[0001] Die Erfindung betrifft einen Torsionsstab zur Drehmomentbegrenzung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein solcher Torsionsstab ist ausgebildet mit einem Schaft mit einem
ersten Endbereich und einem in Längsrichtung entgegengesetzten zweiten Endbereich,
einer ersten Kupplung zum drehfesten Verbinden des Schafts mit der Abtriebsspindel
eines Schlagschraubers, wobei die erste Kupplung am ersten Endbereich des Schafts
angeordnet ist, und einer zweiten Kupplung zum drehfesten Verbinden des Schafts mit
einem Gewindeelement, insbesondere mit der Mutter eines Expansionsankers, wobei die
zweite Kupplung am zweiten Endbereich des Schafts angeordnet ist, wobei der Schaft
zwischen dem ersten Endbereich und dem zweiten Endbereich einen Torsionsbereich aufweist.
[0002] Ein gattungsgemässer Torsionsstab ist beispielsweise aus der
GB1521461A bekannt. Er bildet eine Torsionsfeder zwischen der Abtriebsspindel des Schlagschraubers
und dem anzuziehenden Schraubelement, welche das auf das Schraubelement aufgebrachte
Drehmoment begrenzen kann. Ein weiterer Torsionsstab ist in der Patentanmeldung
DE102012213432A beschrieben
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen besonders zuverlässigen und zugleich in der Herstellung
besonders günstigen Torsionsstab zur Verfügung zu stellen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch einen Torsionsstab mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0005] Ein erfindungsgemässer Torsionsstab ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft im
Torsionsbereich rohrförmig mit einem innenliegenden Hohlraum ausgeführt ist, und dass
der Schaft im Torsionsbereich zumindest einen Schlitz aufweist.
[0006] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die Verwendung eines massiven Torsionsbereichs
unter Umständen mit Nachteilen verbunden sein kann. Denn in einem Torsionsstab mit
massivem Torsionsbereich können vergleichsweise hohe Schubspannungen auftreten (bei
einer typischen Anwendung bis ca. 900 N/mm
2). Daher muss bei einem massiven Torsionsbereich in der Regel ein hochfester Werkzeugstahl
und ein relativ aufwendiges Fertigungsverfahren, teilweise mit Kugelstrahlen, zum
Einsatz kommen, um Frühausfälle des Torsionsstabs durch Brüche zu vermeiden und um
ausreichende Standzeiten zu erreichen. Darüber hinaus sind bei einem massiven Torsionsbereich
die Anforderungen an die Durchmessergenauigkeit des Torsionsstabs vergleichsweise
hoch, da sich Abweichungen im Durchmesser in der vierten Potenz in der Wirkung des
Torsionsstabs auswirken können (denn für die Wirkung eines Torsionsstabs ist in der
Regel das Verhältnis des Drehwinkels zum Drehmoment massgeblich, welches wiederum
vom polaren Flächenträgheitsmoment abhängt, in welches bei einem massiven Torsionsbereich
der Durchmesser mit der vierten Potenz eingeht).
[0007] Hier setzt die Erfindung an und sieht vor, im Torsionsbereich anstelle eines massiven
Rundstabs ein geschlitztes dünnwandiges Rohr zu verwenden. Verglichen mit Massivstäben
ist ein solches offenes Profil deutlich weniger torsionsstabil. In überraschender
Weise wurde im Rahmen der Erfindung erkannt, dass dies die Standzeiten des Torsionsstabs
aber nicht verringert, sondern im Gegenteil erhöhen kann. Denn damit ein Torsionsstab
mit einem offenen Profil bei der Anwendung dieselbe Wirkung hat wie ein Torsionsstab
mit einem Massivprofil, damit sich also insbesondere bei identischem Drehmoment derselbe
Verdrehwinkel einstellt, muss der Torsionsbereich bei einem dünnwandigen geschlitzten
Profil vergleichsweise durchmessergross ausgeführt werden. Bei einem durchmessergrossen
dünnwandigen offenen Profil ergibt sich aber ein relativ grosses polares Widerstandsmoment,
was zur Folge hat, dass die maximale Schubspannung entsprechend verringert ist. Die
Last kann sich gewissermassen über mehr Fläche verteilen. Indem also der steife durchmesserkleine
Rundstab durch ein offenes Rohr mit dünner Wandstärke und grossem Durchmesser ersetzt
wird, können die maximalen Schubspannungen im Torsionselement reduziert, eventuell
sogar halbiert und weiter verringert werden. Einer Überbeanspruchung des Materials
wird damit in einfacher Weise entgegengewirkt. Insbesondere können folglich kostengünstigere
Materialien eingesetzt werden, ohne dass es zu vorzeitigen Ausfällen des Torsionsstabs
kommt. Darüber hinaus kann, wie weiter unten im Detail erläutert ist, ein erfindungsgemässes
offenes Rohrprofil auch besonders einfach hergestellt werden, insbesondere kann ein
materialaufwändiger spanender Herstellungsprozess vermieden werden.
[0008] Durch die erfindungsgemässe Verwendung eines offenen Rohrprofils entstehen ferner
zusätzliche Freiheitsgrade in der Auslegung des Torsionsstabs, denn es kann hier nicht
nur der Durchmesser, sondern auch die Dicke des geschlitzten Rohres variiert werden.
Darüber hinaus kann auch die Länge des Torsionsbereichs fertigungstechnisch besonders
einfach und günstig variiert werden, da keine spanende Herstellung aus Vollen erforderlich
ist. Schliesslich wird durch den vergleichsweise grossen Aussendurchmesser des Torsionsbereichs
das Bild eines besonders robusten Torsionsstabs vermittelt. Hierdurch sind weitere
Handhabungsvorteile gegeben.
[0009] Erfindungsgemäss kann unter der Längsrichtung die Richtung der Längsachse des Torsionsstabs,
insbesondere seines Schafts, verstanden werden. Das Gewindeelement kann ein Aussengewinde
oder ein Innengewinde aufweisen und es kann beispielsweise eine Schraube oder eine
Schraubmutter sein. Vorzugsweise kann es sich beim Gewindeelement um die Mutter eines
Expansionsankers handeln. Ein solcher Expansionsanker kann einen Ankerbolzen und eine
Spreizhülse aufweisen, wobei der Ankerbolzen einerseits mit einem Spreizkonus zum
Aufspreizen der Spreizhülse und andererseits mit einem Gewinde ausgebildet ist, an
dem die Mutter angeordnet ist. Das Gewinde des Gewindeelements verläuft bei bestimmungsgemässer
Anwendung des Torsionsstabs bevorzugt koaxial zum Torsionsstab. Erfindungsgemäss reicht
der Schlitz von der Schaftaussenseite bis in den Hohlraum des Schafts.
[0010] Besonders bevorzugt ist es, dass der Schaft im Torsionsbereich genau einen Schlitz
aufweist. Dies kann unter anderem im Hinblick auf den Fertigungsaufwand vorteilhaft
sein, da gemäss dieser Ausführungsform der Torsionsbereich des Schafts durch einfaches
Biegen/Rollen eines Blechstreifens gefertigt werden kann.
[0011] Vorteilhafterweise weist der Schaft in zumindest einem der Endbereiche, vorzugsweise
in beiden Endbereichen, und/oder im Bereich zumindest einer der Kupplungen, vorzugsweise
im Bereich beider Kupplungen, eine höhere Torsionssteifigkeit gegenüber Torsion um
die Längsachse des Schafts auf als im Torsionsbereich, insbesondere eine um zumindest
den Faktor 2, vorzugsweise zumindest 5, 10 oder 100 höhere Torsionssteifigkeit. Hierdurch
kann gewährleistet werden, dass die bestimmungsgemässe Torsion vorwiegend im Torsionsbereich
stattfindet, wohingegen sich die Endbereiche beim bestimmungsgemässen Betrieb nur
unwesentlich verdrehen. Hierdurch wiederum kann eine besonders zuverlässige Verbindung
mit dem Schlagscharuber und/oder mit dem Gewindeelement erreicht werden. Unter der
Torsionssteifigkeit kann insbesondere das Produkt aus dem polaren Trägheitsmoment
und dem Schubmodul verstanden werden.
[0012] Erfindungsgemäss weist der Schlitz eine Richtungskomponente in Richtung der Längsachse
des Schafts auf. Besonders bevorzugt ist es, dass sich der Schlitz parallel zur Längsachse
des Schafts erstreckt. Hierdurch kann die Herstellung weiter vereinfacht werden, insbesondere
dann, wenn der Torsionsbereich durch Biegen eines Blechstreifens gefertigt wird. Darüber
hinaus können unerwünschte Spannungsspitzen im Bereich des Schlitzes vermieden werden.
[0013] Grundsätzlich kann der Schaft im Torsionsbereich einen mehreckigen oder einen ovalen
Aussenquerschnitt aufweisen. Besonders bevorzugt ist es aber, dass der Schaft im Torsionsbereich
einen kreisrunden Aussenquerschnitt aufweist. Die damit einhergehende hohe Symmetrie
kann für die Aufnahme der auftretenden Kräfte besonders geeignet sein. Vorzugsweise
weist der Schaft im Torsionsbereich auch einen kreisrunden Innenquerschnitt auf. Insbesondere
kann der Schaft in zumindest einem Querschnitt durch den Torsionsbereich, vorzugsweise
im gesamten Torsionsbereich, eine konstante Wandstärke aufweisen. Der Schaft kann
auch in zumindest einem Endbereich, vorzugsweise in beiden Endbereichen, einen kreisrunden
Aussenquerschnitt aufweisen.
[0014] Weiterhin ist es besonders bevorzugt, dass der Schaft im gesamten Torsionsbereich
denselben Querschnitt aufweist. Hierdurch kann die Fertigung weiter vereinfacht werden.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass der Schaft mehrteilig
ausführt ist, das heisst, dass er aus mehreren separaten Teilen gefertigt ist, die
vorzugsweise auch eine unterschiedliche Materialzusammensetzung aufweisen können.
Insbesondere kann der Schaft aus zumindest drei separaten Teilen gefertigt sein, wobei
die ersten beiden Teile die beiden Endebereiche und das dritte Teil den Torsionsbereich
des Schafts bilden können. Besonders bevorzugt ist es, dass der Torsionsbereich des
Schafts mit den beiden Endbereichen verschweisst oder verlötet ist. Dies kann im Hinblick
auf den Fertigungsaufwand vorteilhaft sein. Der Verbund der einzelnen Teile kann durch
eine Kunststoffummantelung, welche z.B. durch Umspritzen, durch Beschichten, als Kunststoffrohr
oder als Kunststofffolie, z.B. Schrumpffolie, aufgebracht werden kann, optisch ansprechend,
haptisch optimiert und noch anwendungssicherer gestaltet werden.
[0016] Insbesondere ist es bevorzugt, dass der Schaft zumindest im Torsionsbereich eine
Kunststoffummantelung, vorzugsweise eine Kunststoffumspritzung, aufweist. Der Torsionsbereich
kann der empfindlichste Bereich des Torsionsstabs sein. Durch die Kunststoffummantelungkann
der empfindlichste Bereich gezielt geschützt werden. Die Kunststoffummantelung besteht
bevorzugt aus einem Thermoplast und/oder aus einem Elastomer. Der Schaft besteht vorzugsweise
aus Metall, insbesondere aus Stahl.
[0017] Die erste Kupplung kann eine Polygonalstruktur, vorzugsweise einen Innenmehrkant,
beispielsweise einen Vierkant, aufweisen. Ebenso kann die zweite Kupplung eine Polygonalstruktur,
vorzugsweise einen Innenmehrkant, beispielsweise einen Sechskant, aufweisen. Die Polygonalstruktur
der ersten Kupplung und/oder der zweiten Kupplung ist vorzugsweise im Schaft ausgebildet.
[0018] Besonders bevorzugt ist es, dass der Torsionsstab eine drehfest mit dem Schaft verbundene
Kupplungshülse aufweist, welche am zweiten Endbereich des Schafts längsverschiebbar
auf dem Schaft angeordnet ist, wobei die zweite Kupplung an der Kupplungshülse ausgebildet
ist. Insbesondere kann der Innenmehrkant der zweiten Kupplung in der Kupplungshülse
ausgebildet sein. Durch Vor- und Zurückschieben der Kupplungshülse längs des Schafts
kann die zweite Kupplung am Gewindeelement ein- bzw. ausgekuppelt werden. Diese Ausführungsform
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mittels des Torsionsstabs ein Expansionsanker
gesetzt werden soll: beim Eintreiben des Expansionsankers in ein Bohrloch wird die
Kupplungshülse in Richtung zum ersten Endbereich hin zurückgeschoben. Die zweite Kupplung
ist dann ausgekuppelt und es werden nur axiale Schläge vom Torsionsstab auf den Expansionsanker
übertragen. Anschliessen wird die Kupplungshülse in einem zweiten Schritt in Richtung
vom ersten Endbereich weg vorgeschoben und über die Mutter des Expansionsankers übergeschoben.
Dadurch wird der Torsionsstab zum Anziehen der Mutter drehfest mit der Mutter gekoppelt.
[0019] Die Erfindung umfasst auch eine Anordnung bestehend aus einem erfindungsgemässen
Torsionsstab, einem Schlagschrauber und einem Expansionsanker mit einer Mutter, wobei
der Torsionsstab an seiner ersten Kupplung drehfest mit einer Abtriebsspindel des
Schlagschraubers und an seiner zweiten Kupplung drehfest mit der Mutter des Expansionsankers
gekoppelt ist. Ein erfindungsgemässer Torsionsstab ist vorzugsweise so ausgelegt,
dass bei Erreichen eines vorgeschriebenen Anzugsdrehmoments der Schlag des verwendeten
Schlagschraubers nur noch zu einer Verdrehung des Torsionsstabs führt und nicht mehr
zu einem weiteren Anstieg des Anspannmoments des Ankers.
[0020] Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemässen
Torsionsstabs mit den Schritten:
- Biegen eines Blechstreifens in die Form eines geschlitzen Rohres, welches den Torsionsbereich
des Schafts bildet,
- anschliessend Anfügen, insbesondere Anschweissen oder Anlöten, von zwei Endstücken
an entgegengesetzten Enden des geschlitzen Rohres, wobei die beiden Endstücke die
Endbereiche des Schafts bilden.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die schematisch in den beiliegenden Figuren dargestellt sind, wobei einzelne Merkmale
der nachfolgend gezeigten Ausführungsbeispiele im Rahmen der Erfindung einzeln oder
in beliebiger Kombination realisiert werden können. In den Figuren zeigen schematisch:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Torsionsstabs gemäss einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2:
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Torsionsstabs gemäss einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 3:
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Torsionsstabs gemäss einer dritten Ausführungsform;
und
- Figur 4:
- eine weitere Seitenansicht des Torsionsstabs gemäss Figur 3, wobei zusätzlich ein
Expansionsanker und ein Schlagschrauber gezeigt sind.
[0022] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Torsionsstabs
dargestellt. Der Torsionsstab weist einen Schaft 10 mit einem ersten Endbereich 11
und einen in Längsrichtung, also in Richtung der Längsachse 19 des Schafts 10, entgegengesetzten
zweiten Endbereich 12 auf. Am ersten Endbereich 11 ist stirnseitig am Schaft 10 eine
als Innenvierkant ausgebildete erste Kupplung 15 vorgesehen, über welche der Schaft
10 drehfest mit der Abtriebsspindel 51 eines nur in Fig. 4 und dort lediglich grob
schematisch dargestellten Schlagschraubers 50, insbesondere Tangential-Schlagschraubers,
koppelbar ist. Am zweiten Endbereich 12 ist stirnseitig am Schaft 10 eine als Innensechskant
ausgebildete zweite Kupplung 16 vorgesehen, über welche der Schaft 10 drehfest mit
einem nur in Fig. 4 dargestellten Gewindeelement 62 koppelbar ist.
[0023] Insbesondere kann der Torsionsstab zum Setzen eines in Fig. 4 dargestellten Expansionsankers
60 dienen, welcher einen Ankerbolzen 61 und eine Spreizhülse 64 aufweist, die den
Ankerbolzen 61 umgibt, wobei am Ankerbolzen 61 einerseits ein Spreizkonus 63 zum Aufweiten
der Spreizhülse 64 und andererseits ein Gewinde 67 angeordnet ist, auf dem das als
Mutter ausgebildete Gewindeelement 62 sitzt.
[0024] Wie insbesondere Figur 1 weiter zeigt, weist der Schaft 10 zwischen seinen beiden
Endbereichen 11 und 12 einen Torsionsbereich 13 auf. Bei der bestimmungsgemässen Verwendung
des Torsionstabs wirkt dieser Torsionsbereich 13 als Torsionsfeder, welche Kraftspitzen
des Schlagschraubers 50 teilweise aufnehmen kann. Damit sich der Torsionsstab gezielt
im Torsionsbereich 13 verdreht, weist der Torsionsstab im Torsionsbereich 13 eine
verglichen mit den Endbereichen 11 und 12 geringe Torsionssteifigkeit bezogen auf
die Längsachse 19 auf.
[0025] Im Torsionsbereich 13 ist der Schaft als einfach geschlitzte Rundrohr ausgebildet,
das heisst der Schaft 10 weist dort einen innenliegenden zylindrischen Hohlraum 31
sowie einen Schlitz 32 auf, der von aussen in den Hohlraum 31 führt. Der Schlitz 32
verläuft dabei vorzugsweise parallel zur Längsachse 19 des Schafts 10. Durch die Ausführung
als Hohlkörper und zusätzlich durch den Schlitz 32 ist der erfindungsgemässe Torsionsbereich
13 im Vergleich zu einem massiven Stab vergleichsweise nachgiebig gegenüber Drehmomenten
um die Längsachse 19. Damit der erfindungsgemässe Torsionsbereich 13 dieselbe Torsionssteifigkeit
aufweist wie ein massiver Stab muss er daher mit vergleichsweise grossem Aussendurchmesser
ausgeführt werden. Hierdurch steht vergleichsweise viel Material zur Verfügung, das
die Torsion aufnehmen kann, so dass erfindungsgemäss vergleichsweise geringe Spannungen
im Material auftreten.
[0026] Der erste Endbereich 11 und der zweite Endbereich 12 sind über Schweiss- oder Lötstellen
25 beziehungsweise 26 mit dem Torsionsbereich 13 verbunden. Der erste Endbereich 11
weist einen Stutzen 21 auf, der zum zweiten Endbereich 12 hin vorsteht. Analog weist
der zweite Endbereich 12 einen Stutzen 22 auf, der zum ersten Endbereich 11 hin vorsteht.
Die beiden Stutzen 21 und 22 ragen in das geschlitzte Rohr, welches den Torsionsbereich
13 bildet, hinein, wobei das geschlitzte Rohr an den Mantelflächen der beiden Stutzen
21 und 22 anliegt.
[0027] Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Torsionsstabs ist in Figur
2 gezeigt. Die Ausführungsform der Figur 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform
der Figur 1 lediglich dadurch, dass gemäss der Ausführungsform der Figur 2 der Schaft
10 bereichsweise von einer hülsenförmigen Kunststoffummantelung 90 umgeben ist, welche
den Torsionsbereich 13 schützt. Die Kunststoffummantelung 90 umgibt den Torsionsbereich
13 und erstreckt mehr oder weniger weit in die Endbereiche 11 und 12.
[0028] Eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Torsionsstabs ist in den Figuren
3 und 4 gezeigt. Die Ausführungsform der Figuren 3 und 4 unterscheidet sich von der
Ausführungsform der Figur 1 durch die Ausgestaltung des zweiten Endbereichs 12 des
Schafts 10. Gemäss Ausführungsform der Figuren 3 und 4 weist der Schaft 10 eine Kupplungshülse
46 auf, die den Schaft 10 am zweiten Endbereich 12 umgibt, und die in Längsrichtung
des Schafts 10 verschiebbar am Schaft 10 gelagert ist. An dieser Kupplungshülse 46
ist die z.B. als Innenmehrkant ausgeführte zweite Kupplung 16 für das Gewindeelement
62 vorgesehen.
[0029] In der in den Figuren 3 und 4 dargestellten zurückgeschobenen Stellung der Kupplungshülse
46 steht der Schaft 10 auf seiner im zweiten Endbereich 12 befindlichen Stirnseite
über die Kupplungshülse 46 über. In dieser Hülsenstellung ist der Schaft 10 des Torsionsstabs
vom Gewindeelement 62 des Expansionsankers 60 drehentkoppelt, d.h. der Torsionsstab
kann nur axial auf den Expansionsanker 60 wirken. Wird die Kupplungshülse 46 am Schaft
10 vom ersten Endbereich 11 hinweg (in den Figuren 3 und 4 nach links) vorgeschoben,
so kann die Kupplungshülse 46 das Gewindeelement 62 des Expansionsankers 60 umgreifen,
und es wird über die zweite Kupplung 16 in der Kupplungshülse 46 eine drehfeste Verbindung
zwischen dem Schaft 10 und dem Gewindeelement 62 hergestellt.
[0030] Stirnseitig an seinem zweiten Endbereich 12 kann der Schaft 10 eine Aufnahme 44 zur
Zentrierung des Ankerbolzens 61 und damit zur Zentrierung des hierauf angeordneten
Gewindeelements 62 relativ zum Torsionsstab aufweisen. Diese Aufnahme 44 kann auch
dazu dienen, einen Expansionsanker 60 mit Hilfe des Torsionsstabes in ein Bohrloch
68 einzutreiben. In diesem Fall wird der Schlagschrauber 50 durch einen Bohrhammer
ersetzt. Beim Eintreiben des Expansionsankers 60 in das Bohrloch 68 kann der Bohrhammer
sowohl nur schlagend als auch drehschlagend betrieben werden.
[0031] Der Torsionsstab gemäss Figur 3 kann somit sowohl als Setzwerkzeug für einen Expansionsanker
60 als auch als Anspann-Werkzeug für ein kontrolliertes Anzugs-Drehmoment verwendet
werden.
1. Torsionsstab zur Drehmomentbegrenzung, mit
einem Schaft (10) mit einem ersten Endbereich (11) und einem in Längsrichtung entgegengesetzten
zweiten Endbereich (12),
einer ersten Kupplung (15) zum drehfesten Verbinden des Schafts (10) mit der Abtriebsspindel
(51) eines Schlagschraubers (50), wobei die erste Kupplung (15) am ersten Endbereich
(11) des Schafts (10) angeordnet ist, und
einer zweiten Kupplung (16) zum drehfesten Verbinden des Schafts (10) mit einem Gewindeelement
(62), insbesondere mit der Mutter eines Expansionsankers (60), wobei die zweite Kupplung
(16) am zweiten Endbereich (12) des Schafts (10) angeordnet ist,
wobei der Schaft (10) zwischen dem ersten Endbereich (11) und dem zweiten Endbereich
(12) einen Torsionsbereich (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (10) im Torsionsbereich (13) rohrförmig mit einem innenliegenden Hohlraum
(31) ausgeführt ist, und
dass der Schaft (10) im Torsionsbereich (13) zumindest einen Schlitz (32) aufweist.
2. Torsionsstab nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (10) im Torsionsbereich (13) genau einen Schlitz (32) aufweist.
3. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (10) in den Endbereichen (11, 12) eine höhere Torsionssteifigkeit gegenüber
Torsion um die Längsachse (19) des Schafts (10) aufweist als im Torsionsbereich (13),
insbesondere eine um zumindest den Faktor 2 höhere Torsionssteifigkeit.
4. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Schlitz (32) parallel zur Längsachse (19) des Schafts (10) erstreckt.
5. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (10) im Torsionsbereich (13) einen kreisrunden Aussenquerschnitt aufweist.
6. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (10) im gesamten Torsionsbereich (13) denselben Querschnitt aufweist.
7. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (10) mehrteilig ausführt ist, wobei der Torsionsbereich (13) des Schafts
(10) mit den beiden Endbereichen (11, 12) verschweisst oder verlötet ist.
8. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (10) zumindest im Torsionsbereich (13) eine Kunststoffummantelung (90)
aufweist.
9. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Kupplung (15) einen Innenvierkant und die zweite Kupplung (16) einen Innensechskant
aufweist.
10. Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass er eine drehfest mit dem Schaft (10) verbundene Kupplungshülse (46) aufweist, welche
am zweiten Endbereich (12) des Schafts (10) längsverschiebbar auf dem Schaft (10)
angeordnet ist, wobei die zweite Kupplung (16) an der Kupplungshülse (46) ausgebildet
ist.
11. Anordnung bestehend aus einem Torsionsstab nach einem der vorstehenden Ansprüche,
einem Schlagschrauber (50) und einem Expansionsanker (60) mit einer Mutter, wobei
der Torsionsstab an seiner ersten Kupplung (15) drehfest mit einer Abtriebsspindel
(51) des Schlagschraubers (50) und an seiner zweiten Kupplung (16) drehfest mit der
Mutter des Expansionsankers (60) gekoppelt ist.
12. Verfahren zum Herstellen eines Torsionsstabs nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit
den Schritten:
- Biegen eines Blechstreifens in die Form eines geschlitzen Rohres, welches den Torsionsbereich
(13) des Schafts (10) bildet,
- Anfügen, insbesondere Anschweissen oder Anlöten, von zwei Endstücken an entgegengesetzten
Enden des Rohres, wobei die beiden Endstücke die Endbereiche (11 bzw. 12) des Schafts
(10) bilden.