[0001] Die Erfindung betrifft ein Dach- oder Verkleidungselement für ein Gebäude, mit einem
Plattenkörper, der mindestens ein erstes und mindestens ein zweites, in Einhängrichtung
beabstandetes, hakenförmiges Einhängelement aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft zudem eine Anordnung von in Einhängrichtung benachbarten Dach-
oder Verkleidungselementen.
[0003] Dachelemente zur Dacheindeckung sowie Verkleidungselemente für Gebäudefassaden dienen
dem Schutz vor Witterungseinflüssen, sollen jedoch auch heutige Anforderungen an das
äußere Erscheinungsbild und an eine möglichst einfache Montage erfüllen.
[0004] Aus
AT 005 115 U1 geht ein Bedachungselement mit einem oberen und einem unteren Falz als Einhängelement
hervor, das in eine an eine Unterkonstruktion genagelte Halterung eingehängt wird.
Die Halterung weist an ihrer Unterseite einen nach innen gerichteten Falz auf, in
welchen der an der oberen Kante des Bedachungselements nach außen gerichtete Falz
eingreift. Ein an der Unterkante eines nächst-höheren Bedachungselements angeordneter
Falz umgreift sowohl den Falz der Halterung als auch den an der oberen Kante angeordneten
Falz des anderen Bedachungselements. Von Nachteil ist hier unter anderem, dass für
die Befestigung der Bedachungselemente gesonderte, spezielle Halterungen montiert
werden müssen, was sowohl material- als auch zeitaufwändig ist. Außerdem ist die Montage
wegen des Einhakens von unten her mühsam.
[0005] Die
AT 002 096 U1 beschreibt ein plattenförmiges Element zur Dacheindeckung, welches an seinem oberen
Ende einen Flansch und einen Haken und an seinem unteren Ende einen Flansch aufweist.
Für die Montage wird das plattenförmige Element mit dem Haken in eine Dachlatte eingehängt,
wobei der untere Flansch des plattenförmigen Elements in den oberen Flansch eines
nächst-tiefer angeordneten plattenförmigen Elements von unten eingehängt wird, sodass
der untere Flansch den oberen Flansch hintergreift. Das Gewicht des plattenförmigen
Elements wird somit im Wesentlichen nur von dem oberen Haken getragen. Zudem ist auch
hier ein umständliches Einhaken von unten erforderlich.
[0006] Aus
DE 87 09 289 U1 geht eine Baubedeckungsplatte hervor, die mittels einer Schnappverbindung mit einer
benachbarten Baubedeckungsplatte verbunden wird. Hierzu weist die Baubedeckungsplatte
an ihren gegenüber liegenden Rändern abgewinkelte Randabschnitte auf. Zur Verbindung
zweier Baubedeckungsplatten werden die jeweils benachbarten Randabschnitte bis zum
Einschnappen übereinander gestülpt. Auch hier ist von Nachteil, dass ein Randabschnitt
mittels eines gesonderten Haltebügels an einer Dachbedeckungsfläche befestigt werden
muss.
[0007] Die
EP 0 120 234 A2 betrifft langgestreckte profilierte Dachbelagplatten, welche an entgegengesetzten
Kanten Einrichtungen zur Einrastung in angrenzende Platten aufweisen. Die Dachbelagplatten
müssen mittels Befestigungsschellen an Dachpfetten befestigt werden.
[0008] Aus der
GB 596,927 A sind Wand- und Verkleidungselemente mit jeweils einem oberen und einem unteren, als
Haken ausgebildeten, keilförmigen Einhängelement bekannt. Die Einhängelemente sind
auf der selben Seite von Plattenkörpern angeordnet und deren Hakenöffnungen weisen
in die selbe Richtung. Das obere Einhängelement kann über eine Halteschiene, und das
untere Einhängelement sowohl über eine Halteschiene als auch über das obere Einhängelement
des nächst-tiefer liegenden Verkleidungselements eingehängt werden. Als Material ist
hier Metall - mit Schweißverbindungen zur Befestigung der Haken - angedacht.
[0009] Die
GB 739,468 A offenbart Wand- und Verkleidungselemente mit Plattenkörpern mit jeweils einem oberen
und einem unteren hakenförmigen Einhängelement, um das obere Einhängelement über eine
Dachpfette und das untere Einhängelement über das obere Einhängelement des nächst-tieferen
Verkleidungselements einzuhängen. Auch hier wird als Material im einzelnen insbesondere
Metallblech angeführt.
[0010] Die
DE 1 509 135 B1 betrifft eine Dacheindeckung aus Dachpfannen, welche einen oberen und einen unteren
hakenförmigen Ansatz aufweisen. Zur Befestigung der Dachpfannen greift der obere Ansatz
in Ausnehmungen einer Dachlatte ein und der untere Ansatz umgreift den oberen Rand
der tieferliegenden Dachpfanne im Bereich von deren oberen Ansatz. Die Dachpfannen
und die Dachlatten sind aus Kunststoff, nämlich PVC oder PE, hergestellt.
[0011] Aus der
FR 2 535 366 A1 gehen Dachziegel aus Beton oder dergleichen Material mit jeweils einem oberen und
einem unteren Hakenansatz hervor, um über Dachlatten eingehängt zu werden.
[0012] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Dach- oder Verkleidungselement wie eingangs
angegeben mit einer Befestigungsmöglichkeit vorzusehen, die eine einfache, rasche
und zugleich stabile Montage sowohl am Dach als auch an der Fassade eines Gebäudes
gewährleistet, und das vor allem auch einfach und ökonomisch sowie ökologisch herstellbar
ist.
[0013] Hierfür sieht die Erfindung ein Dach- oder Verkleidungselement wie in Anspruch 1
definiert vor. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0014] Weiters sieht die Erfindung eine Anordnung wie in Anspruch 19 definiert vor.
[0015] Das vorliegende Dach- oder Verkleidungselement kann an einem Dach bzw. an einer Fassade
eines Gebäudes problemlos und rasch montiert werden. Hierfür weist das Dach- oder
Verkleidungselement zumindest zwei Einhängelemente auf, die an der im montierten Zustand
des Dach- oder Verkleidungselements innenliegenden Plattenkörperseite angeordnet und
im Querschnitt im Wesentlichen hakenförmig sind. Die Hakenöffungen weisen in die gleiche
Richtung, derart, dass die Einhängelemente im Wesentlichen von oben nach unten, mit
Unterstützung der Schwerkraft, in jeweilige Element- bzw. Plattenträger eingehängt
werden können. Die Plattenträger werden hierzu vorab z.B. am Dachstuhl, vorzugsweise
direkt an Dachsparren, oder an der Fassade befestigt. Weitere Befestigungsteile zur
Montage der Dach- oder Verkleidungselemente sind nicht erforderlich, und die Dach-
oder Fassadenverkleidung kann besonders rasch und kostengünstig hergestellt werden.
Insbesondere sind Nägel oder gleichartige Befestigungsmittel für die Montage der Dach-
oder Verkleidungselemente an der Unterkonstruktion nicht erforderlich. Um ein Lösen
der Dach- oder Verkleidungselemente an ihren unteren Enden, beispielsweise durch Windkraft,
insbesondere durch Sogwirkung, zu vermeiden, sind die Einhängelemente der Dach- oder
Verkleidungselemente in Einhängrichtung voneinander beabstandet, wobei das im montierten
Zustand höher liegende Einhängelement im Bereich der Oberkante, vorzugsweise direkt
an der Oberkante des Dach- oder Verkleidungselements, angeordnet ist, wogegen das
tiefer liegende Einhängelement vorzugsweise von der Unterkante des Dach- oder Verkleidungselements
beabstandet angeordnet ist. Bei der Herstellung der Dach- oder Fassadenverkleidung
wird somit eine Überlappung übereinander angeordneter Dach- oder Verkleidungselemente
in Einhängrichtung und damit ein fester Halt erzielt sowie ein Eindringen von Regen
oder Schnee zwischen diesen verhindert. Weiters wird im Fall von ebenen Plattenkörpern
auch der Vorteil erzielt, dass die Dach- oder Verkleidungselemente bei der Montage
zwecks Anpassung seitlich verschiebbar sind.
[0016] Vorteilhafterweise sind die Plattenkörper, gegebenenfalls auch die Einhängelemente,
aus einem nicht-metallischen Material gebildet. Insbesondere können umweltfreundliche,
vor allem biologische Materialien bzw. nachwachsende Rohstoffe verwendet werden. Zusätzlich
zu dem Vorteil der sich hieraus ergebenden Nachhaltigkeit kann mit diesen Materialien
auch das Gewicht der Dach- oder Verkleidungselemente gering gehalten und die Montage
vereinfacht werden.
[0017] Gemäß der Erfindung weist daher das Material des Plattenkörpers, gegebenenfalls einschließlich
der Einhängelemente, Lignocellulose sowie ein thermoplastisches oder duroplastisches
Bindemittel auf.
[0018] Im weiteren Verlauf der Beschreibung wird zwecks Vereinfachung das im montierten
Zustand der Plattenelemente höher liegende Einhängelement als "erstes" Einhängelement
und das im montierten Zustand tiefer liegende Einhängelement als "zweites" Einhängelement
bezeichnet.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das erste Einhängelement
ein Querschnittsprofil für eine Aufnahme, insbesondere eine im Wesentlichen formschlüssige
Aufnahme, zumindest eines Teils eines Plattenträgers auf. Mittels möglichst ähnlicher
Querschnittsprofile der Hakenöffnung des Einhängelements und jenes Teils des Plattenträgers,
an dem das Einhängelement eingehängt wird, kann eine stabile Verbindung der Dach-
oder Verkleidungselemente mit dem Plattenträger hergestellt werden. Ein besonders
geringer Spielraum zwischen der Hakenöffnung und dem Plattenträger kann durch eine
im Wesentlichen formschlüssige Verbindung erzielt werden, bei welcher der entsprechende
Teil des Plattenträgers möglichst vollflächig an der Innenwand des Hakens anliegt.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Querschnittsprofil
des zweiten Einhängelements eine, eine Aufnahme, insbesondere eine im Wesentlichen
formschlüssige Aufnahme, zumindest eines Teils des ersten Einhängelements ermöglichende
Form auf. Ein derart geformtes Querschnittsprofil des zweiten Einhängelements ermöglicht,
dass im montierten Zustand in dessen Hakenöffnung zumindest teilweise das erste Einhängelement
fest aufgenommen ist. Auf diese Weise wird bei der Montage eine besonders stabile
gegenseitige "Verbindung" des oberen Einhängelements eines Dach- oder Verkleidungselements
mit einem unteren Einhängelement eines angrenzenden, nächst-höheren Dach- oder Verkleidungselements
erzielt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Spielraum zwischen den beiden Einhängelementen
bzw. deren Haken durch eine im Wesentlichen formschlüssige Verbindung minimiert wird.
[0021] Wenn die Einhängelemente elastisch sind und die Aufnahme durch ein Schnappverbindungselement
gebildet ist, kann auf einfache Weise, mittels Zusammenstecken und Verrasten, eine
stabile Verbindung zwischen dem ersten Einhängelement und dem Plattenträger bzw. zwischen
dem ersten und dem zweiten Einhängelement hergestellt werden. Die Schnappverbindung
verhindert durch die hiermit aufgebrachten Druckkräfte zuverlässig ein Lösen der Dach-oder
Verkleidungselemente selbst bei hohen Windstärken, insbesondere starkem Windsog.
[0022] Damit das Dach- oder Verkleidungselement als solches möglichst stabil bzw. steif
ist und so im Falle einer Verlegung z.B. auf einem Dach ohne Beschädigung begehbar
ist, ist der Plattenkörper bevorzugt profiliert ausgebildet. Die Form der Profilierung
hängt von dem Material selbst sowie von der Dicke des Plattenkörpers ab. Das Profil
kann beispielsweise Reckteck-, Trapez-oder Kreissegmentform aufweisen. Wenn die am
Dach bzw. die an der Fassade montierten Dach- oder Verkleidungselemente die gleiche
Profilierung aufweisen, kann der Herstellungsprozess besonders kostengünstig erfolgen.
[0023] Die Dach- bzw. Verkleidungselemente können eine allgemein ebene Form haben, sieht
man von einer etwaigen Profilierung, z.B. in Form einer Wellung ab; sie können jedoch,
etwa für bestimmte komplexe Dach- oder Fassadenkonstruktionen, auch eine allgemein
räumliche (3D-)Form, z.B. entsprechend einem Kugel- oder Zylindersegment, aufweisen.
Nichtsdestoweniger soll hier der Einfachheit halber von "Plattenkörpern" gesprochen
werden.
[0024] Wenn die Einhängelemente als gesonderte Elemente hergestellt sind, können diese unabhängig
von dem Herstellungsprozess der Plattenkörper erzeugt werden. Dies vereinfacht einerseits
den Herstellungsprozess der Plattenkörper, ermöglicht jedoch auch eine kostengünstige
Herstellung bzw. Verwendung von Einhängelementen mit gezielt gewählten Eigenschaften,
beispielsweise hinsichtlich des Materials oder der Formgebung, unabhängig von den
Plattenkörpern.
[0025] Die Verbindung mit den Plattenkörpern erfolgt beispielsweise dadurch, dass die Einhängelemente
mit den Plattenkörpern kraftschlüssig, beispielsweise mittels Schrauben, verbunden
sind. Vorteilhafter Weise werden die Schrauben an der dem Gebäude zugewandten Seite
in die Plattenkörper eingeschraubt, um das Erscheinungsbild der Dach- oder Verkleidungselemente
nicht zu beeinflussen und das Eindringen von Feuchtigkeit durch Schraubverbindungen
zu vermeiden. Grundsätzlich kann die Verbindung jedoch auch beispielsweise mittels
Vernieten oder anderer Verfahren hergestellt werden.
[0026] In einer anderen Ausführungsform sind die Einhängelemente mit einem Halte- oder Verankerungsteil
formschlüssig im Plattenkörper gehalten. Der Halteteil wird hierfür während der Herstellung
des Plattenkörpers an diesem befestigt und ist mit dem übrigen Einhängelement vorzugsweise
einteilig. Pro - z.B. länglichem - Einhängelement können auch mehrere diskrete Halteteile
vorgesehen sein. Ebenso können mehrere Einhängelemente an einem einzigen Halteteil
gehalten sein.
[0027] In noch einer anderen vorteilhaften Ausführungsform sind die Einhängelemente einstückig
mit dem Plattenkörper gebildet, um einen zusätzlichen Montagevorgang der Einhängelemente
an dem Plattenkörper zu vermeiden.
[0028] Wenn der Plattenkörper im Kontaktbereich mit den jeweiligen Einhängelementen Vorsprünge
für die Aufnahme in entsprechend komplementär geformte Ausnehmungen in den Einhängelementen
aufweist, können die Einhängelemente auf einfache Weise positioniert werden, gegebenenfalls
auch unter Verklebung, um eine feste Verbindung zu erhalten. Selbstverständlich sind
im Rahmen der Erfindung ebenso Ausnehmungen (bzw. Vertiefungen) im Plattenkörper und
komplementär geformte Vorsprünge an den Einhängelementen möglich.
[0029] Um während der Herstellung der Verbindung mit dem Plattenkörper eine Verwechslung
der Position des ersten und des zweiten Einhängelements zu vermeiden, sind die Ausnehmungen
des ersten Einhängelements im Vergleich zu jenen des zweiten Einhängelements unterschiedlich
groß und/oder unterschiedlich positioniert und/oder unterschiedlich geformt. Die ersten
und zweiten Einhängelemente können somit nur an der ihnen zugedachten Position montiert
werden.
[0030] Um eine gute thermische Isolierung zu ermöglichen, ist an der die Einhängelemente
aufweisenden Plattenkörperseite eine Wärmedämmschicht angeordnet. Die Dicke und das
Material der Wärmedämmschicht wird den Anforderungen der Dach- oder Verkleidungselemente
entsprechend gewählt. Die Positionierung der Wärmedämmschicht erfolgt in den von den
Einhängelementen freien Bereichen, um den Einhängvorgang oder die sichere Verbindung
der Dach- oder Verkleidungselemente mit dem Gebäude nicht zu behindern.
[0031] Wie vorstehend beschrieben weist das Material des Plattenkörpers, gegebenenfalls
einschließlich der Einhängelemente, Lignocellulose sowie ein thermoplastisches oder
duroplastisches Bindemittel auf. Ergänzend können auch Faserwerkstoffe, wie z.B. Hanf,
Flachs-, Holz-, Kokosfasern und/oder dergl., enthalten sein. Als Bindemittel kann
z.B. Polypropylen vorgesehen sein. Plattenkörper aus diesen Materialien haben nicht
nur den Vorteil von Nachhaltigkeit und des Einsatzes von angenehmen, preiswerten Stoffen,
sondern gewährleisten auch die für Dach- oder Verkleidungselemente erforderliche Festigkeit.
[0032] Das Material bietet zudem den Vorteil, dass selbst bei Plattenstärken von wenigen
Millimetern aufgrund der gegebenen geringen Wärmeleitfähigkeit Kondenswasserbildung
und somit Schimmelbildung an der Innenseite der Dach- oder Verkleidungselemente vermieden
wird. Weiters liegt eine geringe Wärmedeckung, verglichen etwa mit Aluminium-Materialen,
vor, was auch das Entstehen von Spannungen vermeiden hilft.
[0033] Beispielsweise kann der Volumenanteil des Hanfs, des Flachs und des Bindemittels,
z.B. Polypropylen oder aber Phenolharz insgesamt mindestens 90 % betragen, mit Hanf
zwischen 10 und 35 %, Flachs zwischen 10 und 35 % und Polypropylen oder Phenolharz
zwischen 20 und 80 %, und der etwaige Rest auf 100 % entfällt auf weitere Stoffe.
Die jeweiligen Mischungsverhältnisse werden bevorzugt entsprechend der jeweilige Größe
der Plattenkörper, der geographischen Lage der Anwendung und der Anforderungen an
die Stabilität und Schlagfestigkeit gewählt.
[0034] Selbstverständlich können im Rahmen der vorstehend angegebenen Materialien weitere
Naturfasermaterialien, wie Sisal, Holz, Miscanthus, Kenaf, Jute oder Ramie, beigemischt
werden.
[0035] Die Bindemittel, wie z.B. Polypropylen oder Duroplaste, können ursprünglich in fester
oder flüssiger Form vorliegen; es können natürliche oder synthetische Harze, insbesondere
Reaktionsharze, wie Phenol-, Vinylester-, Polyester-, Melamin- oder Epoxydharze, eingesetzt
werden.
[0036] Um die Dach- oder Verkleidungselemente mit einer vorteilhaften Flamm- bzw. Brandschutzeigenschaft
zu versehen, kann dem Plattenkörper-Material überdies ein - mineralisches - Brandschutzmittel,
wie z.B. Aluminiumhydroxid, oder Magnesiumhydroxid, beigemengt werden. Ebenso können
halogenierte, Stickstoff-basierte, anorganische oder Organophosphor-Brandschutzmittel
beigemengt werden. Der Volumentanteil des Brandschutzmittels liegt z.B. in der Größenordnung
von maximal 30 %, vorzugsweise maximal 20 % und besonders bevorzugt zwischen 2 und
10 %. Andererseits ist auch ein Flammschutz-Anstrich mit derartigen mineralischen
Flammschutz-Mitteln denkbar.
[0037] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Plattenkörper eine Witterungsschutz-Beschichtung,
insbesondere als UV-Schutz, auf. Die Beschichtung erhöht somit die Langlebigkeit der
Dach- oder Verkleidungselemente und bewahrt deren visuelles Erscheinungsbild, sie
kann jedoch auch der Oberflächengestaltung selbst dienen. Vorteilhafterweise ist die
Beschichtung eine Pulverbeschichtung aus Kunststoff. Der Kunststoff wird mittels dem
Fachmann bekannter Verfahren, beispielsweise, zwecks besonders gleichmäßiger Verteilung
auf dem Plattenkörper, mittels eines elektrostatischen Verfahrens aufgebracht oder
aufgesprüht. Auch kann die Beschichtung beispielsweise mittels eines an sich bekannten
Hochgeschwindigkeits-Pulverbeschichtungsverfahrens durchgeführt werden. Hierbei wird
Pulver auf ein Transferband aufgebracht und von dort mittels der Kräfte eines elektrischen
Feldes auf die Dach- oder Verkleidungselemente übertragen. Als Beispiel eines Wetter-
und Lichtbeständigen Niedrigtemperatur-Polyester-Pulvers seien Ganzlin ST - HGL121
und Ganzlin ST - HGL411 genannt. Beide Produkte weisen vorteilhafter Weise geringe
Einbrenntemperaturen von 140 °C bis 180 °C Objekttemperatur auf. Allgemein ermöglichen
Einbrenntemperaturen im Bereich von 60 °C bis 200 °C ein rasches Aufschmelzen und
Vernetzen der Pulverschicht, beispielsweise mittels leistungsstarker Infrarotstrahler,
und somit hohe Prozessgeschwindigkeiten.
[0038] Wenn der Plattenkörper eine Wärmeleitfähigkeit von maximal etwa 0,12 W/mK, beispielsweise
etwa 0,07 bis 0,12 W/mK, aufweist, kann mit großer Sicherheit Kondenswasserbildung
an der Innenseite der Dach- oder Verkleidungselemente vermieden und die darunterliegende
Bausubstanz vor feuchtigkeitsbedingter Beschädigung geschützt werden. Die Verwendung
der angegebenen biologischen Materialien bzw. nachwachsenden Rohstoffe für die Dach-
oder Verkleidungselemente mit einer Plattendicke von einigen Millimetern kann diese
Dämmwirkung ermöglichen, sodass auf zusätzlich angebrachte Dämmmaterialien verzichtet
werden kann.
[0039] Die Erfindung betrifft wie erwähnt auch eine Anordnung von zumindest zwei in Einhängrichtung
benachbarten Dach- oder Verkleidungselementen, wie vorstehend beschrieben. Dabei ist
das erste Einhängelement jedes Dach- oder Verkleidungselements, in jeweils einen am
Gebäude montierten Plattenträger eingehängt, und das zweite Einhängelement jedes Dach-
oder Verkleidungselements umgreift das erste Einhängelement des in Einhängrichtung
benachbart angeordneten Dach- oder Verkleidungselements. Auf diese Weise wird eine
besonders stabile und gleichzeitig einfache und rasche Befestigung erzielt, da die
Montage der Dach- oder Verkleidungselemente nur durch Übereinander-hängen bzw. besser
"Zusammenstecken" erfolgt, und insbesondere jedes untere (Element) durch das entsprechend
höher angeordnete Dach- oder Verkleidungselement zusätzlich in seiner Position stabilisiert
wird.
[0040] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten, nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schaubildlich eine für ein Dach vorgesehene Anordnung von Dach- und Verkleidungselementen
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein solches Dach- oder Verkleidungselement in einer schaubildlichen Ansicht,
jedoch mit der Innen- bzw. Unterseite nach oben gerichtet;
Fig. 3 und 3A ein erstes Einhängelement in einer schaubildlichen Ansicht (Fig. 3)
bzw. im Querschnitt (Fig. 3A);
Fig. 4 und 4A ein zweites Einhängelement in schaubildlicher Ansicht (Fig. 4) bzw.
im Querschnitt (Fig. 4A);
Fig. 5 und 5A ein gegenüber Fig. 4 und 4A modifiziertes zweites Einhängelement in
entsprechenden Darstellungen;
Fig. 6 und 6A einen Element- bzw. Plattenträger in einer perspektivischen Ansicht
(Fig. 6) bzw. im Querschnitt (Fig. 6A);
Fig. 7 einen Teil eines mit Einhängelementen einstückig gebildeten Plattenkörpers
in einer schaubildlichen Ansicht;
Fig. 8A und 8B zusammen eine Dach-Anordnung, etwa gemäß Fig. 1, in einer schematischen
Seitenansicht, wobei Fig. 8A einen unteren Teil und Fig. 8B einen oberen Teil der
Dach-Anordnung zeigen;
Fig. 9, 10 und 11 Darstellungen von Details IX, X und XI in Fig. 8A, 8B in vergrößertem
Maßstab;
Fig. 12 zwei benachbarte Dach- oder Verkleidungselemente in einem zusammengesteckten
und an einem Plattenträger eingehängten Zustand ähnlich Fig. 10, jedoch mit einer
modifizierten Schnappverbindung;
Fig. 13 in einer schematischen Ansicht ein Giebeldach mit einer Anordnung von Dachelementen
gemäß der Erfindung sowie mit einer hinterlüfteten Firstkappe;
Fig. 14 das Detail XIV in Fig. 13, zur besseren Veranschaulichung der Anbringung der
Firstkappe;
Fig. 15 und 15A in einer schaubildlichen Ansicht (Fig. 15) und in einer Stirnansicht
(Fig. 15A) ein Beispiel einer derartigen Firstkappe;
Fig. 16 und 16A in einer schaubildlichen Ansicht (Fig. 16) und in einer Stirnansicht
(Fig. 16A) einen Unterteil für eine derartige Firstkappe gemäß Fig. 15, wie auch aus
Fig. 14 ersichtlich;
Fig. 17 und 17A in einer schaubildlichen Ansicht (Fig. 17) und in einer Stirnansicht
bzw. im Querschnitt (Fig. 17A) ein in Vergleich zu Fig. 9 modifiziertes Traufen-Profilelement
mit Einhäng-Haken zur Anbringung an einem unteren Dachrand; und
Fig. 18 eine Ansicht eines modifizierten 3D-Dachelements.
[0041] In Fig. 1 ist schematisch in schaubildlicher Ansicht ein Teil einer Dach-Anordnung
A gezeigt, wobei Dach- oder Verkleidungselemente 1, nachstehend auch der Einfachheit
halber kurz Dachelemente 1 genannt, unter gegenseitiger Überlappung angeordnet sind.
[0042] Fig. 2 zeigt ein derartiges Dach- oder Verkleidungselement 1 mit einem Plattenkörper
2, an dem ein erstes Einhängelement 3 und mehreren hierzu in einer Einhängrichtung
x beabstandet angeordnete zweite Einhängelemente 4 angebracht sind. Die Einhängelemente
3, 4 sind auf der selben Plattenkörper-Seite angeordnet und im Querschnitt hakenförmig
ausgebildet, wobei die Haken-Öffnung 5 des ersten Einhängelements 3 und die Haken-Öffnung
6 des zweiten Einhängelements 4 in die gleiche Richtung x (allgemein von oben nach
unten) weisen. Das erste Einhängelement 3 ist im Wesentlichen an der im montierten
Zustand des Dach- oder Verkleidungselements 1 oberen Kante 7 angeordnet, während die
zweiten Einhängelemente 4 im unteren Bereich angeordnet, jedoch von der unteren Kante
8 des Dach- oder Verkleidungselements 1 beabstandet sind.
[0043] Wenn in Fig. 2 mehrere kurze zweite Einhängelemente 4 - vgl. auch Fig. 5 und 5A -
gezeigt sind, so könnte ebenso ein einziges sich über die gesamte Breite des Dach-
oder Verkleidungselements 1 erstreckendes Einhängelement, vgl. auch Fig. 4 und 4A
wie im Fall des oberen, ersten Einhängelements 3, oder könnten mehrere sich über größere
als in Fig. 2 dargestellte Teilbereiche der Breite erstreckende zweite Einhängelemente
4 vorgesehen sein. Ähnliches gilt auch für das erste Einhängelement 3, das im Beispiel
von Fig. 2 und Fig. 3, 3A kontinuierlich und lang ausgebildet ist, jedoch ebenfalls
aus diskontinuierlichen Teilstücken gebildet sein kann.
[0044] Der Plattenkörper 2 ist wellenförmig profiliert ausgebildet, um seine Steifigkeit
zu erhöhen, insbesondere um eine Begehbarkeit der am Dach verlegten Dach- oder Verkleidungselemente
1 zu ermöglichen. Das Profil kann alternativ zur in Fig. 1 gezeigten jede andere geeignete
Form aufweisen. Insbesondere kann die Profilierung auch entfallen, und die Dach- oder
Verkleidungselemente 1 können eben - oder aber auch räumlich, z.B. kuppelförmig oder
zylindersegmentförmig, s. Fig. 18 - ausgebildet sein.
[0045] Das erste Einhängelement 3 weist ein beispielhaft in Fig. 3A dargestelltes Querschnittsprofil
9 auf, das ein Einhängen an zumindest einen Teil eines Plattenträgers 10 (s. z.B.
Fig. 6 und 6A) durch teilweise Aufnahme des Plattenträgers 10 in die Haken-Öffnung
5 des ersten Einhängelements 3 ermöglicht. Der in Fig. 6, 6A dargestellte beispielhafte
Plattenträger 10 ist als Z-Schiene ausgebildet und wird mit einem Flansch 11 an dem
Dachstuhl oder an der Fassade des Gebäudes (nicht dargestellt) befestigt. Der Plattenträger
10 gemäß Fig. 6, 6A weist zudem einen endseitig z.B. verdickten oder aber umgebogenen
Flansch 12 auf, in den für die Montage des Dach- oder Verkleidungselements 1 das erste
Einhängelement 3 mit der Haken-Öffnung 5 eingehängt wird, s. Fig. 10. Die Form des
Plattenträgers 10 ist keinesfalls auf die in Fig. 6 gezeigte beschränkt. Wesentlich
ist lediglich, dass das erste Einhängelement 3 über den Plattenträger 10 eingehängt
werden kann. Das Querschnittsprofil 9 kann insbesondere für eine im Wesentlichen formschlüssige
Aufnahme des Flansches 12 des Plattenträgers 10 geformt sein und somit eine noch stabilere
Verbindung gewährleisten.
[0046] Das zweite Einhängelement 4 weist ein beispielhaft in Fig. 4A bzw. Fig. 5A dargestelltes
Querschnittsprofil 13 auf, welches derart geformt ist, dass die Haken-Öffnung 6 zumindest
einen Teil eines ersten Einhängelements 3 aufnehmen kann. Die Aufnahme kann insbesondere
im Wesentlichen formschlüssig erfolgen, vergl. auch Fig. 10.
[0047] Die Querschnittsprofile 9, 13 der beiden Einhängelemente 3, 4 sind nicht auf die
in den Fig. 3A bis 5A gezeigten beschränkt. In einer besonders einfachen, nicht dargestellten
Ausführungsform weisen die Querschnittsprofile 9, 13 z.B. eine V-Form oder U-Form
auf.
[0048] Wie den Fig. 2 bis 6 bzw. 10 zu entnehmen ist, weisen der Flansch 12 des Plattenträgers
10 sowie die Querschnittsprofile 9, 13 der beiden Einhängelemente 3, 4 eine Schnappverbindung
ermöglichende Form auf. Hierfür ist beispielsweise am Ende des Flansches 12 des Plattenträgers
10 eine abgebogene Kante 14 vorgesehen, welche im zusammengesteckten Zustand von dem
umgebogenen Abschnitt 15 des ersten Einhängelements 3, an den eine Verengung anschließt,
umgriffen wird. Ebenso ist das zweite Einhängelement 4 mit einem umgebogenen Abschnitt
16 und einer Verengung versehen, wobei der Abschnitt 16 im zusammengesteckten Zustand
den umgebogenen Abschnitt 15 des ersten Einhängelements 3 umgibt und hintergreift.
Die Schnappverbindung verhindert zuverlässig ein Lösen der Dach- oder Verkleidungselemente
1 selbst bei hohen Windstärken, insbesondere starkem Windsog, da durch die hierbei
an den Dach- oder Verkleidungselementen 1 angreifenden Sogkräfte die Druckkräfte zwischen
den umgebogenen Abschnitten 15, 16 und der darin aufgenommenen abgebogenen Kante 14
noch erhöht werden. Es ist aber auch denkbar, wenn auch nicht bevorzugt, eine Schnappverbindung
nur zwischen dem Plattenträger 10 und dem Einhängelement 3 oder nur zwischen den beiden
Einhängelementen 3, 4 herzustellen.
[0049] Die Einhängelemente 3, 4 können gesondert vom Plattenkörper 2 hergestellt und anschließend
mit diesem verbunden werden. Die Verbindung kann kraftschlüssig, beispielsweise mittels
Schrauben oder Nieten 17 (s. Fig. 2), erfolgen. Die Einhängelemente 3, 4 können alternativ
auch formschlüssig mit ihren in Fig. 3A bis 5A gezeigten Halteteilen 18, die während
des Herstellungsvorganges der Dach- oder Verkleidungselemente 1 an letzteren befestigt
werden, am Plattenkörper 2 gehalten werden. Die Halteteile 18 werden bevorzugt an
zumindest einigen der dem Gebäude naheliegenden Teile des Plattenkörpers 2 angeordnet
und weisen für die formschlüssige Verbindung Ausnehmungen 20 (s. Fig. 3 bis 5) für
die Aufnahme entsprechend komplementär geformter Niet-Vorsprünge 19 des Plattenkörpers
2 (s. Fig. 2) auf. Zusätzlich zur Befestigung mittels der formschlüssigen Aufnahme
können die Einhängelemente 3, 4 mit dem Plattenelement 2 verklebt oder verschraubt
sein. Um eine Verwechslung der ersten Einhängelemente 3 mit den zweiten Einhängelementen
4 bei ihrer Verbindung mit dem Plattenkörper 2 auszuschließen, sind die Ausnehmungen
20 der beiden Einhängelemente 3, 4 in einer bevorzugten Ausführung unterschiedlich
groß und/oder unterschiedlich positioniert und/oder unterschiedlich geformt; vergl.
Fig. 3 einerseits und Fig. 4 und 5 andererseits. Auf diese Weise können die Einhängelemente
3, 4 nur an den jeweiligen vorgesehenen Positionen formschlüssig aufgenommen werden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen als Beispiel Einhängelemente 3, 4 mit einer Vielzahl unterschiedlich
positionierter Ausnehmungen 20, die entweder der Verschraubung oder der formschlüssigen
niet-artigen Verbindung mit dem Plattenkörper 2 dienen. Die niet-artige Fixierung
kann insbesondere auch dadurch erzielt werden, dass stiftartige Vorsprünge 19 am Plattenkörper
2 mitgeformt werden, auf die dann die Einhängelemente 3, 4 mit ihren Öffnungen bzw.
Ausnehmungen 20 aufgeschoben werden, wonach die stiftartigen Vorsprünge 19 im Endbereich
durch Pressen zu "Nietköpfen" umgeformt werden.
[0050] Fig. 7 zeigt einstückig mit einem Plattenkörper 2 ausgebildete Einhängelemente 3,
4.
[0051] Aus Fig. 2 geht zudem eine optionale, an der Innenseite des Plattenelements 2 angeordnete
Wärmedämmschicht 21 hervor.
[0052] Die Fig. 8A und 8B veranschaulichen in Kombination mit einander in einer schematischen
Seitenansicht eine Dach-Anordnung A etwa gemäß Fig. 1, wobei Dachelemente 1 einander
überlappend auf Plattenträgern 10 in Form von Z-Schienen (vgl. auch Fig. 6 und 6A)
angeordnet und befestigt sind. Die überlappende Anordnung von zwei derartigen Dachelementen
1 ergibt sich insbesondere aus dem Detail X, sowie Fig. 10, in der dieses Detail X
in größerem Maßstab veranschaulicht ist; eine demgegenüber modifizierte Ausführungsform,
mit etwas abgewandelten Einhängelementen 3, 4, ist in Fig. 12 veranschaulicht.
[0053] Die Fig. 10 und 12 zeigen somit im Detail Anordnungen mit zusammengesteckten Dach-
oder Verkleidungselementen 1 mit unterschiedlich ausgebildeten Schnappverbindungen.
Für die Montage der Dach- oder Verkleidungselemente 1 an einer Gebäudefassade oder
auf einem Dach wird jeweils das erste Einhängelement 3 über einen Plattenträger 10
eingehängt. Für die Montage des nächst-höheren Dach- oder Verkleidungselements 1 wird
deren erstes Einhängelement 3 ebenso in den nächst höheren Plattenträger 10 (nicht
dargestellt) eingehängt, zusätzlich jedoch das zweite Einhängelement 4 über das erste
Einhängelement 3 des unmittelbar darunter (in Fig. 10 bzw. 12 links) angeordneten
Dach- oder Verkleidungselements 1 eingehängt.
[0054] Für die in Fig. 12 gezeigte, gegenüber Fig. 10 unterschiedlich ausgebildete Schnappverbindung
weisen die Einhängelemente 3, 4 jeweils eine Sicke 25 bzw. 26 auf, die für die Fixierung
der Einhängelemente 3, 4 miteinander und mit einem Vorsprung 24 des Plattenträgers
10 in Deckung gebracht werden, um in diesen einzuschnappen bzw. einzurasten.
[0055] Aus den Fig. 10 und 12 ist weiters ein Überlappungsbereich 22 der übereinander angeordneten
Dach- oder Verkleidungselemente 1 ersichtlich, der durch die beabstandete Anordnung
der zweiten Einhängelemente 4 von der jeweiligen unteren Kante 8 der Dach-oder Verkleidungselemente
1 erzielt wird und ein Eindringen von Regenwasser oder Schnee unterbindet.
[0056] Aus Fig. 8A und Fig. 9 ist weiters der untere Bereich eines unteren Dachelements
1 mit einer Traufen-Profilschiene 23 ersichtlich, die ähnlich einem oberen Einhängelement
3 mit einem kleineren Einhängelement 3 versehen ist, mit welchem diese Profilschiene
23 über die Plattenträger-Z-Schiene 10 eingehängt wird, bevor das erste, unterste
Dachelement 1 mit seinem unteren, zweiten, vergleichsweise großen Einhängelement 4
über dieses Einhängelement 3 der Profilschiene 23 darübergeschnappt wird. Die Profilschiene
23 hat weiters eine Verstrebung 23', die zugleich als Vogelschutz dienen kann.
[0057] Aus Fig. 8B und Fig. 11 geht weiters der obere Abschluss der Dach-Anordnung A, d.h.
die Ausbildung des obersten Dachelements 1, hervor. Wie ersichtlich schließt an den
Plattenkörper 2 des Dachelements 1 ein oberer doppelt gekrümmter Profilteil 27 an,
dessen Bedeutung nachstehend anhand der Fig. 13 und 14 noch näher erläutert werden
wird.
[0058] Unterhalb dieses Profilteils 27, an der Unterseite des Dachelements 1 bzw. Plattenkörpers
2, befindet sich wiederum ein engeres erstes Einhängelement 3, mit dem das oberste
Dachelement 1 wie beschrieben unter Verrastung über den oberen Flansch 12 eines Plattenträgers
10 geschoben ist.
[0059] Aus Fig. 13 ist als Beispiel ein Giebeldach mit zwei Dachflächen bzw. Dach-Anordnungen
A vergleichbar Fig. 1 bzw. 8A, 8B ersichtlich, wobei jeweils Dachelemente 1 in einander
überlappender Anordnung auf Plattenträgern 10 unter Verrastung wie beschrieben fixiert
sind. Die Plattenträger 10 sind dabei am Dachsparren 28 durch Anschrauben oder dergl.
befestigt.
[0060] Für den Abschluss der Oberseite des Giebeldachs dient eine Firstkappe 29, die im
gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 und 14 mit einem Abstand auf einem Unterteil
30, beispielsweise mittels aufschnappbaren Distanzelementen 31, angebracht ist, insbesondere
aufgeschnappt ist, wobei auf diese Weise eine Belüftung an der Unterseite der Firstkappe
29 sichergestellt wird. Der ungefähr halbzylindrische Unterteil 30 ist andererseits
an den beiden Profilteilen 27 der obersten Dachelemente 1 des Giebeldachs durch Aufschnappen,
gegebenenfalls Ankleben, Annieten, etc., befestigt.
[0061] Aus den Fig. 15 und 15A ist die Ausbildung einer derartigen Firstkappe 29 mit den
Distanzelementen 31 mehr im Detail ersichtlich. Weiters zeigen die Fig. 16 und 16A
den Unterteil 30, auf dem die Firstkappe 29 gemäß Fig. 15, 15A aufgesetzt wird. Dabei
sind aus Fig. 16 auch Belüftungslöcher 32 ersichtlich.
[0062] Aus den Fig. 17 und 17A ist weiters eine modifizierte Traufen-Profilschiene 23 ersichtlich,
die gegenüber der Profilschiene 23 gemäß Fig. 9 etwas vereinfacht ist und nur durch
einen Winkel mit Einhängelement 3 entsprechend dem ersten Einhängelement 3 gebildet
ist. Es sind hier weiters Löcher 20 vergleichbar den Löchern 20 an den Einhängelementen
3 bzw. 4 erkennbar, um mittels dieser Löcher 20 die Befestigung der Profilschiene
23 am Plattenkörper 2 des zugehörigen Dachelements 1 zu bewerkstelligen.
[0063] In Fig. 18 ist schließlich eine 3D-Form des vorliegenden Dach- bzw. Verkleidungselements
1, beispielhaft in Zylindersegment-Form, ersichtlich.
[0064] Weitere Abwandlungen und Modifikationen sind möglich, ohne vom Umfang der Erfindung
abzuweichen. So können die Dach- oder Verkleidungselemente 1 Schneehaken oder bedarfsweise
Durchgänge - beispielsweise für Dunstabzüge - aufweisen. Auch wenn das erste Einhängelement
3 durchgehend entlang der Breite des Plattenkörpers 2 und die Einhängelemente 4 abschnittweise
dargestellt sind, könnten ebenso beide Einhängelemente 3, 4 durchgehend oder abschnittweise
realisiert sein, solange gewährleistet ist, dass die zweiten Einhängelemente 4 über
bzw. auf die ersten Einhängelemente 3 gesteckt werden können.
1. Dach- oder Verkleidungselement (1) für ein Gebäude, mit einem Plattenkörper (2), der
mindestens ein erstes (3) und mindestens ein zweites (4), in Einhängrichtung beabstandetes,
hakenförmiges Einhängelement aufweist, wobei die Einhängelemente (3, 4) auf der selben
Plattenkörper-Seite angeordnet sind und in die gleiche Richtung (x) weisende Haken-Öffnungen
(5, 6) aufweisen, wobei sich der Plattenkörper (2) in Einhängrichtung (x) über das
zweite Einhängelement (4) hinaus erstreckt, und wobei das Material des Plattenkörpers
(2) Lignocellulose sowie ein thermoplastisches oder duroplastisches Bindemittel aufweist.
2. Dach- oder Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Einhängelement (3) ein Querschnittsprofil (9) für eine Aufnahme, insbesondere
eine im Wesentlichen formschlüssige Aufnahme, zumindest eines Teils (12) eines Plattenträgers
(10) aufweist.
3. Dach- oder Verkleidungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Querschnittsprofil (13) des zweiten Einhängelements (4) eine, eine Aufnahme,
insbesondere eine im Wesentlichen formschlüssige Aufnahme, zumindest eines Teils (15)
des ersten Einhängelements (3) ermöglichende Form aufweist.
4. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhängelemente (3, 4) elastisch sind und die Aufnahme durch ein Schnappverbindungselement
gebildet ist.
5. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenkörper (2) profiliert ist.
6. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhängelemente (3, 4) als gesonderte Elemente ausgebildet sind.
7. Dach- oder Verkleidungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhängelemente (3, 4) mit dem Plattenkörper (2) kraftschlüssig, beispielsweise
mittels Vernieten oder Schrauben, verbunden sind.
8. Dach- oder Verkleidungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhängelemente (3, 4) mit einem Halteteil (18) formschlüssig im Plattenkörper
(2) gehalten sind.
9. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhängelemente (3, 4) einstückig mit dem Plattenkörper (2) gebildet sind.
10. Dach- oder Verkleidungselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenkörper (2) im Kontaktbereich mit den jeweiligen Einhängelementen (3, 4)
Vorsprünge (19) für die Aufnahme in entsprechend komplementär geformten Ausnehmungen
(20) in den Einhängelementen (3, 4) aufweist.
11. Dach- oder Verkleidungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (20) des ersten Einhängelements (3) im Vergleich zu jenen des zweiten
Einhängelements (4) unterschiedlich groß und/oder unterschiedlich positioniert und/oder
unterschiedlich geformt sind.
12. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der die Einhängelemente (3, 4) aufweisenden Plattenkörper-Seite eine Wärmedämmschicht
(21) angeordnet ist.
13. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Material des Plattenkörpers (2) ergänzend Faserwerkstoffe, z.B. Hanf, Flachs,
Holz, Kokosfasern und/oder dergl., enthalten sind.
14. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel Polypropylen vorgesehen ist.
15. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass dem Plattenkörper-Material überdies ein Brandschutzmittel, z.B. Aluminiumhydroxid,
beigemengt ist.
16. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenkörper (2) eine Witterungsschutz-Beschichtung (26), insbesondere als UV-Schutz,
und/oder einen Flammschutz-Anstrich aufweist.
17. Dach- oder Verkleidungselement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Witterungsschutz-Beschichtung eine Pulverbeschichtung aus Kunststoff ist.
18. Dach- oder Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenkörper (2) eine Wärmeleitfähigkeit von maximal etwa 0,12 W/mK aufweist.
19. Anordnung von zumindest zwei in Einhängrichtung benachbarten Dach- oder Verkleidungselementen
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Einhängelement (3) jedes Dach- oder Verkleidungselements (1) in jeweils
einen am Gebäude monierten Plattenträger (10) eingehängt ist und das zweite Einhängelement
(4) jedes Dach- oder Verkleidungselements (1) das erste Einhängelement (3) des in
Einhängrichtung (x) benachbart angeordneten Dach- oder Verkleidungselements (1) umgreift.