[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät, wie beispielsweise einen Backofen,
eine Mikrowelle oder einen Dampfgarer. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betreiben eines Gargeräts.
[0002] Ein herkömmliches Gargerät hat einen Garraum zum Garen von Gargut, eine Steuervorrichtung
zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen und eine mit der Steuervorrichtung
gekoppelte Benutzerschnittstelle zum Ansteuern der Steuervorrichtung. Der Benutzer
kann über die Benutzerschnittstelle ein bestimmtes Garprogramm wählen. Die Steuervorrichtung
führt dann das gewählte Garprogramm aus.
[0003] Folglich wählt der Benutzer über die Benutzerschnittstelle ein Garprogramm passend
zum Gargut in dem Garraum manuell aus und startet die Ausführung des Garprogramms.
[0004] Ferner sind Gargeräte bekannt, bei welchen der Benutzer eine Gargutart, z.B. Huhn,
und eine Gargutmenge, z.B. 300 g, einstellen kann und das Gargerät in Abhängigkeit
dieser Einstellungen ein geeignetes Garprogramm automatisch auswählt.
[0005] Dokument
EP 1 865 816 B1 zeigt eine Sensorvorrichtung mit einer Datenverarbeitungseinheit zum Bestimmen eines
Bräunungsgrads eines in einem Garraum angeordneten Garguts und mit wenigstens einem
Sensor zum Erfassen einer vom Gargut reflektierten Strahlungsintensität.
[0006] Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die
Auswahl des geeigneten Garprogramms für ein Gargerät zu verbessern.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Gargerät vorgeschlagen, welches einen Garraum zum Garen
von Gargut, eine Steuervorrichtung zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten
Garprogrammen, eine erste Vorrichtung zum Bestimmen der Gargutart des in dem Garraum
befindlichen Garguts und eine zweite Vorrichtung zum Bestimmen der Gargutmenge des
in dem Garraum befindlichen Garguts aufweist. Dabei ist die Steuervorrichtung dazu
eingerichtet, ein Garprogramm aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme in Abhängigkeit
der bestimmten Gargutart und der bestimmten Gargutmenge auszuwählen.
[0008] Damit kann das vorliegende Gargerät die Gargutart und die Gargutmenge automatisch
erkennen. Abhängig von der erkannten Gargutart und der erkannten Gargutmenge kann
das vorliegende Gargerät das geeignete Garprogramm auswählen.
[0009] Damit ist dem Benutzer die Arbeit abgenommen, die Gargutart und die Gargutmenge einzustellen.
Außerdem wird durch die automatische Erkennung der Gargutart und der Gargutmenge verhindert,
dass fehlerhafte Benutzereingaben auftreten, da dem Benutzer teilweise komplizierte
Eingaben am Gargerät abgenommen werden.
[0010] Bei einer Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, das ausgewählte
Garprogramm automatisch auszuführen. Das ausgewählte Garprogramm wird demnach automatisch
ausgeführt, ohne dass es einer weiteren Eingabe oder Interaktion des Benutzers bedarf.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine mit der Steuervorrichtung gekoppelte
Benutzerschnittstelle zum Ansteuern der Steuervorrichtung vorgesehen. Dabei ist die
Steuervorrichtung dazu eingerichtet, das ausgewählte Garprogramm einem Benutzer mittels
der Benutzerschnittstelle zur Ausführung auszugeben.
[0012] Die Benutzerschnittstelle weist beispielsweise Eingabeknöpfe und/oder einen berührungssensitiven
Bildschirm (Touchscreen) auf.
[0013] Bei einer weiteren Ausführungsform weist die erste Vorrichtung eine Bestrahlungseinrichtung
zum Bestrahlen des in dem Garraum befindlichen Garguts mit einer elektromagnetischen
Welle und ein Spektrometer zur Aufnahme der an dem Gargut reflektierten elektromagnetischen
Welle auf. Die Bestrahlungseinrichtung ist beispielsweise eine Lichtquelle zur Aussendung
von Licht.
[0014] Die Bestrahlungseinrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, einen Lichtblitz
auf das Gargut zu senden. Mit dem Lichtblitz wird das Gargut, beispielsweise ein Lebensmittel
oder eine Flüssigkeit, beleuchtet. Mit dem Spektrometer wird die Reflexion aufgenommen.
In Abhängigkeit von der aufgenommenen Reflexion, d.h. der reflektierten elektromagnetischen
Welle, kann die Gargutart bestimmt werden. Die zweite Vorrichtung kann dann die Gargutmenge
über das Gewicht des Garguts oder über die Wärmekapazität des Garguts bestimmen.
[0015] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, die
Gargutart mittels eines Vergleichs der aufgenommenen elektromagnetischen Welle mit
einer Mehrzahl vorbestimmter Referenzmuster zu bestimmen. Dabei ist das jeweilige
Referenzmuster einer bestimmten Gargutart zugeordnet.
[0016] Beispielsweise ist ein erstes Referenzmuster der Gargutart Rindfleisch zugeordnet.
Ein zweites Referenzmuster kann der Gargutart Schweinefleisch zugeordnet sein, wobei
einer dritten Gargutart Geflügel ein drittes Referenzmuster zugeordnet werden kann.
Des Weiteren kann ein viertes Referenzmuster der Gargutart Gemüse zugeordnet werden.
[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform hat die erste Vorrichtung eine Mehrzahl von Bestrahlungseinrichtungen
und zumindest ein fotoempfindliches Element. Die Bestrahlungseinrichtungen sind dazu
eingerichtet, das in dem Garraum befindliche Gargut mit verschiedenfarbigen, schmalbandigen
elektromagnetischen Wellen nacheinander zu bestrahlen. Das fotoempfindliche Element
ist dazu eingerichtet, die Vielzahl der an dem Gargut reflektierten elektromagnetischen
Wellen zu empfangen.
[0018] Das fotoempfindliche Element ist beispielsweise als eine Fotodiode ausgebildet. Folglich
ist diese Ausführungsform zur Bestimmung der Gargutart relativ preisgünstig.
[0019] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, die
Gargutart mittels eines Vergleichs der aufgenommenen elektromagnetischen Wellen mit
einer Mehrzahl vorbestimmter Referenzmuster zu bestimmen, wobei das jeweilige Referenzmuster
einer bestimmten Gargutart zugeordnet ist.
[0020] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die erste Vorrichtung eine Sonde zur Bestimmung
der Permittivität des in dem Garraum befindlichen Garguts.
[0021] Die Sonde wird dabei in das Gargut gesteckt. Die eingesteckte Sonde misst mittels
elektrischer Gleich- und Wechselfelder die frequenzabhängige Permittivität (Dielektrizitätskonstante)
des Garguts. Die gemessenen Daten werden ähnlich wie bei der Spektrometrie mit hinterlegten
Daten in der Steuervorrichtung verglichen. Durch eine Erwärmung des Garguts während
der Messung können die Messergebnisse noch eindeutiger werden.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Gargerät einen in dem Garraum angeordneten
Temperatursensor zum Aufnehmen einer Aufheizkurve des Gargeräts und eine Speichervorrichtung
zur Speicherung einer Eichkurve auf. Die Eichkurve entspricht insbesondere der Aufheizkurve
des Gargeräts ohne im Garraum befindliches Gargut. Dabei ist die Steuervorrichtung
dazu eingerichtet, die Gargutart mittels eines Vergleichs einer aktuellen, mittels
des Temperatursensors aufgenommenen Aufheizkurve mit der gespeicherten Eichkurve zu
bestimmen. Die Speichervorrichtung ist beispielsweise ein RAM-Speicher oder ein ROM-Speicher.
[0023] Zusammenfassend ist damit eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Gargutart (und
auch der Gargutmenge) über die Bestimmung der Aufheizkurve des Garraums des Gargeräts
mittels Temperatursensor bereitgestellt. Dabei wird insbesondere im ersten Betrieb
des Garraums eine Eichkurve aufgezeichnet und abgespeichert. Wird nun ein Gargut im
Garraum erhitzt, ist eine Abweichung der Aufheizkurve von der Eichkurve festzustellen.
Aus dieser Abweichung kann die Gargutart - oder gegebenenfalls die Gargutmenge - bestimmt
werden. Wird die Gargutart über die Aufheizkurve bestimmt, so wird die Gargutmenge
über eine andere Variante bestimmt. Entsprechend wird, wenn die Gargutmenge über die
Aufheizkurve bestimmt wird, die Gargutart über eine andere der beschriebenen Varianten
bestimmt.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform weist die zweite Vorrichtung eine Wiegevorrichtung
zum Bestimmen des Gewichts des in dem Garraum befindlichen Garguts auf.
[0025] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die Wiegevorrichtung zumindest ein in
dem Gestell oder dem Rost des Garraums integriertes drucksensibles Bauelement. Das
drucksensible Bauelement ist beispielsweise ein Piezo-Element.
[0026] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, die
Gargutmenge des in dem Garraum befindlichen Garguts in Abhängigkeit des bestimmten
Gewichts zu bestimmen.
[0027] Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Gargerät einen in dem Garraum angeordneten
Temperatursensor zum Aufnehmen einer Aufheizkurve des Gargeräts und eine Speichervorrichtung
zur Speicherung einer Eichkurve auf. Die Eichkurve entspricht insbesondere der Aufheizkurve
des Gargeräts ohne im Garraum befindliches Gargut. Dabei ist die Steuervorrichtung
dazu eingerichtet, die Gargutmenge mittels eines Vergleichs einer aktuellen, mittels
des Temperatursensors aufgenommenen Aufheizkurve mit der gespeicherten Eichkurve zu
bestimmen.
[0028] Das Gargerät ist beispielsweise ein Backofen, eine Mikrowelle, ein Dampfgarer oder
eine Wärmeschublade.
[0029] Ferner wird ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts mit einem Garraum zum Garen
von Gargut und einer Steuervorrichtung zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten
Garprogrammen vorgeschlagen. In einem ersten Schritt wird die Gargutart des in dem
Garraum befindlichen Garguts bestimmt. In einem zweiten Schritt wird die Gargutmenge
des in dem Garraum befindlichen Garguts bestimmt. In einem dritten Schritt wird ein
Garprogramm aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme in Abhängigkeit der bestimmten
Gargutart und der bestimmten Gargutmenge ausgewählt.
[0030] Der erste Schritt und der zweite Schritt können nacheinander, in umgekehrter Reihenfolge,
zeitlich überlappend oder gleichzeitig durchgeführt werden.
[0031] Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches auf einer programmgesteuerten
Einrichtung die Durchführung zumindest eines Schrittes eines wie oben erläuterten
Verfahrens zum Betreiben eines Gargeräts veranlasst.
[0032] Ein Computerprogramm-Produkt wie ein Computerprogramm-Mittel kann beispielsweise
als Speichermedium, wie Speicherkarte, USB-Stick, CD-ROM, DVD oder auch in Form einer
herunterladbaren Datei von einem Server in einem Netzwerk bereitgestellt oder geliefert
werden. Dies kann zum Beispiel in einem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk durch die
Übertragung einer entsprechenden Datei mit dem Computerprogramm-Produkt oder dem Computerprogramm-Mittel
erfolgen.
[0033] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
[0034] Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Bestimmen der Gargutart;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Bestimmen der Gargutart;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts;
- Fig. 6
- eine schematische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts;
- Fig. 7
- eine schematische Ansicht eines fünfen Ausführungsbeispiels eines Gargeräts; und
- Fig. 8
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben
eines Gargeräts.
[0035] In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen
versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
[0036] In Fig. 1 ist eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts
1 dargestellt. Das Gargerät 1 hat einen Garraum 2 zum Garen von Gargut (nicht dargestellt).
Beispielsweise ist das Gargerät 1 als ein Backofen ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel
kann der Garraum 2 dann als Backrohr bezeichnet werden.
[0037] Ferner hat das Gargerät 1 eine Steuervorrichtung 3 zum Durchführen einer Mehrzahl
von vorbestimmten Garprogrammen P1-P3 zum Garen des in dem Garraum 2 befindlichen
Garguts.
[0038] Ferner weist das Gargerät 1 eine erste Vorrichtung 4 und eine zweite Vorrichtung
5 auf. Beispielsweise sind die beiden Vorrichtungen 4 und 5 in dem Garraum 2 angeordnet.
[0039] Die erste Vorrichtung 4 ist dazu eingerichtet, die Gargutart des in dem Garraum 2
befindlichen Garguts zu bestimmen. Mittels der Gargutart kann beispielsweise zwischen
Geflügel, Schweinefleisch, Rindfleisch und Gemüse differenziert werden.
[0040] Die zweite Vorrichtung 5 ist dazu eingerichtet, die Gargutmenge des in dem Garraum
2 befindlichen Garguts zu bestimmen. Die Gargutmenge kann beispielsweise in Kilogramm
oder Litern angegeben werden. In dem Beispiel der Fig. 2 ist die zweite Vorrichtung
5 als eine Wiegevorrichtung ausgebildet, die in dem Gestell 6 des Garraums 2 integriert
ist.
[0041] Die Steuervorrichtung 3 ist dann dazu eingerichtet, ein Garprogramm P1-P3 aus der
Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme P1-P3 in Abhängigkeit der bestimmten Gargutart
und der bestimmten Gargutmenge auszuwählen. Dazu übermittelt die erste Vorrichtung
4 vorzugsweise ein Signal S1 an die Steuervorrichtung 3, welches die bestimmte Gargutart
angibt oder aus der die bestimmte Gargutart ableitbar ist. Entsprechend kann die zweite
Vorrichtung 5 ein Signal S2 an die Steuervorrichtung 3 übertragen, welches die bestimmte
Gargutmenge angibt oder aus der die bestimmte Gargutmenge ableitbar ist.
[0042] Die Steuervorrichtung 3 empfängt die beiden Signale S1 und S2 und wählt in Abhängigkeit
der empfangenen Signale S1 und S2 ein Garprogramm P1-P3 aus den in einer Speichervorrichtung
7 hinterlegten Garprogrammen P1-P3 aus. Mittels eines Signals S3 steuert die Steuervorrichtung
3 den Garraum 2 derart an, dass das ausgewählte Garprogramm P1-P3 ausgeführt wird.
[0043] Die Speichervorrichtung 7 speichert die vorbestimmten Garprogramme P1-P3. Beispielsweise
kann die Speichervorrichtung 7 als Festwertspeicher, beispielsweise als ROM, ausgebildet
sein. Die Speichervorrichtung 7 kann auch als eine von außen durch einen Benutzer
veränderbare Speichervorrichtung ausgebildet sein. Das heißt, der Benutzer kann dann
neue oder aktualisierte Garprogramme P1-P3 in die Speichervorrichtung 7 und damit
in das Gargerät 1 einspielen.
[0044] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Gargeräts 1. Das zweite Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 basiert auf dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und weist sämtliche
Merkmale des ersten Ausführungsbeispiels auf. Darüber hinaus hat das Gargerät 1 der
Fig. 2 eine Benutzerschnittstelle 8 zum Ansteuern der Steuervorrichtung 3. Die Benutzerschnittstelle
8 kann einen berührungssensitiven Bildschirm (Touchscreen) und/oder Bedienknöpfe aufweisen.
In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 stellt die Steuervorrichtung 3 das ausgewählte
Garprogramm P1-P3 dem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle 8 bereit. Der Benutzer
kann das dargestellte, ausgewählte Garprogramm P1-P3 zur Ausführung auswählen. Dazu
kann ein Steuersignal S4 von der Benutzerschnittstelle 8 an die Steuervorrichtung
3 übertragen werden.
[0045] In Fig. 3 ist eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer ersten
Vorrichtung 4 zum Bestimmen der Gargutart dargestellt. Die erste Vorrichtung 4 hat
eine Bestrahlungseinrichtung 9 zum Bestrahlen des in dem Garraum 2 befindlichen Garguts
mit einer elektromagnetischen Welle W.
[0046] Ferner hat die erste Vorrichtung 4 ein Spektrometer 10 zur Aufnahme der an dem Gargut
reflektierten elektromagnetischen Welle R. In Abhängigkeit der ausgesendeten elektromagnetischen
Welle W und der empfangenen reflektierten elektromagnetischen Welle R kann auf die
Gargutart geschlossen werden. Hierzu kann insbesondere die Übertragungsfunktion zwischen
der ausgesendeten elektromagnetischen Welle W und der empfangenen reflektierten elektromagnetischen
Welle R verwendet werden.
[0047] Ferner kann die Steuervorrichtung 3 die Gargutart mittels eines Vergleichs der aufgenommenen
reflektierten elektrischen Welle R mit einer Vielzahl vorbestimmter Referenzmuster
bestimmen. Das jeweilige Referenzmuster ist einer bestimmten Gargutart zugeordnet.
Die Speichervorrichtung 7 kann die Mehrzahl vorbestimmter Referenzmuster speichern
(nicht gezeigt).
[0048] In Fig. 4 ist eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
ersten Vorrichtung 4 zum Bestimmen der Gargutart dargestellt.
[0049] Die erste Vorrichtung 4 der Fig. 4 hat eine Mehrzahl von Bestrahlungseinrichtungen
11, 12, 13, welche dazu eingerichtet sind, das in dem Garraum 2 befindliche Gargut
mit verschiedenfarbigen, schmalbandigen elektromagnetischen Wellen W1, W2, W3 nacheinander
zu bestrahlen. Weiter hat die erste Vorrichtung 4 der Fig. 4 zumindest ein fotoempfindliches
Element 14. Das fotoempfindliche Element 14 ist dazu eingerichtet, die Vielzahl der
an dem Gargut reflektierten elektromagnetischen Wellen R1, R2, R3 zu empfangen.
[0050] Dann kann die Steuervorrichtung 3 dazu eingerichtet werden, die Gargutart mittels
eines Vergleiches der aufgenommenen reflektierten elektromagnetischen Wellen R1, R2,
R3 mit einer Mehrzahl vorbestimmter Referenzmuster zu bestimmen. Auch hier ist das
jeweilige Referenzmuster einer bestimmten Gargutart zugeordnet.
[0051] Fig. 5 zeigt eine schematische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts
1.
[0052] Das dritte Ausführungsbeispiel der Fig. 5 basiert auf dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 und weist sämtliche Merkmale des zweiten Ausführungsbeispiels der Fig.
2 auf. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist die erste Vorrichtung 4 als eine
Sonde 15 ausgebildet. Die Sonde 15 ist zur Bestimmung der Permittivität des in dem
Garraum 2 befindlichen Garguts geeignet. Die Permittivität entspricht dabei der Dielektrizitätskonstante
des Garguts. Bei der Verwendung der Sonde 15 wird diese in das Gargut gesteckt. Die
Sonde 15 misst dann mittels elektrischer Gleich- und Wechselfelder die frequenzabhängige
Permittivität des Garguts. Die gemessene Permittivität kann mittels der Steuervorrichtung
3 mit Referenzdaten zur Bestimmung der Gargutart verglichen werden.
[0053] In Fig. 6 ist ein viertes Ausführungsbeispiel des Gargeräts 1 dargestellt. Das vierte
Ausführungsbeispiel der Fig. 6 basiert auf dem zweiten Ausführungsbeispiel der Fig.
2. Die erste Vorrichtung 4 der Fig. 6 hat einen Temperatursensor 16 zum Aufnehmen
einer Aufheizkurve S1 des Gargeräts 1. Das Signal S1 gibt die Aufheizkurve an. Alternativ
ist das Signal S1 ein Temperaturmesssignal, aus welchem die Aufheizkurve ableitbar
ist. Die Steuervorrichtung 3 kann dann die Gargutart mittels eines Vergleiches einer
aktuellen, mittels des Temperatursensors 16 aufgenommenen Aufheizkurve S1 mit einer
Eichkurve E bestimmen. Die Eichkurve E entspricht der Aufheizkurve des Gargeräts 1
ohne im Garraum 2 befindliches Gargut. Die Eichkurve E wird insbesondere in der Speichervorrichtung
7 der Steuervorrichtung 3 gespeichert. Die Speichervorrichtung 7 kann auch extern
zu der Steuervorrichtung 3 vorgesehen sein.
[0054] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ist die zweite Vorrichtung 5 als eine Wiegevorrichtung
ausgebildet, welche das Gewicht des in dem Garraum 2 befindlichen Garguts bestimmen
kann. Die Wiegevorrichtung 5 ist in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 in dem Gestell
6 des Garraums 2 integriert. Alternativ kann die Wiegevorrichtung 5 auch in dem Rost
des Garraums 2 integriert sein (nicht gezeigt). Beispielsweise ist die Wiegevorrichtung
5 als ein drucksensibles Bauelement ausgebildet, z.B. als ein Piezo-Element.
[0055] Dann kann die Steuervorrichtung 3 dazu eingerichtet werden, die Gargutmenge des in
dem Garraum 2 befindlichen Garguts in Abhängigkeit des bestimmten Gewichts zu bestimmen.
[0056] In Fig. 7 ist eine schematische Ansicht eines fünften Ausführungsbeispiels eines
Gargeräts 1 dargestellt. In dem fünften Ausführungsbeispiel der Fig. 7 hat die zweite
Vorrichtung 5 einen Temperatursensor 17 zum Aufnehmen einer Aufheizkurve S2 des Gargeräts
1. Die erste Vorrichtung 4 wird dann die Gargutart über Spektrometrie oder über die
Dielektrizitätskonstante des Garguts bestimmen.
[0057] Die Steuervorrichtung 3 vergleicht dann die aktuelle, mittels des Temperatursensors
17 aufgenommene Aufheizkurve S2 mit der gespeicherten Eichkurve E und bestimmt daraus
die Gargutmenge.
[0058] In Fig. 8 ist ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens
zum Betreiben eines Gargeräts 1 dargestellt. Das Gargerät 1 weist einen Garraum 2
zum Garen von Gargut und eine Steuervorrichtung 3 zum Durchführen einer Mehrzahl von
vorbestimmten Garprogrammen P1-P3 auf.
[0059] In Schritt 801 wird die Gargutart des in dem Garraum 2 befindlichen Garguts bestimmt.
In Schritt 802 wird die Gargutmenge des in dem Garraum 2 befindlichen Garguts bestimmt.
In Schritt 803 wird ein Garprogramm P1-P3 aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme
P1-P3 in Abhängigkeit der bestimmten Gargutart und der bestimmten Gargutmenge ausgewählt.
[0060] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde,
ist sie vielfältig modifizierbar.
Bezugszeichenliste:
[0061]
- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Steuervorrichtung
- 4
- erste Vorrichtung
- 5
- zweite Vorrichtung
- 6
- Gestell
- 7
- Speichervorrichtung
- 8
- Benutzerschnittstelle
- 9
- Bestrahlungseinrichtung
- 10
- Spektrometer
- 11
- Bestrahlungseinrichtung
- 12
- Bestrahlungseinrichtung
- 13
- Bestrahlungseinrichtung
- 14
- fotoempfindliches Element
- 15
- Sonde
- 16
- Temperatursensor
- 17
- Temperatursensor
- R
- reflektierte elektromagnetische Welle
- R1-R3
- reflektierte elektromagnetische Welle
- W
- elektromagnetische Welle
- W1-W3
- elektromagnetische Welle
- S1-S4
- Signal
1. Gargerät (1) mit einem Garraum (2) zum Garen von Gargut, einer Steuervorrichtung (3)
zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen (P1-P3), einer ersten
Vorrichtung (4) zum Bestimmen der Gargutart des in dem Garraum (2) befindlichen Garguts,
und einer zweiten Vorrichtung (5) zum Bestimmen der Gargutmenge des in dem Garraum
(2) befindlichen Garguts, wobei die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, ein
Garprogramm (P1-P3) aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme (P1-P3) in Abhängigkeit
der bestimmten Gargutart und der bestimmten Gargutmenge auszuwählen.
2. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, das ausgewählte Garprogramm (P1-P3)
automatisch auszuführen.
3. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Steuervorrichtung (3) gekoppelte Benutzerschnittstelle (8) zum Ansteuern
der Steuervorrichtung (3) vorgesehen ist, wobei die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet
ist, das ausgewählte Garprogramm (P1-P3) einem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle
(8) zur Ausführung auszugeben.
4. Gargerät nach einen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorrichtung (4) eine Bestrahlungseinrichtung (9) zum Bestrahlen des in
dem Garraum (2) befindlichen Garguts mit einer elektromagnetischen Welle (W) und ein
Spektrometer (10) zur Aufnahme der an dem Gargut reflektierten elektromagnetischen
Welle (R) aufweist.
5. Gargerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die Gargutart mittels eines Vergleichs
der aufgenommenen reflektierten elektromagnetischen Welle (R) mit einer Mehrzahl vorbestimmter
Referenzmuster zu bestimmen, wobei das jeweilige Referenzmuster einer bestimmten Gargutart
zugeordnet ist.
6. Gargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorrichtung (4) eine Mehrzahl von Bestrahlungseinrichtungen (11, 12, 13),
welche dazu eingerichtet sind, das in dem Garraum (2) befindliche Gargut mit verschiedenfarbigen,
schmalbandigen elektromagnetischen Wellen (W1, W2, W3) nacheinander zu bestrahlen,
und ein fotoempfindliches Element (14) aufweist, welches dazu eingerichtet ist, die
Vielzahl der an dem Gargut reflektierten elektromagnetischen Wellen (R1, R2, R3) zu
empfangen.
7. Gargerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die Gargutart mittels eines Vergleichs
der aufgenommenen reflektierten elektromagnetischen Wellen (R1, R2, R3) mit einer
Mehrzahl vorbestimmter Referenzmuster zu bestimmen, wobei das jeweilige Referenzmuster
einer bestimmten Gargutart zugeordnet ist.
8. Gargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorrichtung (4) eine Sonde (15) zur Bestimmung der Permittivität des in
dem Garraum (2) befindlichen Garguts umfasst.
9. Gargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen in dem Garraum angeordneten Temperatursensor (16) zum Aufnehmen einer Aufheizkurve
(S1) des Gargeräts, einer Speichervorrichtung (7) zur Speicherung einer Eichkurve
(E), welche der Aufheizkurve des Gargeräts (1) ohne im Garraum (2) befindliches Gargut
entspricht, wobei die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die Gargutart mittels
eines Vergleichs einer aktuellen, mittels des Temperatursensors (16) aufgenommenen
Aufheizkurve (S1) mit der gespeicherten Eichkurve (E) zu bestimmen.
10. Gargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Vorrichtung (5) eine Wiegevorrichtung zum Bestimmen des Gewichts des in
dem Garraum (2) befindlichen Garguts umfasst.
11. Gargerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiegevorrichtung (5) zumindest ein in dem Gestell (6) oder dem Rost des Garraums
(2) integriertes drucksensibles Bauelement umfasst.
12. Gargerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das drucksensible Bauelement (5) als ein Piezo-Element ausgebildet ist.
13. Gargerät nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die Gargutmenge des in dem Garraum
(2) befindlichen Garguts in Abhängigkeit des bestimmten Gewichts zu bestimmen.
14. Gargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen in dem Garraum (2) angeordneten Temperatursensor (17) zum Aufnehmen einer Aufheizkurve
(S2) des Gargeräts (1), einer Speichervorrichtung (7) zur Speicherung einer Eichkurve
(E), welche der Aufheizkurve des Gargeräts (1) ohne im Garraum (2) befindliches Gargut
entspricht, wobei die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die Gargutmenge
mittels eines Vergleichs einer aktuellen, mittels des Temperatursensors (17) aufgenommenen
Aufheizkurve (S2) mit der gespeicherten Eichkurve (E) zu bestimmen.
15. Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts (1) mit einem Garraum (2) zum Garen von Gargut
und einer Steuervorrichtung (3) zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen
(P1-P3), mit den Schritten:
Bestimmen (801) der Gargutart des in dem Garraum (2) befindlichen Garguts,
Bestimmen (802) der Gargutmenge des in dem Garraum (2) befindlichen Garguts, und
Auswählen (803) eines Garprogramms (P1-P3) aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme
(P1-P3) in Abhängigkeit der bestimmten Gargutart und der bestimmten Gargutmenge.