Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Behandlung
mindestens eines Behälters, bevorzugt zum kaltaseptischen Abfüllen eines Füllgutes
in mindestens einen Behälter, beispielsweise zum kaltaseptischen Abfüllen von Milchprodukten
in einer Getränkeabfüllanlage.
Stand der Technik
[0002] Im Bereich der Vorrichtungen zur Behandlung von Behältern und besonders bei Vorrichtungen
zum kaltaseptischen Abfüllen eines Füllgutes in Behälter, wie beispielsweise zum kaltaseptischen
Abfüllen von Milchprodukten in Behälter, ist es bekannt, die jeweiligen Anlagenteile,
in welchen die eigentliche Behälterbehandlung stattfindet, durch einen so genannten
Reinraum zu umschließen. Hierbei werden bestimmte Anlagenteile, so wie beispielsweise
Streckblasmaschinen, Transfersternräder, Rinser, Sterilisatoren, Füller und/oder Verschließer,
mit ihren mit dem jeweiligen Behälter, Verschluss sowie dem jeweiligen Füllprodukt
in Berührung kommenden Bereichen in dem Reinraum angeordnet. Damit wird die jeweilige
Förderstrecke, in welcher der Behälter und das Füllprodukt anfällig für Kontaminationen
wären, in dem Reinraum geführt.
[0003] In dem Reinraum wird bevorzugt eine definierte Atmosphäre hergestellt und gehalten,
welche bevorzugt eine reduzierte Anzahl an Keimen und Sporen aufweist, um das Füllprodukt
und die Behälter möglichst wenig zu kontaminieren. Eine Abfüllung auf diese Weise
ermöglicht es, eine möglichst lange Haltbarkeit der abgefüllten Produkte zu erreichen.
Um ein vorteilhaftes Abfüllergebnis zu erreichen, werden im Reinraum üblicher Weise
auch eine definierte Temperatur und eine definierte Luftfeuchtigkeit aufrecht erhalten.
[0004] Der Reinraum wird üblicherweise durch ein die entsprechenden Anlagenbereiche umgebendes
Gehäuse ausgebildet, welches den Reinraum vor dem Eindringen von Keimen schützt und
die Ausbildung einer definierten Atmosphäre ermöglicht.
[0005] Bei den in Getränkeabfüllanlagen üblicherweise als Rundläufermaschinen ausgebildeten
Anlagenteilen, wie beispielsweise Streckblasmaschine, Förderstern, Rinser, Sterilisator,
Füller oder Verschließer, sind entsprechend umlaufende Anlagenteile vorgesehen, welche
entsprechend mitbewegte Gehäuseteile umfassen. Feststehende Gehäuseteile, beispielsweise
Seitenwände, sind ebenfalls vorgesehen. Dabei befinden sich üblicherweise auch Aggregate
wie z.B. Antriebe, Ventile oder Sensoren der einzelnen Anlagenteile sowie zugeordnete
Rohrleitungen und Verkabelung außerhalb des jeweiligen bewegten Gehäuseteils, beispielsweise
außerhalb eines den Reinraum abschließenden Gehäusedaches. Hier können auch Aggregate
einzelner Behandlungsorgane, beispielsweise von Verschließorganen, außerhalb des Reinraums
angeordnet sein. Die entsprechenden translatorischen und rotatorischen Bewegungen
der angetriebenen Organe finden dann entsprechend relativ zu dem jeweiligen Gehäuseteil
statt.
[0006] Entsprechend muss ein Übergang zwischen den feststehenden Gehäuseteilen und den relativ
dazu bewegten Gehäuseteilen geschaffen werden, welche gemeinsam das den Reinraum umschließende
Gehäuse ausbilden. Am Übergang zwischen den feststehenden und den rotierenden Gehäuseteilen
sind daher üblicherweise Dichtungen vorgesehen, welche beispielsweise als Labyrinthdichtungen
unter Verwendung eines Überdruckes im Reinraum, welcher einen konstanten, nach außen
gerichteten Gasstrom durch die Labyrinthdichtung hindurch bereitstellt, ausgebildet
sind. Weiterhin können auch so genannte Wasserschlösser verwendet werden, in welchen
ein schwertförmiger Gehäuseteil in einen trogförmigen Gehäuseteil eintaucht, wobei
in dem trogförmigen Gehäuseteil ein entsprechendes Sperrmedium vorgesehen ist. Die
letztere Art der Dichtung wird auch als Siphondichtung bezeichnet.
[0007] Es ist auch bekannt, einzelne, sich durch einen Gehäuseteil hindurch erstreckende
Behandlungsorgane, beispielsweise Verschließorgane, über ein entsprechend ausgebildetes
Wasserschloss abzudichten. Durch ein solches Wasserschloss können beispielsweise die
Komponenten des Behandlungsorgans, welche relativ zu dem Gehäuse eine rotatorische
und/oder translatorische Bewegung ausführen, gegenüber dem Gehäuse abgedichtet werden.
Um die entsprechende Dichtwirkung zwischen den feststehenden und rotierenden Gehäuseteilen
zu erreichen, ist es notwendig, dass die Wasserschlösser stets bis zu einer vorgesehenen
Höhe mit dem jeweiligen Sperrmedium befüllt sind. Hierzu ist es aus dem Stand der
Technik bekannt, eine Befüllung jedes individuellen Troges diskontinuierlich immer
dann vorzunehmen, wenn über eine entsprechende Niveausonde festgestellt wird, dass
ein vorgegebenes Füllniveau unterschritten wird. Nachteilig an einer solchen Vorrichtung
ist, dass ein etwaiges Überfüllen und damit ein Überlaufen des Sperrmediums in andere
Maschinenbereiche entweder nicht detektiert werden kann, oder aber eine weitere Niveausonde
zur Erkennung der Überbefüllung sowie ein zusätzlicher Automatisierungsaufwand vonnöten
ist.
[0008] Weiterhin bekannt aus dem Stand der Technik ist, den jeweiligen Trog kontinuierlich
zu befüllen und das überschüssige Sperrmedium über einen Überlauf abzuführen. Dies
ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 007 481 B3 bekannt, in welcher jedem Trog eines Wasserschlosses separat eine Befüllung zugeführt
wird und bei jedem Wasserschloss separat über einen Durchflussmesser bestimmt wird,
ob der entsprechende Füllgrad erreicht wird. Entsprechend ist auch hier der Automatisierungsaufwand
recht hoch.
Darstellung der Erfindung
[0009] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein
Verfahren zur Behandlung mindestens eines Behälters anzugeben, bei welcher die Zuverlässigkeit
des Gesamtsystems erhöht wird und der Aufwand für die Automatisierung reduziert wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Behandlung mindestens eines Behälters
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0011] Entsprechend wird eine Vorrichtung zur Behandlung mindestens eines Behälters, bevorzugt
zum kaltaseptischen Abfüllen eines Füllgutes in einen Behälter vorgeschlagen, umfassend
ein einen Reinraum umschließendes Gehäuse, in welchem die Behandlung des Behälters
durchführbar ist, mit einem feststehenden Gehäuseteil und einem relativ zu diesem
bewegten Gehäuseteil, wobei zur Abdichtung des feststehenden Gehäuseteils gegenüber
dem bewegten Gehäuseteil mindestens ein erstes Wasserschloss auf einem ersten Niveau
und ein mindestens zweites Wasserschloss auf einem unter dem ersten Niveau liegenden
zweiten Niveau vorgesehen ist. Erfindungsgemäß besteht eine Fluidverbindung zwischen
einem Auslauf des ersten Wasserschlosses und einem Zulauf des zweiten Wasserschlosses.
[0012] Dadurch, dass eine Fluidverbindung zwischen einem Auslauf des ersten Wasserschlosses
und einem Zulauf des zweiten Wasserschlosses besteht, kann erreicht werden, dass das
erste Wasserschloss, also das obere Wasserschloss, und das zweite Wasserschloss, also
das untere Wasserschloss, über einen gemeinsamen Zulauf mit dem Sperrmedium versorgt
werden. Weiterhin kann durch die sich dadurch ergebende Kaskadierung, also das Fließen
des Sperrmediums von einem höher gelegenen Wasserschloss in ein tiefer gelegenes Wasserschloss,
auf eine zusätzliche Förderung des Sperrmediums, beispielsweise durch eine Pumpe,
verzichtet werden, da das Sperrmedium aufgrund des Höhenunterschieds und des sich
hieraus ergebenden hydrostatischen Drucks vom ersten Wasserschloss zum zweiten Wasserschloss
gedrückt wird.
[0013] Das hier üblicherweise verwendete Sperrmedium kann Wasser, gereinigtes Wasser und/oder
mit einem Desinfektions- und/oder Sterilisationsmittel versehenes Wasser sein. Jegliches
anderes Sperrmedium kann aber auch verwendet werden.
[0014] Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Vorrichtung ergibt sich daraus, dass ein
Vorlauf für das Sperrmedium nur mit dem ersten Wasserschloss verbunden werden muss
und daher die Verrohrung sowie der Aufwand für das Zuführen des Sperrmediums zum zweiten
Wasserschloss verringert werden kann. Durch die Reduktion der Anzahl beteiligter Teile,
insbesondere für Steuerung und Ventile, kann die Zuverlässigkeit der Vorrichtung erhöht
werden und der Aufwand für die Automatisierung verringert werden.
[0015] Weiterhin ermöglicht es die Vorrichtung, den korrekten Füllstand des ersten Wasserschlosses
über das Verhalten des Sperrmediums im nachgelagerten zweiten Wasserschloss zu überprüfen.
Ist beispielsweise das zweite Wasserschloss mit Sperrmedium gefüllt, kann davon ausgegangen
werden, dass auch das erste Wasserschloss mit Sperrmedium befüllt ist, da sonst ein
Fließen des Sperrmediums vom ersten Wasserschloss zum zweiten Wasserschloss und die
dadurch erreichte Befüllung des zweiten Wasserschlosses nicht stattgefunden hätte.
Mit anderen Worten wird zunächst das erste Wasserschloss, also das obere Wasserschloss,
mit dem Sperrmedium befüllt, und wenn diese Befüllung vollständig erfolgt ist, wird
das Sperrmedium an das zweite Wasserschloss, also das untere Wasserschloss, überlaufen,
bis auch im zweiten Wasserschloss eine vollständige Befüllung erreicht ist.
[0016] Auf diese Weise kann der Aufwand für eine mögliche Automatisierung reduziert werden,
da beispielsweise eine korrekte Befüllung der beiden Wasserschlösser mittels eines
einzigen gemeinsamen Durchflusssensors nach dem zweiten Wasserschloss detektiert werden
kann. Der Befüllvorgang der jeweiligen Wasserschlösser wird weiterhin deutlich vereinfacht,
da lediglich ein Durchlauf des Sperrmediums vom oberen Wasserschloss zum unteren Wasserschloss
stattfinden muss und keine separate Ansteuerung der Einleitung des Sperrmediums für
das untere Wasserschloss notwendig ist. Hierzu ist bevorzugt ein Durchflusssensor
am Auslauf des zweiten Wasserschlosses vorgesehen, welcher zur gemeinsamen Überprüfung
der Befüllung aller vorgeschalteter Wasserschlösser dient.
[0017] Eine genaue Überwachung der Befüllung der Wasserschlösser kann dadurch erreicht werden,
dass auch der dem Zulauf des ersten Wasserschlosses zufließende Sperrmedienstrom mittels
eines vor einem Zulauf des ersten Wasserschlosses vorgesehenen Durchflusssensor gemessen
wird. Durch Differenzbildung mit dem aus dem zweiten Wasserschloss auslaufenden Sperrmedienstrom
kann entsprechend auf Unregelmäßigkeiten, beispielsweise ein Leck oder auf eine Verstopfung
und ein damit einhergehendes Überlaufen des Sperrmediums in andere Anlagenbereiche,
geschlossen werden.
[0018] Es ergibt sich weiterhin sofort, dass durch die Fluidverbindung zwischen dem Auslauf
des ersten Wasserschlosses und dem Zulauf des zweiten Wasserschlosses eine separate
Signalisierung für die beiden Wasserschlösser nicht mehr notwendig ist, sondern bei
Vorliegen eines korrekten Füllstandes im zweiten Wasserschloss beziehungsweise bei
Detektion eines Ausflusses aus dem zweiten Wasserschloss auf einen korrekten Füllstand
auch des ersten Wasserschlosses rückgeschlossen werden kann. Das Vorliegen einer vollständigen
und vorschriftsmäßigen Abdichtung mittels der Wasserschlösser kann daher dann über
eine einfache Signalisierung ausgegeben werden, wenn das untere Wasserschloss vollständig
befüllt ist.
[0019] Besonders einfach kann das Einhalten eines vorgegebenen Füllniveaus im ersten und
im zweiten Wasserschloss erreicht werden, wenn der Auslauf des jeweiligen Wasserschlosses
als ein das Füllniveau des Wasserschlosses vorgebender Überlauf ausgebildet ist. Entsprechend
wird zunächst das erste, oben gelegene, Wasserschloss mit dem Sperrmedium gefüllt,
bis es das durch den Überlauf vorgegebene Füllniveau erreicht hat. Erst dann läuft
das Sperrmedium über und in das zweite, darunter gelegene, Wasserschloss. So kann
sichergestellt werden, dass das erste Wasserschloss bis zum vorgegebenen Füllniveau
befüllt wird und erst dann auch das zweite Wasserschloss bis zum vorgegebenen Füllniveau
befüllt wird. Eine korrekte Befüllung aller Wasserschlösser kann dann über die Messung
zumindest des Vorliegens eines Sperrmedienstroms aus dem Auslauf des zweiten Wasserschlosses
bestimmt werden.
[0020] Weiterhin kann das erste Wasserschloss sowie das zweite Wasserschloss über ein darüber
angeordnetes Sperrmedienreservoir mit dem Sperrmedium beschickt werden. Hierbei kann
beispielsweise ein Verschlussdesinfektionsbecken, welches einen entsprechenden Auslauf
aufweist, zur Beschickung des ersten Wasserschlosses und des zweiten Wasserschlosses
verwendet werden. Es findet dann bevorzugt lediglich ein Fluss des entsprechenden
Sperrmediums von dem darüber angeordneten Flüssigkeitsreservoir zu dem ersten Wasserschloss
und dann weiter zu dem darunter angeordneten zweiten Wasserschloss statt, ohne dass
eine Pumpe eingesetzt werden müsste. Auch auf diese Weise lässt sich die Komplexität
der Gesamtanlage reduzieren und dadurch die Zuverlässigkeit erhöhen. Gleichzeitig
kann dadurch Energie eingespart werden.
[0021] Über die Fluidverbindung zwischen dem Auslauf des ersten Wasserschlosses und dem
Zulauf des zweiten Wasserschlosses kann weiterhin eine Einbindung der Vorrichtung
in eine Zirkulationsleitung oder aber auch in diskontinuierliche Systeme erreicht
werden, da ein Durchfluss von dem oberen Wasserschloss zu dem unteren Wasserschloss
stattfindet, welcher zirkulationsfähig ist. Dieser Fluss kann aber auch über ein diskontinuierliches,
beispielsweise zeitgesteuertes, System betrieben werden. Hierzu sind bevorzugt ein
Vorlauf zu einem Zulauf des ersten Wasserschlosses, sowie ein Rücklauf von einem Auslauf
des zweiten Wasserschlosses in eine Zirkulationsleitung eingebunden, und bevorzugt
ist eine Zirkulation des Sperrmediums vom Vorlauf durch das erste Wasserschloss, durch
die Fluidverbindung und durch das zweite Wasserschloss hindurch zum Rücklauf hin vorgesehen.
Das Sperrmedium durchläuft dabei die Wasserschlösser kaskadenförmig von oben nach
unten.
[0022] Zur Überprüfung, ob sowohl das obere Wasserschloss als auch das untere Wasserschloss
vollständig mit dem Sperrmedium befüllt sind, ist bevorzugt ein Durchflusssensor am
Auslauf des zweiten Wasserschlosses vorgesehen, mittels welchem überprüft werden kann,
ob das Sperrmedium aus dem zweiten Wasserschloss ausläuft und entsprechend eine vollständige
Befüllung des ersten sowie des zweiten Wasserschlosses vorliegt.
[0023] In einer bevorzugten Weiterbildung ist darüber hinaus eine Drainageleitung in Fluidverbindung
mit dem tiefsten Punkt des ersten Wasserschlosses sowie des zweiten Wasserschlosses
vorgesehen, um eine vollständige Entleerung der jeweiligen Wasserschlösser zu ermöglichen,
beispielsweise zu Wartungs- und Reinigungszwecken der Gesamtanlage.
[0024] Über die Drainageleitung können die Wasserschlösser auch einzeln und unabhängig voneinander
entleert werden, wenn der jeweilige Auslauf des anderen Wasserschlosses, beispielsweise
aufgrund der Ausbildung als Überlauf, blockiert bleibt.
[0025] Bevorzugt ist ein Sperrventil und/oder Rückschlagventil stromabwärts des Auslaufs
zumindest des zweiten Wasserschlosses vorgesehen, um ein Überströmen des Sperrmediums
in das untere Wasserschloss aufgrund des hydrostatischen Druckes beim Entleeren des
oberen Wasserschlosses zu vermeiden.
[0026] Das oben durch zwei Wasserschlösser beschriebene System kann besonders bevorzugt
zwischen dem Niveau des ersten Wasserschlosses und dem Niveau des zweiten Wasserschlosses
mindestens ein weiteres Wasserschloss aufweisen, welches über die Fluidverbindung
auf die gleiche Weise mit dem ersten Wasserschloss und dem zweiten Wasserschloss kommuniziert.
Ein zwischen dem ersten und dem zweiten Wasserschloss angeordnetes weiteres Wasserschloss
kann auf die gleiche Weise, wie oben beschrieben, mit dem Sperrmedium beschickt werden.
Entsprechend kann hier wiederum aus dem Strom des Sperrmediums aus dem untersten Wasserschloss
auf die Befüllung aller vorgeschalteten Wasserschlösser rückgeschlossen werden. Das
Sperrmedium durchfließt dabei alle miteinander verbundenen Wasserschlösser kaskadenförmig
von oben nach unten. Es handelt sich dabei entsprechend um eine Reihenschaltung der
unterschiedlichen Wasserschlösser.
[0027] Um ein problemloses Durchfließen aller über die Fluidverbindung miteinander verbundenen
Wasserschlösser zu erreichen, ist die Fluidverbindung bevorzugt so ausgebildet, dass
das Sperrmedium die auf den unterschiedlichen Niveaus angeordneten Wasserschlösser
kaskadenförmig durchfließen kann.
[0028] Besonders bevorzugt ist ein eine rotatorische und/oder translatorische Bewegung eines
Behandlungsorgans abdichtendes Wasserschloss vorgesehen und das erste Wasserschloss
und/oder das zweite Wasserschloss ist mit dem das Behandlungsorgan abdichtenden Wasserschloss
über die Fluidverbindung kaskadierend verbunden. Auf diese Weise lässt sich eine durchgehende
Versorgung der einzelnen Wasserschlösser erreichen, wobei das Sperrmedium die Wasserschlösser
dann kaskadierend von oben nach unten durchfließt.
[0029] Auch kann das erste und/oder das zweite Wasserschloss durch ein solches eine rotatorische
und/oder translatorische Bewegung eines Behandlungsorgans abdichtendes Wasserschloss
ausgebildet sein.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird ein Vorlauf, ein Rücklauf und/oder
eine Drainage über mindestens eine Verteilerspur eines Mediendrehverteilers an den
bewegten Gehäuseteil übergeben. Auf diese Weise können auch mitrotierende Tröge und
mitrotierende Wasserschlösser, beispielsweise zur Abdichtung eines Behandlungsorgans,
mit dem entsprechenden Sperrmedium versorgt werden.
[0031] Die oben beschriebene Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich durch die von diesem
Anspruch abhängigen Unteransprüche.
[0032] Entsprechend wird ein Verfahren zur Behandlung mindestens eines Behälters, bevorzugt
zum kaltaseptischen Abfüllen eines Füllgutes in einen Behälter, in einem einen Reinraum
umschließenden Gehäuse vorgeschlagen, welches einen feststehenden Gehäuseteil und
einen relativ zu diesem bewegten Gehäuseteil aufweist, wobei zur Abdichtung des feststehenden
Gehäuseteils gegenüber dem bewegten Gehäuseteil mindestens ein erstes Wasserschloss
auf einem ersten Niveau und ein mindestens zweites Wasserschloss auf einem unter dem
ersten Niveau liegenden Niveau vorgesehen sind. Erfindungsgemäß wird ein Sperrmedium
von dem ersten Wasserschloss in das zweite Wasserschloss geleitet.
[0033] Durch die Leitung des Sperrmediums vom ersten Wasserschloss zum zweiten Wasserschloss
werden auch die oben bezüglich der Vorrichtung angegebenen Vorteile erreicht.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0034] Bevorzugte weitere Ausführungsformen und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Behandlung mindestens eines Behälters;
und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Behandlung mindestens eines Behälters
in einer weiteren Ausführungsform.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0035] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen bezeichnet und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird in der nachfolgenden Beschreibung teilweise verzichtet, um Redundanzen
zu vermeiden.
[0036] Figur 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zur Behandlung mindestens eines Behälters,
umfassend ein Gehäuse 2, welches einen Reinraum 20 umschließt. Das Gehäuse 2 weist
einen feststehenden Gehäuseteil 22 sowie einen relativ dazu beweglichen Gehäuseteil
24 auf. Der bewegliche Gehäuseteil 24 ist beispielsweise bei einer Vorrichtung zum
kaltaseptischen Abfüllen eines Füllgutes in Behälter in Form eines zusammen mit dem
jeweiligen Anlagenteil, beispielsweise einem Rinser, einem Sterilisator, einer Füllmaschine
oder einem Verschließer, rotierendes Gehäuseteil, beispielsweise ein Anlagendach.
Der feststehende Gehäuseteil 22 ist beispielsweise eine Seitenwand einer solchen Anlage.
[0037] Zur Abdichtung des feststehenden Gehäuseteils 22 gegenüber dem bewegten Gehäuseteil
24 ist ein erstes Wasserschloss 3 vorgesehen, welches auf einem ersten Niveau N
1 angeordnet ist. Weiterhin ist ein zweites Wasserschloss 4 auf einem zweiten Niveau
N
2 angeordnet. Der Trog 30 des ersten Wasserschlosses 3 und der Trog 40 des zweiten
Wasserschlosses 4 sind in dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel an dem feststehenden
Gehäuseteil 22 angebracht.
[0038] In einer Alternative kann auch eine Befestigung des jeweiligen Trogs 30, 40 beziehungsweise
des ganzen Wasserschlosses 3, 4 am sich bewegenden Gehäuseteil 24 vorgesehen sein.
Eine Aufnahme eines ganzen Wasserschlosses am sich bewegenden Gehäuseteil 24 ist insbesondere
dann der Fall, wenn beispielsweise individuelle Behandlungsorgane wie Verschließorgane
an dem sich bewegenden Gehäuseteil 24 angeordnet sind und insgesamt mit dem sich bewegenden
Gehäuseteil 24 mitrotieren. Die Abdichtung der rotatorischen oder - eine entsprechende
Eintauchtiefe eines entsprechenden Schwerts in einen entsprechenden Trog vorausgesetzt
- translatorischen Bewegung eines entsprechenden Behandlungsorgans gegenüber einem
Gehäusedach kann entsprechend durch ein als ganzes um die Rotationsachse der Vorrichtung
1 mitrotierendes Wasserschloss erreicht werden. Dabei kann bevorzugt ein Vorlauf,
eine Drainage und/oder ein Rücklauf beziehungsweise eine Zuleitung oder eine Ableitung
für die mitrotierenden Tröge der entsprechenden Wasserschlösser über eine entsprechende
Spur eines Mediendrehverteilers zugeführt und/oder abgeführt werden.
[0039] In der in Figur 1 gezeigten schematischen Darstellung sind nur ein erstes Wasserschloss
3 und ein zweites Wasserschloss 4 gezeigt. Es können jedoch auch mehrere Wasserschlösser
vorgesehen sein, je nach der geometrischen Ausbildung der Gesamtvorrichtung. Insbesondere
können auch mehrere Wasserschlösser in der nachfolgend beschriebenen Weise miteinander
verbunden sein.
[0040] Das erste Wasserschloss 3 umfasst einen ringförmigen Trog 30, der wenigstens einen
Teil eines Anlagenteils konzentrisch zu dessen Rotationsachse umgibt und in welchem
ein Sperrmedium 32 aufgenommen ist, welches bis zu einem vorgegebenen Füllniveau h
1 aufgefüllt ist. Das Sperrmedium 32 ist beispielsweise Wasser, gereinigtes Wasser
und/oder mit einem Desinfektionsmittel und/oder Sterilisationsmittel versetztes Wasser.
[0041] In das Sperrmedium 32 taucht ein mit dem bewegten Gehäuseteil 24 verbundenes ringförmiges
Schwert 34 ein. Das Schwert 34 kann um die Rotationsachse des Anlagenteils rotieren.
Durch das Eintauchen des Schwertes 34 in das Sperrmedium 32 wird entsprechend eine
gasdichte Abdichtung der sich auf der Innenseite und der Außenseite des Schwertes
34 befindlichen Räume gegeneinander erreicht. Um eine zuverlässige Abdichtung auch
bei einer Relativbewegung der Gehäuseteile 22, 24 gegeneinander zu erreichen, muss
eine bestimmte Mindestfüllhöhe im Trog 30 erreicht werden, bevorzugt das vorgegebene
Füllniveau h
1.
[0042] Das zweite Wasserschloss 4 hat einen im Wesentlichen identischen Aufbau und weist
entsprechend ebenfalls einen Trog 40 auf, welcher mit einem Sperrmedium 42 bis zu
einem Füllniveau h
2 aufgefüllt ist. In das Sperrmedium 42 taucht ein Schwert 44 ein, welches an dem bewegten
Gehäuseteil 24 angebracht ist.
[0043] Das erste Wasserschloss 3 steht mit dem zweiten Wasserschloss 4 über eine Fluidverbindung
5 in direkter Kommunikation. Dabei ist die Fluidverbindung 5 so ausgebildet, dass
sie von einem Auslauf 36 des ersten Wasserschlosses 3 zu einem Einlauf 48 des zweiten
Wasserschlosses 4 führt. Entsprechend fließt Sperrmedium 32 aus dem ersten Wasserschloss
3 über den Auslauf 36 ab und über die Fluidverbindung 5 zum Zulauf 48 des zweiten
Wasserschlosses 4 hin und befüllt das zweite Wasserschloss 4 entsprechend mit dem
aus dem ersten Wasserschloss 3 ausgelaufenen Sperrmedium.
[0044] In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Auslauf 36 des ersten Wasserschlosses
3 als Überlauf ausgebildet, mittels welchem eine einfache Niveauhaltung des Sperrmediums
auf dem vorgegebenen Füllniveau h
1 erreicht werden kann. Das Sperrmedium 32 aus dem ersten Wasserschloss 3 läuft entsprechend
erst dann aus dem als Überlauf ausgebildeten Auslauf 36 aus, wenn es das gewünschte
Füllniveau h
1 im Trog 30 erreicht hat. Ein Überlaufen des Troges 30 wird auf diese Weise aber auch
verhindert, da das Füllniveau die durch den als Überlauf ausgebildeten Auslauf 36
vorgegebene Höhe nicht überschreiten kann.
[0045] Da das Niveau N
1 des ersten Wasserschlosses 3 über dem Niveau N
2 des zweiten Wasserschlosses 4 liegt, und insbesondere das Füllniveau h
1 des ersten Wasserschlosses 3 über dem gewünschten Füllniveau h
2 des zweiten Wasserschlosses 4 liegt, kann durch das Auslaufen des Sperrmediums 32
über den Auslauf 36 des ersten Wasserschlosses 3 eine zuverlässige Befüllung des zweiten
Wasserschlosses 4 erreicht werden, ohne dass hierfür eine besondere Steuerung oder
Regelung notwendig wäre. Weiterhin kann auch auf eine Pumpe oder eine andere Fördervorrichtung
für das Sperrmedium verzichtet werden, die das zweite Wasserschloss 4 direkt versorgt.
[0046] Das Füllniveau h
2 des zweiten Wasserschlosses 4 wird in dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
ebenfalls über einen als Überlauf ausgebildeten Auslauf 46 erreicht, welcher dafür
sorgt, dass das Füllniveau eingehalten wird.
[0047] Das Sperrmedium wird über einen Vorlauf 6 dem entsprechenden Zulauf 38 des ersten
Wasserschlosses 3 zugeführt. Über ein Ventil 60 kann der Vorlauf gesteuert werden
und über einen Durchflusssensor 70 kann der Strom des Sperrmediums zu dem Zulauf 38
gemessen werden. Hat das Sperrmedium das erste Wasserschloss 3 vollständig so befüllt,
dass es über den Auslauf 36 überströmt, fließt es über die Fluidverbindung 5 dem Zulauf
48 des zweiten Wasserschlosses 4 zu. Wenn auch das zweite Wasserschloss 4 vollständig
so befüllt ist, dass das Sperrmedium über den Auslauf 46 überläuft, so kann über einen
an einem Rücklauf 8 angeordneten Durchflusssensor 72 der Rücklaufstrom detektiert
werden. Ein erstes Drainageventil 90 sowie ein zweites Drainageventil 94, auf die
weiter unten noch eingegangen wird, sind während des Befüllungsvorganges geschlossen.
In einer Verbindungsleitung 7 zwischen dem Auslauf 46 und dem Rücklauf 8 befindet
sich ein Absperrventil 80, welches während des Befüllungsvorganges und während des
Anlagenbetriebes geöffnet ist. Vorteilhaft mündet die Verbindungsleitung 7 vor dem
Durchflusssensor 72 in den Rücklauf 8 ein. Dadurch wird gewährleistet, dass das Sperrmedium
auch tatsächlich von dem Durchflusssensor 72 erfasst werden kann.
[0048] Wenn kein Flüssigkeitsverlust auftritt und beide Wasserschlösser 3, 4 vollständig
befüllt sind, entspricht idealer Weise der Zulaufstrom dem Rücklaufstrom. Durch das
Vorsehen entsprechender Toleranzen kann hier ein etwaiger Flüssigkeitsverlust, beispielsweise
durch Verdampfen oder durch leichtes Verspritzen aufgrund der Relativbewegung der
feststehenden Gehäuseteile 22 gegenüber den sich bewegenden Gehäuseteilen 24, ausgeglichen
werden. Bei Überschreiten einer gewissen Toleranz jedoch kann ein Alarmsignal ausgegeben
werden, derart, dass ein Leck vermutet wird und die Gesamtanlage beispielsweise angehalten
wird.
[0049] Entsprechend wird nach einer vorbestimmten Füllzeit, in welcher sowohl das erste
Wasserschloss 3 als auch das zweite Wasserschloss 4 vollständig mit dem Sperrmedium
befüllt werden, ein konstanter Volumenstrom im Rücklauf 8 erwartet, welcher im Wesentlichen
dem Volumenstrom im Zulauf 6 entspricht.
[0050] Auf diese Weise lässt sich eine sehr einfache Überwachung beider Wasserschlösser
3, 4 bereits durch Messung des ablaufenden Volumenstroms erreichen.
[0051] Zur Überwachung, ob beide Wasserschlösser 3, 4 tatsächlich befüllt sind, reicht der
Durchflussmesser 72 im Rücklauf 8 vollständig aus. Mittels dieses Durchflussmessers
72 kann festgestellt werden, ob überhaupt ein Flüssigkeitsstrom durch die beiden Wasserschlösser
hindurchtritt. Ist dies der Fall, kann angenommen werden, dass beide Wasserschlösser
bis zum vorgegebenen Füllniveau h
1 beziehungsweise h
2 mit dem jeweiligen Sperrmedium befüllt sind, da ansonsten kein Überlauf über den
Auslauf 36 beziehungsweise den Auslauf 46 aus dem ersten Wasserschloss 3 beziehungsweise
dem zweiten Wasserschloss 4 erfolgen würde.
[0052] Um dennoch eine genaue Überwachung des Füllstandes des ersten Wasserschlosses 3 sowie
des zweiten Wasserschlosses 4 zu ermöglichen, kann am ersten Wasserschloss 3 ein Füllstandsensor
74 und am zweiten Wasserschloss 4 ebenfalls ein Füllstandsensor 76 vorgesehen sein,
welche zwar optional sind, aber mittels welchen sich eine genaue Bestimmung des Füllstandes
durchführen lässt.
[0053] Um das erste Wasserschloss 3 sowie das zweite Wasserschloss 4 entleeren zu können,
ist weiterhin eine Drainageleitung 9 vorgesehen. Mittels des ersten Drainageventils
90 kann ein sich bevorzugt am tiefsten Teil des Troges 30 des ersten Wasserschlosses
3 befindlicher Abfluss 92 geöffnet werden. Mittels des Drainageventils 94 kann ein
sich bevorzugt im tiefsten Punkt des Troges 40 des zweiten Wasserschlosses 4 befindlicher
Abfluss 96 geöffnet werden. Durch das Öffnen des ersten Drainageventils 90 lässt sich
entsprechend das erste Wasserschloss 3 vollständig von Sperrmedium 32 entleeren und
durch Öffnen des zweiten Drainageventils 94 lässt sich analog dazu das zweite Wasserschloss
4 vollständig entleeren. Vorteilhaft kann zuerst das erste Wasserschloss 3 entleert
werden, wobei über den Durchflusssensor 72 die vollständige Entleerung erkannt werden
kann. Alternativ ist dies an dieser Stelle auch durch eine Leermeldesonde möglich,
wenn das Sperrmedium aus dem ersten Wasserschloss 3 vollständig in einen Kanalanschluss
(nicht gezeigt) im Rücklauf 8 abgelaufen ist. Während der Entleerung des ersten Wasserschlosses
3 ist das Absperrventil 80 in der Verbindungsleitung 7 geschlossen. Dadurch kann vorteilhaft
verhindert werden, dass, bedingt durch den hydrostatischen Druck, abfließendes Sperrmedium
aus dem ersten Wasserschloss 3 über die Verbindungsleitung 7 in das zweite Wasserschloss
4 gedrückt wird und dieses zum Überlaufen bringt. Anstelle des Absperrventils 80 kann
beispielsweise auch ein Rückschlagventil vorgesehen sein, welches ein Überströmen
von Sperrmedium aus dem ersten Wasserschloss 3 in das zweite Wasserschloss 4 über
die Verbindungsleitung 7 verhindert. Nach vollständiger Entleerung des ersten Wasserschlosses
3 kann das zweite Drainageventil 94 zur Entleerung des zweiten Wasserschlosses geöffnet
werden.
[0054] Eine Entleerung des oberen Wasserschlosses 3 kann sowohl über den Durchflussmesser
72 überwacht werden, als auch über den Füllstandsensor 74. Eine Entleerung des unteren
Wasserschlosses 4 kann entsprechend ebenfalls über den Durchflussmesser 72 beziehungsweise
den unteren Füllstandsensor 76 überwacht werden.
[0055] Der Vorlauf 6 kann in einer bevorzugten Variante so ausgestaltet sein, dass das Sperrmedium
über einen oberhalb des Füllniveaus h
1 angeordneten Vorratsbehälter zuläuft, so dass entsprechend ein Einbringen des Sperrmediums
durch ein einfaches Einlaufen ermöglicht wird. Dies wird beispielsweise über ein oberhalb
des oberen Wasserschlosses 3 angeordnetes Verschlussdesinfektionsbecken mit einem
entsprechenden Überlauf erreicht. Auf diese Weise kann auch auf ein Pumpen des entsprechenden
Sperrmediums verzichtet werden.
[0056] Der Vorlauf 6 und der Rücklauf 8 können weiterhin in einer Zirkulationsleitung integriert
sein, mittels welcher das Sperrmedium in diesem Anlagenbereich oder auch in weiteren
Anlagenbereichen zirkuliert. Durch das kaskadierte Durchfließen des Sperrmediums durch
das erste Wasserschloss 3 und das zweite Wasserschloss 4 sowie einer beliebigen Anzahl
dazwischen angeordneter Wasserschlösser wird so ein Kreislauf ermöglicht. Auf diese
Weise wird weiterhin sichergestellt, dass stets optimal aufbereitetes Sperrmedium
verwendet wird, welches entsprechend eine optimale Sperrwirkung und Desinfektionswirkung
erfüllt.
[0057] In Figur 2 ist eine weitere Ausgestaltung einer Vorrichtung 1 gezeigt, wobei hier
wieder ein einen Reinraum 20 umschließendes Gehäuse 2 vorgesehen ist, welches einen
feststehenden Gehäuseteil 22 sowie einen relativ dazu bewegten Gehäuseteil 24 aufweist.
Ein erstes Wasserschloss 3 und ein unter diesem angeordnetes zweites Wasserschloss
4 sind vorgesehen, um den feststehenden Gehäuseteil 22 gegenüber dem bewegten Gehäuseteil
24 abzudichten.
[0058] Der bewegte Gehäuseteil 24 rotiert um eine Rotationsachse R, entlang welcher sich
eine feststehende Verteilersäule 220 erstreckt. Um die feststehende Verteilersäule
220 herum rotiert eine Verteilerhülse 240, welche auch zur Lagerung des bewegten Gehäuseteils
24 dienen kann. Am bewegten Gehäuseteil 24 ist weiterhin schematisch ein Behandlungsorgan
10, welches hier schematisch als Verschließorgan gezeigt ist, vorgesehen. Das Behandlungsorgan
10 rotiert zusammen mit dem bewegten Gehäuseteil 24 um die Rotationsachse R. Das Behandlungsorgan
10 selbst führt durch die Pfeile angedeutete rotatorische und translatorische Bewegungen
aus, wobei ein Antriebsbereich 12 außerhalb des Reinraums 20 angeordnet ist, und ein
Behandlungsbereich 14 innerhalb des Reinraums 20 angeordnet ist. Die Durchführung
des rotatorischen und translatorischen Antriebs des Antriebsbereichs 12 zum Behandlungsbereich
14 durch den bewegten Gehäuseteil 24 hindurch wird wiederum durch ein Wasserschloss
100 abgedichtet, wobei ein ringförmiger Trog 110 und ein entsprechendes ringförmiges
Schwert 120 vorgesehen sind. Das Wasserschloss 100 liegt auf dem ersten (obersten)
Niveau N
1, das zweite Wasserschloss 4 auf dem darunter liegenden zweiten Niveau N
2 und das erste Wasserschloss 3 auf einem zwischen dem ersten Niveau N
1 und dem zweiten Niveau N
2 liegenden Niveau.
[0059] Entsprechend kann in der bereits oben beschriebenen Weise ein Sperrmedium vom obersten
Wasserschloss 100 über eine Fluidverbindung 5 kaskadenförmig zum ersten Wasserschloss
3 und dann über eine Fluidverbindung 5 zum zweiten Wasserschloss 4 fließen. Eine eigene
Pumpe zum Leiten des Sperrmediums vom obersten Wasserschloss 100 zum ersten Wasserschloss
3 und zum zweiten Wasserschloss 4 ist entsprechend nicht notwendig.
[0060] Ein Vorlauf 6 zu dem obersten Wasserschloss 100 wird in der feststehenden Verteilersäule
220 zur rotierenden Verteilerhülse 240 geführt, wobei die Übergabe durch eine entsprechende
Verteilerspur 246 eines Mediendrehverteilers erreicht wird.
[0061] Ein Rücklauf 8 wird ebenfalls in der feststehenden Verteilersäule 220 geführt und
gelangt vom bewegten Gehäuseteil 24 über eine entsprechende Verteilerspur 248 eines
Mediendrehverteilers in die Verteilersäule 220.
[0062] Die Drainage der Tröge 110, 30, 40 wird - so wie weiter oben beschrieben - über eine
Drainageleitung 9 durchgeführt, welche mit entsprechenden, hier nicht gezeigten, Drainageventilen
versehen ist. Auch die Drainageleitung 9 wird über eine entsprechende Verteilerspur
249 vom bewegten Gehäuseteil 24 auf die feststehende Verteilersäule 220 übergeben.
[0063] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den einzelnen Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 1
- Vorrichtung zur Behandlung mindestens eines Behälters
- 10
- Behandlungsorgan
- 12
- Antriebsbereich
- 14
- Behandlungsbereich
- 100
- Wasserschloss
- 110
- Trog
- 120
- Schwert
- 2
- Gehäuse
- 20
- Reinraum
- 22
- feststehender Gehäuseteil
- 24
- bewegter Gehäuseteil
- 220
- feststehende Verteilersäule
- 240
- rotierende Verteilerhülse
- 246
- Verteilerspur Vorlauf
- 248
- Verteilerspur Rücklauf
- 249
- Verteilerspur Drainage
- 3
- erstes Wasserschloss
- 30
- Trog
- 32
- Sperrmedium
- 34
- Schwert
- 36
- Auslauf
- 38
- Zulauf
- 4
- zweites Wasserschloss
- 40
- Trog
- 42
- Sperrmedium
- 44
- Schwert
- 46
- Auslauf
- 48
- Zulauf
- 5
- Fluidverbindung
- 6
- Vorlauf
- 7
- Verbindungsleitung
- 70
- Durchflusssensor am Vorlauf
- 72
- Durchflusssensor am Rücklauf
- 74
- Füllstandsensor
- 76
- Füllstandsensor
- 8
- Rücklauf
- 80
- Absperrventil
- 9
- Drainageleitung
- 90
- Drainageventil
- 92
- Abfluss
- 94
- Drainageventil
- 96
- Abfluss
- N1
- erstes Niveau
- N2
- zweites Niveau
- h1
- erstes Füllniveau
- h2
- zweites Füllniveau
- R
- Rotationsachse
1. Vorrichtung (1) zur Behandlung mindestens eines Behälters, bevorzugt zum kaltaseptischen
Abfüllen eines Füllgutes in einen Behälter, umfassend ein einen Reinraum (20) umschließendes
Gehäuse (2), in welchem die Behandlung des Behälters durchführbar ist, mit einem feststehenden
Gehäuseteil (22) und einem relativ zu diesem bewegten Gehäuseteil (24), wobei zur
Abdichtung des feststehenden Gehäuseteils (22) gegenüber dem bewegten Gehäuseteil
(24) mindestens ein erstes Wasserschloss (3) auf einem ersten Niveau (N1) und ein mindestens zweites Wasserschloss (4) auf einem unter dem ersten Niveau (N1) liegenden zweiten Niveau (N2) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Fluidverbindung (5) zwischen einem Auslauf (36) des ersten Wasserschlosses (3)
und einem Zulauf (48) des zweiten Wasserschlosses (4) besteht.
2. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslauf (36) des ersten Wasserschlosses (3) als ein das Füllniveau (h1) des ersten Wasserschlosses (3) vorgebender Überlauf ausgebildet ist.
3. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslauf (46) des zweiten Wasserschlosses (4) als ein das Füllniveau (h2) des zweiten Wasserschlosses (4) vorgebender Überlauf ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchflusssensor (72) am Auslauf (46) des zweiten Wasserschlosses (4) vorgesehen
ist, zur gemeinsamen Überprüfung der Befüllung aller Wasserschlösser (3, 4) und/oder
vor einem Zulauf (38) des ersten Wasserschlosses (3) ein Durchflusssensor (70) vorgesehen
ist, zur Messung eines dem Zulauf (38) des ersten Wasserschlosses (3) zufließenden
Sperrmedienstromes.
5. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Zulauf (38) des ersten Wasserschlosses (3) kommunizierender Vorlauf (6)
über einen oberhalb des Niveaus (N1) des ersten Wasserschlosses (3), bevorzugt über dem Füllniveau (h1) des ersten Wasserschlosses (3), angeordneten Sperrmedienspeicher gespeist ist, bevorzugt
aus einem Verschlussdesinfektionsbecken.
6. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorlauf (6) zu einem Zulauf (38) des ersten Wasserschlosses (3), sowie ein Rücklauf
(8) von einem Auslauf (46) des zweiten Wasserschlosses (4) in eine Zirkulationsleitung
eingebunden sind, und bevorzugt eine Zirkulation des Sperrmediums vom Vorlauf (6)
durch das erste Wasserschloss (3), durch die Fluidverbindung (5) und durch das zweite
Wasserschloss (4) hindurch zum Rücklauf (8) hin vorgesehen ist.
7. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drainageleitung (9) vorgesehen ist, welche in Fluidverbindung mit einem bevorzugt
am tiefsten Punkt des ersten Wasserschlosses (3) angeordneten Abfluss (92) und an
einem tiefsten Punkt des zweiten Wasserschlosses (4) angeordneten Abfluss (96) verbunden
ist und bevorzugt über mindestens ein Drainageventil (90, 94) verschlossen ist.
8. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sperrventil (80) und/oder Rückschlagventil stromabwärts des Auslaufs (46) zumindest
des zweiten Wasserschlosses (4) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Niveau (N1) des ersten Wasserschlosses (3) und dem Niveau (N2) des zweiten Wasserschlosses (4) mindestens ein weiteres Wasserschloss vorgesehen
ist, welches über die Fluidverbindung mit dem ersten Wasserschloss (3) und dem zweiten
Wasserschloss (4) kommuniziert.
10. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidverbindung (5) so ausgebildet ist, dass Sperrmedium die auf den unterschiedlichen
Niveaus (N1, N2) angeordneten Wasserschlösser (3, 4) kaskadenförmig durchfließen kann.
11. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein eine rotatorische und/oder translatorische Bewegung eines Behandlungsorgans (10)
abdichtendes Wasserschloss (100) vorgesehen ist und das erste Wasserschloss (3) und/oder
das zweite Wasserschloss (4) mit dem das Behandlungsorgan (10) abdichtende Wasserschloss
(100) über die Fluidverbindung (5) kaskadierend verbunden ist,
und/oder
das erste Wasserschloss (3) und/oder das zweite Wasserschloss (4) durch ein eine rotatorische
und/oder translatorische Bewegung eines Behandlungsorgans (10) abdichtendes Wasserschloss
ausgebildet ist.
12. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorlauf (6), ein Rücklauf (8) und/oder eine Drainage über mindestens eine Verteilerspur
(246, 248, 249) eines Mediendrehverteilers an den bewegten Gehäuseteil (24) übergeben
wird.
13. Verfahren zur Behandlung mindestens eines Behälters, bevorzugt zum kaltaseptischen
Abfüllen eines Füllgutes in einen Behälter, in einem einen Reinraum (20) umschließenden
Gehäuse (2), welches einen feststehenden Gehäuseteil (22) und einen relativ zu diesem
bewegten Gehäuseteil (24) aufweist und wobei zur Abdichtung des feststehenden Gehäuseteils
(22) gegenüber dem bewegten Gehäuseteil (24) mindestens ein erstes Wasserschloss (3)
auf einem ersten Niveau (N1) und ein mindestens zweites Wasserschloss (4) auf einem unter dem ersten Niveau (N1) liegenden zweiten Niveau (N2) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Sperrmedium von dem ersten Wasserschloss (3) in das zweite Wasserschloss (4) geleitet
wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrmedium die Wasserschlösser (3, 4) kaskadenförmig durchfließt.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllung aller Wasserschlösser (3, 4) über einen Durchflusssensor (72) am Auslauf
(46) des zweiten Wasserschlosses (4) überprüft wird.