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EP 2 508 463 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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24.09.2014 Patentblatt 2014/39 |
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Anmeldetag: 14.02.2012 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Betätigungselement für ein Flurförderzeug
Actuation element for an industrial truck
Elément d'actionnement pour un chariot de manutention
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Priorität: |
09.04.2011 DE 102011016635
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.10.2012 Patentblatt 2012/41 |
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Patentinhaber: Jungheinrich Aktiengesellschaft |
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22047 Hamburg (DE) |
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Erfinder: |
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- Mahler, Arne
22335 Hamburg (DE)
- Wiese, Michael
21521 Aumühle (DE)
- Claussen, Jürgen
25364 Brande-Hörnerkirchen (DE)
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Vertreter: Hauck Patent- und Rechtsanwälte |
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Neuer Wall 50 20354 Hamburg 20354 Hamburg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A1-102006 061 069
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US-A1- 2007 137 904
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betätigungselement für ein Flurförderzeug,
das abhängig von Grad seiner Betätigung kontinuierliche Stellsignale für eine Fahrzeugfunktion
erzeugen kann. Bei einem solchen Betätigungselement kann es sich beispielsweise um
einen Drehschalter handeln, dessen Umdrehung in ein kontinuierliches Stellsignal umgesetzt
wird. Es kann sich bei dem Betätigungselement auch um einen Hebel oder Schalter handeln,
der je nach Grad seiner Betätigung ein kontinuierliches Stellsignal erzeugt.
[0002] Aus
EP 1 016 579 A1 ist ein Verfahren zum Programmieren eines deichselgeführten Fahrzeugs bekannt, bei
dem zusätzlich zu einem Betriebsmodus ein Programmiermodus vorgesehen ist. Der Programmiermodus
wird eingeleitet, wenn während des Einschaltens des Fahrzeugs ein spezieller Signalgeber
betätigt wird.
[0003] Aus
EP 1 398 251 B1 ist ein deichselgeführtes Flurförderzeug bekannt, das durch einen Doppelklick an
der Geschwindigkeitssteuerung in einem Schleichfahrtbetrieb oder aus diesem in eine
Grundbetriebsart umgeschaltet wird.
[0004] Aus
DE 10 2006 061 069 A1 ist ein deichselgeführtes Flurförderzeug bekannt geworden, bei dem eine Betriebsbremsvorrichtung
in Abhängigkeit von dem Schwenkwinkel und/oder der Schwenkgeschwindigkeit und/oder
der Schwenkbeschleunigung der Deichsel ausgelöst wird.
[0005] Bei Flurförderzeugen gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugfunktionen,
wie beispielsweise Hubfunktionen, Fahrgeschwindigkeitsstufen, Nebenfunktionen, etc.,
die mit einer möglichst geringen Anzahl von Betätigungselementen in sinnfälliger Weise
zu steuern sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betätigungselement für ein Flurförderzeug
bereitzustellen, mit dem in einfacher Weise Stellsignale für mehrere Fahrzeugfunktionen
erzeugt werden können.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Betätigungselement mit den Merkmalen aus
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Das erfindungsgemäße Betätigungselement ist vorgesehen und ausgebildet für den Einsatz
in einem Flurförderzeug. Das Betätigungselement kann abhängig von einem Grad seiner
Betätigung unterschiedliche Stellsignale für eine Fahrzeugfunktion erzeugen. Indem
das erfindungsgemäße Betätigungselement betätigt wird, erzeugt es ein Stellsignal,
das unterschiedliche Werte je nach Grad der Betätigung annehmen kann. Erfindungsgemäß
wird abhängig von einer Änderungsgeschwindigkeit der Stellsignale zu Beginn seiner
Betätigung ein nachfolgendes Stellsignal für unterschiedliche Fahrzeugfunktionen generiert.
Erfindungsgemäß kann also anhand der Geschwindigkeit, mit der das Betätigungselement
betätigt wird, eine Fahrzeugfunktion ausgewählt werden, die über das Betätigungselement
gesteuert werden soll. Das erfindungsgemäße Betätigungselement erlaubt in ganz besonderem
Maße Fahrzeugfunktionen und ihre Steuerung über ein einziges Betätigungselement anzusprechen
und so dem Benutzer eine einfache und ergonomische Bedienung des Flurförderzeugs zu
ermöglichen.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Betätigungselements dient ein erzeugtes Stellsignal
für eine erste Fahrzeugsfunktion, wenn die Änderungsgeschwindigkeit für ein Stellsignal
zu Beginn seiner Betätigung kleiner als eine vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit ist.
Erfolgt dagegen die Änderung des Stellsignals mit einer Geschwindigkeit größer als
die Mindestgeschwindigkeit, so dient das nachfolgende Stellsignal für eine zweite
Fahrzeugfunktion.
[0010] Das erfindungsgemäße Betätigungselement dient in einer bevorzugten Weiterbildung
dazu, mit seiner ersten Fahrzeugfunktion einen Initialhub an dem Flurförderzeug auszulösen.
Der Initialhub bezeichnet hierbei eine Fahrzeugfunktion, mit der eine aufgenommene
Last um eine geringe Höhe vom Boden angehoben oder aus geringer Höhe auf dem Boden
abgesetzt werden kann. Bevorzugt ist bei dieser Weiterbildung als zweite Fahrzeugfunktion
eine Haupthub- oder Hauptsenkfunktion vorgesehen, die mit dem Stellsignal proportional
angesteuert wird. Es erfolgt also bei einer schnellen Betätigung zunächst ein Initialhub
oder Initialsenken. Wird das Betätigungselement dagegen langsam betätigt, wird in
eine Haupthub- oder Hauptsenkfunktion umgeschaltet, in der die Last proportional zu
dem Stellsignal angehoben bzw. abgesenkt wird.
[0011] Die vorliegende Erfindung wird anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 den schematischen Verlauf eines Stellsignals über die Zeit bei einem Umschalten
zwischen einer Haupthub- und einer Zusatzhub-Funktion.
[0012] Fig. 1 zeigt den zeitlichen Verlauf eines Stellsignals S, das für einen Heben- oder
Senkenbetrieb ausgewertet wird. Mit Hilfe des Betätigungselements (nicht dargestellt)
kann ein Stellsignal S vorgegeben werden, das kontinuierlich einen Wertebereich zwischen
0 und S
max annimmt. In einem ersten mit 10 gekennzeichneten zeitlichen Verlauf des Stellsignals
wird der Maximalwert S
max des Stellsignals zum Zeitpunkt T
1 erreicht. Der Zeitpunkt T
1 ist kleiner als eine vorbestimmte Grenzzeit T
grenz. In diesem Fall wird der Initialhub solange ausgelöst, wie der Maximalwert S
max anliegt oder die gewünschte Höhe des Initialhubs erreicht wurde. In einem zweiten
Verlauf 12 wird der Maximalwert des Stellsignals zu einem Zeitpunkt T
2 erreicht, mit T
2 > T
grenz. Bei diesem Verlauf wird nachfolgend der Haupthub angesteuert. Bei der Ansteuerung
des Haupthubs wird nachfolgend das Stellsignal S proportional ausgewertet, um die
Haupthub-/Senkfunktion über das Bedienelement anzusteuern.
[0013] Zur Auswertung der Stellsignale S kann beispielsweise auf die Anstiegsflanke des
Steuersignals abgestellt werden. Ist die Anstiegsflanke steiler als die mit 14 eingezeichnete
Grenzanstiegsflanke, so wird ein Initialhub betätigt. Ist die Anstiegsflanke flacher
als die Grenzanstiegsflanke 14, wird die Haupthubfunktion ausgelöst.
[0014] Der besondere Vorteil des Betätigungselements liegt darin, dass eine Bedienperson
sehr einfach und intuitiv zwischen Initialhub und Haupthub unterscheiden kann. Hierbei
kann das Bedienelement derart ausgelegt sein, dass ein Senken des Initialhubs bzw.
Hauptsenkfunktion durch eine Betätigung des Bedienelements in eine entgegengesetzte
Richtung in gleicher Weise erfolgen kann.
[0015] Neben der vorgestellten Funktion eines Initialhubes und einer Haupthubfunktion kann
das erfindungsgemäße Betätigungselement auch bei einer Reihe von weiteren Funktionen
an einem Flurförderzeug eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, die folgenden
Funktionen an einem Flurförderzeug zu kombinieren:
[0016] Ansteuerung eines Schiebers vorwärts oder rückwärts als erste Fahrzeugfunktion und
Ansteuerung eines Seitenschiebers nach links oder rechts als eine zweite Fahrzeugfunktion.
[0017] Ebenfalls kann ein Ausrichten der Gabel in eine waagerechte Funktion als erste Fahrzeugfunktion
vorgesehen sein und ein Neigen des Mastes vorwärts oder rückwärts als zweite Fahrzeugfunktion
vorgesehen sein. Auch ein automatisches Wiegen einer aufgenommenen Last als erste
Fahrzeugfunktion mit einer Ansteuerung des Haupthubbetriebes als zweite Fahrzeugfunktion
ist möglich. Auch kann eine automatische Hubhöhenvorwahl als erste Fahrzeugfunktion
vorgesehen sein, die mit einer entsprechenden Ansteuerung der Haupthubfunktion als
zweite Fahrzeugfunktion kombiniert ist. Ebenso kann das Einstellen einer Geschwindigkeitsbegrenzung
oder einer Beschleunigungsbegrenzung als erste Fahrzeugfunktion vorgesehen sein, während
die entsprechende Ansteuerung der Haupthubfunktion dann als zweite Fahrzeugfunktion
vorgesehen ist.
[0018] Allgemein lassen sich diejenigen Fahrzeugfunktionen zu einer Auswahl mit dem erfindungsgemäßen
Betätigungselement zusammenfassen, die sich zueinander entsprechend ergänzen. Eine
tabellarische Übersicht über solche Funktionen ist nachstehend angegeben.
[0019] Die Tabelle ist derart zu lesen, dass + eine mögliche Kombination der zeilen- und
spaltenweise aufgetragenen Fahrzeugfunktionen kennzeichnen und ++ eine bevorzugte
Kombination von unterschiedlichen Fahrzeugfunktionen beschreibt.
1. Betätigungselement für ein Flurförderzeug, das abhängig vom Grad seiner Betätigung
unterschiedliche Stellsignale für eine Fahrzeugfunktion erzeugen kann, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von einer Änderungsgeschwindigkeit eines Stellsignals zu Beginn seiner Betätigung
nachfolgend Stellsignale für unterschiedliche Fahrzeugfunktionen generiert werden,
so dass die unterschiedlichen Fahrzeugfunktionen und ihre jeweilige Steuerung über
das Betätigungselement steuerbar sind.
2. Betätigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenn die Änderungsgeschwindigkeit für das Stellsignal größer als eine vorbestimmte
Mindestgeschwindigkeit ist, die nachfolgenden Stellsignale für eine erste Fahrzeugfunktion
dienen und bei Unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit die nachfolgenden Stellsignale
für eine zweite Fahrzeugfunktion dienen.
3. Betätigungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Fahrzeugfunktion ein Initialhub zum Heben oder Senken ausgelöst wird, der
durch die nachfolgenden Stellsignale angesteuert wird.
4. Betätigungselement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als zweite Fahrzeugfunktion eine Haupthub- oder eine Hauptsenkfunktion vorgesehen
ist, die durch die nachfolgenden Stellsignale angesteuert wird.
5. Betätigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ansteuerung der zweiten Fahrzeugfunktion proportional zu dem nachfolgenden Stellsignal
erfolgt.
1. Actuator element for an industrial truck, which can generate different control signals
for a vehicle function depending on the degree of its actuation, characterised in that depending on a variation velocity of a control signal at the beginning of its actuation,
control signals for different vehicle functions are generated subsequently, so that
the different vehicle functions and their respective control can be controlled via
the actuation element.
2. Actuator element according to claim 1, characterised in that when the variation velocity for the control signal is greater than a predetermined
minimum velocity, the subsequent control signals serve for a first vehicle function,
and when falling below the minimum velocity, the subsequent control signals serve
for a second vehicle function.
3. Actuator element according to claim 2, characterised in that an initial pass for lifting or lowering is released as the first vehicle function,
which is controlled by the subsequent control signals.
4. Actuator element according to claim 2 or 3, characterised in that a main hoisting or a main lowering function is provided as the second vehicle function,
which is controlled by the subsequent control signals.
5. Actuator element according to any one of claims 1 to 4, characterised in that an actuation of the second vehicle function takes place proportionally to the subsequent
control signal.
1. Elément de commande pour un chariot de manutention, qui peut générer des signaux de
commande différents pour une fonction de véhicule conditionnés par le degré de son
actuation, caractérisé en ce que en fonction d'une vitesse de changement d'un signal de commande au début de son actuation,
des signaux de commande pour des fonctions de véhicule différentes sont ensuite générés,
de sorte que les fonctions de véhicule différentes et leur contrôle respectif peuvent
être contrôlées via l'élément de commande.
2. Elément de commande selon la revendication 1, caractérisé en ce que quand la vitesse de changement pour le signal de commande est plus grande qu'une
vitesse minimale prédéterminée, les signaux de commande subséquents servent pour une
première fonction de véhicule, et quand elle tombe au-dessous de la vitesse minimale,
les signaux de commande subséquents servent pour une deuxième fonction de véhicule.
3. Elément de commande selon la revendication 2, caractérisé en ce que une levée initiale pour lever ou abaisser est déclenchée comme première fonction
de véhicule et est commandée par les signaux de commande suivants.
4. Elément de commande selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que une fonction de levée principale ou fonction d'abaissement principal est pourvue
comme deuxième fonction de véhicule qui est contrôlée par les signaux de commande
subséquents.
5. Elément de commande selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que une actuation de la deuxième fonction de véhicule prend place proportionnellement
au signal de commande subséquent.
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