[0001] Die Erfindung betrifft einen Flechtklöppel mit einer Spule, von der ein Faserfaden
durch eine Fadenführung abziehbar ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Flechtmaschine
mit mehreren solcher Flechtklöppel und ein Verfahren zum Abzug eines Faserfadens von
einer Spule eines Flechtklöppels.
[0002] In Flechtmaschinen werden üblicherweise Flechtklöppel mit Spulen und Fadenführungen
verwendet, mit denen die Fadenspannung der Faser beim Flechtvorgang möglichst konstant
gehalten werden soll. Insbesondere in Flechtmaschinen, in denen sehr feine Kohlenstofffasern
verarbeitet werden, muss dieser Vorgang sehr faserschonend erfolgen, da es sonst zu
Beschädigungen oder sogar einem Riss der Fasern kommt.
[0003] Bekannte Flechtklöppel unterscheiden sich dabei maßgeblich durch die verwendete Faserspule
voneinander. Flechtmaschinen verwenden entweder längliche Faserspulen für die Aufnahme
einer größeren Menge an Fasermaterial, oder es wird eine kurze Spule eingesetzt, die
sehr feines Fasermaterial, allerdings nur in geringeren Mengen, aufnehmen kann. Beide
Systeme arbeiten gleichermaßen, indem beispielsweise eine längliche Spule mit dem
vorher aufgespulten Fasermaterial in den Flechtklöppel eingesetzt und arretiert wird.
Der Faden wird durch eine Fadenführung geführt, die etwa mittig in Höhe der Faserspule
positioniert ist. Von da aus wird der Faden zu einer Fadenumlenkung am Fuß des Klöppels
geführt, wobei diese Faserumlenkung in einen Hebel integriert ist, der federbelastet
ist und bei einer entsprechenden Federspannung eine Ratsche freigibt. Diese Ratsche
befindet sich unterhalb der Faserspule und ist über eine Klemmwelle mit ihr verbunden.
Löst sich die Ratsche, wird die Drehung des Klöppels freigegeben und die Spule dreht
sich unter der anliegenden Faserspannung. Durch die Drehung der Spule wird ein Stück
Faserlänge freigegeben, und die Fadenspannung wird schlagartig reduziert. Der federbelastete
Hebel geht nach unten und sperrt dabei wieder die Ratsche und damit die Faserspule.
Bei weiterem Faserabzug wiederholt sich der Vorgang, bis die Faserspannung den Hebel
wieder so weit angehoben hat, dass dieser die Ratsche freigibt.
[0004] Der Verlauf der Faserspannung hat dabei die Form eines Sägezahnes. Die Fadenspannung
steigt entsprechend der Federkonstanten relativ steil an, bis die Ratsche durch den
federbelasteten Fadenumlenkungshebel freigegeben wird. Durch die Freigabe der Spule
kann die Spule über eine Raste frei abrollen, und die Fadenspannung fällt kurzfristig
steil ab. Die Spule wird dann wieder gebremst bis die nächste Raste freigegeben wird.
Wenn der Klöppel sich vom Außenradius der Klöppelkurve auf den inneren Radius bewegt,
fällt die Fadenspannung entsprechend der Federkonstanten wieder ab. Dieser Vorgang
wiederholt sich kontinuierlich während des Flechtvorgangs.
[0005] Der federbelastete Hebel und der damit verbundene Faserweg sind für den Flechtvorgang
unbedingt notwendig, weil die Federspannung nur dadurch zu jedem Zeitpunkt aufrecht
gehalten werden kann. Durch den mäanderförmigen Verlauf des Flechtklöppels in der
Flechtmaschine kommt es jedoch zu unterschiedlichen Faserlängen von der Faserspule
bis zum Ablegepunkt. Wenn der Klöppel sich vom äußeren Radius der Klöppelbahn auf
den inneren Radius zubewegt, nimmt die Faserlänge zum Flechtpunkt hin ab. Ohne die
Fadenkompensation im Flechtklöppel würde der Faden durchhängen und von den anderen
Fäden mitgerissen.
[0006] Ein Nachteil von länglichen Faserspulen liegt darin, dass der Faden bei dem kurzen
Abstand der ersten Fadenführung schräg über den aufgespulten Faservorrat abgezogen
wird. Bei empfindlichen Fasern, wie beispielsweise Kohlenstofffasern, kommt es daher
sehr schnell zu Faserschädigungen, die sich aufbauen und letztendlich zum Riss der
Faser führen.
[0007] Bei empfindlichen Fasern wie Kohlenstofffasern mit sehr geringer Tex-Zahl werden
daher üblicherweise Kurzspulen eingesetzt, die einen problemloseren Faserabzug ermöglichen.
Ein Nachteil kürzerer Spulen liegt zwar in dem geringen Faservorrat, der auf eine
Spule aufgespult werden kann. Da nur sehr feine Fasern mit solchen Spulen verarbeitet
werden, steht auf der Spule jedoch eine ausreichende Faserlänge für den Flechtvorgang
zur Verfügung. Durch die Anordnung der Spule muss der Fadenkompensationsweg jedoch
anders gelöst werden. Dies erfolgt üblicherweise durch eine mehrfache Faserumlenkung,
und durch ein Flaschenzugprinzip steht eine ausreichende Faserlänge für die Längenkompensation
zur Verfügung. Als nachteilig bei solchen Bauformen erweist sich jedoch die große
Anzahl an Faserumlenkungen innerhalb des Klöppelabzugs. Typischerweise durchläuft
der Faden vier Mal eine Faserumlenkung von 180° und eine ösenförmige Fadenführung.
Besonders bei den 180°-Faserumlenkungen kommt es zu Faserbeschädigungen, die dann
zum Faserbruch führen können.
[0008] Um bei Flechtverfahren eine vorbestimmte Faserspannung aufrecht zu erhalten, ist
es ferner bekannt, Torsionsfedern im Innern einer Spule einzusetzen. Beispielhaft
offenbart die europäische Patentschrift
EP 0 402 526 B1 dazu eine Faserspulvorrichtung mit einer Zuführspule und einem Achsteil, in dessen
Innern sich eine Spiralfeder befindet. Die Spiralfeder ist mit dem inneren Teil des
Achsteils gekoppelt und greift mit ihrem äußeren Ende in Einbuchtungen innerhalb des
Antriebsteils der Zuführspule ein. Werden das Achsteil und die Zuführspule gedreht,
greift das äußere Ende der Spiralfeder in einer Einbuchtung ein, um die Feder bis
zu einer vorbestimmten Spannung aufzuwickeln. Anschließend bewirkt eine weitere Drehung
des Achsteils und der Spule in dieselbe Richtung, dass das äußere Ende der Feder von
einer Einbuchtung in die nächste gleitet, um ein Überdrehen oder Brechen der Feder
zu verhindern. Entsteht bei der Faserzuführung ein Durchhang, greift das äußere Ende
der Feder in eine Einbuchtung ein und das Achsteil und die Spule rotieren in die entgegengesetzte
Richtung, um so die Faser auf die Zuführspule zu wickeln und eine vorbestimmte Spannung
auf der Faser aufrechtzuerhalten.
[0009] Auch die US-Patentschrift
US 5 285 712 A offenbart eine Fadenführungsvorrichtung mit einer Kupplungseinheit, die insbesondere
in Flechtmaschinen Anwendung findet. Diese Fadenführungsvorrichtung umfasst einen
Federantrieb, der mit der Garnspule über eine mechanische Übertragungseinheit verbunden
ist. Der Federantrieb spannt den Faden sowohl während des Abzugs als auch während
der durch die Flechtbewegung bedingten Kompensation des Fadens und ermöglicht eine
kontinuierliche Entnahme von Garn mit einer großen Länge.
[0010] Die US-Patentschrift
US 5 904 087 A beschreibt eine Flechtklöppelführung mit einer magnetischen Rutschkupplung zur Vermeidung
des Überdrehens einer Spiralfeder, die während des Abzugs des Fadens verdreht wird.
Die Rutschkupplung wirkt immer dann, wenn beim Abzug des Fadens durch das Verdrehen
der Spiralfeder eine entsprechende Fadenspannung erreicht ist. Bei der durch die Flechtbewegung
bedingten Fadenkompensation wird die Spiralfeder dann wieder entspannt.
[0011] Aus dem Stand der Technik sind ferner verschiedene Anwendungen von Bremseinrichtungen
bekannt, welche die Rotation von Spulen steuern. Beispielsweise offenbart die deutsche
Offenlegungsschrift
DE 1 435 219 A1 einen Klöppel für eine Flechtmaschine, bei dem mehrere Spulen auf einer gemeinsamen
Spannwelle dreh- und abbremsbar gelagert sind. Die Drehachse der Spulen fällt dabei
mit der Achse der Bremseinrichtung zusammen. Zur Funktion der Bremse trägt ferner
eine Feder bei, welche die Bremse belastet.
[0012] Die bekannten Spulenformen von Flechtklöppeln ermöglichen jedoch keine Verarbeitung
von sehr feinen Kohlenstofffasern, ohne dass eine Schädigung der Fasern eintritt.
Durch die trockene Faserverarbeitung bei gleichzeitig faserschädigendem Abzug kann
kein sicherer Flechtprozess aufgebaut werden, wenn insbesondere eine große Anzahl
von Faserspulen gleichzeitig verwendet werden soll.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Flechtklöppel bereitzustellen, bei dem
die erforderliche Fadenspannung eingestellt werden kann und eine ausreichend große
Fadenkompensation gegeben ist, ohne dass es insbesondere bei empfindlichen Fasern
zu erheblichen Faserschädigungen kommt.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Flechtklöppel mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Flechtklöppels
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-6. Die Aufgabe wird ferner durch eine Flechtmaschine
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst, und Anspruch 8 gibt ein Verfahren für
den Abzug eines Fadens aus einem erfindungsgemäßen Flechtklöppel an.
[0015] Der erfindungsgemäße Flechtklöppel weist eine Spule auf, von der ein Faserfaden durch
eine Fadenführung abziehbar ist. Diese Spule ist drehbar auf einer Welle gelagert
und dabei gegen und durch die Federkraft der Torsionsfeder drehbar. Die Drehung der
Welle ist durch eine Bremse mit einem einstellbaren Bremsmoment bremsbar. Welle und
Spule sind über wenigstens eine Torsionsfeder miteinander verbunden.
[0016] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Torsionsfeder an der Innenfläche
eines hohlen Spulenhalters und der Außenfläche einer Hülse befestigt, wobei der Spulenhalter
durch Lagerungen drehbar auf der Hülse gelagert ist, während die Hülse drehfest an
der Welle angebracht und die Spule wiederum drehfest auf dem Spulenhalter angebracht
ist.
[0017] Vorzugsweise ist die Spule in einem seitlich offenen Gehäuserahmen des Flechtklöppels
angeordnet, der beispielsweise als U-Profil ausgebildet sein kann. In einem oberen
Schenkel des Gehäuserahmens ist die Fadenführung in Form einer Aussparung angebracht,
und die Welle ist drehbar in einer Bohrung im Zwischensteg des Gehäuserahmens angebracht.
Bei der verwendeten Bremse handelt es sich beispielsweise um eine Magnet-Hysteresebremse
oder Wirbelstrombremse. Die Bremse kann innerhalb oder außerhalb des Gehäuserahmens
des Flechtklöppels angebracht sein, wobei die Welle bei einer Anbringung außerhalb
des Gehäuses durch das Gehäuse zur Bremse geführt ist.
[0018] Von der Erfindung umfasst ist ferner eine Flechtmaschine, die mehrere der erfindungsgemäßen
Flechtklöppel aufweist.
[0019] Darüber hinaus umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Abzug eines Faserfadens von
der Spule eines Flechtklöppels, bei dem der Faserfaden beim Flechtvorgang in einem
ersten Verfahrensschritt i) von der Spule abgezogen und die Spule dadurch gegen die
Federkraft einer Torsionsfeder auf einer Welle in eine Abzugsrichtung gedreht wird.
Sobald das Drehmoment an der Welle dem eingestellten Bremsmoment einer Bremse der
Welle entspricht, bewirkt die Drehung der Spule über die Torsionsfeder eine Drehung
der Welle. In einem zweiten Verfahrenschritt ii) wird der Faserfaden auf die Spule
zurückgespult, indem die Welle steht und die Spule durch die Federkraft der Torsionsfeder
auf der Welle in eine Rückspulrichtung gedreht wird, welche der Abzugsrichtung entgegengesetzt
ist.
[0020] Der erfindungsgemäße Flechtklöppel hat den Vorteil, dass sich mit ihm insbesondere
eine große Anzahl an empfindlichen Fasern in einer Flechtmaschine verarbeiten lassen,
ohne dass es zu Faserschäden kommt. Die Faser lässt sich dabei ohne Faserschädigung
von der Spule abziehen, wobei die erforderliche Faserspannung eingestellt werden kann
und es nur zu geringen Spannungsschwankungen kommt. Ferner ist eine ausreichende Fadenkompensation
vorhanden und der Faserabzug ist sehr gleichmäßig.
[0021] Die Faserspule ermöglicht dabei selbst durch eine Rückwärts-Drehbewegung die Fadenspannungskompensation.
Die Fadenspannung wird durch eine einstellbare Bremse realisiert und die Rückzugsbewegung
unter Aufrechterhaltung einer bestimmten Fadenspannung wird durch eine Torsionsfeder
erreicht.
[0022] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0023] Von den Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Flechtklöppels; und
- Fig. 2
- eine Darstellung der Fadenspannung bei dem erfindungsgemäßen Flechtklöppel im Vergleich
zu herkömmlichen Flechtklöppeln aus dem Stand der Technik.
[0024] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Flechtklöppels 10 dargestellt,
bei dem eine Spule 20 im Innern eines seitlich offenen Gehäuserahmens 11 des Flechtklöppels
10 angeordnet ist. Auf die Spule ist Fasermaterial in Form eines Faserfadens 30 aufgewickelt
und an den Stirnseiten der Spule 20 können Erhöhungen vorgesehen sein, um ein seitliches
Abgleiten des Fasermaterials zu verhindern. Die Spule 20 ist vorzugsweise hohl und
von der Seite auf einen Spulenhalter 21 aufgeschoben. Eine Stirnseite des Spulenhalters
21 ist dabei von dem Gehäuserahmen 11 verdeckt, während die andere Stirnseite frei
liegt, so dass die Spule 20 von dieser offenen Seite auf- und abgezogen werden kann.
Sowohl die Spule 20 als auch der Spulenhalter 21 sind beispielsweise aus Kunststoff
gefertigt.
[0025] Der Spulenhalter 21 ist vorzugsweise wie die Spule 20 hohl ausgebildet und umgibt
eine Welle 50, auf welcher der Spulenhalter 21 in zwei Richtungen drehbar gelagert
ist. Für diese Lagerung können Lager 22 beispielsweise in Form von Kugellagern vorgesehen
sein. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Innern des Spulenhalters
21 eine Hülse 51 fest an der Welle 50 angebracht. Die Lager 22 lagern den Spulenhalter
21 drehbar auf der Hülse 51 und damit auf der Welle 50.
[0026] Der Spulenhalter 21 und die Spule 20 können drehfest miteinander verbunden werden,
indem beispielsweise ein Splint 23 durch jeweils eine Bohrung in der Spule 20 und
dem Spulenhalter 21 geführt wird. Der Splint 23 bewirkt sowohl eine radiale als auch
eine axiale Fixierung der Spule 20 auf dem Spulenhalter 21. Zum Auswechseln der Spule
wird der Splint 23 entfernt und die Spule 20 kann vom Spulenhalter 21 abgezogen werden.
Beim Aufbringen einer neuen Spule müssen die beiden Bohrungen der Spule 20 und des
Spulenhalters 21 aneinander ausgerichtet werden, um ein Einbringen des Splints 23
zu ermöglichen.
[0027] Alternativ oder ergänzend können auch andere Mittel zum drehfesten Verbinden der
Spule 20 mit dem Spulenhalter 21 vorgesehen sein. Beispielsweise kann der Spulenhalter
21 an seiner vom Gehäuserahmen 11 verdeckten Stirnseite einen Begrenzungssteg 24 aufweisen,
in den eine oder mehrere Aussparungen eingebracht sind. Als Gegenstück kann die Spule
20 an ihrer entsprechenden Stirnseite einen oder mehrere Stifte aufweisen, der/die
in die Aussparungen eingreift/en, wenn die Spule bis zum Begrenzungssteg 24 auf den
Spulenhalter 21 geschoben wird. Auch hierbei ist eine Ausrichtung der Spule 20 am
Spulenhalter 21 erforderlich. Um neben dieser radialen Verbindung auch eine axiale
Verbindung zu gewährleisten, kann der Spulenhalter 21 beispielsweise konisch ausgeführt
sein, wobei sich sein Außendurchmesser zu der Stirnseite im Bereich des Gehäuserahmens
11 hin vergrößert. Die Spule 20 kann dann von der dünneren Seite aufgeschoben und
auf den konischen Spulenhalter 21 aufgepresst werden. Möglich ist es auch, für die
Verbindung zwischen Spule 20 und Spulenhalter 21 einen Bajonettverschluss vorzusehen.
[0028] Zwischen dem Spulenhalter 21 und der Welle 50 ist wenigstens eine Torsionsfeder 60
angeordnet, welche die Welle 50 umgibt und eine Verbindung zwischen dem Spulenhalter
21 und der Welle 50 herstellt. Ist eine Hülse 51 vorgesehen, ist die Torsionsfeder
60 vorzugsweise am Außendurchmesser der Hülse 51 und dem Innendurchmesser des Spulenhalters
21 befestigt. Die Torsionsfeder 60 kann beispielsweise als Spiralfeder ausgebildet
sein. In Fig. 1 ist jedoch eine bevorzugte Ausführungsform einer geraden Torsionsfeder
mit fester Einspannung an beiden Enden dargestellt. Die Torsionsfeder 60 ist so angeordnet,
dass sie gegen die Drehung der Spule 20 und damit des Spulenhalters 21 auf der Welle
50 in Abzugsrichtung eine Federkraft aufbringt bzw. in entgegengesetzter Richtung
(Rückspulrichtung) eine Drehung der Spule 20 auf der Welle 50 bewirken kann.
[0029] Der Faserfaden 30 wird von der Spule 20 durch eine Fadenführung 40 aus dem Gehäuserahmen
11 des Flechtklöppels 10 hinaus zu einem Ablagepunkt an einem zu flechtenden Bauteil
geführt. Die Fadenführung in Form einer Öse 40 liegt vorzugsweise im oberen Bereich
des Gehäuserahmens 11, wie es in Fig. 1 dargestellt ist. Um an der Fadenführung 40
keine Beschädigung des Faserfadens 30 hervorzurufen, sind die Kanten der Fadenführung
40 vorzugsweise abgerundet ausgeführt. Die Oberfläche der Öse 40 ist ferner sehr glatt
ausgeführt, so dass keine Faserbeschädigungen durch Risse, Splitter oder scharfe Grate
entstehen können. Vorzugsweise besteht die Öse aus einem Material wie Keramik oder
Porzellan.
[0030] Die Welle 50 ist drehbar in einer Bohrung 12 im Gehäuserahmen 11 gelagert und ragt
auf beiden Seiten des Gehäuserahmens 11 heraus. Der Spulenhalter 21 kann an einer
Seite wie eine Abdeckung 25 ausgeformt sein, um das Innere der Spule abzudecken. Diese
Ausführungsform ist beispielhaft in Fig. 1 dargestellt. Die Welle 50 ragt durch eine
Bohrung in dieser Abdeckung 25. Der seitlich offene Gehäuserahmen 11 wird beispielsweise
durch ein U-Profil gebildet, bei dem die beiden Schenkel des U-Profils ober- und unterhalb
der Welle 50 angeordnet sind. Der Spulenhalter 21 und die Spule 20 sind zwischen den
beiden Schenkeln des U-Profils angeordnet, während die Welle 50 auf der anderen Seite
des Gehäuserahmens 11 in Verbindung mit einer Bremse 70 steht. In dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist diese Bremse 70 somit links vom Gehäuserahmen
11 angeordnet und dabei an der Außenseite des Gehäuserahmens 11 befestigt. Die Bremse
70 kann in einem alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung jedoch auch zwischen
den beiden Schenkeln des Gehäuserahmens 11 angebracht sein, so dass sich alle Bauteile
des Flechtklöppels innerhalb des Gehäuserahmens 11 befinden.
[0031] Bei der Bremse 70 handelt es sich beispielsweise um eine Magnet-Hysteresebremse oder
eine Wirbelstrombremse, mit der die Drehung der Welle 50 gebremst werden kann. Als
Alternative zu diesen Bremsenarten können jedoch auch jegliche andere Bremsen verwendet
werden. Dazu ist innerhalb der Bremse 70 eine Bremsscheibe 72 an der Welle 50 angebracht,
deren Drehung in Abzugsrichtung durch die Bremse 70 gebremst wird. An der Bremse 70
ist ein Bremsmoment beispielsweise im Bereich von 0-100 mNm einstellbar. Die Welle
50 ist innerhalb der Bremse 70 durch Lager 71 und 71' drehbar gelagert.
[0032] Beim Betrieb des Flechtklöppels in einer in Fig. 1 nicht näher dargestellten Flechtmaschine
sind auf einer Klöppelbahn mehrere Flechtklöppel vorgesehen, die sich zwischen dem
inneren und äußeren Radius der Klöppelbahn bewegen. Wenn sich ein Flechtklöppel 10
vom inneren Radius der Klöppelbahn auf den äußeren Radius zu bewegt, wird der Faserfaden
30 von der Spule 20 abgezogen, da die Faserlänge hierbei zunehmen muss. Bei diesem
Abzug des Fadens in Abzugsrichtung spannt sich die Torsionsfeder 60 gegen ihre Federkraft,
da die Welle 50 durch die Bremswirkung der Bremse 70 fest steht. Die Torsionsfeder
60 spannt sich entsprechend ihrer Federsteifigkeit bis zu einer Federspannung, bei
der durch die Torsionsfeder 60 an der Welle 50 ein Drehmoment anliegt, das dem in
der Bremse 70 eingestellten Bremsmoment entspricht. Wenn diese Federspannung und damit
das in der Bremse 70 eingestellte Bremsmoment erreicht ist, wird die Welle 50 über
die Torsionsfeder 60 von der Spule 20 mitgenommen und dreht sich ebenfalls. Der Faserfaden
30 spult sich dabei weiter von der Spule 20 ab. Solange der Faden 30 von der Spule
20 abgezogen wird, beträgt die Fadenspannung in Abhängigkeit vom Spulendurchmesser
F=M/r, wobei M das an der Spule anliegende Bremsmoment und r den Spulenradius bezeichnet.
[0033] Muss der Faden 30 zurückgespult werden, wie es der Fall ist, wenn der Flechtklöppel
10 vom Außenradius auf den Innenradius der Klöppelbahn geführt wird, lässt der Zug
auf den Faden 30 nach. Die Torsionsfeder 60 dreht die Spule 20 in eine Rückspulrichtung,
die der vorherigen Abzugsrichtung entgegengesetzt ist. Der Faden 30 spult sich auf
die Spule 20 zurück und die Fadenspannung nimmt dabei entsprechend der Federkonstanten
der Torsionsfeder 60 ab, wobei die Welle 50 fest steht. Wenn der innere Radius der
Klöppelbahn erreicht ist, und die Spule 20 von da wieder auf den äußeren Radius der
Klöppelbahn zuläuft, spannt sich die Torsionsfeder 60 wieder, bis die Bremse 70 die
Drehung der Welle 50 wieder freigibt.
[0034] So wiederholen sich der Abspul- und Rückspulvorgang beim Flechten eines Bauteils,
und die dabei auftretende Fadenspannung ist in Fig. 2 in einem Diagramm A dargestellt,
in dem die Fadenspannung F über den Fadenabzug S aufgetragen ist. Im Vergleich dazu
ist im Diagramm B der Fig. 2 die Fadenspannung bei herkömmlichen Flechtklöppeln aus
dem Stand der Technik dargestellt. Aus dem Diagramm B ist der sägezahnförmige Verlauf
der Fadenspannung bei herkömmlichen Flechtklöppeln ersichtlich, der für die verwendeten
Fasern eine erhebliche Belastung darstellt. Innerhalb der Fadenabzugsstrecke kommt
es durch das Abrollen über eine Raste zu wiederholten Spannungsschwankungen. Wenn
der Klöppel sich vom Außenradius auf den Innenradius der Klöppelkurve bewegt, beginnt
die Fadenkompensation und die Fadenspannung fällt entsprechend der Federkonstanten
des Fadenumlenkungshebels ab. Auf dem Weg vom Innenradius zum Außenradius steigt die
Federspannung wieder an.
[0035] Der Verlauf der Fadenspannung mit dem erfindungsgemäßen Flechtklöppel kann dagegen
durch die Auswahl der Federkonstanten der Torsionsfeder 60 wesentlich flacher und
damit faserschonender ausgeführt werden. Bis zum Freigeben der Welle 50 durch die
Bremse 70 steigt die Fadenspannung innerhalb der Fadenabzugsstrecke kontinuierlich
an und bleibt dann beim Abzug des Fadens 30 auf einem konstanten Niveau. Wird der
Faden innerhalb der Fadenkompensationsstrecke auf die Spule zurückgewickelt, fällt
die Fadenspannung kontinuierlich wieder ab und steigt wieder an, wenn der Abzug des
Fadens erneut beginnt.
[0036] Da es mit dem erfindungsgemäßen Flechtklöppel zu keinen erheblichen Faserschädigungen
kommt, ist ein Flechtprozess mit beliebig vielen Fasern und Flechtklöppeln ohne Problem
möglich, wobei auch empfindliche Fasern eingesetzt werden können. Sollen in einer
Flechtmaschine beispielsweise ca. 400 Flechtklöppel eingesetzt werden, um bestimmte
Anforderungen eines zu flechtenden Bauteils zu erfüllen, können mit dem erfindungsgemäßen
Flechtklöppel ebenso viele Kohlenstofffasern mit einem Tex-Gewicht von 77 (z.B. 1
K Faser T300 von Toray) verarbeitet werden, ohne dass es zu Faserschäden oder sogar
Faserrissen kommt.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Flechtklöppel
- 11
- Gehäuse
- 12
- Bohrung
- 20
- Spule
- 21
- Spulenhalter
- 22
- Lagerung Spulenhalter auf Welle
- 23
- Splint
- 24
- Begrenzungssteg
- 25
- Abdeckung
- 30
- Faserfaden, Fasermaterial
- 40
- Fadenführung, Öse
- 50
- Welle
- 51
- Hülse
- 60
- Torsionsfeder
- 70,71'
- Lagerung Welle in Bremse
- 72
- Bremsscheibe
1. Flechtklöppel (10) mit einer Spule (20), von der ein Faserfaden (30) durch eine Fadenführung
(40) abziehbar ist, wobei die Spule (20) drehbar auf einer Welle (50) gelagert ist,
und die Spule (20) gegen und durch die Federkraft einer Torsionsfeder (60) drehbar
ist, und wobei die Drehung der Welle (50) in Abzugsrichtung durch eine Bremse (70)
mit einem einstellbaren Bremsmoment bremsbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Welle (50) und die Spule (20) über wenigstens eine Torsionsfeder (60) miteinander
verbunden sind.
2. Flechtklöppel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Torsionsfeder (60) an der Innenfläche eines hohlen Spulenhalters (21) und der
Außenfläche einer Hülse (51) befestigt ist, wobei der Spulenhalter (21) durch Lagerungen
(22) drehbar auf der Hülse (51) gelagert ist, während die Hülse (51) drehfest an der
Welle (50) angebracht ist und die Spule (20) drehfest auf dem Spulenhalter (21) angebracht
ist.
3. Flechtklöppel nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremse (70) eine Magnet-Hysteresebremse oder Wirbelstrombremse ist.
4. Flechtklöppel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spule (20) in einem seitlich offenen Gehäuserahmen (11) des Flechtklöppels (10)
angeordnet ist, wobei der Gehäuserahmen (11) als U-Profil ausgeführt ist, der in einem
Schenkel des U-Profils eine Fadenführung (40) in Form einer Aussparung im Gehäuserahmen
(11) aufweist, und dass die Welle (50) drehbar in einer Bohrung (12) im Zwischensteg
des U-Profils gelagert ist.
5. Flechtklöppel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremse (70) außerhalb des Gehäuserahmens (11) des Flechtklöppels angebracht ist,
und die Welle (50) durch die Bohrung (12) im Gehäuserahmen (11) zur Bremse (70) geführt
ist.
6. Flechtklöppel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremse (70) im Gehäuserahmen (11) des Flechtklöppels angebracht ist.
7. Flechtmaschine mit mehreren Flechtklöppeln,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flechtklöppel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet sind.
8. Verfahren zum Abzug eines Faserfadens (30) von der Spule (20) eines Flechtklöppels
(10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faserfaden (30) beim Flechtvorgang in einem ersten Verfahrensschritt i) von der
Spule (20) abgezogen und die Spule (20) dadurch gegen die Federkraft einer Torsionsfeder
(60) auf einer Welle (50) in eine Abzugsrichtung gedreht wird, bis das Drehmoment
an der Welle (50) dem eingestellten Bremsmoment einer Bremse (70) der Welle (50) entspricht
und die Drehung der Spule (20) dann über die Torsionsfeder (60) eine Drehung der Welle
(50) bewirkt, und dass der Faserfaden (30) in einem zweiten Verfahrenschritt ii) auf
die Spule (20) zurückgespult wird, indem die Welle (50) steht und die Spule (20) durch
die Federkraft der Torsionsfeder (60) auf der Welle (50) in eine Rückspulrichtung
gedreht wird, welche der Abzugsrichtung entgegengesetzt ist.
1. A braiding bobbin (10) with a spool (20) from which a fiber thread (30) can be pulled
through a thread guide (40), whereby the spool (20) is rotatably mounted on a shaft
(50), and the spool (20) can be rotated against and by the spring force of a torsion
spring (60), and whereby the rotation of the shaft (50) in the pull-off direction
can be braked by a brake (70) having an adjustable braking torque,
characterized in that,
the shaft (50) and the spool (20) are connected to each other by means of at least
one torsion spring (60).
2. The braiding bobbin according to claim 1,
characterized in that
the torsion spring (60) is attached to the inner surface of a hollow spool holder
(21) and to the outer surface of a tube (51), whereby the spool holder (21) is rotatably
mounted by bearings (22) on the tube (51), while the tube (51) is non-rotatably installed
on the shaft (50) and the spool (20) is non-rotatably installed on the spool holder
(21).
3. The braiding bobbin according to one of claims 1 and 2,
characterized in that
the brake (70) is a magnetic hysteresis brake or an eddy-current brake.
4. The braiding bobbin according to one of claims 1 to 3,
characterized in that
the spool (20) is arranged in an open-sided housing frame (11) of the braiding bobbin
(10), whereby the housing frame (11) is configured as a U-profile that, in one leg
of the U-profile, has a thread guide (40) in the form of a recess in the housing frame
(11) is, and in that the shaft (50) is rotatably mounted in a hole (12) in the middle strut of the U-profile.
5. The braiding bobbin according to claim 4,
characterized in that
the brake (70) is installed outside of the housing frame (11) of the braiding bobbin,
and the shaft (50) runs through the hole (12) in the housing frame (11) to the brake
(70).
6. The braiding bobbin according to claim 4,
characterized in that
the brake (70) is installed in the housing frame (11) of the braiding bobbin.
7. A braiding machine with several braiding bobbins,
characterized in that
the braiding bobbins are configured according to one of claims 1 to 6.
8. A method for pulling a fiber thread (30) from the spool (20) of a braiding bobbin
(10) according to one of claims 1 to 6,
characterized in that,
in a first method step i), the fiber thread (30) is pulled from the spool (20) during
the braiding procedure, as a result of which the spool (20) is rotated against the
spring force of a torsion spring (60) on a shaft (50) in a pull-off direction until
the torque on the shaft (50) matches the braking torque set for a brake (70) of the
shaft (50), and the rotation of the spool (20) then brings about a rotation of the
shaft (50) by means of the torsion spring (60), and in that, in a second method step ii), the fiber threads (30) are rewound onto the spool (20)
in that the shaft (50) is at a standstill and the spool (20) is rotated by the spring force
of the torsion spring (60) on the shaft (50) in a rewinding direction that is opposite
to the pull-off direction.
1. Fuseau de tressage (10) comprenant une bobine (20) depuis laquelle un fil de fibre
(30) peut être débobiné en passant par un guidage de fil (40), la bobine (20) étant
logée rotative sur un arbre (50) et la bobine (20) pouvant tourner à l'encontre et
du fait de la force élastique d'un ressort de torsion (60), et la rotation de l'arbre
(50) pouvant être freinée, dans le sens du débobinage, par un frein (70) avec un couple
de freinage réglable, caractérisée en ce que
l'arbre (50) et la bobine (20) sont reliés entre eux par l'intermédiaire d'au moins
un ressort de torsion (60).
2. Fuseau de tressage selon la revendication 1, caractérisé en ce que le ressort de torsion (60) est fixé sur la face intérieure d'un porte-bobine creux
(21) et sur la face extérieure d'un manchon (51), le porte-bobine (21) étant logé
rotatif sur le manchon (51) au moyen de roulements (22), tandis que le manchon (51)
est monté solidaire en rotation sur l'arbre (50) et que la bobine (20) est montée
solidaire en rotation sur le porte-bobine (21).
3. Fuseau de tressage selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que le ressort (70) est un frein magnétique à hystérésis ou un frein à courants de Foucault.
4. Fuseau de tressage selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la bobine (20) est agencée dans un châssis formant boîtier (11) ouvert latéralement
du fuseau de tressage (10), le châssis formant boîtier (11) se présentant sous la
forme d'un profilé en U qui comporte, dans une branche du profilé en U, un guidage
de fil (40) réalisé sous la forme d'un évidement dans le châssis formant boîtier 11),
et en ce que ce que l'arbre (50) est logé rotatif dans un perçage (12) dans l'âme du profilé en
U.
5. Fuseau de tressage selon la revendication 4, caractérisé en ce que le frein (70) est monté en dehors du châssis formant boîtier (11) du fuseau de tressage
et en ce que l'arbre (50) passe par le perçage (12) dans le châssis formant boîtier (11) en direction
du frein (70).
6. Fuseau de tressage selon la revendication 4, caractérisé en ce que le frein (70) est monté dans le châssis formant boîtier (11) du fuseau de tressage.
7. Machine de tressage comportant plusieurs fuseaux de tressage, caractérisée en ce que les fuseaux de tressage sont réalisés selon l'une des revendications 1 à 6.
8. Procédé de débobinage d'un fil de fibre (30) à partir de la bobine (20) d'un fuseau
de tressage (10) selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que, dans une première étape i) du procédé, le fil de fibre (30) est, lors de l'opération
de tressage, débobiné de la bobine (20) et en ce que la bobine (20), de ce fait, subit une rotation dans un sens de débobinage à l'encontre
de la force élastique d'un ressort de torsion (60) sur un arbre (50) jusqu'à ce que
le couple de rotation sur l'arbre (50) corresponde au couple de freinage réglé d'un
frein (70) de l'arbre (50) et que la rotation de la bobine (20) provoque alors une
rotation de l'arbre (50) par l'intermédiaire du ressort de torsion (60), et en ce que le fil de fibre (30), dans une deuxième étape ii) du procédé, est rebobiné sur la
bobine (20) par le fait que l'arbre (50) est immobile et que la bobine (20) subit,
du fait de la force élastique du ressort de torsion (60) sur l'arbre (50), une rotation
dans un sens de rebobinage qui est opposé au sens de débobinage.