[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die
DE 10 2005 039 673 A1 offenbart eine kontinuierlich arbeitende Tiefziehverpackungsmaschine mit zwei Behälterbahnen,
zwischen denen ein Produktzuführband angeordnet ist. Die Arbeitsstationen wie Form-,
Einlege- bzw. Füll-, Siegel- und Schneidstation sind jeweils für sich als modulares
Modul mit eigenen Gestellen und Einhausung gestaltet.
[0003] Bei intermittierend arbeitenden Tiefziehverpackungsmaschinen, die üblicherweise eine
durchgehende und nicht eingehauste Rahmenkonstruktion aufweisen, werden Produkte zum
automatischen Beladen mittels Picker über ein oder mehrere Zuführbänder an die Tiefziehverpackungsmaschine
im Bereich der Einlegestrecke herangeführt. Der seitliche Abstand der Zuführbänder
zu den in eine Folie geformten Behältern ist abhängig vom Platzbedarf, der von der
Kettenführung zum Transport der Folie, dem Maschinenrahmen und den Seitenverkleidungen
an beiden Seiten der Tiefziehverpackungsmaschine eingenommen wird. Der hierbei vorhandene
Abstand muss beim Umsetzen der Produkte vom Zuführband in die Behälter mittels des
Pickers bei jeder Umsetzbewegung berücksichtigt werden und die Takt- oder Zykluszeit
hängt u.A. von diesem Abstand ab.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Tiefziehverpackungsmaschine dahingehend
zu verbessern, dass der Abstand zwischen der Produktzuführung und den Behältern verringert
wird, um damit die Zykluszeit zum Einlegen eines Produkts durch einen Picker zu minimieren.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Tiefziehverpackungsmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine umfasst eine Produktzuführbaugruppe,
im Folgenden stets kurz als "Produktzuführung" bezeichnet, wobei die Produktzuführung
teilweise parallel zu einer Einlegestrecke der Tiefziehverpackungsmaschine angeordnet
ist, und die Maschine umfasst ein Seitenprofil, an dessen Innenseite eine Kettenführung
für eine Folienklammerkette angebracht ist. Die Tiefziehverpackungsmaschine zeichnet
sich dadurch aus, dass das Seitenprofil, das entlang der Einlegestrecke angeordnet
ist, derart ausgebildet ist, dass das Seitenprofil gleichzeitig auch ein Teil der
Produktzuführung ist. Die Mehrfachfunktion dieses Seitenprofils ist zum einen die
Aufnahme der Kettenführung zum Transport der Folienbahn und damit der Behälter innerhalb
und entlang bzw. innerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine und zum anderen, dass es
ein Teil der Produktzuführung ist. Dies bringt den enormen Vorteil mit sich, dass
der Abstand zwischen den zugeführten Produkten und den Behältern auf ein Minimum reduziert
ist und die Wege zum Umsetzen der Produkte in die Behälter verkürzt sind, sodass dies
zu einer Leistungssteigerung der Tiefziehverpackungsmaschine führt. Als Behälter werden
hier Mulden bezeichnet, die in einer Formstation in eine Folienbahn geformt werden,
bevor sie der Einlegestrecke zugeführt werden. Die sonst üblicherweise am Seitenrahmen
entlang laufenden Medienleitungen wie Kabel und Schläuche können dabei z.B. in einen
unteren Bereich des Maschinenrahmens verlegt und eventuell notwendige Seitenverkleidungen
vom Maschinenrahmen der Tiefziehverpackungsmaschine können an die Außenseite der Produktzuführung
umgesetzt werden.
[0007] Bevorzugt ist das Seitenprofil eine innere Seitenwand der Produktzuführung. In einer
vorteilhaften Ausbildung sind dabei Achsen und/oder Abstandshalter als Verbindungselemente
zwischen dem Seitenprofil als innere Seitenwand und der äußeren Seitenwand der Produktzuführung
vorgesehen. Dies ermöglicht es, dass Mittel zum Lagern von Antriebs- und/oder Laufrollen
in den Seitwänden vorgesehen sind und damit der Bandkörper sehr nahe an dem Seitenprofil
und damit an der Kettenführung bzw. der Folienbahn verlaufen kann. Die innere und
äußere Seitenwand der Produktzuführung bilden zusammen mit den Achsen und/oder Abstandshaltern
ein biege- und torsionssteifes Gebilde, das die Steifigkeit des Seitenprofils unterstützen
kann.
[0008] Bevorzugt weisen eine Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine und eine
Transportrichtung der Produktzuführung die gleiche Ausrichtung auf, um eine durchgehende
Gesamtproduktionsrichtung während des Verpackungsprozesses beizubehalten und die benötigte
Standfläche zu verkleinern, beispielsweise um zwei Verpackungslinien mit möglichst
geringem Abstand nebeneinander aufstellen zu können.
[0009] Bevorzugt umfasst die Produktzuführung ein Kurvenband, um seitlich entlang eines
vorderen Bereichs der Verpackungsmaschine zu verlaufen und dann im Bereich der Einlegestrecke
direkt an dem Seitenprofil angebracht zu sein. Das Kurvenband ermöglicht einen S-förmigen
Verlauf für die Produktzuführung.
[0010] In einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform ist die Produktzuführung stromaufwärts
der Einlegestrecke teilweise oberhalb einer Formstation der Tiefziehverpackungsmaschine
angeordnet, um einen geradlinigen Verlauf der Produktzuführung ermöglichen zu können.
[0011] Vorzugsweise sind Produktzuführungen an beiden Seiten der Tiefziehverpackungsmaschine
angeordnet, um beispielsweise ein breites Produktzuführband, auf dem zweispurig Produkte
transportiert werden, durch zwei schmale Produktzuführbänder zu ersetzen. Somit werden
alle Produkte mit minimalem Abstand zu den Behältern entlang der Einlegestrecke transportiert.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführung sieht wenigstens einen Roboter entlang der Einlegestrecke
vor, um Produkte von der Produktzuführung in Mulden, die in eine Folienbahn tiefgezogen
wurden, umzusetzen. Eine solche Automatisierung steigert die Leistung der Tiefziehverpackungsmaschine
bei gleichzeitig geringer Länge der Einlegestrecke, die bei manuellem Einlegen durch
mehrere Bediener um ein Vielfaches länger sein müsste.
[0013] Dabei ist vorzugsweise eine Posititionserkennungsvorrichtung zum Erkennen der Positionen
von Produkten auf der Produktzuführung vorgesehen, um die unorientiert herangeführten
Produkte vom Roboter aufnehmen und umsetzen zu können. Hierbei ist die Posititionserkennungsvorrichtung
bevorzugt ein Visionsystem.
[0014] Bevorzugt beginnt die Einlegestrecke direkt nach der Formstation, um den Platzbedarf
der Tiefziehverpackungsmaschine zu minimieren, damit die Maschinenlänge möglichst
kurz werden kann. Bei konventionellen Tiefziehverpackungsmaschinen war stromabwärts
der Formstation meist eine Abdeckung vorgestehen, die einen unerwünschten, gefährlichen
Eingriff eines Bedieners zwischen die beweglichen Teile der Formstation verhinderte.
Gleichzeitig wurde damit jedoch auch im Bereich dieser Abdeckung ein Einlegen von
Produkten in die bereits geformten Mulden verhindert. In einer Variante der vorliegenden
Erfindung kann jedoch die Einhausung des Pickers bzw. Roboters soweit vorgezogen werden,
dass sie unmittelbar an die Formstation angrenzt oder sogar teilweise mit der Formstation
überlappt. Damit kann eine zusätzliche Abdeckung entfallen, weil die Einhausung bzw.
das Portal des Roboters die Funktion der Abdeckung mit übernimmt. Gleichzeitig ermöglicht
es diese Variante, dass unmittelbar nach dem Ende der Formstation Produkte in die
geformten Mulden eingelegt werden können, d.h. dass die Einlegestrecke direkt nach
der Formstation beginnen kann. Besonders günstig ist diese Variante, wenn die Produktzuführung
die Produkte im Gegenlauf der Einlegestrecke zuführt, d.h. mit einer Bewegungsrichtung
entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung der Mulden entlang der Einlegestrecke.
[0015] Denkbar ist es auch, dass die Produktzuführung eine äußere Seitenwand aufweist, die
über wenigstens einen Fuß am Boden abstützbar ist. Somit ist die Produktzuführung
an einer Seite am Seitenrahmen der Tiefziehverpackungsmaschine angebracht und an der
anderen Seite am Boden abgestützt, um eine Standsicherheit vor allem bei breiten Produktzuführbändern
zu verbessern.
[0016] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der Tiefziehverpackungsmaschine mit beidseitig angeordneten
Produktzuführungen, einem Roboter und einem Visionsystem und
- Fig. 2
- eine Schnittansicht in Produktionsrichtung durch die Einlegestrecke.
[0017] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Tiefziehverpackungsmaschine 1 mit einer Produktionsrichtung R.
Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 weist zu Beginn, in der Fig.1 linksseitig, eine
Formstation 2 auf, in der in eine Folienbahn 3 Mulden 4 geformt werden, in die Produkte
5 eingelegt werden. Oberhalb einer Einlegestrecke 6 ist ein Portal 7 mit einem Picker
bzw. Roboter 8 angeordnet, um die Produkte 5 von einer hier mit einem Kurvenband 9a
ausgebildeten Produktzuführung 9 (= Produktzuführbaugruppe) abzunehmen und in die
Mulden 4 einzulegen. In Produktionsrichtung R stromaufwärts ist vor der Einlegestrecke
6 ein Visionsystem 10 für die Produktzuführung 9 angeordnet, um die Position der Produkte
5 auf der Produktzuführung 9 zu erfassen, um mittels einer Steuerung 80 den Robotor
8 entsprechend zu steuern, damit er die Produkte 5 sicher von der Produktzuführung
9 aufnehmen und lagegenau in die Mulden 4 einlegen kann. Ein weiteres Visionsystem
10 auf der weiteren Produktzuführung 9 ist zur besseren Darstellung nicht gezeigt.
Nicht näher in der Fig.1 dargestellt sind eine nach der Einlegestrecke 6 stromabwärts
folgende Siegelstation zum Aufbringen eine Deckelfolie und wenigstens eine Schneidstation
zum Vereinzeln der verschlossenen Packungen. Die Produktionsrichtung R der Folienbahn
3 ist gleichgerichtet mit der Transportrichtung der Produkte 5 auf der Produktzuführung
9, also im Gleichlauf. Es ist ebenso denkbar, dass die Produktzuführung 9 im Gegenlauf
die Produkte 5 der Einlegestrecke 6 zuführt.
[0019] In einem vorderen Bereich entlang der Formstation 2 ist beidseitig an einem Seitenrahmen
11 der Verpackungsmaschine 1 eine Seitenverkleidung 12 angebracht, um Zugriffe auf
die innerhalb der Seitenrahmen 11 angeordneten kraftbetätigten Hubwerke zu verhindern.
Entlang der Einlegestrecke 6 sind keine Seitenverkleidungen 12 vorgesehen und der
Seitenrahmen 11 weist eine besondere Ausgestaltung auf, die anhand der Figur 2 näher
erläutert wird.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht in Produktionsrichtung R im Einlegebereich 6. Die
Zuführbänder 9 sind jeweils rechts und links an einem Seitenprofil 13 angebracht.
Das Seitenprofil 13 ist im Bereich der Einlegestrecke 6 L-förmig gestaltet, wobei
der horizontal und nach außen orientierte Schenkel 13a eine Neigung nach unten aufweist,
um leicht abwaschbar zu sein und damit Flüssigkeiten leicht ablaufen können. Das Seitenprofil
13 ist sowohl am Anfang als auch am Ende mit einem Rahmenprofil 11a verbunden, an
dem wiederum die Seitenverkleidungen 12 vorgesehen sind. Das Seitenprofil 13 erfüllt
dabei zwei Funktionen. Zum einen ist eine Kettenführung 14 mittels Bolzen 15 an der
Innenseite des Seitenprofils 13 angebracht. Zum anderen ist die Produktzuführung 9
an der Außenseite des Seitenprofils 13 angebracht. So können die Produkte 5, die auf
einem Bandkörper 16 der Produktzuführung 9 transportiert werden, mit einem sehr geringen
Abstand zur Folienbahn 3 und entlang der Folienbahn 3 dem Roboter 8 zugeführt werden.
Der Roboter 8 benötigt nur kurze Transportwege und damit nur eine kurze Zeit, um die
Produkte 5 vom Bandkörper 16 aufzunehmen und in die Mulden 4 abzulegen.
[0021] Die Produktzuführung 9 weist zwei Seitenwände auf. Eine Seitenwand 17 ist an der
jeweiligen Außenseite der Produktzuführung 9 vorgesehen. Die innere Seitenwand der
Produktzuführung 9 ist durch das Seitenprofil 13 ausgebildet. Sowohl Achsen 18 zum
Lagern und Antreiben des Bandkörpers 16 als auch weitere Abstandshalter 19 verbinden
die Seitenwand 17 und das Seitenprofil 13 miteinander und bilden ein torsions- und
biegesteifes System. Somit kann die Produktzuführung 9 die Steifigkeit des Seitenprofils
13 unterstützen bzw. verstärken.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf eine L-förmige Profilform des Seitenprofils 13 beschränkt.
Denkbar ist auch, dass der horizontal orientierte Schenkel 13a des Seitenprofils 13
bis zur äußeren Seitenwand 17 der Produktzuführung 9 reicht und mit diesem mehrfach
verschraubt ist. Das Seitenprofil 13 ist vorzugsweise aus einer Stahl- oder Edelstahlplatte
hergestellt und weist eine Stärke von wenigstens 5 mm auf, um die für Tiefziehverpackungsmaschinen
vorteilhafte Stabilität bzw. Steifigkeit aufrecht zu erhalten, die auch in den Bereichen
vor und hinter der Einlegestrecke 6 vorhanden ist. Dies ist notwendig, um die Folienbahn
3 mittels einer Folienklammerkette 20 gespannt in Produktionsrichtung R innerhalb
der Tiefziehverpackungsmaschine 1 transportieren zu können.
[0023] Es ist ebenso denkbar, die Produkte 5 entlang der Einlegestrecke 6 manuell von einer
oder mehreren Personen vom Zuführband 9 abzunehmen und in die Mulden 4 einzulegen.
1. Tiefziehverpackungsmaschine (1) mit einer Produktzuführung (9), wobei die Produktzuführung
(9) teilweise parallel zu einer Einlegestrecke (6) der Tiefziehverpackungsmaschine
(1) angeordnet ist, und mit einem Seitenprofil (13), an dessen Innenseite eine Kettenführung
(14) für eine Folienklammerkette (20) angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenprofil (13), das entlang der Einlegestrecke (6) angeordnet ist, derart
ausgebildet ist, dass das Seitenprofil (13) auch ein Teil der Produktzuführung (9)
ist.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenprofil (13) eine innere Seitenwand der Produktzuführung (9) ist.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Achsen (18) und/oder Abstandshalter (19) als Verbindungselemente zwischen dem Seitenprofil
(13) als innere Seitenwand und einer äußeren Seitenwand (17) der Produktzuführung
(9) vorgesehen sind.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Produktionsrichtung (R) der Tiefziehverpackungsmaschine (1) und eine Transportrichtung der Produktzuführung (9) die gleiche Ausrichtung aufweisen.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktzuführung (9) ein Kurvenband (9a) umfasst.
6. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktzuführung (9) teilweise oberhalb einer Formstation (2) der Tiefziehverpackungsmaschine
(1) angeordnet ist.
7. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Produktzuführungen (9) an beiden Seiten der Tiefziehverpackungsmaschine (1) angeordnet
sind.
8. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Roboter (5) entlang der Einlegestrecke (6) vorgesehen ist, um Produkte
(5) von der Produktzuführung (9) in Mulden (4), die in eine Folienbahn (3) tiefgezogen
wurden, umzusetzen.
9. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Posititionserkennungsvorrichtung (10) zum Erkennen der Positionen von Produkten
(5) auf der Produktzuführung (9) vorgesehen ist.
10. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Posititionserkennungsvorrichtung (10) ein Visionsystem umfasst.
11. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegestrecke (6) direkt nach der Formstation (2) vorgesehen ist.