[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es ist aus der
DE 42 16 210 A1 ein pneumatisches Kniehebelhubwerk für eine Tiefziehverpackungsmaschine bekannt,
bei dem alle Antriebskomponenten und die Kniehebelmechanik unterhalb des bewegbaren
Werkzeugs angeordnet sind. Bei Tiefziehverpackungsmaschinen liegt die Arbeitshöhe
bzw. die Unterfolientransportebene bei einer Höhe von ungefähr 900 mm über dem Boden.
Bei einer solchen Arbeitshöhe und mit einem Kniehebelhubwerk sind Mulden mit einer
maximalen Ziehtiefe von circa 200 mm herstellbar.
[0003] Aus der
US 5,205,110 ist ein elektromotorisches Hubwerk für eine Tiefziehverpackungsmaschine bekannt,
bei dem ein Elektromotor in Produktionsrichtung nachfolgend einer Formstation und
außerhalb des Bewegungsbereiches eines Formwerkzeugunterteils angeordnet ist und das
Formwerkzeugunterteil mittels des Hubwerks angehoben und abgesenkt wird. Mittels Antriebsriemen
wird die Antriebsenergie des Elektromotors auf ein Pleuel übertragen, das wiederum
seine Rotationsbewegung in eine vertikale Bewegung des Formwerkzeugunterteils mittels
einer Kulissenführung umwandelt. Dabei wird das Pleuel in eine Totpunktstellung bewegt,
bei der sich das Formwerkzeugunterteil in seiner Arbeitsposition befindet, um hohe
Schließkräfte im Zusammenwirken mit dem Formwerkzeugoberteil aufnehmen zu können.
[0004] Aus der
DE 10 2008 023 319 A1 ist ein Hubwerk für eine Schalenverschließmaschine bekannt, wobei das Hubwerk zwei
Spindeln aufweist, die mittels eines Zahnriemens von einem Servomotor angetrieben
sind. Alle Antriebs- und Getriebekomponenten sind unterhalb des Siegelwerkzeugunterteils
angeordnet.
[0005] Hubwerke nach dem bekannten Stand der Technik weisen den Nachteil auf, dass durch
eine Anordnung von Antriebskomponenten unterhalb eines vertikal zu bewegenden Werkzeuges
dessen Hub stark begrenzt ist oder dass das zu bewegende Werkzeug nicht in jeder Stellung
so gehalten werden kann, um mit dem zusammenwirkenden Oberwerkzeug auftretende Schließkräfte
in Form von Haltekräfte aufnehmen zu können.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein elektromotorisches Hubwerk für eine
Tiefziehverpackungsmaschine mit erweitertem Hub und flexibler Positionierung zur Verfügung
zu stellen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Tiefziehverpackungsmaschine, umfassend ein elektromotorisches
Hubwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine umfasst ein elektromotorisches Hubwerk
für eine Form-, Siegel- und/oder Schneidstation, wobei das Hubwerk zwei Schlitten
und ein mit den Schlitten verbundenes Werkzeug aufweist und die Schlitten in vertikalen
Führungen gelagert sind, und wobei ein Kollisionsbereich durch die Hubbewegung des
Werkzeugs zwischen einer unteren und einer oberen Position definiert ist. Genauer
definiert sich der Kollisionsbereich als das Integral sämtlicher Raumpositionen, die
das Werkzeug bei einer Bewegung von der unteren zur oberen Position (oder umgekehrt)
einnehmen kann oder überstreicht. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das
Hubwerk wenigstens zwei Hubspindeln umfasst, die parallel zu den Führungen und in
Draufsicht außerhalb des Kollisionsbereichs des Werkzeugs angeordnet sind. Somit können
die Getriebekomponenten wie ein Kniehebelhubwerk unterhalb des Werkzeugs entfallen
und der Hub kann nach unten gegenüber der Bodenfläche erweitert werden, ohne die Arbeitshöhe
der Tiefziehverpackungsmaschine dabei anzuheben.
[0009] Vorzugsweise sind die Hubspindeln Gewinderollspindeln oder Trapezgewindespindeln,
beispielsweise mit einer Steigung von 10 mm pro Umdrehung, um einerseits eine hohe
Verstellgeschwindigkeit zu erreichen und andererseits eine große Hubkraft bzw. Haltekraft
zu ermöglichen.
[0010] Die Hubspindeln sind bevorzugt mittels Teleskopfedern abgedeckt, um hohen Hygieneanforderungen
beispielsweise im Medizin- oder Lebensmittelbereich zu genügen, da zum Teil Maschinenteile
mit Reinigungsmitteln gereinigt werden und somit diese Art der Vollabdeckung für bewegbare
Maschinenteile den bestmöglichen Schutz bietet.
[0011] Bevorzugt umfasst das Hubwerk Bremsen, die die Hubspindeln verriegeln, um hohe Haltekräfte
zu ermöglichen, die von einem Werkzeugoberteil auf das bewegbare Werkzeug durch die
auftretenden und benötigten Schließkräfte wirken. Beispielsweise müssen an der Formstation
das Formwerkzeugoberteil und das Formwerkzeugunterteil die Folie ringsum einklemmen
und einem hohen Formdruck von bis zu 6 bar standhalten. Das große Eigengewicht des
bewegbaren Formwerkzeugunterteils spielt eine zusätzliche Rolle.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführung sind die Hubspindeln über ein Riemengetriebe mittels
eines Elektromotors antreibbar. Dabei ist der Elektromotor bevorzugt ein Servomotor,
um sowohl hohe Verstellgeschwindigkeiten, als auch eine hohe Positioniergenauigkeit
des Werkzeugs zu ermöglichen. Diese Ausführung ermöglicht eine sehr flache Ausführung
und somit einen geringen Platzbedarf unterhalb des bewegbaren Werkzeugs. Die hohe
Positioniergenauigkeit ermöglicht auch die Verarbeitung unterschiedlicher Foliendicken,
da das Drehmoment und damit die Haltekraft des bewegbaren Werkzeugs in jeder Position
anpassbar ist, womit auch geringe Dickenunterschiede der Folie von unter 50 µm ausgeglichen
werden können.
[0013] Vorzugsweise weist das Riemengetriebe einen Zahnriemen auf, um das Drehmoment des
Elektromotors auf die Hubspindeln zu übertragen, wobei damit auch eine Synchronisation
der Hubspindeln zueinander erfolgt.
[0014] Das Hubwerk umfasst in einer vorteilhaften Ausbildung eine feste und eine bewegbare
Anschlusseinheit für externe Medien, beispielsweise für Vakuum oder Abluft. Der Vorteil
liegt in einer stationären Zuleitung von Medien an die feste Anschlusseinheit, so
dass diese Leitungen keiner Bewegung unterliegen. Die bewegbare Anschlusseinheit ist
an der Hubschiene oder am Werkzeug angebracht und wirkt mit der festen Anschlusseinheit
in einer oberen Arbeitsposition zusammen, in der auch das bewegliche Werkzeug mit
einem stationären Werkzeugoberteil der jeweiligen Arbeitsstation zusammenwirkt. Sowohl
die Werkzeuge, als auch die Anschlusseinheiten dichten dabei jeweils miteinander luftdicht
ab.
[0015] Vorzugsweise ist die feste Anschlusseinheit derart am Hubwerk angebracht, dass sie
mit der bewegbaren Anschlusseinheit in der Arbeitsposition des Werkzeuges zusammenwirkt,
um ein Medium mittels beider Anschlusseinheiten mit dem Werkzeug zu verbinden. Somit
unterliegt keine der Medienleitungen einer Bewegung, die die Lebensdauer der Leitung
negativ beeinflussen würde.
[0016] Die Anschlusseinheiten weisen bevorzugt jeweils eine gegenüber der Bewegungsrichtung
der Hubbewegung des Hubwerks geneigte Kontaktfläche auf, die eine in Produktionsrichtung
kurze Bauform der Anschlusseinheiten mit einer gegenüber einer senkrecht zur Hubbewegung
ausgerichteten Kontaktfläche ermöglicht.
[0017] Das Hubwerk weist bevorzugt einen Hub von mehr als 300 mm, im Besonderen mehr als
400 mm auf.
[0018] Zweckmäßig ist es, wenn das bewegliche Werkzeug nicht nur in einer oberen und einer
unteren Position positionierbar ist, sondern zusätzlich in einer Werkzeugwechselposition.
In dieser Position kann das Werkzeug besonders leicht zugänglich sein, was die Handhabung
der Verpackungsmaschine insbesondere im Hinblick auf einen Werkzeugwechsel verbessert.
[0019] Vorzugsweise sind die Hubspindeln jeweils zwischen zwei in einer Produktionsrichtung
benachbart angeordneten Führungen vorgesehen, um eine gleichmäßige Verteilung der
Hubkräfte und Haltekräfte zu ermöglichen und um Querkräfte auf die Führungen zu minimieren.
[0020] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine,
- Fig. 2
- eine Einzelansicht eines Hubwerkes der Formstation in offener Stellung,
- Fig. 3
- eine Einzelansicht des Hubwerkes der Formstation in geschlossener Stellung und
- Fig. 4
- eine Einzelansicht des Riemengetriebes des Hubwerkes von unten.
[0021] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0022] Fig. 1 zeigt in schematischer Ansicht eine erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine
1. Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 weist eine Formstation 2, eine Siegelstation
3, eine Querschneideeinrichtung 4 und eine Längsschneideeinrichtung 5 auf, die in
dieser Reihenfolge in einer Produktionsrichtung R an einem Maschinengestell 6 angeordnet
sind. Eingangsseitig befindet sich an dem Maschinengestell 6 eine Zufuhrrolle 7, von
der eine Folie 8 abgezogen wird. Im Bereich der Siegelstation 3 ist ein Materialspeicher
9 vorgesehen, von dem eine Deckelfolie 10 abgezogen wird. Ausgangsseitig ist an der
Tiefziehverpackungsmaschine eine Abfuhreinrichtung 13 in Form eines Transportbandes
vorgesehen, mit der fertige, vereinzelte Verpackungen abtransportiert werden. Ferner
weist die Tiefziehverpackungsmaschine 1 eine nicht dargestellte Vorschubeinrichtung
auf, die die Folie 8 ergreift und diese pro Hauptarbeitstakt in der Produktionsrichtung
R weitertransportiert. Die Vorschubeinrichtung kann zum Beispiel durch beidseitig
angeordnete Transportketten ausgeführt sein.
[0023] In der dargestellten Ausführungsform ist die Formstation 2 als eine Tiefziehstation
ausgebildet, bei der in die Folie 8 durch Tiefziehen Mulden 14 geformt werden. Dabei
kann die Formstation 2 derart ausgebildet sein, dass in der Richtung senkrecht zur
Produktionsrichtung R mehrere Mulden nebeneinander gebildet werden. Die Formstation
2 weist ein Hubwerk 30 auf, um ein Formwerkzeugunterteil bzw. ein Werkzeug 32 (siehe
Fig. 2) nach oben gegen ein Formwerkzeugoberteil 47 in eine Arbeitsposition für den
Formprozess zu bewegen. In Produktionsrichtung R hinter der Formstation 2 ist eine
Einlegestrecke 15 vorgesehen, in der die in der Folie 8 geformten Mulden 14 mit Produkten
16 befüllt werden.
[0024] Die Siegelstation 3 verfügt ebenfalls über ein Hubwerk 30 und über eine verschließbare
Kammer 17, in der die Atmosphäre in den Mulden 14 vor dem Versiegeln zum Beispiel
durch Evakuieren oder Gasspülen mit einem Austauschgas oder mit einem Gasgemisch ersetzt
werden kann.
[0025] Die Querschneideeinrichtung 4 umfasst auch ein Hubwerk 30 und ist als Stanze ausgebildet,
die die Folie 8 und die Deckelfolie 10 in einer Richtung quer zur Produktionsrichtung
R zwischen benachbarten Mulden 14 durchtrennt. Dabei arbeitet die Querschneideeinrichtung
4 derart, dass die Folie 8 nicht über die gesamte Breite aufgetrennt wird, sondern
zumindest in einem Randbereich nicht durchtrennt wird. Dies ermöglicht einen kontrollierten
Weitertransport durch die Vorschubeinrichtung. Die Querschneideeinrichtung 4 weist
auch ein Hubwerk 30 auf.
[0026] Die Längsschneideeinrichtung 5 ist in der dargestellten Ausführungsform als eine
Messeranordnung ausgebildet, mit der die Folie 8 und die Deckelfolie 10 zwischen benachbarten
Mulden 14 und am seitlichen Rand der Folie 8 durchtrennt werden, so dass hinter der
Längsschneideeinrichtung 5 vereinzelte Verpackungen vorliegen.
[0027] Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 verfügt ferner über eine Steuerung 18. Sie hat
die Aufgabe, die in der Tiefziehverpackungsmaschine 1 ablaufenden Prozesse zu steuern
und zu überwachen. Eine Anzeigevorrichtung 19 mit Bedienelementen 20 dient zum Visualisieren
bzw. Beeinflussen der Prozessabläufe in der Verpackungsmaschine 1 für bzw. durch einen
Bediener.
[0028] Die generelle Arbeitsweise der Verpackungsmaschine 1 wird im Folgenden kurz beschrieben.
[0029] Die Folie 8 wird von der Zufuhrrolle 7 abgezogen und durch die Vorschubeinrichtung
in die Formstation 2 transportiert. In der Formstation 2 werden durch Tiefziehen Mulden
14 in der Folie 8 gebildet. Die Mulden 14 werden zusammen mit dem umgebenden Bereich
der Folie 8 in einem Hauptarbeitstakt zu der Einlegestrecke 15 weitertransportiert,
in der sie mit Produkten 16 befüllt werden.
[0030] Anschließend werden die befüllten Mulden 14 zusammen mit dem sie umgebenden Bereich
der Folie 8 in dem Hauptarbeitstakt durch die Vorschubeinrichtung in die Siegelstation
3 weitertransportiert. Die Deckelfolie 10 wird nach einem Ansiegelvorgang an die Folie
8 mit der Vorschubbewegung der Folie 8 weitertransportiert. Dabei wird die Deckelfolie
10 von dem Materialspeicher 9 abgezogen. Durch das Ansiegeln der Deckelfolie 10 auf
die Mulden 14 entstehen verschlossene Verpackungen, die in den nachfolgenden Schneidungen
4 und 5 vereinzelt und mittels der Abfuhreinrichtung 13 aus der Tiefziehverpackungsmaschine
1 heraus transportiert werden.
[0031] Fig. 2 zeigt das Hubwerk 30 in einer offenen Stellung, bei der das bewegliche Werkzeug
32 in seiner untersten Position steht, mit einer Konsole 31, an der jeweils für beide
Seiten des Werkzeugs 32 in Produktionsrichtung R gesehen rechts und links zwei Führungen
33 angebracht sind, wobei die Führungen 33 an ihren oberen Enden mit Trägern 34 verbunden
sind. Mittels der Träger 34 ist das Hubwerk 30 am Maschinenrahmen 6 in der Tiefziehverpackungsmaschine
1 angebracht. Jeweils ein Schlitten 35 ist über die Führungen 33 vertikal bewegbar
und beiden Schlitten 35 sind über eine Hubschiene 36, die quer zur Produktionsrichtung
R ausgerichtet ist, miteinander verbunden. An den Schlitten 35 ist jeweils eine Spindelmutter
37 integriert, mittels derer eine Hubbewegung H der Hubschiene 36 vorgesehen ist.
Jeweils eine Hubspindel 38 ist mittig zwischen den Führungen 33 vorgesehen. Die Drehung
der Hubspindel 38 bedingt eine vertikale Hubbewegung H der Spindelmutter 37 und somit
des Schlittens 35 bzw. der Hubschiene 36. Die Hubspindel 38 ist sowohl zwischen der
Konsole 31 und dem Schlitten 35, als auch zwischen einer Querstrebe 40 und dem Schlitten
35 mittels einer Teleskopfeder 39 komplett abgedeckt. Die Hubspindel 38 ist mittels
einer an der Querstrebe 40 vorgesehenen Bremse 41 verriegelbar.
[0032] Die Hubschiene 36 dient zur Aufnahme des Werkzeugs 32, das in dieser beispielhaften
Ausführungsform dreiteilig ausgeführt ist und eine Ziehtiefe von 350 mm aufweist.
An den Querstreben 40 ist eine feste Anschlusseinheit 42 und an der Hubschiene 36
ist eine bewegbare Anschlusseinheit 43 angebracht. Die bewegbare Anschlusseinheit
43 weist eine gegenüber der Hubbewegung H des Hubwerkes 30 um 30° bis 60° geneigte
Kontaktfläche 44 mit einer Durchgangsöffnung 45 auf, wobei die Durchgangsöffnung 45
über nicht näher dargestellte Durchgänge in der Hubschiene 36 mit dem Werkzeug 32
verbunden ist. Die Neigung der Kontaktfläche 44 der festen Anschlusseinheit 42 ist
entsprechend der Hubbewegung H an die Neigung der Kontaktfläche 44 der bewegbaren
Anschlusseinheit 43 vorgesehen. An der festen Anschlusseinheit 42 sind Medienver-
oder -entsorgungsleitungen 46, beispielsweise für Vakuum oder Abluft, angebracht.
[0033] Im oberen Bereich des Hubwerks 30 ist ein Werkzeugoberteil 47, hier im Speziellen
ein Formwerkzeugoberteil, an den Trägern 34 angeordnet, und eine servomotorische Stempeleinrichtung
48 mit ein oder mehreren Stempeln unterstützt den Formprozess zum Formen der Mulden
14 in die Folie 8.
[0034] Fig. 3 zeigt das Hubwerk 30 in der geschlossenen Stellung, bei der sich das Werkzeug
32 in seiner obersten Stellung, die zugleich seine Arbeitsstellung ist, befindet.
Hierbei wird die Folie 8 zwischen dem Werkzeug 32 und dem Werkzeugoberteil 47 eingeklemmt
und die beiden Anschlusseinheiten 42, 43 wirken mit ihren Kontaktflächen abdichtend
zusammen. Die Hubbewegung H des Werkzeugs 32 und der damit benötigte Raumbedarf für
diese Bewegung definieren einen Kollisionsbereich K. Das Werkzeug 32 kann auch in
andere Stellungen positioniert werden, bei denen die Werkzeuge 32, 47 oder die Anschlusseinheiten
42, 43 jeweils nicht zusammenwirken. Dies kann zum Beispiel eine Stellung sein, bei
der ein Wechsel des Werkzeugs 32 in oder entgegen der Produktionsrichtung R oder nach
oben erfolgen kann. In der Arbeitsposition des Werkzeugs 32 können die Bremsen 41
aktiviert werden, um die Hubspindeln 38 zu verriegeln. So kann das Werkzeug 32 sehr
hohe Schließkräfte, die durch das Werkzeugoberteil 47 und Formdrücke innerhalb der
Werkzeuge 32 erzeugt werden, aufnehmen, ohne dass die Klemmung der Folie 8 aufgehoben
wird bzw. die Werkzeuge 32, 47 nicht mehr ausreichend abdichten.
[0035] Fig. 4 zeigt ein Riemengetriebe 49 des Hubwerks 30 von unten. Das Riemengetriebe
49 umfasst einen Antriebsriemen 50, der als Zahnriemen mit segmentierten Schlitzen
zur Geräuschreduzierung ausgeführt sein kann, jeweils eine Riemenscheibe 51 an den
unteren Enden der Hubspindeln 38, eine Umlenkrolle 52 und eine Antriebsscheibe 53.
Ein parallel zu den Hubspindeln 38 ausgerichteter und an der Konsole 31 angebrachter
Servomotor 54 treibt über die Antriebsscheibe 53 das Riemengetriebe 51 an und erzeugt
somit die vertikale Hubbewegung H des Werkzeugs 32. Für eine hygienische Ausführung
der Hubwerks 30 sorgt auch eine Abdeckung 55 über das Riemengetriebe 51, um es vor
Verschmutzung von oben zu schützen. Ebenso ist eine Kette oder eine andere Riemenart
alternativ einsetzbar.
[0036] Bei der erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine sind die Hubspindeln 38 des
Hubwerks 30 in Draufsicht außerhalb des Kollisionsbereichs K des Werkzeugs 32 angeordnet.
Damit ist gemeint, dass die Hubspindeln 38 nicht unterhalb des Werkzeugs 32 angeordnet
sind, sondern, gemessen an der Produktionsrichtung R, vor oder hinter dem Werkzeug
32 und/oder seitlich neben dem Werkzeug 32. Die Draufsicht auf das Hubwerk 30 erfolgt
dabei in derselben Richtung wie die Hubbewegung des Hubwerks 30, d. h. üblicherweise
in vertikaler Richtung.
[0037] Wie bereits erläutert, kann das Hubwerk 30 für die Formstation 2, für die Siegelstation
3 oder für die Schneidstation 4 vorgesehen sein. An der Formstation 3 wäre das bewegliche
Werkzeug 32 ein Formwerkzeug, üblicherweise ein Formwerkzeug-Unterteil. An der Siegelstation
3 wäre das bewegliche Werkzeug 32 ein Siegelwerkzeug, üblicherweise ein Siegelwerkzeug-Unterteil.
Bei einer Verwendung des Hubwerks 30 für die Schneidstation 4 würde es sich beim Werkzeug
32 um ein Messer oder Gegenmesser handeln, das üblicherweise von einem Träger, beispielsweise
der Hubschiene 36, getragen wird. Bei einer solchen Schneidstation 4 hat das Messer
oder Gegenmesser, dem als Werkzeugoberteil 47 ein komplementäres Gegenmesser oder
Messer zugeordnet ist, üblicherweise geringere räumliche Abmessungen als der Träger
beziehungsweise die Hubschiene 36. Für die Zwecke der Festlegung des Kollisionsbereichs
K können daher an einer Schneidstation das Messer und sein Träger (beispielsweise
die Hubschiene 36) gemeinsam als "Werkzeug (32)" betrachtet werden. Damit ist der
Kollisionsbereich K der gesamte Bereich, der bei der Bewegung durch das Hubwerk 30
vom Messer und vom Träger überstrichen wird.
[0038] An der Siegelstation 3 ist das Werkzeugoberteil 47 als Siegelwerkzeugoberteil ausgeführt
und dort ist keine servomotorische Stempeleinheit vorgesehen.
[0039] Es sind auch Ausführungen des Hubwerks 30 denkbar, die sechs, acht oder mehr Führungen
33 und vier, sechs oder mehr Hubspindeln umfassen. Des Weiteren ist ein Riemengetriebe
49 denkbar, bei der der Antriebsriemen 50 außerhalb der Führungen 33 und über vier
Umlenkrollen 52 an allen vier Ecken des Hubwerks 30 verläuft, um die Hubschiene 36
noch weiter nach unten anordnen zu können.
[0040] Um noch größere Hubbewegungen H zu ermöglichen, kann die Arbeitshöhe der Maschine
1 (d. h. die Ebene für den Transport der Folie 8) und damit der Maschinenrahmen 6
erhöht werden.
1. Tiefziehverpackungsmaschine (1), umfassend ein elektromotorisches Hubwerk (30) für
eine Form- (2), Siegel- (3) und/oder Schneidstation (4), wobei das Hubwerk (30) zwei
Schlitten (35) und ein mit den Schlitten (35) verbundenes Werkzeug (32) aufweist und
die Schlitten (35) in vertikalen Führungen (33) gelagert sind, und ein Kollisionsbereich
(K) durch die Hubbewegung (H) des Werkzeugs (32) zwischen einer unteren und einer
oberen Position definiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubwerk (30) wenigstens zwei Hubspindeln (38) umfasst, die parallel zu den Führungen
(33) und außerhalb des Kollisionsbereichs (K) des Werkzeugs (32) angeordnet sind.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hubschiene (36) vorgesehen ist, mittels derer das Werkzeug (32) mit den Schlitten
(35) verbunden ist.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubspindeln (38) Gewinderollspindeln sind.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubspindeln (38) mittels Teleskopfedern (39) abgedeckt sind.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubwerk (30) Bremsen (41) umfasst, die die Hubspindeln (38) verriegeln können.
6. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubspindeln (38) über ein Riemengetriebe (49) mittels eines Elektromotors (54)
antreibbar sind.
7. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (54) ein Servomotor ist.
8. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Riemengetriebe (49) einen Zahnriemen (50) aufweist.
9. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubwerk (30) eine feste und eine bewegbare Anschlusseinheit (42, 43) für externe
Medien umfasst.
10. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegbare Anschlusseinheit (43) an der Hubschiene (36) oder am Werkzeug (32)
angebracht ist.
11. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Anschlusseinheit (42) derart am Hubwerk (30) angebracht ist, dass sie mit
der bewegbaren Anschlusseinheit (43) in der Arbeitsposition des Werkzeuges (32) zusammenwirkt,
um ein Medium mittels beider Anschlusseinheiten (42, 43) mit dem Werkzeug (32) zu
verbinden.
12. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusseinheiten (42, 43) jeweils eine gegenüber der Bewegungsrichtung der
Hubbewegung (H) des Hubwerks (30) geneigte Kontaktfläche (44) aufweisen.
13. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubwerk (30) einen Hub von mehr als 300 mm aufweist.
14. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (32) zusätzlich zur oberen und unteren Position in einer Werkzeugwechselposition
positionierbar ist.
15. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubspindeln (38) jeweils zwischen zwei in einer Produktionsrichtung (R) benachbart
angeordneten Führungen (33) vorgesehen sind.