[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlangsamung der Bildung von
Verockerungen in Wasserfördersystemen, insbesondere Brunnensystemen sowie eine Vorrichtung,
die insbesondere zur Ausführung des Verfahrens dient.
[0002] Wasserfördersysteme, und insbesondere Brunnensysteme, weisen eine oft in sehr große
Tiefen reichende Wasserförderleitung und eine das Wasser fördernde Pumpe auf, die
das Wasser über die Wasserförderleitung aus dem Brunnen fördert. Ein großes Problem,
das fast bei allen Brunnensystemen auftritt, sind Verockerungen, aufgrund eines hohen
Eisen- und Mangangehaltes im strömenden Wasser. Dies führt zum Zuwachsen der Öffnungen
der Filterstrecken, der Pumpe und/oder der Wasserförderleitung und zu einer entsprechenden
Pumpenleistungsreduzierung. Verockerungen treten als fest anhaftende Verkrustungen
auf, die in der Regel nur schwer löslich bzw. entfernbar sind.
[0003] Dies hat zur Folge, dass Wasserförderleistungen rapide abnehmen können und aufwändige
Instandhaltungsmaßnahmen notwendig sind, um die Förderung der gewünschten Wassermenge
sicherzustellen. Die Aufwändigkeit ist bedingt durch die Notwendigkeit der Reinigung
von Brunnenfiltern sowie den Ausbau und Instandsetzung, gegebenenfalls sogar Ersatz
von Pumpen und sehr langen Wasserförderleitungen.
[0004] Die Ursachen für derartige Verockerungen sind weniger physikalischer/chemischer Natur,
die Initialverockerungen darstellen, sondern überwiegend biologischer Natur. die auf
die Initialverockerungen aufbauen. Wie aus
Gerhard Krems, "Studie über die Brunnenalterung im Auftrag des Bundesministeriums
des Inneren, Unterabteilung Wasserwirtschaft" vom Dezember 1972 hervorgeht und wie durch Untersuchungen des Anmelders bestätigt, ist der Grund für
die Verockerungen hervorgerufen durch Eisen- und Manganspeichernde Bakterien, hauptsächlich
durch die Eisenbakterien Gallionella und Leptothrix. Das im Wasser gelöste vorhandene
zweiwertige Eisen und/oder zweiwertige Mangan wird von diesen Bakterien aufgenommen
und in Form von unlöslichen Eisen- und Manganverbindungen wieder ausgeschieden (a.
a. O., S. 41-42).
[0005] Im Stand der Technik sind eine Mehrzahl von Maßnahmen sowohl zur Verhinderung von
Verockerungen als auch vermehrt zur Bereinigung von Verockerungen bekannt geworden,
welche jedoch nicht zu langfristig zufriedenstellenden Ergebnissen geführt haben.
So gibt die vorstehende Studie (a. a. O., S. 51-52 Nr. 7) an, dass die Verockerung
durch Verwendung von keimabtötenden Mitteln stark gebremst bzw. verhindert werden
konnte. Bei diesen keimabtötenden Mitteln handelt es sich im Wesentlichen um Chlor,
das dem im Brunnenrohr stehenden Wasser zugesetzt wird. Wie bekannt, ist jedoch das
Vorhandensein von Chlor im Trinkwasser für dessen geschmackliche Verzehrqualität äußerst
nachteilig. Zudem sind eine gezielte Dosierung und der dortige Verbleib von Chlor
oder anderen chemischen Mitteln an den erwünschten Stellen in Brunnensystemen durch
vertikale und horizontale Strömungsbewegungen des Grundwassers nicht möglich. Darüber
hinaus greift Chlor ab bestimmten Konzentrationen metallische Bauteile von Brunnensystemen
an.
[0006] Als eine Möglichkeit der Verhinderung biologischer Verockerung von Brunnen wird gemäß
EP 0 754 837 A2 eine Bestrahlung vorgeschlagen, die aus einer radioaktiven Strahlung besteht. Über
die Akzeptanz radioaktive Strahlung in der Bevölkerung braucht hier nicht weiter diskutiert
zu werden.
[0007] Die
DE 1 031 227 betrifft ein Verfahren zur Wiederherstellung verockerter Rohrbrunnen mittels schwingungserzeugter
Druckwellen, also nicht die Verhinderung bzw. Verlangsamung der Verockerung, sondern
deren nachträgliche Entfernung.
[0008] Auch die
DE 29 28 998 C2 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entockerung von Filterrohren von
Wasserbrunnen mittels Gleichstrombeaufschlagung. Wie Versuche mit geophysikalischen
Messungen des Anmelders zeigten, werden hierbei lediglich die Redoxbedingungen geringfügig
verändert. Eine wesentliche Einschränkung des Stoffwechsels der Eisenbakterien kann
hierdurch nicht erreicht werden. Gemäß
DE 33 33 842 A1 wird eine Enteisungs- und Entmanganungsanlage für Brunnensysteme vorgeschlagen, bei
der mittels Druckluft die Verockerungen wieder gelöst werden sollen.
[0009] Die
DE 40 10 943 A1 beschreibt ein Verfahren zur Verhinderung von Verockerungserscheinungen, Belagbildung
und Verkrustung, was durch Aufbringung eines anodischen Stromes aus einer Gleichspannungsquelle
erfolgen soll. Auch hier werden lediglich die Redoxbedingungen geringfügig verändert,
Eine wesentliche Einschränkung des Stoffwechsels der Eisenbakterien kann hierdurch
nicht erreicht werden.
[0010] Die
DE 43 20 414 A1 schlägt eine Vorrichtung zur Vermeidung von Verockerungen in Pumpenanlagen vor, bei
der eine mit Permanentmagneten bestückte Magnetisierungslanze dem Ansaugbereich einer
Pumpe vorgeschaltet und mit diesem zu einer anlagetechnischen Einheit zusammengefasst
ist.
[0011] Auch das deutsche Gebrauchsmuster
DE 295 18 229 U1 befasst sich mit einer Anordnung zur Regenerierung verockerter Trinkwasserbrunnen,
also zur nachträglichen Behebung von Verockerungen und nicht zu deren Verhinderung.
[0012] Die
EP 0 778 393 A2 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit
neuer Brunnen sowie zur Reinigung und Regenerierung bestehender Brunnen mittel Ultraschall.
Auch hierbei handelt es sich um eine nachträgliche Entfernung von Verockerungen durch
Schwingungsanregung, wobei diese Technik nicht zu nachhaltig gewünschten Resultaten
führt.
[0013] Lediglich den polarisierten elektrochemischen Verockerungsprozessen entgegenwirkende
Maßnahmen zeigt die
DE 103 06 119 A1 mittels Anschluss einer Titankatode, welche ersichtlich die biologischen Verockerungen
nicht verhindern kann.
[0014] Die o. g. Verfahren beschäftigen sich somit im Wesentlichen mit der nachträglichen
Entfernung von eingetretenen Verockerungen. Ein funktionierendes vorbeugendes Verfahren,
welches das zu fördernde Wasser nicht nachteilig beeinflusst, existiert derzeit nicht.
Insbesondere existiert zur Zeit kein Verfahren, welches die nach der chemischen Initialverockerung
ansetzende biologische Verockerung verhindert oder verlangsamt.
[0015] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen in Wasserfördersystemen,
insbesondere Brunnensystemen vorzuschlagen, wodurch die Leistungsfähigkeit der Wasserfördersysteme
erheblich gesteigert werden kann und die zu ergreifenden Maßnahmen auf relativ einfache
Weise realisiert werden können.
[0016] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 4 gelöst.
[0017] Erfindungsgemäß werden mit einem Frequenzgenerator Frequenzen zwischen 100 kHz und
25 MHz erzeugt, und diese Frequenzen zumindest einer Wechselstromsonde übermittelt,
wobei mittels der zumindest einen Wechselstromsonde die Verockerungsbereiche im Brunnensystem,
insbesondere in den Hauptzulaufbereichen zum Brunnen und/oder im Bereich der Pumpe
und/oder der Wasserförderleitung des Wasserfördersystems, mit den durch den Frequenzgenerator
erzeugten Frequenzen beaufschlagt werden.
[0018] Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die zumindest eine Wechselstromsonde
im Brunnenfilter bzw. an oder in der Pumpe des Wasserfördersystems angeordnet und
erzeugt Wechselstromfelder im Bereich des Wasserzulaufs des Brunnens bzw. der Pumpe.
[0019] Durch Langzeitexperimente hat sich gezeigt, dass die bei dem untersuchten Brunnen
vorgenommenen Maßnahmen zu einer erheblichen Verlangsamung der Verockerungen geführt
haben. Mit großem Vorteil konnte dabei der Effekt erzielt werden, dass sich die abgelagerten
Verockerungen einfach mechanisch lösen ließen, da die Erzeugung einer biologisch bedingten
Verkrustung, wie bei herkömmlichen unbehandelten Brunnensystemen, nicht stattgefunden
hat. Dies führt zu einer erheblichen Aufwandsverringerung bei der Instandhaltung der
Brunnensysteme, weil einerseits die Instandhaltungsintervalle erheblich vergrößert
werden können und andererseits nahezu keine biologisch bedingte Verkrustungen der
Verockerungen mehr entstehen, was deren leichtes Ablösen ermöglicht.
[0020] Vorteilhafterweise erfolgt das Durchfahren der beaufschlagten Frequenzen zyklisch,
wodurch eine negative Beeinflussung der unterschiedlichen Bakterien ermöglicht wird.
[0021] Der Beaufschlagungszyklus beträgt dabei zwischen wenigen Millisekunden und mehreren
Minuten. Da häufig verschiedene Bakterienarten an den Verockerungsprozessen beteiligt
sind, können dadurch Einwirkzeit und Frequenz für jede einzelne Art optimiert angepasst
werden.
[0022] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen
in Wasserfördersystemen, insbesondere Brunnensystemen, welche einen Brunnenfilter,
eine Wasserförderleitung und eine das Wasser fördernde Pumpe aufweisen, und welche
insbesondere zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens geeignet ist, einen Frequenzgenerator,
der Frequenzen zwischen 100 kHz und 25 MHz erzeugt, auf und diese Frequenzen zumindest
einer Wechselstromsonde zuführt, wobei die zumindest eine Wechselstromsonde am Brunnenfilter
bzw. an oder in der Pumpe des Wasserfördersystems angeordnet ist und im Bereich des
Wasserzulaufs des Brunnenfilters oder der Pumpe Wechselstromfelder erzeugt.
[0023] Mit dieser Vorrichtung werden die oben genannten Vorteile verwirklicht.
[0024] Vorteilhafterweise ist die zumindest eine Wechselstromsonde aus einer im Wesentlichen
kreisförmig oder teilkreisförmig umlaufenden Sonde gebildet. Dabei erstreckt sie sich
vorteilhafterweise innerhalb des Brunnenfilters oder um die Öffnungen der Pumpe herum,
um einen möglichst großen Umfangsabschnitt der Wasserzuläufe zum Brunnen oder zur
Pumpe zu beeinflussen.
[0025] Weiterhin ist vorteilhaft, dass die zumindest eine Wechselstromsonde aus mehreren
Teilsonden gebildet ist. Dies ermöglicht eine relativ sparsame Aufbauweise der zumindest
einen Wechselstromsonde und deren Einwirkung auf gezielte Bereiche.
[0026] Vorteilhafterweise ist zumindest eine weitere Wechselstromsonde an oder in der Steigleitung
des Wasserfördersystems angeordnet. Damit kann die Bildung von Verockerungen in der
Steigleitung ebenfalls verlangsamt werden und können die Steigleitungen nach Ausbau
aufgrund verringerter Verkrustungen erheblich schneller und besser gereinigt werden.
[0027] Gegebenenfalls können weitere Wechselstromsonden zum Einsatz kommen, die an den verockerungsgefährdeten
Stellen angeordnet werden, insbesondere im Brunnenfilter sowie im Pumpen- und Steigleitungsbereich.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Frequenzgenerator über eine erste elektrische
Verbindungsleitung mit der zumindest einen Wechselstromsonde und über eine zweite
elektrische Verbindungsleitung mit der stromleitenden Rohrtour des Brunnenausbaus
oder der Pumpe verbunden. Alternativ kann eine Erdung über einen Erdsprieß erfolgen.
Damit wird vorteilhafterweise eine sichere Verbindung zwischen Frequenzgenerator und
Wechselstromsonde geschaffen, wobei weitere Einflüsse von außen im Wesentlichen vermieden
werden können. Dies ist besonders bei tiefen Brunnen bzw. Tiefbrunnen von Vorteil,
wodurch deren Überwachung auf ein Minimales reduziert werden kann. Der Anschluss der
Verbindungsleitungen erfolgt vorzugsweise absolut wasserdicht.
[0029] Alternativ kann die Wechselstromsonde quasi als eine Antenne im wässrigen Medium
dienen, die die vom Frequenzgenerator erzeugten Frequenzen empfängt und weiterleitet.
[0030] Bei Verwendung von elektrischen Verbindungsleitungen hat sich vorteilhafterweise
ergeben, dass eine besonders sichere Übertragung der Frequenzen bzw. eine sichere
Verbindung des Frequenzgenerators mit der Wechselstromsonde durch Koaxialkabel, insbesondere
wasserbeständige (seewasserbeständige) Koaxialkabel, erzielt wird. Weiterhin ist vorteilhaft,
dass die Erzeugung der Frequenzen, die der zumindest einen Wechselstromsonde übermittelt
werden, zyklisch erfolgt, d. h., dass zyklisch die unterschiedlichen erzeugten Frequenzen
über die Wechselstromsonde auf die entsprechenden Bereiche aufgebracht werden.
[0031] Dabei beträgt die Dauer eines Zyklus' vorteilhafterweise zwischen wenigen Millisekunden
und mehreren Minuten. Da häufig verschiedene Bakterienarten an den Verockerungsprozessen
beteiligt sind, können dadurch Einwirkzeit und Frequenz für jede einzelne Art optimiert
angepasst werden.
[0032] Weitere Einzelheiten und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung gemäß Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Dabei ist zu beachten, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt
ist.
[0033] In der beigefügten Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Prinzipansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verlangsamung
der Bildung von Verockerungen in einem Brunnensystem; und
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung den Bereich der Unterwasserpumpe der Vorrichtung von Fig.
1.
[0034] In den Figuren sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0035] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verlangsamung der Bildung von
Verockerungen in Wassersystemen am Beispiel eines Brunnensystems mit Bezugsziffer
1 dargestellt. Die Vorrichtung 1 ist in einem Brunnen oder Brunnenausbau 2 angeordnet,
der eine Bohrlochwand 4 aufweist. Von der Oberseite des Brunnenausbaus 2 ist ein Sperrrohr
5 eingeführt, das ein im oberen Bereich des Brunnenausbaus angeordnetes Vollrohr 7
umgibt. Das Sperrrohr 5 erstreckt sich entlang der Bohrlochwand 4.
[0036] In dem Brunnen ist unterhalb des Vollrohres 7 ein Filterrohr 9 angeordnet, durch
das Wasser in das Innere des Rohres eindringen kann. Dieses Filterrohr erschließt
einen oder mehrere Grundwasserleitende Horizonte des Grundwasserleiters. Bei Betrieb
der Pumpe im Brunnensystem werden die hydraulisch aktiven Zulaufbereiche dieser Grundwasserhorizonte
aktiviert und das Grundwasser fließt aus dem Grundwasserleiter dem Brunnen zu.
[0037] Zwischen Bohrlochwand 4 und den Rohren 7 und 9 befindet sich in üblicher Weise Filterkies
11. Das Filterrohr 9 sowie der im äußeren Ringraum befindliche Filterkies 11 verhindern
dabei, dass Sand und andere im Grundwasserleiter befindliche Partikel mitgefördert
werden.
[0038] Innerhalb der Rohre 7 und 9 ist mittig um eine Achse 14 eine Unterwasserpumpe 13
angeordnet, an die sich nach oben eine Steigleitung 3 als Wasserförderleitung anschließt,
aus der gemäß Pfeil 19 eine Wasserableitung bei entsprechendem Unterwasserpumpenbetrieb
erfolgt. Die Förderung des Wassers erfolgt in üblicher Weise über Pumpendruckstufen
17 in der Unterwasserpumpe 13, die in der Lage sind, das Wasser ausr ggflls. erhebliche
Tiefe an die Oberfläche zu fördern.
[0039] Zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Frequenzgenerator 23 auf, der Frequenzen zwischen 100 kHz und 25 MHz erzeugt
und diese Frequenzen zumindest einer Wechselstromsonde 31 zuführt. Der Frequenzgenerator
23 ist vorteilhafterweise außerhalb des Brunnenschachts 2 und oberhalb der Geländeoberkante
21 angeordnet. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit ihn versenkt in der
Erde neben dem Brunnenausbau 2 anzuordnen.
[0040] Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Wechselstromsonde 31 geteilt und weist
zwei Teilwechselstromsonden auf, die beispielsweise halbkreisförmig (nicht dargestellt)
ausgebildet sein können. Wie aus Fig. 2 deutlicher ersichtlich ist, befinden sich
die Teilwechselstromsonden 31 in der Nähe des Pumpenzulaufs 15 der Unterwasserpumpe
13, der ein Einlaufsieb 33 aufweist, durch das der Wasserzufluss gemäß Pfeil 35 stattfindet.
Alternativ können auch multible Sonden z.B. an den Hauptzulaufhorizonten des Brunnenfilters
z.B. hängend oder mit nicht stromleitenden Halterungen fest (eine Art Zentrierung)
installiert werden.
[0041] Aus den Figuren 1 und 2 ist ersichtlich, dass zwischen Frequenzgenerator 23 und Wechselstromsonde
31 eine erste Verbindungsleitung 27 vorgesehen ist, und aus der Verbindungsleitung
27 eine zweite Verbindungsleitung 29 zur Verbindung oder Pumpengehäuse bzw. Brunnenausbau,
sofern stromleitend, vorgesehen ist. Der Frequenzgenerator wird seinerseits über eine
Versorgungsleitung 25 mit entsprechender Energie, beispielsweise normalem Wechselstrom
von 230 V/50 Hz, gespeist.
[0042] Mit dem vorliegenden Verfahren und der vorliegenden Vorrichtung wird somit eine Verlangsamung
der Bildung von Verockerungen in Wasserfördersystemen, insbesondere vertikalen oder
horizontalen Brunnensystemen erreicht, wodurch aufwändige Instandhaltungen deutlich
reduziert werden können, wobei nicht nur eine Verlangsamung der Verockerungen erzielt
wird, sondern auch das Ablösen der entstandenen Verockerungen an den einzelnen Komponenten
wie Brunnenfilter, Pumpe und Steigrohre, erheblich einfacher erfolgen kann, da deutlich
weniger Verkrustungen entstehen.
Bezugszeichenliste
[0043]
1 - Vorrichtung zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen
2 - Brunnenausbau
3 - Wasserförderleitung
4 - Bohrlochwand
5 - Sperrrohr
6 - Brunnenausbau
7 - Vollrohr
9 - Filterrohr
11 - Filterkies
13 - Unterwasserpumpe
14 - Achse
15 - Pumpenzulauf
17 - Pumpendruckstufen
19 - Pfeil der Wasserableitung
21 - Geländeoberkante
23 - Frequenzgenerator
25 - Versorgungsleitung
27 - erste Verbindungsleitung
29 - zweite Verbindungsleitung
31 - Wechselstromsonde
33 - Einlaufsieb
35 - Pfeile Wasserzufluss
1. Verfahren zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen in Wasserfördersystemen
(2), insbesondere Brunnensystemen, welche eine Wasserförderleitung (3) und eine das
Wasser fördernde Pumpe (13) aufweisen, bei dem mit einem Frequenzgenerator (23) Frequenzen
zwischen 100 kHz und 25 MHz erzeugt werden und diese Frequenzen zumindest einer Wechselstromsonde
(31) übermittelt werden,
wobei mittels der zumindest einen Wechselstromsonde (31) die Verockerungsbereiche
insbesondere im Bereich der Filterstrecken, der Pumpe und/oder der Wasserförderleitung
des Wasserfördersystems mit den durch den Frequenzgenerator erzeugten Frequenzen beaufschlagt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchfahren der beaufschlagten Frequenzen zyklisch, insbesondere linear oder
logarhythmisch, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beaufschlagungszyklus zwischen wenigen Millisekunden und mehreren Minuten beträgt.
4. Vorrichtung (1) zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen in Wasserfördersystemen
(2), insbesondere Brunnensystemen, welche eine Filterstrecke, eine Wasserförderleitung
(3) und eine das Wasser fördernde Pumpe (13) aufweisen, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
einem Frequenzgenerator (23), der Frequenzen zwischen 100 kHz und 25 MHz erzeugt und
diese Frequenzen zumindest einer Wechselstromsonde (31) zuführt,
wobei die zumindest eine Wechselstromsonde (31) im Filterbereich des Brunnens an oder
an/in der Pumpe (13) des Wasserfördersystems angeordnet ist und im Bereich des Wasserzulaufs
zum Brunnen oder des Wasserzulaufs (15) der Pumpe (13) Wechselstromfelder erzeugt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Wechselstromsonde (31) aus einer im Wesentlichen kreisförmig oder
teilkreisförmig umlaufenden Sonde gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Wechselstromsonde (31) aus mehreren Teilsonden gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine weitere Wechselstromsonde im Bereich der Filterstrecke des Brunnens
und an oder in der Steigleitung des Wasserfördersystems angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzgenerator (23) über eine erste elektrische Verbindungsleitung (27) mit
der zumindest einen Wechselstromsonde (31) und über eine zweite elektrische Verbindungsleitung
(29) mit der stromleitenden Rohrtour des Brunnenausbaus (2) oder der Pumpe (13) verbunden
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzgenerator (23) die Frequenzen über ein Koaxialkabel der zumindest einen
Wechselstromsonde (31) übermittelt, so dass diese die Funktion einer Antenne zur Erzeugung
von Wechselstromfeldern an den gewünschten Stellen der Beeinflussungen übernimmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitungen (27, 29) aus einem wasserbeständigem Koaxialkabel gebildet
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung der Frequenzen die der zumindest einen Wechselstromsonde übermittelt
werden, zyklisch, insbesondere linear oder logarhythmisch, erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer eines Zyklus zwischen wenigen Millisekunden und mehreren Minuten beträgt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen in Wasserfördersystemen
(2), welche eine Wasserförderleitung (3) und eine das Wasser fördernde Pumpe (13)
aufweisen, bei dem mit einem Frequenzgenerator (23) Frequenzen zwischen 100 kHz und
25 MHz erzeugt werden und diese Frequenzen zumindest einer Wechselstromsonde (31)
übermittelt werden, so dass diese die Funktion einer Antenne zur Erzeugung von Wechselstromfeldern
an den gewünschten Stellen der Beeinflussungen übernimmt,
wobei die Erzeugung der unterschiedlichen Frequenzen, die der zumindest einen Wechselstromsonde
übermittelt werden, zyklisch erfolgt, und
wobei mittels der zumindest einen Wechselstromsonde (31) die Verockerungsbereiche
im Bereich einer Filterstrecke, der Pumpe (13) und/oder der Wasserförderleitung (3)
des Wasserfördersystems mit den durch den Frequenzgenerator (23) erzeugten Frequenzen
beaufschlagt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserfördersysteme (2) Brunnensysteme sind.
3. Vorrichtung (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
zur Verlangsamung der Bildung von Verockerungen in Wasserfördersystemen (2), welche
eine Filterstrecke, eine Wasserförderleitung (3) und eine das Wasser fördernde Pumpe
(13) aufweisen, mit
einem Frequenzgenerator (23), der darauf ausgerichtet ist, Frequenzen zwischen 100
kHz und 25 MHz zu erzeugen und diese Frequenzen zumindest einer Wechselstromsonde
(31) zuzuführen, so dass diese die Funktion einer Antenne zur Erzeugung von Wechselstromfeldern
an den gewünschten Stellen der Beeinflussungen übernimmt,
wobei der Frequenzgenerator (23) darauf ausgerichtet ist, die Erzeugung der unterschiedlichen
Frequenzen, die der zumindest einen Wechselstromsonde (31) übermittelt werden, zyklisch
durchzuführen, und
wobei die zumindest eine Wechselstromsonde (31) im Bereich der Filterstrecken, der
Pumpe (13) und/oder der Wasserförderleitung (3) des Wasserfördersystems anordenbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Wechselstromsonde (31) aus einer im Wesentlichen kreisförmig oder
teilkreisförmig umlaufenden Sonde gebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Wechselstromsonde (31) aus mehreren Teilsonden gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzgenerator (23) über eine erste elektrische Verbindungsleitung (27) mit
der zumindest einen Wechselstromsonde (31) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzgenerator (23) die Frequenzen über ein Koaxialkabel der zumindest einen
Wechselstromsonde (31) übermittelt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verbindungsleitung (27) aus einem wasserbeständigem Koaxialkabel gebildet
ist.
9. Wasserfördersystem, das einen Brunnen, eine Wasserförderleitung (3), mindestens eine
Filterstrecke, eine Pumpe (13) mit einem Wasserzulauf (15) und eine Vorrichtung (1)
nach einem der Ansprüche 3 bis 8 umfasst, wobei
die Wechselstromsonde (31) im Bereich der Filterstrecke, der Pumpe (13) und/oder der
Wasserförderleitung (3) angeordnet ist.
10. Wasserfördersystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) mindestens eine weitere Wechselstromsonde aufweist, die im Bereich
der Filterstrecke, der Pumpe (13) und/oder der Wasserförderleitung (3) angeordnet
ist.
11. Wasserfördersystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzgenerator (23) über eine zweite elektrische Verbindungsleitung (29) mit
einer stromleitenden Rohrtour des Brunnenausbaus (2) oder der Pumpe (13) verbunden
ist.
12. Wasserfördersystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Verbindungsleitung (29) aus einem wasserbeständigen Koaxialkabel gebildet
ist.