[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Karusselltür mit einer Antriebseinheit, die
mit einem Drehkreuz der Karusselltür antreibend verbunden ist, und wobei die Karusselltür
in einem Gebäude einrichtbar ist, das einen begehbaren Bodenkörper aufweist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der
DE 197 11 460 A1 ist eine Karusselltür mit einer Antriebseinheit bekannt, die mit einem Drehkreuz
der Karusselltür antreibend verbunden ist. Die Antriebseinheit ist auf einem Bodenkörper
des Gebäudes aufgenommen und treibt das Drehkreuz der Karusselltür über ein Getriebe
mit einem Motor an. Die großen baulichen Abmessungen des Motors und des Getriebes
zur Bildung der Antriebseinheit erfordern eine spezielle Ausgestaltung des Drehkreuzes
mit mehreren Schwingen, die eine Zentraleinheit bilden, und erst an den Schwingen
können Drehflügel beispielsweise aus Glas gelenkig angebracht werden. Dadurch entsteht
ein großer erforderlicher Einbauraum für die Antriebseinheit, wodurch schließlich
der gesamte Einbauraum zur Anordnung der Karusselltür beispielsweise in der Fassade
des Gebäudes ebenfalls erheblich vergrößert ist.
[0003] Grundsätzlich wird das Ziel verfolgt, die Antriebseinheit nicht oder nur minimal
in den Bodenkörper einzulassen, auf dem die Karusselltür aufgebaut wird. Insbesondere
bei historischen Gebäuden, die beispielsweise unter Denkmalschutz stehen, ist der
erforderliche bauliche Eingriff in das Gebäude häufig unerwünscht hoch, sodass Lösungen
gefunden werden müssen, trotz einer bodenseitigen Anordnung der Antriebseinheit zum
Antrieb des Drehkreuzes in der Karusselltür den Eingriff insbesondere in den Bodenkörper
des Gebäudes minimal zu halten.
[0004] Aus der
EP 2 072 737 A2 ist eine Karüsselltür mit einer Antriebseinheit bekannt, die mit einem Drehkreuz
der Karusselltür antreibend verbunden ist, wobei die Antriebseinheit deckenseitig
montiert ist. Eine derartige Ausführung einer Karusselltür verdeutlicht den erforderlichen
Einbauraum zur Integration der Antriebseinheit oberhalb des Drehkreuzes, was aus baulichen
und ästhetischen Gründen häufig nicht sinnvoll umsetzbar oder nicht gewünscht ist.
Karusselltüren neuerer Bauart weisen häufig sogar Glasdeckenelemente auf, die eine
Anordnung einer konventionellen Antriebseinheit oberseitig des Drehkreuzes der Karusselltür
nicht zulassen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Karusselltür mit einer Antriebseinheit vorzuschlagen,
die derart in der Karusselltür eingerichtet ist, dass der bauliche Eingriff in ein
Gebäude und insbesondere in einen Bodenkörper, auf dem die Karusselltür aufgebaut
wird, minimal ist oder vermieden wird.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Karusselltür mit einer Antriebseinheit gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Antriebseinheit als elektronisch
kommutierter Vielpolmotor ausgebildet ist und mit dem Drehkreuz getriebelos in Wirkverbindung
steht, wobei der Vielpolmotor derart in der Karusselltür eingerichtet ist, dass dieser
oberhalb der Oberseite des Bodenkörpers anordbar ist.
[0008] Dabei geht die Erfindung von dem Gedanken aus, eine Karusselltür mit einer Antriebseinheit
zu schaffen, die auf der Unterseite der Karusselltür angeordnet ist, die jedoch nicht
in den Bodenkörper des Gebäudes hineinragt. Die Erfindung macht sich dabei die Ausführung
der Antriebseinheit als elektronisch kommutierter Vielpolmotor zu Nutze, der sehr
flach ausgeführt werden kann, sodass ein Raum zwischen der Oberseite des Bodenkörpers
und dem Drehkreuz geschaffen werden kann, in den der Vielpolmotor aufgenommen werden
kann. Dabei muss sich das Drehkreuz nicht zwangsläufig oberhalb des Vielpolmotors
befinden, denn dieser kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante auch im Drehkreuz
selbst aufgenommen sein. Insbesondere durch die getriebelose Verbindung zwischen dem
Vielpolmotor und dem Drehkreuz wird weiterer Bauraum eingespart, die eine Anordnung
des Vielpolmotors oberhalb der Oberseite des Bodenkörpers überhaupt erst möglich macht.
[0009] Somit kann die Antriebseinheit durch die Verwendung eines Vielpolmotors getriebelos
ausgeführt sein, und der Vielpolmotor kann ohne Zwischenschaltung eines Getriebes
in direkter Anordnung mit dem Drehkreuz in Verbindung gebracht werden. Dadurch weist
der drehende Teil des Vielpolmotors die gleiche Drehzahl auf wie das Drehkreuz der
Karusselltür und der Vielpolmotor kann eine Antriebsachse aufweisen, die mit der Drehachse
des Drehkreuzes zusammenfällt.
[0010] Vielpolmotoren sind auch unter der Bezeichnung der Torquemotoren bekannt und weisen
grundsätzlich auf einer Kreisbahn angeordnete Spulenelemente auf, die einen Spulenring
bilden und die ebenfalls auf einer Kreisbahn angeordneten Magnetelementen gegenüberstehen,
beispielsweise innenseitig, außenseitig oder axial gegenüberstehend, sodass ein hochpoliger,
drehmomentstarker Direktantrieb gebildet ist.
[0011] Mit besonderem Vorteil kann das Verhältnis aus Höhe zu Durchmesser der im Wesentlichen
runden, flach ausgebildeten Grundstruktur des elektronisch kommutierten Vielpolmotors
einen Wert von wenigstens 1:3, vorzugsweise von wenigstens 1:4, besonders bevorzugt
von wenigstens 1:5 und am meisten bevorzugt von 1:8 und mehr aufweisen. Das Verhältnis
aus Höhe zu Durchmesser ergibt sich durch den parallelen Abstand des scheibenförmigen
oder topfförmigen Statorteils zum scheibenförmigen oder topfförmigen Rotorteil des
Vielpolmotors zum Durchmesser des Statorteils und/oder des Rotorteils. Dadurch, dass
die Spulenelemente und die Magnetelemente zwischen dem Statorteil und dem Rotorteil
angeordnet sein können, lassen sich erst die Verhältnisse aus Höhe zu Durchmesser
von bis zu 1:8 und mehr erreichen, und es hat sich gezeigt, dass sogar Grundstrukturen
von Vielpolmotoren als Antrieb für Karusselltüren zum Einsatz kommen können, die ein
Verhältnis aus Höhe zu Durchmesser von mehr als 1:12 erreichen können.
[0012] Als scheibenförmige Gestalt wird vorliegend ein flacher Zylinder bezeichnet, bei
dem der Durchmesser mehrfach größer ist als die Höhe. Beispielsweise kann der Vielpolmotor
einen Durchmesser von ca. 500 mm und eine Höhe von ca. 40 mm aufweisen. Weiterhin
ist das Merkmal einer scheibenförmigen Gestalt auch dann gegeben, wenn ein Vielpolmotor
mit primär scheibenförmiger Gestalt absichtlich zu einer anderen ähnlichen Form umgestaltet
wird. Beispielsweise kann ein flacher, mehreckiger Stumpf den an sich runden Statorteil
oder Rotorteil umschließen oder beispielsweise der Statorteil oder auch der Rotorteil
weist eine von einer Tellerform abweichende, unrunde Gestalt auf, beispielsweise einen
flachen, eckigen Kubus. Eine solche Umgestaltung kann erfolgen durch Umschließen des
Rotorteils oder des Statorteils mit einem entsprechend geformten Gehäuse oder durch
entsprechende Umgestaltung der Spulenkerne.
[0013] Der Vielpolmotor kann einen scheibenförmigen oder topfförmigen Statorteil umfassen,
der am Bodenkörper anordbar ist, und wobei der Vielpolmotor einen scheibenförmigen
oder topfförmigen Rotorteil aufweist, der planparallel zum Statorteil angeordnet ist
und der mit dem Drehkreuz der Karusselltür antreibend verbunden ist. Hierfür kann
das Drehkreuz mehrere Drehflügel aufweisen, beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr
Drehflügel, die mit dem Rotorteil des Vielpolmotors insbesondere einzeln verbunden
sind. Durch die erfindungsgemäß direkte Anordnung der Drehflügel an den Rotorteil
des Vielpolmotors entfällt die Notwendigkeit einer Welle oder eines sonstigen Verbindungsmittels
zwischen einem Abtriebselement der Antriebseinheit und dem Drehkreuz. Insbesondere
ist keine Abtriebswelle erforderlich, sodass auch keine weitere Vergrößerung des notwendigen
Einbauraumes der Antriebseinheit die Folge ist.
[0014] Gemäß einer ersten Ausführungsform zur Anordnung der Antriebseinheit in der Karusselltür
kann durch das rotierende Drehkreuz ein Rotationszylinder definiert sein, wobei der
Vielpolmotor insbesondere bodenseitig im Rotationszylinder eingebracht ist. Durch
die Anordnung des Vielpolmotors innerhalb des Rotationszylinders auf der Bodenseite
des Rotationszylinders ist kein separater Zwischenraum zwischen dem Vielpolmotor und
der Oberseite des Bodenkörpers erforderlich. Insbesondere muss der Vielpolmotor nicht
in den Bodenkörper eingelassen werden, und das Drehkreuz muss nicht beabstandet von
der Oberseite des Bodenkörpers enden, wodurch ein unnötiger Spalt entstehen würde.
[0015] Die Ausführungsform, den Vielpoimotor innerhalb des Rotationszylinders des Drehkreuzes
zu integrieren, wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass die Drehflügel Rahmenprofile
umfassen, die ebenfalls an der Bildung des Rotationszylinders beteiligt sind und insbesondere
die äußeren Abmaße des Rotationszylinders definieren. Die Rahmenprofile können am
topfförmig ausgebildeten Rotorteil des Vielpolmotors angebunden sein, derart, dass
die Bauhöhe des Vielpolmotors wenigstens teilweise mit der Bauhöhe der insbesondere
bodenseitigen Rahmenprofile der Drehflügel zusammenfällt. Der Vielpolmotor kann einen
flachen Zylinder bilden, insbesondere mit einer Topfform, die sich konzentrisch zur
Drehachse auf der Unterseite des Drehkreuzes befinden kann, wobei der topfförmige
Vielpolmotor für einen Betrachter sichtbar sein kann, der beispielsweise das Drehkreuz
passiert. Aus der Überflurmontage erfolgt zwangsläufig eine für einen Betrachter sichtbare
Anordnung des Vielpolmotors, bildet dieser jedoch eine Topfform, so kann der Vielpolmotor
unauffällig im unterseitigen Rahmenprofilkreuz des Drehkreuzes integriert sein.
[0016] Beispielsweise kann der topfförmig ausgebildete Rotorteil einen Topfmantelabschnitt
aufweisen, wobei die Rahmenprofile außen am Topfmantelabschnitt angebunden sein können.
Damit erstrecken sich die unterseitigen Rahmenprofile nicht bis zur Mittelachse des
Drehkreuzes, und die Rahmenprofile enden auf der Umfangsfläche des Topfmantelabschnittes
des topfförmig ausgebildeten Rotorteils, Beispielsweise können die Rahmenprofile außenseitig
am Topfmantelabschnitt verschraubt sein oder der Topfmantelabsohnitt bzw. der gesamte
Rotor ist Bestandteil der Konstruktion des Drehkreuzes. Mit besonderem Vorteil kann
der Vielpolmotor dabei eine Bauhöhe aufweisen, die der Profilhöhe der Rahmenprofile
entspricht. Damit ergibt sich ein harmonisches, ästhetisch hochwertiges Gesamtbild
des Drehkreuzes mit dem in dieses integrierten Vielpolmotor.
[0017] Die vorstehend beschriebene erste Ausführungsform der Karusselltür beschreibt damit
eine Antriebseinheit, die durch einen in das Drehkreuz der Karusselltür integrierten
Vielpolmotor gebildet ist. Insbesondere ist der Vielpolmotor auf der Bodenseite des
Drehkreuzes in dieses integriert. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Karusselltür kann der Vielpolmotor zwischen dem Drehkreuz und dem Bodenkörper
angeordnet sein, insbesondere sodass sich der Vielpolmotor unterhalb des durch das
rotierende Drehkreuz definierbaren Rotationszylinders angeordnet ist. Besonders flach
ausgeführte Vielpolmotoren können Bauhöhen von weniger als 60 mm aufweisen. Ist ein
Vielpolmotor beispielsweise derart flach ausgestaltet, kann der Statorteil des Vielpolmotors
mit der planen Oberseite des Bodenkörpers in Verbindung gebracht sein, und der Rotorteil
nimmt das sich über diesen erstreckende Drehkreuz der Karusselltür auf. Hierfür kann
der scheibenförmige oder topfförmige Rotorteil eine insbesondere in Richtung zu den
Drehflügeln weisende vorzugsweise plan ausgebildete Außenfläche aufweisen, und die
Drehflügel können an der Außenfläche angeordnet sein.
[0018] Werden Karusselltüren auf der Oberseite eines Bodenkörpers in einem Gebäude eingerichtet,
so sind häufig Bodenauflagen vorgesehen, die beispielsweise durch Trittmatten gebildet
sind. Diese können eine Höhe aufweisen, die beispielsweise schon bis zu 50 % der Bauhöhe
des Vielpolmotors entsprechen können. Weiterhin ist erforderlich, an den unterseitigen
Rahmenprofile der Drehflügel Sensorleisten anzubringen, die ebenfalls eine Bauhöhe
aufweisen können, und gemeinsam mit den Trittmatten kann ein Spalt zwischen den unterseitigen
Rahmenprofilen und der Oberseite des Bodenkörpers bereits überbrückt werden, der durch
die Höhe des Vielpolmotors bestimmt ist.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des elektronisch kommutierten Vielpolmotors
kann der Rotorteil am Statorteil mittels wenigstes eines Lagerelementes um eine Antriebsachse
drehbar aufgenommen sein, wodurch sich eine Lagerung des Drehkreuzes am Vielpolmotor
ergibt. Das Lager kann dabei derart dimensioniert sein, dass wenigstens die Masse
des Drehkreuzes und insbesondere zusätzlich Deckenlasten, die vom Deckenelement über
ein Deckenlager auf das Drehkreuz und schließlich ebenfalls auf den Vielpolmotor wirken,
abstützbar sind. Das Lager kann vorzugsweise als Axiallager ausgeführt sein, wobei
ein weiteres Lager zur Lagerung des Rotorteils am Statorteil vorgesehen sein kann,
das als Radiallager ausgeführt ist. Das Drehkreuz und die Deckenlasten können folglich
über das Axiallager durch den Vielpolmotor in den Bodenkörper überführt werden, und
eine weitere, separate Lagerung des Drehkreuzes ist zumindest auf der Unterseite der
Karusselltür nicht erforderlich, sodass der Vielpolmotor das bodenseitige Lager des
Drehkreuzes bildet.
[0020] Die Karusselltür kann einen Rahmen aufweisen, in dem das Drehkreuz drehbar aufgenommen
ist. Am Rahmen kann wenigstens ein Bedien- und/oder Interfacemodul angeordnet sein,
wobei eine elektrische Leitung insbesondere umfassend wenigstens eine Drehdurchführung
durch das Drehkreuz geführt sein kann, durch die das Bedien- und/oder Interfacemodul
mit dem Vielpolmotor elektrisch verbunden ist.
[0021] Die Drehdurchführung kann vorzugsweise im Vielpolmotor integriert angeordnet sein.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die elektrische Leitung nicht durch den Bodenkörper
des Gebäudes geführt werden muss, sodass auch hierfür kein Eingriff in den Bodenkörper
erfolgen muss.
[0022] Schließlich kann der Vielpolmotor noch einen Positions- oder Winkelgeber aufweisen,
dieser dient der Kommutierung und Bestimmung von Winkel-positionen und der Drehgeschwindigkeit
des Drehkreuzes.
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0023] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Karusselltür mit einer Antriebseinheit, die unterseitig
im Drehkreuz der Karusselltür aufgenommen ist,
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel einer Karusselltür mit einer An-triebseinheit, die zwischen
einem Bodenkörper eines Gebäudes und dem Drehkreuz der Karusselltür aufgenommen ist,
- Figur 3
- eine detaillierte Ansicht der Anordnung der Antriebseinheit gemäß Figur 1, die unterseitig
im Drehkreuz aufgenommen ist und als Vielpolmotor ausgeführt ist und
- Figur 4
- eine schematisierte, perspektivische Ansicht einer Karusselltür mit einer Antriebseinheit,
die als Vielpolmotor ausgeführt ist.
[0024] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Karusselltür 1 mit einer Antriebseinheit
in Form eines elektrisch kommutierten Vielpolmotors 10, der mit einem Drehkreuz 11
der Karusselltür 1 antreibend verbunden ist. Die Karusselltür 1 weist einen Rahmen
23 auf, der eine ruhende Grundstruktur der Karusselltür 1 bildet, und im Rahmen 23
ist das Drehkreuz 11 um eine Antriebsachse 19 drehbar aufgenommen.
[0025] Die Karusselltür 1 ist auf einem Bodenkörper 100 aufgestellt, der aus mehreren Schichten
besteht, die beispielsweise einen Betongrundkörper umfassen können, auf dem eine Estrichschicht
aufgebracht ist. Die Oberseite des Bodenkörpers 100, beispielsweise die Oberseite
der Estrichschicht, ist mit dem Bezugszeichen 101 gekennzeichnet, und auf der Oberseite
101 des Bodenkörpers 100 ist beispielhaft eine Bodenauflage 102 gezeigt. Dabei bildet
die Bodenauflage 102 die Oberfläche, die durch eine Person begehbar ist und auf der
die Karusselltür aufgestellt ist.
[0026] Im Drehkreuz 11, das aus mehreren Drehflügeln 14 gebildet ist, befindet sich die
Antriebseinheit, die einen Vielpolmotor 10 umfasst. Der Vielpolmotor 10 besitzt eine
flache, scheibenartige Grundstruktur und weist einen Statorteil 12 auf, der auf nicht
näher gezeigte Weise ruhend mit dem Bodenkörper 100 über der Bodenauflage 102 verbunden
ist. Parallel zur Erstreckungsebene des Statorteils 12 erstreckt sich ein Rotorteil
13, der beispielhaft topfförmig ausgebildet ist und einen Topfmantelabschnitt 17 umfasst.
Die Drehflügel 14 sind mit dem Rotorteil 13 starr verbunden. Hierfür weisen die Drehflügel
14 Rahmenprofile 15 auf, und die unterseitigen Rahmenprofile 15 laufen radial auf
den Topfmantelabschnitt 17 zu und sind an diesem angebunden. Folglich ist der Vielpolmotor
10 mit seiner Bauhöhe im Drehkreuz 11 integriert, und das Ausführungsbeispiel zeigt,
dass der Vielpalmotor 10 etwa eine Höhe aufweisen kann, die der Höhe der Rahmenprofile
15 entspricht. Im Ergebnis ergibt sich die Anordnung eines Vielpolmotors 10, der weder
in den Bodenkörper 100 hinein gebaut werden muss, der noch einen oberseitigen Einbauraum
benötigt, wodurch sich die Bauhöhe der Karusselltür 1 vergrößern würde. Dies wird
dadurch erreicht, dass der Vielpolmotor 10 in einen durch das rotierende Drehkreuz
11 gebildeten Rotationszylinder integriert ist, und zudem dazu dient, die Drehflügel
14 des Drehkreuzes 11 um die Antriebsachse 19 zu lagern.
[0027] Der Rotorteil 13 weist ferner eine Außenfläche 16 auf, die nach oben in Richtung
zu den Drehflügeln 14 zeigt, und diese können zusätzlich zur Anbindung der Rahmenprofile
15 am Topfmantelabschnitt 17 auf der Außenfläche 16 aufliegen.
[0028] Im Vielpolmotor 10 ist eine Steuereinheit 28 integriert, und die Steuereinheit 28
ist über eine elektrische Leitung 25 mit einem Bedien- und/oder Interfacemodul 24
verbunden. Zur elektrischen Verbindung ist eine elektrische Leitung 25 gezeigt, die
mit einem Abschnitt durch den Bodenkörper 100 verläuft.
[0029] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Karusselltür 1 mit einer abgewandelten
Anordnung des Vielpolmotors 10 Dieser ist oberhalb des Bodenkörpers 100 angeordnet,
wobei die Bodenauflage 102, beispielsweise gebildet durch eine Trittmatte, im Bereich
des Vielpolmotors 10 unterbrochen ist, sodass der Vielpolmotor 10 in die Bodenauflage
102 eingelassen ist.
[0030] Oberseitig des Vielpolmotors 10 befindet sich das Drehkreuz 11, und die Rahmenprofile
15, insbesondere auch die unterseitigen Rahmenprofile 15, verlaufen sämtlich oberhalb
des Vielpolmotors 10.
[0031] Der Vielpolmotor 10 ist mit seinem Statorteil 12 auf der Oberseite 101 des Bodenkörpers
100 aufgebracht, und der Rotorteil 13 trägt die Drehflügel 14 des Drehkreuzes 11 über
seine nach oben weisende Außenfläche 16. Die Drehflügel 14 können beispielsweise durch
Verbindungsmittel mit der Außenfläche 16 des Rotorteils 13 verbunden sein.
[0032] Das am Rahmen 23 angeordnet gezeigte Bedien- und/oder Interfacemodul 24 ist gemäß
diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls über eine elektrische Leitung 25 mit dem Vielpolmotor
10 und insbesondere mit der Steuereinheit 28 im Vielpolmotor 10 elektrisch verbunden,
wobei die elektrische Leitung 25 durch den Deckenbereich des Rahmens 23 verläuft und
über eine Drehdurchführung 27 in die Drehsäule 29 des Drehkreuzes 11 geführt ist.
Um die elektrische Leitung 25 aus der Drehsäule 29 des Drehkreuzes 11 in den Vielpolmotor
10 zu überführen, ist im Vielpolmotor 10 eine weitere Drehdurchführung 26 vorgesehen,
die den rotierenden Teil der elektrischen Leitung 25 mit dem ruhenden Teil der elektrischen
Leitung 25 innerhalb des Vielpolmotors 10 verbindet.
[0033] In Bezug auf die Notwendigkeit der Drehdurchführungen und 26 und 27 kann bei entsprechender
Ausgestaltung der Drehsäule 29 auch ein Entfall beider Drehdurchführungen 26 und 27
vorgesehen sein. Beispielsweise kann sich die elektrische Leitung 25 ruhend durch
die rotierende Drehsäule 29 erstrecken.
[0034] Figur 3 zeigt in einer detaillierteren Ansicht die Anordnung des Vielpolmotors 10
unterseitig der Drehflügel 14 gemäß dem mit Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel.
Dabei ist der Vielpolmotor 10 im Rotationszylinder des Drehkreuzes 11 integriert,
und die unterseitigen Rahmenprofile 15 der Drehflügel 14 sind am Topfmantelabschnitt
17 des Rotorteils 13 des Vielpolmotors 10 angebunden. Der Statorteil 12 des Velpolmotors
10 ist dabei ruhend auf der Bodenauflage 102 des Bodenkörpers 100 aufgenommen und
befindet sich somit oberhalb der Oberseite 101 des Bodenkörpers 100.
[0035] Zwischen dem Statorteil 12 und dem Rotorteil 13 sind Spulenelemente 21 sowie Magnetelemente
22 angeordnet, wobei die Spulenelemente 21 ruhend am Statorteil 12 aufgenommen sind,
und die Magnetelemente 22 sind innenseitig im Topfmantelabschnitt 17 des topfförmigen
Rotorteils 13 angeordnet. Damit ergibt sich die Bauart eines sogenannten Außenläufers,
der einen großen Luftspaltradius aufweist und durch ein hohes Drehmoment gekennzeichnet
ist.
[0036] Zur drehbaren Lagerung des Rotorteils 13 am Statorteil 12 ist ein Lager-element 18
in Form eines Axiallagers gezeigt, ferner ist ein Radiallager 30 an der Lageranordnung
des Rotorteils 13 am Statorteil 12 beteiligt.
[0037] Im Einbauraum zwischen dem Statorteil 12 und dem Rotorteil 13 ist weiterhin eine
Steuereinheit 28 aufgenommen, die ruhend am Statorteil 12 befestigt ist. Die Steuereinheit
28 kann zur Steuerung des Betriebs des Vielpolmotor 10 dienen, insbesondere zur Kommutierung
der Spulenelemente 21 und zur elektrischen Kontaktierung der Steuereinheit 28 ist
eine elektrische Leitung 25 gezeigt, die eine Drehdurchführung 26 umfasst. Damit kann
ein innerhalb des Vielpolmotors 10 verlaufender ruhender Teil der elektrischen Leitung
25 mit einem mit dem Drehkreuz 11 rotierenden Teil der elektrischen Leitung 25 gekoppelt
werden. Das Ausführungsbeispiel zeigt die Anordnung der Drehdurchführung 26 integriert
im Vielpolmotor 10, sodass der Teil der elektrischen Leitung 25 durch eine Öffnung
im Rotorteil 13 aus dem Vielpolmotor 10 herausgeführt ist, wobei sich die Öffnung
konzentrisch zur Antriebsachse 19 befindet.
[0038] Weiterhin ist zwischen dem Statorteil 12 und dem Rotorteil 13 eine Blockiereinrichtung
31 gezeigt, die beispielsweise mit der Steuereinheit 28 aktiviert werden kann. Die
Blockiereinrichtung 31 ermöglicht ein Blockieren des Rotorteils 13 am Statorteil 12,
insbesondere um das Drehkreuz 11 beispielsweise per Fernauslösung festzusetzen, sodass
sich dieses nicht mehr um die Antriebsachse 19 drehen kann.
[0039] Figur 4 zeigt schließlich eine schematisierte perspektivische Ansicht der Karusselltür
1 mit einem Rahmen 23, und oberseitig weist der Rahmen 23 ein Deckenelement 20 auf,
Zwischen dem Deckenelement 20 und dem abstrahiert gezeigten Bodenkörper 100 befindet
sich das Drehkreuz 11, das um die Antriebsachse 19 drehbar im Rahmen 23 aufgenommen
ist. Zum Antrieb des Drehkreuzes 11 ist ein Vielpolmotor 10 gezeigt, der eine tellerförmige,
flachzylindrische Gestalt aufweist. Der Vielpolmotor 10 befindet sich dabei zwischen
dem Bodenkörper 100 und dem Drehkreuz 11.
[0040] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder oder räumliche Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Karusselltür
- 10
- Vielpolmotor
- 11
- Drehkreuz
- 12
- Statorteil
- 13
- Rotorteil
- 14
- Drehflügel
- 15
- Rahmenprofil
- 16
- Außenfläche
- 17
- Topfmantelabschnitt
- 18
- Lagerelement
- 19
- Antriebsachse
- 20
- Deckenelement
- 21
- Spulenelement
- 22
- Magnetelement
- 23
- Rahmen
- 24
- Bedien- und/oder Interfacemodul
- 25
- elektrische Leitung
- 26
- Drehdurchführung
- 27
- Drehdurchführung
- 28
- Steuereinheit
- 29
- Drehsäule
- 30
- Radiallager
- 31
- Blockiereinrichtung
- 100
- Bodenkörper
- 101
- Oberseite des Bodenkörpers
- 102
- Bodenauflage
1. Karusselltür (1) mit einer Antriebseinheit, die mit einem Drehkreuz (11) der Karusselltür
(1) antreibend verbunden ist, und wobei die Karusselltür (1) in einem Gebäude einrichtbar
ist, das einen begehbaren Bodenkörper (100) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit als elektronisch kommutierter Vielpolmotor (10) ausgebildet ist
und mit dem Drehkreuz (11) getriebelos in Wirkverbindung steht, wobei der Vielpolmotor
(10) derart in der Karusselltür (1) eingerichtet ist, dass dieser oberhalb der Oberseite
(101) des Bodenkörpers (100) anordbar ist.
2. Karusselltür (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus Höhe zu Durchmesser der im Wesentlichen runden, flach ausgebildeten
Grundstruktur des elektronisch kommutierten Vielpolmotors (10) einen Wert von wenigstens
1:3, vorzugsweise von wenigstens 1:4, besonders bevorzugt von wenigstens 1:5 und am
meisten bevorzugt von wenigstens 1:8 aufweist.
3. Karusselltür (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vielpolmotor (10) einen scheibenförmigen oder topfförmigen Statorteil (12) umfasst,
der am Bodenkörper (100) anordbar ist, und wobei der Vielpolmotor (10) einen scheibenförmigen
oder topfförmigen Rotorteil (13) aufweist, der planparallel zum Statorteil (12) angeordnet
ist und der mit dem Drehkreuz (11) der Karusselltür (1) antreibend verbunden ist.
4. Karusselltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehkreuz (11) mehrere Drehflügel (14) aufweist, die mit dem Rotorteil (13) des
Vielpolmotors (10) insbesondere einzeln verbunden sind.
5. Karusselltür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch das rotierende Drehkreuz (11) ein Rotationszylinder definierbar ist, wobei
der Vielpolmotor (10) insbesondere bodenseitig im Rotationszylinder eingebracht ist.
6. Karusselltür (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehflügel (14) Rahmenprofile (15) umfassen, wobei die Rahmenprofile (15) am
topfförmig ausgebildeten Rotorteil (13) des Vielpolmotors (10) angebunden sind, derart,
dass die Bauhöhe des Vielpolmotor (10) wenigstens teilweise mit der Bauhöhe der insbesondere
bodenseitigen Rahmenprofile (15) der Drehflügel (14) zusammenfällt.
7. Karusselltür (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der topfförmig ausgebildete Rotorteil (13) einen Topfmantelabschnitt (17) aufweist,
wobei die Rahmenprofile (15) außen am Topfmantelabschnitt (17) angebunden sind.
8. Karusselltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vielpolmotor (10) zwischen dem Drehkreuz (11) und dem Bodenkörper (100) angeordnet
ist, insbesondere sodass sich der Vielpolmotor (10) unterhalb des durch das rotierende
Drehkreuz (11) definierbaren Rotationszylinders angeordnet ist.
9. Karusselltür (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der scheibenförmige oder topfförmige Rotorteil (13) eine insbesondere in Richtung
zu den Drehflügeln (14) weisende vorzugsweise plan ausgebildete Außenfläche (16) aufweist,
wobei die Drehflügel (14) an der Außenfläche (16) angeordnet sind.
10. Karusselltür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotorteil (13) am Statorteil (12) mittels wenigstes eines Lagerelementes (18)
um eine Antriebsachse (19) drehbar aufgenommen ist, wobei das Lagerelement (18) derart
dimensioniert ist, dass wenigstens die Masse des Drehkreuzes (11) und insbesondere
zusätzlich Deckenlasten, die vom Deckenelement (20) über das Drehkreuz (11) auf den
Vielpolmotor (10) wirken, abstützbar sind.
11. Karusselltür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vielpolmotor (10) eine Anzahl von Spulenelementen (21) und eine Anzahl von Magnetelementen
(22) aufweist, wobei die Spulenelemente (21) und die Magnetelemente (22) insbesondere
im Bereich zwischen dem Statorteil (12) und dem Rotorteil (13) angeordnet sind.
12. Karusselltür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, weiterhin gekennzeichnet durch einen Rahmen (23), an dem ein Bedien-und/oder Interfacemodul (24) angeordnet ist,
wobei eine elektrische Leitung (25) insbesondere umfassend wenigstens eine Drehdurchführung
(26, 27) durch das Drehkreuz (11) geführt ist, durch die das Bedien- und/oder Interfacemodul (24) mit dem Vielpolmotor (10) elektrisch
verbunden ist.