(19)
(11) EP 2 433 472 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
30.07.2014  Patentblatt  2014/31

(21) Anmeldenummer: 10720393.7

(22) Anmeldetag:  11.05.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H05B 33/08(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2010/056478
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2010/133481 (25.11.2010 Gazette  2010/47)

(54)

VERFAHREN ZUR EINSTELLUNG EINES FARBORTS

METHOD FOR SETTING A CHROMATICITY COORDINATE

PROCÉDÉ DE RÉGLAGE D'UN POINT DE COULEUR


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 19.05.2009 DE 102009021845
23.09.2009 DE 102009048871

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
28.03.2012  Patentblatt  2012/13

(73) Patentinhaber: OSRAM GmbH
80807 München (DE)

(72) Erfinder:
  • BERTRAM, Ralph
    93152 Nittendorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 1 662 583
WO-A1-2009/039132
WO-A1-2008/139369
US-A1- 2005 200 295
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Farborts.

    [0002] WO 2009/039132 A1 offenbart ein System zur Steuerung der Intensität und des Spektrums eines Halbleiterbeleuchtungssystems.

    [0003] Für Leuchten ist es vorteilhaft, wenn eine Licht mit einem Farbort auf oder nahe dem Planckschen Kurvenzug, vorzugsweise mit einer Farbtemperatur zwischen 2000K und 4000K oder an einem Normfarbort nach IEC 60081, effizient erzeugt werden kann. Insbesondere können hierfür Leuchtdioden (LEDs) eingesetzt werden. Ein Ziel besteht darin, eine hohe Farbwiedergabe bzw. eine in weiten Bereichen nahezu konstante Farbtreue zu erreichen.

    [0004] Insbesondere können phosphorkonvertierte Leuchtdioden eingesetzt werden in einem bestimmten Bereich im Cx-Cy-Farbdiagramm oberhalb des Planckschen Kurvenzuges. Um einen Farbort auf dem Planckschen Kurvenzug zu erreichen, können zusätzlich rote Leuchtdioden eingesetzt werden. Hierdurch lässt sich ein hoher Farbwiedergabeindex Ra(8)>90 erzielen.

    [0005] Leuchten nach dem Stand der Technik haben das Problem, dass Helligkeiten und Farborte der eingesetzten Leuchtdioden mit einer Temperaturänderung wandern. Auch unterliegen die einzelnen Leuchtdioden einer Alterung, so dass sich im Verlauf der Zeit der von der Leuchte vermittelte Farbeindruck verändert. Üblich ist für die Leuchte ein Temperaturbereich von 20°C (z.B. beim Einschalten der Leuchte) bis 100°C in einem thermisch eingeschwungenen Zustand.

    [0006] Es ist eine Leuchte bekannt, die rote Leuchtdioden aufweist und bei der die Helligkeit der roten Leuchtdioden mittels eines Sensors gemessen wird. Der Strom durch die Leuchtdioden oder eine Pulsweitenmodulation (PWM) werden so nachgeführt, dass der Summenfarbort der Leuchte näherungsweise konstant ist.

    [0007] Hierbei ist es von Nachteil, dass der Farbort aufgrund der Verschiebung der Dominantwellenlänge der roten LED mit steigender Temperatur (typisch um +0,07nm/K) wandert. Dies führt zu einer Verschiebung des Summenfarbortes um etwa drei MacAdams-Schwellwerteinheiten (SWE) gegenüber dem ursprünglichen Farbort. Insoweit ist mit sich ändernder Temperatur auch die Veränderung des Farborts von einem Nutzer wahrnehmbar.

    [0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine effiziente Möglichkeit anzugeben, den Farbort einer Leuchte (weitgehend) konstant zu halten.

    [0009] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.

    [0010] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Einstellung eines Farborts einer Leuchte umfassend mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode und mindestens eine monochromatische Leuchtdiode, angegeben,
    • bei dem ein Strom für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode eingestellt wird;
    • bei dem eine Pulsweitenmodulation für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode eingestellt wird;
    • bei dem ein Strom oder eine Pulsweitenmodulation für die mindestens eine monochromatische Leuchtdiode eingestellt wird.


    [0011] Bei der Leuchtdiode kann es sich jeweils um ein beliebiges Halbleiterleuchtelement handeln.

    [0012] Somit entspricht eine Anzahl der eingesetzten LED-Farben einer Anzahl der zu regelnden und/oder zu steuernden lichttechnischen Parameter, z.B. einer Helligkeit, CIE-Koordinaten (Cx, Cy) oder Tristimulus-Koordinaten (X, Y, Z) minus eins. Somit erfolgt eine Regelung bzw. Steuerung nicht allein über die Helligkeiten der einzelnen Farben. Vorteilhaft wird die Steuerung bzw. Regelung also über die erwähnte Kombination von Strom und Pulsweitenmodulation der einzelnen Typen von Leuchtdioden vorgenommen.

    [0013] Hierbei bedeutet Einstellung der Pulsweitenmodulation insbesondere, dass das Tastverhältnis (aktiv/inaktiv) pro Zeitintervall zur Ansteuerung der jeweiligen LED einstellbar ist. Beispielweise bedeutet eine 50%ige Pulsweitenmodulation, dass innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls die Leuchtdiode zu 50% aktiv und zu 50% inaktiv geschaltet ist.

    [0014] Die phosphorkonvertierte LED weist beispielsweise einen wellenlängenkonvertierenden Leuchtstoff, zum Beispiel auf Basis von Granaten wie YAG:Ce, auf. Eine solche LED kann beispielsweise gelbliches, grünliches, blau-grünliches oder rötliches Licht emittieren.

    [0015] Eine Weiterbildung ist es, dass der Farbort eingestellt wird in Abhängigkeit von einem Sollfarbort, insbesondere in Abhängigkeit von einem Schwellwert um den Sollfarbort.

    [0016] Somit kann bei Erreichen des Schwellwerts um den Sollfarbort eine Korrektur des Farborts veranlasst werden. Der Schwellwert kann so gewählt werden, dass das menschliche Auge eine Veränderung des Farborts bis zu diesem Schwellwert noch (nahezu) nicht wahrnimmt.

    [0017] Eine andere Weiterbildung ist es, dass ein Istwert mittels mindestens eines Sensors bestimmt wird, wobei eine Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollfarbort ermittelt wird und entsprechend der Farbort so eingestellt wird, dass der Sollfarbort erreicht wird.

    [0018] Hierbei kann der Sollfarbort genau oder mit einer vorgegebenen Unschärfe eingestellt werden. Beispielsweise ist es möglich, den Sollfarbort innerhalb einer MacAdams Ellipse mit einer vorgegebenen Anzahl von MacAdams Schwellwerteinheiten zu bestimmen.

    [0019] Insbesondere ist es eine Weiterbildung, dass der mindestens eine Sensor einen optischen Sensor umfasst.

    [0020] Auch ist es eine Weiterbildung, dass der Istwert ermittelt wird
    • gemäß einem CIE CxCy-Farbraum,
    • gemäß einem CIE uv-Farbraum,
    • gemäß einem CIE u'v'-Farbraum und/oder
    • gemäß einem Tristimulus XYZ-Raum.


    [0021] Insbesondere können beliebige Farbräume vorgesehen sein.

    [0022] Ferner ist es eine Weiterbildung, dass der Istwert in die folgenden Regelparameter zur Einstellung des Farborts umgesetzt wird:
    • den Strom für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;
    • die Pulsweitenmodulation für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;
    • den Strom für die mindestens eine monochromatische Leuchtdiode.


    [0023] Auch ist es möglich, dass der Istwert in die folgenden Regelparameter zur Einstellung des Farborts umgesetzt wird:
    • den Strom für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;
    • die Pulsweitenmodulation für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;
    • die Pulsweitenmodulation für die mindestens eine monochromatische Leuchtdiode.


    [0024] Somit erfolgt eine Umsetzung des Farbraums des Istwerts in einen Zielfarbraum, der anhand der beschriebenen Regelparameter bestimmt ist.

    [0025] Im Rahmen einer zusätzlichen Weiterbildung ist die Einstellung des Farbraums mittels einer Lookup-Tabelle erfolgt.

    [0026] Somit kann die Ermittlung der Regelparameter des Zielfarbraums berechnet werden oder es können anhand der Istwerte ohne gesonderte Berechnung oder Transformation die Regelparameter aus einer Struktur vorab-gespeicherter Werte ermittelt werden.

    [0027] Eine nächste Weiterbildung besteht darin, dass die phosphorkonvertierte Leuchtdiode Licht in mindestens einer der folgenden Farben emittiert:
    • Weißes Licht,
    • violettes Licht,
    • grünliches Licht,
    • rötliches Licht.


    [0028] Eine Ausgestaltung ist es, dass die monochromatische Leuchtdiode eine rote Leuchtdiode ist.

    [0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt und erläutert.

    [0030] Es zeigen:
    Fig.1
    eine schematische Darstellung einer Vorrichtung für eine Leuchte mit zwei phosphorkonvertierten LEDs und einer monochromatischen LED;
    Fig.2
    ein schematisches Ablaufdiagramm mit Schritten zur Einstellung des Farborts der Leuchte;
    Fig.3A
    ein Diagramm zur Visualisierung eines relativen Lichtstroms als Funktion der Temperatur für eine rote LED;
    Fig.3B
    ein Diagramm zur Visualisierung einer Veränderung der Dominantwellenlänge über die Temperatur für eine rote LED;
    Fig.4A
    ein Diagramm mit einer Farbortverschiebung abhängig von einem Strom durch eine weiße LED;
    Fig.4B
    ein Diagramm mit einer Farbortverschiebung abhängig von der Temperatur für eine weiße LED;
    Fig.5
    ein Diagramm mit einem Sollfarbort, der in etwa inmitten einer Ellipse liegt, wobei Schritte zur Regelung auf diesen Sollfarbort erläutert werden.


    [0031] Der hier vorgestellte Ansatz erlaubt es, bei einer Lampe oder Leuchte umfassend mehrere Leuchtdioden einen (nahezu) konstanten Farbort einzustellen und (weitgehend) aufrecht zu halten.

    [0032] Hierbei sei angemerkt, dass eine Leuchtdiode auch jedwedes Halbleiterleuchtelement umfassen kann.

    [0033] Die vorgeschlagene Leuchte umfasst mindestens eine monochrome LED (z.B. mit der Farbe rot oder einer rötlichen Färbung) sowie mindestens eine "weiße" LED. Bei der "weißen" LED handelt es sich um eine phosphorkonvertierte LED. Hierbei sei angemerkt, dass die phosphorkonvertierte LED nicht auf die Emission von "weißem" Licht beschränkt ist. Vielmehr gibt es auch Phosphore, die z.B. eine Emission von violettem, grünlichem oder auch rötlichem Licht erlauben.

    [0034] Es werden folgende Möglichkeiten zur Regelung und/oder Steuerung vorgeschlagen:
    1. (a) PWM der monochromen LED (rot) und
      Stromregelung der weißen LED und
      PWM der weißen LED;
    2. (b) Stromregelung der monochromen LED (rot) und Stromregelung der weißen LED und
      PWM der weißen LED.


    [0035] Somit werden für die phosphorkonvertierte LED (hier auch als "weiße" LED bezeichnet) eine Stromregelung und eine PWM durchgeführt, während für die monochrome LED eine Stromregelung oder eine PWM durchgeführt wird.

    [0036] Es wird daher ausgenutzt, dass sich der Farbort der phosphorkonvertierten LED mit dem Strom verschiebt, bei einer PWM-Regelung aber nicht.

    [0037] Somit gibt es in dem vorstehend genannten Ansätzen (a) und (b) jeweils drei unabhängige Steuer- bzw. Regelgrößen, die linear unabhängige Änderungen in einem (dreidimensionalen) Farbraum bewirken. Damit lassen sich Farbort und Helligkeit (im Rahmen von Mess- und Regelgenauigkeiten) steuern oder regeln.

    [0038] Mittels der drei Steuer- bzw. Regelgrößen können Helligkeit und Farbort der Leuchte nachgeführt werden ohne dass weitere LEDs vorzusehen wären oder zusätzlicher Regelaufwand nötig würde.

    [0039] Fig.1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung für eine Leuchte 110.

    [0040] Die Leuchte 110 umfasst ein Leuchtelement 109 mit einer ggf. mehrstufigen Mischoptik 101, 102, einer roten LED 104 und zwei weißen LED 103, 105. Ein Sensor 106 ist an dem Leuchtelement 109 angeordnet. Der Sensor 106 ist ein optischer Sensor. Der Sensor 106 ist mit einem Mikrokontroller 107 verbunden, der abhängig von dem mittels des Sensors 106 detektierten Signals einen LED Treiber 108 ansteuert. Die LEDs 103 bis 105 sind jeweils mit dem LED Treiber 108 verbunden.

    [0041] Der LED Treiber 108 umfasst eine Stromquelle für die rote LED 104 mit einer Stromregelung oder mit einer PWM-Regelung. Weiterhin umfasst der LED Treiber 108 eine Stromquelle für die weißen LEDs 103, 105 mit einer Stromregelung und mit einer PWM-Regelung.

    [0042] Hierbei sei angemerkt, dass mehrere (auch unterschiedliche) Sensoren an verschiedenen Orten in der Leuchte 110 und/oder außerhalb der Leuchte 110 vorgesehen sein können.

    [0043] Die Regelung des Farborts der Leuchte 110 kann beispielsweise durch eine Korrektur der über den Sensor 106 detektierten Werte erfolgen. Diese Korrektur umfasst eine Transformation der Abweichungsvektoren (Cx, Cy, Helligkeit) in ein Koordinatensystem der Änderungsvektoren der Regelparameter (PWM rot, Strom weiß und PWM weiß). Der Mikrokontroller 107 regelt z.B. über eine PID-Regelung in jedem Regelparameter den Summenfarbort und die Helligkeit auf den Sollwert. Die Abweichung vom Sollwert kann z.B. deutlich unter 1 SWE und damit für das menschliche Auge unsichtbar gehalten werden.

    [0044] Fig.2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm mit Schritten zur Einstellung des Farborts der Leuchte.

    [0045] In einem Schritt 201 werden die Leuchtdioden mit einem vorgegebenen Strom bzw. PWM-Wert beaufschlagt. Dies dient der Voreinstellung vor Beginn der eigentlichen Regelung.

    [0046] In einem Schritt 202 wird/werden
    • der Summenfarbort der Leuchte oder
    • die Helligkeiten der LEDs
    gemessen. Der Summenfarbort entspricht einem IST-Zustand. In der letztgenannten Option wird der Summenfarbort anhand der gemessenen Helligkeiten berechnet.

    [0047] In einem anschließenden Schritt 203 erfolgt ein Vergleich zwischen dem IST-Zustand mit einem Sollfarbort und/oder einer Sollhelligkeit. In einem Schritt 204 wird eine Korrektur in Richtung der Sollwerte (Sollfarbort und/oder Sollhelligkeit) bestimmt. Hierzu werden Regelparameter
    • Helligkeit (Strom und PWM-Wert) der roten LED,
    • Strom für die weißen LEDs,
    • PWM-Wert für die weißen LEDs
    berechnet.

    [0048] Schließlich wird in einem Schritt 205 eine Änderung der Regelparameter durchgeführt und somit eine Farbortveränderung der Leuchte korrigiert.

    [0049] Diese Regelung kann automatisch zu bestimmten Zeitpunkten (z.B. iterative alle n Minuten) durchgeführt werden. Auch ist es möglich, dass die Regelung über ein Ausmaß einer Veränderung gestartet wird; so kann z.B. eine von dem Sensor festgestellte Veränderung ursächlich für die Regelung sein. Hierzu kann ein Schwellwertvergleich eingesetzt werden und z.B. bei einem Erreichen oder Überschreiten des Sollwerts kann die Regelung gestartet werden.

    [0050] Fig.3A zeigt einen relativen Lichtstrom φvv(250°C) als Funktion der Temperatur für eine rote LED. Fig.3B zeigt die Veränderung einer Dominantwellenlänge λ über die Temperatur für die rote LED.

    [0051] Es zeigt sich, dass die rote LED zum einen mit steigender Temperatur an Helligkeit verliert, es gilt näherungsweise:



    [0052] Gleichzeitig ändert sich mit der Temperatur die Dominantwellenlänge λ mit



    [0053] In CIE 1931-Koordinaten entspricht dies in etwa


    und



    [0054] Die Helligkeit der roten LED lässt sich über das Tastverhältnis einer PWM einstellen. Alternativ kann der Strom durch die rote LED erhöht werden, was eine nichtlineare Änderung des Lichtflusses mit dem Strom bewirkt. In beiden Fällen (Änderung des Stroms durch die rote LED oder Änderung des PWM-Werts) ergibt sich keine wesentliche Änderung der Dominantwellenlänge und damit des Farbortes der roten LED.

    [0055] Beispielhaft kann im Folgenden von einer PWM-Regelung der Helligkeit ausgegangen werden, also



    [0056] Weiße LEDs zeigen ebenfalls Helligkeits- und Farbortänderungen (siehe Fig.4A und Fig.4B).

    [0057] Aus Fig.4A folgt für die Farbortverschiebung der weißen LED in einem Temperaturbereich von 20°C bis 100°C näherungsweise





    [0058] Für ultraweiße LEDs gilt z.B. in etwa eine Verschiebung von





    [0059] Entsprechend zur roten LED gilt auch bei der weißen LED:



    [0060] Eingesetzte weiße LEDs können ihre Helligkeit mit dem Strom in etwa wie folgt ändern:


    mit
    a = 1,53 und Is = 0,38A.

    [0061] Der Farbraum kann z.B. mit Koordinaten nach CIE 1931 als φv--Cx-Cy beschrieben werden. Alternativ lässt sich der Tristimulus (X, Y, Z)-Raum verwenden.

    [0062] Vorzugsweise wird die Regelung so ausgelegt, dass die Änderungsvektoren des Summenfarbortes


    durch Änderungsvektoren






    aufgehoben oder näherungsweise aufgehoben werden.

    [0063] Alternativ kann diese Korrektur auch über eine Steuerung mit Hilfe einer Lookup-Table realisiert werden.

    [0064] Fig.5 zeigt ein Diagramm mit einem Sollfarbort 502, der in etwa inmitten einer Ellipse 501 liegt. Die Ellipse 501 entspricht beispielhaft einer Farbtemperatur von 2700K, die Farbtemperatur liegt auf dem Planckschen Kurvenzug und hat einen Durchmesser von 3 SWE. Veränderungen innerhalb dieser Ellipse 501 werden vom ungeübten menschlichen Auge nicht (oder nicht als störend) wahrgenommen.

    [0065] Die Ansteuerung der Leuchtdioden (entsprechend dem Beispiel von Fig.1: Zwei weiße LEDs und eine rote LED) ist wie folgt:
    • Weiße LEDs: Imax = 700mA; 60% PWM;
    • Rote LED: 350mA konstant.


    [0066] Bei einer Erhöhung der Temperatur ohne Korrektur


    verschiebt sich der Farbort der Leuchte in Richtung eines Pfeils 503 zu einem Farbort 504.

    [0067] Nun kann die Helligkeit der roten LED auf 145% (entspricht einer Stromerhöhung von ca. 170% auf ca. 600mA) erhöht werden, es erfolgt eine Korrektur


    in Richtung eines Pfeils 505 zu einem Farbort 506.

    [0068] Jetzt erfolgt eine Korrektur


    indem der Strom der weißen LEDs auf 350mA reduziert und die PWM für die weißen LEDs auf 100% angehoben wird. Dadurch wandert der Farbort in Richtung eines Pfeils 507 zum Sollfarbort 502.

    Abkürzungsverzeichnis



    [0069] 
    Cx
    x-Koordinate im CIE 1931 Farbraum
    Cy
    y-Koordinate im CIE 1931 Farbraum
    LED
    Leuchtdiode
    PWM
    Pulsweitenmodulation
    SWE
    MacAdams Schwellwerteinheit

    Bezugszeichenliste



    [0070] 
    101
    optische Komponente
    102
    optische Komponente
    103
    weiße LED
    104
    rote LED
    105
    weiße LED
    106
    Sensor (optischer Sensor)
    107
    Mikrokontroller
    108
    LED Treiber
    109
    Leuchtelement
    110
    Leuchte
    201 bis 205
    Verfahrensschritte zur Regelung des Farborts einer Leuchte
    501
    Ellipse
    502
    Sollfarbort
    503
    Pfeil
    504
    Farbort
    505
    Pfeil
    506
    Farbort
    507
    Pfeil



    Ansprüche

    1. Verfahren zur Einstellung eines Farborts einer Leuchte (110) umfassend mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode (103, 105) und mindestens eine monochromatische Leuchtdiode (104),

    - bei dem ein Strom für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode (103, 105) eingestellt wird;

    - bei dem eine Pulsweitenmodulation für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode (103, 105) eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass

    - bei dem Verfahren entweder ein Strom oder eine Pulsweitenmodulation für die mindestens eine monochromatische Leuchtdiode (104) eingestellt wird,

    - wobei der Farbort eingestellt wird in Abhängigkeit von einem Sollfarbort, insbesondere in Abhängigkeit von einem Schwellwert um den Sollfarbort, wobei ein Istwert mittels mindestens eines Sensors bestimmt wird, wobei eine Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollfarbort ermittelt wird und entsprechend der Farbort so eingestellt wird, dass der Sollfarbort erreicht wird und

    - bei dem der mindestens eine Sensor einen optischen Sensor umfasst.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Istwert ermittelt wird

    - gemäß einem CIE CxCy-Farbraum,

    - gemäß einem CIE uv-Farbraum,

    - gemäß einem CIE u'v'-Farbraum und/oder

    - gemäß einem Tristimulus XYZ-Raum.


     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Istwert in die folgenden Regelparameter zur Einstellung des Farborts umgesetzt wird:

    - den Strom für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;

    - die Pulsweitenmodulation für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;

    - den Strom für die mindestens eine monochromatische Leuchtdiode.


     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Istwert in die folgenden Regelparameter zur Einstellung des Farborts umgesetzt wird:

    - den Strom für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;

    - die Pulsweitenmodulation für die mindestens eine phosphorkonvertierte Leuchtdiode;

    - die Pulsweitenmodulation für die mindestens eine monochromatische Leuchtdiode.


     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Einstellung des Farborts mittels einer Lookup-Tabelle erfolgt.
     
    6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die phosphörkonvertierte Leuchtdiode Licht in mindestens einer der folgenden Farben emittiert:

    - Weißes Licht,

    - violettes Licht,

    - grünliches Licht,

    - rötliches Licht.


     
    7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die monochromatische Leuchtdiode eine rote Leuchtdiode ist.
     


    Claims

    1. Method for setting a color locus of a luminaire (110) comprising at least one phosphor-converted light-emitting diode (103, 105) and at least one monochromatic light-emitting diode (104),

    - in which a current for the at least one phosphor-converted light-emitting diode (103, 105) is set;

    - in which a pulse width modulation for the at least one phosphor-converted light-emitting diode (103, 105) is set;

    characterized in that

    - in which method either a current or a pulse width modulation for the at least one monochromatic light-emitting diode (104) is set,

    - wherein the color locus is set depending on a setpoint color locus, in particular depending on a threshold value around the setpoint color locus, wherein an actual value is identified by means of the at least one sensor, wherein a discrepancy between the actual value and the setpoint color locus is determined and the color locus is set correspondingly in such a way that the setpoint color locus is achieved, and

    - in which the at least one sensor comprises an optical sensor.


     
    2. Method according to Claim 1, in which the actual value is determined

    - in accordance with a CIE CxCy color space,

    - in accordance with a CIE uv color space,

    - in accordance with a CIE u'v' color space and/or

    - in accordance with a tristimulus XYZ space.


     
    3. Method according to Claim 1, in which the actual value is converted into the following regulation parameters for setting the color locus:

    - the current for the at least one phosphor-converted light-emitting diode;

    - the pulse width modulation for the at least one phosphor-converted light-emitting diode;

    - the current for the at least one monochromatic light-emitting diode.


     
    4. Method according to one of Claims 1 to 3, in which the actual value is converted into the following regulation parameters for setting the color locus:

    - the current for the at least one phosphor-converted light-emitting diode;

    - the pulse width modulation for the at least one phosphor-converted light-emitting diode;

    - the pulse width modulation for the at least one monochromatic light-emitting diode.


     
    5. Method according to one of the preceding claims, in which the color locus is set by means of a lookup table.
     
    6. Method according to one of the preceding claims, in which the phosphor-converted light-emitting diode emits light in at least one of the following colors:

    - white light,

    - violet light,

    - greenish light,

    - reddish light.


     
    7. Method according to one of the preceding claims, in which the monochromatic light-emitting diode is a red light-emitting diode.
     


    Revendications

    1. Procédé de réglage d'un point de couleur d'une lampe (110) comprenant au moins une diode électroluminescente convertie au phosphore (103, 105) et au moins une diode électroluminescente monochromatique (104),

    - dans lequel un courant pour l'au moins une diode électroluminescente convertie au phosphore (103, 105) est réglé ;

    - dans lequel une modulation de largeur d'impulsion pour l'au moins une diode électroluminescente convertie au phosphore (103, 105) est réglée ;

    caractérisé en ce que

    - dans le procédé soit un courant soit une modulation de largeur d'impulsion est réglé pour l'au moins une diode électroluminescente monochromatique (104),

    - le point de couleur étant réglé en fonction d'un point de couleur théorique, en particulier en fonction d'une valeur seuil pour le point de couleur théorique, une valeur réelle étant définie au moyen d'au moins un capteur, un écart entre la valeur réelle et le point de couleur théorique étant déterminé et par conséquent le point de couleur étant réglé de sorte que le point de couleur théorique est atteint et

    - dans lequel l'au moins un capteur comprend un capteur optique.


     
    2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel la valeur réelle est déterminée

    - selon un espace de couleur CIE CxCy,

    - selon un espace de couleur CIE uv,

    - selon un espace de couleur CIE u'v' et/ou

    - selon un espace du tristimulus XYZ.


     
    3. Procédé selon la revendication 1, dans lequel la valeur réelle est convertie en les paramètres de mise au point suivants pour le réglage du point de couleur :

    - le courant pour l'au moins une diode électroluminescente convertie au phosphore ;

    - la modulation de largeur d'impulsion pour l'au moins une diode électroluminescente convertie au phosphore ;

    - le courant pour l'au moins une diode électroluminescente monochromatique.


     
    4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, dans lequel la valeur réelle est convertie en les paramètres de mise au point suivants pour le réglage du point de couleur :

    - le courant pour l'au moins une diode électroluminescente convertie au phosphore ;

    - la modulation de largeur d'impulsion pour l'au moins une diode électroluminescente convertie au phosphore ;

    - la modulation de largeur d'impulsion pour l'au moins une diode monochromatique.


     
    5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le réglage du point de couleur s'effectue au moyen d'une table de conversion.
     
    6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la diode électroluminescente convertie au phosphore émet une lumière dans au moins une des couleurs suivantes :

    - une lumière blanche,

    - une lumière violette,

    - une lumière verte,

    - une lumière rouge.


     
    7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la diode électroluminescente monochromatique est une diode électroluminescente rouge.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente