegenüberliegenden Rückseite und zwischen Sichtseite und Rückseite ausgebildeten Seitenflächen.
Die Erfindung betrifft auch ein Wandelement zur Bekleidung von innen oder außen liegenden
Gebäudeflächen mit derartigen Riemchen sowie ein Herstellungsverfahren zur Herstellung
derartiger Wandelemente.
[0002] Riemchen, auch Ziegelriemchen oder Klinkerriemchen genannt, dienen in der Regel zur
Wandverkleidung von innen oder außen liegenden Gebäudeflächen. Hierfür werden die
Riemchen auf die entsprechende Gebäudefläche aufgeklebt, wobei hierbei zwischen zwei
benachbarten Riemchen ein Abstand eingehalten wird, der später als Fuge mit einem
Fugenfüllmaterial verfüllt wird. Dadurch erhalten mit Riemchen versehene Gebäudeflächen
eine optische Struktur, die beispielsweise einem traditionellen Ziegelbau ähneln.
[0003] Werden derartige Riemchen an Gebäudeaußenflächen, insbesondere an den exponierten
Wetterseiten, verwendet, so ist eine weitere Aufgabe dieser Riemchen die, dass die
Gebäudeaußenseiten vor Wettereinflüssen geschützt werden sollen. Durch das Verfüllen
der zwischen den Riemchen gebildeten Fugen mit einem Fugenfüllmaterial wird eine geschlossene
Oberfläche erreicht, die sehr witterungsbeständig ist und die die dahinterliegende
Gebäudefläche insbesondere vor Nässe schützt.
[0004] Solche Riemchen haben somit nicht nur einen dekorativen Effekt, sondern bieten gleichzeitig
auch Schutz für unerwünschten Witterungseinflüssen. Daher werden Riemchen an Gebäudeaußenseiten
nicht selten zum Schutz einer Gebäudedämmung verwendet, die sehr empfindlich auf beispielsweise
Nässe reagiert.
[0005] Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik bereits vorgefertigte Wandelemente
bekannt, die eine Trägerplatte zum Tragen einer Riemchenanordnung aufweisen. Die Riemchen
werden dabei an der Trägerplatte befestigt, beispielsweise durch Verkleben der Riemchen
auf der Trägerplatte, wobei die durch die Anordnung der Riemchen auf der Trägerplatte
entstandenen Fugen mit einem Fugenfüllmaterial verfüllt sind. Die verwendete Trägerplatte
dient hierbei nicht selten als Dämmung, beispielsweise in Form einer Polyurethan-Hartschaumplatte,
so dass mit der Verkleidung einer Gebäudeaußenfläche oder Gebäudeinnenfläche mit einem
solchen Wandelement eine vor Witterung geschützten Dämmung an der Gebäudefläche befestigt
werden kann, welche optisch einem klassischen Ziegelbau ähnelt.
[0006] Ein solches Wandelement ist beispielsweise aus der
DE 197 12 106 A1 bekannt, bei der die Riemchen ebenfalls auf einer Hartschaumplatte unter Bildung
einer Fuge zwischen benachbarten Riemchen angeordnet werden, wobei die Fugen mit einem
Fugenfüllmaterial verfüllt sind. Der Fugengrund wird dabei mit einer Kunstharzschicht
verschlossen, so dass keinerlei Feuchtigkeit eindringen und die Hartschaumplatte als
Dämmstoff zerstören kann. Durch dieses sogenannte Coating-Verfahren ist die dahinterliegende
Dämmung sicher vor Witterungseinflüssen geschützt, auch wenn derartige Wandelemente
an der exponierten Wetterseite eines Gebäudes befestigt werden.
[0007] Neuerdings ist ein Trend zu beobachten, bei dem die Riemchen nicht mehr unter Bildung
einer Fuge, die später verfüllt wird, angeordnet werden, sondern formschlüssig ohne
Fugenspalt benachbart angrenzend zueinander angeordnet werden, was zu einer veränderten
Optik eines derartigen Arrangements führt. Die Bildung von Fugen ist hierbei gerade
nicht erwünscht, so dass auch kein Fugenfüllmaterial zum Verschließen von Undichtigkeiten
verwendet werden soll.
[0008] Da solche Riemchen produktionsbedingt eine raue Oberfläche auch an den Seitenflächen
aufweisen und somit aneinander angrenzende Riemchen zwar formschlüssig, aber nicht
fluidundurchlässig aneinandergefügt werden können, besteht bei der Anordnung von Riemchen
ohne verfüllte Fuge die Gefahr, dass Nässe hinter die Riemchenanordnung gelangt und
die Dämmung aufweicht. Teure Reparaturen der Gebäudefläche sind dann zu befürchten.
[0009] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Riemchen, ein mit diesen Riemchen versehenes Wandelement sowie ein neuartiges Herstellungsverfahren
zum Herstellen derartiger Wandelemente anzugeben, mit denen die aus dem Stand der
Technik bei fugenlosen Riemchenanordnungen entstehenden Nachteile bezüglich der Witterungsfestigkeit
zu vermeiden.
[0010] Die Aufgabe wird mit dem Riemchen der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass das Riemchen an den Seitenflächen eine umlaufende Profilierung aufweist,
bei der das Profil einer Seitenfläche und das Profil der gegenüberliegenden Seitenfläche
korrespondierend so ausgebildet sind, dass zwei Riemchen über die jeweiligen korrespondierenden
Profile durch eine Fügebewegung miteinander verbindbar und die Riemchen dann an den
entsprechenden Seitenflächen der korrespondierenden Profile formschlüssig aneinander
gefügt sind.
[0011] Demgemäß wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass Riemchen zur Wandverkleidung an
ihren Seitenflächen eine umlaufende Profilierung aufweisen, die so ausgebildet ist,
dass das Profil der einen Seite mit dem Profil der gegenüberliegenden Seite korrespondiert
und zwei Riemchen über ihre korrespondierenden Profile miteinander verbindbar sind,
so dass die Riemchen formschlüssig aneinandergefügt sind.
[0012] Mit "verbindbar" ist gemeint, dass die Riemchen sowohl lose als auch fest (beispielsweise
mittels Kraftschluss) aneinander fügbar sind.
[0013] Hierdurch wird es möglich, Riemchen zur Wandverkleidung so anzuordnen, dass zwischen
benachbarten Riemchen keine Fuge aufgrund des Formschlusses der Seitenflächen entsteht,
so dass eine Wandverkleidung mit Riemchen fugenlos erfolgen kann. Durch die Profilierung
an den Seitenflächen und dem Ineinandergreifen der Profile beim Zusammenfügen wird
darüber hinaus erreicht, dass die hinter dem Riemchen liegende Gebäudefläche, beispielsweise
eine Dämmung, vor Witterungseinflüssen wie Wind und Wasser geschützt wird, ohne dass
die Zwischenräume zwischen zwei benachbarten Riemchen mit einem Fugenfüllmaterial
verfüllt werden müssen.
[0014] Die Profilierung kann gekantet oder gerundet sein.
[0015] Es kann somit eine Gebäudefläche vollständig mit Riemchenoptik fugenlos versehen
werden, ohne dass die Witterungsbeständigkeit auch an der exponierten Wetterlage des
Gebäudes beeinträchtigt wird.
[0016] Mit "formschlüssig" ist gemeint, dass die Seitenflächen mit Riemchen aneinanderliegen
bzw. aneinandergefügt sind, wenn zwei Riemchen über ihre korrespondierenden Profile
miteinander verbunden werden.
[0017] Unter einem Riemchen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden neben flächigen Riemchen
auch gewinkelte Riemchen (Winkelriemchen) verstanden.
[0018] Die korrespondierenden Profile der Seitenflächen können so ausgebildet sein, dass
die über die korrespondierenden Profile miteinander verbundenen Riemchen formschlüssig
ohne Bildung eines Fugenspaltes an der Sichtseite aneinandergefügt sind. Die Profile
sind somit derart ausgebildet, dass sie nur exakt ineinandergreifen, so dass auf der
Sichtseite eine durchgehende Oberfläche ohne Fugenspalt entsteht, der anschließend
noch verfüllt werden müsste. Vielmehr sind die Riemchen ohne Bildung einer Fuge aneinander
fügbar.
[0019] Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass die einzelnen Riemchen eines Riemchengefüges
nicht mehr identifizierbar sind. Die Kontur eines Riemchens bleibt auch ohne Bildung
eines Fugenspaltes noch sichtbar, was hinsichtlich der Optik wünschenswert ist.
[0020] Darüber hinaus können die korrespondierenden Profile der Seitenflächen so ausgebildet
sein, dass die über die korrespondierenden Profile miteinander verbundenen Riemchen
formschlüssig unter Bildung eines Fugenspaltes an der Rückseite aneinander gefügt
sind. Dadurch wird es möglich, dass ein Riemchengefüge zumindest auf der Rückseite
fluiddicht mit einem Fugenfüllmaterial verfüllt werden kann, ohne dass eine verfüllte
Fuge auf der Sichtseite des Riemchengefüges erkennbar ist. Somit lässt sich eine fugenlose
Riemchenanordnung bilden, die hinsichtlich ihrer Witterungsbeständigkeit gegenüber
der zu schützenden Gebäudefläche wetterfest bzw. auch fluiddicht ist.
[0021] Vorteilhafterweise ist die Profilierung eine umlaufende Stufenfalz und/oder eine
Nut- und Federprofilierung. Die Stufenfalz kann eine gerundete oder gekantete Stufenfalz
sein. Die Nut- und Federprofilierung kann ebenfalls eine gekantete oder gerundete
Profilierung aufweisen.
[0022] Ganz besonders vorteilhaft ist es nun, wenn die Riemchen zur Bildung der umlaufenden
Profilierung flächige Riemchenelemente aufweisen, die über ihre flächigen Seiten miteinander
verbunden werden, wobei jeweils zwei an ihren jeweiligen flächigen Seiten angrenzende
Riemchenelemente versetzt zueinander angeordnet sind.
[0023] Bei zwei zueinander versetzt angeordneten Riemchenelementen kann somit ein Riemchen
mit einer Stufenfalz als Profilierung hergestellt werden, während bei mindestens drei
Riemchenelementen, die jeweils versetzt zueinander angeordnet sind, ein Riemchen mit
einer Nut- und Federprofilierung herstellbar ist. Somit lassen sich derartige Riemchen
ohne größeren Aufwand kostengünstig herstellen.
[0024] Die Aufgabe wird im Übrigen auch erfindungsgemäß gelöst mit einem Wandelement zur
Bekleidung von innen oder außen liegenden Gebäudeflächen mit einer vorzugsweise einstückig
ausgebildeten Trägerplatte und einer Mehrzahl von Riemchen, die jeweils eine Sichtseite,
eine gegenüberliegende Rückseite und zwischen der Sichtseite und der Rückseite ausgebildete
Seitenflächen haben, wobei die Riemchen mit ihren Rückseiten an der Trägerplatte befestigt
sind und wobei die Riemchen jeweils an den Seitenflächen eine umlaufende Profilierung
aufweisen, bei der das Profil einer Seitenfläche und das Profil der gegenüberliegenden
Seitenfläche eines Riemchens korrespondierend so ausgebildet sind, dass zwei benachbarte
Riemchen über die jeweiligen korrespondierenden Profile miteinander verbunden und
an den entsprechenden Seitenflächen der korrespondierenden Profile formschlüssig aneinandergefügt
sind.
[0025] Mit "einstückig" ist hierbei zumindest fügestellenfrei gemeint.
[0026] Ein derartiges Wandelement zur Verkleidung von Gebäudeflächen hat dabei eine Trägerplatte,
die beispielsweise aus einem Polyurethan material hergestellt sein kann, beispielsweise
in Art einer Hartschaumplatte. Auf dieser Trägerplatte sind nun die zuvor erwähnten
Riemchen mit der umlaufenden Profilierung an den Seitenflächen angeordnet, um so ein
fugenloses Riemchengefüge zu bilden, was dennoch gegenüber der Trägerplatte wetterfest
ist.
[0027] Ein solches Wandelement kann dabei beispielsweise zur nachträglichen Isolierung von
Gebäudeflächen verwendet werden, wobei eine wetterfeste, fugenlose Riemchenoptik erreicht
wird.
[0028] Hierbei ist es ganz besonders vorteilhaft, wenn die korrespondierenden Profile der
Seitenflächen der Riemchen so ausgebildet sind, dass die über die Profile miteinander
verbunden Riemchen formschlüssig ohne Bildung eines Fugenspaltes an der Sichtseite
auf der Trägerplatte befestigt sind.
[0029] Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die korrespondierenden Profile der Seitenflächen
der Riemchen so ausgebildet sind, dass die über die korrespondierenden Profile miteinander
verbundenen Riemchen formschlüssig unter Bildung eines Fugenspaltes an der Rückseite
auf der Trägerplatte befestigt sind.
[0030] Mit "Befestigen der Riemchen an der Trägerplatte" kann beispielsweise gemeint sein,
dass die Riemchen aufgrund einer chemischen Reaktion eines speziellen Materials mit
der Trägerplatte verklebt oder an dieser angeklebt sind. Die Riemchen können aber
auch rein mechanisch über ein Trägersystem befestigt werden. Wird an der Rückseite
der Riemchen beim Aneinanderfügen ein Fugenspalt gebildet, so ist es ganz besonders
vorteilhaft, wenn dieser zumindest teilweise mit Sand verfüllt ist und so an der Trägerplatte
befestigt ist. Hierdurch wird eine Wetterfestigkeit zwischen der Rückseite der Riemchen
und der Trägerplatte erreicht, die auf der Sichtseite nicht erkennbar ist. Auf der
Sichtseite ist hierbei keine Fugenverfüllung erkennbar. Somit lässt sich eine wetterfeste
Riemchenanordnung ohne sichtbare Verfugung herstellen.
[0031] Der Sand ist hierbei beispielsweise deshalb besonders vorteilhaft, da er beim Herstellen
mit dem Material, aus dem die Hartschaumplatte gegossen wird, reagiert und mit dieser
einstückig verklebt. Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass zwischen der Trägerplatte
und dem gesamten Riemchengefüge eine Sandschicht vorgesehen ist, die beim Herstellen
des Wandelementes durch Aufbringen des Trägerplattenmaterials mit dieser verklebt
und somit die Riemchen unlösbar mit der Trägerplatte verbindet.
[0032] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Fugengrund eines
zwischen zwei benachbarten Riemchen gebildeten Fugenspaltes mit einer Kunstharzschicht
derart verschlossen, dass die Kunstharzschicht die Randbereiche der zu dem Fugenspalt
benachbarten Riemchen miteinander verbindet. Bei diesem sogenannten Coating-Verfahren
wird der Fugengrund noch einmal explizit geschlossen, so dass eine besonders hochwertige
Wetterfestigkeit der fugenlosen Riemchenanordnung erreicht wird.
[0033] Der Fugengrund ist dabei die rückseitige konstruktive Begrenzung der Fugentiefe.
[0034] Werden die Riemchen ohne Bildung eines Fugenspaltes aneinandergefügt, so besteht
keine Sichtverbindung zu dem Fugengrund bzw. zu der Trägerplatte, da dies die Profilierung
der Riemchen beim Aneinanderfügen verhindert.
[0035] Im Übrigen wird die Aufgabe auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Wandelementes der zuvor genannten Art zur Bekleidung von innen oder außen liegenden
Gebäudeflächen, bei dem eine Mehrzahl von Riemchen nach der vorhergehenden Art über
ihre korrespondierenden Profile durch eine Fügebewegung so miteinander verbunden werden,
dass die Riemchen an den entsprechenden Seitenflächen der korrespondierenden Seitenflächen
der korrespondierenden Profile formschlüssig aneinandergefügt sind, ein an den Rückseiten
zweier benachbarter Riemchen gebildeter Fugenspalt zumindest teilweise mit Sand verfüllt
und anschließend das Riemchengefüge auf einer Trägerplatte befestigt wird.
[0036] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann dies beispielsweise dadurch geschehen,
dass die Riemchen mit der Sichtseite nach unten in ein Formwerkzeug zur Bildung des
Riemchengefüges eingebracht, dass der auf den Rückseiten der Riemchen gebildete Fugenspalt
zumindest teilweise mit Sand verfüllt, dass ein flüssiges oder geschäumtes Trägerplattenmaterial,
beispielsweise ein Polyurethanmaterial, auf die Rückseite der Riemchen in das Formwerkzeug
eingebracht und dass anschließend das Trägerplattenmaterial zur Bildung der Trägerplatte
mit dem befestigten Riemchen ausgehärtet wird.
[0037] Dies hat den großen Vorteil, dass das Wandelement zusammen mit den Riemchen und dem
verfüllten Fugengrund auf der Rückseite einstückig in einem Arbeitsprozess gebildet
werden kann, was nicht nur die Festigkeit und Steifigkeit des gesamten Wandelementes
hält, sondern auch dessen Wetterfestigkeit.
[0038] Denkbar ist aber auch, dass eine vorzugsweise einstückig ausgebildete Trägerplatte,
beispielsweise eine Hartschaumplatte, in das Formwerkzeug eingebracht wird, wobei
die Rückseiten der Riemchen mit einem Klebmaterial versehen sind, so dass das Riemchengefüge
auf der Trägerplatte haftet.
[0039] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn nach dem Verfüllen des Fugenspaltes an der
Rückseite der Riemchen der Fugengrund zweier benachbarter Riemchen mit einer Kunstharzschicht
verschlossen wird, sogenanntes Coating, um so eine besonders hohe Wetterfestigkeit
zu erreichen.
[0040] Als Material für die Riemchen kommen beispielsweise Ziegel- oder Klinkerriemchen
in Betracht. Denkbar sind aber auch andere Materialien, wie beispielsweise Naturstein,
Betonstein oder Marmor. Unter einem Riemchen im Sinne der vorliegenden Erfindung wird
auch ein Verblender verstanden.
[0041] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- - schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Riemchens;
- Figur 2
- - Wandelement mit Riemchen.
[0042] Figur 1 zeigt ein Riemchen 1, das eine Sichtseite 2 und eine verdeckte Rückseite
3 aufweist. Zwischen der Sichtseite 2 und der Rückseite 3 sind Seitenflächen 4 umlaufend
vorgesehen, an denen eine Profilierung 5 vorhanden ist.
[0043] Die Profilierung 5 im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist als Stufenfalz ausgebildet,
so dass das Profil 5a der einen Seitenfläche mit dem verdeckten Profil 5b der gegenüberliegenden
Seitenfläche so miteinander korrespondieren, dass zwei identische Riemchen mit ihren
korrespondierenden Profilen 5a, 5b mittels einer Fügebewegung verbindbar sind, so
dass die Riemchen über ihre Seitenflächen formschlüssig aneinander gefügt sind.
[0044] Dabei ist es beispielsweise denkbar, dass der der Rückseite 3 näherliegende Teil
des Riemchens ein schmaleres Profil aufweist, so dass beim Zusammenfügen zweier Riemchen
auf der Rückseite ein Fugenspalte gebildet wird.
[0045] Als Material für die Riemchen 1 kann beispielsweise ein Naturstein, Marmor oder bekannte
Klinkermaterialien verwendet werden.
[0046] Figur 2 zeigt ein Wandelement 10 mit einer Trägerplatte 11, auf der nur zu schematischen
Darstellungszwecken lediglich zwei Riemchen 1 aus der Figur 1 befestigt sind. An der
angrenzenden Kante 12, an denen die beiden Riemchen 1a und 1 b aneinandergefügt sind,
ist kein Fugenspalte gebildet, wobei jedoch die Trägerplatte 11 durch die Riemchen
1 a, 1 b wetterfest verschlossen ist.
[0047] Dies wird durch die umlaufende Profilierung an den Riemchen 1 erreicht.
1. Riemchen (1) zur Wandverkleidung mit einer Sichtseite (2), einer gegenüberliegenden
Rückseite (3) und zwischen Sichtseite (2) und Rückseite (3) ausgebildeten Seitenflächen
(4), wobei das Riemchen (1) an den Seitenflächen (4) eine umlaufende Profilierung
(5) aufweist, bei der das Profil (5a) einer Seitenfläche und das Profil (5b) der gegenüberliegenden
Seitenfläche korrespondierend so ausgebildet sind, dass zwei Riemchen (1) über die
jeweiligen korrespondierenden Profile (5a, 5b) durch eine Fügebewegung miteinander
verbindbar und die Riemchen (1) dann an den entsprechenden Seitenflächen der korrespondierenden
Profile (5a) formschlüssig aneinander gefügt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die korrespondierenden Profile der Seitenflächen so ausgebildet sind, dass die über
die korrespondierenden Profile miteinander verbundenen Riemchen formschlüssig ohne
Bildung eines Fugenspaltes an der Sichtseite aneinander gefügt sind und dass die über
die korrespondierenden Profile miteinander verbundenen Riemchen formschlüssig unter
Bildung eines Fugenspaltes an der Rückseite aneinander gefügt sind.
2. Riemchen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung (5) eine umlaufende Stufenfalz und/oder eine Nut- und Federprofilierung
ist.
3. Riemchen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riemchen (1) zur Bildung der umlaufenden Profilierung (5) flächige Riemchenelemente
aufweist, die über ihre flächigen Seiten miteinander verbunden sind, wobei jeweils
zwei an ihren jeweiligen flächigen Seiten angrenzende Riemchenelemente versetzt zueinander
angeordnet sind.
4. Wandelement (10) zur Verkleidung von innen oder außen liegenden Gebäudeflächen mit
einer vorzugsweise einstückig ausgebildeten Trägerplatte (11) und einer Mehrzahl von
Riemchen (1 a, 1 b), die jeweils eine Sichtseite, eine gegenüberliegende Rückseite
und zwischen der Sichtseite und der Rückseite ausgebildete Seitenflächen haben, wobei
die Riemchen mit einer Rückseite an der Trägerplatte (11) befestigt sind und wobei
die Riemchen jeweils an den Seitenflächen eine umlaufende Profilierung aufweisen,
bei der das Profil einer Seitenfläche und das Profil der gegenüberliegenden Seitenfläche
eines Riemchens korrespondierend so ausgebildet sind, dass zwei benachbarte Riemchen
über die jeweiligen korrespondierenden Profile miteinander verbunden und an den entsprechenden
Seitenflächen der korrespondierenden Profile formschlüssig aneinander gefügt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die korrespondierenden Profile der Seitenfläche der Riemchen so ausgebildet ist,
dass die über die Profile miteinander verbundenen Riemchen formschlüssig ohne Bildung
eines Fugenspaltes an der Sichtseite auf der Trägerplatte befestigt sind und dass
die über die korrespondierenden Profile miteinander verbundenen Riemchen formschlüssig
unter Bildung eines Fugenspaltes an der Rückseite auf der Trägerplatte befestigt sind.
5. Wandelement (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zwischen zwei benachbarten Riemchen gebildete Fugenspalt zumindest teilweise
mit Sand verfüllt ist.
6. Wandelement (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fugengrund eines zwischen zwei benachbarten Riemchen gebildeten Fugenspaltes
mit einer Kunstharzschicht derart verschlossen ist, dass die Kunstharzschicht die
Randbereiche der zu dem Fugenspalt benachbarten Riemchen miteinander verbindet.
7. Wandelement (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch Riemchen nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
8. Verfahren zur Herstellung eines Wandelementes nach einem der Ansprüche 4 bis 7 zur
Bekleidung von innen oder außen liegenden Gebäudeflächen, bei dem eine Mehrzahl von
Riemchen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 über ihre korrespondierenden Profile durch
eine Fügebewegung so miteinander verbunden werden, dass die Riemchen an den entsprechenden
Seitenflächen der korrespondierenden Profile formschlüssig aneinander gefügt sind,
ein an den Rückseiten zwei benachbarter Riemchen gebildeter Fugenspalt zumindest teilweise
mit Sand verfüllt und anschließend das Riemchengefüge auf einer Trägerplatte befestigt
wird, wobei die Riemchen durch die Fügebewegung so miteinander verbunden werden, dass
zwei benachbarte Riemchen formschlüssig ohne Bildung eines Fugenspaltes an der Sichtseite
aneinander gefügt sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verfüllen der Fugespalten an der Rückseite der Riemchen der Fugengrund zweier
benachbarter Riemchen mit einer Kunstharzschicht verschlossen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemchen mit einer Sichtseite nach unten in ein Formwerkzeug zur Bildung des
Riemchengefüges eingebracht, dass der auf den Rückseiten der Riemchen gebildete Fugenspalt
zumindest teilweise mit Sand verfüllt, dass ein flüssiges oder geschäumtes Trägerplattenmaterial
auf der Rückseite der Riemchen in das Formwerkzeug eingebracht und dass anschließend
das Trägerplattenmaterial zur Bildung der Trägerplatte mit dem befestigten Riemchen
ausgehärtet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerplattenmaterial der Trägerplatte ein Polyurethanschaum ist.