(19)
(11) EP 2 540 893 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.04.2014  Patentblatt  2014/15

(21) Anmeldenummer: 11006743.6

(22) Anmeldetag:  18.08.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D05B 1/10(2006.01)
D05B 65/02(2006.01)
D05B 57/02(2006.01)

(54)

Verfahren zum Betrieb einer Kettenstichnähmaschine und Kettenstichnähmaschine

Method for operating a chain-stitch sewing machine and chain-stitch sewing machine

Procédé destiné au fonctionnement d'une machine à coudre à point de chaînette et machine à coudre à point de chaînette


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 01.07.2011 EP 11005385

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.01.2013  Patentblatt  2013/01

(73) Patentinhaber: Nähmaschinenfabrik Emil Stutznäcker GmbH & Co. KG
50858 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Klapp, Hartmut, Dipl.- Ing. (FH) VDI
    41564 Kaarst (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring 
Intellectual Property Am Seestern 8
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A2- 1 388 601
US-A- 525 043
WO-A2-2011/001289
US-A- 5 154 130
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Kettenstichnähmaschine, insbesondere einer Doppelkettenstichnähmaschine, vorzugsweise einer Vielnadeldoppelkettenstichnähmaschine, die ein Nähorganpaar aus einer, in ein Nähgut einstechenden Nadel und einem unterhalb einer Nähgutauflage angeordneten, entlang einer Bewegungsbahn bewegbaren Greifer aufweist, wobei mit der Nadel ein Oberfaden durch das auf der Nähgutauflage aufliegende Nähgut geführt wird, der mit einem Unterfaden verkettet wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Kettenstichnähmaschine, insbesondere eine Doppelkettenstichnähmaschine, vorzugsweise eine Vielnadeldoppelkettelstichnähmaschine, mit einem Nähorganpaar aus einer, in ein Nähgut einstechenden Nadel und einem unterhalb einer Nähgutauflage angeordneten, entlang einer Bewegungsbahn bewegbaren Greifer, wobei die Nadel einen Oberfaden durch das auf der Nähgutauflagen aufliegenden Nähgut führt und der Oberfaden mit einem Unterfaden verkettet wird.

    [0002] Derartige Verfahren und Nähmaschinen sind aus dem Stand der Technik bekannt.

    [0003] Beispielsweise beschreibt die DE 43 15 802 C2 eine VielnadelDoppelkettenstichnähmaschine mit einem Nähorganpaar aus einer in ein Nähgut einstechenden Nadel und einem unterhalb einer Nähgutauflage angeordneten, entlang einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn bewegbaren Greifer. Mit der Nadel wird ein Oberfaden durch das auf der Nähgutauflage aufliegende Nähgut geführt und unterhalb der Nähgutauflage mit einem Unterfaden verbunden, nämlich verkettet, so dass ein Doppelkettenstich im Nähgut ausgebildet wird.

    [0004] Bei der aus der voranstehend genannten Druckschrift vorbekannten VielnadelDoppelkettenstichnähmaschine kann der Greifer grundsätzlich während des Nähvorgangs entlang einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn zwischen zwei Endpositionen hin- und herbewegt werden, so dass der Greifer eine oszillierende Bewegung ausführt. Im Bedarfsfall kann der Greifer dann über einen Kurbeltrieb angesteuert werden, so dass der Greifer nun im Vergleich zur üblichen, während des Nähvorgangs oszillierenden Bewegung eine ergänzende Bewegung entlang der kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn ausführt. Hierdurch gelangt der Oberfaden in den Bereich eines Greiferknies, in dem ein Schneidmesser angeordnet ist, welches dem Schneiden des Oberfadens dient.

    [0005] Aus der US 5 154 130 ist eine weitere Ausgestaltung einer derartigen Vielnadelnähmaschine bekannt, bei der zu gegebenem Zeitpunkt der Oberfaden geschnitten werden soll. Bei dieser vorbekannten Vielnadelnähmaschine ist ergänzend ein üblicherweise vorhandener Spreizer dargestellt, der mit Nadel und Greifer zusammenwirkt und eine halbkreisförmige Ausnehmung aufweist, in der eine Schneide angeordnet ist, so dass der Oberfaden mittels dieser Schneide des Spreizers gezielt geschnitten werden kann, sobald dies vorgesehen ist.

    [0006] Diese Druckschrift zeigt sehr anschaulich in den Figuren 5 a) bis 5 m) den üblichen Ablauf der Bildung eines Kettenstichs, wobei die Figuren 5 a) bis 5 i) den üblichen Nähvorgang und die Figuren 5 j) bis 5 m) das Schneiden des Oberfadens darstellen.

    [0007] Der voranstehend dargestellte Stand der Technik zeigt grundsätzlich Möglichkeiten, wie der Oberfaden zum gewünschten Zeitpunkt geschnitten werden kann. Dieser Zeitpunkt kann beispielsweise durch eine elektronische Steuerung der Vielnadelnähmaschine vorgegeben und insbesondere bei einem Wechsel des Nähbereichs im großformatigen Nähgut erforderlich sein. Gleiches gilt, wenn in einem großformatigen Nähgut unterschiedliche Nähgutmuster ausgeführt werden sollen. Ein derartiges Schneiden des Oberfadens verhindert eine Nachbearbeitung des Nähgutes am Ende des Nähverfahrens, bei der manuell oder maschinell der Oberfaden, welcher zwischen benachbarten Nähmustern nicht durch das Nähgut verläuft abgeschnitten wird. Es hat sich diesbezüglich auch als Nachteil erwiesen, dass ein nachträgliches Abschneiden des Oberfadens zu einem großen Aufwand führt. Ferner sind derartige manuelle und/oder maschinelle Nachbearbeitungen zeit- und arbeitsintensiv und führen nicht zwingend zu einer erforderlichen Gleichmäßigkeit der Nähgutmuster auf der Sichtfläche des Nähguts.

    [0008] Bei gattungsgemäßen Kettenstichnähmaschinen werden somit ein Unterfaden und ein Oberfaden miteinander verkettet. Bei großflächigen Nähgütern, beispielsweise Matratzenteilen ist es üblich, dass diese mit mehreren, in der Regel identischen Nähgutmustern versehen werden, die getrennt voneinander in die Nähgutlage genäht werden. Es ist bekannt, am Ende eines Nähgutmusters den Oberfaden zu schneiden, um nachfolgend die Entfernung von nichtvernähten Oberfädenabschnitten bzw. Oberfädenresten zu vermeiden. Dies dient der Arbeitserleichterung und erhöht selbstverständlich auch den optischen Qualitätseindruck. Im Bereich des Unterfadens ist ein Entfernen der nichtvernähten Unterfadenabschnitte nicht zwingend erforderlich, um die voranstehenden Anforderungen zu erfüllen. Dies liegt zum einen daran, dass insbesondere diese Matratzenelemente einen Kern ummantelnd miteinander verbunden werden, wobei die Flächen mit den Unterfäden im Innenbereich der Matratze angeordnet sind, sodass hier verbleibende Unterfäden bzw. Unterfädenabschnitte nicht störend wirken.

    [0009] Dennoch besteht natürlich eine Anforderung den Verbrauch von Unterfadenmaterial zu verringern, um wettbewerbsfähige Produkte anbieten zu können. Im Stand der Technik ist es bekannt, diese Unterfäden ebenfalls nach Beendigung eines Nähgutmusters abzuschneiden. Es hat sich dabei aber das Problem herausgestellt, dass das Nähen des nächsten Nähgutmusters insofern erschwert ist, als Unterfaden und Oberfaden zusammengeführt werden müssen, um eine neue Fadenkette auszubilden. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Unterfäden aufgrund der oszillierenden Bewegung der Greifer aus diesen Greifern herausrutschen.

    [0010] An dieser Stelle setzt die Erfindung an. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Kettenstichnähmaschine derart weiterzubilden, dass zur Ausbildung eines sauberen Nähgutmusterbildes auf der Unterseite des Nähguts die erforderliche Fadenmenge des Unterfadens verringert und der Nähbeginn im Bereich eines nachfolgenden Nähgutmusters vereinfacht wird. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Kettenstichnähmaschine derart auszubilden, dass ein erfindungsgemäßes Verfahren in vorteilhafter Weise unter Vermeidung der voranstehend dargestellten Nachteile in wirtschaftlicher Weise durchgeführt werden kann.

    [0011] Zur Lösung dieser Aufgabenstellung ist seitens des erfindungsgemäßem Verfahrens vorgesehen, dass der Unterfaden bedarfsweise einem Halteelement zugeführt und in diesem gehalten wird, das hinsichtlich seiner Bewegungsrichtung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit zur Nähgutauflage entsprechend einer Bewegungsbahn einer Schwenkbewegung des Greifers, insbesondere entlang einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn bewegt wird.

    [0012] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird damit sichergestellt, dass der Unterfaden auch während eines Nähvorgangs fixiert ist, bei dem bestimmte Nadeln nicht am Nähvorgang teilnehmen, während die Gesamtheit der Greifer weiterhin oszillierend bewegt wird. Des Weiteren wird das Annähen einer neuen Fadenkette dadurch vereinfacht, dass der Unterfaden fixiert ist und in einfacher Weise beim nächsten Stichvorgang ergriffen und mit dem Oberfaden verbunden werden kann.

    [0013] Insbesondere der letztgenannte Vorteil wird dadurch erzielt, dass der Unterfaden gespannt zwischen Greifer und Halteelement angeordnet wird. Durch die Spannung im Unterfaden befindet sich dieser grundsätzlich in einem bestimmten Bereich, sodass der Nähvorgang, nämlich das Einstechen der Nadel als definierter Ort herangezogen werden kann, um den gespannten Unterfaden für ein vorteilhaftes Nähen vorzuhalten.

    [0014] Hierzu hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass der Unterfaden im Wesentlichen antiparallel zur Längsachse des Greifers verlaufend zwischen dessen Spitze und dem Halteelement angeordnet wird. Der Greifer ist in der Regel L-förmig ausgebildet und weist demzufolge zwei Schenkel auf. Mit dem ersten Schenkel ist der Greifer in einen Greiferhalter eingesteckt, der drehfest mit einer Greiferwelle verbunden ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Greifer in einfacher Weise, beispielsweise bei Defekten ausgetauscht werden kann. Der zweite Schenkel des Greifers mit der Greiferspitze, durch die in der Regel der Unterfaden läuft, erstreckt sich im Wesentlichen rechtwinklig zum ersten Schenkel. Dieser Schenkel weist demzufolge eine Längsachse auf, die hier mit der Längsachse des Greifers bezeichnet ist. Von dieser Längsachse antiparallel abweichend verläuft der Unterfaden in vorteilhafter Weise, sodass der Unterfaden und dieser Schenkel des Greifers V-förmig verlaufend ausgerichtet sind. In ein durch diesen V-förmigen Verlauf ausgebildetes Dreieck kann zu Beginn des nachfolgenden Nähvorgangs die Nadel mit dem Oberfaden einstechen, um somit den Unterfaden mit dem Oberfaden zu verketten.

    [0015] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Unterfaden dem Halteelement vor oder während eines mit einem Schneidwerkzeug ausgeführten Schneidvorgangs, insbesondere des Unterfadens ausgeführt wird. Mit dem Greifer können sowohl der Oberfaden als auch der Unterfaden geschnitten werden. Hierzu sind in der Regel zwei unterschiedliche Schneidvorrichtungen vorgesehen. Vorteilhafterweise wird der Unterfaden vor Ausführung eines Schneidvorgangs in das Halteelement überführt und in diesem gehaltert. Im Anschluss hieran kann dann der Schneidvorgang ausserhalb der Länge des Unterfadens zwischen der Greiferspitze und dem Halteelement ausgeführt werden, sodass dieser Bereich des Unterfadens auch nach Ausführung des Schneidvorgangs gespannt am Greifer angeordnet ist. Grundsätzlich kann der Schneidvorgang auch gleichzeitig mit der Überführung des Unterfadens in das Halteelement ausgeführt werden.

    [0016] Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass das Schneidwerkzeug beim Schneidvorgang bis in den Bereich des Unterfadens, insbesondere bis zur Anlage zumindest einer Schneidfläche am Unterfaden bewegt wird und der Schneidvorgang durch eine Bewegung des Nähguts relativ zur Nähgutauflage und/oder durch eine ergänzende Bewegung des Schneidwerkzeugs ausgeführt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist der Unterfaden bereits im Halteelement angeordnet und fixiert.

    [0017] Vorzugsweise wird das Schneidwerkzeug gemeinsam mit dem Greifer und dem Halteelement bewegt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass sowohl der Greifer, als auch das Schneidwerkzeug und das Halteelement am Greiferhalter befestigt sind, sodass diese Bauteile insgesamt eine hinsichtlich ihrer Bewegungsrichtung und auch hinsichtlich ihrer Bewegungsgeschwindigkeit identische Bewegungen ausführen. Das Halteelement kann aber auch unmittelbar am Greifer und somit nur mittelbar am Halteelement befestigt sein. Gleiches gilt selbstverständlich auch hinsichtlich des Schneidwerkzeugs.

    [0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es als Weiterbildung vorgesehen, dass das

    [0019] Schneidwerkzeug, der Greifer und das Halteelement während des Nähvorgangs auf einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn bis in einen Bereich bewegt werden, in dem das Schneidwerkzeug nicht in Kontakt mit dem Unterfaden gelangt und das Schneidwerkzeug, Greifer und Halteelement zur Ausführung des Schneidvorgangs entlang der Bewegungsbahn mit gleicher Bewegungsrichtung über den Bereich hinwegbewegt werden. Hierbei ist vorgesehen, dass der Unterfaden im Halteelement angeordnet ist, bevor das Schneidwerkzeug in Kontakt mit dem Unterfaden gelangt.

    [0020] Hieraus ergibt sich die Zeitliche Abfolge des vorangehenden Befestigen des Unterfadens im Halteelement und dem nachfolgenden Schneidvorgang.

    [0021] Die Lösung der voranstehend dargestellten Aufgabenstellung sieht bei einer erfindungsgemäßen Nähmaschine ein Halteelement zur bedarfsweisen Halterung des Unterfadens, das hinsichtlich seiner Bewegungsrichtung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit zur Nähgutauflage entsprechend einer Bewegungsbahn einer Schwenkbewegung des Greifers, insbesondere entlang einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn bewegbar ist.

    [0022] Bei der erfindungsgemäßen Kettenstichnähmaschine ist somit ein Halteelement vorgesehen, welches bei Bedarf den Unterfaden aufnimmt und diesen über einen bestimmten Zeitraum fixiert. Bedarf besteht beispielsweise bei Beendigung eines Nähgutmusters, bei der Oberfaden und Unterfaden geschnitten, das Nähgut relativ zu den Nähorganen verfahren und ein neues Nähgutmuster mit Oberfaden und Unterfaden begonnen wird. Dieses Halteelement ist hinsichtlich seiner Bewegungsrichtung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit zur Nähgutauflage entsprechend einer Bewegungsbahn einer Schwenkbewegung des Greifers bewegbar. Vorzugsweise ist diese Bewegungsbahn kreisbogenabschnittförmig ausgebildet und ergibt sich aus der oszillierenden Bewegung der Greiferwelle mit den daran angeordneten Greifern.

    [0023] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Halteelement am Greifer, insbesondere im Bereich eines mit einer Greiferwelle verbindbaren Abschnitts des Greifers angeordnet ist. Das Halteelement kann beispielsweise mit einem Schenkel des Greifers verschraubt sein. Alternativ kann natürlich das Halteelement auch im Bereich des Greiferhalters angeordnet sein. Hieraus ergibt sich in jedem Fall eine gleichlaufende Bewegung des Halteelements mit dem Greifer.

    [0024] Es ist weiterhin vorgesehen, dass das Halteelement in Längsachsenrichtung des Greifers zwischen dem Greifer und einem Schneidwerkzeug angeordnet ist, wobei das Schneidwerkzeug gemeinsam mit dem Greifer bewegbar ist. Das Schneidwerkzeug kann den Unterfaden beispielsweise durch eine ergänzende Bewegung der Greiferwelle mit den Greifern in Richtung auf den Unterfaden zu schneiden. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der Schneidvorgang durch eine Bewegung des Nähguts auf der Nähgutauflage ausgeführt wird, bei der der Unterfaden in das Schneidwerkzeug gezogen wird.

    [0025] Die Anordnung des Halteelements zwischen dem Greifer und dem Schneidwerkzeug hat den Vorteil, dass sichergestellt ist, dass das Halteelement insbesondere bei der erstgenannten Methode des Schneidens zuvor in Kontakt mit dem Unterfaden kommt, sodass dieser in dem Halteelement verklemmt wird.

    [0026] Vorzugsweise ist das Halteelement derart zum Greifer angeordnet, dass sich der gehalterte Faden im Wesentlichen antiparallel zu einem Schenkel des annähernd L-förmig ausgebildeten Greifer erstreckt. Bei dieser Ausgestaltung verläuft der Unterfaden in seiner festgesetzten Anordnung zwischen der Greiferspitze und den beispielsweise im Übergangsbereich der beiden Schenkel des Greifers zueinander angeordneten Halteelements, wobei das Halteelement seitlich versetzt zum Schenkel mit der Spitze angeordnet ist, sodass der Unterfaden im Wesentlichen antiparallel zur Längsachse des Schenkels mit der Spitze verläuft.

    [0027] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Halteelement aus einem mit einem Greiferhalter, der Greiferwelle und/oder dem Greifer verbindbaren Grundkörper und einem daran befestigten federelastischen Element besteht, welches an einem ersten Ende mit dem Grundkörper verbunden ist und dessen zweites Ende relativ zum Grundkörper bewegbar ist und am Grundkörper anliegt. Dieses federelastische Element ist vorzugsweise aus einem Federstahl ausgebildet.

    [0028] Das federelastische Element kann eine leicht gekröpfte Ausgestaltung aufweisen, sodass sich das freie Ende des federelastischen Elements von einer Fläche des Grundkörpers abhebt, sodass das Einführen des Unterfadens zwischen dem federelastischen Element und dem Grundkörper des Halteelements vereinfacht ist. Mit dem übrigen Bereich liegt das federelastische Element unter Federvorspannung am Grundkörper des Halteelements an. Diese Federgrundspannung ist derart bemessen, dass eine ausreichend große Haltekraft gegeben ist, gleichzeitig der Unterfaden aber bei Beginn eines neuen Nähgutmusters beschädigungsfrei aus dem Halteelement entnommen werden kann. Dies erfolgt beispielsweise durch Nadel und Oberfaden. Es ist ferner vorgesehen, dass das Halteelement eine Führungsfläche aufweist, über die der Unterfaden in Abhängigkeit der Winkelstellung des Greifers relativ zur Nähgutauflage in eine gehaltene Position geführt wird.

    [0029] Schließlich ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass Schneidwerkzeug, Halteelement und Greifer derart zueinander angeordnet sind, dass der Unterfaden vor dem Erreichen des Schneidwerkzeugs in dem Halteelement angeordnet ist.

    [0030] Die voranstehend dargestellte Führungsfläche befindet sich vorzugsweise am Grundkörper des Halteelements und leitet den Unterfaden in den Bereich des federelastischen Elements, bis der Unterfaden zwischen dem Grundkörper und dem federelastischen Element verspannt ist.

    [0031] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein Nähorgangpaar aus Nadel und Greifer in unterschiedlichen Stellungen relativ zu einer Nähgutauflage dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 das Nähorganpaar in Seitenansicht in einer ersten Stellung zur Ausbildung eines Kettenstichs,

    Fig. 2 das Nähorganpaar gemäß Fig. 1 in einer zweiten Stellung zur Ausführung eines Kettenstichs;

    Fig. 3 das Nähorganpaar gemäß den Fig. 1 und 2 in einer dritten Stellung nach Schneiden eines Oberfadens;

    Fig. 4 das Nähorganpaar gemäß den Fig. 1 bis 3 in einer vierten Stellung kurz vor einem Schneiden eines Unterfadens;

    Fig. 5 das Nähorganpaar gemäß den Fig. 1 bis 4 in einer fünften Stellung während des Schneidvorgangs des Unterfadens;

    Fig. 6 eine weitere Stellung des Nähorganpaares gemäß den Fig. 1 bis 5 zur Einstellung einer Restfadenlänge vor dem Schneiden des Unterfadens;

    Fig 7 einen Greifer in Ansicht;

    Fig. 8 den Greifer gem. Fig. 7 in Seitenansicht;

    Fig. 9 den Greifer gem. den Fig. 7 und 8 in Draufsicht und

    Fig. 10 den Greifer gem. den Fig. 7 bis 9 in perspektivischer Ansicht.



    [0032] In Bezug auf die Fig. 1 werden nachfolgend die wesentlichen, zur Erläuterung der Erfindung erforderlichen Konstruktionselemente einer Nähmaschine dargestellt und beschrieben, auf die dann auch mit gleichen Bezugsziffern in Bezug auf die weiteren Fig. 2 bis 6 Bezug genommen wird.

    [0033] Fig. 1 zeigt eine Nähgutauflage 1, auf der ein Nähgut 2, beispielsweise ein mehrlagiges Nähgut aufgelegt ist, welches relativ zur Nähgutauflage 1 bewegbar ist.

    [0034] Oberhalb der Nähgutauflage 1 ist eine Nadel 3 angeordnet, die oszillierend zwischen zwei Stellungen hin und her bewegbar ist, wobei eine Stellung in Fig. 1 und eine Stellung in den Fig. 2 bis 6 dargestellt ist. In der in Fig. 1 dargestellten Stellung der Nadel 3 ist die Nadel 3 in das Nähgut 2 eingestochen und durchgreift die Nähgutauflage 1, die zu diesem Zweck eine nicht näher dargestellte Öffnung aufweist.

    [0035] Die Nadel 3 weist in ihrer Nadelspitze 4 ein Nadelöhr 5 auf, durch welches ein Oberfaden 6 geführt ist, der zur besseren Erkennbarkeit in allen Fig. 1 bis 6 strichliniert ist.

    [0036] Hiervon zu unterscheiden ist ein Unterfaden 7, der nachfolgend noch hinsichtlich seines Verlaufs beschrieben wird und der zur besseren Unterscheidbarkeit vom Oberfaden 6 strichpunktiert dargestellt ist.

    [0037] Fig. 1 zeigt weiterhin eine unterhalb der Nähgutauflage 1 angeordnete Greiferwelle 8, an der ein Greiferhalter 9 lösbar befestigt ist. Der Greiferhalter 9 weist eine Bohrung 10 auf, in die ein im Wesentlichen L-förmiger Greifer 11 mit einem Einsteckende 12 im Bereich eines ersten Schenkels 13 eingesteckt ist. Der Greifer 11 ist durch eine Feststellschraube in der Bohrung 10 arretiert, die in eine entsprechende, ein Gewinde aufweisende Bohrung 14 einschraubbar ist.

    [0038] Der Greiferhalter 9 selbst ist ebenfalls im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und mit der Greiferwelle 8 im Bereich eines im Querschnitt rechteckförmigen Spannelements verschraubt.

    [0039] Der Greifer 11 weist einen zweiten Schenkel 16 mit einem freien Ende auf, welches als Greiferspitze 17 bezeichnet ist. Im Bereich dieser Greiferspitze 17 ist eine Bohrung 18 angeordnet, durch die der Unterfaden 7 geführt ist.

    [0040] Desweiteren ist ein Schneidwerkzeug 19 vorgesehen, welches mit dem Greiferhalter 9 verschraubt ist. Das Schneidwerkzeug 19 ist dem Greifer nachgeschaltet, wobei der Begriff "nachgeschaltet" sich auf eine Bewegungsrichtung des Greifers während des üblichen Nähvorgangs in Richtung der Greiferspitze 17 bezieht.

    [0041] Das Schneidwerkzeug 19 besteht aus zwei Klingen 20, die unter Einschluss eines spitzen Winkels zueinander mittels einer Schraube 21 mit einem Schneidwerkzeughalter 22 verschraubt ist. Der Schneidwerkzeughalter 22 ist wiederum mittels einer Schraube 23 mit dem Greiferhalter 9 verschraubt.

    [0042] Die beiden Klingen 20 des Schneidwerkzeugs 19 können nach Lösen der Schraube 21 in ihrer Winkelstellung relativ zueinander verändert werden, so dass sich ein mehr oder weniger großer Winkel zwischen den aufeinander zugewandten Klingen 20 ergibt, wodurch die Klingen 20 und damit das Schneidwerkzeug 19 auf Parameter des Unterfadens, wie beispielsweise Fadenstärke und Fadenmaterial eingestellt werden können.

    [0043] Fig. 1 zeigt eine übliche Ausgangsposition beim Nähen eines Kettenstichs. Der Greifer 11 greift hierbei mit seiner Greiferspitze 17 in die Nadelfadenschlinge des Oberfadens 6 ein und verbindet den vom Greifer geführten Unterfaden 7 mit dem Oberfaden 6. Anschließend wird die Nadel 3 in die in Fig. 2 dargestellte obere Position verfahren, wodurch sich die Nadelfadenschlinge über den Schenkel 16 des Greifers 11 schiebt. Beim üblichen Nähvorgang wird sodann der Greifer 11 in eine Position im Wesentlichen gemäß Fig. 1 zurückgeschwenkt und die Nadel 3 sticht erneut mit dem Oberfaden 6 durch das Nähgut 2, bevor der Greifer 11 erneut aus der in Fig. 1 dargestellten Position in die in Fig. 2 dargestellte Position verschwenkt wird.

    [0044] In Fig. 3 ist eine Position des Greifers 11 dargestellt, in der der Greifer 11 über die Position gemäß Fig. 2 hinausgeschwenkt ist, um den Oberfaden 6 mittels eines im Übergang der Schenkel 13 und 16 vorgesehenen Schneidwerkzeugs 24 zu schneiden. Der Unterfaden 7 wird hierbei gespannt.

    [0045] Wird nun der Greifer 11 weitergehend in Uhrzeigerrichtung verschwenkt, so gelangt der Unterfaden 7 in eine Position zwischen die beiden Klingen 20 des Schneidwerkzeugs 19. Es genügt nun eine geringfügige weitere Verschwenkung des Greifers 11 gemäß Fig. 5 um den Unterfaden mittels des Schneidwerkzeugs 19 zu schneiden. Ergänzend und/oder alternativ kann vorgesehen sein, dass bei einer Stellung des Greifers 11 gemäß Fig. 4 das Nähgut 2 in Richtung eines Pfeils 25 bewegt wird, so dass auch hierdurch der Unterfaden 7 in die V-förmige Ausnehmung zwischen den Klingen 20 gezogen und an den Klingen 20 geschnitten wird.

    [0046] In beiden Fällen wird der Unterfaden mit einer Länge abgeschnitten, die ausreicht, um ein Öffnen des Stichs zu vermeiden. Anschließend kann das Nähgut sodann in eine neue Position relativ zur Nadel 3 verfahren werden, um beispielsweise ein neues Nähgutmuster zu beginnen.

    [0047] Fig. 6 zeigt ergänzend die grundsätzliche Möglichkeit durch Verschieben des Nähguts 2 relativ zur Nähgutauflage 1 die Restfadenlänge des Unterfadens 7, aber auch des Oberfadens 6 einzustellen, so dass der Unterfaden 7 mit einer ausreichenden, am Nähgut 2 verbleibenden Länge geschnitten wird. In Fig. 6 ist ergänzend ein Drückerfuß 26 dargestellt.

    [0048] Das Einstellen der Restfadenlänge des Unterfadens 7 gemäß Fig. 6 ist nicht auf die dargestellte Position des Greifers 11 relativ zum Nähgut 2 beschränkt. Ein entsprechendes Verschieben des Nähguts 2 relativ zur Nähgutauflage ist selbstverständlich auch in den Positionen des Greifers 11 möglich, wie sie in den Fig. 3 bis 5 dargestellt sind.

    [0049] Die Fig. 7 bis 10 zeigen die Ausgestaltung eines Greifers 11 mit einem Greiferhalter 9 und einem Spannelement 15, mit dem Greiferhalter 9 und Greifer 11 an einer Greiferwelle 8 verspannt sind. Ergänzend zeigen die Fig. 7 bis 10 das Schneidwerkzeug 19 mit der Klinge 20, welches über die Schraube 21 mit dem Greiferhalter 9 verbunden ist.

    [0050] Weiterhin ist aus den Fig. 7 bis 10 ergänzend ein Halteelement 27 zu erkennen, welches zwischen dem Schenkel 13 des Greifers 11 und dem Schneidwerkzeughalter 22 angeordnet ist, wobei das Halteelement 27 mittels einer Schraube 28 mit dem Schenkel 13 des Greifers 11 verschraubt ist.

    [0051] Das Halteelement 27 besteht aus einem Grundkörper 29 und einem federelastischen Element 30, beispielsweise einem Federstahl. Das federelastische Element 30 ist mittels einer Schraube 31 am Grundkörper 29 des Halteelements 27 derart fixiert, dass ein freies Ende 32 des federelastischen Elements 30 relativ zum Grundkörper 29 entgegen der Federkraft des federelastischen Elements 30 bewegbar ist. Im Wesentlichen liegt das federelastische Element 30 am Grundkörper 29 an, um einen Unterfaden zwischen Grundkörper 29 und federelastischem Element 30 bei Bedarf einzuklemmen. Lediglich das freie Ende 32 ist beabstandet zum Grundkörper 29 angeordnet, um das Einfädeln des Unterfadens 7 zwischen den Grundkörper 29 und das federelastische Element 30 zu erleichtern.

    [0052] Ergänzend weist der Grundkörper 29 eine Führungsfläche 33 auf, über die der Unterfaden 7 bei Bedarf und bei entsprechender Verschwenkung des Greiferhalters 9 mit dem Greifer 11 in Richtung auf das federelastische Element 30 und damit in die klemmende Haltung überführbar ist.

    [0053] Insbesondere aus den Fig. 8 bis 10 ist zu erkennen, dass der Bereich des Halteelement 27, in dem der Unterfaden zwischen Grundkörper 29 und dem federelastischen Element 30 bei Bedarf gehalten wird seitlich versetzt zur Längsachse des Greifers 11 angeordnet ist, sodass der aus der Bohrung 18 austretende Unterfaden 7 bei Anordnung im Halteelement 27 antiparallel zur Längsachse des Greifers 11 verlaufend ausgerichtet und mit dem Greifer in V-förmiger Ausrichtung verlaufend ist, sodass in einer nachfolgenden Stichbildung die Nadel 3 (Fig. 1) zwischen den Unterfaden und den Greifer 11 einsticht und bei der Aufwärtsbewegung den Unterfaden 7 aus dem Halteelement 27 herauszieht.

    Bezugszeichenliste



    [0054] 
    1
    Nähgutunterlage
    2
    Nähgut
    3
    Nadel
    4
    Nadelspitze
    5
    Nadelöhr
    6
    Oberfaden
    7
    Unterfaden
    8
    Greiferwelle
    9
    Greiferhalter
    10
    Bohrung
    11
    Greifer
    12
    Einsteckende
    13
    Schenkel
    14
    Bohrung
    15
    Spannelement
    16
    Schenkel
    17
    Greiferspitze
    18
    Bohrung
    19
    Schneidewerkzeug
    20
    Klinge
    21
    Schraube
    22
    Schneidewerkzeughalter
    23
    Schraube
    24
    Schneidewerkzeug
    25
    Pfeil
    26
    Drückerfuß
    27
    Halteelement
    28
    Schraube
    29
    Grundkörper
    30
    federelastisches Element
    31
    Schraube
    32
    Ende
    33
    Führungsfläche



    Ansprüche

    1. Verfahren zum Betrieb einer Kettenstichnähmaschine, insbesondere einer Doppelkettenstichnähmaschine, vorzugsweise einer Vielnadeldoppelkettenstichnähmaschine, die ein Nähorganpaar aus einer, in ein Nähgut einstechenden Nadel und einem unterhalb einer Nähgutauflage angeordneten, entlang einer Bewegungsbahn bewegbaren Greifer aufweist, wobei mit der Nadel ein Oberfaden durch das auf der Nähgutauflage aufliegende Nähgut geführt wird, der mit einem Unterfaden verkettet wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Unterfaden (7) bedarfsweise einem Halteelement (27) zugeführt und in diesem gehalten wird, das hinsichtlich seiner Bewegungsrichtung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit zur Nähgutauflage (1) entsprechend einer Bewegungsbahn einer Schwenkbewegung des Greifers (11), insbesondere entlang einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn bewegt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Unterfaden (7) gespannt zwischen Greifer (11) und Halteelement (27) angeordnet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Unterfaden (7) im Wesentlichen antiparallel zur Längsachse des Greifers (11) verlaufend zwischen dessen Spitze und dem Halteelement (27) angeordnet wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Unterfaden (7) dem Halteelement (27) vor oder während eines mit einem Schneidwerkzeug (19) ausgeführten Schneidvorgangs insbesondere des Unterfadens (7) zugeführt wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Schneidwerkzeug (19) beim Schneidvorgang bis in den Bereich des Unterfadens (7), insbesondere bis zur Anlage zumindest einer Schneidfläche am Unterfaden (7) bewegt wird und der Schneidvorgang durch eine Bewegung des Nähguts (2) relativ zur Nähgutauflage (1) und/oder durch eine ergänzende Bewegung des Schneidwerkzeugs (19) ausgeführt wird.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Schneidwerkzeug (19) gemeinsam mit dem Greifer (11) und dem Halteelement (27) bewegt wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Schneidwerkzeug (19), der Greifer (11) und das Halteelement () während des Nähvorgangs auf einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn bis in einen Bereich bewegt werden, in dem das Schneidwerkzeug (19) nicht in Kontakt mit dem Unterfaden (7) gelangt und dass Schneidwerkzeug (19), Greifer (11) und Halteelement (27) zur Ausführung des Schneidvorgangs entlang der Bewegungsbahn mit gleicher Bewegungsrichtung über den Bereich hinweg bewegt werden.
     
    8. Kettenstichnähmaschine, insbesondere Doppelkettenstichnähmaschine, vorzugsweise Vielnadeldoppelkettenstichnähmaschine, mit einem Nähorganpaar aus einer, in ein Nähgut einstechenden Nadel und einem unterhalb einer Nähgutauflage angeordneten, entlang einer Bewegungsbahn bewegbaren Greifer, wobei die Nadel einen Oberfaden durch das auf der Nähgutauflage aufliegende Nähgut führt und der Oberfaden mit einem Unterfaden verkettet wird,
    gekennzeichnet,
    durch ein Halteelement (27) zur bedarfsweisen Halterung des Unterfadens (7), das hinsichtlich seiner Bewegungsrichtung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit zur Nähgutauflage (1) entsprechend einer Bewegungsbahn einer Schwenkbewegung des Greifers (11), insbesondere entlang einer kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahn bewegbar ist.
     
    9. Nähmaschine nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Halteelement (27) am Greifer (11), insbesondere im Bereich eines mit einer Greiferwelle (8) verbindbaren Abschnitts des Greifers (11) angeordnet ist.
     
    10. Nähmaschine nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Halteelement (27) in Längsachsenrichtung des Greifers (11) zwischen dem Greifer (11) und einem Schneidwerkzeug (19) angeordnet ist, wobei das Schneidwerkzeug (19) gemeinsam mit dem Greifer (11) bewegbar ist.
     
    11. Nähmaschine nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Halteelement (27) derart zum Greifer (11) angeordnet ist, dass sich der gehalterte Faden im Wesentlichen antiparallel zu einem Schenkel (16) des annähernd L-förmig ausgebildeten Greifers (11) erstreckt.
     
    12. Nähmaschine nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Halteelement (27) aus einem mit einem Greiferhalter (9), der Greiferwelle (8) und/oder dem Greifer (11) verbindbaren Grundkörper (29) und einem daran befestigten federelastischen Element (30) besteht, welches an einem ersten Ende mit dem Grundkörper (29) verbunden ist und dessen zweites Ende (32) relativ zum Grundkörper (29) bewegbar ist und am Grundkörper (29) anliegt.
     
    13. Nähmaschine nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das federelastische Element (30) aus einem Federstahl ausgebildet ist.
     
    14. Nähmaschine nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Halteelement (27) eine Führungsfläche (33) aufweist, über die der Unterfaden (7) in Abhängigkeit der Winkelstellung des Greifers (11) relativ zur Nähgutauflage (1) in eine gehaltene Position geführt wird.
     
    15. Nähmaschine nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass Schneidwerkzeug (19), Halteelement (27) und Greifer (11) derart zueinander angeordnet sind, dass der Unterfaden (7) vor dem Erreichen des Schneidwerkzeugs (19) in dem Halteelement (27) angeordnet ist.
     


    Claims

    1. A method for operating a chain-stitch sewing machine, in particular a double chain-stitch sewing machine, preferably a multi-needle double chain-stitch sewing machine, which comprises a pair of sewing tools composed of a needle that penetrates into a sewing fabric and a gripper that is arranged beneath a sewing fabric support and can be moved along a path of movement, wherein an upper thread is guided by the needle through the sewing fabric that rests on the sewing fabric support, which upper thread is linked to an under-thread,
    characterized in that
    the under-thread (7) is supplied, if required, to a holding element (27) and is held in this one, which holding element (27) is moved, in terms of its direction of movement and/or motion speed, with respect to the sewing fabric support (1) according to a path of movement of a pivoting motion of the gripper (11), in particular along a path of movement in the form of a circular arc section.
     
    2. A method according to claim 1,
    characterized in that
    the under-thread (7) is tensioned between the gripper (11) and the holding element (27).
     
    3. A method according to claim 1,
    characterized in that
    the under-thread (7) is essentially placed such that it extends in an antiparallel manner with respect to the longitudinal axis of the gripper (11) between the tip thereof and the holding element (27).
     
    4. A method according to claim 1,
    characterized in that
    the under-thread (7) is supplied to the holding element (27) before or during a cutting operation of especially the under-thread (7) carried out by means of a cutting tool (19).
     
    5. A method according to claim 4,
    characterized in that
    during the cutting operation, the cutting tool (19) is moved up to the area of the under-thread (7), in particular up to where at least one cutting surface is adjacent to the under-thread (7) and the cutting operation is carried out by a motion of the sewing fabric (2) with respect to the sewing fabric support (1) and/or by a complementary motion of the cutting tool (19).
     
    6. A method according to claim 4,
    characterized in that
    the cutting tool (19) is moved together with the gripper (11) and the holding element (27).
     
    7. A method according to claim 4,
    characterized in that
    during the sewing operation, the cutting tool (19), the gripper (11) and the holding element (27) are moved on a path of movement in form of a circular arc section up to an area, where the cutting tool (19) does not get into contact with the under-thread (7), and that the cutting tool (19), the gripper (11) and the holding element (27) are moved along the path of movement into the same direction of movement over the area for carrying out the cutting operation.
     
    8. A chain stitch sewing machine, in particular a double chain-stitch sewing machine, preferably a multi-needle double chain-stitch sewing machine, which comprises a pair of sewing tools composed of a needle that penetrates into a sewing fabric and a gripper that is arranged beneath a sewing fabric support and can be moved along a path of movement, wherein the needle guides an upper thread through the sewing fabric that rests on the sewing fabric support, which upper thread is linked to an under-thread,
    characterized
    by a holding element (27) for optionally holding the under-thread (7), which holding element (27) can be moved, in terms of its direction of movement and/or motion speed, with respect to the sewing fabric support (1) according to a path of movement of a pivoting motion of the gripper (11), in particular along a path of movement in the form of a circular arc section.
     
    9. A sewing machine according to claim 8,
    characterized in that
    the holding element (27) is mounted on the gripper (11), in particular in the area of a section of the gripper (11) that can be connected to a gripper shaft (8).
     
    10. A sewing machine according to claim 8,
    characterized in that
    the holding element (27) is placed between the gripper (11) and a cutting tool (19) in the direction of the longitudinal axis of the gripper (11), wherein the cutting tool (19) can be moved together with the gripper (11).
     
    11. A sewing machine according to claim 8,
    characterized in that
    the holding element (27) is placed with respect to the gripper (11) such that the supported thread essentially extends in antiparallel to a leg (16) of the approximately L-shaped gripper (11).
     
    12. A sewing machine according to claim 8,
    characterized in that
    the holding element (27) is composed of a base body (29) that can be connected to a gripper support (9), the gripper shaft (8) and/or the gripper (11) and of a resilient element (30) attached to the base body (29), which resilient element (30) is connected to the base body (29) at a first end and the second end of which (32) can be moved with respect to the base body (29) and is adjacent to the base body (29).
     
    13. A sewing machine according to claim 12,
    characterized in that
    the resilient element (30) is made of a spring steel.
     
    14. A sewing machine according to claim 8,
    characterized in that
    the holding element (27) comprises a guiding surface (33), over which the under-thread (7) is guided into a held position in dependence on the angular position of the gripper (11) with respect to the sewing fabric support (1).
     
    15. A sewing machine according to claim 10,
    characterized in that
    the cutting tool (19), the holding element (27) and the gripper (11) are arranged with respect to each other such that the under-thread (7) is placed in the holding element (27) before reaching the cutting tool (19).
     


    Revendications

    1. Procédé destiné au fonctionnement d'une machine à coudre à point de chaînette, notamment d'une machine à coudre à point de chaînette double, de préférence d'une machine à coudre à point de chaînette double et à aiguilles multiples, qui comprend une paire d'organes à coudre composée d'une aiguille, qui pénètre dans une matière à coudre, et d'un organe de saisie disposé au-dessous d'un support de matière à coudre et susceptible d'être déplacé selon une trajectoire de déplacement, un fil supérieur étant guidé par l'aiguille à travers la matière à coudre qui est couché sur le support de matière à coudre, le fil supérieur étant relié à un fil inférieur,
    caractérisé en ce que
    le fil inférieur (7) est, en cas de besoin, amené à un élément de retenue (27) et tenu dans celui-ci, lequel élément de retenue (27) est déplacé, en ce qui concerne sa direction de déplacement et/ou sa vitesse de déplacement, par rapport au support de matière à coudre (1) selon une trajectoire de déplacement d'un mouvement pivotant de l'organe de saisie (11), notamment selon une trajectoire de déplacement sous forme de section d'arc de cercle.
     
    2. Procédé selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    le fil inférieur (7) est tendu entre l'organe de saisie (11) et l'élément de retenue (27).
     
    3. Procédé selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    le fil inférieur (7) est essentiellement disposé de sorte qu'il s'étend de manière anti-parallèle à l'axe longitudinal de l'organe de saisie (11) entre la pointe de celui-ci et l'élément de retenue (27).
     
    4. Procédé selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    le fil inférieur (7) est amené à l'élément de retenue (27) avant ou pendant l'opération de coupe notamment du fil inférieur (7) effectuée par moyen d'un outil de coupe (19).
     
    5. Procédé selon la revendication 4,
    caractérisé en ce que
    pendant l'opération de coupe, l'outil de coupe (19) est déplacé jusqu'à la région du fil inférieur (7), notamment jusqu'au point où l'au moins une surface de coupe est adjacente au fil inférieur (7) et l'opération de coupe est effectuée par un déplacement de la matière à coudre (2) par rapport au support de matière à coudre (1) et/ou par un déplacement complémentaire de l'outil de coupe (19).
     
    6. Procédé selon la revendication 4,
    caractérisé en ce que
    l'outil de coupe (19) est déplacé ensemble avec l'organe de saisie (11) et l'élément de retenue (27).
     
    7. Procédé selon la revendication 4,
    caractérisé en ce que
    pendant l'opération de couture, l'outil de coupe (19), l'organe de saisie (11) et l'élément de retenue (27) sont déplacés sur une trajectoire de déplacement sous forme de section d'arc de cercle jusqu'à une région où l'outil de coupe (19) ne vient pas en contact avec le fil inférieur (7) et que l'outil de coupe (19), l'organe de saisie (11) et l'élément de retenue (27) sont déplacés sur la région le long de la trajectoire de déplacement et dans la même direction de déplacement pour effectuer l'opération de coupe.
     
    8. Machine à coudre à point de chaînette, notamment une machine à coudre à point de chaînette double, de préférence une machine à coudre à point de chaînette double et à aiguilles multiples, comprenant une paire d'organes à coudre composée d'une aiguille, qui pénètre dans une matière à coudre, et d'un organe de saisie disposé au-dessous d'un support de matière à coudre et susceptible d'être déplacé selon une trajectoire de déplacement, l'aiguille guidant un fil supérieur à travers la matière à coudre qui est couché sur le support de matière à coudre et le fil supérieur étant relié à un fil inférieur,
    caractérisé
    par un élément de retenue (27) destiné à la retenue, en cas de besoin, du fil inférieur (7), lequel élément de retenue (27) est déplacé, en ce qui concerne sa direction de déplacement et/ou sa vitesse de déplacement, par rapport au support de matière à coudre (1) selon une trajectoire de déplacement d'un mouvement pivotant de l'organe de saisie (11), notamment selon une trajectoire de déplacement sous forme de section d'arc de cercle.
     
    9. Machine à coudre selon la revendication 8,
    caractérisé en ce que
    l'élément de retenue (27) est disposé sur l'organe de saisie (11), notamment au niveau d'une section de l'organe de saisie (11) qui est susceptible d'être reliée à un arbre d'organe de saisie (8).
     
    10. Machine à coudre selon la revendication 8,
    caractérisé en ce que
    l'élément de retenue (28) est disposé entre l'organe de saisie (11) et un outil de coupe (19) dans la direction de l'axe longitudinal de l'organe de saisie (11), l'outil de coupe (19) étant susceptible d'être déplacé ensemble avec l'organe de saisie (11).
     
    11. Machine à coudre selon la revendication 8,
    caractérisé en ce que
    l'élément de retenue (27) est disposé par rapport à l'organe de saisie (11) de sorte que le fil retenu s'étend essentiellement de façon anti-parallèle par rapport à la branche (16) de l'organe de saisie (11) approximativement en forme de L.
     
    12. Machine à coudre selon la revendication 8,
    caractérisé en ce que
    l'élément de retenue (27) est composé d'un corps de base (29) susceptible d'être relié à un support d'organe de saisie (9), à l'arbre d'organe de saisie (8) et/ou à l'organe de saisie (11) et d'un élément élastique (30) attaché au corps de base (29), la première extrémité de l'élément élastique (30) étant relié au corps de base (29) et la deuxième extrémité (32) étant susceptible d'être déplacée par rapport au corps de base (29) et étant adjacente au corps de base (29).
     
    13. Machine à coudre selon la revendication 12,
    caractérisé en ce que
    l'élément élastique (30) est fabriqué en acier à ressorts.
     
    14. Machine à coudre selon la revendication 8,
    caractérisé en ce que
    l'élément de retenue (27) comprend une surface de guidage (33), sur laquelle le fil inférieur (7) est guidé dans une position de retenue en fonction de la position angulaire de l'organe de saisie (11) par rapport au support de matière à coudre (1).
     
    15. Machine à coudre selon la revendication 10,
    caractérisé en ce que
    l'outil de coupe (19), l'élément de retenue (27) et l'organe de saisie (11) sont disposés l'un par rapport à l'autre de sorte que le fil inférieur (7) est disposé dans l'élément de retenue (27) avant d'arriver à l'outil de coupe (19).
     




    Zeichnung





























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente