(19)
(11) EP 2 569 484 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.04.2014  Patentblatt  2014/15

(21) Anmeldenummer: 11722752.0

(22) Anmeldetag:  05.05.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D21H 17/33(2006.01)
D21H 27/22(2006.01)
B32B 29/00(2006.01)
B44C 5/04(2006.01)
D21H 27/18(2006.01)
B32B 21/00(2006.01)
E04F 15/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2011/057250
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2011/141355 (17.11.2011 Gazette  2011/46)

(54)

KERNPAPIER

CORE PAPER

PAPIER SUPPORT


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 10.05.2010 DE 102010016864

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.03.2013  Patentblatt  2013/12

(73) Patentinhaber: Papierfabrik Julius Schulte Söhne Gmbh & Co. KG
40223 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • PINGEN, Georg
    41468 Neuss (DE)

(74) Vertreter: Wittmann, Ernst-Ulrich et al
Fleuchaus & Gallo Partnerschaft mbB Patent- und Rechtsanwälte Steinerstrasse 15/A
81369 München
81369 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 1 469 140
WO-A2-2008/057390
WO-A1-03/024715
US-A1- 2004 123 963
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Kernpapier, insbesondere Kernpapier wie es zur Herstellung von Dekorpapierlaminaten verwendet wird. Zusätzlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des Kernpapiers und die Verwendung des Kernpapiers als Trägermaterial für und / oder auf Schichtgefüge(n) wie beispielsweise auf Platten jeglicher Art.

    [0002] Kernpapier ist im Stand der Technik bekannt und wird meist als Träger für Dekorpapiere verwendet, um Laminate herzustellen, die beispielsweise oftmals Anwendung in Form von Schichtstoff- und Arbeitsplatten, Fußbodenbelägen, etc. finden.

    [0003] Der Aufbau eines solchen Laminates besteht aus mehreren, flächig miteinander verbundenen Schichten, welche aus gleichen oder unterschiedlichen Materialien zur Erfüllung spezieller Funktionen und Eigenschaften bestehen. Bei der Herstellung von Dekorpapierlaminaten wird als eine dieser Schichten beispielsweise Kernpapier verwendet. Die Verklebung dieser Schichten erfolgt meist durch Vorbehandlung der Einzellagen, wie beispielsweise vorheriger Tränkimprägnierung und anschließender Verpressung der Schichten im Stapel unter Druck und Temperatur.

    [0004] Im Stand der Technik bekanntes Kernpapier wird aus Frischfaserstoff als Rohstoff hergestellt, welcher die anspruchsvollen Bedingungen an die geforderten Festigkeiten, Imprägnier- und Papiereigenschaften erfüllt.

    [0005] Nachteil des Einsatzes von Frischfaserstoff sind neben dem Verbrauch natürlicher Resourcen u.a. auch die hohen Rohstoffkosten. Wiederaufbereitete Faserstoffe hingegen, wie beispielsweise recyceltes Altpapier genügen oftmals nicht den geforderten Bedingungen an Festigkeiten, Imprägnierverhalten und Papiereigenschaften.

    [0006] Der enorme Kostendruck in der heutigen Papierindustrie führt zur ständigen Produktionsoptimierung und der Nachfrage hinsichtlich Einsparungen an Rohstoff- und Transportkosten. Dies bedingt den Trend hin zu niedrigen Flächengewichten, bei der Forderung nach gleich bleibenden Qualitätsparametern wie beispielsweise gleich bleibenden Festigkeiten, d.h. bei geringeren Flächengewichten steigen die Festigkeitsanforderungen dementsprechend an.

    [0007] Bei den herkömmlichen Imprägnierverfahren, wie beispielsweise der Tauchimprägnierung mit Tränkharzen wird die gesamte Papierbahn durch diese Flüssigkeit geführt. Damit es bei diesem Verfahren zu keinem Abriss der Papierbahn in der Produktion oder anderen Produktionsstörungen kommt, ist eine bestimmte Nassfestigkeit der Kempapierbahn Grundvoraussetzung. Diese Nassfestigkeit wird meist mit der Zudosierung chemischer Additive, sog. Nassverfestiger erreicht, wobei diese optimal auf die Chemie im System abgestimmt sein sollten.

    [0008] Im Stand der Technik wie in der WO 2008/057390 sind beispielsweise technisierte Holzprodukte bekannt, bei weichen zur Herstellung von laminierbaren Trägermaterial wiederaufbereitete Faserstoffe und Nassverfestiger eingesetzt werden.Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die im Stand der Technik bekannten Nachteile wenigstens teilweise zu überwinden. Die vorstehende Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Kernpapier gemäß Anspruch 1, einem Verfahren zur Herstellung des Kernpapiers und der Verwendung des Kernpapiers gelöst.

    [0009] Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0010] Die vorliegende Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße faserstoffhaltige und ggf. altpapierhaltige Kernpapier gelöst. Das erfindungsgemäße Kernpapier besteht wenigstens aus einem Anteil eines wiederaufbereiteten Faserstoffgemisches und einem Nassverfestiger als erstes Additiv. Gekennzeichnet ist das erfindungsgemäße Kernpapier durch die Zugabe einer grenzflächenaktiven Wirksubstanz als zweites Additiv bei der Herstellung, zur Erhöhung der Kapillarität. Die Zugabemenge des zweiten Additivs liegt im Bereich von 0,05% bis 2% Handelsware bezogen auf den atro Stoff.

    [0011] Unter dem erfindungsgemäßen Kernpapier wird entsprechend der vorliegenden Erfindung ein Trägerpapier verstanden, wie es beispielsweise beim Laminieren von Dekorpapieren zum Einsatz kommt. Bei der Herstellung dieses Papieres aus wiederaufbereiteten, sog. recyceltem Faserstoffen kommt neben herkömmlichen Nassverfestigern zusätzlich wenigstens eine grenzflächenaktive Substanz zum Einsatz.

    [0012] Unter laminierbar im Sinne der vorliegenden Erfindung werden entsprechend dem lat. Wortstamm "Lamina" in der Bedeutung als "Schicht", alle Arten der Vereinigung verschiedener Werkstoffschichten verstanden. Der Begriff Trägermaterial bezieht sich auf Werkstoffschichten, auf welche oder unter weiche eine (oder mehrere) weitere Schicht(en) laminiert werden kann / können. Laminate werden häufig auch als Schichtverbundwerkstoffe bezeichnet.

    [0013] Unter wiederaufbereiteten Faserstoff im Sinne der vorliegenden Erfindung werden alle Arten von Faserstoffen verstanden, welche zur Produktion von Papier, Pappe und Karton insbesondere von Kernpapier wiederaufbereitet und bei der Herstellung von Papier, Pappe und Karton insbesondere von Kernpapier eingesetzt werden. Insbesondere sind diese Altpapiersorten gemäß dem CEN European Standard EN 643 bestimmt.

    [0014] Unter Nassverfestiger im Sinne der vorliegenden Erfindung werden alle Additive verstanden, welche die Festigkeiten von Papier, Pappe, Karton und Kernpapier u.a. im nassen Zustand erhöhen. Neben den beim Blattbildungsprozess sich ausbildenden mechanischen Verflechtungen der Fasern und der Ausbildung von Wasserstoffbrücken, weiche für die Festigkeit des Papiers verantwortlich sind, verbinden Nassfestmittel u.a. die Fasern an den Berührungs- und Kreuzungspunkten. Wird das Papier nun feucht oder nass, wodurch die Wasserstoffbrückenbindungen und hiermit auch die Festigkeit verloren geht, hält das Nassfestmittel einen Teil der Festigkeit im nassen Zustand des Papiers. Bestimmt wird die Nassfestigkeit beispielsweise über die Zugbelastung eines nassen Papierstreifens in einer Zugprüfmaschine, die mit konstantem Vorschub bis zum Bruch des nassen Papierstreifens führt. Notwendig ist der Einsatz von Nassfestmitteln in allen Einsatzbereichen, in denen Papier nass oder sehr feucht wird, wie beispielsweise im Hygiene- oder Dekorpapierbereich. Im Dekorpapierbereich ist die Nassfestigkeit für den Verfahrensschritt der Tränkharzimprägnierung, bei dem die Papierbahn durch ein Flüssigkeitsbad geführt wird, eine Grundvoraussetzung. Viele Nassverfestiger bzw. Nassfestmittel müssen im Papiergefüge auskondensieren und polymerisieren. Dies findet nur zum Teil in der Trockenpartie einer Papiermaschine statt. Zur vollständigen Ausbildung der Nassfestigkeit ist meist eine Nach- oder Ausreifezeit notwendig.

    [0015] Unter grenzflächenaktiver Substanz im Sinne der vorliegenden Erfindung werden alle Arten von Substanzen verstanden, welche die Oberflächen- bzw. die Grenzflächenspannung zwischen zwei Phasen herabsetzen. Unter einer Grenzfläche versteht man die Fläche zwischen zwei nicht mischbaren Phasen. Von einer Oberfläche dagegen spricht man, wenn eine der Phasen ein Gas, wie beispielsweise Luft ist. Die Phasengrenzen können durch Grenzflächen- oder Oberflächenspannung charakterisiert werden, die das Bestreben beschreibt, die Grenzfläche zu verkleinern. Je nach ihrer chemischen Zusammensetzung und Anwendung werden grenzflächenaktive Substanzen auch als Netzmittel, Detergenzien (Tenside, Seife) oder Emulgatoren bezeichnet. Derartige Stoffe zeichnen sich durch ihre polare Struktur dadurch aus, dass sie sich bevorzugt an Grenzflächen eines dispersen Systems anlagern. Während "grenzflächenaktive Substanz" alle derartigen Stoffe bezeichnet, beschränkt sich der Begriff "oberflächenaktive Substanz" auf Stoffe, die sich an die "Oberfläche" einer Flüssigkeit an der Grenze zur Gasphase anlagern, also beispielsweise an der Oberfläche von Wasser, was z.B. zur Bildung von Schaum führen kann.

    [0016] Als Kapillarität wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Effekt, der in Folge der Oberflächenspannung von Flüssigkeiten vorzugsweise in Hohlräumen auftritt, bezeichnet. Grundsätzlich beruht der Effekt der Kapillarität auf den Molekülkräften, die innerhalb eines Stoffes (Kohäsionskräfte) und an der Grenzfläche zwischen einer Flüssigkeit, einem festen Körper (Gefäßwand) und einem Gas (z.B. Luft) auftreten (Adhäsionskräfte). Auf der Kappilarität beruht u.a. die Saugwirkung von Schwämmen, Dochten, Putzlappen, Stoffen und Papier. Je größer die innere Oberfläche (pro Volumen), desto größer ist die Saugwirkung. Die Imprägniereigenschaften des erfindungsgemäßen Kernpapiers und die entsprechend der vorliegenden Erfindung bezeichneten Kapillarität werden über Saugverhalten, Steighöhe, Flüssigkeitsaufnahmevermögen, Benetzung, Randwinkel, Oberflächenspannung beeinflusst bzw. charakterisiert.

    [0017] Unter atro wird absolut trocken verstanden. Atro wird häufig auch als otro (ofentrocken) bezeichnet. Diese Bezeichnung ist der Massstab für die Messung des Trockengehalts von Papier und Zellstoff. Die Bestimmung erfolgt beispielsweise nach der Norm: BS EN ISO 638 Papier, Pappe und Faserstoff - Bestimmung des Trockengehaltes - Wärmeschrankverfahren. Herkömmlicherweise werden Dosiermengen von Additiven auf den trockenen Stoff berechnet.

    [0018] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kernpapiers ist der Anteil wiederaufbereiteten Faserstoffgemisches größer 25%, des weiteren zwischen größer 40 und 100%, vorzugsweise zwischen 50 und 95%, besonders bevorzugt zwischen 70 und 90%, vorzugsweise im Bereich von 75%, besonders bevorzugt über 80%, ganz besonders bevorzugt über 95% und insbesondere bis zu 100% und insbesondere ist der Faserstoff aus einer Gruppe ausgewählt, welche beispielsweise Kraftzellstoff und/ oder Kraftliner insbesondere von Kaufhausabfällen aus Wellpappen und Karton mit mindestens 70% Wellpappen und Resten von Festkarton und/ oder Verpackungspapieren, gebrauchten Wellkartonschachteln, Schnitzeln aus ungebrauchter Wellpappe mit Schichten aus Kraft- oder Testliner, gebrauchte Wellpappen mit Kraftliner und/ oder Wellenstoff auf Zellstoff und/ oder Thermo-Chemical Pulp, gebrauchte Wellpappen mit Schichten aus Test- oder Kraftliner und mindestens einer Schicht aus Kraftliner, gebrauchten Säcken aus Kraftzellstoff nassreißfest oder nicht nassreißfest ausgerüstet, ungebrauchten Säcken aus Kraftzellstoff nassreißfest oder nicht nassreißfest ausgerüstet, gebrauchten Pappen und Papieren aus Kraftzellstoff naturfarbig und/ oder weiss, Schnitzeln aus ungebrauchten Pappen und Papieren aus Kraftzellstoff ungefärbt, neuen Tragtaschen aus Kraftzellstoff mit oder ohne nassreißfeste Papiere enthaltend, Hüllen aus Kraftpapier mehrfach überzogen und/ oder beschichtet und/ oder gebraucht, Magazinpapieren, Zeitungen, insbesondere Tageszeitungen, Kombinationen hiervon und dergleichen, aufweist.

    [0019] Der Anteil an wiederaufbereitetem Faserstoff am Gesamtfaserstoff wird prozentual angegeben. Bestandteile des Gesamtfaserstoffes können auch sogenannter Frischfaserstoff sowie auch künstliche Faserstoffe beinhalten. Hierbei zeigen Frischfaserstoffe, die mittels chemischer und / oder mechanischer Aufschlussverfahren gewonnen werden im Gegensatz zu wiederaufbereiteten Faserstoffen meist höhere Festigkeiten, sind aber auch teurer.

    [0020] Entsprechend des verwendeten Aufschlussverfahrens kann grundsätzlich in ligninhaltige und ligninfreie Faserstoffe unterschieden werden. Bei wiederaufbereiteten Faserstoffen ist diese Unterscheidung aufgrund der Durchmischung von Altpapieren bzw. auch Altpapiersorten oftmals nicht mehr gegeben. Bei den Festigkeitsparametern können statische und dynamische Festigkeiten unterschieden werden. Unter einer statischen Festigkeit, versteht man die Kraft, der ein Papier bei langsamer und gleichmäßiger Spannungsbelastung standhalten kann. Zu den statischen Festigkeitsparametern zählt man beispielsweise Bruchkraft, Reißlänge, Bruchdehnung, Dehnmodul. Unter einer dynamischen Festigkeit, versteht man die Kraft, der ein Papier bei schneller und/ oder ungleichmäßiger Spannungsbelastung standhalten kann. Zu den dynamischen Festigkeitsparametern zählt man beispielsweise spezifischer Weiterreißwiderstand, Berstfestigkeit, Doppelfalzzahl (Knickfestigkeit). Beispiele für allgemeine Papiereigenschaften sind die Papierglätte, Porosität, Rauhigkeit, Luftdurchlässigkeit, Formation, Steifigkeit, Planlage und Opazität.

    [0021] Mit den jeweiligen Anteilen an wiederaufbereitetem Faserstoff lassen sich insbesondere auch die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Kernpapiers beeinflussen. Besonders von Bedeutung sind im Zusammenhang mit dem einführend genannten Trend der Reduktion von Flächengewichten die erzielbaren Festigkeitsparameter und hinsichtlich des Imprägnierverfahrens das Imprägnierverhalten des erfindungsgemäßen Kernpapiers. Entsprechend den geforderten Festigkeiten und Eigenschaften des Endproduktes werden die jeweilig benötigten Anteile des Gesamtfaserstoffes zusammengestellt. Für einen Gesamtfaserstoff bestehend aus 100% wiederaufbereiteten Faserstoffgemisches sind optimierte Produktionsverfahren und spezielles technisches Know How erforderlich. Wiederaufbereiteter Faserstoff kann auch als Altpapier bezeichnet werden. Entsprechend Eigenschaften und Herkunft werden im CEN European Standard EN 643 die Altpapiersorten in verschiedenen Klassen aufgelistet. Für die vorliegende Erfindung sind insbesondere Altpapiersorten aus der Klasse II von Bedeutung.

    [0022] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kernpapiers wird der Nassfestiger als erstes Additiv aus einer Gruppe ausgewählt wird, welche insbesondere Verbindungen von Epichlorhydrinharzen, Harnstoff-, Melamin-Formaldehydharzen, Phenolharzen, Acrylharzdispersionen, Kunstharzdispersionen auf Basis von Acrylsäureester und/ oder Styrol-Butadien, Polyurethan-, Polyolefindispersionen, Polyamidoaminharzen, Polyamidamin-EpichlorhydrinHarzen, Kombinationen hiervon und dergleichen sind. Die Funktionsweise dieser aufgelisteten Nassverfestiger-Gruppen in Bezug auf die Verbindung der Fasern an den Berührungs- und Kreuzungspunkten im Fasernetzwerk wurde zuvor beschrieben.

    [0023] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kernpapiers wird die grenzflächenaktive Substanz als zweites Additiv aus einer Gruppe ausgewählt, welche Verbindungen aufweist, die sich insbesondere an Grenzflächen stark anreichern. Gemäß ihrer funktionellen chemischen Gruppen werden die Additive in bifunktionelle, anionische, nichtionogene und kationische Verbindungen unterschieden. Das charakteristische Merkmal aller grenzflächenaktive Substanzen ist ihre polare Struktur, meist bedingt durch mindestens einen lipophilen Kohlenwasserstoff-Rest und mindestens einer hydrophilen funktionalen Gruppe, wodurch sie sich bevorzugt an Grenzflächen eines dispersen Systems anlagern.

    [0024] Beispiele grenzflächenaktiver Substanzen, wie Tensiden sind: amphiphile (bifunktionelle) Verbindungen mit mindestens einem hydrophoben und einem hydrophilen Molekülteil, wobei eine Kohlenwasserstoffkette acht bis zweiundzwanzig Kohlenstoff-Atome aufweist, (Dimethyl-)Siloxan-Ketten, perfluorierte Kohlenwasserstoffketten.

    [0025] Beispiele anionischer Tenside sind insbesondere Seifen, lineare Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Fettalkylpolyethylenglykolethersulfate, Fettalkylsulfate.

    [0026] Beispiele nichtionogener Tenside sind insbesondere Fettalkylpolyethylenglykolether, Fettalkoholethoxylate, Fettsäurekondensate, Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolymere (EO/PO), Alkylphenolethoxylate, Sorbitanfettsäureester, Sorbitanmono-(di, tri)laurat, -oleat, -palmitat, -stearat, Polysorbate, Sorbitansesquioleate, Alkylpolyglucoside, N-Methylglucamide, Alkylphenolpolyethylenglykolether, Fettalkohole, Oxo-Alkohole, Ziegler-Alkohole, Alkylphenole und Ethylenoxid.

    [0027] Beispiele kationischer Tenside sind insbesondere quartäre Ammonium-Verbindungen mit hydrophoben Gruppen, Salze langkettiger primärer Amine.

    [0028] Beispiele amphoterer Tenside sind insbesondere Betaine, Aminosäure-Tenside, N-(Acylamidoalkyl)betaine, Propylenoxid.

    [0029] Weitere Beispiele grenzflächenaktiver Substanzen sind Polyelektrolyte, Emulgatoren, Netz- und Dispergiermittel, Feuchtmittel und Polysaccharide insbesondere Sorbitol.

    [0030] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kernpapiers kann die Stoffsuspension weitere Additive enthalten, die als sogenannte chemische Hilfsmittel oder Zusatzstoffe im Papierherstellungsprozess zur Erzielung bestimmter Eigenschaften, Effekte und Prozessbedingungen kontrolliert zudosiert werden oder aber auch bereits in abgewandelter Form im wiederaufbereiteten Faserstoff bzw. Altpapier enthalten sind. Dies können insbesondere Retentionsmittel, Entwässerungshilfsmittel, Retentionsmittel-Dual-Systeme oder Mikropartikelsysteme, Nass- und Trockenverfestiger, Füllstoffe und oder Pigmente, insbesondere aus einer Gruppe von Talkum, Titandioxid, Aluminiumhydroxid, Bentonit, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Kaolin, Gips ausgewählt, Bindemittelkomponenten, Streichfarbenkomponenten, Entschäumer, Entlüfter, Biozide, Enzyme, Bleichhilfsmittel, optische Aufheller, Farbstoffe, Nuancierfarbstoffen, Störstofffänger, Fällungsmittel (Fixiermittel), Benetzungsmittel, pH-Regulatoren Kombinationen hiervon und dergleichen sein. Neben den gewünschten Funktionen der Additive können sich durch Wechselwirkungen aber auch unerwünschte Effekte ergeben, wodurch die Additive dann als sog. "Störstoffe" die Verfahrensprozesse negativ beeinflussen.

    [0031] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kernpapiers wird die grenzflächenaktive Wirksubstanz insbesondere in einem Gewichtsanteil von 0,1% bis 3%, bevorzugt von 0,5% bis 1,25%, weiter bevorzugt von 0,1% bis 1,5% bzw. 0,5% bis 1 %, besonders bevorzugt im Bereich von 0< x ≤2% und vorzugsweise von 1 %, 1,5% oder 2% bezogen auf atro Stoff zugesetzt. Der hier aufgezeigte Dosierbereich der grenzflächenaktiven Wirksubstanz wurde aus Versuchsreihen ermittelt und stellt einen optimierten Wirkungsbereich zur Erzielung der optimalen Papiereigenschaften, insbesondere zur Erhöhung der Kapillarität, dar.

    [0032] Kernpapier kann wie folgt hergestellt werden: In einem sogenannten Stoffaufbereitungsprozess wird eine wässrige Faserstoffsuspension bereitgestellt. Die Faserstoffsuspension hat vorzugsweise eine Sortierung durchlaufen die insbesondere eine 2-stufige Drucksortierung und einen 3-stufigen Cleaneranlagenprozess beinhaltet, wobei die Drucksortierung vorzugsweise Schlitzsortierer verwendet werden, welche insbesondere Schlitzweiten zwischen 0,2 bis 0,3 mm und vorzugsweise 0,25 mm aufweisen. Weitere Prozessschritte können Dispergierstufen und/ oder Entaschungsprozesse sein. Neben weiteren chemischen Hilfsmitteln bzw. Additiven, welche den Papierproduktionsprozess als auch die Papiereigenschaften beeinflussen, wird in diese Faserstoffsuspension ein Nassfestmittel und eine grenzflächenaktive Substanz, ein sog. Tensid dosiert. Die wässrige Faserstoffsuspension wird nach der Zugabe aller Rohstoffe/ Additive und kurz vor der Papiermaschine auch als sog. Fertigstoff bezeichnet. Mit den Papiermaschinenprozessschritten Entwässerung/ Blattbildung, Pressung, Trocknung, ggf. Glättung und Aufrollung ist das Basis-Kernpapier hergestellt. Nach der eventuell nötigen Nachreifezeit, in der die endgültige Nassfestigkeit erreicht wird, ist das Kernpapier bereit für den Verfahrensschritt der Imprägnierung. Beim Verfahren der Tränkharzimprägnierung wird beispielsweise die Kernpapierbahn durch ein Tauchbad geführt und mit einem Harz imprägniert.

    [0033] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden durch die Passivierung von Karbonaten, welche u.a. durch den Einsatz von Altpapier in das Kernpapier eingetragen werden, diese geschützt, damit bei pH-Wert Verschiebungen möglichst ein Freisetzen von CO2 verhindert wird. So können beispielsweise Carbonatanteile durch den Zusatz geringer Mengen Phosphorsäure passiviert werden. Darüber hinaus können dem Faserstoff auch geeignete Puffersysteme zugesetzt werden, um eine pH-Wert Verschiebung zu vermeiden.

    [0034] Schließlich umfasst ein weiterer Aspekt der Erfindung die Zugabe von Hydrophobierungsmittel, um hierdurch insbesondere das Penetrationsverhalten des Kernpapiers gezielt durch die Zugabe zweier gegensätzlich wirkenden Hilfsmitteln, d.h. insbesondere zwischen Tenside und Hydrophobierungsmittel beeinflussen und einstellen zu können.

    [0035] So führt die Zugabe eines Hydrophobierungsmittels zur Reduktion der Benetzungsgeschwindigkeit und kann insbesondere das ggf. durch Zugabe des Tensides verursachte schlagartige Benetzungsverhalten dämpfen.

    [0036] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ferner auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kernpapiers gemäß Anspruch 1 gelöst. Detailliert weist das Verfahren die folgenden Schritte auf:

    ➢ Bereitstellen einer Stoffsuspension mit wenigstens einem Anteil eines wiederaufbereiteten Faserstoffgemisches und einem Nassverfestiger als erstes Additiv, vorzugsweise aus einem Stoffaufbereitungsprozess. Dieser Verfahrensschritt beschreibt eine Grundvoraussetzung für den (Dekor-/ Kern-) Papierproduktionsprozess. Vorzugsweise wird das erste Additiv im Stoffaufbereitungsprozess zugegeben, dies kann jedoch auch wenigstens teilweise im konstanten Teil erfolgen.

    ➢ Zugabe einer grenzflächenaktiven Wirksubstanz als zweites Additiv in die Fertigstoffsuspension im konstanten Teil eines Papierproduktionsprozesses. Mit Zugabe der grenzflächenaktiven Wirksubstanz wird das erfindungsgemäße Verfahren charakterisiert. Wichtig für diesen Verfahrensschritt ist eine optimale Homogenisierung der grenzflächenaktiven Wirksubstanz in der Fertigstoffsuspension, wobei ein zusätzlicher Eintrag von Luft in das System, der sich üblicherweise in Blasen- oder Schaumbildung bemerkbar macht, zu vermeiden ist.

    ➢ Herstellung eines Kernpapiers aus der genannten Stoffsuspension auf einer Papiermaschine, insbesondere auf einem Langsieb, insbesondere mit Siebschüttelung, sowie mit oder ohne Egoutteur eventuell auch mit aufgesetztem Hybridformer und Bahnführung durch ein Glättwerk. Dieser Verfahrensschritt zeigt einige Rahmenbedingungen der Produktion auf.
    Ferner kann das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Verfahren auch folgenden zusätzlichen Schritt beinhalten.

    ➢ Imprägnierung des Kernpapiers mit einem Kunstharz, wobei eine Imprägnierung insbesondere eine Beharzung, eine Durchtränkung und/ oder eine Tränkharzimprägnierung zur Herstellung eines Teilchen- insbesondere Faserverbundwerkstoffes ist. Bei Teilchen- und Faserverbundwerkstoffen sind Teilchen bzw. Fasern in eine andere Komponente des Verbundwerkstoffes, der sogenannten Matrix eingebettet.
    Ferner kann das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Verfahren auch folgenden zusätzlichen Schritt beinhalten.

    ➢ Bildung eines Stapels aus Kernpapier unter Verwendung von Druck und Temperatur zur Herstellung eines Schichtverbundwerkstoffes. Mit diesem Verfahrensschritt wird neben der reinen Herstellung des erfindungsgemäßen Kernpapiers auch die Verwendung des Kernpapiers zur Herstellung eines Schichtverbundwerkstoffes beansprucht.



    [0037] Die vorliegende Erfindung umfasst ferner auch die Verwendung des Kernpapiers als Materialkomponente in Verbundwerkstoffen, insbesondere von Schichtverbundwerkstoffen, insbesondere Kompaktplatten (teilweise mit bis zu 10mm Stärke), Faserverbundwerkstoffen, Teilchenverbundwerkstoffen und Durchdringungsverbundwerkstoffen. Hiermit ist die Verwendung des Kernpapiers für alle Geometrien des Verbundes abgedeckt:

    [0038] Des weiteren umfasst die vorliegende Erfindung auch die Verwendung des Kernpapiers als Trägermaterial für bahnförmige Schichtgefüge insbesondere von Overlays, Dekorpapieren, Folien und Vliesmaterialien und/ oder als Deckschicht insbesondere als Overlay und Vorimprägnatpapier und/ oder als Trägermaterial auf Trägerplatten insbesondere von Holzwerkstoffplatten, wie beispielsweise Spanplatten, Oriented Strandboard(OSB)-Platten, Faserplatten hoher oder mittlerer Dichte, Sperrholzplatten, mineralisch gebundene Holzwerkstoffe auf Kunststoffbasis, Massivholzplatten, Arbeitsplatten, Fußbodenbelägen und vorzugsweise zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen, wie beispielsweise von Naturfaserverstärkten Kunststoffen, Holz-Kunststoff-Komposite und Faser-Keramik-Verbunden; und/ oder als Gegenzug insbesondere als Regeneratpapier zur Beschichtung von Rückseiten wie insbesondere bei Laminaten, oberflächenbeschichteten Platten, wie Holzwerkstoffplatten, Paneelen, Kombinationen hiervon und dergleichen. Mit den aufgezählten Produktbeispielen deckt das erfindungsgemäße Kernpapier die Verwendung als Trägermaterial für alle denkbaren Schichtgefüge ab.

    [0039] Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Kernpapiers ist, dass wenigstens ein Teil wiederaufbereiteten Faserstoffs eingesetzt wird, was Einsparungen in den Rohstoffkosten ermöglicht, die Recyclingquoten erhöht und die nachhaltige Verwendung nachwachsender Rohstoffe fördert.

    [0040] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Kernpapiers gegenüber dem Stand der Technik können u.a. sein, dass trotz des Einsatzes wenigstens eines Teils von wiederaufbereiteten Faserstoffs die anspruchsvollen Bedingungen an die geforderten Festigkeiten, Imprägnier- und Papiereigenschaften erfüllt und / oder ggf. sogar übertroffen werden.

    [0041] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert, wobei darauf hingewiesen wird, dass durch diese Beispiele Abwandlungen beziehungsweise Ergänzungen wie sie sich für den Fachmann unmittelbar ergeben mit umfasst sind. Darüber hinaus stellen diese bevorzugten Ausführungsbeispiele keine Beschränkungen der Erfindung in der Art dar, dass Abwandlungen und Ergänzungen im Umfang der vorliegenden Erfindung liegen.

    [0042] Im Stand der Technik wird für die Herstellung von Kernpapier im Flächengewichtsbereich von 40 bis 400 g/m2, vorzugsweise im Bereich zwischen 140 bis 300 g/m2, besonders bevorzugt zwischen 150 bis 250 g/m2, ganz besonders bevorzugt über 150 g/m2, herkömmlicher weise Kraftliner-Frischfaserstoff, insbesondere auch Kraftzellstoff eingesetzt. Idealer weise kommt der Frischfaser-Zellstoff aus einer vorgeschalteten Zellstoffproduktion, so dass keine Trocknungsschritte des Faserstoffs zwischengeschaltet sind, wodurch insbesondere keine Verhornung des Faserstoffs stattfindet. Die Verhornung des Faserstoffs hat Einfluss auf die Oberflächeneigenschaften der Fasern und kann sich negativ auf Festigkeitseigenschaften und die Kapillarität bzw. Saugfähigkeit des fertigen Kernpapiers auswirken. Weitere Unterschiede hinsichtlich der Kapillarität sind zwischen ligninhaltigen und ligninfreien Faserstoffen festzustellen. Ligninhaltige Faserstoffe zeigen im Unterschied zu ligninfreien Faserstoffen aufgrund der wasserabweisenden, hydrophoben Oberflächeneigenschaften der ligninhaltigen Faserstoffe eine verminderte Saugfähigkeit.

    [0043] Im Gegensatz hierzu erfolgt die Herstellung des erfindungsgemäßen Kernpapiers aus bis zu 100% wiederaufbereitetem Faserstoff. Als wiederaufbereiteter Faserstoff wurden gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiels vorwiegend Altpapiersorten aus ungebleichten, nativen Zellstoffen verwendet. Die Blattbildung des Kernpapiers mit einem Flächengewicht zwischen 40 bis 400 g/m2 an der Papiermaschine erfolgte beispielsweise einlagig auf einem Langsieb mit aufgesetzter Obersiebentwässerung, insbesondere einem Hybridformer und / oder nachgeschaltetem Egoutteur.

    [0044] Qualitätskriterium der Versuchsreihen für die Verfahrensschritte in der Produktion war die positive Beeinflussung der Kapillarität des Kernpapiers.

    [0045] Mit der Dosierung einer grenzflächenaktiven Wirksubstanz konnte bei dem erfindungsgemäßen Kernpapier eine wenigstens vergleichbare Kapillarität erreicht werden, was u.a. auch aus einer vergleichbaren Saughöhe ersichtlich ist. Gleichzeitig konnte die Nassfestigkeit verbessert werden, was eine Steigerung der Bruchkraft längs (nass) im Bereich von 20 % gegenüber dem Stand der Technik zeigt. Die Verbesserung der Imprägnierbarkeit ist auf eine verbesserte Nassfestigkeit des Kernpapiers zurückzuführen. Eine Gegenüberstellung wird im Folgenden unter Bezug auf Tabellenwerte näher beschrieben.

    [0046] Tabelle 1 ist eine Gegenüberstellung der Vergleichsparameter des Kernpapiers. Die Papierparameter Saughöhe, Bruchkraft längs (trocken), Bruchkraft längs (nass) und Luftdurchlässigkeit werden beim Stand der Technik (100% Frischfaser/ 0% Altpapier), bei 100% Altpapier und bei dem erfindungsgemäßen Kernpapier einander gegenüber gestellt. Bei dem erfindungsgemäßen Kernpapier sind Saughöhe und Luftdurchlässigkeit auf dem Niveau des Stand der Technik, die Bruchkraft längs (trocken) ist um die Hälfte reduziert und die Bruchkraft längs (nass) ist gegenüber dem Stand der Technik um 20% verbessert.
    Tabelle 1: Gegenüberstellung der Vergleichsparameter des Kernpapiers.
    Parameter: Papiersorte (Stoffzusammensetzung)
      Stand der Technik (100% Frischfaser/ 0% Altpapier 100% Altpapier Erfindungsgemäßes Kernpapier
    Saughöhe 100% 40% 100%
    Bruchkraft längs trocken 100% 70% 50%
    Bruchkraft längs nass 100% 50% 120%
    Luftdurchlässigkeit 100% 20% 100%



    Ansprüche

    1. Fasemtoffhaltiges Kernpapier zur Herstellung eines laminierbaren Trägermaterials mit wenigstens einem Anteil eines wiederaufbereiteten Faserstoffgemisches und einem Nassverfestiger als erstes Additiv,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    das Kempapier wenigstens ein Tensid als grenzflächenaktive Wirksubstanz und zweites Additiv in einem Gewichtsanteil von 0,05% bis 3% bezogen auf atro Stoff zur Erhöhung der Kapillarität aufweist.
     
    2. Kernpapier gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil wiederaufbereiteten Faserstoffgemisches größer 25%, zwischen größer 40 und 100%, vorzugsweise zwischen 50 und 95%, besonders bevorzugt zwischen 70 und 90%, vorzugsweise im Bereich von 75%, besonders bevorzugt über 80%, ganz besonders bevorzugt über 95% und insbesondere bis zu 100% aufweist und insbesondere aus einer Gruppe ausgewählt wird, welche beispielsweise Kraftzellstoff und/ oder Kraftliner ist insbesondere von Kaufhausabfällen aus Wellpappen und Karton mit mindestens 70% Wellpappen und Resten von Festkarton und/ oder Verpackungspapieren, gebrauchten Wellkartonschachteln, Schnitzeln aus ungebrauchter Wellpappe mit Schichten aus Kraft- oder Testliner, gebrauchte Wellpappen mit Kraftliner und/ oder Wellenstoff auf Zellstoff und/ oder Thermo-Chemical Pulp, gebrauchte Wellpappen mit Schichten aus Test- oder Kraftliner und mindestens einer Schicht aus Kraftliner, gebrauchten Säcken aus Kraftzellstoff nassreißfest oder nicht nassreißfest ausgerüstet, ungebrauchten Säcken aus Kraftzellstoff nassreißfest oder nicht nassreißfest ausgerüstet, gebrauchten Pappen und Papieren aus Kraftzellstoff naturtarbig und/ oder weiss, Schnitzeln aus ungebrauchten Pappen und Papieren aus Kraftzellstoff ungefärbt, neuen Tragtaschen aus Kraftzellstoff mit oder ohne nassreißfeste Papiere enthaltend, Hüllen aus Kraftpapier mehrfach überzogen und/ oder beschichtet und/ oder gebraucht, Magazinpapieren, Zeitungen, insbesondere Tageszeitungen, Kombinationen hiervon und dergleichen aufweist.
     
    3. Kernpapier gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Nassfestiger als erstes Additiv aus einer Gruppe ausgewählt wird, welche insbesondere Verbindungen von Epichlorhydrinharzen, Harnstoff-, Melamin-Formaldehydharzen, Phenolharzen, Acrylharzdispersionen, Kunstharzdispersionen auf Basis von Acrylsäureester und/ oder StyrolButadien, Polyurethan-, Polyolefindispersionen, Polyamidoaminharzen, Polyamidamin-Epichlorhydrin-Harzen, Kombinationen hiervon und dergleichen sind.
     
    4. Kernpapier gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die grenzflächenaktive Substanz als zweites Additiv aus einer Gruppe ausgewählt wird, welche Verbindungen aufweist, die sich aus Ihrer Lösung an Grenzflächen stark anreichem, mindestens einen lipophilen Kohlenwasserstoff-Rest und über mindestens eine hydrophile funktionale Gruppe verfügen und die insbesondere Tenside, amphiphile (bifunktionelle) Verbindungen mit mindestens einem hydrophoben und einem hydrophilen Molekülteil, wobei eine Kohlenwasserstoffkette acht bis zweiundzwanzig Kohlenstoff-Atome aufweist, (Dimethyl-)Siloxan-Ketten, perfluorierte Kohlenwasserstoffketten, anionische Tenside, insbesondere Seifen, lineare Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Fettalkylpolyethylenglykolethersulfate, Fettalkylsulfate, nichtionogene Tenside, insbesondere Fettalkylpolyethylenglykolether, Fettalkoholethoxylate, Fettsäurekondensate, Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolymere (EO/PO), Alkylphenolethoxylate, Sorbitanfettsäureester, Sorbitanmono-(di, tri)laurat, - oleat, -palmitat, -stearat, Polysorbate, Sorbitansesquioleate, Alkylpolyglucoside, N-Methylglucamide, Alkylphenolpolyethylenglykolether, Fettalkohole, Oxo-Alkohole, Ziegler-Alkohole, Alkylphenole, Ethylenoxid, kationische Tenside, insbesondere quartäre Ammonium-Verbindungen mit hydrophoben Gruppen, Salze langkettiger primärer Amine, amphotere Tenside, insbesondere Betaine, Aminosäure-Tenside, N-(Acylamidoalkyl)betaine, Propylenoxid, Polyelektrolyte, Emulgatoren, Netz- und Dispergiermittel, Feuchtmittel und Polysaccharide insbesondere Sorbitol, Kombinationen hiervon und dergleichen aufweist.
     
    5. Kernpapier gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffsuspension weitere Additive, wie insbesondere Retentionsmittel, Entwässerungshilfsmittel, Retentionsmittel-Dual-systeme oder Mikropartikelsysteme, Nass- und Trockenverfestiger, Füllstoffe und oder Pigmente, insbesondere aus einer Gruppe von Talkum, Titandioxid, Aluminiumhydroxid, Bentonit, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Kaolin ausgewählt, Bindemittelkomponenten, Streichfarbenkomponenten, Entschäumer, Entlüfter, Biozide, Enzyme, Bleichhilfsmittel, optische Aufheller, Farbstoffe, Nuancierfarbstoffen, Störstofffänger, Fällungsmittel (Fixiermittel), Benetzungsmittel, pH-Regulatoren Kombinationen hiervon und dergleichen aufweist.
     
    6. Kernpapier gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die grenzflächenaktive Wirksubstanz insbesondere in einem Gewichtsanteil von 0,1% bis 3%, bevorzugt 0,5% bis 1,25%, weiter bevorzugt von 0,2% bis 0,75% und besonders bevorzugt von 0,25% bis 0,5% bezogen auf atro Stoff zugesetzt wird.
     
    7. Verfahren zur Herstellung eines Kernpapiers gemäß Anspruch 1 mit den Schritten:

    ➢ Bereitstellen einer Stoffsuspension mit wenigstens einem Anteil eines wiederaufbereiteten Faserstoffgemisches und einem Nassverfestiger als erstes Additiv vorzugsweise aus einem Stoffaufbereitungsprozess;

    ➢ Zugabe eines Tensids als grenzflächenaktive Wirksubstanz und zweites Additiv in die Fertigstoffsuspension im konstanten Teil eines Papierproduktionsprozesses;

    ➢ Herstellung eines Kernpapiers aus der genannten Stoffsuspension auf einer Papiermaschine, insbesondere auf einem Langsieb insbesondere mit Siebschüttelung sowie mit oder ohne Egoutteur insbesondere auch mit aufgesetztem Hybridformer und Bahnführung durch ein Glättwerk.


     
    8. Verfahren zur Herstellung eines Kernpapiers gemäß Anspruch 1
    dadurch gekennzeichnet, dass
    der Stoffaufbereitungsprozess wenigstens einen Verfahrensschritt, aus einer Gruppe ausgewählt, welche die Sortierung einer Faserstoffsuspension insbesondere mit einer mehrstufigen Schlitz-Drucksortierung, einem Cleaneranlagenprozess, Dispergierstufen, Entaschungsprozesse, Kombinationen hiervon und dergleichen aufweist.
     
    9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8 mit dem zusätzlichen Schritt:

    Imprägnierung des Kernpapiers mit einem Kunstharz, wobei eine Imprägnierung insbesondere eine Beharzung, eine Durchtränkung und/ oder

    eine Tränkharzimprägnierung zur Herstellung eines Teilchen- insbesondere Faserverbundwerkstoffes ist.


     
    10. Verfahren zur Herstellung eines Kernpapiers gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9 mit dem zusätzlichen Schritt:

    Bildung eines Stapels aus Kempapier unter Verwendung von Druck und

    Temperatur zur Herstellung eines Schichtverbundwerkstoffes.


     
    11. Kernpapier gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, welches entsprechend einem der Verfahren nach den Ansprüchen 7 bis 10 hergestellt wurde.
     
    12. Verwendung des Kempapiers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 11 als Materialkomponente in Verbundwerkstoffen, insbesondere von Schichtverbundwerkstoffen, Kompaktplatten, Faserverbundwerkstoffen Teilchenverbundwerkstoffen und Durchdringungsverbundwerkstoffen.
     
    13. Verwendung des Kernpapiers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 11 als Trägermaterial für bahnförmige Schichtgefüge insbesondere von Overlays, Dekorpapieren, Folien und Vliesmaterialien und/ oder als Deckschicht insbesondere als Overlay und Vorimprägnatpapier und/ oder als Trägermaterial auf Trägerplatten insbesondere von Holzwerkstoffplatten, wie beispielsweise Spanplatten, Oriented Strandboard(OSB)-Platten, Faserplatten hoher oder mittlerer Dichte, Sperrholzplatten, mineralisch gebundene Holzwerkstoffe auf Kunststoffbasis, Massivholzplatten, Arbeitsplatten, Fußbodenbelägen und vorzugsweise zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen, wie beispielsweise von Naturfaserverstärkten Kunststoffen, Holz-Kunststoff-Komposite und Faser-Keramik-Verbunden; und/ oder als Gegenzug insbesondere als Regeneratpapier zur Beschichtung von Rückseiten wie insbesondere bei Laminaten, oberflächenbeschichteten Platten, wie Holzwerkstoffplatten, Paneelen, Kombinationen hiervon und dergleichen.
     


    Claims

    1. A core paper containing fiber material for producing a carrier material that can be laminated, comprising at least a proportion of a recycled fiber material mixture and a wet strength agent as a first additive,
    characterized in that
    the core paper comprises at least a surfactant as an active substance active on a boundary surface, and a second additive in a weight proportion of 0.05% to 3%, relative to atro dry material, for increasing capillarity.
     
    2. The core paper of claim 1, characterized in that the proportion of recycled fiber material mixture is greater than 25%, between greater than 40% and 100%, preferably between 50% and 95%, particularly preferably between 70% and 90%, preferably in the range of 75%, more preferably above 80%, most preferably above 95% and especially up to 100% and is, in particular, selected from a group comprising, for example, Kraft pulp and/or Kraft liner, in particular from department store waste of corrugated paper and cardboard with at least 70% corrugated paper and residues of solid cardboard and/or packaging paper, used corrugated cardboard boxes, shreds of unused corrugated paper with layers of Kraft liner or test liner, used corrugated paper with Kraft liner and/or corrugated medium on pulp and/or thermo-chemical pulp, used corrugated paper with layers of test liner or Kraft liner and at least one layer of Kraft liner, used bags from Kraft pulp provided or not provided with wet tensile strength, unused bags from Kraft pulp provided or not provided with wet tensile strength, used paperboard and paper from Kraft pulp, naturally colored and/or white, shreds of unused paperboard and paper from Kraft pulp, uncolored, new carrier bags from Kraft pulp with or without paper having wet tensile strength, envelopes made of Kraft paper, repeatedly covered and/or coated and/or used, magazine paper, newspapers, in particular daily newspapers, combinations thereof and the like.
     
    3. The core paper of any preceding claim, characterized in that said wet strength agent is selected as the first additive from a group comprising, in particular, compounds of epichlorohydrin resins, urea-, melamine-formaldehyde resins, phenol resins, acrylic resin dispersions, synthetic resin dispersions based on acrylic acid esters and/or styrene-butadiene, polyurethane-, polyolefin dispersions, polyamidoamine resins, polyamidoamine-epichlorohydrin resins, combinations thereof and the like.
     
    4. The core paper of any preceding claim, characterized in that said substance active on a boundary surface is selected as the second additive from a group comprising compounds which from their solution strongly accumulate at boundary surfaces, having at least a lipophilic hydrocarbon radical and at least one hydrophilic functional group, and in particular comprising surfactants, amphiphilic (bifunctional) compounds with at least one hydrophobic and one hydrophilic part of the molecule, wherein a hydrocarbon chain comprises eight to twenty-two carbon atoms, (dimethyl) siloxane chains, perfluorinated hydrocarbon chains, anionic surfactants, in particular soaps, linear alkyl benzene sulfonates, alkane sulfonates, alkyl sulfates, alkyl ether sulfates, fatty alkyl polyethylene glycol ether sulfates, fatty alkyl sulfates, nonionic surfactants, in particular fatty alkyl polyethylene glycol ethers, fatty alcohol ethoxylates, fatty acid condensates, ethylene oxide/propylene oxide copolymers (EO/PO), alkyl phenol ethoxylates, sorbitan fatty acid esters, sorbitan mono-(di, tri) laurate, -oleate, -palmitate, -stearate, polysorbates, sorbitan sesquioleates, alkyl polyglucosides, N-methylglucamides, alkyl phenol polyethylene glycol ethers, fatty alcohols, oxo-alcohols, Ziegler alcohols, alkyl phenols, ethylene oxide, cationic surfactants, in particular quaternary ammonium compounds with hydrophobic groups, salts of long-chain primary amines, amphoteric surfactants, in particular betaines, amino acid surfactants, N-(acylamidoalkyl) betaines, propylene oxide, polyetectrolytes, emulsifiers, wetting and dispersing agents, humectants, and polysaccha rides, in particular sorbitol, combinations thereof and the like.
     
    5. The core paper of any preceding claim, characterized in that the material suspension comprises further additives such as, in particular, retention agents, drainage aids, retention agent dual systems or microparticle systems, wet and dry-strength agents, filters and/or pigments selected, in particular, from a group comprising talc, titanium dioxide, aluminum hydroxide, bentonite, barium sulfate, calcium carbonate, kaolin; binding agent components, color coating components, defoamers, deaerators, biocides, enzymes, bleaching aids, optical brighteners, dyes, shading dyes, fixatives, precipitating agents (fixing agents), wetting agents, pH regulators, combinations thereof and the like.
     
    6. The core paper of any preceding claim, characterized in that said active substance active on a boundary surface is added, in particular, in a weight proportion of 0.1% to 3%, preferably from 0.5% to 1.25%, more preferably from 0.2% to 0.75% and most preferably from 0.25% to 0.5% based on atro dry material.
     
    7. A method for producing a core paper according to claim 1, comprising the steps of:

    ➢ providing a material suspension with at least a proportion of a recycled fiber material mixture and a wet strength agent as a first additive, preferably from a stock preparation process;

    ➢ adding a surfactant as an active substance active on a boundary surface and second additive in the finished stock suspension in the constant part of a paper production process;

    ➢ producing a core paper from said material suspension on a paper machine, in particularon a Fourdrinierwire, in particular with a vibrating screen, and with or without a dandy roll, in particular with an attached hybrid former and a web guide through a calender.


     
    8. A method for producing a core paper according to claim 1,
    characterized in that
    said stock preparation process comprises at least one method step selected from a group comprising screening of a fiber material suspension, in particular with multi-stage slot pressure screening, a cleaner system process, dispersing stages, ash removal processes, combinations thereof and the like.
     
    9. The method of claim 7 or 8, further comprising the additional step of:

    impregnating said core paper with a synthetic resin, wherein impregnation is, in particular, resinification, saturation and/or resin impregnation for the production of particle material, in particular, fiber composite material.


     
    10. The method for producing a core paper according to any of claims 7 to 9, comprising the additional step of:

    forming a stack of core paper using pressure and temperature to produce a laminated com posite.


     
    11. The core paper of any of claims 1 to 6 which was produced according to any of the methods of claims 7 to 10.
     
    12. The use of the core paper of any of claims 1 to 6 or 11 as a material component in composite materials, in particular in laminated composites, compact boards, fiber composites, particle composites and interpenetrating composites.
     
    13. The use of the core paper of any of claims 1 to 6 or 11 as a carrier material for web-shaped layer structures and in particular for overlays, decorative paper, films and nonwoven materials and/or as a cover layer, in particular as an overlay and pre-impregnated paper and/or as a carrier material on carrier boards, in particular of wood fiberboards, such as chip boards, oriented strand boards (OSB), fiberboards of high or medium density, plywood boards, minerai-bonded wood materials on a plastic base, solid wood panels, countertops, floor covering, and preferably for the production of fiber composite materials, such as natural fiber reinforced plastics, wood-plastic composites and fiber-ceramic composites; and/or as a stabilizing layer, in particular as regenerated paper for coating reverse sides, such as, in particular, for laminates, surface-coated boards such as wood fiberboards, panels, combinations thereof and the like.
     


    Revendications

    1. Papier support fibreux destiné à la fabrication d'un support laminable avec au moins une part d'un mélange fibreux reconditionné et un solidifiant humide comme premier additif,
    caractérisé en ce que
    le papier support présente au moins un agent tensioactif comme substance efficace tensioactive et deuxième additif dans une part pondérale de 0,05 % à 3 % par rapport à la substance atro pour augmenter la capillarité.
     
    2. Papier support selon la revendication 1, caractérisé en ce que la part de mélange fibreux reconditionné présente un volume supérieur à 25 %, entre un volume supérieur à 40 et 100 %, de préférence entre 50 et 95 %, de préférence particulière entre 70 et 90 %, de préférence dans la zone de 75 %, de préférence particulière au-dessus de 80 %, de préférence toute particulière au-dessus de 95 % et notamment jusqu'à 100 % et est sélectionnée notamment à partir d'un groupe, qui est par exemple de la pâte kraft et/ou du papier couverture kraft, notamment de déchets de grandes surfaces en carton ondulé et en carton avec au moins 70 % de carton ondulé et des restes de carton renforcé et/ou des papiers d'emballage, des boîtes usées en carton ondulé, des copeaux de carton ondulé non usé avec des couches en papier couverture kraft ou en couverture spéciale pour carton ondulé, des cartons ondulés usés avec du papier couverture kraft et/ou de la pâte ondulée à base de cellulose et/ou de cellulose thermochimique, des cartons ondulés usés avec des couches en couverture spéciale pour carton ondulé ou en papier couverture kraft, et présente au moins une couche en papier couverture kraft, des sacs usés en pâte kraft équipés ou non équipés d'une ténacité à la rupture au mouillé, des sacs non usés en pâte kraft équipés ou non équipés d'une ténacité à la rupture au mouillé, des cartons et papiers usés en pâte kraft de couleur naturelle et/ou blancs, des copeaux de cartons et papiers non usés en pâte kraft non colorés, des sacs portatifs en pâte kraft contenant ou non des papiers tenaces à la rupture au mouillé, des enveloppes en papier kraft à revêtement multiple et/ou enrobé et/ou usé, des papiers de revues, des journaux, notamment des quotidiens, des combinaisons de ceux-ci et similaires.
     
    3. Papier support selon une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le solidifiant humide est sélectionné comme premier additif à partir d'un groupe, qui se compose notamment des combinaisons de résines d'épichlorhydrine, des résines d'urée, des résines de mélamine-formaldéhyde, des résines phénoliques, des dispersions de résine acrylique, des dispersions de résine synthétique à base d'acrylate et/ou de styrène-butadiène, des dispersions de polyuréthane, de polyoléfine, des résines de polyamidoamine, des résines de polyamidamine-épichlorhydrine, des combinaisons de celles-ci et similaires.
     
    4. Papier support selon une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la substance tensioactive est sélectionnée comme second additif à partir d'un groupe, qui présente des combinaisons s'enrichissant fortement à partir de leur solution sur les interfaces, au moins un reste d'hydrocarbure lipophile et disposant d'au moins un groupe fonctionnel hydrophile et qui présente notamment des agents tensioactifs, des combinaisons amphiphiles (bifonctionnelles) avec au moins une partie moléculaire hydrophobe et une hydrophile, une chaîne hydrocarburée présentant huit à vingt-deux atomes de carbone, et présente des chaînes de (diméthyl-)siloxane, des chaînes hydrocarburées perfluorées, des agents tensioactifs anioniques, notamment des savons, des sulfonates linéaires d'alcoylbenzène, des sulfonates d'alcane, des alcoylsulfates, des sulfates d'alkyléther, des sulfates gras d'alcoyl polyéthylèneglykoléther, des alkoylsulfates gras, des agents tensioactifs non ionogènes, notamment de l'alcoylpolyéthylèneglykoléther gras, de l'éthoxylate d'alcool gras, des condensés d'acide gras, du copolymère d'oxyde d'éthylène/d'oxyde de propylène (EO/PO), des éthoxylates d'alkylphénol, des esters d'acide gras de sorbitane, du sorbitanemono-(di, tri)laurate, -oléate, -palmitate, -stéarate, du polysorbate, du sesquioléate de sorbitane, des alkoylpolyglucosides, des N-méthylglucamides, des alkylphénolpolyéthylèneglykoléthers, des alcools gras, des alcools d'oxo, des alcools de Ziegler, des alcoylphénols, de l'oxyde d'éthylène, des agents tensioactifs cationiques, notamment des combinaisons d'ammonium quaternaires avec des groupes hydrophobes, des sels d'amines primaires à chaîne longue, des agents tensioactifs amphotères, notamment des bétaïnes, des agents tensioactifs d'acide aminé, des N-(acylamidoalkyl)bétaines, des oxydes de propylène, des polyélectrolyte, des émulsifiants, des agents réticulants et dispersants, des agents humides et des polysaccharides, notamment du sorbitol, des combinaisons de celui-ci et similaires.
     
    5. Papier support selon une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la suspension pâteuse présente d'autres additifs, comme notamment des agents de rétention, des adjuvants déshydratants, des systèmes binaires d'agents de rétention ou des systèmes à microparticules, des stabilisants mouillés ou secs, des matières de charge et/ou des pigments, notamment sélectionnés à partir d'un groupe de la poudre de talc, du dioxyde de titane, de l'hydroxyde d'aluminium, de la bentonite, du sulfate de baryum, du carbonate de calcium, du kaolin, des composants de liants, des composants de coucheuse, des agents antimoussants, des désaérants, des biocides, des enzymes, des adjuvants de blanchiment, des agents de blanchiment optique, des colorants, des colorants de nuançage, des récupérateurs de substances perturbatrices, des précipitants (agents fixateurs), des agents mouillants, des régulateurs de pH, des combinaisons de ceux-ci et similaires.
     
    6. Papier support selon une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la substance efficace tensioactive est additionnée notamment dans une part pondérale de 0,1 % à 3 %, de préférence de 0,5 % à 1,25 %, en outre de préférence de 0,2 % à 0,75 % et de préférence particulière de 0,25 % à 0,5 % par rapport à la substance atro.
     
    7. Procédé de fabrication d'un papier support selon la revendication 1 avec les étapes :

    ➢ mise à disposition d'une suspension pâteuse avec au moins une part d'un mélange fibreux reconditionné et d'un solidifiant humide comme premier additif, de préférence à partir d'un processus de reconditionnement de pâte ;

    ➢ addition d'un agent tensioactif comme substance efficace tensioactive et d'un deuxième additif dans la suspension pâteuse finie dans la part constante d'un processus de production de papier ;

    ➢ fabrication d'un papier support à partir de ladite suspension pâteuse sur une machine à papier, notamment sur une toile sans fin, notamment avec secousse de la toile ainsi qu'avec ou sans égoutteur, notamment également avec mouleur hybride appliqué et guidage de la bande par une lisseuse.


     
    8. Procédé de fabrication d'un papier support selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    le processus de conditionnement de pâte présente au moins une étape de procédé, sélectionnée à partir d'un groupe, qui comprend le tri d'une suspension pâteuse fibreuse, notamment avec un tri d'impression à fente à plusieurs niveaux, un processus d'installation de dépastillage, des niveaux de dispersion, des processus de décendrage, des combinaisons de ceux-ci et similaires.
     
    9. Procédé selon une quelconque des revendications 7 ou 8 avec l'étape supplémentaire :

    imprégnation du papier support avec une résine synthétiquue, une imprégnation étant notamment une enduction, une imbibation et/ou une imprégnation de résine imprégnatrice en vue de la fabrication d'un matériau renforcé par des particules, notamment par des fibres.


     
    10. Procédé de fabrication d'un papier support selon une quelconque des revendications 7 ou 9 avec l'étape supplémentaire :

    constitution d'une pile en papier support par utilisation de pression et de température en vue de la fabrication d'un matériau à composé stratifié.


     
    11. Papier support selon une quelconque des revendications 1 à 6, qui a été fabriqué de manière correspondante à un procédé selon les revendications 7 à 10.
     
    12. Utilisation du papier support selon une quelconque des revendications 1 à 6 ou 11, comme composant matériel dans des matériaux composites, notamment des matériaux composites stratifiés, des plaques compactes, des matériaux renforcés par des fibres, des matériaux renforcés par des particules et des matériaux composites intercalés.
     
    13. Utilisation du papier support selon une quelconque des revendications 1 à 6 ou 11 comme matériau support pour structure lamellaire en bandes notamment d'overlay, de papiers pour l'imprégnation avec des résines synthétiques, de feuilles et de matériaux non-tissés et/ou comme couche de recouvrement notamment comme overlay et comme papier de préimprégné et/ou comme support sur des plaques de support, notamment de plaques de matériaux dérivés du bois, comme par exemple les panneau d'agglomérés, les panneaux Oriented Strandboard (OSB), les panneaux de fibres à densité élevée ou moyenne, les panneaux de contreplaqué, les matériaux dérivés du bois à base de plastique, les panneaux de bois massif, les plans de travail, les revêtements de sol et de préférence en vue de la fabrication de matériaux renforcés par des fibres, comme par exemple les plastiques renforcés aux fibres naturelles, les composites bois-plastique et les composites fibres-céramiques ; et/ou en contrepartie comme papier régénéré en vue de l'enrobage des versos comme notamment sur les laminés, les plaques à surface enrobées, comme les plaques de matériaux dérivés du bois, les lambris, les combinaisons de ceux-ci et similaires.
     






    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente